Biografiearbeit mit Senior*Innen mit Traumata in der Lebensgeschichte

Ausgewählte methodische Unterstützungsansätze im stationären Setting


Hausarbeit, 2020

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Alter(n)

3 Trauma
3.1 Trauma und Traumafolgen
3.2 Formen von Traumatisierungen bei heutigen Senior*innen
3.3 Traumareaktivierung und Retraumatisierung im Alter

4 Biografiearbeit
4.1 Theorie
4.2 Praxis
4.2.1 Erzählcafé bzw. Erzählkreis
4.2.2 Lebensbuch

5 Fazit

Literatur- und Quellenverzeichnis

1 Einleitung

Erst seit wenigen Tagen wohnt Frau F.1 in der stationären Einrichtung in Berlin Kreuzberg. Frau F. ist 1929 in Berlin geboren, dort aufgewachsen und lebte Zeit ihres Lebens in (West-)Berlin. Frau F. zeigt besondere Verhaltensweisen. Sie reagiert von Anfang an ablehnend auf die männlichen Fachkräfte im Haus. Sie äußert Misstrauen, lässt sich von Männern nicht pflegen, beginnt zu weinen und zu schreien, sobald ein Mann ihr Zimmer betritt.

Frau F. ist einer von fast 850.000 Menschen über 65 in Deutschland, die im Jahr 2017 aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit in einem Wohnpflegeheim lebten (vgl. Tabelle 1). Die Mehrheit der Menschen, die heute (bzw. 2017) in Senior*innenwohnheimen leb(t)en, sind bis ca. Mitte der 1950er Jahre geboren und durchlebten in unterschiedlichen Kindheits- und Jugendaltern die Kriegs- und Nachkriegszeit.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Pflegebedürftige in Pflegeheimen (Anzahl, alle Pflegegrade, nach Altersgruppen geordnet) im Jahr 2017 in Deutschland. Quelle: http://www.gbe-bund.de

Auch bei Frau F. wird lange spekuliert, ob ihre irrationalen Verhaltensweisen vielleicht etwas mit den Kriegsjahren zu tun haben könnten. Etwas muss schließlich passiert sein, dass sie einen derartigen Widerwillen gegen Männer hegt. Wochen später klärt sich das Rätsel: das Team erfährt von einer nahen Verwandten Frau F.s von ihrer Vergewaltigung durch russische Soldaten zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Dieses Beispiel soll zum Einstieg verdeutlichen, wie wichtig es in der stationären Arbeit mit Senior*innen ist, als Fachkraft eine Sensibilität gegenüber potenziellen Traumata auszubilden und um diese Traumata dann auch konkret zu wissen. Es soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, warum und wie sowohl Fachkräfte als auch Senior*innen in stationären Settings als die Adressat*innen selbst über welche (niedrigschwelligen) methodischen Ansätze Unterstützung erfahren können.

Zum diesem Zweck soll sich in Kapitel 2 zunächst dem Begriff des Alter(n)s angenähert werden, bevor in Kapitel 3 Grundlegendes zu Trauma, Traumatisierungsformen und Traumareaktivierung dargelegt wird. Kapitel 4 führt sodann die Methode der Biografiearbeit als eine Form der Unterstützung ein und stellt diese tiefergehend anhand zweier ausgewählter Ansätze vor. Im letzten Kapitel soll schlussendlich unter Zuhilfenahme einer Rückschau die eben aufgeworfene Frage beantwortet werden.

2 Alter(n)

Ab dem Zeitpunkt der Geburt beginnt ein Lebewesen zu altern. Altern ist ein lebenslanger (Abbau-)Prozess, der stetig und unumkehrbar, allerdings mit interindividuellen Unterschieden und in intraindividuellen Schritten fortläuft, bis er mit dem Tod endet (vgl. Godde, Voelcker-Rehage & Olk, 2016, S. 11). „Altern“ bedeutet, kurz und prägnant formuliert, „die zeitgebundenen Veränderungsprozesse eines Menschen, die sich aus der Wechselwirkung von biologischen Prozessen, Umwelteinflüssen und individuellen Entscheidungen ergeben“ (ebd.).

Der Begriff „Alter“ hingegen ist schwerer zu definieren, besonders, da sich zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen in die Diskussion um Alter einbringen (z.B. die Medizin, Biologie, Soziologie, Psychologie, etc.). Um den Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht zu sprengen, soll zunächst auf die unterschiedlichen Altersformen beim Menschen eingegangen werden. Das am einfachsten zu bestimmende Alter ist das kalendarische (oder auch biografische) Alter (vgl. Staudinger, 2012, S. 187). Es entsteht durch Subtraktion des eigenen Geburtsdatums vom Tagesdatum (vgl. ebd.). Da dies alleine aber nicht sonderlich aussagekräftig ist, wird zudem unterschieden zwischen dem biologischen Alter, also den genetisch und durch die Lebensweise bedingten „Entwicklungsstadien des Organismus zwischen Geburt und Tod“ (Kohli, 2013, S. 11), dem psychischen Alter, welches die Entwicklungsstadien des „personalen Systems“ (ebd.) bezeichnet und dem sozialen Alter, d.h. der „Zugehörigkeit [einer Person] zu einer der gesellschaftlich abgegrenzten Altersphasen und Altersgruppen“ (ebd.).

Kindheit, Jugend und aktives Erwachsenenalter gelten nach wie vor als gut voneinander abgrenzbare menschliche Lebens- bzw. Altersphasen. Gewandelt hat sich allerdings die vormals deutlich gesellschaftlich konstruierte letzte Lebensphase des Alters ab dem Zeitpunkt des Ruhestands (also ab 65 bzw. 67 Jahren). Dadurch, dass sich die Lebenserwartung des Menschen (in den Industrienationen) im Vergleich zu vor 100 Jahren mehr als verdoppelt hat (vgl. Kohli, 2013, S. 14), wird heute, je nach befragter Literatur, zwischen jungen Alten (65 bis 85 Jahre) und alten Alten (ab 85 Jahre) (vgl. Becker et al., 2014, S. 3) unterschieden. Noch ausdifferenziertere Kategorisierungen sprechen gar von älteren Menschen (60–75 Jahre), alten Menschen (75–90 Jahre), Hochbetagten (über 90 Jahre) und Langlebigen (über 100 Jahre) (vgl. Specht-Tomann, 2018, S. 49). Zum Zweck der vorliegenden Arbeit soll „Senior*in“ als Sammelbegriff für junge und alte Alte gelten.

Mit dieser Verjüngung des Alters ging auch ein (zaghafter) Wandel der Altersbilder (von zugeschriebener Krankheit2 und Leistungsabfall zu Aktivität, Selbstverwirklichung und Lebensfreude) einher (vgl. Becker et al., 2014, S. 1083). Das ursprüngliche Defizit-Modell (Betonung der Defizite durch den Altersabbau) wurde schließlich durch das Kompetenz-Modell ersetzt, welches „die erhaltenen und zu fördernden Fähigkeiten und Kompetenzen alter Menschen in den Mittelpunkt stellt“ (a.a.O., S. 1084).

Vergessen werden darf jedoch bei all der Positivierung der Altersbilder und der Fokussierung auf die Förderung von Kompetenzen nicht, dass Senior*innen, wie alle anderen Menschen, weiterhin spezielle Bedürfnisse haben, die erfüllt werden wollen. Hilfestellung bieten kann hierbei die Betrachtung der Maslowschen Bedürfnispyramide (siehe Abbildung 1) sein, die erkennen lässt, dass sich die Bedürfnisse von alten Menschen in allen fünf Ebenen wiederfinden und individuell beachtet werden müssen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Bedürfnispyramide nach Maslow (Becker et al, 2014, S. 14)

Bei aller Unschärfe des Altersbegriffs kann festhalten werden: Alter ist eine subjektive und (gesellschaftlich) wandelbare Angelegenheit. Und es gibt nicht den einen typisch alten Menschen oder die homogene Gruppe von Senior*innen.

3 Trauma

3.1 Trauma und Traumafolgen

Das Wort „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet zu Deutsch „Wunde“. Es geht, wie bei einem körperlichen Trauma (z.B. einem Schädel-Hirn-Trauma) um eine Verletzung, die in diesem Fall jedoch die Seele betrifft (vgl. Pausch und Matten, 2018, S. 4). Im ICD-103, F43.1, wird ein Trauma definiert als „ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde“ (DIMDI, 2014, o.S.). Dazu gehören nicht nur Geschehnisse, die einem selbst passieren. Auch das Beobachten einer für andere lebensbedrohlichen Situation kann traumatisierend für Zeugen sein, ebenso wie der plötzliche Tod einer nahestehenden Person (vgl. Pausch und Matten, 2018, S. 4).

Unmittelbare Reaktionen auf das traumatisierende Ereignis äußern sich auf verschiedenen Ebenen. Der Körper durchläuft eine heftige Stressreaktion, welche mit Symptomen von Herzklopfen und -rasen und dem Anstieg des Blutdrucks über Zittern und Schwindel bis hin zu Übelkeit einhergehen kann. Manche empfinden (Todes-)Angst, Panik, Verzweiflung. Andere wiederum erleben die traumatisierende Situation in emotionaler Taubheit. Teilweise wird sogar das Erinnerungsvermögen an das Geschehen ausgeschaltet, so dass sich Betroffene nur noch fragmentiert, oder gar nicht, erinnern können. (Vgl. für diesen Abschnitt a.a.O., S. 4f)

Ob und wie sich langfristig Folgen von traumatisierenden Erlebnissen bemerkbar machen, ist individuell unterschiedlich und abhängig von einer Bandbreite von Faktoren. Es spielt z.B. eine Rolle, wie alt der Mensch beim Erleben des Traumas war, ob die Traumatisierung einmalig stattfand oder regelmäßig über einen längeren Zeitraum, und welche allgemeinen (Lebens-)Bedingungen beim Betroffenen zum Zeitpunkt der Traumatisierung und im weiteren Leben herrschten. (Vgl. für diesen Abschnitt Weidner et al., 2016, S. 22)

Zu potenziell auftretenden länger- und langfristigen Traumafolgen zählt die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), zu deren Kerncharakteristika das wiederholte ungewollte Durchleben des traumatisierenden Erlebnisses und sich aufdrängende Erinnerungen daran gehören, sowie das Vermeiden von an das Trauma erinnernde Reize (bspw. das Meiden eines bestimmten Ortes), Abstumpfen von Gefühlen und physiologische Überregung. (Vgl. für diesen Abschnitt Pausch und Matten, 2018, S. 7)

Als Langzeittraumafolgen werden außerdem „neurobiologische, kognitive, emotionale, motivationale und behaviorale Veränderungen und psychische Störungen z. B. in Form von Depressionen, Angststörungen, somatoformen Störungen, dissoziativen Störungen, Essstörungen, psychotropen Störungen, Persönlichkeitsstörungen“ (Weidner et al., 2016, S. 23) beschrieben.

3.2 Formen von Traumatisierungen bei heutigen Senior*innen

Die überwiegende Zahl pflegebedürftiger, in einem stationären Setting in Deutschland lebender Senior*innen befand sich im Jahr 2017 in einem Alter von 75 bis 95 Jahre (siehe Tabelle 1, S. 3 dieser Arbeit). Zusätzlich waren knapp 100.000 Senior*innen zwischen 65 und 75 Jahre alt. Dies umfasst die Jahrgänge 1922 bis 1952 und lässt hinsichtlich möglicher Traumaerfahrungen zuallererst an den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit denken. Konkrete Erlebnisse der beschriebenen Altersgruppen können, je nach eigenem Alter zu der Zeit, aktive Handlungen im Kriegsgeschehen (auch als Kindersoldaten), Konfrontationen mit Deportation, Tod und Ermordung, Bombardierung, Vertreibung, Trennung von und Verlust der Familie und Vergewaltigung gewesen sein (vgl. Weidner et al., 2016, S. 21; vgl. Emme von der Ahe und Weidner, 2015, S. 32). Es wird angenommen, dass bis zu zwei Drittel dieser Jahrgänge mindestens ein traumatisches Erlebnis während des Kriegs oder in der Nachkriegszeit machen mussten (vgl. Weidner et al., 2016, S. 11). Unabhängig von Kriegsereignissen lassen sich noch das Erfahren von Gewalt in der Erziehung, auf Grund der damaligen Einstellung gegenüber Kindern, sexualisierter Gewalt (in der Familie) und Abwertung von Mädchen und Frauen anführen.

Betonung finden sollen zudem Traumatisierungen, die durch das ab 1949 entstandene realsozialistische Regime der DDR erfahren werden mussten. Zu nennen wären hier gewaltvolle Familientrennungen, „politische[...] Verfolgung und Inhaftierung, psychische[...] Zersetzung oder staatliche[...] Repression“ und auch Zwangsadoption, „Zwangsarbeit in den DDR-Haftanstalten“ und „Gewalt in Kinderheimen und Jugendwerkhöfen“ (Beratungsstelle Gegenwind, 2020, o.S.).

Aber auch abseits der (Hetero-)Normativität der deutschen Mehrheitsgesellschaft müssen Bevölkerungsgruppen mitgedacht werden, die in der für diese Arbeit gesichteten Literatur nur marginal, wenn überhaupt, Erwähnung finden. Überlebenden des Holocaust (ob jüdische Menschen, die nach Deutschland zurückkehrten, Sinti*ze und Rom*nja, Widerstandskämpfer*innen, homosexuelle Männer und alle anderen, die die Nationalsozialisten als nicht lebenswert kategorisierten) widerfuhren in den Konzentrations- und Internierungslagern einschneidende Traumatisierungen. Homosexuelle Männer sahen sich auch nach Kriegsende noch der Verfolgung, Pathologisierung und Diffamierung ausgesetzt; die neu formierte Bundesrepublik entschloss sich nämlich dazu, den § 175 StGB in der verschärften Form von 1933 beizubehalten4 (vgl. Dippold und Leisterer, o.J., S. 9).

Weiterhin denke man auch an die erste Generation sogenannter „Gastarbeiter“ in West-Deutschland, die Verluste (das Zurücklassen der eigenen Familie), Abwertungen (z.B. als ungebildet und rückständig) und teilweise auch rassistische Diskriminierung bis hin zu rassistischer Gewalt erfuhren (vgl. Richter, 2015, o.S.).

Eine abschließende Liste zu Traumatisierungsformen kann hier nicht präsentiert werden. Dazu sind die individuellen Möglichkeiten der Traumaerfahrung zu vielfältig. Ein sensibler Blick auf relevante Zeitgeschehen und strukturelle Bedingungen in der Vergangenheit der Senior*innen kann aber nur von Vorteil sein, um auch eine mögliche Traumareaktivierung besser erkennen und deuten zu können.

3.3 Traumareaktivierung und Retraumatisierung im Alter

Bei einer Traumareaktivierung kommt es, wie der Begriff bereits ausdrückt, nach jahrelangen „normalen“ Lebens ohne psychische Auffälligkeiten oder subjektiven Leidensdruck zu einer Wiederbelebung der Erinnerungen an alte Traumatisierungen und damit einhergehenden Belastungen für die Betroffenen (vgl. Böwing und Freyberger, 2016, S. 337). Davon abzugrenzen ist eine Retraumatisierung. Darunter wird ein „zweites Traumaereignis“ verstanden, „das sich unter Umständen erst Jahrzehnte später ereignet und Auslöser manifester PTSD-Symptomatik sein kann“ (Bergmann 1998, zit. n. a.a.O., S. 334).

Ein früheres Trauma kann im Alter durch eine Vielzahl von Faktoren reaktiviert werden. Beginnen lässt sich die Aufzählung möglicher Ursachen mit, für andere eher banalen, Sachverhalten wie Berichterstattung über den Zweiten Weltkrieg bzw. derzeitige Kriege (vgl. Böwing und Schröder 2009, Radebold 2004, zit. n. a.a.O., S. 336) oder auch das Wahrnehmen von Donner, Feuerwerken, Sirenenproben, medizinischen Untersuchungen oder den Umzug ins Wohnheim. Durch das körperliche Altern und hinzukommende (schwere) Erkrankungen können sich Senior*innen hilflos, abhängig, ausgeliefert und gegebenenfalls sogar an das traumatisierende Ereignis erinnert fühlen (vgl. Heuft 1999, zit. n. a.a.O., S. 334). Eine altersbedingte Abnahme der kognitiven Leistungen bzw. selektive und inkohärente Erinnerungen können allgemein dazu führen, dass frühere Traumata wiederholt und intensiv erinnert werden (vgl. Maercker 2002, zit. n. a.a.O., S. 335). Hinzu kommt das sogenannte „Last Chance Syndrom“. Betroffene spüren hierbei einen gewissen Druck, offene bzw. unbearbeitete Kapitel ihres Leben zu ihrer Zufriedenheit zu schließen und setzen sich somit vermehrt mit ihrer Biografie auseinander (vgl. Heuft 1999, zit. n. a.a.O., S. 336). Das (hohe) Alter bedingt außerdem eine Veränderung der Lebenssituation, in vielen Fällen die „weitgehende Freisetzung aus sozialen Rollen und Verpflichtungen wie Existenzaufbau, Beruf und Familie“ (a.a.O., S. 335). Dies kann soziale Isolation zur Folge haben und damit einhergehend weitere freie Zeit, um sich über vergangene Ereignisse Gedanken zu machen.

In diese Zeitspanne fallen häufig auch Todesfälle (z.B. der Partnerin/des Partners oder enger Freund*innen), die ein Trauma sowohl reaktivieren als auch retraumatisieren können. Weitere Retraumatisierungen können entstehen durch Brände (Haus, Wohnung), Verkehrsunfälle, an denen die Betroffenen entweder selbst beteiligt sind oder die sie beobachten, Überfälle, häusliche Gewalt und, nicht zu vergessen, Gewalt in der Pflegeeinrichtung (Fixierung oder Zwangsmedikation) (vgl. a.a.O., S. 336).

[...]


1 Name aus Datenschutzgründen anonymisiert. Die Autorin der vorliegenden Arbeit lernte Frau F. im Rahmen eines Praktikums 2017 kennen.

2 Unter Verweis auf das Salutogenese-Modell von Antonovsky sei hier angemerkt, dass es bei keinem Menschen je den Zustand absoluter Gesundheit bzw. absoluter Krankheit geben kann. Jeder Mensch befindet sich stets auf der Skala zwischen diesen Polen. Somit müssen Altersbilder, die einen alten Menschen als rein defizitär beschreiben, schon von vornherein gänzlich falsch sein (vgl. Schröder-Kunz, 2019, S. 82).

3 International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (dt. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme). Die momentan gültige Version des Klassifikationssystems für medizinische Diagnosen, die ICD-10, wird 2022 abgelöst durch die ICD-11.

4 Dieser Paragraph, der Homosexualität und homosexuelle Handlungen unter Strafe stellte, wurde erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch (StGB) gestrichen.

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Biografiearbeit mit Senior*Innen mit Traumata in der Lebensgeschichte
Untertitel
Ausgewählte methodische Unterstützungsansätze im stationären Setting
Hochschule
DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Zentrale
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
21
Katalognummer
V1031139
ISBN (eBook)
9783346434340
ISBN (Buch)
9783346434357
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Es erfolgt eine inhaltlich saubere Klärung der Begriffe 'Alter' und 'Trauma' sowie der Einordnung der Situation von Senioren*innen bezüglich des Themas 'Trauma'. Es wird die Methode der 'Biografiearbeit', hierbei explizit das 'Erzählcafé' und das 'Lebensbuch' vorgestellt. Dabei wird darauf hingewiesen, dass das beschriebene methodische Vorgehen eine Freiwilligkeit, vertrauensvolle Beziehung und eine Sensibilität der Fachkräfte zu traumatisierenden Erfahrungen bedingt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Insgesamt eine sehr schöne Arbeit, die gut veröffentlicht werden könnte.
Schlagworte
Biografiearbeit, Biographiearbeit, Altenarbeit, Trauma, Traumata, Soziale Arbeit, Senioren
Arbeit zitieren
Stefanie Weigel (Autor:in), 2020, Biografiearbeit mit Senior*Innen mit Traumata in der Lebensgeschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031139

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