Das Projekt Transrapid. Ein kurzer Überblick


Exposé / Rédaction (Scolaire), 1999

5 Pages, Note: 2-


Extrait


Gliederung

- Einleitung: Die Expo- Ausstellung 2000 in Hannover

- Hauptteil: Das Projekt Transrapid

- Erweiterung: Verkehrspolitik im Rahmen der Expo

Einleitung: Die Expo- Ausstellung 2000 in Hannover

Diese Weltausstellung findet in unregelmäßigen Abständen in einer Stadt in einem der 192 Teilnehmerstaaten statt und hat es sich zum Ziel gesetzt, beispielhaft praktische Lösungen für Probleme des 21. Jahrhunderts zu zeigen.

Das Motto dieses Jahr lautet "Mensch - Natur - Technik". Die Ausstellungen werden am 1. Juni eröffnet (und dauern bis zum 31.10.2000) und sind teilweise mit der Agenda 21 verknüpft. Die Weltausstellung hat vier Schwerpunkte: Beiträge von Nationen und Organisationen, weltweite Projekte, einen Themenpark (Mobolität, Kommunikation, Arbeit, Wissen...) und ein riesiges Kultur- und Ereignisprogramm. Geworben wird nicht nur in Tageszeitungen, sondern auch an den größten Grenzübergängen mit riesigen Plakaten; eines davon wurde am 08.02.2000 auf der Europabrücke zwischen Kehl und Straßburg enthüllt. Um die touristische Seite hat sich zum Beispiel die TUI bemüht und einen 100 Seiten starken Expo- Führer entworfen, der sowohl Übernachtungsmöglichkeiten, als auch eintägige Programme beinhaltet.Bereits am 22.02.2000 fand am Expo Plaza ein "Tag der offenen Tür" statt, zu dem sich rund 30000 Menschen auf demPlatz tummelten und sich auch von anhaltendem Regen nicht abhalten ließen. Damit lief der Countdown an: noch 100 Tage bis zum Beginn der Expo.

Währenddessen laufen die Vorbereitungen weiter auf Hochtouren, um diese Ausstellung nicht als Ruine enden zu lassen. Und auch die weitreichendere Planung muss gemacht werden, um zu verhindern, dass wie in Sevilla auf dem Expogelände Bauten und Anlagen vor sich hin rotten, weil kein Nachnutzungskonzept bestand.

Eines der zwölf dezentralen Expo- Projekte in Hessen (zehn davon in Nordhessen) ist der Kasseler Kulturbahnhof geworden, da seine Umgestaltung und Nutzung seit 28.02.2000 der Expo dient. Der NVV bemüht sich, Nordhessen als hervorragenden Standpunkt darzustellen, da die Expostadt Hannover mit dem ICE von hier aus in 45 Minuten zu erreichen ist. Da in und um Hannover alles ausgelastet sein wird, und kaum jemand den täglichen Stau auf den Straßen mitmachen wolle, müsste man eben auf Verbindungsgünstige Orte zur Unterbringung ausweichen, und einer dieser Orte ist eindeutig Kassel. Seit dem 20. Mai präsentieren sich im Kasseler Kulturbahnhof die zwölf hessischen "Weltweiten Projekte" der Weltausstellung. Und in nur 9 Tagen wird die Expo in Hannover eröffnet, deren Wahrzeichen der Wal des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) sein wird, so wurde Mitte Mai entschieden.

Hauptteil: Das Projekt Transrapid

Die Magnetschwebebahn mit dem Namen Transrapid wurde schon seit Jahrzehnten geplant und kam zur Zeit der Expo 2000- Planungen wieder an die Öffentlichkeit. Ursprünglich sollte sie auf einer Strecke zwischen Hamburg und Berlin entstehen. Nach Monatelangem Zickzackkurs wurde am 5. Februar 2000 von Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt gemeinsam mit den Projektpartnern aus der Industrie und der Deutschen Bahn AG entschieden, ob die Trasse wie geplant gebaut wird oder nicht.

Bahnchef Mehdorn sprach sich schon im Voraus aus Gründen der Wirtschaftlichkeit gegen den Bau aus, er bezeichnete den Transrapid als Zusatz zu bestehenden Verbindungen als "hoch kritisch".

Außerdem war ihm das Betriebsrisiko einer einspurigen Strecke zu groß.

Die Bundesriegierung wolle allerdings unbedingt an der Technologie des Transrapid festhalten und hat sich auch schon in einer deutschchinesischen Arbeitsgruppe an einer Machbarkeitsstudie für eine Transrapid Versuchsstrecke in China beteiligt.

Und die Industrie drohte bereits mit Schadensersatzklagen in Höhe der Planungskosten von 160 Mio. Mark, falls die geplante Strecke der Bahn scheitern sollte.

Und tatsächlich konnte sich das Transrapid- Projekt zwischen Hamburg und Berlin nicht behaupten. Es begann der Streit um die eigens dafür angesparten Gelder. Die beiden Bürgermeister verlangten zum Beispiel den sofortigen Bau einer ICE Strecke zwischen beiden Städten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland freute sich jedoch über die Entscheidung, da so wertvolle Biotope erhalten bleiben. Der Bundesfinanzminister Hans Eichel sicherte (am 06.02.2000) jedoch zu, die Gelder für eine alternative Transrapidstrecke zu reservieren.

Des weiteren wurde nach Alternativstrecken für den Transrapid gesucht, da man diese Technologie im Inland angewandt wissen wollte. Vorschläge waren: Bahnhof Lehrter Straße in Berlin bis zum geplanten Großflughafen Schönefeld; Amsterdam- Groningen- Bremen; Hauptbahnhof München zum Franz- Joseph- Strauß- Flughafen; Flughafen Düsseldorf zum Flughafen Köln/Bonn und zum Flughafen Frankfurt/Main. Jedoch seien die möglichen Ersatzstrecken viel zu kurz für den alltäglichen Betrieb, 250 bis 300 km seien das Minimum. Besonders der hessische Ministerpräsident Koch setzte sich für eine Verwirklichung des Transrapid in Deutschland ein und kritisierte das passive Verhalten der Bundesrepublik. . CDU- Haushaltsexperten sahen das erste Mal einen Bezug zur Expo 2000 und fürchteten eine Imageschaden für Deutschland.

Auf der Suche nach Alternativstrecken ist Klimmt unerschütterlich, auch wenn die betroffenen Bundesländer die Entscheidungen kritisieren, hat er sich vorgenommen mit Bund und Bahn in Frage kommende Alternativstrecken in interessierten Bundesländern zu prüfen.

Es sieht immer mehr so aus, dass die Gelder für Schadensersatzforderungen der Industrie aufgebraucht werden, aber die Grünen und die PDS stören sich an keiner dieser Entscheidungen über und Gefahren für den Transrapid. Währenddessen geht die Angst um den Arbeitsplatz um. Zwar soll die Teststrecke im Emsland weiterhin betrieben werden, doch ist noch ungewiss wie lange. Und ersteinmal sind auch die Illusionen beim Kasseler Standort des Thyssen- Krupp Werkes geplatzt, denn als man im Jahr 1998 eine Standortsicherung bis 30. Juni 2000 zusicherte, ging man davon aus, dass der Transrapid auf der Geplanten Trasse kommen würde und gut 600 Beschäftigte auf dauerhafte Ersatzarbeitsplätze beim Bau der Magnetschwebebahn hoffen könnten. Und auch bei der Magnetschnellbahn Planungsgesellschaft mbH (MPG/ Schwerin, Berlin) werden Arbeitsplätze abgebaut. Ebenso das Transrapid Konsortium von Bund(50%), Industrie(40%) und Bahn zehn%) hat keine Aufgabe mehr.

Nach dem endgültigen Aus der Strecke zwischen Hamburg und Berlin, soll der Transrapid noch eine Chance bei der Expo 2000 in Hannover bekommen. Es soll eine Shuttleverbindung von Hannover zur Transrapid Versuchsstrecke Emsland (TVE), damit Expo- Besucher dort herumfahren können. Doch es herrscht ein gewisser Nihilismus, denn nach der Expo wird die Teststrecke nicht mehr benötigt, da der Transrapid nicht realisiert wird und es schütteln schon jetzt (21.02.2000) alle den Kopf darüber, wenn sie eine begeisternde und gleichzeitig abgeschmetterte Technologie präsentiert bekommen. Ein weiterer Vorschlag (vom 22.02.2000) lässt den Transrapid als Metro- Rapid durchs Ruhrgebiet fahren; Düsseldorf - Dortmund - Wuppertal - Hagen - Dortmund. Das entspräche auch dem Rahmen, den man sich ursprünglich gesetzt hatte, so Verkehrsminister Klimmt. Am 25. Februar 2000 wurde mitgeteilt, dass 1 Milliarde Mark (von 6,1 Mill. DM) für die ICE- Strecke zwischen Hamburg und Berlin abgezweigt wird. Die restlichen 5, 1 Milliarden Mark sollen in den Betrieb der Transrapid- versuchsstrecke sowie für Forschung und Entwicklung anderer regionaler Transrapidstrecken investiert werden. Der hessische Wirtschaftsminister Dieter Posch hat in einem Vorgespräch mit Reinhard Klimmt ein Transrapid- Netz zwischen den deutschen Flughäfen angeregt, um auch die dezentrale Struktur des deutschen Flughafensystems zu verbessern. Bei dem Ländergespräch am 28.02.2000 einigte man sich darauf binnen zwei Jahren eine neue Entscheidung zum Transrapid zu treffen. Zuerst einmal müssten die fünf möglichen Trassen geprüft werden (Flughafenanbindung in Berlin und Brandenburg, sowie München, eine Strecke im Ruhrgebiet, Anbindung nach Holland, Airport- Verbindung zwischen Frankfurt und Hahn) und dann steht noch einmal die Finanzierungsfrage offen. Bund Länder und Deutsche Bahn beteiligen sich zwar am Prüfen der Strecken, aber Thyssen will sich nicht an den Projektkosten beteiligen. Der Sprecher der Thyssen Krupp Industries (Essen) rechtfertigte dies mit dem entstandenen Schaden bei der gescheiterten Hamburg- Berlin- Verbindung. Inwiefern die ursprünglich zugedachten 6,1 Milliarden Mark im Endeffekt auch für den Transrapid verwendet werden wird sich noch entscheiden. Es ist auf jeden Fall dazu zu sagen, dass es ein Hohn ist, dass die Berlin- Hamburg- Trasse nicht gebaut wurde, weil die Bahn Konkurenz fürchtete und nun mit diesem Geld die bestehende Bahntrasse ausgebaut werden soll. Der SPD- Bundes- tagsabgeordnete Gerhard Rubenkönig, dem Klimmt die volle Unterstützung des Transrapid mit 6,1 Milliarden Mark zugesichtert hatte, soll sich nun auch bei Klimmt für ein Umdenken einsetzten, hob Posch hervor.

Erweiterung:Verkehrspolitik im Rahmen der Expo 2000

Im Rahmen der Expo 2000 und einer erwarteten Besucherzahl von rund 40 000000 Menschen musste man sich auch Gedanken über die Verkehrsregelung machen. Es wurden also Fahrpläne für den Schienenverkehr erstellt, um eine möglichst problemlose An- und Abreise der Besucher aus dem Großraum Hannover , Niedersachsen und Nordhessen zu gewährleisten. Wie im Einleitungstext schon beschrieben hat sich zum Beispiel der Nordhessische Verkehrsverbund dafür eingesetzt, dass Kassel mit einer 45minütigen ICE- Verbindung nach Hannover in die Unterbringungspläne mit einbezogen wird. Auch einen großen Wirbel verursachten in Kassel, die Ausbaupläne des Flughafen Kassel- Calden. Nachdem am 25.02.2000 bekanntgegeben wurde, dass die Finanzierung von der hessischen Landesregierung mit 70 Millionen Mark (im Haushaltsplan unter "zukunftsoffensive Hessen" vermerkt) unterstützt wird und man sich des weiteren von der EU 30 Mio. Mark als Stütze erhofft, wird man einen Kredit in Höhe von etwa 50 Mio. Mark aufnehmen. Denn weitere 35 Mio. Mark, die nach dem heutigen Stand benötigt werden, um den Ausbau mit seinem Gesamtwert von 185 Mio. Mark zu finanzieren sollen von der Stadt und dem Landkreis Kassel kommen. Das Raumordnungsverfahren für die neue Startbahn hatte zu diesem Zeitpunkt auch bereits begonnen. Die neue Startbahn, wahrscheinlich in Richtung Nord- West verschwenkt, wird 3100 Meter lang sein, 600 Meter mehr als unbedingt nötig, also sozusagen inklusive Sicherheitsreserve.

Ein Raumordnungsverfahren wird bis zum März 2001 darüber entscheiden, ob sich in der gesamten VegetationsperiodeWiderspruch zum Ausbau des Flughafens ergibt. Erst dann kann gegen den Ausbau des Flughafens geklagt werden. Allerdings konnten die Caldener Bürger schon am 12.03.2000 schon abstimmen, ob sie einen Planungsstopp wollen oder nicht. Dies war nicht der Fall. Ein weiteres bewegendes Ereignis in Kassel war die erste Landung einer Boeing 737-700 am Morgen des 04. März 2000. Genaue Ankunftszeit sollte sein 9.20 Uhr. Die Maschine der Chartergesellschaft Hamburg International startete an diesem Tag der offenen Tür zu 5 Rundflüge mit je 150 Passagieren an Bord. Da diese Verabstaltung nur für die Caldener Bürger gedacht war, auch aufgrund der wenigen Parkmöglichkeite, soll im Sommer noch einmal eine ähnliche Veranstaltung stattfinden.

Quellen: Hersfelder Zeitung , Die Welt

Fin de l'extrait de 5 pages

Résumé des informations

Titre
Das Projekt Transrapid. Ein kurzer Überblick
Note
2-
Auteur
Année
1999
Pages
5
N° de catalogue
V103572
ISBN (ebook)
9783640019502
Taille d'un fichier
336 KB
Langue
allemand
Mots clés
Transrapid
Citation du texte
Julia Berger (Auteur), 1999, Das Projekt Transrapid. Ein kurzer Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103572

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