Diese Arbeit geht am Beispiel ausgewählter Lernstrategien zum fremdsprachlichen Wortschatzerwerb der Frage nach, ob diese kognitionswissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Der Begriff kognitionswissenschaftlich wird in der vorliegenden Arbeit – wenn aufgrund inhaltlicher Überschneidungen und Bezüge nicht weiter differenziert werden kann – zusammenfassend für folgende Forschungsrichtungen verwendet: Psychologie, Linguistik, Neurowissenschaften sowie deren Teildisziplinen Psycholinguistik, Kognitionspsychologie, Lernpsychologie, Neurolinguistik und angewandte Linguistik.
Darüber hinaus wird mit den Kognitionswissenschaften ebenfalls ein eigen-ständiger interdisziplinärer Wissenschaftszweig bezeichnet, der außerdem die Informatik, Anthropologie, Philosophie und Soziologie umfasst, hier aber nicht gemeint ist.
Im folgenden Kapitel erfolgt zunächst ein Aufriss zentraler fremdsprachendidaktischer Publikationen über Lernstrategien zum Wortschatzerwerb, der auch den aktuellen Forschungsstand berücksichtigt. Daraufhin wird im dritten Kapitel ein Überblick zu wesentlichen kognitiven Speicherungsmechanismen beim Wortschatzerwerb auf Basis kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse gegeben.
Anschließend werden im vierten Kapitel konzeptuelle Grundlagen von Lernstrategien konkretisiert. Diese beinhalten in Kapitel 4.1. zunächst eine nähere Begriffsbestimmung. In Kapitel 4.2. wird darauffolgend anhand eines Vergleichs zweier Taxonomien von Lernstrategien ein Klassifikationsversuch unternommen. Aus den in Kapitel 3. dargelegten kognitionswissenschaftlichen Forschungserkenntnissen werden in Kapitel 4.3. speicherdienliche Kriterien für den Wortschatzerwerb abgeleitet. Diese werden in Form eines Kriterienkatalogs zur Überprüfung der Effizienz lexikalischer Lernstrategien zusammen-gestellt. Abschließend werden im fünften Kapitel drei Lernstrategien zum Wortschatzerwerb im Hinblick auf ihre Kompatibilität mit den Forschungserkenntnissen exemplarisch untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Fremdsprachendidaktischer Forschungsstand zu Lernstrategien für den fremdsprachlichen Wortschatzerwerb
- 3. Mentale Prozesse: Kognitionswissenschaftliche Grundlagen der Sprachverarbeitung sowie des Spracherwerbs
- 3.1. Die Funktionsweise der Hemisphären des menschlichen Gehirns
- 3.2. Das Gedächtnis: Die Fähigkeit der Informationsspeicherung
- 3.3. Kognitive Speichertheorien
- 3.3.1. Die Mehrspeichertheorie
- 3.3.2. Die Theorie der Verarbeitungstiefe
- 3.3.3. Die Theorie der dualen Kodierung
- 3.4. Das mentale Lexikon
- 3.4.1. Die Architektur und Funktionsweise des einsprachigen mentalen Lexikons
- 3.4.2. Das mehrsprachige mentale Lexikon
- 4. Lernstrategien zum fremdsprachlichen Wortschatzerwerb: Konzeptionelle Grundlagen
- 4.1. Begriffsbestimmung
- 4.2. Klassifikationsmöglichkeiten von kognitiven Lernstrategien zum fremdsprachlichen Wortschatzerwerb
- 4.3. Kriterienkatalog zur Überprüfung der Effizienz lexikalischer Lernstrategien auf der Basis kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse
- 5. Eine Untersuchung ausgewählter Lernstrategien zum Wortschatzerwerb
- 5.1. Schlüsselwortmethode
- 5.2. Lernen mit Bewegung
- 5.3. Wörternetze
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Untersuchung von Lernstrategien für den fremdsprachlichen Wortschatzerwerb. Das Ziel ist es, die Potenziale und Grenzen von Lernstrategien auf der Basis kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse zu analysieren. Dabei werden ausgewählte Lernstrategien auf ihre Effizienz im Hinblick auf den kognitiven Prozess des Spracherwerbs geprüft.
- Kognitive Grundlagen des Spracherwerbs
- Klassifizierung und Effizienz von Lernstrategien
- Anwendung kognitionswissenschaftlicher Erkenntnisse auf den Wortschatzerwerb
- Analyse ausgewählter Lernstrategien (z.B. Schlüsselwortmethode, Lernen mit Bewegung, Wörternetze)
- Potential und Grenzen von Lernstrategien für den fremdsprachlichen Wortschatzerwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Wortschatzerwerbs für die fremdsprachliche Kommunikation dar und beleuchtet die Herausforderungen, die mit dem Lernen und Behalten von Vokabeln verbunden sind. Die Bedeutung von Lernstrategien für den Wortschatzerwerb wird hervorgehoben, sowie die Notwendigkeit, die Effizienz von Lernstrategien auf kognitionswissenschaftlicher Basis zu untersuchen.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über den fremdsprachendidaktischen Forschungsstand zu Lernstrategien für den Wortschatzerwerb. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden diskutiert, die sich mit dem Einsatz von Lernstrategien im Fremdsprachenunterricht befassen.
Kapitel 3 behandelt die kognitionswissenschaftlichen Grundlagen der Sprachverarbeitung und des Spracherwerbs. Die Funktionsweise des menschlichen Gehirns, das Gedächtnis und die Rolle des mentalen Lexikons werden erläutert, um ein Verständnis für die Prozesse zu schaffen, die beim Erwerb neuer Vokabeln beteiligt sind.
Kapitel 4 beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen von Lernstrategien zum fremdsprachlichen Wortschatzerwerb. Es wird die Bedeutung von Begriffsbestimmungen, Klassifikationsmöglichkeiten und Kriterien zur Überprüfung der Effizienz von Lernstrategien erörtert.
Kapitel 5 widmet sich der Untersuchung ausgewählter Lernstrategien, wie der Schlüsselwortmethode, dem Lernen mit Bewegung und den Wörternetzen. Die Strategien werden anhand der in Kapitel 3 und 4 entwickelten Kriterien hinsichtlich ihrer kognitiven Wirksamkeit und Effizienz analysiert.
Schlüsselwörter
Fremdsprachendidaktik, Lernstrategien, Wortschatzerwerb, Kognitionswissenschaft, Sprachverarbeitung, Gedächtnis, Mentales Lexikon, Mehrspeichertheorie, Theorie der Verarbeitungstiefe, Theorie der dualen Kodierung, Schlüsselwortmethode, Lernen mit Bewegung, Wörternetze, Effizienz, Potenzial, Grenzen
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- Anonym (Author), 2021, Lernstrategien auf dem Prüfstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1035139