2.4. Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendkriminalität
Präventionsstrukturen :
Prävent ionsstrukturen :
Im Rahmen einer Organisationsfortschreibung ist vorgesehen, in jeder Polizeidirektion eine Inspektion Prävention/Öffentlichkeitsarbeit zu bilden. In den beabsichtigten Inspektionen sollen die Aufgabenfelder Öffentlichkeitsarbeit, verhaltensorientierte und sicherungstechnische Beratung, Jugendprävention, Drogenprävent ion, Verkehrsprävention, Mitwirkung in externen Gremien, übergreifende Präventionsprojekte, gesonderte Aufgabenstellungen des PD-Leiters und die Mitwirkung bei der Fachaufsicht bezüglich der Jugendsachbearbeiter in den Polizeirevieren zusammengefaßt werden. Durch die Bildung einer solchen Organisationseinheit erfährt die Prävention eine höhere Wertigkeit und verspricht eine Professionalität der Aufgabenerfüllung. Durch eine Verkürzung der Führungsebene, die Bündelung von personellen und materiellen Ressourcen und der Gewährleistung, daß die Dienst- und Fachaufsicht nunmehr in einer Hand liegt, sind gute Voraussetzungen gegeben. Die Jugendsachbearbeiter der Polizeireviere sollen anteilmäßig 50 Prozent ihres Arbeitsvolumens für präventive Aufgaben nutzen, wobei sich diese Festlegung aufgrund von Schwerpunktaufgaben flexibel gestalten kann.
Polizeiliche Drogenprävention :
In der po lizeilichen Dro genprävention wird auf Abschreckungsprophylaxe verzichtet sowie von der Drogenkunde bei Kindern und Jugendlichen weitgehend abgesehen. Die Polizei wendet sich vorwiegend an diejenigen, die noch keinen Kontakt zu illegalen Drogen hatten, versucht Minderjährige auf mögliche Verführungssituationen vorzubereiten und Techniken der Selbstbehauptung, der Widerstandsfähigkeit gegenüber anderen und ausreichende Kontrollfähigkeit des eigenen Handelns in verschiedenen Lebensbezügen zu vermitteln.
Die Hauptzielgruppen polizeilicher Drogenprävention sind insbesondere Kinder von sechs bis zehn Jahren und zehn bis unter 14 Jahren. Hier wird die Polizei vorwiegend mit affektiven Präventionsstrategien tätig. Ebenso werden Veranstaltungen für Jugendliche und Heranwachsende durchgeführt. Die zielgruppenorientierten Aufklärungsveranstaltungen bei Multiplikatoren, Eltern, Lehrern und Polizeibeamten beinhalten insbesondere Aussagen zu aktuellen Lagebildern, einschließlich Entwicklungstendenzen, informieren über die Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes, geben Hinweise zu Arten, Wirkungen und Applikationsformen illegaler Drogen sowie zu möglichen Einstiegs-, Verführungs- und Verstrickungssituationen.
Aus den bisher gewonnenen Erkenntnissen ergeben sich Schwerpunkte künftiger Maßnahmen der polizeilichen Drogenprävent ion :
- die Entwicklung flexibler und an den tatsächlichen Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppen ausgerichteter Präventionsangebote,
- die Aus- und Weiterbildung von Präventionssachbearbeitern unter besonderer Berücksichtigung subjektiver Persönlichkeitsanforderungen und Beteiligung anderer Ressorts, beispielsweise Lehrerfortbildungsinstitute o. ä.,
- die Fortführung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Instanzen öffentlicher oder privater Drogenprävention,
- die enge Koo peration mit kommunalpräventiven Gremien zur zeitnahen regionalen Intervention,
- die konsequente Repression als unverzicht barer Bestandteil umfassender Präventionsmaßnahmen und die Bündelung ressortübergreifender Initiativen.
Prävention zum Schutz der Kinder und Jugendlichen an unseren Schulen :
Die folgenden Hinweise wollen in erster Linie Eltern helfen, ihre Kinder vor Gewalttaten zu bewahren - sei es als Opfer oder auch als Tät er. Das Vorbildverhalten der Eltern -schon lange vor der Einschulung - und die pädagogische Vermittlung von sozialen Verhaltensnormen in der Schule sind wichtige Vo rausset zungen dafür, daß und wie Kinder lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen.
- Fördern Sie aktiv den Kontakt mit den Lehrern Ihres Kindes. Ein Eltern-Schule-Arbeitskreis kann sich der konkret en Probleme besser annehmen als ein herkömmlicher Elternabend.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Präventionsstrukturen im Kontext der Bekämpfung der Jugendkriminalität?
Im Rahmen einer Organisationsfortschreibung ist vorgesehen, in jeder Polizeidirektion eine Inspektion Prävention/Öffentlichkeitsarbeit zu bilden. Diese Inspektionen sollen Aufgabenfelder wie Öffentlichkeitsarbeit, verhaltensorientierte und sicherungstechnische Beratung, Jugendprävention, Drogenprävention, Verkehrsprävention, Mitwirkung in externen Gremien, übergreifende Präventionsprojekte und die Mitwirkung bei der Fachaufsicht bezüglich der Jugendsachbearbeiter in den Polizeirevieren zusammenfassen. Die Jugendsachbearbeiter der Polizeireviere sollen anteilmäßig 50 Prozent ihres Arbeitsvolumens für präventive Aufgaben nutzen.
Wie sieht die polizeiliche Drogenprävention aus?
Die polizeiliche Drogenprävention verzichtet auf Abschreckungsprophylaxe und Drogenkunde bei Kindern. Sie wendet sich vorwiegend an diejenigen, die noch keinen Kontakt zu illegalen Drogen hatten, und versucht, Minderjährige auf Verführungssituationen vorzubereiten und Techniken der Selbstbehauptung zu vermitteln. Hauptzielgruppen sind Kinder von sechs bis zehn Jahren und zehn bis unter 14 Jahren. Es werden auch zielgruppenorientierte Aufklärungsveranstaltungen für Multiplikatoren, Eltern, Lehrer und Polizeibeamte durchgeführt.
Welche Schwerpunkte gibt es bei künftigen Maßnahmen der polizeilichen Drogenprävention?
Zu den Schwerpunkten gehören die Entwicklung flexibler Präventionsangebote, die Aus- und Weiterbildung von Präventionssachbearbeitern, die Fortführung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Instanzen, die enge Kooperation mit kommunalpräventiven Gremien zur zeitnahen regionalen Intervention, die konsequente Repression als Bestandteil umfassender Präventionsmaßnahmen und die Bündelung ressortübergreifender Initiativen.
Was kann man zum Schutz von Kindern und Jugendlichen an Schulen tun?
Eltern sollten aktiv den Kontakt zu den Lehrern suchen und mit ihren Kindern viel über die Schule sprechen. Sie sollten nachfragen, wenn das Kind von Gewalttaten erzählt oder mit Verletzungen nach Hause kommt. Eltern sollten sich in der Schule ihres Kindes erkundigen, wie dort auf Gewalthandlungen von Schülern reagiert wird. Vorbildverhalten der Eltern und die Vermittlung von sozialen Verhaltensnormen sind wichtig, damit Kinder lernen, Konflikte ohne Gewalt zu lösen.
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- Christian Weiß (Autor), 2000, Kriminalität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103111