Bei der oberflächlichen Beschäftigung mit Nietzsches Philosophie drängen sich häufig Interpretationsmuster auf, die Nietzsches Philosophie, vor dem Hintergrund ihres mannigfaltigen ideologischen Missbrauchs, in einen anti-humanistischen Kontext einordnen. Gleichwohl stellt sich jedoch die Frage, ob sich im Nietzschen' Leitmotiv der Überwindung (des Gewissens, des Nihilismus etc.), nicht im Kern eine Art revolutionärer Humanismus verbirgt.
Ist Nietzsches Philosophie also im Kern ein revolutionärer Humanismus, der mit den Unzulänglichkeiten und Aporien der früheren Ansätze aufräumt, indem er eine Antwort auf den Nihilismus formuliert, den er mit Missmut seiner Zeit attestiert oder kann man Nietzsche angesichts seiner rhetorischen und inhaltlichen Radikalität, die Kultivierung eines anti-Humanismus attestieren, der auf die Forderung der Überwindung des „Menschlichen“ hinausläuft?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Nietzsches Bild des Menschen und seiner Welt
- Nietzsches Kulturkritik - Grundpfeiler seines Menschenbildes
- Moral und Werte nach Nietzsche
- Nietzsches Anknüpfungspunkte mit vorigen humanistischen Denkern
- Vergleich mit Montaigne
- Vergleich mit Mirandola
- Verbirgt sich in Nietzsches Philosophie ein humanistischer Kern?
- Der Übermensch als humanistisches Verwirklichungsideal
- Was einer humanistischen Interpretation Nietzsches im Wege steht
- Was machen wir nun mit Nietzsche?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Nietzsches Philosophie einen humanistischen Kern trägt oder ob sie einen zerstörerischen Anti-Humanismus verkörpert. Ziel ist es, Nietzsches Menschenbild und sein Verhältnis zum Humanismus zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf seiner Kulturkritik und seinen Anknüpfungspunkten an frühere humanistische Denker.
- Nietzsches Kulturkritik als Basis für sein Menschenbild
- Die Rolle von Moral und Werten in Nietzsches Philosophie
- Vergleiche mit Montaigne und Mirandola
- Der Übermensch als Verwirklichungsideal
- Die Spannungen zwischen Nietzsche und dem traditionellen Humanismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Nietzsche als bedeutenden Denker vor und beleuchtet seine Rezeption in der akademischen Welt und der breiten Öffentlichkeit. Sie thematisiert die verschiedenen Interpretationen und Vereinnahmungen seiner Philosophie, die von Sozialismus und Globalismus bis hin zum Nationalsozialismus reichten. Der Text betont, dass die Auseinandersetzung mit diesen Vereinnahmungen entscheidend ist, um Nietzsches Philosophie und sein Menschenbild besser zu verstehen.
Nietzsches Bild des Menschen und seiner Welt
Dieses Kapitel legt den Schwerpunkt auf Nietzsches Kulturkritik und seine Philosophie der Stärke. Es analysiert den "Tod Gottes" und die daraus resultierende Werteveränderung in der Gesellschaft. Nietzsche kritisiert sowohl die Aufklärung als auch den Materialismus und sieht die abendländische Denktradition als Teil eines von ihm abgelehnten Ganzen. Der Text unterstreicht die Bedeutung von Nietzsches "Umwertung aller Werte" im Kontext seines Menschenbildes.
Nietzsches Anknüpfungspunkte mit vorigen humanistischen Denkern
Dieses Kapitel untersucht Nietzsches Beziehungen zu früheren humanistischen Denkern wie Montaigne und den Renaissance-Humanisten. Es analysiert die Prägungen, aber auch die Bruchstellen in seiner Philosophie, die aus diesen Verbindungen resultieren. Diese Analyse soll den Leser auf die Umrisse von Nietzsches Menschenbild aufmerksam machen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind: Nietzsche, Humanismus, Kulturkritik, Übermensch, "Tod Gottes", Moral, Werte, Philosophie der Stärke, Nihilismus, Anknüpfungspunkte, Montaigne, Mirandola.
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- Yassin Boulkhrif (Autor), 2021, Die Philosophie Nietzsches. Grundlage eines revolutionären Humanismus oder zerstörerischer Anti-Humanismus?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1034824