Leseprobe
Inhalt
1. Stoffverteilungsplan Unterrichtseinheit Badminton
2. Sachanalyse
3. Bedingungsanalyse / Unterrichtsvoraussetzungen
4. Kompetenzbeschreibung
5. Didaktisch-methodische Analyse der Unterrichtsstunde
6. Literatur
7. Anhang
1. Stoffverteilungsplan Unterrichtseinheit Badminton
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Sachanalyse
Badminton ist eine der schnellsten Sportarten der Welt. Seit 1992 ist die Sportart im Programm der olympischen Spiele vertreten und erfreut sich einer wachsenden Popularität. Badminton kann schon mit wenigen Vorerfahrungen und geringen konditionellen Voraussetzungen gespielt werden und ist sowohl bei Männern und Frauen beliebt.
Das Ziel beim Badmintonspiel ist es, den Gegner durch schnelle und variable Schläge unter Druck zu setzen. Hierdurch soll es ihm nicht mehr möglich sein den Ball im eigenen Feld zu erreichen oder ihn regelkonform zurückspielen zu können.
Der Vorhand- Überkopf- Clear, der inhaltlich den Schwerpunkt der Stunde bildet, ist „der wichtigste Schlag im Badminton.“1 Er zählt zusammen mit dem Überkopf- Drop und Überkopf- Smash zu den drei Grundschlägen, die im Badminton über Kopfniveau geschlagen werden. Diese drei Schlagarten unterscheiden sich lediglich durch die Position der unterschiedlichen Treffpunkte und der Intensität der jeweiligen Schlagausführung. Der Vorhand- Überkopf- Clear ist die im Spiel am häufigsten angewendete Schlagart. Diese Schlagtechnik wird vor allem im Herren- und Dameneinzel häufig angewandt. Es ist schwierig den technisch anspruchsvollen Schlag perfekt zu beherrschen.
Der Vorhand Überkopf Clear „kann als Angriffsclear (Flugbahn knapp über die Reichweite des Gegners) und als Verteidigungsclear (sehr hohe Flugbahn – Zeitgewinn) gespielt werden.“2
Anmerkung der Redaktion: Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abb 1. Phasenbild zum Vorhand Überkopf Clear (Fischer, U., Wolff, U. & Hidajat, R. (1999). Sportiv – Badminton, S. 22)
Der Vorhand Überkopf Clear lässt sich in drei Bewegungsphasen unterteilen: Ausholphase, Schlagphase und Ausschwungphase.
Anmerkung der Redaktion: Diese Abbildung wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abb 2. Phasenbild zum Vorhand Überkopf Clear (Fischer, U., Wolff, U. & Hidajat, R. (1999). Sportiv – Badminton, S. 83)
In der Ausholphase (Bild 1 im obigen Phasenbild) wird der nicht Schlagarm gehoben, wobei die Hand in Ballrichtung zeigt. Der schlägerführende Arm führt den Schläger nach hinten oben. Die Schlagschulter wird zurückgenommen und der rechte Fuß zurückgesetzt. Charakteristisch ist die schrägliegende, gerade Linie, die vom linken zum rechten Ellbogen gezogen werden kann.
Mit dem Vorbringen der rechten Hüfte beginnt die sich anschließende Schlagphase (Bild 2-4 im obigen Phasenbild) . Dies erzeugt eine Vorspannung in Teilen der Rumpfmuskulatur. Durch nach unten führen des linken Ellenbogens an der linken Körperseite wird dieser Effekt zusätzlich verstärkt. Diese Vorspannung wird durch das Vorbringen des rechten Ellbogens aufgelöst. Gleichzeitig wird die Hüfte nach vorne gebracht und das Gewicht auf den vorderen Fuß verlagert. Der Schlagarm wird nach oben gestreckt und der Unterarm einwärts gedreht (Pronation). Der Shuttle wird über dem Kopf mit nahezu gestrecktem Arm getroffen.3
In der Ausschwungphase (Bild 5-7 im obigen Phasenbild) wird der Schlag nicht abrupt abgebrochen. Der Schlägerarm wird zur linken Körperseite nach vorn unten ausgeschwungen. Anschließend wird wieder die Grundposition eingenommen.4
3. Bedingungsanalyse / Unterrichtsvoraussetzungen
Es handelt sich um die zweistündige Sportklasse 7 eines Gymnasiums, die sich aus Teilen von zwei siebten Klassen zusammensetzt. Diese Sportklasse besteht insgesamt aus 18 männlichen Schülern (11 aus der Klasse 7x/ 7 aus der Klasse 7y). Seit September 2020 habe ich als Referendar einen eigenen Lehrauftrag in dieser Lerngruppe. Ich habe diese Sportgruppe als sehr lebhafte und teilweise auch aufgedrehte Klasse kennengelernt, die teilweise gebremst und ermahnt werden muss. Dennoch pflegen die Schüler eine gute Beziehung zur Lehrkraft und beteiligen sich zum größten Teil sehr gute im Sportunterricht. In Bezug auf die Rückschlagsportart Badminton, hat keiner der 18 Schüler Erfahrungen aus dem Vereinssport. Außerdem wird es die erste Unterrichtseinheit zum Thema Badminton sein, da die Schüler in Klasse 5 und 6 noch keinen Kontakt mit dieser Rückschlagsportart hatten. Die Lerngruppe ist somit durchschnittlich an der Sportart interessiert. Trotzdem gibt es einen Großteil unter den Lernenden, die wissbegierig sind und etwas „Neues“ ausprobieren möchten. Das Leistungsniveau dieser Lerngruppe ist als sehr heterogen einzuschätzen. Zum einen zeigen sich motorische Unterschiede zwischen den Schülern, zum anderen erkennt man, welche Schüler bereits mehr sportliche Erfahrungen im Allgemeinen gesammelt haben. Diese Unterschiede machen sich vor allem bei den koordinativen Fähigkeiten mancher Schüler bemerkbar, wenn unbekannte Bewegungsformen erarbeitet und eingeführt werden. Somit ergibt sich eine sehr sportliche Gruppe, welcher es leichter fällt Schlagtechniken im Badminton zu erlernen und anzuwenden. Es folgt ein breites Mittelfeld mit guten sportlichen Anlagen, die etwas länger in den Erarbeitungsphasen braucht, jedoch die Zielvorgaben erreicht. Zudem kommt eine schwächere Gruppe, die, wie bereits erwähnt, Schwierigkeiten mit der koordinativen Umsetzung hat. Diese Schüler zeigen dennoch den Willen, sich in der Rückschlagsportart Badminton verbessern zu wollen. Außerdem gibt es einen sehr schwachen Schüler, welcher allgemein sehr große motivationale, als auch koordinative Schwierigkeiten im Fach Sport hat.
Die vorliegende Badminton Einzelstunde findet im linken Hallendrittel statt, da in einem äußeren Hallendrittel der Lärmpegel nicht so hoch ist, wie in einem mittleren Hallendrittel.
die Schüler einen Abstand untereinander halten, da sie keine Masken im Sportunterricht tragen. Erfahrungsgemäß erweist sich dies als schwierig, da die Sportgruppe sehr verspielt ist und zu Körperkontakt untereinander neigt. Aus diesem Grund müssen die Schüler immer wieder auf den Abstand hingewiesen werden.
4. Kompetenzbeschreibung
Im Folgenden werden die Kompetenzen aufgezeigt, die mit der vorliegenden Unterrichtsstunde schwerpunktmäßig gefördert werden sollen. Die Kompetenzen beziehen sich auf die 7. Klasse des Bildungsplans 2016.5
Inhaltsbezogene Kompetenzen: 6
Die Schülerinnen und Schüler können...
1. ...sportspielspezifische Bewegungstechniken und Balltechniken (zum Beispiel Clear) in Gleichzahlspielen anwenden.
- Umsetzen der technisch anspruchsvollen Schlagtechnik Vorhand-Überkopf- Clear in Grobform (motorisch)
- Umsetzen der Bildvorlagen und Bewegungsbeschreibungen in der Spielpraxis (motorisch)
5. …wesentliche Merkmale der Grundtechniken nennen und beschreiben.
- Nennen und Beschreiben der wesentlichen Merkmale der Grundtechnik Vorhand-Überkopf-Clear. (kognitiv/reflexiv)
- Verstehen der Schlagtechnik Vorhand-Überkopf-Clear als Angriffs- und Verteidigungstaktik. (kognitiv/reflexiv)
Prozessbezogene Kompetenzen:7
Die Schülerinnen und Schüler können...
1. … koordinative Fähigkeiten und technische Fertigkeiten anwenden.
- Grobform der Schlagtechnik Vorhand-Überkopf-Clear anwenden. (Bewegungskompetenz)
2. …Mitschülerinnen und Mitschüler beim sportlichen Handeln unterstützen und ihnen verlässlich helfen.
- Unterstützung der Mitschüler durch gegenseitiges helfen und Tipps geben. (Sozialkompetenz)
Lernziele
1. Motorische Lernziele
- Verbesserung und Vertiefung des Gefühls für Schläger und Ball
- Erlernen der spezifischen Bewegung des Vorhand-Überkopf-Clears
- Praktische Umsetzung einer Bewegungsvorstellung
2. Kognitive Lernziele
- Entwicklung einer eigenen Bewegungsvorstellung des Vorhand-Überkopf-Clears
- Erkennen wesentlicher Bewegungsmerkmale (Treffpunkt, Stemmschritt, Ausschwung-phase)
3. Sozial-Affektive Lernziele
- Taktische Anwendung des Vorhand-Überkopf-Clears kennen lernen und verstehen
- Miteinander üben und spielen
- Gegenseitiges Beobachten und Überprüfen der korrekten der Bewegungsausführung à Kritik- und Lernfähigkeit schulen
- Spaß am Sport und durch den Sport
Bezug zum Schulcurriculum
Die Rückschlagsportart Badminton ist im Schulcurriculum des Gymnasiums in Klasse 7 nicht explizit aufgelistet. Die besonderen Umstände der Corona-Pandemie hatten das eigentlich geplante Ringen und Raufen, welches im Schulcurriculum festgehalten ist, leider nicht möglich gemacht. Aus diesem Grund musste ich mich gezwungenermaßen für eine alternative Sportart entscheiden, welche der Corona-Verordnung entspricht. Badminton eignet sich in der Hinsicht sehr gut, da es sich um keinen Kontaktsport handelt.
[...]
1 Vgl. Barth, K. & Kelzenberg, H. (2010). Ich lerne Badminton, S.87.
2 Vgl. Deutscher Badminton-Verband e.V. (1999): Badminton in der Schule, S.18.
3 Vgl. Fischer, Wolff & Ridajat (1999). Sportiv-Badminton, S.83.
4 Vgl. Deutscher Badminton-Verband e.V. (1999): Badminton in der Schule, S.18
5 Vgl. http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/SPO.
6 Vgl. http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/SPO/IK/7-8/02/03.
7 Vgl. http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2016BW/ALLG/GYM/SPO/PK.