Akkulturation und ethnische Identifikation von Spätaussiedlern. Eine lokale Fallstudie


Bachelorarbeit, 2017

56 Seiten, Note: 2,1

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zentrale Begriffe: Akkulturation und ethnische Identifikation

3. Chronologie und Demografie
3.1 Historischer Kontext
3.2 Motive der Rückwanderung
3.3 Akkulturation im Herkunftsland
3.4 Akkulturation in Deutschland

4. Eine lokale Fallstudie
4.1 Ort und Durchführung
4.2Variablen
4.3 Ergebnisse
4.4 Deutung

5. Fazit

6. Literatur- und Quellenverzeichnis

7. Anhang

1. Einleitung

In Deutschland ist die Migration kein historisch neues Phänomen. Dennoch hat sie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark zugenommen. Gastarbeiter kommen seit Mitte der 1950er Jahre nach Deutschland, Aussiedler seit den 1970er Jahren, Asylsuchende wie auch Flüchtlinge seit den 1980er Jahren und hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland seit 2000.1 Die meisten dieser Menschen kommen dauerhaft zusammen mit ihren Familien. Es leben 2014 circa 16,38 Millionen2 Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, wovon nach Mikrozensus 3,2 Millionen3 Aussiedler und Spätaussiedler sind. Die dauerhafte Niederlassung und die hohe Anzahl von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland machen Akkulturationsprozesse somit unumgänglich. Eine gelungene Eingliederung jedoch bedeutet eine enorme Herausforderung für die Migranten wie auch für die Aufnahmegesellschaft. Es ist Ziel dieser Arbeit herauszustellen, inwieweit dies bei den Spätaussiedlern erfolgt ist und welchen Einfluss die ethnische Identität darauf nimmt.

Obwohl das Schicksal der Aussiedler und Spätaussiedler heutzutage weniger bekannt ist, sind sie „eine der bedeutendsten und aufgrund ihrer deutschen Volkszugehörigkeit immer noch eine besondere Zuwanderergruppe in Deutschland."4 Strenggenommen wird der Begriff „Spätaussiedler" als Bezeichnung der Migranten ab 1992 verwendet.5 Gemeint sind hier jedoch Personen, die schon seit 1990 in großer Zahl aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland „zurückkehren".6 Hier sind bewusst Anführungsstriche gesetzt, da von einer Rückkehr nach mehr als zweihundertfünfzig Jahren der Auswanderung ihrer Vorfahren nicht mehr die Rede sein kann. Dies würde ein „vorher in Deutschland sesshaft gewesen sein" implizieren, was die Spätaussiedler nicht betrifft. Dennoch ist ein „Zurückkehren" in dem Sinne gemeint, dass sie unter bestimmten Voraussetzungen7 die Möglichkeit haben, in das Land ihrer Vorfahren zu migrieren. Die Bundesregierung Deutschlands hat sich demnach verpflichtet, die Nachkommen von den 1762 in das russische Reich Ausgewanderten aufzunehmen, ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft zuzusprechen und Eingliederungshilfe zu leisten.8 Denn statt der versprochenen Vorteile durch die Auswanderung in das Russische Reich, wurden die deutschen Siedler und ihre Nachkommen aufgrund ihrer deutschen Volkszugehörigkeit massiv verfolgt und trotz Kriegsende noch Jahrzehnte danach benachteiligt.9 Dies ist der Grund, aus dem die Nachkommen der Deutschen Siedler nach Deutschland migrieren dürfen. Er gilt jedoch nicht für die letzten zwei Generationen, die keine Verfolgung und Benachteiligung im oder nach dem Krieg erlebt haben.10 Sie dürfen dennoch aus familiären und vor allem wirtschaftlichen Gründen in das Land ihrer Vorfahren „zurückkehren". Denn sie leben unter schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in ihrem Herkunftsland nicht aufgrund der freiwilligen Umsiedlung der Vorfahren, sondern der darauf gefolgten unfreiwilligen Migrationsprozesse. Durch die „Rückkehr" nach Deutschland hofft somit jede Generation ohne die Nachteile, die durch die historische Vergangenheit für sie in ihrem Herkunftsland prädestiniert sind, leben zu können. Es wäre daher zwar nicht richtig die historische Migration dieser Migrantengruppe auf eine Migrationsbewegung der Neunziger zu reduzieren, dennoch bedeutet die historische Vergangenheit für die letzten zwei Generationen nicht mehr als die Festlegung eines Geburtsortes oder eines Ortes, in dem man aufgewachsen ist oder eines Ortes, aus dem die Eltern herkommen. Die historische Vergangenheit ermöglicht zwar die Migration nach Deutschland, hat die ethnische Identität der letzten zwei Generationen jedoch in keiner Weise hinsichtlich eines „Deutschtums" geprägt, wie sie es in der Erlebnis- und Nachkriegsgeneration getan hat. Es spielen nun andere Faktoren für die ethnische Identifikation mit einer Ethnie eine entscheidende Rolle. Dies führt insgesamt zu einer Vielfalt von ethnischen Identitätsformen dieser Migrantengruppe und, da die ethnische Identität eine sehr entscheidende Variable für den Akkulturationsprozess ist,11 auch in jeder Generation zu unterschiedlich verwendeten Akkulturationsstrategien. Die Erforschung dieses Kohorteneffektes verdient daher eine besondere Beachtung. Es wäre schlichtweg falsch die ethnische Identität der gesamten Migrantengruppe auf eine kollektive ethnische Identität anhand einer gemeinsamen historischen Vergangenheit zu begrenzen, da dies zu einer unzureichenden Interpretation der von Ihnen verwendeten Akkulturationsstrategien im Prozess der Akkulturation, somit zu einer falschen Interpretation der Akkulturation dieser Migrantengruppe führt.

Zur Erlebnisgeneration gehören diejenigen, die den Ersten und/oder Zweiten Weltkrieg miterlebt haben und fast ihr gesamtes Leben in der ehemaligen Sowjetunion verbracht haben, bevor sie nach Deutschland kamen. In die Nachkriegsgeneration ordne ich die Nachkommen der Erlebnisgeneration ein, die in der ehemaligen Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg geboren sind, dort einen Teil ihres Lebens unter Diskriminierung verbracht haben und ab 1990 nach Deutschland immigriert sind. Zur zweiten Generation (G2) gehören die Nachkommen der Nachkriegsgeneration, die in ihrem Herkunftsland geboren sind, dort keine Diskriminierungserfahrungen mehr gemacht haben und dort auch mindestens die weiterführende Schule besucht haben, bevor sie nach Deutschland ab 1990 migriert sind. Zur letzten Generation (G3) gehören die Nachkommen der zweiten Generation. Meine Einteilung der Generationen richtet sich nach der These, dass eine Generationseinheit aus historischen Großereignissen oder einer politischen Umwälzungen entsteht.12 Die letzte Generation habe ich jedoch aus anderen Gründen in weitere Gruppen aufgeteilt. Die Angehörigen der Gruppe G3.1 sind in ihrem Herkunftsland geboren und im Kleinkindalter ab 1990 nach Deutschland zusammen mit ihren Eltern migriert. In die zweite Gruppe G3.2 sind Personen einzuordnen, die im gleichen Alter wie die Personen in der Gruppe G3.2 sind, aber in Deutschland geboren wurden. Zu der Gruppe G3.3 gehören alle Nachkommen, die ab 2000 in Deutschland geboren sind und sich zurzeit im Jugendalter befinden.

Das Ziel dieser Arbeit hat den Anschein dem Rahmen einer Bachelorarbeit im Fachbereich der Neueren und Neuesten Geschichte nur zum Teil gerecht zu werden, denn sie beinhaltet lediglich zu Beginn einen sozialhistorischen Teil, in dem ich herausstellen werde, inwieweit die historische Vergangenheit die ethnische Identität und damit die Akkulturationsstrategien der Erlebnis- und Nachkriegsgeneration geprägt hat.13 Der andere und auch längere Teil dieser Arbeit ist dagegen im psychosozialen Bereich anzusiedeln, da hier psychosoziale Faktoren für die ethnische Identität der letzten zwei Generationen betrachtet werden. Ich beschäftige mich darin mit der Frage, wie die ethnischen Identitätsformen dieser Generationen der Spätaussiedler aussehen und wie sie ihre Akkulturationsstrategien prägen. Es ist somit nicht möglich dieses Thema ausschließlich sozialhistorisch zu betrachten, wenn man die Akkulturation aller Generationen von Spätaussiedlern untersucht. Warum separieren wir den sozialhistorischen und psychosozialen dann nicht einfach und betrachten im vorgegebenen historischen Rahmen dieser Arbeit nur den Einfluss der historischen Vergangenheit auf die Akkulturation der Erlebnis- und Nachkriegsgeneration? Diesen Bereich zu untersuchen wäre theoretisch zwar möglich, würde damit aber das in der sozialhistorischen Migrationsforschung zu untersuchende Wanderungsgeschehen und Wanderungsverhalten einer zu betrachtenden Migrantengruppe auf zwei Generationen der Spätaussiedler begrenzen. Das Wanderungsgeschehen hat jedoch nicht einfach mit dem Eingliederungsprozess der Erlebnis- und Folgegeneration aufgehört. Die Betrachtung in Kombination von sozialhistorischen und psychosozialen Ergebnissen ist somit notwendig und da die Akkulturation ein interdisziplinärer Forschungsbereich ist,14 auch möglich. Dass der psychosoziale Teil viel Raum in der vorliegenden Arbeit einnimmt, hat einen triftigen Grund. Es sind ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse zu der Akkulturation wie auch zu der ethnischen Identität der Erlebnis- und der Nachkriegsgeneration vorhanden. Es existieren aber kaum aktuelle zu der letzten und vorletzten Generation, die ich daher beide durch eine Studie erforschen muss. Die vorletzte Generation wurde in einem Zeitraum untersucht, in der sie als „Jugendliche" nach Deutschland migrierten. Die Akkulturation geschah in einer Entwicklungsphase, in einem Übergang zum Erwachsensein, der zu Autonomie in ihrem Denken und Handeln führt.15 Darin befindet sich auch die ethnische Identität in einer Entwicklung, die sich erst im Erwachsenenalter, heute gefestigt hat und daher nochmal untersucht werden muss.16 Dies muss in einigen Jahren auch bei der von mir befragten letzten Generation geschehen, die ich in meiner Studie in der gleichen Entwicklungsphase untersuche. Womöglich muss man die ethnische Identifikation und Akkulturation der in dem Migrationsland Deutschland Lebenden generell häufiger überprüfen, da die ethnische Identität bei der Konfrontation mit einer anderen Ethnie immer zu einem Prozess der ethnischen Identifikation führt, in dem die eigene Zugehörigkeit der Migranten und Aufnahmegesellschaft, reflektiert und neu definiert wird.17 Man könnte feststellen, welche Akkulturationsstrategien gewählt wurden und somit erklären, worin ein Miss- oder Gelingen von Akkulturationen liegt.

Die internationale Migrationsforschung hat seit den achtziger Jahren viele neue Ansätze und Konzepte entwickelt.18 Seit den neunziger Jahren misst sie auch der Akkulturation und ethnischen Identifikation eine größere Bedeutung bei. Dabei nennt sie erst jüngst die Vielfalt dessen. Historische oder sozialhistorische Migrationsforschung zu Akkulturation findet man aufgrund der Verankerung in der Psychologie und Soziologie speziell nicht. Es gibt soziologische und sozialwissenschaftliche Übersichten in der Migrationsforschung, wie zum Beispiel bei Han, Kritz, Lim und Zlotnik oder Treibel.19 Die Übersichtsliteratur orientiert sich jedoch leider meist an eigenen Standpunkten und spezifischen Aspekten.20 Eine Ausnahme ist dabei die Veröffentlichung von Andreas Zick. Daher ist hier seine umfassende tabellarische Übersicht zu den psychologischen, sozialwissenschaftlichen und psychosozialwissenschaftlichen Konzepten in „Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereiches (2010) S.121-134" zu nennen. Die Migrationsforschung hat die jüngsten Zuwandergruppen im Hinblick auf die Akkulturation und ethnische Identifikation jedoch noch lange nicht ausreichend untersucht, denn die Aussiedlerforschung wird erst sehr spät mit der Massenzuwanderung der Aussiedler und Spätaussiedler 1990 zentral für die Migrations- und Integrationsforschung in Deutschland.21 Es liegen dennoch bereits zahlreiche Veröffentlichungen zur Aussiedler- und Spätaussiedlerforschung vor, die aber auf bestimmten Schwerpunkten liegen.22 Dabei identifiziert Svetalan Kiel drei Forschungsfelder: Die Siedlungsgeschichte (1),23 die Integrationsforschung (2)24 lediglich mit Bezug auf die Erlebnisgeneration und die zwei darauf folgenden Generationen sowie die Erlebnisliteratur(3).25 Auch die Religiosität wird häufig untersucht.26 Die ethnische Identität der Spätaussiedler hingegen ist noch nicht ausreichend erforscht worden,27 und meiner Meinung nach nicht mit ausreichender Differenzierung von verschiedenen Möglichkeiten der ethnischen Identifikation mit einer Ethnie betrachtet worden. Schon gar nicht wurden diese Aspekte in einem Vergleich zwischen allen Generationen erforscht. Urlich Reitemeier und Svetlana Kiel stellen in ihren Studien zwar einige Arten der ethnischen Identifikation von Spätaussiedlern heraus, die ich in meiner Arbeit berücksichtigen werde, sie bieten aber keine Grundlage für meine Forschung, da sie keine generationenspezifischen ethnischen Identitäten und Akkulturationsstrategien festlegen. Sie stellen zudem hauptsächlich Ergebnisse zu Personen dar, die sich im Herkunftsland mit einem „Deutschtum" identifizieren, was nur die Erlebnis- und Nachkriegsgeneration betrifft.28 Somit kann ich keinen Vergleich mit einer ähnlichen Studie machen und an dieser Stelle auch keine Zusammenfassung von generationenvergleichenden Ergebnissen in der Forschung zu Spätaussiedlern erbringen. Diese werde ich im Verlauf der Arbeit durch die Untersuchung von Sekundärliteratur und Studien sowie durch meine eigene Studie machen. Zu Aussiedlern und Spätaussiedlern wird in den Bereichen Geschichte, Soziologie, Ethnologie und Volkskunde, Psychologie, Sprach-und Literaturwissenschaften und Ökonomie geforscht.29 In der historischen Migrationsforschung sind zum Thema Aussiedler und Spätaussiedler vor allem bei Klaus J. Bade, Barbara Dietz, und Ulrich Reitemeier zahlreiche Veröffentlichungen zu finden. Im Forschungsbericht „(Spät-) Aussiedler in Deutschland. Eine Analyse aktueller Daten und Forschungsergebnisse" findet man zusammengefasste aktuelle Ergebnisse zu Aussiedlern und Spätaussiedlern. Datenerhebungen zu Spätaussiedlern kann man dem Mikrozensus online auf der Seite des Statistischen Bundesamtes, sowie der Seite der Bundesagentur für Arbeit entnehmen. In der empirischen Sozialforschungen existieren leider kaum noch Primärerhebungen, sondern eher qualitative Arbeiten zu Sprache und Identitätsbildung oder Sammelbände zu Integrationsaspekten und religiösem Leben.30

Zu Beginn der Arbeit werde ich die zentralen Begriffe der Akkulturation und ethnischen Identität erläutern. Dabei werde ich das Konzept der Akkulturation nach Berry veranschaulichen, auf das ich mich in dieser Arbeit stütze. Es folgt der historische Kontext und im Anschluss daran die Demographie in Hinblick auf die Motive der Rückwanderung. Danach erläutere ich anhand aktueller Forschungsergebnisse die Akkulturationsprozesse der Spätaussiedler im Herkunftsland sowie Deutschland. Diese werden durch meine eigene Studie ergänzt, die in Form von Interviews in zwei Wohngebieten in Ibbenbüren durchgeführt wurde. Nachdem ich den Rahmen der Studie dargestellt, die Variablen beschrieben und die Ergebnisse dargestellt habe, werde ich eine Deutung der Ergebnisse vornehmen. Vergleiche mit anderen Migrantengruppen werde ich hier nicht erbringen, da dies den Rahmen der Arbeit überschreiten würde.

2. Zentrale Begriffe: Akkulturation und ethnische Identifikation

„Acculturation ist the dual process of cultural and psychological change that takes place as a result of contact between two or more cultural groups and their individual members. At the group level, it involves changes in social structures and institutions and in cultural practises."31

Berry beschreibt hier den Prozess der Akkulturation als einen individuellen und kollektiven Prozess, der durch das Aufeinandertreffen von Kulturen entsteht und auf beiden Ebenen Veränderungen hervorruft. Dabei ist zum einen jede Art von Kontakt gemeint und spezialisiert sich nicht nur auf den, der durch eine Migration entsteht, zum anderen betrifft es alle Beteiligten dieser Kontakte.32 Somit sind die Subjekte der Akkulturation Individuum, Gruppe und Kultur33 und werden in den drei Dimensionen von Kontakt, Einfluss und Veränderung34 betrachtet. Die Grundfrage der Akkulturationsforschung lautet demnach: Wie verläuft der Prozess, welche psychologischen Phänomene treten auf und welche Faktoren beeinflussen diesen Prozess sowie seine Folgen?35

1880 wird der Begriff das erste Mal ethnologisch und anthropologisch von John Wesley Powell verwendet, um den Prozess der Veränderung innerhalb einer Kultur bei Kontakt mit einer anderen Kultur zu beschreiben.36 Später beschäftigt sich die Sozialpsychologie vordergründig damit. Nun herrscht wieder ein ethnologisches und anthropologisches Interesse vor. Insbesondere das 1936 von Redfield, Linton und Herskovits in Auftrag der American Anthropological Association nach einer Diskussion 1930 um den Begriff veröffentlichte Gutachten, ist bis heute Bezugspunkt in der Akkulturationsforschung.37 Die Forschung zur Entwicklung einer ethnischen Identität, also der Prozess der Identifikation, ist auf Erikson zurückzuführen.38 Die ethnische Identität wird heute als eine sehr entscheidende Variable für den Akkulturationsprozess angesehen,39 die die Wahl der Akkulturationsstrategien maßgeblich beeinflusst.40

Es ist nicht einfach eine Übersicht über die zahlreichen Konzepte zu gewinnen und sie zu vergleichen, da in der Akkulturationsfoschung spezifische Phänomene und spezifische Gruppen untersucht werden, wie auch keine eindeutigen oder einheitlichen Konzepte und Begriffe vorliegen.41 Wie schon in der Einleitung erwähnt, findet sich bei Andreas Zick eine umfangreiche Systematisierung dieser Konzepte. Darin unterscheidet er psychologische, sozialwissenschaftliche und psychowissenschaftliche Akkulturationskonzepte. Für jeden dieser Bereiche teilt er Modelle zu und gibt kurz ihren Inhalt wieder. In einer zweiten Tabelle ordnet er dann den Modellen vorherrschende Theorien zu. So wie es für die Akkulturation keine einheitlichen Modelle gibt, so gibt es für ihren Faktor der ethnischen Identität in der Forschung leider auch keine einheitliche Definition oder Messmethode, was das Vergleichen von Ergebnissen noch schwieriger macht.42

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die vorliegende Arbeit ist das Konzept von Berry entscheidend, da er darin schon ansatzweise den Einfluss der ethnischen Identität auf die Akkulturation und beide an diesem Prozess beteiligte Gruppen beachtet. Die Ethnien bedingen darin alle Beteiligten psychologisch, physiologisch, biologisch, politisch, wirtschaftlich und sozial. Die ethnische Minderheit beeinflusst die Akkulturation schon zu Beginn durch ihren politischen Kontext, die ökonomische Situation und demografische Faktoren. Die ethnische Mehrheit tut dies durch ihre Einstellung und soziale Unterstützung. Im Prozess der Akkulturation macht man zuerst durch das Aufeinandertreffen der Ethnien Erfahrungen, die jeder individuell wahrnimmt. Auch sind schon Moderatoren vor der Akkulturation von Alter, Geschlecht, Bildung, früheren Akkulturationserfahrungen, sozialem Status, Motivation der Migration, Erwartungen, kultureller Distanz und Persönlichkeit gegeben. Für den Akkulturationsprozess selbst sind auch Moderatoren wie die Dauer des Aufenthalts, mögliche Akkulturationsstrategien, soziale Unterstützungen und die soziale Einstellung vorgegeben. Nachdem alle Beteiligten Erfahrungen mit der anderen Ethnie gesammelt haben, entscheiden sie sich für den Erhalt ihrer eigenen Ethnie und ob sie die Beziehung zu der anderen Ethnie pflegen wollen. Dies beeinflusst nach Berry die Wahl der Akkulturationsstrategie eines Individuums- bei der ethnischen Minderheit in Hinblick auf Integration, Separation, Assimilation oder Marginalisierung und bei der ethnischen Mehrheit in Hinblick auf Multikulturalismus, Exklusion, Segregation oder einen Melting Pot.

Aus aufgeklärter Sicht sind die Akkulturationsstrategien von Integration und Multikulturalismus wünschenswert. Durch eine gelungene Integration sollten nach Savoskul der ethnischen Minderheit dann Zugangsmöglichkeiten zu allen öffentlichen Ressourcen der aufnehmenden Gesellschaft gegeben sein.39 Sie würden dann als gleichberechtigte Mitglieder akzeptiert werden und müssten trotz Verinnerlichung der Normen und Werte der ethnischen Mehrheit nicht auf die eigene Identität verzichten.40 Die Multikulturalismusstrategie ist laut Grabow für die ethnische Mehrheit am förderlichsten, da sie eine positive Einstellung gegenüber Fremdgruppen, Veränderungen des Verhaltens und der Weltanschauung beinhaltet, aber auch eine Reflexion der eigenen Normen und Werte mit sich zieht.41 Für die Einschätzung einer gelungenen Akkulturation ist zudem nicht nur die Fremdeinschätzung, sondern vor allem das eigene Empfinden darüber wichtig.42

Ich schlage an dieser Stelle eine Modifikation des Modells vor. Wie schon erwähnt, folgt nach der individuellen Wahrnehmung der Erfahrungen, der Prozess der ethnischen Identifikation. Die daraus entstandene ethnische Identität ist dann der entscheidende Faktor, der über die Verwendung einer bestimmten Akkulturationsstrategie entscheidet. Doch hängt meiner Meinung nach die ethnische Identität von Migranten von dem „Grad" der Identifikation mit einer Herkunftsethnie und neuen Ethnie ab. Auch die Aufnahmegesellschaft entwickelt ihre ethnische Identität im Prozess der ethnischen Identifikation, die Einfluss auf die Wahl ihrer Akkulturationsstrategien in Bezug auf die Migration hat. Die ethnische Identität wird aber aus dem Grad der positiven Einstellung zu den Migranten und dem Grad der positiven Einstellung zu der Veränderung der eigenen ethnischen Identität ermittelt. Diese Faktoren habe ich gewählt, da sie wie oben schon erläutert, nach Grabow in ihrem „positivsten Grad" eine Multikulturalismusstrategie hervorrufen. Im Umkehrschluss müssen sie im „negativsten Grad" eine Exklusion bedingen. Überträgt man dies auf Berrys Modell, erkennt man, dass genau dies zutrifft.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Vgl. Bade J. Klaus und Oltmer, Jochen: Einführung: Aussiedlerzuwanderung und Aussiedlerintegration. Historische Entwicklung und aktuelle Probleme. In: Bade J. Klaus und Oltmer, Jochen (Hgg.): Aussiedler: deutsche Einwanderer aus Osteuropa. In: Schriften des Insitiuts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Bd. 8. Osnabrück 1999. S. 29. Er nennt hier noch nicht die hochqualifizierten Arbeitkräfte seit 2000, da die Veröffentlichung des Werks vor dieser Art der Migration stattfand.

2 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung: URL: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und- fakten/soziale-situation-in-deutschland/61646/migrationshintergrund-i (zuletzt aufgerufen am 30.10.2016).

3 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung: URL: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und- fakten/soziale-situation-in-deutschland/61643/aussiedler (zuletzt aufgerufen am 30.10.2016).

4 Worbs, Susanne u.a. (Hgg.): (Spät-)Aussiedler in Deutschland. Eine Analyse aktueller Daten und Forschungsergebnisse. Forschungsbericht 20. Nürnberg 2013. S. 201.

5 Vgl. Panagiotidis, Jannis: Aussiedler/Spätaussiedler. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. 2015. URL: https://ome-lexikon.uni- oldenburg.de/begriffe/aussiedlerspaetaussiedler/ (zuletzt aufgerufen am 30.10.2016). Um die Massen-, beziehungsweise Kettenmigration ab 1990 zu stoppen, dürfen die nun als „Spätaussiedler" Bezeichneten nur noch unter bestimmten Voraussetzungen immigrieren. Sie müssen reduzierte Sozialleistungen in Kauf nehmen und sich einer Sprachprüfung unterziehen. Zudem werden die Siedlungsgebiete in der ehemaligen Sowjetunion von der Bundesregierung finanziell durch Projekte unterstützt, sodass eine Migration nach Deutschland weniger notwendig ist. Vgl. Bade Klaus:

6 Einführung. S. 28, vgl. Worbs u.a. S. 23f und vgl. Panagiotidis, Pfister-Heckmann, Heike u.a.: Aussiedler in Deutschland. In: Meiners, Uwe und Reinders-Düselder (Hgg.): Fremde in Deutschland-Deutsche in der Fremde. Schlaglichter von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart. Cloppenburg 1999. S. 321.

7 Den Nachweis der Abstammung. Nach Art.116 Abs.1 GG: "Deutscher im Sinne dieses Grundgesetzes ist vorbehaltlich anderweitiger gesetzlicher Regelungen, wer die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder als Flüchtling oder Vertriebener deutscher Volkszugehörigkeit oder als dessen Ehegatte oder Abkömmling in dem Gebiete des deutschen Reiches nach dem Stande vom 13. Dezember 1937 Aufnahme gefunden hat." Nach § 6 BVFG: „Deutscher Volkszugehöriger im Sinne dieses Gesetzes ist, wer sich in seiner Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird."

8 Vgl. Bade, J. Klaus und Oltmer, Jochen: Mitteleuropa. Deutschland. In: Bade, Klaus u.a.(Hgg.): Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Paderborn u.a. 2007. S. 165. Gesetzliche Grundlagen bieten der Artikel 116 im Grundgesetzt, das Bundesvertriebenen- und Flüchtlingsgesetz, das Kriegsfolgenbereinigungsgesetz und das Wohnortzuweisungsgesetz.

9 Vgl. Bundesministerium des Innern (Hg.): Migration und Integration. Aufenthaltsrecht, Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland. Berlin 2011. Zit. nach: Worbs, Susanne u.a.(Hgg.): (Spät-)Aussiedler in Deutschland. Eine Analyse aktueller Daten und Forschungsergebnisse. Forschungsbericht 20. Nürnberg 2013. S. 18.

10 Vgl. Dietz, Barbara: Jugendliche Aussiedler in Deutschland: Risiken und Chancen der Integration. In: Bade, J. Klaus und Oltmer, Jochen (Hgg.): Aussiedler: deutsche Einwanderer aus Osteuropa. In: Vorstand des Instituts (Hg.): Schriften des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Bd. 8. Osnabrück 1999. S. 160.

11 Vgl. Grabow, Olga: Akkulturation und sozio-politische Beteiligung von in Deutschland lebenden Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion. Kiel 2013. S. 27.

12 Vgl. El Mtouni, Said: Exilierte Identitäten zwischen Akkulturation und Hybridität. In: Becker, Sonja u.a. (Hgg.): Literatur, Kultur, Theorie. Bd. 21. Würzburg 2015. S. 18f.

13 Die von mir untersuchten Studien und untersuchte Sekundärliteratur beziehen sich dabei auf Quellen, die im Rahmen der Oral History entstanden sind. Es werden Erinnerungsinterviews von Zeitzeugen, die durch histographische, sozialwissenschaftliche oder journalistische Projekte entstanden sind, ausgewertet. Vgl. Obertreis, Julia: Oral History-Geschichte und Konzeptionen. In: Obertreis, Julia (Hg.): Oral History. In: Winterling, Aloys (Hg.) Basistexte Geschichte. Bd. 8. Stuttgart 2012. S. 7ff.

14 Vgl. Fikentscher, Wolfgang u.a.: Vorwort. In: Fikentscher, Wolfgang u.a. (Hgg.): Akkulturation, Integration, Migration. München 2012. S. 1.

15 Vgl. Silbereisen, Rainer K. u.a.: Hintergrund, theoretische Perspektiven, Anlage und Themen der Aussiedlerstudie. In: Silbereisen, Rainer K. u.a. (Hgg.): Aussiedler in Deutschland. Akkulturation von Persönlichkeit und Verhalten. Opladen 1999. S. 27.

16 Vgl. Maeler, Débora: Akkulturation und Identifikation bei eingebürgerten Migranten in Deutschland. Münster u.a. 2012. S. 52f.

17 Vgl. Kiel, Svetlana: Wie deutsch sind Russlanddeutsche? Eine empirische Studie zur ethnisch­kulturellen Identität in russlanddeutschen Aussiedlerfamilien. Münster u.a. 2009. S. 60.

18 Vgl. Hoerder u.a. (Hgg.): Terminologien und Konzepte in der Migrationsforschung. In: Enzyklopädie Migration in Europa. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. S. 28.

19 Vgl. Zick, Andreas: Psychologie der Akkulturation. Neufassung eines Forschungsbereiches. Wiesbaden 2010. S. 113.

20 Vgl. Bade, J. Klaus: Sozialhistorische Migrationsforschung. In: Bade, J. Klaus und Oltmer, Jochen (Hgg.): Studien zur historischen Migrationsforschung (SHM). Bd. 13. Göttingen 2004. S. 13ff.

21 Vgl. Bade und Oltmer. Einführung. S. 40.

22 Vgl. Kiel. S. 40.

23 Siehe hierzu sämtliche Einleitungen zur Forschung über Spätaussiedler, aber auch etliche Veröffentlichungen von Klaus J. Bade, Gerd Stricker, Detlef Brandes und Alfred Eisfeld.

24 Siehe hierzu: Vogelsang, Waldemar: Jugendliche Aussiedler. Zwischen Entwurzelung, Ausgrenzung und Integration. Weinheim 2008. Tröster, Irene: Wann ist man integriert? Eine empirische Analyse zum Integrationsverständnis Russlanddeutscher. Frankfurt am Main u.a. 2006. Herwartz-Emden, Leonie u. Westphal, Manuela: Integration junger Aussiedler: Entwicklungsbedingungen und Akkulturationsprozesse. In: Oltmer, Jochen (Hg.): Migrationsforschung und interkulturelle Studien: Zehn Jahre IMIS. Osnabrück 2002. Strobl, Reiner und Kühnel, Wolfgang: Dazugehörig und ausgegrenzt. Analysen zu Integrationschancen junger Aussiedler. Weinheim und München 2000. Barbara Dietz: Zwischen Anpassung und Autonomie. Rußlanddeutsche in der vormaligen Sowjetunion und in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin 1995. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung des jüngeren Teils der zwei Folgegenerationen. Die Personen dieser Gruppe sind zu den Untersuchungszeitpunkten als „Jugendliche" bezeichnet.

25 Siehe hierzu: Dyck, Larissa und Mehl, Heinrich (Hgg.): Mein Herz blieb in Russland: Russlanddeutsche erzählen aus ihrem Leben. 34 Geschichten und Berichte von Zeitzeugen. Berlin 2008. Harfst, Gisela und Harfst, Arnold (Hg.): Überlebende Rußlanddeutsche berichten - erzählen. Unglaublich, unbegreiflich, ungeheuerlich. Delmenhorst 1994. Malchow, Barbara u.a.: Die fremden Deutschen. Aussiedler in der Bundesrepublik. Reinbeck bei Hamburg 1993. Pörtner, Rudolf (Hg.): Heimat in der Fremde. Deutsche aus Russland erinnern sich. Düsseldorf u.a. 1992.

26 Siehe hierzu: Löwen, Heinrich: Deutsche Christen in Russland und in der Sowjetunion. Grundzüge des historischen und theologischen Hintergrunds russlanddeutscher Freikirchen. Hamburg 2014. Klassen, John N.: Russlanddeutsche Freikirchen in der Bundesrepublik Deutschland. Grundlinien ihrer Geschichte, ihrer Entwicklung und Theologie. Nürnberg 2007. Eyselein, Christian: Russlanddeutsche Aussiedler verstehen. Praktisch-theologische Zugänge. Leipzig 2006. Theis, Stefanie: Religiosität von Russlanddeutschen. Stuttgart 2006. Ilyin, Vladimir: Religiosität als Faktor für die Immigrationspraxis ethnischer Deutscher in die Bundesrepublik Deutschland. In: Ipsen, Peitzmeier u.a. (Hgg.): Zuhause fremd-Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland. Bielefeld 2006.

27 Vgl. Kiel. S. 44.

28 Grabow konzentriert sich auf sozio-politische Beteiligung thematisiert in ihrer Studie aber auch die ethnische Identifikation von Spätaussiedlern in Hinblick auf Studierende der Generation G2 ( zu dieser Definition siehe in der vorliegenden Arbeit Kapitel: Variablen). Frick geht in ihrer Studie auf die Selbsteinschätzung der Entwicklung weiblicher Probanden ein. Vgl. Frick, Olga: Identitätsentwicklung von Spätaussiedlerinnen. Ergebnisse einer regionalen empirische Studie, München 2012. Schmitz konzentriert sich in ihrer Studie auf Transnationalität als Bewältigungsstrategie der Bikulturalität von Spätaussiedlern. Vgl. Schmitz, Anett: Transnational leben. Bildungserfolgreiche (Spät-) Aussiedler zwischen Deutschland und Russland. Bielefeld 2013. Gemper und Fenicia untersuchen in ihrer Studie die Arten der transnationalen Netzwerke von Spätaussiedlern. Vgl. Gemper, Marcus und Fenicia, Tanja: Transnationale Unterstützungsnetzwerke von Migranten. Eine qualitative Studie zu Spätaussiedlern aus der ehemaligen UdSSR. In: Schönhuth, Michael u.a. (Hgg.): Visuelle Netzforschung. Qualitative, quantitative und partizipative Zugänge. Bielefeld 2013.

29 Bearwolf stellt in ihrer vergleichenden Studie die ethnische Identifikation der Generation G2 der Spätaussiedler in den Mittelpunkt. Vgl. Bearwolf, Astrid: Identitätsstrategien von jungen „Russen" in Berlin. Ein Vergleich zwischen russischen Deutschen und russischen Juden. In: Ipsen-Petzmeier, Sabine und Kaiser, Markus (Hgg.): Zuhause fremd. Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland. Bielefeld 2006. Savoskul möchte durch ihre Studie vorrangig Binnenstrukturen, aber auch die Wirkung von ethnischen Selbstidentifizierungen auf die Integration herausstellen. Dabei wurden Personen der Generation G1 und G2 befragt. Vgl. Savoskul, Maria: Russlanddeutsche in Deutschland: Integration und Typen der ethnischen Selbstidentifizierung. In: In: Ipsen-Petzmeier, Sabine und Kaiser, Markus (Hgg.): Zuhause fremd. Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland. Bielefeld 2006. Reitemeier legt in seiner Studie einen großen Wert auf die kulturellen Identifikationsformen von Spätaussiedlern, die einer Hybridität aufweisen. Vgl. Reitemeier, Ulrich: Im Wechselbad der kulturellen Identitäten. Identifizierungsprozesse bei russlanddeutschen Aussiedlern. In: In: Ipsen-Petzmeier, Sabine und Kaiser, Markus (Hgg.): Zuhause fremd. Russlanddeutsche zwischen Russland und Deutschland. Bielefeld 2006. Maehler vergleicht in ihrer Studie eingebürgerte und nicht eingebürgerte Menschen mit Migrationshintergrund und stellt heraus, welche Akkulturationsform sie nach welcher ethnischen Identifikation präferieren. Vgl. Meahler, Débora B.: Akkulturation und Identifikation bei eingebürgerten Migranten in Deutschland. Münster u.a. 2012. Greul stellt in seiner Studie den Ethnozentrismus der (Spät-) Aussiedler heraus, aber legt auch die ethnische Identifikation und Integration der Generationen G0 bis G2 dar. Vgl. Greul, Frank: Ethnozentrismus bei Aussiedlerjugendlichen. Eine explorative, qualitative Studie in Thüringen. In: Studien zu Migrationsforschung. Bd. 10. Hamburg 2009.

30 Siehe hierzu umfassende Literaturvorschläge bei: Bade und Oltmer. Einführung. S. 40f. Vgl. Worbs. u.a. S. 200.

31 Berry, J. W.: Acculturation. Living succesfully in two cultures. In: International Journal of Intercultural Relations. Heft 29,6. S. 698.

32 Vgl. Zick. 34.

33 Vgl. Fikentscher, Wolfgang und Rall, Konstantin: Einführung. Kontakt der Kulturen: Theorie der Akkulturation in weiterem Sinne. In: Fikentscher, Wolfgang u.a. (Hgg.): Akkulturation, Integration, Migration. München 2012. S. 10.

34 Vgl. Zick. S. 35.

35 Vgl. ebd. S. 25.

36 Vgl. Fikentscher, Wolfgang u.a. Vorwort. S. 1.

37 Vgl. Fikentscher, Wolfgang u.a. Vorwort. S. 8.

38 Vgl. Maeler. S. 48.

39 Vgl. Savoskul, Maria: Drei Profile der Russlanddeutschen in Deutschland-Drei Integrationswege. Eine Studie über die Adoptionsfaktoren und -modelle von Spätaussiedlern. In: Dettling, Daniel und Gerometta, Julia (Hgg.): Vorteil Vielfalt. Herausforderungen und Perspektiven einer offenen Gesellschaft. Wiesbaden 2007. S. 101.

40 ebd.

41 Vgl. Grabow S. 30ff.

42 Vgl. Mammey, Ulrich: Segregation, regionale Mobilität und soziale Integration von Aussiedlern. In: Bade, J. Klaus und Oltmer, Jochen (Hgg.): Aussiedler: deutsche Einwanderer aus Osteuropa. In: Vorstand des Instituts (Hg.): Schriften des Instituts für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Bd. 8. Osnabrück 1999. S. 117.

Ende der Leseprobe aus 56 Seiten

Details

Titel
Akkulturation und ethnische Identifikation von Spätaussiedlern. Eine lokale Fallstudie
Hochschule
Universität Münster  (Geschichte)
Note
2,1
Jahr
2017
Seiten
56
Katalognummer
V1032989
ISBN (eBook)
9783346445322
ISBN (Buch)
9783346445339
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Akkulturation, ethnische Identifikation, Spätaussiedler Russlanddeutsche, Rückwanderung Ibbenbüren, Migration Migrationshintergrund Transnational Diaspora, Zuwanderung, Deutschtum, Identität, Generationen
Arbeit zitieren
Anonym, 2017, Akkulturation und ethnische Identifikation von Spätaussiedlern. Eine lokale Fallstudie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1032989

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Akkulturation und ethnische Identifikation von Spätaussiedlern. Eine lokale Fallstudie



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden