Stuart, Maria - ein Kind ihrer Zeit


Ponencia / Ensayo (Colegio), 2000

8 Páginas, Calificación: 1+


Extracto


Maria Stuart

1) Zeitzeugen berichten, das Maria Stuart, Königin von Schottland eine schöne Frau war, Sir Randolph, Gesandter der Königin Elisabeths in Edinburgh behauptete sogar, " die schönste Frau, die je gelebt hat ". Ähnlich äußerte sich ihr Schwiegervater, Graf Lennox, der von ihr als " eine Königin und ein Diamant von reinstem Wasser " sprach. Selbst eine so holprige, derbe Sprache wie schottisch, klinge auf ihren Lippen wie eine Melodie. Ihre Haut war markelos und zart, die Augen grau, das Haar kastanienbraun, unterstrichen von Roben, ausgefallenen Juwelen, darunter der " Great Harry ", ein Präsent von Heinrich II von Frankreich. Sie war von edelster Herkunft, eine stolze Prinzessin, mütterlicherseits eine Guise, Urenkelin Heinrichs VII von England. Zu ihren Vorfahren zählten Karl der Große und Ludwig der Heilige. Sie war Königin von Frankreich und Schottland und sie wollte den Thron Englands. Sie war stolz auf ihre Herkunft, auf ihre gesellschaftliche Stellung und sie wusste um ihre Schönheit. Außerdem besaßsie ein beträchtiges Einkommen.

Maria gehörte eine der rücksichtslosesten und gierigsten Familien Frankreichs an. Ihre Verwandten waren nicht zimperlich, wenn es um die Eroberung von Herzogtümern oder Titeln ging. Ein Onkel, Karl, war Kardinal von Lothringen und Erzbischof von Reims. Zu ihm fühlte sich Maria besonders hingezogen, er strebte nach der Tiera, der Papstkrone. Die Guise besaßen alle Attribute, die man braucht, um erfolgreich zu sein, im Positiven wie im Negativen — von vollendeten Charme, Rachsüchtigkeit bis zur Grausamkeit — Der guisische Clan wachte über Maria. Sie sollte den Dauphin heiraten.

Die prunkvolle Trauung fand in Notre Dame statt. Nur fünfzehn Monate später wurde Heinrich von Frankreich von einer Lanze Gabriel Montegomerys, Hauptmann seiner schottischen Bogenschützen, getötet. Jetzt war der Weg frei für Maria Stuart und den neuen König. Sie war Königin von Frankreich.—Jetzt begann ihre Herrschaft.—

Die Regentschaft Franz II dauerte nur kurz. Sie waren gekennzeichnet durch Verschwörung, Marter und anderer Grausamkeiten und Maria unterstützte dabei aktiv ihren Oheim Franz, Herzog von Guise. Mit Hilfe ihres Mannes, Franz II, spionierte sie ihrer Schwiegermutter Katharina von Medici nach, die in Verbindung mit den Protestanten stand.

2) Als Franz starb und sie 1561 neunzehnjährig in Schottland eintraf, war Maria geschult in " Blutvergießereien, Fanatismus, Verschwörungen und Intrigen ", " ein vollendetes Produkt politischer und höfischer Erziehung der Hochrenaissance. "

Ein Augenzeuge bemerkte zynisch: " Des Himmels Antlitz verkündete ganz offensichtlich, welch Labsal mit ihr in dieses Land gebracht wurde: nämlich Kummer, Leid, Dunkelheit und jedwede Gottlosigkeit. "

Ihr Hof zu Holyrood war französisch geprägt. Nicht schottisch. Prunkvoll und katholisch. So ging sie mit ihrer katholischen Dienerschaft in die nahe gelegene Abtei zur Messe. Ein Affront für die Calvinisten.

1560, wo per Parlamentbeschluss fast einstimmig das Ende des Katholizismus erklärt wurde, ein mitleidiges und friedvolles Ende, nicht ohne Grund. Die Geistlichkeit behielt nämlich zweidrittel ihrer Einkünfte als Leibrente, eindrittel wurde zwischen der Krone und der calvinistischen Geistlichkeit geteilt. Somit war die alte Kirche im Leben Schottlands tot gesagt. Die meisten schottischen Lords waren ohnehin Protestanten.

Maria machte unmissverständlich klar, dass ihr der katholische Glauben sehr am Herzen lag und sie diesen um keinen Preis gewillt war aufzugeben. Ein Kardinalsfehler. Was ihr fehlte waren die Tugenden eines Staatsmannes: Geduld, Vorsicht und Verstellung. Hier hätte das Motto ihrer Schwiegermutter, Katharina von Medici, Vorbild sein müssen: " Hassen und abwarten!!! "

Dass die Protestanten Schottlands nicht ruhig abwarten würden bis die katholische Religion Einzug hielt, lag auf der Hand, dafür war der Fanatismus zu groß. Maria Stuart war die Nachfolgerin der Königin Elisabeth. Das katholische Europa war überzeugt, Maria sei die rechtmäßige Königin von England, und Maria selbst teilte diese Überzeugung, da sie den Vertrag von Edinburgh 1560, der u.a. Elisabeths Titel als Königin von England anerkannte, nie unterzeichnete. Für ihr Volk war die junge Königin eine Ausländerin. Welchen Beratern durfte, konnte sie trauen?

Maria traf 1564 in wenigen Monaten mehrere für sie verhängnisvolle und folgenschwere Entscheidungen:

- die Ernennung David Riccio als ihren französischen Sekretär, der später als vermeindlicher Agent des Papstes und ihr Geliebter gehandelt wurde
- Wiedereinsetzung von James Hepburn, Graf von Bothwell, als Grenzstatthalter, der zuvor der Ketzerei angeklagt war, nach Frankreich flieht und von Maria wieder rehabilitiert wird.
- Heirat mit Heinrich, Lord Darnley, ein ehrgeiziger aber nicht kluger Mann. Er verfällt der Trunksucht, zieht sich zurück. Marias Ehe war gescheitert. 1566 unterzeichnet Lord Darnley zwei geheime Abkommen mit protestantischen Adligen. Falls Maria sterben oder der Ketzerei angeklagt würde, wäre er ihr Nachfolger.

Wenig später, mitbeteiligt am Staatsstreich, wird Riccio brutal mit sechsundfünfzig Messerstichen ermordet. Maria wurde von achtzig Männern bewacht und gefangen gesetzt. Kuriere brachten die Kunde zur Königin von England. Maria konnte fliehen, so waren die Verschwörer ihres wichtigsten politischen Triumphes beraubt, denn die Königin war nicht in ihrer Gewalt. Der Staatsreich war gescheitert. Maria kehrt Dank ihres Mutes und ihrer Courage nach Edinburgh zurück und errichtete Riccio ein staatliches Grab.

Am 17. September 1566 bringt Maria ihren Sohn Jacob, Karl zur Welt. Sie lässt ihn katholisch taufen und arrangierte ein prunkvolles Fest.

Wenig später kamen ihr Gerüchte zu Ohren, dass ihr Gatte Darnley sie ins Gefängnis werfen wolle, damit ihr gemeinsamer Sohn zum König gekrönt und er, Darnley, einstweilig die Regentschaft übernehmen könne.

Maria hatte Darnley geliebt, doch ihre Liebe ist nicht erwidert worden. Später war ihre Liebe zu ihm erloschen. Ihre Lieblosigkeit vergalt er mit seiner Feindschaft und seinem Hass.

3) Maria verliebt sich in den Großadmiral von Schottland, James Hepburn, Graf von Bothwell. Eine kurze und große Leidenschaft, aber nicht ohne Verhängnis.

Maria genoss diese Liebe, war sich aber der Gefahren, die täglich zunahmen nicht bewusst. Politisch war Europa aus den Fugen geraten.

Bothwell wird Marias Geliebter, ein zur Gewalttätigkeit neigender Mann, der eifersüchtig über seine Geliebte und Königin wachte. Bothwell bereitete wenig später mit einigen anderen gleichgesinnten das Mordkomplott gegen Marias Gatten, Darnley vor. Ob und wieviel Maria von diesem Komplott wusste, war und ist bis heute nicht eindeutig. Das sie etwas ahnte, liegt durchaus im Bereich des Möglichen, da sie angewidert von ihrem Gatten, zu keiner Zeit vorhatte, die ehelichen Pflichten wieder aufzunehmen. Sie liebte Bothwell.

Am 9. Februar 1567 wurde Darnley ermordet. Unterhalb seines Schlafgemachs wurde ein Fass Schwarzpulver zur Explosion gebracht, dass das Haus des Königs in die Luft sprengte. Fest steht, dass der Mord nicht geschehen wäre, wenn Maria nicht nach Glasgow gefahren wäre, um ihren Gatten zu überreden nach Edinburgh zurückzukehren, obwohl die Beziehungen zwischen ihnen denkbar schlecht waren.

Bothwell und seine Schurken wogen sich in Sicherheit. Nichts Unübliches, wenn man bedenkt, dass Schottland sich in einer Zeit der sittlichen und geistigen Revolution befand, politische Ziele wurden mit Hilfe verbrecherischer Mittel verfolgt, Verbrechen nicht bestraft, wenn sie der Politik zum Erfolg verhalfen. — Der Zweck heiligt die Mittel —

Maria war sich der Gefahr in der sie sich in den Tagen nach der Ermordung ihres Gatten befand, nicht bewusst. Marias Stellung hatte in ganz Europa unermesslichen Schaden erlitten. Von allen Beobachtern begriff Elisabeth die Situation. Sie ergriff sofort einige Vorsichtsmaßnahmen. Sämtliche Schlüssel zu ihren Gemächern wurden weggenommen, die Treue der Palastwache überprüft, denn was in Schottland geschehen war, konnte sich in Westminster wiederholen. Marias Ansehen war beschädigt, darunter litt auch Elisabeth als Königin. Sollte sie vor Gericht gestellt werden, wäre auch für Elisabeth ein Präzedenzfall geschaffen. Sie bittet Maria in einem Brief " ihre Ehre zu bewahren ". Viele weise und wichtige Ratschläge erhielt Maria, die sie nicht befolgte oder nicht befolgen konnte. So trennte sie sich in dieser Besorgnis erregenden Zeit nicht von Bothwell, er blieb ihr steter Begleiter, was die Bürger Edinburghs zu schlimmsten Mutmaßungen veranlasste. Was sollten sie von ihrer Herrscherin denken, die mit einem Mann verkehrte, von dem man mutmaßte, er habe beim Tode ihres Gatten eine Rolle gespielt. Der Vater des ermordeten Königs, Lord Lennox, verlangte, Bothwell und weitere Personen, die mittlerweile in Verdacht geraten waren, sollten verhaftet und vor Gericht gestellt werden. Maria gab dem statt, verlangte jedoch, das Lennox ebenfalls vor Gericht zu erscheinen habe.

Ihre Kusine Elisabeth schreibt ihr erneut einen eindringlichen Brief, indem sie Maria leidenschaftlich und eindringlich rät: " Um Gottes Willen, Madame, zeigen sie in diesem Fall, der sie so nahe angeht, die nötige Lauterkeit und Besonnenheit, damit alle Welt Ursache habe, Ihre Unschuld an einem so ungeheuerlichen Verbrechen zu verkünden. Falls sie das nicht tun, würden sie es verdienen, vom Range der Fürstinnen herabstürzen und nicht ohne Grund dem Volk gegenüber zu einem Schandfleck zu werden, und ehe Ihnen dies geschehen sollte, würde ich Ihnen lieber ein ehrenvolles Begräbnis als ein besudeltes Leben wünschen. "

Als vor Gericht gegen Bothwell verhandelt wurde, ohne Anwesenheit des Grafen von Lennox, der um sein Leben fürchtete, sprachen die Peers Bothwell vom Entwurf und Ausführung des Königsmordes frei. Die Verhandlung war ein Farce und der formelle Freispruch brachte nicht den erhofften Erfolg. Bothwell wurde auf Plakaten, die öffentlich aufgehängt wurden, als Ehebrecher und Mörder bezeichnet, die Königin der Mittäterschaft bezichtigt.

Bei einem Abendessen mit einigen Prälaten und anderen wichtigen Persönlichkeiten wurde Bothwell schriftlich versichert, dass sie eine Heirat mit ihm und der Königin von Schottland unterstützen würden, da die Witwe der Hilfe und Trostes bedürfe. Dass diese ‘ edle ‘ Gesellschaft aus lauter Schurken edlen Geblüts bestand, muss nicht sonderlich erwähnt werden. Gesichert ist auch, dass es keine Möglichkeit einer Weigerung zur Unterschrift gab, da Bothwell seine Musketiere im Gefolge hatte.

4) Fünf Tage später am 24. April, Maria war auf der Rückreise nach Edinburgh, wurde sie unter einem Vorwand von Bothwell, der einige hundert Mann Kavallerie mit sich führte, aufgefordert, in das dreißig Meilen ostwärts gelegene Schloss Dunbar zu reiten. Sie kam dieser Aufforderung nach, ohne Verdacht zu schöpfen. Nicht so einer ihrer Begleiter, James Bothwick, er brachte die Nachricht von der Entführung der Königin nach Edinburgh. Zu spät.

Die öffentliche Meinung Schottlands war hin und her gerissen. Sollte sie einer Entführung und sogar einer Vergewaltigung durch Bothwell, ihren Geliebten, den Maria zu ehelichen gedachte, glauben schenken? Sie entschied die Dinge abzuwarten.

Im Gegensatz zu dieser Schilderung stehen Marias Charaktereigenschaften, wie Mut, Kühnheit, Stolz, Mitleidslosigkeit und Courage. Keine willenlose, unterwürfige Frau. Zu dieser Sorte, dass wissen wir aus der anfänglichen Ausführung, zählte Maria nicht. Aber solche und noch andere Ungereimtheiten und Widersprüche fanden bis heute keine Klärung.

Maria verzieh Bothwell und seinen Komplizen die Entführung und erteilte ihnen Straferlass. Der Argwohn gegen Maria wuchs bei denen, die Gewissen und Vernunft besaßen und diese Zahl wuchs täglich. Die Vorbereitungen zur Hochzeit wurden beschleunigt, Bothwell wurde von der Königin zum Herzog von Orkney und Lord von Shetland ernannt. Sie setzte ihm persönlich die Herzogskrone auf. Außerdem ließsie vier seiner getreuesten Anhänger zu Rittern schlagen.

Am 15. Mai fand die Hochzeit statt, Maria in Trauerkleidung, wie einst mit Darnley. Nur wenige Adlige waren anwesend, und es war offensichtlich, dass ein größerer Konflikt in Schottland nicht mehr fern war. In Italien und Frankreich begegnete man dieser Hochzeit mit Spott und Entsetzen. Im katholischen Europa war der Ruf Maria Stuarts zerstört und mit ihr die Hoffnung, Maria als künftige katholische Herrscherin auf dem Thron Englands. Der Papst brach sämtliche Beziehungen mit der Königin von Schottland ab.

Das schottische Volk war zwar nicht gebildet aber unverbildet. Es kam zu dem Schluss, dass Maria der Ermordung ihres Gatten zugestimmt haben muss. Man kann sagen, Maria selbst, hatte zu dieser Entscheidung maßgeblich beigetragen, mit anderen Worten, " Maria war die Haupturheberin ihres Ruins. "

Der Juni war geprägt von Aufwiegelei und Rebellion. Aufständische Edelleute verlangten, die Königin auszuliefern und den Tod Darnleys zu rächen. Vor Edinburgh trafen Bothwell und seine Mannen auf die Armee der Aufständischen. Es kam aber zu keiner Schlacht, da der französische Gesandte, Philibert du Croe vermittelte. Die Aufständischen verlangten, dass sich Maria von ihrem Gatten trennen und die Schuld am Mord des Königs in einem Zweikampf zwischen den beiden Heeren entschieden werden solle. Schließlich wurde ein Waffenstillstand zwischen den gegnerischen Parteien vereinbart. Maria bekam sicheres Geleit, Bothwell konnte das Feld unverfolgt verlassen, da sie zugestimmt hatte, ihren Mann fortzuschicken. Auf dem Weg nach Edinburgh, geschützt durch einen Teil ihres Heeres, wurde sie vom Pöbel mit den Worten: " Verbrennt sie, verbrennt die Hure! Verbrennt die Mörderin! " beschimpft und angespuckt. Gedemütigt schwor Maria die Stadt niederzubrennen und die Flammen mit dem Blut ihrer Bewohner zu löschen.

Ganz Edinburgh wurde durchstöbert nach den mutmaßlichen Mördern Darnleys. Einige wurden in Ketten gelegt, später aber Mangels Beweisen wieder freigelassen.

Maria blieb in diesen Tagen in ihrer Liebe zu ihrem Gatten, vor dem sie hinreichend gewarnt worden war, unerschütterlich, sie wollte endlich wieder mit ihm vereint sein.

Der Rat der Lords beschloss, Maria weiterhin in Haft zu lassen, da sie sich weigerte Bothwells Bestrafung zu befehlen. Es verstärkte sich der Eindruck, dass Maria ihn und seine Helfershelfer in ihrem Verbrechen noch bestärkte. Man brachte die Königin in die Burg Lochleven, auf eine kleine Insel, namens Loch in Kinross, dreißig Meilen von Edinburgh entfernt. Dies sollte nicht nur Marias Sicherheit dienen, da man Übergriffe von Seiten des Pöbels befürchtete, sondern auch von Seiten einiger Edelleute oder von Bothwell selbst, eine Befreiung Marias für möglich hielt.

Während alle Welt glaubte, Maria sei der Mittäterschaft am Mord Darnleys und des Ehebruchs schuldig, so weigerte sich Elisabeth es ihr gleich zu tun. Schließlich gab es dafür keine objektiven Beweise. Sie war " trotz ihres Kummers über Marias Heirat mit ‘ einer entehrten Person ‘ bereit, ihr die Freiheit wiederzugeben, Darnleys Mörder zu bestrafen und den jungen Prinzen in England in sicherer Obhut zu behalten ".

Dies barg jedoch etliche Gefahren, da Frankreich auf einer Abdankung Marias bestand und der Prinz gekrönt werden müsse. Einer Auslieferung an England hätte es niemals zugestimmt, es sei, ihm würde die Nachfolge auf den englischen Thron garantiert.

Am 26. Juli, Maria lag nach einer Fehlgeburt von Zwillingen im Bett, unterzeichnete sie die Abdankungsurkunde. Sie war fünfundzwanzig Jahre alt und ihr Sohn Jacob wurde mit neunzehn Monaten König. Halbbruder, Graf von Moray wurde Regent. In Schottland herrschte Anarchie, in Brüssel stand die spanische Armee des Herzogs Alba. Maria war in höchster Gefahr. Angesichts dieser Tatsache richtete im August der britische Gesandte Trockmorten seine letzte Bitte um Freilassung der Königin an die schottischen Lords, die sie ablehnten.

Am 1. Mai 1568 sandte Maria einen Brief an Katharina von Medici und bat sie um Befreiung. Einen weiteren richtete sie an Elisabeth, auf der Flucht, ca. neunzig Kilometer von Glasgow entfernt, mit folgendem Inhalt: " Ich habe keine Hoffnung außer ihre Güte. " Sie legte einen herzförmigen Diamanten, den Elisabeth ihr einst schenkte, bei. Ihre Begleiter, die die Flucht arrangierten und die Situation nüchtern einschätzten, rieten zur Einschiffung nach Frankreich. Maria lehnte ab. Sie befand sich auf englischem Boden, ihr Mann Bothwell in einem dänischen Gefängnis.

Elisabeth wusste um die Gefahr für ihren Thron und die protestantische Religion in ihrem Land. Herzog Albas Armee stand in Brüssel, so war es nur willkommen, dass Schottland ohne Königin war und aufständische englische Protestanten keine Hilfe jenseits der Grenze bekamen. Für Elisabeth blieb eine gefangengehaltene Maria Stuart leichter zu beaufsichtigen und kalkulierbarer. Deshalb stand fest, Maria würde ihr Gefängnis nicht mehr verlassen. Somit war ihr Schicksal besiegelt, Elisabeth, Königin von England, Maria einst gewogen, beschloss aus Gründen der Staatsraison und aus Furcht vor der Rivalin, Marias Tod. Als sie 1587 in Schloss Fortheringay hingerichtet wurde, hatte sie alle in den Mord Darnley verwickelten Personen überlebt.

Anmerkung:

1570 wird Marias Halbbruder ermordet. In größter Freude gewährt sie dem Mörder eine stattliche Pension. Den Grafen Lennox ereilte 1571 ein ähnliches Schicksal. Bothwell starb 1578 in einem dänischem Gefängnis.

5) Maria Stuart ist eine der wenigen Frauen, über die die Geschichtsschreiber so widersprüchlich berichten. Mal ist ihre Augenfarbe grau, dann braun, das Haar blond, braun oder schwarz. Mal ist sie zart, dann robust. In einer Beschreibung ist Maria mannstoll in der anderen frigide. Einmal ist ihr Sohn ihr leiblicher, dann der einer anderen, da ihr Kind eine Totgeburt war. Für die einen war sie eine Heilige, für die anderen eine Hure. Was wäre gewesen, wenn Maria ihrer Liebe abgeschworen hätte? Mit Sicherheit wäre ihr die Freiheit und die Krone geschenkt worden. Sie aber hielt ihrem Geliebten die Treue. Was wusste sie wirklich über den Mord an Darnley? War sie nur Lockvogel und/oder Mittäter? Bothwell winkten durch seine Heirat mit Maria Land, Geld und Einfluss. Welchen Vorteil gewann Maria? Sie konnte sich dem verhassten Mann entledigen. Also doch Mittäterin? Fragen über Fragen auf die die Literatur und Historiker keine plausiblen, eindeutigen Antworten finden. Eine Mixtur aus Fiktion und Realität. Vieles stützt sich auf Briefe der Beteiligten, die aber sind nicht signiert, ohne Datum und Ort. Die Authentizität vieler Schriftstücke konnte bis heute nicht einwandfrei bewiesen werden.

Ein nur angehend objektives Bild Maria Stuarts aufzuzeigen bleibt unmöglich, dafür ist es zu verworren und widersprüchlich.

Ihr Handeln wurde geprägt durch ihre Herkunft, ihre Erziehung.

— Maria Stuart, ein Kind ihrer Zeit —

6) 1533 Elisabeth Tudor wird als Tochter des engl. Königs Heinrich VIII und seiner zweiten Ehefrau Anna Boleyn geboren

1534 Heinrich VIII spaltet sich von der röm. Kirche und wird Oberhaupt der anglikanischen Kirche ( Suprematsakte )

1536 Nach der Hinrichtung seiner Frau Anna Boleyn erklärt Heinrich Elisabeth als seine nicht leibliche Tochter

1542 Im Dezember wird Maria Stuart als Tochter des Schottischen Königs Jacob V und dessen zweiter Ehefrau Maria von Guise geboren

Ungefähr fünf Tage nach ihrer Geburt wird sie Königin, da ihr Vater im Kampf England fällt

1547 Maria wird im Alter von 6 Jahren zur Erziehung an den franz. Hof gebracht

1558 Heirat mit dem franz. Thronfolger Franz II

1560 Ein Jahr nach seiner Krönung stirbt Franz II

Maria Stuart kehrt nach Schottland zurück, da der Protestantismus offiziell als Staatsreligion eingeführt wurde und Elisabeth I mit den Schotten den Vertrag von Edinburgh abschließen wollte, Maria diesen aber nicht anerkannte

1565 Heirat mit ihrem Cousin Lord Darnley, der wie Maria ein Enkel der Schwester Heinrichs VIII ist und somit eine wichtige Rolle in der engl. Thronfolge spielt

1566 David Riccio, ein Sekretär Marias, wird von Darnley und einigen Adligen umgebracht

Einige Monate später bekommt Maria ihren einzigen Sohn Jacob

1567 Darnley wird Opfer einer tötl. Verschwörung des schottischen Adels unter der Führung von Bothwell. Maria wird ebenfalls verdächtigt

Vier Monate später heiratet sie Bothwell, weil er sie möglicherweise vergewaltigt hat.

Nach dieser Heirat erhebt sich der schottische Adel unter Führung ihres Halbbruders Jacob ( Graf von Moray ) gegen die Königin.

Nach der verlorenen Schlacht bei Carberry Hill wird Maria auf einem Schloss zur Abdankung gezwungen.

1568 Maria Stuart gelingt es nach einjähriger Gefangenschaft zu fliehen, doch nach einer weiteren verlorenen Schlacht flieht sie den Räten ihrer Freunde zum Trotz nach England in der Hoffnung bei Elisabeth I Schutz zu finden, doch Maria gerät in erneute Gefangenschaft aufgrund der Anklage an der Ermordung ihres Mannes Darnley beteiligt gewesen zu sein

1585 In England kommt es durch den Tod von Wilhelm von Oranien zur Einführung des " Act for the Queen’s Savety " ( Gesetz für die Sicherheit der Königin )

Bestraft wird derjenige, der der Königin nach dem Leben trachtet und zu wessen Gunsten dies geschieht

1586 Durch dieses Gesetz kommt Maria vor Gericht und wird zum Tode verurteilt

1587 Elisabeth unterzeichnet das Todesurteil

Am 8. Februar wird die Königin von Schottland nach neunzehnjähriger Gefangenschaft geköpft

1603 Elisabeth I stirbt; somit ist das Haus Tudor erloschen, da sie keine Nachkommen hat. Maria Stuarts Sohn wird als Jacob VI König von Schottland und als Jacob I König von England

Vorgelegt von: Rahel Rutetzki

29. Mai 2000

Final del extracto de 8 páginas

Detalles

Título
Stuart, Maria - ein Kind ihrer Zeit
Calificación
1+
Autor
Año
2000
Páginas
8
No. de catálogo
V103103
ISBN (Ebook)
9783640014835
Tamaño de fichero
420 KB
Idioma
Alemán
Notas
Kommentar des Lehrers: Deine Ausführungen sind sehr ausführlich!
Palabras clave
Stuart, Maria, Kind, Zeit
Citar trabajo
Rahel Rutetzki (Autor), 2000, Stuart, Maria - ein Kind ihrer Zeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103103

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Título: Stuart, Maria - ein Kind ihrer Zeit



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