Die Iden des März`44 v. Chr.- Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung?


Term Paper, 2001

20 Pages


Excerpt


1. Einführung 3

2. Aufstieg Caesars 4

3. Cursus Honorum 5

4. Vom Feldherrn in Gallien zum Diktator Roms 6

5. Der Staatsmann 9

6. Beginn des Zweifels 9

7. Die Verschwörer 10

8. Die Jünger Caesars 11

9. Im Vorfeld der Iden des März 12

10. Der Anschlag 13

11. Auswirkungen 14

12. Die Tyrannenherrschaft 14

13. Charakteristik Caesars 15

14. Rom versus Imperium 16

15. Optimates versus populares 17

16. Konservativ versus Liberal 18

17. Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung? 18

18. Persönliche Stellungnahme 19

19. Bibliographie 20

20. Redlichkeitserklärung 21

1. Einführung

Befasst man sich mit der antiken Geschichte, sticht einem Gaius Julius Caesar sofort ins Auge. Im Gegensatz zu anderen grossen Männern des alten Roms kennt ihn heute jeder. Der Gallische Krieg taucht inzwischen als Schulbuch in der Mittelschulzeit beinahe jedes Litterarschülers auf. Trotzdem war Caesar in erster Linie nicht Schriftsteller, sondern genialer Feldherr und umsichtiger Staatsmann. Sein Typus blieb uns als der ewige Gewinner erhalten.

Er war an der Spitze der Macht, Er wurde vom Volk als Staatsheld gefeiert. Doch warum wurde Caesar umgebracht? Welche Beweggründe hatte diese verbrecherische Tat? Dies sind Fragen, die man sich stellen muss, wenn man die Biographie dieses Mannes betrachtet, die steil aufsteigt, die aber mit seinem Tod wieder ein jähes Ende nimmt.

Ich möchte aufzeigen, warum eine Verschwörung überhaupt entstand. Nach einer kleinen Biographie, die die wichtigen Lebensstationen Caesars umfasst, wird genauer auf die Mordtat eingegangen. Die politischen Spannungen, die geherrscht haben, wurden sortiert, ums sie besser aufzeigen zu können. Am Schluss stellt sich dann die Frage, ob die Verschwörung das Ziel erreichte.

2. Aufstieg Caesars

Die Julier führten ihren Stammbaum auf Julus Ascanius zurück, den Sohn Aeneas, der wiederum war ein Sohn der Venus. Sie beanstandeten für sich also, von göttlicher Herkunft zu entstammen. Das iulische Geschlecht gehörte zwar zu den ältesten und angesehensten Stämmen Italiens an, aber sie waren völlig mittellos. Gaius Julius Caesar wurde im Jahre 100 v. Chr. geboren und wuchs in einem Stadtviertel Roms mit vielen Werkstätten, Kneipen und Bordellen auf. Er war sehr wissensbegierig, so dass er bereits als Jüngling mit der Dichterkunst anfing. Er war jedoch sehr leichtlebig, hatte viele Frauen, was ihm zum Teil auch zum Verhängnis wurde. So war er einmal mit der Tochter des Sulla vermählt. Als Sulla an die Macht kam, verlangte er die Scheidung seiner Tochter mit Caesar. Als sich dieser weigerte, wurde er auf die Liste der zum Tode verurteilten gesetzt und musste ausser Landes fliehen.

Doch häufig waren die Heiraten, die Caesar einging, auch politischer oder ökonomischer Natur. Da er kein Vermögen hatte, ging er mit Frauen aus reichen Häusern eine Bindung ein und konnte so seine Investitionen und Kandidaturen finanzieren. Er war von den reichen Verwandten und Freunden dadurch auch abhängig. Diese Darlehen bekam nicht einfach aus purer Freundschaft; Sie dienten als „Beiträge zu Feldzügen und Wahlkampagnen, die mit politischen Vergünstigungen oder militärischem Beutegut zurückgezahlt wurden“1

Sein persönlicher Reichtum begann mit der Propraetur in Spanien. Als Feldherr unterdrückte er verschiedene Völker in ihrer Autonomiebewegung und nahm alles zu Beute, das irgendwie wertvoll erschien. Er machte einen so grossen Gewinn, dass er sämtliche Schulden tilgen konnte, als er nach Rom zurückkehrte.

Während seiner Amtszeit als Konsul vermehrte er dann seinen Reichtum in ungeahntem Ausmasse. Er arbeitete mit den Kapitalisten Roms, damit diese einen freien Handel führen konnten. Dadurch verdiente Caesar saftige Gelder. Ebenso strich er Zinsen von Darlehen ein, die er Königen am Rande der Republik gewährte. Mit dieser Taktik der Geldvermehrung stieg er innerhalb kurzer Zeit von einem Schuldner zum reichsten Bürger Roms nach Crassus auf.

3. Cursus honorum

Caesars erste Stabsstelle war seine Ernennung zum Adjudanten des Marcus Thermus in Kleinasien, von da er 84 v. Chr. nach Rom zurückkam. Im Jahre 68 v. Chr. begann dann seine eigentliche politische Ämterlaufbahn: Er wurde zum Quaestor, zum Finanzbeamter, gewählt und nach Spanien geschickt. 4 Jahre später bekam er die Funktion eines Aedilen, und sorgte sich somit um die öffentlichen Bauten. Vor allem mit Crassus‘ Geld verschönerte er das Forum. Ebenso liess er den Volksmassen gewaltige Spiele vorführen. Er verstand es bereits in jungen Jahren sehr gut, sich die Gunst der Bürger auf seine Seite zu ziehen. In den folgenden Jahren kleidete Caesar verschiedene juristische Gremien, ehe er 63 v. Chr. zum Pontifex maximus, zum Oberpriester gewählt wurde. Nur ein Jahr später gewann er die Wahl zum Praetor. Im folgenden Jahr gelangte er als Propraetor erneut nach Spanien, wo er erfolgreiche Feldzüge mit viel Beute unternahm. Caesar kam zurück nach Rom und war eingenommen von der Idee, sogleich Konsul zu werden. Der Termin für einen Triumphzug zu seinen Ehren war von konservativen Kräften nach den Wahltermin für das Konsulat festgelegt worden. Nun konnte aber kein Abwesender sich zur Wahl stellen, aber Caesar durfte als Triumphator bis zum Tage seines Triumphzuges die Stadt nicht betreten. Somit verzichtete er auf einen pompösen Einmarsch, nur damit seine politische Karriere derart steil voranging Nachdem der Senat über die Erfolge von Caesars Freund, Pompeius, aus Angst vor dessen Macht erschrak, verwarf er verschiedene Gesuche von ihm. Die Folge war, dass die Zusammenarbeit der obersten Stände verfiel. Caesar nutzte die Gunst der Stunde und gründete mit Pompeius und Crassus das erste Triumvirat im Jahre 60 v. Chr. Die einfache Funktion der Dreimännerherrschaft erklärt der antike Geschichtsschreiber Sueton1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Vereinbart war, dass Pompeius Caesar bei der Kandidatur des Konsulats zu unterstützen, im Gegenzug versprach Caesar, die Gesetzesvorschläge von Pompeius durchzubringen, falls er Konsul wird. Der Wahlkampf wurde mit harten Bandagen geführt, überall herrschte Bestechung. Caesar wurde zusammen mit Bibulus Konsul für das Jahr 57 v. Chr. Während dieser Amtsperiode war Caesar so aktiv, währenddessen sein Amtskollege sehr blass blieb, dass oftmals in diesem Jahr vom „Consulat von Julius und Caesar"1die Rede war.

Nach der einjährigen Amtszeit liess sich Caesar Gallia Cisalpina et Narbonensis sichern, wo er Statthalter wurde. Damit seine zum Teil von Pompeius in Auftrag gegebene Gesetze nicht wieder gelöscht wurden, brauchte er zwei Konsuln, denen er vertrauen konnte, also benutzte er von neuem die Wahlpropaganda zur Einsetzung von seinen Freunden Gabinius und Piso ein.

4. Vom Feldherrn in Gallien zum Diktator Roms

Als Caesar in Norditalien und Südfrankreich das Prokonsulat übernahm, fand er eine gefährliche Sachlage vor. Der Germanenführer Ariovist hatte eine grosse Macht in den Händen, da er 3 Jahre zuvor befreundeten Gallischen Stämmen zu Hilfe kam und nun mit fast 150'000 Germanen in Gallien sass. Ebenso bedenklich war die Ankündigung der Helvetier, sie werden mit ihren 360'000 Männern die gallische Provinz durchqueren, um von der heutigen Schweiz nach Südwestfrankreich überzusiedeln. Auf eigene Kosten hob Caesar vier neue Legionen aus, und besass damit acht. Ebenso holte er nicht die erforderliche Erlaubnis des Senat, sondern handelte auf eigene Faust. Zuerst besiegte Caesar die Helvetier in der berühmten Schlacht bei Bibracte. Danach schlug er die Germanen mit Hilfe der von Ariovist unterdrückten Gallier. Aus Caesars Sicht war es „eine ausgemachte Sache, dass die Befreiung Galliens zugleich eine Eroberung des Landes war“2

Über die politische Vorgehensweise Caesars schreibt Sueton1:

nec deinde ulla belli occasione, [ne] iniusti quidem ac periculosi abstinuit, tam foederatis quam infestis ac feris gentibus ultro lacessitis, adeo ut senatus quondam legatos ad explorandum statum Galliarum mittendos decreuerit ac nonnulli dedendum eum hostibus censuerint.

Seitdem liess er sich eine Gelegenheit zum Krieg führen entgehen, auch wenn es ungerechtfertigt und gefährlich war; auch griff er ohne Grund gleichermassen Verbündete wie feindliche Barbarenvölker an, so dass eines Tages der Senat beschloss, eine Kommission zu entsenden, um sich über die Zustände in Gallien orientieren zu lassen. Einige waren sogar der Meinung, man solle ihn („Caesar“ Anmerkung J.R.) dem Feind ausliefern.

Nach der Eroberung entstanden wiederholt Gallischen Aufstände und gefährliche Situationen, wie etwa die Belagerung von Alesia, bei der eine vernichtende Niederlage Caesars beinahe eintraf. Dennoch konnte der Feldherr mittels dem Senat Gallien als römische Provinz ausrufen.

Während Caesars Prokonsulat in Gallien hielt die Korruption vollends Einzug in Roms Politik. Das Triumvirat beschloss, dass Pompeius und Crassus im Jahre 55 v. Chr. das Konsulat erlangen sollten. Mit entsprechenden Bestechungen erreichten sie dies auch. Dieses Amtsjahr war erneut von Chaos und Korruption bei Abstimmungen geprägt. Nach Beendigung des Konsulats hatte Crassus zum Ziel, sich das Prokonsulat in Syrien zu sichern, um mit einem Feldzug gegen die Parther das Römische Reich im Osten zu erweitern. Bei diesem Krieg wurde jedoch das römische Heer vernichtend geschlagen. Crassus kam dabei ums Leben.

Der Verlust an Ansehen im Ausland war das eine, weit schlimmer war nun die innenpolitische Veränderung: Das Triumvirat war auf einmal erloschen, es blieben die zwei Machtpole übrig, nur diesmal ohne Bindeglied in Form von Crassus. Caesar war in Gallien durch weitere Aufstände auf Belgischem Boden zurückgehalten, er konnte sich nun nicht in die Geschehnisse Roms einmischen.

Pompeius erahnte die Situation und zielte auf eine Errichtung einer Diktatur unter seiner Herrschaft ab. Erst als Cato der Führer der republikanischen Opposition „den Diktatortraum des Pompeius schonungslos der Öffentlichkeit preisgab und dieser dann (...) die Diktatur für überflüssig erklärte, konnten im Juli 53 endlich Konsuln gewählt werden (...).“1Ein Jahr später aber bekam Pompeius das Konsulat, ohne aber einen Zweiten Konsul zur Seite zur haben. Man nannte seine Funktion „consul sine collega“2. Caesar gab dazu seine Einwilligung und bekam dafür das Konsulat 48 v. Chr. in seiner Abwesenheit in Gallien zugesichert.

Pompeius jedoch brach die Freundschaft mit Caesar einseitig ab, und wanderte zur feindlichen Seite hinüber. Man verbot dem Prokonsuln, in seiner Abwesenheit Konsul zu werden. Also hätte er sein Heer entlassen und in Rom Wahlkampf betreiben müssen, was aber angesichts seiner politischen Immunität unvorstellbar gewesen wäre. Anfangs versuchte Caesar noch mittels Versöhnung doch noch zu seinem zweiten Konsulat zu gelangen. Bald aber teilte er dem Senat mit, er werde „ausser zweien alle zehn Legionen aufzulösen, falls man ihm gestatte, das Statthalteramt bis 48 beizubehalten, (...) er werde eine Weigerung als Kriegserklärung betrachten“3Pompeius erhielt vom Senat das Kriegsrecht und er wurde formell zum Diktator im Kriegszustand ausgerufen.

Pompeius war mititärisch weit überlegen. Er marschiert mit seinen Legionen aus der Rom, um sie disziplinarisch zu drillen, und stellte sich in Griechenland, Nordafrika und Spanien auf. Ein grosser Teil des Senats folgte Pompeius. Caesar kam nach Rom, und nahm die Staatskasse in seine Verfügbarkeit. Danach ging er zurück zu seinen Truppen, die auf ihn in den umliegenden Städten gewartet hatten und trat den pompeianischen Legionen entgegen. Nach einem Feldzug in Spanien, in dem Caesar die Nahrungsversorgung Italiens sicherstellte, wurde er zum Dictator erkoren, worauf er aber verzichtete. Ein Jahr nach der Festsetzung Pompeius‘ in Ägypten segelte Caesar in einer waghalsigen Aktion hinüber, und strategische Fehler von Seiten des Pompeius erlaubte Caesar, ihn in Pharsalos endgültig zu bezwingen. Pompeius wurde auf seiner Flucht in Alexandrien erdolcht.

Als Caesar nach Rom zurückkam fand er die Stadt in einem Chaos wieder. Sogleich wurde er zum Dictator ausgerufen, und seine wichtigste Aufgabe war es, wieder Ordnung herzustellen.

5. Der Staatsmann

Caesar wurde diesmal gleich auf zehn Jahre zum alleinigen Konsul sowie zum Tribun gewählt. Ausserdem kleidete er das Amt des „praefectus moribus“1, des obersten Sittenrichters und mittels der zensorischen Gewalt, der „censoria potesta“. konnte er auf eigene Faust den Senat umbilden. Dieser hatte natürlich an Bedeutung verloren, da er nur noch beratend wirken konnte, aber eigenständig keine Gesetze verändern oder erschaffen durfte. Caesar verdreifachte die Mitglieder des Senats. Die Neuernennungen waren viele Bürger der Provinzstädte, ebenso kamen Söhne von Sklaven und sogar die besiegten Gallischen Häuptlinge wurden aufgenommen. Diese Veränderung trug zwei Folgen mit sich: erstens wurde der Senat mit nun 900 Mitgliedern enorm schwerfällig, zweitens wurde das Selbstverständnis Roms verändert. Aus einem Stadtstaat wurde ein Reich mit der Hauptstadt Rom.

Viele hatten Angst, Caesar, der Militarist und skrupellose Feldherr werde nun sein wahres Gesicht zum Vorschein bringen. Doch wie seit Ende des Gallischen Krieges fuhr er mit seiner Versöhnungspolitik weiter. Hohe Priorität hatte die Aufhebung der Unterschiede im der Bevölkerung. Ebenso liess er führende Oppositionspolitiker wie Cicero hohe Ämter bekleiden. Alles in allem trennte Caesar das Reich von ihrer turbulenten Vergangenheit ab und fing wieder von Vorne an. Durch solche Taten wurde Caesar beim einfachen Volk sehr beliebt, was er auch als sehr wichtig erachtete.

Aussenpolitisch bereitete Caesar mit einem Feldzug gegen die Parther im Osten vor, um sich an Crassus zu rächen. Danach wollte er, so seine Vorstellung, Germanien in den Rücken fallen und Roms grösster Feind bezwingen. Wäre ihm dies gelungen, so hätte er angesichts seiner gewaltigen Erfolge in Rom keine Gegner mehr zu fürchten gehabt.

6. Beginn des Zweifels

Während eines Feldzuges, bei dem Caesar die separatistischen Spanier bezwang, keimten langsam wieder oppositionelle Gedanken auf, nachdem eine Zeit lang ganz Rom auf der Seite Caesars zu stehen schien. Als dann die kühnen Pläne des Dictators über die Eroberung Germaniens durchsickerten, wusste der Römische Adel, dass bei einer erfolgreichen Rückkehr aus Germanien Caesar mit seiner neugewonnenen Macht eines solche Sieges die Patrizier überhaupt nicht mehr dulden werde und so diese jegliche Vorrechte verlieren würden. Der einzige Weg schien, dass man ihn umbringen müsste, bevor er den Krieg überhaupt begann.

Caesar war in vielen Bereichen nahe dran, sich bald zum König ausrufen zu lassen. Er masste sich an, seinen Kopf auf Geldmünzen zu prägen, Seine Statue musste neben den denen der Römischen Könige aufgestellt werden. Er trug die purpurfarbene Toga, früher ein Zeichen des Königs. Argwöhnisch blickte man auf die in Rom weilende Königin von Ägypten, Cleopatra. Die Konservativen waren der Ansicht, Caesar würde sich zum König ausrufen lassen und mit Cleopatra eine Heirat arrangieren, um die zwei Königreiche zu vereinen und den Sitz der Hauptstadt in den Osten zu verlegen.

Mittlerweile waren die Zustände in Rom bei Weitem noch nicht bereinigt. Das Volk lenkte langsam um und „auch öffentlich an der Alleinherrschaft Kritik übte und sehnlich nach Befreiung verlangte“1

7. Die Verschwörer

In Rom lebte eine Alternative zu Caesar. Marcus Junius Brutus kam wie Caesar aus einer der ältesten Patrizierfamilien. Sein Vorfahre Lucius Brutus hatte den letzten König von Rom vertrieben, doch man munkelte Zeit seines Lebens, Marcus Brutus könnte Caesar Sohn sein, da dieser vor Brutus‘ Geburt ein Verhältnis mit dessen Mutter hatte. Nichtsdestotrotz stand Marcus Brutus in der Römischen Bevölkerung für Demokratie und die Republik. Er selber hatte jedoch noch keine Taten vollbracht, doch man hielt ihn für den Inbegriff römischer Tugenden.

Die Republikanischen Kräfte erkannten dies schnell. „Brutus brauchten die Verschwörer als Aushängeschild“2. Seine persönlichen Hassgefühle gegenüber Caesar aufgrund der Verführung seiner Mutter trugen dazu bei, dass er in seiner dunklen, nachdenklichen Manier, dass er sich zutiefst gegen eine Monarchie aussprach.

Als der Partherfeldzug vor der Tür stand, geriet die Opposition in Zugzwang. Nachdem man den Entschluss, Caesar zum Wohle der Freiheit umzubringen, schon längst gefasst hatte, folgten nie Taten. Am Vorabend der letzten Senatssitzung vor Caesars Aufbruch in den Osten fanden sich nun 60 Verschwörer zusammen. Cassius war der eigentliche Gründer der Bewegung. Zusammen mit Marcus und seinem Älteren Bruder Decimus Brutus bildete er die Führung. Man fasste einen sehr detaillierten Plan, wie man am nächsten Tag Caesar umbringen wolle. Es erscheint seltsam, dass Gegner wie Anhänger zu dieser Tat bereit waren. Decimus Brutus, einer der Anführer war zu dieser Zeit ein enger Vertrauter Caesars. Er stand im Bürgerkrieg noch in Pompeius‘ Diensten, doch Caesar gab seinen Legionen die Parole aus, Decimus Brutus müsse auf jeden Fall geschont werden, er dürfe weder verletzt, geschweige denn getötet werden. Ebenso befand sich der caesartreue General Trebonius unter den Verschwörern. Die Gründe der meisten Anhänger Caesars waren wahrscheinlich die befremdende Erkenntnis, dass sie es mit einem Diktator zu tun hatte, der in der Öffentlichkeit als machthungrig galt, sowie die Enttäuschung über den noch nicht einsetzenden Wohlstand Roms. Ebenso war den meisten Stadtrömern die politische Einbindung der Provinzen ein Dorn im Auge.

8. Die Jünger Caesars

Caesars grösster Freund war der Respekt, den er überall genoss. Dieser kam nicht allein durch sein Amt als Dictator. Tugendhaft war die Milde gegenüber seinen Feinden, die er oft trotz zahlreicher Verbrechen immer wieder begnadigte. Zu Caesars treuen Begleitern gehörte Marcus Antonius. Seit dem Bürgerkrieg stand er in Caesar Diensten. Als Reiteroberst hatte Marcus Antonius grosse Handlungsvollmachten in Rom, um während der Abwesenheit Caesars in Afrika der chaotischen Situation in Rom wieder Herr zu werden. Dieses Unternehmen misslang ihm jedoch gründlich, so dass Caesar ihn für zwei Jahre aus dem Schussfeld der Politik zog. Dennoch war er stets caesartreu und hielt an der fortschrittlichen Weise seines Lehrers fest.

Agrippa, Caesars getreuer General, blieb ihm ebenfalls zur Seite. Er war ein vorzüglicher Heerführer, doch stand er in dieser Zeit hinter Caesar weit im Schatten.

Caesars Freunde und Anhänger kamen fast ausschliesslich aus dem Militär. Dies ist insofern verständlich, da er die grösste Zeit seines Lebens auf den Kriegsschauplätzen stand.

Man muss jedoch festhalten, dass Caesar ein politischer Einzelkämpfer war. Er musste sich alleine gegen die Opposition behaupten, ohne einen grossen Politiker an seiner Seite zu wissen. Doch angesichts seiner Diktatur war dies auch verständlich, dass neben ihm wenige Andere für die gleiche Sache einspringen konnten, da er ja die ganze Machtfülle bei sich sammelte.

9. Im Vorfeld der Iden des März

Dass man Morddrohungen gegen den Diktator heimlich aussprach, war dem Caesar nicht neu. Doch immer, wenn man ihn darauf ansprach, zeigte er sich weder überrascht, noch betroffen davon. Viele Freunde Caesars wollten mit allen Mitteln verhindern, dass er sich in Gefahr begibt. Doch selbst eine Aufforderung, eine persönliche Leibwache solle für seinen Schutz sorgen, wies er zurück. Viele schlechte Vorzeichen kündigten ebenfalls etwas Unheilvolles an, woran der gewöhnliche Römer durchaus glaubte. Doch Caesar wollte sich dafür nicht recht interessieren.

10. Der Anschlag

Am Morgen der Iden des März fühlte sich Caesar körperlich nicht wohl. Er überlegte, ob er nicht lieber zu Hause bleiben solle. Währenddessen wartete der Senat vor der Pompeiuskurie und fragte sich, warum der sonst immer auf Pünktlichkeit achtende Caesar nicht zur Zeit erschien. Man beschloss, dass Decimus Brutus, ein enger Vertrauter Caesars, zu ihm gehen solle, um nach dem Rechten zu sehen. Es brauchte vom älteren Brutus viel Verhandlungsgeschick, um den Imperator doch noch zum Erscheinen in der Senatssitzung zu überreden. Zusammen mit Marcus Antonius machte Caesar sich also auf den Weg. Sein Begleiter wurde, wie von den Verschwörern geplant, vor der Kurie vom General Trebonius abgefangen, indem er sich in ein Gespräch einliess. Caesar trat in die Kurie ein und nahm seinen gewohnten Platz ein. Die Verschworenen standen um ihn herum, anscheinend ein damals sittliches Ritual. Cimber Tullius trat vor und hielt ihn fest. Erst von da an realisierte Caesar vermutlich, was ihn erwartete.

Den Mord berichtet Sueton auf diese Weise1:

deinde clamantem: 'ista quidem uis est!' alter e Cascis auersum uulnerat paulum infra iugulum. Caesar Cascae brachium arreptum graphio traiecit conatusque prosilire alio uulnere tardatus est; utque animaduertit undique se strictis pugionibus peti, toga caput obuoluit, simul sinistra manu sinum ad ima crura deduxit, quo honestius caderet etiam inferiore corporis parte uelata.

Caesar ruft: „Das ist ja Gewalt!“ Da verwundet ihn einer der beiden Casca von hinten wenig unter der Kehle. Caesar hält den Arm Cascas fest und durchsticht ihn mit dem Schreibgriffel; als er versucht, aufzuspringen, wird er durch eine zweite Verwundung daran gehindert. Wie er nun von allen Seiten gezückte Dolche auf sich gerichtet sieht, verhüllte er das Haupt mit der Toga und glättet sie zugleich mit der Linken bis hinab zu den Füssen, um mit Anstand zu fallen und auch den unteren Teil des Körpers zu verhüllen.

Caesar starb im Alter von 56 Jahren. Er wurde nicht nur aus tiefster Überzeugung der Bürger Roms, sondern sogar mittels senatorischen Beschlusses mit den Göttern gleichgestellt. Das Rathaus, in dem er umgebracht wurde, riss man nieder. Zu seinen Ehren fanden jeweils am fünfzehnten März Festspiele statt.

11. Auswirkungen

„Der Glaube, dass mit seiner Ermordung die Republik wiedererstehen werde, erwies sich als trügerisch“1. Die Mörder wurden nicht wie von ihnen erwartet bejubelt und zu Helden erklärt, sondern man begann zu begreifen, dass durch den Verlust Caesars Rom den eingeschlagenen Weg zum gleichmässigen Wohlstand wieder verliess. Die Verschwörer mussten sich nach der Tat auf dem Capitol verstecken. Nachher erhielten die beiden Brutus und Cassius vom Senat eine Provinzstatthalterschaft in Gallia Cisalpina, Makedonien und Syrien. Durch die Flucht an die ruhigeren Randgebiete des Reiches konnten sie in Sicherheit vor Vergeltungstätern ihre Macht beibehalten.

An die Spitze war zuerst Marcus Antonius gekommen. Als Konsul sah er zuerst seine Hauptaufgabe, Caesars Gesetze mittels dem Senat zu ratifizieren und damit unantastbar zu machen. Nach seiner Amtsjahr nahm er sich die prestigeträchtige Gallia Cisalpina und veranlasste den Senat, die Caesarmörder in unwichtigere Provinzen abzuschieben.

Eingeschüchtert von der neuen Macht Antonius‘, wandten sich die Adligen an den rechtmässigen Erben Caesars, Octavian, ein erst 18 jähriger Jüngling. Er kleidete im folgenden Jahr das Konsulat. Bald jedoch entbrannten Rivalitäten zwischen ihm und Antonius, der den jungen Konsul nicht respektierte.

Nach einem Krieg gegen Antonius bemerkte Octavian bald, dass der Senat seine Figur nur als „Werkzeug gegen Antonius“2 benutzt hatten. Nun erkannte er die militärische Macht, die er mit seinen Legionen im Rücken besass. Er versöhnte sich mit Antonius und sie legten sich zusammen mit Lepidus ein Bündnis zum zweiten Triumvirat zurecht. Zusammen drangen sie in Rom ein und wurden vom Senat auf fünf Jahre hinaus mit allen Vollmachten ausgestattet.

12. Die Tyrannenherrschaft

Was folgte, ging als die berüchtigten Proskriptionen in die Geschichte ein. Das zweite Triumvirat beschloss, sich seiner politischen Gegner zu entledigen. „Caesars Milde und Versöhnlichkeit war vergessen“3. Jeder, der der neuen Regierung nicht volle Unterstützung zusagte, musste um sein Leben bangen. Mehr und mehr wurde aber auch wegen der blossen Geldnot in der Kriegskasse gemordet und geraubt. Im ganzen liessen 300 Senatoren und 2000 Ritter ihr Leben. Der berühmteste unter ihnen war Cicero, der durch seine Sprachgewandtheit, aber auch wegen seiner politischen Theorien im ganzen Reich sehr beachtet worden war. Vergleichbar sind die Proskriptionen nur etwa mit dem Wohlfahrtsauschuss zur Zeit der Französischen Revolution oder der Säuberung von Partei und Staat in der ehemaligen UdSSR unter Stalin.

13. Charakteristik Caesars

Zuerst muss man sehen, dass sich Caesar zuerst als Feldherr einen grossen Namen gemacht hatte, ehe er als besonnener Politiker in Rom erschien. Er sah sich als Soldaten, dessen Tugenden auch er anstrebte: Die Anpassungsfähigkeit, die er in vielen Schlachten bewies, als er blitzartig seine Strategie änderte und seinen damit überraschen konnte, zeichnet ihn aus. Im verlangte er von seinen Kriegern wie auch von sich selber stets vollen Einsatz, ohne den zum Beispiel die raschen Verschiebungen im Winterfeldzug in Afrika 47/46 gar nicht möglich gewesen wären. Als General zeigte er sich stets um das Wohl seiner Männer besorgt. Während des ganzen Gallierkrieges entstand nie eine Meuterei. Zwar verlangte er den Soldaten körperlich einiges ab, fand er sie aber im Lager bei lustvollen Spielen mit einheimischen Dirnen, so drückte er stets ein Auge zu, so dass die Stimmung im Heer selten einen Abbruch erlitt. In Rom war er zu Lebzeiten schon eine Legende, gleichgesetzt mit den Grossen der Vergangenheit, Alexander oder Hannibal.

Im Weiteren, war sein Verständnis gegenüber dem römischen Volk geprägt von dessen Unbesiegbarkeit. Im Gegensatz zu den meisten anderen Politiker im damaligen Rom wollte er aber die Provinzen, die zwar das römische Bürgerrecht besassen, jedoch nicht wirklich akzeptiert wurden, auch politisch und ökonomisch einbinden. Es darf jedoch nicht gesagt werden, Caesar handelte unrömisch. Im Gallienkrieg verbreitete er bewusst die römische Kultur im Norden. Er war weltgewandt und offen nach aussen, dennoch legte er Wert auf römische Traditionen und stellte die Position Roms im Reich keineswegs in Frage.

Als Staatsmann war Caesar zwar nicht ausgereift wie als Feldherr, dennoch hatte er eine feste Vorstellung seines Staates. In der kurzen Zeit als Dictator Roms konnte er seine Agrarreformen durchbringen. Seine Politik war geprägt von der Aufhebung der Missstände im Reich, was ihm aber in der kurzen Amtszeit verständlicherweise nicht gelang. Es lag ihm nicht, sich mit politischem Geplänkel und der darin verbundenen Geduld abzugeben. Er war ein Mann der Taten Besonders Erwähnenswert ist die berühmte „Clementia Caesaris“1, die Milde Caesars: Seit seinem Amt einer Eroberung Galliens sorgte er immer wieder für Aufsehen, indem er eroberte und gefangengenommene Feinde unverzüglich wieder freiliess. Im Bürgerkrieg suchte er die ganze Zeit nach einem Weg zur Versöhnung mit den Gegnern, egal welches Verbrechen sie gerade an ihm vollbrachten. Ihm war die Vorstellung ein Greuel, römische Soldaten kämpfen gegen andere römische Soldaten. Daraus konnte er auch einen persönlichen Vorteil ziehen, wie hier im Bürgerkrieg: „Entgegen dem Ratschlag des Pompeius liessen dessen Offiziere alle Gefangenen umbringen, während Caesar die seinen verschonte - ein Gegensatz, der die Kampfmoral von Caesars Kriegern verstärkte und die der pompeianischen Soldaten schwächte.“2

14. Rom versus Imperium

Ursprünglich war Rom eine Stadt, die sich mittels miltärischer Gewalt auszuweiten begann. Das umliegende Land war nie gleichberechtigt mit Rom selber. Selbst zur Zeit Caesars, als Rom längst nicht mehr nur eine Stadt war, sondern ein Reich, das gewaltige Ausmasse annahm, war in Rom nur die Stadt von Bedeutung. Caesar war lange Jahre nicht in Rom, sondern auf Feldzügen quer durch die damalige Welt. Vermutlich gewann er durch diese Begebenheit seine weltoffene Einstellung. Als er für zu Beginn seines Prokonsulats n seiner Provinz Transalpina eine Legion aushob, gab er ihnen das römische Bürgerrecht. Dies war sicherlich in Rücksicht auf ein Gesetz geschehen, das besagte, nur römische Bürger dürfen für Rom in den Krieg ziehen. Später erhielten durch ihn ganze Stämme das Bürgerrecht. Zu Beginn seiner Diktatur verlieh er es allen Erwachsenen im ganzen Reich. Als er den Senat mit Galliern, Spaniern und vielen Leuten aus ganz Italien erweiterte, war das ein Peitschenhieb gegen die Konservativen. Diese sahen Nichtrömer immernoch als Barbaren an und somit war es ihnen unverständlich, warum die Nichtadeligen nun zusammen mit den erhabenen Patriziern Roms über das Reich bestimmen sollten. Doch man weiss nicht, inwieweit er diese Verteilung der politischen Macht auf das gesamte Reich für seinen Nutzen unternahm. Auf der einen Seite bildete er die Funktion des Senates um. Nun hatte der Senat sich nicht mehr nur um Rom zu kümmern, sondern um das ganze Reich. Auf der anderen Seite liess Caesar vielleicht „den neuen Senat mit Absicht zu schwerfällig werden, um wirksame Beratungen abhalten oder eine geeinte Opposition betreiben zu können.“1 Man kann jedoch sagen, dass Caesar den umliegenden Provinzen zu neuer politischer Handlungsfähigkeit brachte, die sie, falls der Senat das Ruder in der Hand gehabt hätte,niemals erreichen konnten.

Im Weiteren liess Caesar während der Diktatur viele Veteranen Kolonien im ganzen Reich errichten. So kam er trotz einer an sich zentralistischen Diktatur hin zu einem föderalistischen System, in dem die einzelnen Provinzen viel Handlungsspielraum besassen.

15. Optimates verus populares

Rom war in dieser Zeit politisch in zwei Lager gespalten. Die konservativen optimates hielten an der Republik und der Demokratie fest. Zum Wohle des Volkes durfte keine Einzelperson zuviel Macht im Staat erlangen. Ihr Führer war während der Republik Marcus Porcius Cato. Die Feindschaft zwischen ihm und Caesar war offenkundig. Im Vorfeld des Bürgerkrieges gab er „offen seiner Hoffnung Ausdruck, Caesar würde angeklagt, abgeurteilt und aus Italien verbannt werden.“2So tief war die Feindschaft zwischen ihnen.

Die populares entstammten eigentlich aus der Zeit der Gracchen. Diese Brüder waren die ersten, die zum Wohle des Volkes sich um neue Agrargesetze kümmerten und die soziale Frage in den Vordergrund warfen. Waren die populares damals noch der Dritte stand, der für sich die Politik zu beeinflussen versuchte, änderte sich zur Zeit Caesars die Partei, indem sie aus führenden Schichten bestanden, die für das Volk die Politik zu machen versuchten. Zu ihnen gehörten Caesar und Pompeius, der sich erst zur Entledigung seines letzten Konkurrenten mit den Republikanern verbündete. im Zentrum ihres Agierens stand „die Verminderung von Missbräuchen, Ungerechtigkeiten und Notstände“3.

16. Konservativ versus Liberal

Das politische System Roms war veraltet. Der Senat musste bei seinen Sitzungen jedesmal Riten einhalten, die unsäglich viel Zeit beanspruchten. Für die politischen Geschäfte blieb fast keine Zeit mehr. Die Bestechung war in ganz Rom ein übliches Mittel, um Volksentscheide zu manipulieren. Die Demokratie herrschte also nur formell. Die Ämter durften nur für ein Jahr ausgeübt werden, danach mussten die jeweiligen hohen Amtsinhaber sofort in die Provinz ausziehen, um diese zu regieren. Damit konnte keine Person zuviel Macht in Rom besitzen. Es lief also wie im ersten Triumvirat vieles mit Bünden, um so eine fortlaufende Politik in Rom zu etablieren. Ebenso gab es zu wenig Ämter, um das ganze Reich wirklich gewissenhaft zu lenken. Eine von Caesars ersten politischen Handlungen war, die Anzahl der Ämter zu erhöhen. Er wollte den Staat neu organisieren, in dem auch die Bürger mittels Volksentscheiden wieder mehr Macht besassen.

Und dennoch war die Republik ein Dogma. Seit der Absetzung des letzten verhassten Königs, war sie der Inbegriff der römischen Freiheit. Seit 509 v. Chr. bestand sie schon, und hielt mehr als vier Jahrhunderte. Die Konservativen Kräfte waren der Meinung, dass die Republik als die beste aller möglichen Staatsformen bewiesen war. Demnach stand für sie eine Abschaffung ausser Diskussion.

17. Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung?

Ob die Verschwörung ihr Ziel erreicht hatte, ist leicht zu beantworten. Sieht man den Lauf der Geschichte an, so geht die Republik mit Caesar unter. Der Mord richtete wahrscheinlich mehr Übel an, als dass Caesar in seiner Stellung als Staatsführer verursacht hätte.

Ob die Verschwörung die richtigen Ziele gesteckt hatte, ist jedoch von anderer Natur. Die Verschwörer wussten nicht, was für ein Unheil sie anrichteten. Vielleicht konnten sie es nicht ahnen, mit Sicherheit aber haben sie es sich nicht eingestanden. Sie waren sich ihrer Sache sicher, als der Entschluss zum Mord fiel. Für sie stand nicht das Schicksal eines einzelnen zur Debatte, sondern sie sorgten sich um das Wohl des ganzen Staates. Die Republik war ihrer Ansicht nach die einzig richtige Staatsform.

Die Bürger wandten sich nun befremdet von dieser Radikalpolitik der Republikaner ab. Man hatte die Bedeutung Caesars für das Volk unterschätzt. Auch wenn es sich über die Diktatur beschwerte, hingen sie an ihrem Helden. So schaufelten sich die Verschwörer ihr eigenes Grab: Indem sie den Diktator für die Demokratie vom Thron stürzten, distanzierten sich die Bürger sich von ihnen. Mit dem Gedanken an eine neue Republik hatte das nichts zu tun.

Das Volk wurde nach der Auffassung der Republikaner nicht befreit. Freiheit stand in den konservativen Werten unter anderem für politische und ökonomische Selbstbestimmung. Mit Sicherheit war die politische Macht des Einzelnen in der folgenden Zeit unterdrückt. Was jedoch die Kultur und den Wohlstand betrifft, sah das Volk unter Augustus eine noch nie dagewesene Blütezeit. Das war sicher nicht die Absicht der Verschwörer, dennoch aber eine Folge.

Die politische Veränderung, die mit Caesar eingebrochen war, unterschied sich tatsächlich stark von der altgedienten Republik. Diese war für die Verschwörer ein Dogma. Man war nicht bereit, sie aufzugeben. Man kann sagen, dass die Konservativen Angst davor hatten, das früher bewährte System zu verlassen und sich auf die politische Neuordnung einzulassen.

18. Persönliche Stellungnahme

Dass an Caesar ein mythischer Gedanke haftet, ist wahrscheinlich unbestritten. Zu glorios sind seine Siege, zu Ehrenhaft sein Abgang, als dass jemand sich mit ihm messen könnte. Als ich mit dieser Arbeit begann, geschah es mir oft, dass ich bewundernd zu diesem Mann emporschaute. Dennoch war es mir ein Anliegen, auch die Menschlichkeit dieses Helden aufzuzeigen. Die politische Brisanz die damals herrschte, ist zwar bezüglich ihrer Schärfe nicht ganz mit heute vergleichbar, trotzdem waren ähnliche Muster von Differenzen im Spiel wie heutzutage.

Ich schrieb zum ersten mal eine Arbeit in diesem Ausmasse. Dementsprechend lag am Anfang auch die Schwierigkeit darin, alles so exakt wie möglich zu planen. In dieser Hinsicht hat mir die Arbeit sicherlich viel gebracht.

Mit der Aufgabenstellung, die ich mir gesetzt habe, bin ich zufrieden. Ich konnte anhand eines historischen Vorfalls die Hintergründe ausarbeiten und danach, auf die Arbeit gestützt, ein abschliessendes Urteil abgeben.

19. Bibliographie

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

20. Redlichkeitserklärung

Der Unterzeichnende bestätigt, dass er die vorliegende Arbeit selbstständig erfasst hat und dass er nur die erwähnten Hilfeleistungen benutzt hat

Büron, den 2. März 2001___________

[...]


1 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.191

1Lateinischer Orginaltext aus: GAIUS SUETONIUS TRANQUILLUS:de vita CaesarumVers 19

http://www.gmu.edu/departments/fld/CLASSICS/suet.caesar.html

Deutsche Übersetzung aus: SUETON Leben der Cesaren Übersetzt von André Lambert Rororo 1960 S.16

1WILL DURANTCaesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.196

2 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.199

1Lateinischer Orginaltext aus: GAIUS SUETONIUS TRANQUILLUS:de vita CaesarumVers 25

http://www.gmu.edu/departments/fld/CLASSICS/suet.caesar.html

Deutsche Übersetzung aus: SUETON Leben der Cesaren Übersetzt von André Lambert Rororo 1960 S.19

1ERNST KORNEMANNRömische Geschichte II, Kröner, Stuttgart 1970, S.34

2WILL DURANTCaesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.204

3 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.206

1 ERNST KORNEMANN, Römische Geschichte II, Kröner, Stuttgart 1970 S.63

1SUETONLeben der Cesaren, Übersetzt von André Lambert, Rororo 1960 S.45

2 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.223

1Lateinischer Orginaltext aus: GAIUS SUETONIUS TRANQUILLUS:de vita CaesarumVers 82

http://www.gmu.edu/departments/fld/CLASSICS/suet.caesar.html

Deutsche Übersetzung aus: SUETON Leben der Cesaren Übersetzt von André Lambert Rororo 1960 S.48

1ERNST KORNEMANNRömische Geschichte II, Kröner, Stuttgart 1970, S.78

2Will Durant Caesar und Chrisuts, Francke, Bern 1959 S. 229

3 ERNST KORNEMANN Römische Geschichte II, Kröner, Stuttgart 1970, S.91

1Ernst Kornemann Römische Geschichte II, Kröner, Stuttgart 1970 S.82

2 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.209/210

1WILL DURANTCaesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.218

2WILL DURANTCaesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.205

3 WILL DURANT Caesar und Christus, Franke, Bern 1959 S.205

Excerpt out of 20 pages

Details

Title
Die Iden des März`44 v. Chr.- Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung?
Author
Year
2001
Pages
20
Catalog Number
V103458
ISBN (eBook)
9783640018369
File size
376 KB
Language
German
Notes
Der Mord an Caesar stellt ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte des Abendlandes dar
Keywords
Iden, März`44, Befreiung, Volkes, Angst, Veränderung
Quote paper
Jerome Ruefenacht (Author), 2001, Die Iden des März`44 v. Chr.- Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103458

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Die Iden des März`44 v. Chr.- Befreiung des Volkes oder Angst vor der Veränderung?



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free