In den letzten Jahren haben Unternehmens-Ratings in der Finanzbranche stark an Bedeutung gewonnen. Im Rahmen der Unternehmensfinanzierung sind sie für Kreditinstitute ein unverzichtbarer Bestandteil zur Begrenzung von Risiken bei der Kreditvergabe geworden. Aber auch andere Investoren, wie Vermögensverwalter oder private Anleger, legen zunehmend Wert auf das Urteil der Rating-Agenturen bezüglich der Unternehmen, in die investiert werden soll. Auf diese Weise versuchen sie, ein größtmögliches Maß an Sicherheit für ihre Kapitalanlagen zu erhalten. Für die Unternehmen selbst stellen Ratings deshalb eine wichtige Voraussetzung dar, um Zugang zu den Kapitalmärkten zu erlangen.
Immer mehr Unternehmen aus allen Branchen gehen dazu über, sich nicht mehr nur klassisch über Bankkredite oder Schuldverschreibungen mit Liquidität zu versorgen, sondern suchen andere Finanzierungsmöglichkeiten. In Zeiten angespannter Wirtschaftslagen ist es für die Unternehmen dabei besonders wichtig, neue Liquiditätsquellen zu erschließen, die einerseits kostengünstig sind und andererseits die Bilanz und die Kreditlinien nicht weiter belasten.
Die vorliegende Arbeit versucht, einen Weg zu finden, wie das dargestellte Problem der Unternehmen mittels eines Ratings gelöst werden kann. Dazu werden zunächst die alternativen Formen der Unternehmensfinanzierung, die Finanzierungssurrogate und Kreditsubstitute, näher erläutert. Es erfolgt hier eine Abgrenzung zwischen den beiden Begriffen, da in der Literatur oftmals keine eindeutige Trennung vorgenommen wird.
Das darauf folgende Kapitel beschäftigt sich mit dem Rating-Begriff und stellt die verschiedenen Rating-Agenturen vor. Anschließend erfolgt eine Beschreibung des Rating-Verfahrens. Der Schwerpunkt des Kapitels liegt auf den Funktionen des Ratings und dessen Wirkung auf den Finanzmärkten, die wichtig für den weiteren Verlauf der Arbeit auf der Suche nach einer Lösung sind.
Welche Bedeutung das Unternehmens-Rating als Finanzierungssurrogat hat, wird schließlich im 4. Kapitel erarbeitet. Dazu werden die einzelnen Funktionen des Ratings dahingehend untersucht, ob sie theoretisch die Wirkung eines Finanzierungssurrogates erzielen können, oder ob sie für eine weitere Untersuchung ausgeschlossen werden können. Abschließend wird am aktuellen Beispiel des Telekommunikationsunternehmens Deutsche Telekom der Versuch unternommen, die praktische Wirkung von Ratings als Finanzierungssurrogat darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Alternative Formen der Unternehmensfinanzierung
- 2.1 Finanzierungssurrogate
- 2.2 Kreditsubstitute
- 3. Unternehmens-Rating
- 3.1 Definition und Begriffsbestimmung
- 3.2 Rating-Agenturen und Rating-Verfahren
- 3.3 Funktionen des Rating und Wirkung auf den Finanzmärkten
- 4. Bedeutung des Unternehmens-Ratings als weitere Form der Finanzierungssurrogate
- 4.1 Beschreibung und Herleitung
- 4.2 Beispiel am Unternehmen Deutsche Telekom
- 5. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit der Frage, wie das Unternehmens-Rating als ein Mittel zur Lösung von Finanzierungsproblemen eingesetzt werden kann. Im Zentrum steht die Analyse der Funktionen des Ratings und deren Eignung als Finanzierungssurrogat.
- Alternative Formen der Unternehmensfinanzierung
- Funktionen des Unternehmens-Ratings
- Bewertung des Rating-Instruments als Finanzierungssurrogat
- Praktische Anwendung am Beispiel der Deutschen Telekom
- Bedeutung des Ratings für die Unternehmensfinanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die steigende Bedeutung von Unternehmens-Ratings in der Finanzbranche. Kapitel 2 stellt verschiedene Formen der Unternehmensfinanzierung, insbesondere die Finanzierungssurrogate und Kreditsubstitute, vor und grenzt diese voneinander ab. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Begriff des Unternehmens-Ratings, den verschiedenen Rating-Agenturen und deren Verfahren sowie den Funktionen des Ratings und dessen Wirkung auf den Finanzmärkten. Kapitel 4 untersucht die Bedeutung des Unternehmens-Ratings als Finanzierungssurrogat und analysiert die einzelnen Funktionen des Ratings hinsichtlich ihrer Eignung als Finanzierungssurrogat. Abschließend wird am Beispiel der Deutschen Telekom die praktische Wirkung des Ratings als Finanzierungssurrogat illustriert.
Schlüsselwörter
Unternehmensfinanzierung, Finanzierungssurrogat, Unternehmens-Rating, Rating-Agenturen, Rating-Verfahren, Kreditvergabe, Kapitalmarkt, Deutsche Telekom.
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- Holger Peckmann (Autor), 2002, Unternehmensrating als Finanzierungssurrogat, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10317