Der Prolog des `Tristan` von Gottfried von Straßburg


Dossier / Travail, 2001

22 Pages, Note: 1.3


Extrait


Gliederung

1. Einleitung

2. Der Prolog in der Theorie
2.1. Historische Entwicklung
2.2. Der Prolog in der Prosa des Mittelalters
2.3. Zwischenresümee

3. Der Prolog des ‘Tristan’
3.1. Übergreifende Struktur
3.2. Formbildende Aspekte des inneren Aufbaus
3.2.1. Vers und Reimschema
3.2.2. Das Akrostichon
3.2.3. Sprachlich-rhetorische Gestaltung
3.3. Thematische Analyse
3.3.1. Teil 1a (1-20)
3.3.2. Teil 1b (20-40)
3.3.3. Teil 1c (40-44)
3.3.4. Teil 2 (45-100)
3.3.5. Teil 3 (101-130)
3.3.6. Teil 4 (131-134)
3.3.7. Teil 5 (135-232)
3.3.8. Teil 6a (233-240)
3.3.9. Teil 6b (241-244)
3.4. Der Prolog als thematisch-kausales Konstrukt
3.5. Die Form des Prologs auf der Grundlage des Erarbeiteten

4. Form und Inhalt als Aspekte mittelalterlicher Prologtheorie

5. Schlussbemerkung

6. Literatur und Quellen
6.1. Literatur
6.2. Quellen/Textausgaben

1. Einleitung

Der ‘Tristan’ Gottfrieds von Straßburg zählt ohne Zweifel zu einem der herausragendsten deutschsprachigen Werke mittelalterlicher Literatur. Maßgeblich für diese Stellung sind Faktoren wie der Einsatz ausgereifter Stilistik, die durchdachte Verwendung rhetorischer Mittel oder Darstellungen, die mit spürbarer Sachkenntnis des Autors ausgeführt wurden. Diese Position findet schon in den ersten Versen, dem Prolog, seine Bestätigung.

Ausgehend vom historischen Abstand und der schlechten Quellensituation der Entstehungszeit des ‘Tristan’ ganz allgemein, vor allem aber im Bezug auf das Werk und seinen Autor ist anzunehmen, dass dieser Prolog eine Schlüsselposition für das Verständnis des Werkes einnimmt, was aus dem Grund hervorzuheben ist, weil uns einzelne Passagen des Romans - auch nach intensiver wissenschaftlicher Auseinandersetzung - unverständlich erscheinen und die Sicht des Autors - respektive seine Absichten bzw. Möglichkeiten der Umsetzung seiner Ideen auf der Basis seines Könnens - im Dunkeln bleibt: Zu wenig wissen wir über den Autor, zu oft sind Quellen, wie ja auch das Werk selbst, verstümmelt und historische Hintergründe, soziale Aspekte des mittelalterlichen Lebens ungewiss.

Konsequenterweise wurde der Prolog näheren Untersuchungen unterzogen, da zu vermuten ist, dass der Autor sein Anliegen hier in komprimierter Form darzustellen versuchte. Den Ausgangpunkt wird die äußere Struktur dieses Teils bilden, also zuallererst die theoretischen Voraussetzungen, die dem Prolog des Mittelalters im Allgemeinen zu Eigen sind. Sie sollen mit den Gegebenheiten des Prologs des ‘Tristan’ verglichen und ausgewertet werden.

2. Der Prolog in der Theorie

Der Prolog des Mittelalters entstammt, wie die meisten geisteswissenschaftlichen Normen dieser Zeit, antiker Tradition. Etymologisch geht ‘ prolog ’ aus dem Griechischen hervor, wurde später ins Lateinische übernommen und fand auf diesem Weg Aufnahme in die Welt mittelalterlicher Gelehrsamkeit. Die wortwörtliche Bedeutung blieb bis dahin erhalten und meint soviel wie ‘voraus verkünden’, ‘Eingangsrede’, ‘Vorspruch’.1

2.1. Historische Entwicklung

Wenn auch die Wortbedeutung konserviert wurde, so veränderte sich doch das Wesen des Prologs als literarische Erscheinung gegenüber dem Vorbild im antiken Drama stark.2 Der Akzent verlagerte sich hin zu einer in Absicht und Stil relativ werkunabhängigen Konstruktion. Aus heutiger Sicht gesehen scheint er - einmal abgesehen von seiner stilistischen Umsetzung - eher den Charakter eines Vorwortes zu tragen, welches mit Nachdruck den Angesprochenen von Thema und Werk in direkter Rede überzeugen will. Aus dieser Beobachtung heraus erscheint nicht verwunderlich, dass der Prolog in der mittelalterlichen Theorie als Bestandteil der Rhetorik begriffen wurde, sodass sich sein Stil an entsprechenden Regeln auszurichten hatte.

Die Rhetorik ist ihrer Natur nach die Frage nach dem ‘ Wie ’, in Divergenz zum ‘ Was ’. Die Sache wird in eine Form gebracht, welche helfen soll, die rezipierende Partei für einen vorgebrachten Standpunkt einzunehmen. Mittelalterliche Rhetorik entwickelte sich aus der Theorie und Praxis der römisch-antiken Gerichtsrede (die ja ihrerseits das Ergebnis hellenistischer Rhetorik war)3 mit deren Voraussetzungen: dem Redner, der Gegenpartei, dem Zuhörer bzw. Richter, den Umständen und nicht zuletzt der causa, der Sache selbst.4 Im Prolog schlägt sich diese Entwicklung nieder und es werden Techniken, wie sie schon bei Cicero und später bei Quintilian theoretisiert wurden, erkennbar.

Auf die Gerichtspraxis bezogen findet der Prolog in der gerichtlichen Vorrede seine natürliche Entsprechung, da auch sie an den Anfang gestellt wurde. Ihr Zweck bestand darin, Wohlwollen, Aufgeschlossenheit und die Aufmerksamkeit des Hörers zu gewinnen, denn ganz allgemein wurde eingeschätzt, dass die Gewogenheit des Hörers oberste Priorität habe.5 Umzusetzen war dies dadurch, dass stofflich Neues und eine Sache, die Redner wie Hörer gleichermaßen angehe, verhießen werden sollte, wovon man sich zudem den Aufbau von Spannung beim Rezipienten versprach. Das Wohlwollen würde dadurch erreicht, dass man den Redner, seine Verdienste und die Tatsache, er habe sich dieser Sache angenommen, hervorhob; gleichzeitig war die Sache der Gegenpartei zu verunglimpfen und jenseits der eigenen herabzusetzen. Darüber hinaus sollte der Hörer durch das Lob seiner Geduld, seines Mutes und Ähnlichem geneigt gemacht werden.6

2.2. Der Prolog in der Prosa des Mittelalter

Die Absichten des Prologs waren prinzipiell dieselben wie die der gerichtlichen Vorrede, weshalb deren Konzept Anwendung fand und modifiziert bzw. erweitert wurde. Das heißt, die Vorrede war der textlichen Natur der Prosa, stilistischen und ästhetischen Regeln anzupassen, die Konstruktion poetischen Grundsätzen zu unterwerfen.

Bei diesem Verfahren gingen ästhetische und zweckbestimmte Absichten Hand in Hand - es wurde den artes folgend und wie im Mittelalter allgemein üblich, versucht, den gesamten Aufbau eines Prologs zu kanonisieren und eine Form zu schaffen, die allgemeine Gültigkeit besitzen sollte. So wurde bspw. das Vorwort7 in einen prologus praeter rem und einen prologus ante rem unterteilt; beim Ersten handelt es sich um eine Einführung und beim Zweiten um die Darstellung der Sache selbst.

Als Teil des prologus praeter rem ist das proverbium 8 zu bezeichnen, wenn es an den Anfang gestellt wird, und ist formell gesehen eine Ansammlung allgemeiner Lebensweisheiten und -wahrheiten bzw. Sentenzen.9 In vielen Fällen finden wir bei Sallust, dessen Schriften im Mittelalter häufig rezipiert wurden,10 ein solches Vorgehen.11 Auch für den Anfang einer gerichtlichen Rede lässt sich so etwas vorstellen - da das Finden von Gemeinplätzen12 in der Natur einer gerichtlichen Rede lag.13 In der Prosa hat es neben rhetorischen auch ästhetische Gründe, da der Hörer mit dem Medium des Werkes an sich vertraut gemacht wird.14 Synchron wird, aufgrund des allgemeinen Charakters, der Einstieg in das Werk erleichtert und relativ mühelos ein kleinster gemeinsamer Nenner von Autor, Publikum und Text geschaffen. Aus rhetorischer Sicht wurde also ein Gegenstand, der Hörer wie Redner gleichermaßen angeht, in den Raum gestellt.

Genauso wie für den Beginn wird auch für das Ende des Prologs ein proverbium - hier nun als Teil des prologus praeter rem - in derselben Form anempfohlen,15 hat jedoch hier die Funktion, zum eigentlichen Werk überzuleiten. Anders als im Eingang wird es hier jedoch wie durch ‘die Brille des Vorangegangenen’ wahrgenommen und interpretiert werden, das heißt, der allgemeine Charakter ging zwar verloren, der Blick auf den Gegenstand wurde jedoch geschärft.

Die erwähnten prologi waren relativ häufig verwendete Begriffe, den Aufbau des ‘Vorwortes’ zu beschreiben. Daneben tauchen aber auch Ausdrücke wie prooemium, exordium, narratio und captatio benevolentiae, die im Zusammenhang mit Aufbau und Funktion von Einleitungen in Reden und Schriften genannt wurden, auf. Sie wurden häufig sowohl untereinander als auch mit dem proverbium und dem prologus ante bzw. praeter rem synonym verwendet, konnten jedoch auch unabhängig gebraucht werden und gleichermaßen eine Zweiteiligkeit des Prologs beschreiben.

So ist das prooemium der Teil des Vorwortes16, der Themen des Werkes im voraus anordnet (praeordinatio libri), im Gegensatz zum folgenden prologus, der in dieses einführt. Annähernd gleichbedeutend damit (und absolut synonym mit prologus ante bzw. praeter rem)17 meint das exordium einfach die Einleitung, die der narratio, also der Darstellung des Sachverhaltes, vorausgeht.18

Demgegenüber entspricht die captatio benevolentiae dem Werben um die Gunst des Hörers oder Lesers19 und erscheint begrifflich vergleichsweise diffus, wenn man bedenkt, dass proverbium, exordium und prooemium als ihre verschiedenen Namen Erwähnung finden konnten.20

2.3. Zwischenresümee

Eine Kanonisierung des Prologs im strengen Sinne wurde zugegebener Maßen nicht wirklich realisiert, die Vorstellungen in der Begrifflichkeit gingen zu weit auseinander. Andererseits ist jedoch festzuhalten, dass man sich über die grundsätzlichen Funktionen des Prologs einig war: Den Hörer ansprechen, seine Aufmerksamkeit gewinnen und ihn in ein bestimmte gedankliche Richtung leiten. Auch im Aufbau war man im Grunde eins, betrachtet man zum Beispiel die häufig zu findende Richtlinie der Zweiteiligkeit der Einleitung und wie diese auszusehen habe.

Vor allem bei den Werken der ritterlichen Dichtung, wie es ja auch der ‘Tristan’ Gottfrieds ist, fand dieses Prinzip häufig Anwendung.

3. Der Prolog des ‘Tristan’

Über den Prolog des ‘Tristan’, seinen tieferen Sinn und formalen Aufbau und wie diese Faktoren mit dem Werk in Einklang zu bringen seien, wurde im Laufe der Forschungsgeschichte häufig diskutiert, da hier aus relativ ‘storyexterner’ Sicht das Werk dokumentiert wird. Die Art und Weise einer solchen Reflektion finden wir jedoch auch innerhalb der Dichtung wiederholt. Dort bricht der Dichter aus der Erzählung aus und beginnt Abschweifungen, die sich teilweise thematisch auf die Stelle oder die Geschichte im Ganzen beziehen - so etwa der ausgedehnte Exkurs über die huote der Verse 17817-18114 - oder in jeder Beziehung außerhalb der Erzählung zu stehen scheinen - wie die ‘Dichterrevue’ der Verse 4621ff.

Einmal abgesehen von der exponierten Stellung, die der Prolog schon allein dadurch einnimmt, dass er an den Beginn des Werkes gestellt ist, reichen die Exkurse an seine kausale und rhetorische Geschlossenheit nicht heran.

3.1. Übergreifende Struktur

Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass der Prolog mit Vers 244 endet. Die Grundlage dafür bildet der sich ändernde Tonfall, Gottfried wechselt vom dozierenden zum erzählenden Stil, der mit einer thematischen Überleitung einhergeht. Das heißt, der Prolog endet mit einer Art letzter Bitte um Gehör (Verse 241-244 - „ Und swer nu ger, ..., der biete herze undôren her: er vindet alle sîne ger. “) und die Geschichte beginnt mit dem Einstieg in die Erzählung (Vers245 - „ Ein hêrre in Parmenîe was,... “), der folglich nicht mehr zum Prolog zu rechnen ist. Der Prolog findet auf diese Weise einen relativ klaren Abschluss, was seine innere Geschlossenheit hervorhebt.

Strukturiert ist er teilweise strophisch und stichisch, was sich freilich nicht zwingend aus seiner aufgeschriebenen Form, sondern aus wechselnder Satzlänge, Reimform und Anordnung bestimmter Anfangsbuchstaben (Akrostichon) ablesen lässt. Auf dieser Konstruktion basiert auch die am häufigsten verwendete Textausgabe von Rüdiger Krohn,21 der die Gliederung durch Zeilenauslassungen und hervorgehobene Lettern verdeutlichte. Dadurch erreichte er zudem ein bessere Lesbarkeit gegenüber der Ausgabe von Friedrich Ranke22, auf der ja der Text von Krohn basiert.

3.2. Formbildende Aspekte des inneren Aufbaus

3.2.1. Vers und Reimschema

Nachstehende Tabelle macht die Gliederung des Prologs basierend auf der Organisation von Stichon bzw. Vierzeiler und der Ausgabe von Krohn folgend anschaulich:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Damit ergeben sich unabhängig von anderen Strukturen 6 Teile, die den Prolog ausmachen. Daneben ist auch festzustellen, dass Gottfried eine unterschiedliche Form der Reimung verwendete, was eine weitere Unterteilung zulässt: Im 1. Teil finden wir 5 kreuzgereimte Strophen (1a)23, der 5 umarmend gereimte (1b) und 1 weitere kreuzgereimte Strophe (1c) folgen. Die stichischen Teile sind grundsätzlich paarreimig. Einen Kreuzreim finden wir auch bei dem eingeschobenen Vierzeiler (4) der Verse 131-134. Die ersten beiden Vierzeiler von Teil 6 sind wiederum umarmend gereimt (6a). Der Prolog klingt mit einem paargereimten Vierzeiler aus (6b).

Die Unterteilung in Vierzeiler und Stichon ist stilistisch auch dadurch zu rechtfertigen, dass ein Stichon durch Paarreime charakterisiert ist, in denen zwei Verse durch einen (relativ) echten Endreim, also zwei Wörter, bei denen nur die letzte Silbe bzw. die letzten Silben übereinstimmen, miteinander verbunden sind. Darauf folgen zwei neue Verse mit einem neuen Endreim, der auf zwei neuen Wörtern aufbaut. Demgegenüber basieren die Vierzeiler, unabhängig von der Form ihres Reims, auf je 2 Wörtern im Versende. Nur der letzte Vierzeiler (6b) ist wie ein stichischer Abschnitt paargereimt und könnte als ‘stilistischer Puffer’ zum folgenden (paargereimten) Stichon der nun beginnenden Erzählung fungieren.

3.2.2. Das Akrostichon

Wenn auch nicht primär als solches gedacht, ist das Akrostichon - die Anordnung der Anfangsbuchstaben der Vierzeiler bzw. Abschnitte zu einer sinnbildenden Einheit - ein weiteres formbildendes Element.

Nach diesem Prinzip ergibt sich gleich am Anfang von Abschnitt 1a ein „G“ und zusammen mit 1b „DIETÊRICH“. Über die Bedeutung des „DIETÊRICH“ ist man sich im Allgemeinen einig und vermutet dahinter Gottfrieds Auftraggeber, wer dies nun im Speziellen war, konnte bisher nicht schlüssig lokalisiert werden.24 Genauso wenig wurde der Sinn des „G“ endgültig geklärt, man nimmt jedoch an, dass es sich dabei um die Initiale Gottfrieds oder aber um die Anrede seines Auftraggebers - grâve, grâf, grâbe, grêve, grêbe ( = Graf, Statthalter, Richter)25 - handelt.26

Die untersuchten Initialverse sind auch im größeren Zusammenhang formbildend, da die Abschnitte 1a und 1b ineinander verschränkt werden und synchron der logische Abstand zu 1c vergrößert wird.

Im Prolog setzt sich das Akrostichon mit Abschnitt 1c und 2 fort. Dort finden wir „T“ und „I“ in exponierter Stellung. Diese Lettern stehen wahrscheinlich für die Namen der Helden unserer Dichtung ‘Tristan’ und ‘Isolde’. Dieselbe Deutung erfährt auch der folgende Teil des Akrostichons, der sich aus den Auftakten von Abschnitt 4 und 5 ergibt. Die Lettern erscheinen hier als gespiegelt gegenüber den vorhergehenden, demzufolge finden wir „I“ und „T“ vor. Erwähnenswert ist daneben eine Art gleichberechtigter Behandlung beider Lettern: Sowohl dem „T“ als auch dem „I“ sind jeweils ein Vierzeiler und ein Stichon nachgestellt.

Ein weiteres Indiz für die Auslegung dieser Initialen ist die Tatsache, dass in Vers 130 des Prologs diese Vorgehensweise - das Spiegeln der Namen der Protagonisten - eine Entsprechung mit „ Tristan Isolt, Isolt Tristan “ findet. Dieser Vers befindet sich überdies genau am Ende von Abschnitt 3, das heißt, er befindet sich genau auf der abschnittmäßigen Spiegelachse des Akrostichons „TIIT“. Neben dem Aspekt der Verdeutlichung einer Bruchkante wirkt auch hier das Akrostichon formbildend, indem es die Teile 1c und 2 zueinander in Beziehung setzt. 1c wird zwar von 1b abgerückt, da ja hier „DIETÊRICH“ endet, insgesamt jedoch ein Zusammenhang der Teile 1c und 2 geschaffen. Ähnliches lässt sich auch für Abschnitt 4 und 5 formulieren, die durch die Sinngebung der Eingangsbuchstaben sowohl zueinander als auch zu den vorhergehenden Abschnitten 1c und 2 in Beziehung gesetzt werden.

Abschnitt 3 wird gleichzeitig strukturell eingebettet und verliert so seine Eigenständigkeit, die nun nur noch thematisch oder strukturell gerechtfertigt werden könnte.

Eine konzeptionelle Beziehung zu Teil 6 scheint nicht vorhanden zu sein. Hier schlagen sich der Fassung von Krohn folgend die Anfangsbuchstaben der letzten 3 Vierzeiler in „D“, „I“ und „U“ also „DIU“ nieder, was demzufolge den bestimmten Artikel ‘die’, das Demonstrativpronomen ‘diese’ und andere ähnliche Bedeutung tragen könnte.27 Insgesamt lässt sich jedoch ein tiefgreifender Sinn nur wenig plausibel begründen, vor allem wenn man bedenkt, dass die Lettern in keiner gefundenen Handschrift exponiert dargestellt wurden, eine Intention also wenig wahrscheinlich ist. Wenn wir trotzdem diese Art der Darstellung in der Ausgabe von Krohn finden, dann wohl vor allem deshalb, weil er der Regel folgte, dass alle Vierzeiler des Prologs initial beginnen.28

Da sich das Buchstabenspiel des Prologs in der gesamten Schrift fortspinnt, ist eine nach diesem Prinzip mögliche Verknüpfung von Prolog und Erzählung anzunehmen. Die nachstehende Tabelle dokumentiert eine schlüssig wirkende Interpretation, die diese Vermutung stützt:29

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Demzufolge ziehen sich die Namen „GOTEFRIT“, „TRISTAN“ und „ISOLDEN“ durch das gesamte Werk. Ganz so handfest wie die Darstellung glauben machen will, ist die Überlieferung leider nicht, so sind über die hinzugezogenen Lettern hinaus Eingangsbuchstaben hervorgehoben dargestellt, was auf noch unentdeckte Sinnbildungen schließen lässt. Zudem stellt sich die Frage, ob der Text die aus dem Buchstabenspiel gefolgerte Länge überhaupt noch hergegeben hätte, da ja die Geschichte an einer weit fortgeschrittenen Stelle der Handlung abbricht, dass Akrostichon aber noch ein weiteres Drittel des Gesamttextes fordern würde, wenn denn der Autor seinem Prinzip hätte treu bleiben wollen. Trotzdem erscheint eine gewollte Verknüpfung von Prolog und Werk im Akrostichon wahrscheinlich, eingedenk der Tatsache, dass die Initialen „G“ und „TIIT“ des Prologs auf diese Weise eine überzeugendere Sinngebung erfahren würden.

Nun stellt sich nach der Analyse des Akrostichons noch eine wichtige Frage: Welchen rezeptionellen Wert es schließlich besitzt, da es aus dem Zuhören überhaupt nicht, selbst aus dem einfachen Lesen heraus kaum erschlossen werden kann. In den Vorstellungen des Mittelalters war eine derartigen Rezeption dieser Erscheinung im Grunde gar nicht vorgesehen. Von der Schaffung eines solchen übergreifenden Schemas versprach man sich eher eine Verknüpfung auf höherer, spiritueller Ebene. Die christliche Mystik sah darin die Verwirklichung des Wortes Gottes als vergleichsweise werkfremder Bestandteil, der jedoch aufgrund seiner Ordnung göttlich inspiriert sein musste und das Werk auf diese Weise erhöhte. Mit dieser Absicht ist die Schaffung eines Akrostichons als rhetorisches Beiwerk des Prologs und als Gegenspiel von Sichtbarem und Verborgenen zu bezeichnen.

3.2.3. Sprachlich-rhetorische Gestaltung

Die sprachliche Gestaltung ist eng verbunden mit thematischen Gesichtspunkten, trotzdem ist sie als Mittel rhetorischer Kreativität durchaus unabhängig betrachtbar. Neben dem formbildenden Charakter erfüllt das ‘Spiel mit dem Wort’ die Funktion, die Bewunderung für das Können des Autors beim Rezipienten zu wecken. Darüber hinaus soll dem Hörer oder Leser dadurch vor Augen geführt werden, dass jener sich eben nicht unüberlegt einem, gerade diesem Stoff verschrieben haben kann.

Die wohl auffälligste Handhabe sprachlicher Rhetorik ist die Häufung von Formen bestimmter Vokabeln, die sogenannte conduplicatio. Diese Wörter prägen sich dadurch ein und stigmatisieren den Text oder Textabschnitt. Dieses Prinzip kann eine starke thematisch-formale Gliederung zur Folge haben, die dem Rezipienten dann relativ leicht offenbar wird. Albrecht Schöne hat darauf fußend eine Unterteilung in Haupt- und Nebenthema für den Prolog des Tristan vorgenommen, die jedoch so vermutlich nicht intendiert war. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verszahlen für das Auftreten der jeweiligen von Schöne verwendeten Wörter:30

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Gruppierungen ergeben sich aus der Häufigkeit des Auftretens eines Wortes um eine Stelle im Verhältnis zu seiner Häufigkeit und Verteilung im Text. Dabei war es, wie ersichtlich wird, nicht immer möglich, wirkliche Häufungspunkte erkennbar werden zu lassen. Für die Wörter guot, lop, werlt, tot und muoze ist dieses relativ gut gelungen, sodass sich daraus möglicherweise in einer themamäßigen Untersuchung die gleichzeitig abschnittbezogen ist, entsprechende Schlüsse ziehen lassen werden. Die Wörter herz, liebe, muot und sene scheinen zwar wichtig für das Thema des Prologs im Ganzen zu sein, sind aber nur bedingt relevant.

Rhetorisch gesehen fokussiert die conduplicatio nicht nur auf das sich häufende Wort, sondern es zieht auch den Focus auf das nachfolgende: Das eine, gerade eben noch häufige Wort wird durch ein anderes abgelöst. Besonders gut lässt sich dies bei dem Übergang von guot auf lop erkennen. Die ‘Haupthäufungspunkte’ beider Wörter sind 13 Verse voneinander entfernt, dazwischen befindet sich jedoch je ein ‘Ausreißer’ (lop bei 13, guot bei 18), die beide Häufungsstellen miteinander verschränkten.

Eng verbunden mit dem Prinzip der conduplicatio ist die Wiederholung von Wörtern mit einhergehender Bedeutungswandlung. Im Prolog des ‘Tristan’ findet es vielfach Anwendung und kann für jedes der ‘häufig-vorkommenden-Wörter’ nachgewiesen werden. Schon in den ersten beiden Zeilen finden wir beispielsweise:

Gedaehte mans ze guote niht,

von dem der werlte guot geschiht,

Hierbei ist das guote zusammen mit dem ze mit wohlwollend, hochachtend zu übersetzen, dem steht das guot der 2. Zeile mit der Bedeutung des Guten an sich gegenüber. Mit der Häufigkeit des Wortes guot - und natürlich auch der anderen Wörter - wird dieses Prinzip zu einem eindrucksvollen Werkzeug stilistischer Perfektionierung des Textes, womit es seinem rhetorischen Anspruch gerecht wird.

Jenseits der Ähnlichkeit von Wörtern bzw. ihrer Bedeutung steht das Oxymoron, also die paradoxe Einheit antonymer Begriffe, das zahlreich sowohl im Prolog als auch im folgenden Text Anwendung fand. Es ist nicht nur Ausdruck rhetorischer Handhabe in stilistischer, sondern auch in thematischer Hinsicht, denn die Positionierung zu einem der Inhalte stellt sich auf diese Weise als einfacher dar. Bei der Kopplung mit dem Prinzip der Wortwiederholung wirkt dies besonders nachhaltig. So bspw. in Vers 32: die pflegent niht, si widerpflegent. Hier wird dem pflegent das widerpflegent als Wortneuschöpfung - schon allein dadurch wertvoll, dass es die Fähigkeiten des Autors unterstreicht und sich für den Hörer als etwas Ungewohntes abhebt - gegenübergestellt. Doch selbst die relativ einfache Gegenüberstellungen von einzelnen Worten wie brôt-tôt der Verse 233ff wirkt sehr überzeugend.

Abschließend zur Betrachtung der stilistischen Gegebenheiten des Prologs sei bemerkt, dass nur die hervorstechendsten Varianten aufgezeigt wurden. Daneben gibt es auch andere, teilweise komplexe wortkünstlerische Konstruktionen, in denen verschiedene Möglichkeiten gekoppelt sind. Ein paradigmatisches Beispiel dafür soll etwa folgender Vierzeiler der Verse 37-40 sein:

Hei tugent, wie smal sint dîne stege,

wie kumberlîch sint dîne wege!

die dîne stege, die dîne wege,

wol ime, der si wege unde stege!

Stege und wege werden hier durch die Wortwiederholung hervorgehoben. Gleichzeitig sind sie aber auch die Basis des verschränkten Reims, was ihre Bedeutung für den Vierzeiler unterstreicht. Auch die Verwendung beider Wörter im Kontext ihrer begrifflichen Relevanz ist interrasant, sie werden relativ synonym als etwas ‘schwer Begehbares/zu Überwindendes’ verwendet. Womit also trotz des Unterschieds im Wort das im Kontext Gleiche herausgestellt wird. Zu guter Letzt erfahren die Substantive in Vers 40 eine grammatikalische Ableitung als figura etymologica hin zu den Verben ,..., der sie ‘ wege unde stege! ’ was einer Bedeutungsverschiebung ein und desselben Wortes gleichkommt.

3.3. Thematische Analyse

Wie wir gesehen haben, ist der Prolog aufgrund verdeckter und offensichtlicher Merkmale in verschiedene Teile zergliedert. Wenn auch das Mittelalter auf kanonisierte formale Aspekte besonderen Wert legte, so stellt doch auch dort die Sache und ihr Inhalt den zentralen Gegenstand eines Textes dar, der letztendlich der Form unterworfen wird.

Die folgenden Kapitel sollen den Inhalt des Prologs in komprimierter Form wiedergeben und stellen dementsprechend eine Übersetzung und Interpretation dar.

3.3.1. Teil 1a (1-20)

In den ersten zwei Strophen dreht es sich um das Gedächtnis, dass man des Guten, das auf der Welt geschieht, im Guten gedenken und auch den Mann der Gutes tut, beachten solle.

Danach folgen zwei Vierzeiler mit dem Gedanken, man solle nicht schwankend sein und das verunglimpfen was man in Wirklichkeit gern hätte und jenes hochschätzen und loben, dessen man bedarf.

Mit dem folgenden Vierzeiler endet der 1. Abschnitt der kreuzgereimten Strophen, also Teil 1a: Der Mann, der das Gute vom Schlechten zu unterscheiden weiß und der den Mensch nach seinem Wert richtig zu beurteilen versteht, wird vom Autor hoch geschätzt.

3.3.2. Teil 1b (20-40)

Mit dem Beginn von 1b und den Versen 21-28 wird ein neuer Gegenstand eingeführt: die Kunst. Wenn sie Ruhm fände, so würde sie auch nicht in Vergessenheit geraten.

Im Sinne dieser Argumentation wird in der folgenden Strophe ein Bezug zum Vierzeiler der Verse 9-12 geschaffen: Man solle nicht abwerten, was gut ist oder das Schlechte loben, da dieses Verhalten schade.

Die Verse 33-36 sprechen über Können und Verstand, die zwar miteinander harmonieren, jedoch verdunkelt werden, wenn Neid/Missgunst dazu kommt. Am Ende dieser verschränkt gereimten Strophen wird noch einmal allgemein vom schweren Weg zu den guten Eigenschaften gesprochen.

3.3.3. Teil 1c (40-44)

In dieser Strophe bringt sich der Autor zum ersten Mal selbst soweit in die Rede ein, dass er direkt über sich und sein Handeln und dem daraus folgenden Ansehen redet. Dieses ‘Ich’ steht damit im Gegensatz zu den vorher auftretenden Personalpronomen, da er sich dort auf Erfahrungen mit seinen Mitmenschen (Vers 9 - Ich hoere es velschen harte vil) bzw. auf jenes, was er an anderen hochschätzt (Vers 17 - Tiure unde wert ist mir der man) bezieht. Er wechselt also von passivem zum aktivem ‘Ich’ und sagt an dieser Stelle: Er sei ein Teil der Gesellschaft, so wie er es ist, weil er seine Zeit nicht unnütz vertrödle.

3.3.4. Teil 2 (45-100)

Hiermit folgt der erste stichische Abschnitt, der in aktivem ‘Ich’ weitererzählt, dass er sich für die Welt, vor allem aber für die edelen herzen 31, denen er sich mit ganzem Herzen verschreibt, diese Arbeit gemacht habe. Dabei geht er auf die edelen herzen noch näher ein und beschreibt diese Personen als im Gegensatz stehend zu denen, die immer in Freude und ohne Leid leben wollen, für die dieses Werk nicht geschrieben sei. Der Gedankengang gipfelt bis Vers 63 in einem stilistischen Spiel um die Worte Tod, Freude, Leiden, Leben, die sich in den edelen herzen wiederfinden.

Ab Vers 64 verschreibt er sich den edelen herzen und stellt heraus, er habe das folgende Werk für sie geschrieben, damit es ihr Leiden mindern möge, da die Beschäftigung damit die Phantasie anregt und Ablenkung bringe (71-80, 87-92). Demgegenüber würde der Leidende durch Müßiggang in ein noch tieferen Kummer fallen (82).

In den Versen 93-100 geht Gottfried auf die Liebenden ohne Leiden ein und sagt, sie sollen keine Freude in dieser Geschichte suchen, sondern sich mit herzen und mit munde (99) die Zeit vertreiben.

3.3.5. Teil 3 (101-130)

Gottfried bleibt in diesem Abschnitt beim schon angesprochenen Thema. Er stellt dem aufkommenden Widerspruch - dass ein empfindendes/liebendes Herz noch leidender würde, wenn es sich mit einer Liebesgeschichte auseinander setzte - entgegen, dass wer wirklich liebt, durch die Geschichte in noch tiefere Liebe verfallen würde und so auch mehr Freude in der Qual fände. In Vers 119 bestärkt er diese Ansicht, indem er seine eigene leidvolle Erfahrung als Argument anführt.

Ab Vers 123 spricht er von der Erzählung selbst, dass die verlangte Liebesgeschichte nun hier zu finden sei, die von reinen Liebenden spräche. In Vers 130 nennt Gottfried nun zum ersten Mal die Namen der Protagonisten: Tristan und Isolde.

3.3.6. Teil 4 (131-134)

In dieser ‘eingeschobenen’ Strophe spricht Gottfried erstmalig über den ‘Tristan’ als Erzählstoff, der zwar schon oft, aber nur selten richtig wiedergegeben worden sei.

3.3.7. Teil 5 (135-232)

Das gerade Gesagte wird hier abgeschwächt, um die Absicht und die Gesinnung der anderen Erzähler zu loben (135-145). Im Anschluss daran sagt er, niemand habe jedoch richtig berichtet, so wie es der Meister der â ventuire Thomas von Britanje tat, der in den ‘bretonischen Büchern das Leben aller Landesherren ‘recherchiert’ habe. Auf dessen Text beruhend habe Gottfried seine Fassung erarbeitet, nachdem er in einem Buch die Bestätigung ihrer Richtigkeit fand (146-166).

Darauf folgend stellt er eine Beziehung zu Teil 2 her, indem er wieder auf sein Publikum und den Inhalt der Erzählung, hier in leicht abgewandelter Form eingeht. Dabei geht er wiederum auf die Einheit von Liebe und Leid ein, die in dieser Erzählung eine herausragende Position einnimmt. So leben am Ende die Protagonisten über ihren Tod hinaus, als wahre Liebende - mit ihrem Kummer, Glück und ihrer Liebe - und bleiben den Lebenden da lebendig, wo man sich ihre Geschichte erzählt.

3.3.8 Teil 6a (233-240)

Gottfried schafft in den beiden Strophen dieses Abschnitts ein Gleichnis zum Leben der Helden und zur erzählten Geschichte. Dabei wird das Leben und der Tod der Protagonisten zum brôt des Publikums stilisiert und somit ihr Tod metaphorisch in Frage gestellt.

3.3.9. Teil 6b (241-244)

Wie schon erwähnt, bittet Gottfried an dieser Stelle um Gehör und dass der, der eine Geschichte von Tod, Freude und Klage begehre, diese hier nun finden würde.

3.4. Der Prolog als thematisch-kausales Konstrukt

Nach einer inhaltlichen Untersuchung jedes der einzelnen Teile des Prologs scheint es gegeben, die Form des Prologs noch einmal genauer zu erforschen. Dabei ist zu versuchen. jedem Glied einen thematischen Schwerpunkt zuzuordnen und ihre kausale Beziehung zueinander, so denn eine festzustellen ist, zu ergründen.

Der Prolog setzt, wie in der Theorie empfohlen, mit Sentenzen ein, was durch den allgemeinen Charakter der Eingangsworte zum Ausdruck gebracht wird. Dabei scheint das Hauptaugenmerk von Teil 1a auf dem Gedächtnis an sich zu liegen, ziehen wir zudem die Worthäufigkeitsanalyse aus Kapitel 3.2.3. hinzu, so geht es um das Gute, um das Gedenken des Guten. Daran schließt sich Abschnitt 1b an, der das lop zu einem der am häufigsten vorkommenden Wörtern macht und damit thematisch an die Idee des Gedenkens anknüpft. Die Frage, was hier nun im Speziellen gelobt werden soll, ist nicht mehr mit dem allgemein Guten zu beantworten, sondern kann hier spezieller formuliert werden. So seien die Kunst, scharfer Verstand, künstlerische Fähigkeit und Vollkommenheit zu würdigen und ihre ‘Widersacher’ sein zu überwinden. Darauf folgt die Selbstreflektion des Autors in Teil 1c, die als kausalen Schluss die Behauptung zulässt, dass er nicht nur allgemein die Zeit nicht vertrödeln wolle, sondern sie gerade nutze, um das im Vorangegangenen Gesagte auszuführen.

Das heißt, 1a reflektiert über das Gute schlechthin, das in 1b zu etwas speziellerem, Kunst und Vollkommenheit, gewandelt wird. Dieser Idee will sich der Autor nach der Aussage in Teil 1c dienstbar machen. Darauf basierend stellt er in Teil 2 den wesentlichen Gegenstand des Stücks, und warum den dieser nun das Gute vertrete, dar. Die Nennung des Adressaten geht mit dieser Illustration einher. In Teil 3 spricht sich der Autor gegen einen möglichen Widerspruch aus und nennt endlich am Ende die Personen, die für das Gute, Vollkommenheit usw. stehen.

Damit schließt sich ein gewisser Bruch in der Darstellung an, da der Autor die Substanz nicht mehr aus seiner Weisheit und Erfahrung zu ziehen scheint, sondern nun speziell auf die objektive stoffliche Grundlage zurückgeht. Nichtsdestotrotz scheint auch diese Weiterführung thematisch- kausal, da die Namen der Protagonisten gerade genannt wurden und nun klar ist, um welche und wessen Geschichte es sich handelt. Diese objektive Basis wird bis zum Abschnitt 6 nicht verlassen. Dort findet der Wert der Geschichte eine symbolische Erhöhung, die zugleich zur Geschichte und damit zum erzählenden Stil überleitet.

3.5. Die Form des Prologs auf der Grundlage des Erarbeiteten

Am Ende einer Analyse innerer Aspekte der Form ist es notwendig, noch einmal über die äußere Ordnung nachzudenken, die verschiedenen Teile in einem sinnvollen Verhältnis zueinander zu hierarchisieren und entsprechende Schlüsse zu ziehen.

Die Einteilung in zwei größere Teile bzw. so, dass zumindest ein klarer Bruch sichtbar gemacht wird, scheint hier unumgänglich. Diese Trennlinie ist zwischen Vers 130 und 131 zu ziehen und ist argumentatorisch folgendermaßen zu rechtfertigen: Die Erscheinung der Verse ändert sich an dieser Stelle von einem Stichon zu einer kreuzgereimten Strophe, gleichzeitig steht auf dieser Linie die Spiegelkante des entsprechenden Akrostichonteils ‘TIIT’. Zudem ändert sich der thematische Bezug, wie es in Kapitel 3.4. ausgeführt wurde. Auch die Worthäufungsanalyse scheint teilweise dafür zu sprechen, da die Wörter herze und liebe sowohl vor als auch nach diesem Bruch relativ gleichhäufig zu finden sind, sich jedoch von ihr selber ‘fernzuhalten’ scheinen, was auf die thematische Rückbeziehung unter verändertem Blickwinkel zurückzuführen ist.

Eine weitere Stützung der These für diese Bruchstelle im Prolog bietet auch die Auseinandersetzung mit der Struktur der einzelnen untergeordneten Teile. In dieser Hinsicht scheint der 1. Abschnitt, so wie er zu Beginn der Ausführungen definiert wurde, grundsätzlich aufrechtzuerhalten sein, das heißt, Teil 1 grenzt sich durch den strophischen Bau vom darauf folgenden ab. Da jedoch ein starker Bruch in Ansprache und Thema zu den Versen 41-44 besteht, sich gleichzeitig der Reim ändert und zudem die Hauptbruchkante eine relative Symmetrie (41-100 symmetrisch zu 131-232) erfahren würde, ist diese Strophe Teil 1 nicht mehr zuzuordnen, zumal das Akrostichon in eine neue sinnbildende Einheit übergeht, denn wenn auch die Substanz insgesamt in Frage gestellt werden mag, so ist das Wort ‘DIETÊRICH’ in jedem Fall an seinem Ende angelangt.

Demzufolge umfasst Teil 1 die Verse 1 bis 40. Dabei scheint das Prinzip einer Teilung kleinerer Ordnung in 1a und 1b auch weiterhin sinnvoll, da Reim und thematischer Bezug wechseln und auch die Worthäufigkeitsanalyse (guot, lop) dieselbe Aussage zuließe.

Die Verse 40 bis 44 sind jetzt jedoch nicht losgelöst zu betrachten. Sie stehen in thematischem Bezug zum folgenden Abschnitt der Verse 45 bis 100, sodass man beide zu einer sinnvollen Einheit zusammenführen kann. Auch die entsprechenden Initialen des Akrostichons und die besagte relative Symmetrie zur Hauptbruchkante sprechen dieselbe Sprache.

Dem Konstrukt steht an dieser Stelle nur der Abschnitt 101 bis 130 entgegen, der weder für sich, noch einfach als Teil des Vorhergehenden definiert werden kann, da er eindeutig durch eine Freizeile getrennt wurde. Die ‘Beweislast’ scheint sich jedoch zu Gunsten einer Zuordnung zu den Versen 41 bis 100 zu beugen, da sich diese Zeilen nicht stilistisch abgrenzen lassen und auch das Akrostichon keine sichtbaren Zeugnisse liefern kann. Gleichzeitig ist jedoch auch eine, wenn auch nur leichte, thematische Variation bemerkbar. Zudem wirkt er mit der Nennung der Namen Tristan und Isolt hervorgehoben und bindet damit den folgenden Abschnitt an.

Wenn auch nicht völlig schlüssig, so ist er wohl doch eher als unabhängiger Teil zu bezeichnen, da er als Teil kleinerer Ordnung unter die Verse 41 bis 130 die Symmetrie des gesamten Prologs stören würde. Funktionell alleinstehend wäre er jedoch trotzdem als thematische Überleitung zur Hauptbruchkante akzeptabel und bräuchte zur Sinnbildung des Akrostichons einfach nur nicht hinzugezogen werden, was die Symmetrie des Wortspiels nicht beeinträchtigte.

Der nachfolgende Teil lässt sich demgegenüber wieder klar definieren, so- dass wir die Verse 131 - 232 als eigenständig betrachten, mit 131 bis 134 und 135 bis 232 als Teile kleinerer Ordnung, die thematisch zusammengehören, jedoch wie in Abschnitt 41 bis 100 durch das Akrostichon und die stilistische Form Eigenständigkeit erhalten. Zudem wird die Symmetrie zu diesem Abschnitt als Widerpart hergestellt. Nach hinten findet nicht nur thematisch ein Bruch statt, sondern die stichische wird zudem von der strophischen Form abgelöst. Auch das Akrostichon als gespiegelte Initiale der Namen der Helden der Dichtung ist als abgeschlossen zu sehen. So ist der Anfang eines neuen Teils mit Vers 233 anzusetzen, der das Gesagte in Sentenzen zusammenzufassen sucht.

Zu einem gleichgestalteten Bruch kommt es zwischen Vers 240 und 241, der thematisch, im Tonfall und in seiner Form - zwar weiterhin strophisch, aber weder verschränkt- ,noch kreuz- ,sondern paargereimt - zum Ausdruck gebracht wird. Er übernimmt, wie auch oben schon erwähnt, die Funktion der Überleitung zum Text selbst.

Zum Abschluss dieses Kapitels soll die nachfolgende Tabelle das Gesagte in einer übersichtlichen Form zusammenfassen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Es ist also festzustellen, dass der Prolog des ‘Tristan’ thematisch und stilistisch sehr komplex gegliedert ist. Diese Tatsache ist jedoch nicht unabhängig zu betrachten, sondern steht ohne Frage im Kontext der essentiellen Funktion des Prologs, die primär, wie in den ersten Kapiteln zu sehen war, rhetorischer Natur ist. Das heißt, die Form ist auf solche Merkmale hin zu untersuchen.

4. Form und Inhalt als Aspekte mittelalterlicher Prologtheorie

Wir kommen nun auf die am Anfang behandelten Begriffe zurück und können relativ einfach verschiedene Zuordnungen treffen:

Dementsprechend erkennen wir in den zwei Hauptteilen des Prologs den prologus praeter rem (I) und den prologus ante rem (II). Diese Teilung drückt sich dadurch aus, dass Teil I sich allgemeineren und moralisierenden Themen widmet und auf diese Weise in das Werk einführt, wogegen sich Teil II dem empirisch stofflichen Gehalt und somit der Sache selbst, der causa verschrieben hat.

Daneben stellen die Sentenzen von Teil I 1 und Teil II 2 ein prooemium als Bestandteil des prologus paeter bzw. ante rem dar.

Die Funktionen einer captatio benevolentiae könnten üblicher Weise verschiedene auf den Hörer zugeschnittene Teile tragen, die sich allgemein auf den Hörer beziehen. Dementsprechend könnte man auch den gesamten Prolog als solches deuten. Ein direkte Entsprechung erfährt sie jedoch in Abschnitt II 3.

Es lassen sich aber auch weitere allgemeine rhetorische Merkmale aufzeigen. So werden von Gottfried die wesentlichsten Voraussetzungen einer Gerichtsrede im Prolog verpackt: Der Redner, der sich zwar nicht selbst nennt, aber doch auf seine eigenen Erfahrungen, seine der Sache dienlichen Handlungen verweist und natürlich indirekt auch sein Können unter Beweis stellt. Die Gegenpartei, die in den Menschen zu suchen ist, die nur auf Freude aus sind. Der Zuhörer, mit denen idealer Weise die edelen herzen gemeint sind. Die causa, die Liebe der edelen herzen, die neben der Liebe auch das Leid kennen.

Auch der Zweck einer gerichtlichen Rede wird in diesem Prolog sehr deutlich, so verheißt Gottfriede stofflich Neues, indem er die richtige Fassung verspricht. Womit 20 er gleichzeitig die Fassungen der anderen, wenn auch abgeschwächt, herabsetzt und - rhetorisch gesprochen - die Sache der Gegenpartei verunglimpft. Zudem stellt er ein gewünschtes Publikum vor, dem er sich zugehörig fühlt. Die causa, die dann zum Ausdruck gebracht werden soll, muss folgerichtig eine Sache sein, die Hörer wie Redner gleichermaßen angehe.

Es ist nicht notwendig, die gesamte rhetorische Struktur an einzelnen Merkmalen zu manifestieren. Die übergreifende Form des Prologs, die thematischen und kausalen Beziehungen, die stilistische Umsetzung und nicht zuletzt die Kopplung aller dieser Faktoren sind Kennzeichen ausgereifter mittelalterlicher Rhetorik, dessen Fundament auf offene wie versteckte Symbole gestellt ist, die auf der einen Seite durch ihre höhere, spirituell wirkende Ordnung und auf der anderen Seite durch stoffliche Formprinzipien zu überzeugen verstehen.

5. Schlussbemerkung

Wie der vorangegangene Text gezeigt hat, ist der Prolog des ‘Tristan’ ein rhetorisches Glanzstück, der in dieser Hinsicht sicher auch Rückschlüsse auf die Gelehrtheit seines Autors zulässt. Gleichzeitig scheinen die Absichten seiner Beschreibungen klarer zu liegen, wenn wir bedenken, dass er die Einheit von Liebe und Leid als etwas Wesentliches herausstellt.

Zur Vorsicht vor Überinterpretation sei trotzdem gewarnt: Einmal ganz abgesehen davon, dass wir Schwierigkeiten haben, die Sprache des Mittelalters vollends zu entschlüsseln, so ist der Charakter des Prologs jener Zeit ein ganz anderer als der eines Vorwortes heute. Zum einen ist ja noch die Frage zu beantworten, ob ein Autor des Mittelhochdeutschen überhaupt so etwas wie eine allem übergeordnete Kernthese seines Textes im Auge hat und zum anderen gibt es einen sehr praktischen Hintergrund für das mögliche Verfehlen dieser Kernthese im Laufe des Textes, den wir heute üblicher Weise umgehen, indem wir das Vorwort schreiben, nachdem wir den Text beendet haben.

6. Literatur und Quellen

6.1. Literatur

Brinkmann, Hennig. Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. S. 01 - 21. München,1964.

Bumke, Joachim. Geschichte der Dt. Literatur im hohen Mittelalter. München, 1996(3).

Bumke, Joachim. Ministerialität und Ritterdichtung. München, 1976.

Hau, Rita (Hrsg.). Globalwörterbuch. Lateinisch-Deutsch. Stuttgart, 1986.

Henning, Beate. Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen, 1993.

Huber, Christian. Gottfried von Straßburg - Tristan und Isolde. München, 1986. Huber, Christoph. Gottfried von Straßburg. Dt. Biographische Enzyklopädie. Bd. 4, London/Paris 1996

Kuhn, Hugo. Gottfried von Straßburg. Neue Dt. Biographie Bd. 6. Berlin, 1964

Kuhn, Hugo. Gottfried von Straßburg. Verfasserlexikon Bd. 3. 1981

Schulz, K.. Meister. Lexikon des Mittelalters. Bd. 6, 1993

Schöne, Albrecht. Zu Gottfrieds 'Tristan'-Prolog. Dt. Vjs. für Literatur- und Geisteswissenschaften (DVLG) 29. S. 447-474. München 1955

Stadler, Edmund. Prolog. Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. Bd. 3, S.: 262-283, Berlin 1966

Stößel, Franz. Prologos. Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaften, Bd. 28. Stuttgart, 1957

6.2. Quellen/Textausgaben

Cicero. De oratore. Über den Redner. Lateinisch/Deutsch. Hg. Merklin, Harald. Stuttgart, 1997(3)

Sallust. Die Verschwörung des Catilina. Büchner, Karl (Übers.), Stuttgart, 1995 Gottfried von Strassburg. Tristan. Bde. 1-3. Krohn, Rüdiger (Hg. und Übers). Stuttgart, 1993.

Gottfried von Strassburg. Tristan und Isold. Ranke, Friedrich (Hg.), Berlin, 1959(4).

[...]


1 Vgl. Stadler, Edmund: Prolog. Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. Bd. 3, S. 262-283, §1. Berlin, 1966. Vgl. auch: Stößel, Franz: Prologos. Paulys Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaften, Bd. 28. Stuttgart, 1957.

2 Stadler, Edmund: Prolog. Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. Bd. 3, S. 262-283, §4/5. Berlin, 1966.

3 Merklin, Harald. in: Cicero: De oratore. Über den Redner. Lateinisch/Deutsch. Hg. Merklin, Harald. Stuttgart, 1997(3). Einleitung S. 4-15.

4 Nach Cicero, Quintilian (Brinkmann, Hennig: Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. 1964. S. 4.)

5 bspw. „Denn nichts ist ja beim Reden wesentlicher, ..., als dass der Zuhörer dem Redner gewogen ist...“ Cic. de or. II.178 (Cicero: De oratore. Über den Redner. Lateinisch/Deutsch. Hg. Merklin, Harald. Stuttgart, 1997(3). S.317.)

6 vgl. Brinkmann, Hennig: Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. 1964. S. 06.

7 Der Begriff Vorwort wird hier bewusst verwendet, da die folgende Unterteilung der ‘ersten Zeilen’ nicht zwingend als Teile eines Prologs angesehen wurden. Relevant im hier dargestellten Zusammenhang erscheinen diese Ausdrücke, weil sie mit dem Prolog zusammen eine relativ geschlossene Einheit bilden und begrifflich häufig in relevantem Zusammenhang verwendet wurden.

8 ‚Sprichwort‘ (lat.) nach: Hau, Rita (Hrsg.): proverbium. Globalwörterbuch. Lateinisch-Deutsch. Stuttgart, 1986.

9 nach Mathaeus von Vendôme, Galfredus de Vinosalvo (Brinkmann, Hennig: Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. 1964. S. 06)

10 bspw.: Brinkmann, Hennig: Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. 1964. S. 08 - oben.

11 bspw. Sall.Cat.1. (Sallust: Die Verschwörung des Catilina. Büchner, Karl (Übers.). Stuttgart, 1995. S. 03.)

12 loci communis

13 Merklin, Harald. in: Cicero: De oratore. Über den Redner. Lateinisch/Deutsch. Hg. Merklin, Harald. Stuttgart, 1997(3). Einleitung. S. 11/12.

14 Das Medium der mittelhochdeutschen Prosa sei also: mittelhochdeutsche Schriftsprache in Versform, vielleicht gereimt etc.; im Gegensatz bspw. zu einer Rede zur Verteidigung eines Standpunktes in Latein.

15 Schöne, Albrecht: Zu Gottfrieds 'Tristan'-Prolog. Dt. Vjs. für Literatur- und Geisteswissenschaften (DVLG) 29. München, 1955. S. 453.

16 vgl. Fußnote 7

17 vgl. Seite 4

18 für die Verwendung der Begriffe exordium, proverbium, prooemium, prologus: Brinkmann, Hennig: Der Prolog im MA. als lit. Erscheinung. Bau und Aussage. Wirkendes Wort 14. 1964. S. 07/08.

19 Hau, Rita (Hrsg.): captatio. Globalwörterbuch. Lateinisch-Deutsch. Stuttgart, 1986.

20 nach Magister Ludolf (Stadler, Edmund. Prolog: Reallexikon der Deutschen Literaturgeschichte. Bd. 3, S. 262-283, §5, Berlin, 1966.).

21 Gottfried von Strassburg: Tristan. Bde. 1 -3. Krohn, Rüdiger (Hg. und Übers.). Stuttgart, 1993.

22 Gottfried von Strassburg: Tristan und Isold. Ranke, Friedrich (Hg.), Berlin, 1959(4).

23 Im späteren Verlauf dieses Textes soll die zusätzliche Unterteilung die exakte Bezeichnung eines Prologteils erleichtern.

24 Eine bibliographische Übersicht zu diesem Forschungsgegenstand bietet: Gottfried von Strassburg. Tristan. Bd. 3. Krohn, Rüdiger (Hg. und Übers). Stuttgart, 1993. S. 20/21.

25 Henning, Beate: grâve. in: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen, 1993.

26 Eine bibliographische Übersicht zu diesem Forschungsgegenstand bietet: Gottfried von Strassburg: Tristan. Bd. 3. Kommentar. Krohn, Rüdiger (Hg. und Übers). Stuttgart, 1993. S. 16/17.

27 Henning, Beate: diu 1-5. in: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Tübingen, 1993.

28 vgl.: Gottfried von Strassburg: Tristan. Bd. 3. Kommentar. Krohn, Rüdiger (Hg. und Übers). Stuttgart, 1993. S. 36.

29 Nach Schirock, B. in: Huber, Christian. Gottfried von Straßburg - Tristan und Isolde. München, 1986.

30 Die zugrunde gelegten Wörter wurden von Albrecht Schöne übernommen (Schöne, Albrecht. Zu Gottfrieds 'Tristan'-Prolog. Dt. Vjs. für Literatur- und Geisteswissenschaften (DVLG) 29. München 1955.) Die Verszahlen in der rechten Hälfte der Tabelle beruhen jedoch auf eigener Zählung. Gruppierungen eines Wortes sind in Klammern gesetzt.

31 Auf die umfangreiche Diskussion, wer die edelen herzen nun eigentlich seien, wird in diesem Text im Speziellen nicht eingegangen werden. Der Begriff wird jedoch insoweit erklärt, wie er sich aus dem Kontext des Prologs ergibt.

Fin de l'extrait de 22 pages

Résumé des informations

Titre
Der Prolog des `Tristan` von Gottfried von Straßburg
Note
1.3
Auteur
Année
2001
Pages
22
N° de catalogue
V103490
ISBN (ebook)
9783640018680
Taille d'un fichier
396 KB
Langue
allemand
Mots clés
Prolog, Gottfried, Straßburg
Citation du texte
Jan Lautenbach (Auteur), 2001, Der Prolog des `Tristan` von Gottfried von Straßburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103490

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