Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion


Referat / Aufsatz (Schule), 2001

6 Seiten, Note: 13 Punkte


Leseprobe


1.Referat in Geschichte

Thema: Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschuld- diskussion

Ausgangsposition:

Folie von Bündnissen

Ö sterreich- Ungarn: Doppelmonarchie sieht sich schon seit mehreren Jahrzehnten dem Unabhängigkeitsstreben der anderen

Völker (Serben, Kroaten, Slowenen) gegenübergestellt. Österreich will Trias (Österreich, Ungarn, südslawische Völker)0 nur so möglich Fortbestand des Vielvölkerstaates zu garantieren0 Sicherung der Machtstellung auf dem Balkan

Serbien: Durch Unterstützung Russlands gestärkt, nach Balkankriege mächtig0 Gebietserweiterung, Selbstständigkeit

Russland: Panslawismus, unterstützt Serbien gegen Ö u. U, will Machterweiterung auf Balkan

Frankreich: Revanchismus wegen Krieg 1870-1871, Zurückeroberung Elsas Lothringens und der linksrheinischen Gebiete

England: Fürchtet zu große Industriemacht Deutschlands, Angst um Position als Weltseemacht, Balance of Powers

Deutschland: Kolonialpolitik, baut Seemacht aus, Rüstungspolitik ,fühlt sich durch Bündnisse der anderen eingekreist, weiß, dass Ö-U, der einzig verbliebene Freund in Europa ist

Beginn der Julikrise:

Panslawismus im Gegensatz zu Trialismus

- um Triasplan die Integrationsfigur zu entziehen, beschließt die von Serbien ausoperierende, radikal nationalistische Geheimorganisation „Schwarze Hand“ Thronfolger Franz Ferdinand zu ermorden

- 1 28. Juni 1914: Ermordung Franz Ferdinands samt Gattin

- Schock für ganz Europa

- Allgemeine Meinung, dass Serbien Ö etwas schuldig sei

- Günstige Gelegenheit für Donaumonarchie Serbien endgültig als Machtfaktor auszuschalten

Ziel: durch „3. Balkankrieg“ soll Serbien zu abhängigem Staat herabgedrückt werden1Lösung des Nationalitätenproblems

- 6. Juni: Deutschland bescheinigt und bekräftigt nochmals seine absolute

Treue Ö gegenüber und garantiert seine Unterstützung im

Ernstfall (Blankoscheck)

Grund: will nicht auch noch letzen Bündnispartnerverlieren und somit total eingegrenzt zu sein

- 23 Juli: Durch deutsche Unterstützung ermutigt stellt Ö ein auf 48 Stunden befristetet Ultimatum an Serbien mit ziemlich strengen

Forderungen, z.B. Bekämpfung der gegen Ö - U gerichteten Umtriebe und Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Mitwirkung

- 25. Juli: Serbien akzeptiert bis eine Kleinigkeit das

Ultimatum1Aufatmen in ganz Europa, da nach einheitlicher Meinung nun kein Kriegsgrund mehr bestand

Kriegsausbruch:

- Ö ist so auf einen Krieg eingestellt, dass es alle diplomatischen

Beziehungen zu Belgrad abbricht , Beginn der Mobilisierung und am

- 28. Juli: Serbien den Krieg erklärt

- 29. Juli: Beschießung Belgrads es folgt eine Welle der allgemeinen Mobilmachung und Kriegserklärungen: siehe Folie

30. Juli: russische Generalmobilmachung als Antwort auf österreichisches Vorgehen gegen Serbien

31. Juli: Generalmobilmachung Ö-Us

Deutschland fordert in einem Ultimatum an Russland das sofortige Einstellen der Mobilmachung und an Frankreich, dass es sich in einem deutsch -russischem Konflikt neutral verhalte

da beide Ultimatums unbeantwortet bleiben bzw., da F antwortete, dass es sich „gemäß seiner Interessen verhalte“ erfolgt am

1. August: dt. Kriegserklärung an Russland und am 3. August an Frankreich

4. August: Kriegserklärung von England an Deutschland ( Grund: England fordert in einem Ultimatum die Neutralität Belgiens zu wahren, da D vorhat nach dem Schlieffenplan vorzugehen, d.h. durch einen Vormarsch in Belgien die franz. Truppen von hinten zu überraschen, Ultimatum wird nicht erfüllt ), außerdem fürchtet es, dass das europäische Gleichgewicht dadurch bedroht wird und damit auch seine eigenen Sicherheitsinteressen

1aus der Julikrise auf dem Balkan ist europäischer Großkonflikt und später Weltkrieg entstanden

Kriegsschuldiskussion:

Stimmung in Europa:

- alle fühlten sich mehr oder weniger unschuldig in diesen Krieg hineingezogen

- keiner hat irgendetwas versucht zu unternehmen um auf alle Fälle einen Krieg zu verhindern

- alle hatten bestimmte Ziele, wegen denen zwar keine einen Krieg

begonnen hätte, aber es bestand bei allen die Bereitschaft ein Risiko einzugehen, wenn sich dadurch Vorteile böten, z.B. Österreich, das durch das fast nicht zu erfüllende Ultimatum bewusst einen lokalen Konflikt riskierte

Serbien: aggressive Politik gegenüber Ö haben Balkankonflikt verschärft und zur militärischen Konfrontation beigetragen

Beschuldigt Ö-U den Krieg trotz der Erfüllung des Ultimatums begonnen zu haben Österreich-Ungarn: „Verursacher“ des Krieges, da es als erster die Kriegshandlung eröffnet hat und als erster den Versuch einer friedlichen Lösung fallen ließ Beschuldigt Russland als eigentlichen Kriegsverursacher und Serbien nur als seine Handlanger Deutsches Reich: ermöglicht durch Blankoscheck erst den Angriff auf Serbien Ist durch Kriegsdrohungen, provokative Flottenrüstung und spektakuläre Aktionen bei den anderen Mächten in Missgunst geraten, da diese den Deutschen ihren Erfolg und raschen Aufstieg zu einer Weltmacht nicht gönnten

Hat Balkankonflikt durch Kriegserklärungen und Verwicklung eigentlich unbeteiligter Staaten zu einem Weltkrieg erweitert Russland: hat Serbien beim Anheizen des Balkankonflikts den Rücken gestärkt ( wie Deutschland Österreich ) Hat durch eigene Mobilmachung den gefährlichen Mobilisierungsmechanismus in Gang gesetzt Gibt Ö-U und dem hinter ihm stehenden dt. Reich die Schuld England und Frankreich: erst Versuche zu vermitteln, aber dann bei Kriegsausbruch einhalten der

Bündnisverpflichtungen nicht nur zur

Verteidigung der Partei sondern auch um eigene Interessen zu erfüllen Kriegsschuld an Deutsches Reich Alle Staaten gingen mit der Gewissheit in den Krieg, den Schuldigen, der nur der Verlierer sein konnte für alles zu büßen zu lassen

Laut Versailler Vertrag musste Deutschland die alleinige Kriegsschuld auf sich nehmen, was für die spätere politische Entwicklung unter anderem mitentscheidend war.

In der Weimarer Republik waren sich eigentlich alle Parteien darin einig, dass es eine große Ungerechtigkeit war, den Deutschen die Schuld zu geben und auch während der Verhandlungen um den Versailler Vertrag, brachte der damalige Gesandte Matthias von Erzberg den Siegermächten gegenüber zum Ausdruck, dass Deutschland zwar seine absolute Niederlage akzeptiere, aber mit der Übernahme der Kriegsschuld nicht einverstanden wäre stieß jedoch bei den anderen auf Granit, da sie nun endlich die Chance hatten Deutschland für alles büßen zu lassen und dabei noch einige Gewinne (Reparationen, Gebietserweiterungen ) zu erlangen

Historiker wie Theodor Schieder und Fritz Fischer geben rund 40 /50 Jahre später doch Deutschland die Hauptschuld, da für sie Deutschland noch mehr als die anderen bewusst das Risiko eines Großkonfliktes einging, da es nur dadurch glaubte seine eigenen Interessen wie den Ausbau zur Weltmacht wahren zu können

Außerdem hatte es sich durch falsches Verhalten in den vorgegangenen Jahren in Europa „ausgekreist“ und war von lauter verbündeten Mächten umgeben Diese Situation glaubte es nur ändern zu könne durch einen schnellen Kriegsbeginn, so dass es den anderen Mächten überlegen war

Rotes Buch: Seite 371 ff.

Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion

28 Juni 1914: Ermordung Franz Ferdinands samt Gattin

6. Juli: Blankoscheck von Deutschland an Österreich ( volle Interstützung im Ernstfall, Treue zum Vaterland

um seine Stellung als Großmacht zu behaupten stellt Österreich am

23. Juli ein Ultimatum an Serbien ( Bekämpfung der gegen Ö-U gerichteten Umtriebe, Bestrafung der Schuldigen unter österreichischer Mitwirkung

25. Juli: Serbien akzeptiert bis auf eine Kleinigkeit das Ultimatum Obwohl nun kein Kriegsgrund mehr vorhanden erfolgt am

28. Juli die Kriegserklärung an Serbien

29. Juli: Beschießung Belgrads

30. Juli: Generalmobilisierung Russlands als Antwort auf österreichisches Vorgehen mit Serbien

31. Juli: Generalmobilmachung Ö-Us

1. August: deutsche Kriegserklärung an Russland, nachdem Ultimatum des sofortigen Einstellens der Mobilisierung unbeantwortet

3. August: dt. Kriegserklärung an Frankreich

4. August: Kriegserklärung von England an Deutschland, da Ultimatum zur Wahrung der belgischen Neutralität nicht erfüllt (Schlieffenplan ) 1aus Julikrise auf Balkan ist europäischer Großkonflikt und später dann Weltkrieg entstanden

Kriegsschulddiskussion

Stimmung in Europa:

- alle fühlten sich mehr oder weniger unschuldig in diesen Krieg hineingezogen

- keiner hat irgendetwas versucht zu unternehmen um auf alle Fälle einen Krieg zu verhindern

- alle hatten bestimmte Ziele, wegen denen zwar keiner einen Krieg begonnen hätte, aber es bestand bei allen die Bereitschaft ein Risiko einzugehen, wenn sich dadurch Vorteile böten

Serbien: aggressive Politik gegenüber Ö haben Balkankonflikt verschärft und zur militärischen Konfrontation beigetragen

Beschuldigt Ö-U den Krieg trotz der Erfüllung des Ultimatums begonnen zu haben

Österreich-Ungarn: „Verursacher“ des Krieges, da es als erster die Kriegshandlung eröffnet hat und als erster den Versuch einer friedlichen Lösung fallen ließ

Beschuldigt Russland als eigentlichen Kriegsverursacher und Serbien nur als seine Handlanger

Deutsches Reich: ermöglicht durch Blankoscheck erst den Angriff auf Serbien

Ist durch Kriegsdrohungen, provokative Flottenrüstung und spektakuläre Aktionen bei den anderen Mächten in Missgunst geraten, da diese den Deutschen ihren Erfolg und raschen Aufstieg zu einer Weltmacht nicht gönnten

Hat Balkankonflikt durch Kriegserklärungen und Verwicklung eigentlich unbeteiligter Staaten zu einem Weltkrieg erweitert

Russland: hat Serbien beim Anheizen des Balkankonflikts den Rücken gestärkt ( wie Deutschland Österreich )

Hat durch eigene Mobilmachung den gefährlichen Mobilisierungsmechanismus in Gang gesetzt

Gibt Ö-U und dem hinter ihm stehenden dt. Reich die Schuld

England und Frankreich: erst Versuche zu vermitteln, aber dann bei Kriegsausbruch einhalten der Bündnisverpflichtungen nicht nur zur Verteidigung der Partei sondern auch um eigene Interessen zu erfüllen

Kriegsschuld an Deutsches Reich

Ende der Leseprobe aus 6 Seiten

Details

Titel
Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion
Hochschule
Real Centro Universitario Maria Cristina
Note
13 Punkte
Autor
Jahr
2001
Seiten
6
Katalognummer
V103512
ISBN (eBook)
9783640018901
Dateigröße
342 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Handout zum Referat
Schlagworte
Julikrise, Ausbruch, Kriegsschulddiskussion
Arbeit zitieren
Alexa Nikitopoulos (Autor:in), 2001, Julikrise, Ausbruch des WK1, Kriegsschulddiskussion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103512

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