Den maßvollen Auseinandersetzungen in Sachsen-Coburg und Gotha standen im sachsen-weimar-eisenachischen Jena oder generell bei Landvolk und ‘Industriearbeitern’ starke republikanische und demokratische Strömungen gegenüber.
Mit dem Beispiel der in Personalunion verbundenen Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha und dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, sollen drei Staaten herausgegriffen und ihre jeweilige Entwicklung im Rahmen der Reichsverfassungskampagne analysiert werden.
Neue und detailliertere Ergebnisse soll die Auswertung zeitgenössischer lokaler, regionaler und auch überregionaler Zeitungen bewirken, v.a. helfen, bisher kaum oder völlig unbeachtete Schauplätze und Handlungsräume neu zu illustrieren und zu bewerten. Neben den politischen Zentren in Coburg und Gotha, Weimar, Eisenach und Jena sollen auch Städte wie Apolda, Neustadt an der Orla oder Ohrdruf näher ins Blickfeld gerückt und ihre Aktivitäten und Handlungsmechanismen untersucht und analysiert werden. Zu klären wird u. a. sein, welche Rolle die politischen, insbesondere -demokratischen- Vereine spielten und welche Ziele die Landesfürsten, bzw. die konstitutionell Gesinnten verfolgten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Einleitung - Begriff und Merkmale der Reichsverfassungskampagne
- Die Reichsverfassungskampagne in Thüringen - Pressestimmen
- Das Herzogtum Coburg
- Coburg vor der Annahme der Reichsverfassung
- Zur Rolle Christian Friedrich Freiherr v. Stockmars
- Der Publizist Feodor Streit und die Politischen Vereine in Sachsen-Coburg
- Der Kampf um die Reichsverfassung in Sachsen-Coburg
- Die Verhältnisse in Sachsen-Coburg nach dem Beitritt zum Dreikönigsbündnis
- Fazit
- Das Herzogtum Gotha
- Gotha vor der Annahme der Reichsverfassung
- Herzog Ernst II. als „Sieger von Eckernförde”
- Anerkennung und Kampf um die Reichsverfassung in Sachsen-Gotha
- Die „theoretisch-republikanische“ Bewegung in Sachsen-Gotha
- Friedrich Gottlieb Becker und die Gothaer Demokraten
- Zukunftspläne der Erbkaiserlichen: Die Gothaer Nachversammlung und die Reaktionen der Demokraten
- Fazit
- Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
- Sachsen-Weimar-Eisenach nach Annahme der Reichsverfassung
- Reaktionen auf die Ablehnung der Kaiserkrone
- Die republikanische Bewegung in Sachsen-Weimar-Eisenach und der Kampf um die Reichsverfassung
- Preußische Unionspolitik und ihre Wirkung auf das Großherzogtum - Demokratische Strategien zur Frankfurter Reichsverfassung
- Das Herzogtum Coburg
- Gesamtbilanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit befasst sich mit der Reichsverfassungskampagne von 1849 in Thüringen, insbesondere am Beispiel der Herzogtümer Sachsen-Coburg und Gotha sowie des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach. Ziel ist es, die Entwicklungen in diesen drei Staaten im Kontext der Reichsverfassungskampagne detailliert zu analysieren, indem zeitgenössische lokale, regionale und überregionale Zeitungen ausgewertet werden.
- Politische Vereinslandschaft und deren Rolle in der Reichsverfassungskampagne
- Ziele und Strategien der Landesfürsten und der konstitutionell Gesinnten
- Unterschiede in der Entwicklung der Reichsverfassungskampagne in Sachsen-Coburg und Gotha
- Relevanz der republikanischen und demokratischen Bewegungen in Sachsen-Weimar-Eisenach
- Auswirkungen der preussischen Unionspolitik auf das Großherzogtum
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorbemerkung: Die Einleitung stellt die Thematik und Zielsetzung der Arbeit dar und erläutert die Auswahl der drei Thüringer Staaten als Fallbeispiele. Zudem wird die Bedeutung der Auswertung zeitgenössischer Zeitungen für die Untersuchung hervorgehoben.
- Einleitung - Begriff und Merkmale der Reichsverfassungskampagne: In diesem Kapitel wird der Begriff "Reichsverfassungskampagne" definiert und seine zeitliche und räumliche Einordnung vorgenommen. Die unterschiedlichen Bezeichnungen für die Ereignisse nach der Ablehnung der Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV. werden beleuchtet und der Begriff der "Reichsverfassungskampagne" im Kontext von Engles und der Forschung zur Revolution von 1848/49 erläutert.
- Die Reichsverfassungskampagne in Thüringen - Pressestimmen: Dieser Abschnitt befasst sich mit der Reichsverfassungskampagne in den drei ausgewählten Staaten, Sachsen-Coburg und Gotha sowie Sachsen-Weimar-Eisenach. Es werden die politischen Entwicklungen in jedem Staat, die Rolle von prominenten Persönlichkeiten und die Aktivitäten der politischen Vereine dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themen der deutschen Geschichte, wie Reichsverfassungskampagne, Revolution von 1848/49, politische Vereine, Liberalismus, Republikanismus, Landesfürsten, Zeitungsanalyse, Thüringen, Sachsen-Coburg, Gotha, Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Arbeit beleuchtet die politischen Auseinandersetzungen um die Reichsverfassung in den jeweiligen Staaten und analysiert die Rolle der Zeitungen als Medium des politischen Diskurses und der Meinungsbildung.
- Citar trabajo
- M.A. Hartmut Ellrich (Autor), 1998, Die Reichsverfassungskampagne von 1849 in Thüringen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1031984