Länderkundliche Kulturanimation am Beispiel Nicaraguas


Trabajo Escrito, 2000

24 Páginas, Calificación: 2


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Geographie
2.1 Klima
2.2 Fauna und Flora

3. Geschichte
3.1 Die Kolonialzeit
3.2 Von der Unabhängigkeit zur Somoza-Diktatur
3.3 Die Regierung Somozas
3.4 Die Sandinistische Revolution
3.5 Chamorra und heutige Alemán Regierung

4. Basisversorgung

5. Leben in Nicaragua
5.1 Stadtbild
5.2 Bevölkerung
5.3 Kultur

6. Wirtschaft

7. Politik
7.1 Regierung und Verwaltung
7.2 Militär
7.3 Auslandsbeziehungen

8. Schluss

1. Einleitung

Ziel der vorliegenden Hausarbeit ist die Vermittlung länderkundlicher Informationen über das Land Nicaragua. Dabei soll ein Überblick über die geographischen, geschichtli- chen, gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Bedingungen und Besonderheiten des Landes ermöglicht werden. Am Ende der Arbeit wird deutlich ge- worden sein, dass die Faszination des größten Staates Mittelamerikas in seinen starken Gegensätzen begründet liegt. Auf der einen Seite verfügt es über eine landschaftliche Vielfalt aus Gebirgen, Vulkanen, langen Küsten, dichtem Regenwald, einer reichhaltigen Fauna und Flora und einer für Mitteleuropäer „exotischen“ Lebensart. Auf der anderen Seite ist die heutige Wirtschafts- und Sozialstruktur Nicaraguas weithin noch vom kolo- nialzeitlichen Erbe geprägt und herrschen große soziale Unterschiede vor, die zusam- men mit den fehlenden (Land-)Reformen, der Eigentumskonzentration, der Verstädte- rung mit unkontrollierbarem Städtewachstum und der Weltmarktabhängigkeit wesentli- che Gründe für die Strukturprobleme des Landes ausmachen. Nicaragua gilt als Ent- wicklungsland und wird in der UNO-Statistik hinter Haiti als das zweitärmste Land La- teinamerikas geführt1.

Unbeeindruckt von den heutigen Problemen des Landes beschrieb der berühmte Sohn Nicaraguas, der Dichter und Begründer des „Modernismo“ Rubén Darío, um 1900 herum die Reize seiner Heimat folgendermaßen:

„Und welch` Herrlichkeit der Pflanzenwelt, welch` Sieg des Lebens in allem, was der Blick umfasst nach Erklimmen der Region, wo das Klima sichändert und die Luft so frisch ist und sich die Täler wie in einer Erscheinung Edens erstrecken und die gesamte Palette an Grüntönen vorhanden (ist); und ein un- endliches Rauschen verbreitet sich aus den wohlklingenden Bananenpflan- zungen und den riesigen und bizarren Bäumen, auf denen Eichhörnchen her- umtollen und wo die gurrenden Tauben fliegen und die Spechte und die Spöt-ter; und all` die beflügelte Fauna, die Oviedo verzücken ließten! (...) Die kolossalen Vulkane scheinen in der Durchsichtigkeit der Dämmerung in den reinen Himmel gepauste, außerordentliche Fujiyamas; und durch dieses Licht hat man die Illusion einer aquarellhaften Durchsichtigkeit. Ausritte zu Pferd, Wanderungen zu Fuß, Jagdausflüge unterhalten und erfreu-en die Stunden. Oft gibt es Zusammenkünfte und improvisierte Tänze unter den Nachbarn“2

2. Geographie

Mit einer Fläche von 129,494 km (davon 9,240 Binnengewässer) ist Nicaragua das größte Land Mittelamerikas und etwa so groß wie Österreich und die Schweiz zusam- men3. Es erstreckt sich zwischen 10°45’und 15° nördlicher Breite sowie 83° und 87°40’westlicher Länge (???) und grenzt im Norden an Honduras, im Süden an Cos- ta Rica, im Westen am Pazifik und im Osten an dem Atlantik. Nicaragua liegt etwa in der Mitte des zentralamerikanischen Isthmus und unterteilt sich von Westen nach Osten in 3 geographische Regionen:

Die Pazifikregion ist ca. 50 km breit und wird von einer Kette noch überwiegend aktiver Vulkane dominiert. Mit 1.745 m gilt der Vulkan San Cristóbal als der höchste unter ih- nen.4 Ein Senke zieht sich von Nordwesten (Golfo de Fonseca) nach Südosten (Río San Juan) parallel zur Pazifikküste durch die ansonsten flache und fruchtbare Ebene. Diese Senke wird als geologischer Graben bezeichnet. Er befindet sich zwischen so genann- ten Gesteinschollen oder Kontinentalplatten, von denen es hier zwei gibt. Deren Ver- schiebungen sind verantwortlich für die häufigen Erdbeben und Vulkanausbrüche in die- ser Region. Auch die beiden größten Süßwasserseen in Mittelamerika liegen hier: Zum einen der Nicaraguasee mit einer Fläche von 8.264 km2(der Bodensee passt ca. 15 x dort hinein) und zum anderen der 1.025 km2 große Managuasee an dem auch die Hauptstadt Managua liegt.5 Diese beiden Seen sind durch den Río Tipitapa miteinander verbunden. Das Wasser des Nicaraguasees fließt in den Río San Juan an der Grenze zwischen Costa Rica und Nicaragua und von dort weiter in südöstliche Richtung zum Atlantik. Diese fast durchgängige Wasserverbindung zwischen dem atlantischen und dem pazifischen Ozean ist in der Vergangenheit der Grund für Überlegungen gewesen, hier einen, dem Panamakanal entsprechenden Kanal zu bauen und die Ozeane zu ver- binden. Die Pazifikregion nimmt 15% der Landfläche ein und ist somit die kleinste und am dichtesten besiedelte in Nicaragua. Die drei größten Städte des Landes - Managua (1000.000 Einwohner), León (172.000 Einwohner) und Granada (88.700 Einwohner)6 - liegen hier. Nachteile der Pazifikregion sind die regelmäßigen Überschwemmungen in der Regenzeit durch die zahlreichen Flüsse und die bereits erwähnten Kontinentalplat- ten.

Das zentrale Bergland, welches sich in 5 Gebirgsketten unterteilt, durchschneidet das Land von Norden nach Süden. Die Montañas de Colón verlaufen in Ost-West-Richtung und bilden einen Teil der Grenze zu Honduras. Südlich in paralleler Richtung verläuft die Cordillera Isabela, die sich bis auf ca. 1800 m erhebt. Dieses Bergland ist auf seinen Höhen mit Pinien, Kiefern und Eichen bewaldet und zum größten Teil (vor allem im Os- ten) noch unerforscht. Die Zentralregion ist mit knapp 39% des Staatsgebietes nur spär- lich besiedelt. Die größten Städte sind Matagalpa (37.000 Einwohner) und Estelí (30.700 Einwohner). Die restlichen Siedlungen liegen einsam und weit voneinander entfernt. Das Straßensystem ist sehr schlecht ausgebaut und meist nur in der Trockenzeit befahrbar. In dieser landwirtschaftlichen Zone befindet sich das Hauptanbaugebiet für Kaffee und viel Weideland für die Rinderzucht.

Die Atlantikregion schließt sich an das Hochland an. Das relativ flache Gebiet ist wei- testgehend mit Dschungel bedeckt. Im Norden liegt die Mosquito-Savanne (durch Brandrodung geschaffen) mit Kiefern und Sumpfwald, die an der Küste in einem breiten Gürtel von Lagunen endet. Die Karibikregion ist mit 46% die größte in Nicaragua aber zugleich die am wenigsten besiedelte. An Städten gibt es nur Puerto Cabezas und Blue- fields (je 35.000 Einwohner.)7. Die zahlreichen Flüsse bilden in dieser Gegend oft die einzigen Verkehrswege. Die ganzjährig andauernde Regenzeit sowie die sandigen Bö- den sind ungeeignet für landwirtschaftliche Nutzung und sorgen für ein karges Leben bei der meist sehr armen Bevölkerung. Die Naturressourcen sind Fisch, Holz und Metall.

2.1 Klima

In Nicaragua werden 2 Jahreszeiten unterschieden: Regen- und Trockenzeit. Die Regen, oder auch „Winterzeit“, geht von Mai bis Oktober bzw. November und kennzeichnet sich durch heftig andauernde Regengüsse und Wirbelstürme aus. Diese Unwetter sorgen besonders im Osten Nicaraguas oft für Zerstörungen, Verwüstungen und Katastrophen.8 Die Trockenzeit bzw. „Sommerzeit“ dauert von Dezember bis Mai und wird von Nordostwinden begleitet. Dabei sinkt die hohe Luftfeuchtigkeit und das Gras vergilbt. Es können folgende Klimazonen unterschieden werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Klima der Atlantikküste und das der Pazifikküste unterscheiden sich erheblich.. Während es im Südwesten des Landes tropisch wechselfeucht ist, weist der Osten ein tropisch immerfeuchtes Klima auf und gilt als eine der regenreichsten Regionen. Die „Papagayo“-Stürme sorgen für starke Regengüsse und lassen die Flüsse anschwellen. Die Überschwemmungen zerstören die Landwirtschaft, Fauna und Flora. An der dem Pazifik zugewandten Seite herrscht dagegen in den Wintermonaten Trockenzeit. In den höher gelegenen Bergregionen kann es manchmal sogar empfindlich kalt werden.

2.3 Fauna und Flora

Trotz starker zerstörerischer Einflüsse auf die Natur (s. Kapitel 5.4) entfallen noch 26% der Landesfläche auf Waldgebiete (1988 waren es noch 36%)9 wie Pinienwälder, Re- genwälder (Mahagoni, Zedern, Walnussbäume und Papeln), tropischer Trockenwälder, savannenähnliches Grasland und ausgedehnte Mangrovensümpfe verweisen. Der Re- genwald befindet sich in der Bergregion ab 1,000m Höhe und auch in den Kratern erlo- schener Vulkane. Der ständig feuchte Boden ist farn- und moosbedeckt und es finden sich zahlreiche farbenprächtige Orchideenarten. Typische Fruchtbäume des Landes sind: Mango, Papaya, Zapote, Tamarindo sowie der Brotfruchtbaum. Die wohlriechende nicaraguanische Nationalblume namens Sacuanjoche (Frangipani)10 kann man nicht nur in der Natur finden, sondern auch auf Geldscheinen sowie auf vielen Bildern sehen. Die tropischen Nutzpflanzen, wie Banane, Zuckerrohr und Kaffee prägen das Landschafts- bild und drängen den natürlichen Vegetationsraum zurück. Das hat auch starken Einfluß auf den Lebensraum der vielfältigen Tierwelt. Es gibt verschiedene Affenarten, Ozelots,Waschbären, Tukane, Geier, Pelikane, Schmetterlinge, Leguane, Alligatoren, Skorpione, Schlangen, Spinnen, bunte Giftpfeilfrösche, Schildkröten und natürlich viele Insekten jeder denkbaren Form, Farbe und Größe. Als Nationalvogel gilt der buntschillernde Guardabarranco (Blauscheitelmotmot)11.

Einmalig ist, dass im Nicaraguasee die einzigen Süßwasser-Haie der Welt leben und sich auch manch anderes Meerestier (Tilápiefische) in einem langen Prozess der Anpassung an die Süßwasserverhältnisse gewöhnt hat.

3. Geschichte

Das Interesse an Nicaraguas Vor- und Frühgeschichte war bisher nicht besonders groß. Unter anthropologischen und archäologischen Gesichtspunkten ist es das am wenigsten erforschte Land Mittelamerikas. Bisher ausgewertete Zeugnisse menschlicher Präsenz in präkolombianischer Zeit zeigen erste Spuren einer Besiedlung, die mindestens 6000 Jahre alt sind (s. Kapitel 5.2).

Die nähere Vergangenheit (Neuzeit) und die Gegenwart Nicaraguas sind von verschie- denen Formen direkter oder indirekter Abhängigkeit und Fremdbestimmung gekenn- zeichnet. Im folgenden Kapitel zur Geschichte Nicaraguas spiegeln sich die zahlreichen Einflüsse indianischer, europäischer, afrikanischer und amerikanischer Kultur wieder.

3.1 Die Kolonialzeit

Wie das restliche Lateinamerika, so erlebte auch Nicaragua Jahrhunderte der Koloniali- sierung. Der wohl erste Europäer, der nach heutigem Wissen seinen Fuß auf das Land setzte, das heute Nicaragua heißt, war Christoph Kolumbus. Für die spanische Krone unterwegs, um den Westweg nach Indien zu finden bzw. zu erschließen, landete er wäh- rend seiner vierten Reise 1502 an jener Stelle der karibischen Küste Nicaraguas, wo heute die Stadt Bluefields liegt. Von der spanischen Eroberung blieb das Land aber bis 1522 noch weitestgehend verschont ehe der Conquistador Gil González Davilla von Pa- nama aus begann, das von indigenen Völkern bewohnte Land zu erobern. Er traf dabei auf einen toltekischen Stamm, an dessen Spitze als Stammesführer der „Kazike“ (=Häuptling) Nicarao stand. Nach ihm benannten die Spanier den großen See und das Land Nicaragua. 1523 gründete Hernández de Córdoba die Städte Granada und León. Verwaltet wurde die Provinz von der Capitanìa General Guatemala. Durch kriegerische Auseinandersetzungen, Krankheiten und Versklavung sank die Einwohnerzahl der Urbe- völkerung in den folgenden 15 Jahren von ca. einer Million auf geschätzte zwölftausend ab. Nachdem die Goldsuche der Spanier erfolglos verlaufen war, mussten sie sich ge- zwungenermaßen auf die Landwirtschaft verlegen. Dieser Enttäuschung folgten neue Schwierigkeiten: Im Jahre 1633 landeten die Briten an der bis dato kaum besiedelten Atlantikküste und beanspruchten mit Hilfe verbündeter Indianer und Piraten die karibische Seite Nicaraguas für sich12.

3.2 Von der Unabhängigkeit zur Somoza-Diktatur

Erst die 1821 erkämpfte Unabhängigkeit Nicaraguas von Spanien beendete die Ausei- nandersetzungen. Nicaragua entschloss sich darauf dem Völkerbund „Vereinigte Pro- vinzen von Zentralamerika“ beizutreten. Dieser löste sich wegen seiner Uneinigkeit aber schnell wieder auf. Des Weiteren hatten sich in dieser Zeit schon lange bestehende Ri- valitäten und gewalttätige Konflikte zwischen den beiden städtischen Zentren Leòn und Granada verschärft. Dabei ging es weniger um politische, als vielmehr um die unter-schiedlichen ökonomischen Interessen des liberalen, antiklerikalen Bürgertums Leòns und der konservativen Handels- und Landoligarchie Granadas. Um den Bürgerkrieg für sich zu entscheiden, riefen die Liberalen 1850 eine US- Söldnertruppe unter Führung William Walkers zu Hilfe. Walker riss 5 Jahre später die Macht an sich und ernannte sich als US-Bürger verfassungswidrig zum Staatspräsidenten. Die bereits abgeschaffte Sklaverei führte er wieder ein und Englisch machte er zur Landessprache. Seine Herr- schaft dauerte nur 1 Jahr, denn die vorher zerstrittenen Städte Leòn und Granada bilde- ten eine Allianz und beendeten seine Diktatur. Erstmals seit der Eroberung der Spanier hatte Nicaragua dann ab 1857 eine relativ stabile Herrschaft und andauernde Friedens- phase unter dem konservativen Präsidenten Pedro Joaquìn Chamorro. Die Rivalität zwi- schen León und Granada um den Status der Landeshauptstadt hatte man bereits 1852 mit dem Kompromiss zu lösen versucht, die auf halber Strecke zwischen ihnen liegende Stadt Managua zur Hauptstadt zu benennen. Die längere Phase politischer Stabilität verhinderte jedoch nicht das erneute Auflammen von Aufstandsversuchen gegenüber der Regierung. 1910 wurde der amtierende liberale Präsident, José Santos Zelaya, mit Hilfe US-amerikanischer Unterstützung gestürzt.13 Der neue Präsident Adolfo Díaz wird von der USA eingesetzt und muss bereits 1912 erstmals mit ihren Marineeinheiten militä- risch und politisch gestützt werden. Das Zeitalter der ständigen US-amerikanischen In- terventionen hatte hiermit begonnen. Nicaragua blieb formal zwar souveräner Staat, war de facto aber eine Art Protektorat der USA.

1926 ging der liberale Gerneral Moncada gegen die Konservativen und die US- Besatzungsmacht in den Kampf. Mit ihm und an der Spitze der aufständischen Bauern und Bergarbeiter Augusto C. Sandino. Es entwickelte sich der erste große Guerillakrieg in Lateinamerika. Der Freitheitskämpfer Sandino kämpfte mit einem Verteidigungsheer, das von anfangs 30 Mitstreitern auf einige Tausend anwuchs. Es ging um das Recht auf Selbstbestimmung und um das Prinzip der Nichteinmischung, beides völkerrechtliche Prinzipien, die seiner Ansicht nach von der USA nicht eingehalten wurden. Sandino be- tonte stets, dass der Abzug des US-Militärs gleichbedeutend mit einem Waffenstillstand einher ginge. 1933 musste die USA abziehen und Sandino legte wie versprochen die Waffen nieder. Kurz zuvor setzen die USA durch, dass der von ihnen favorisierte A-nastasio Somoza Garcìa zum Oberbefehlshaber der neu gegründeten Nationalgarde ernannt wird. Das war auch gleichzeitig das Todesurteil für Sandino, der 1934 auf Befehl von Somoza von der Nationalgarde hingerichtet wird. Seitdem gilt Sandino als Volksheld und wird entsprechend geehrt und gefeiert14.

3.3 Die Regierung Somozas

Für die nächsten 45 Jahre, und zwar von 1933 bis 1979, wurde die Politik Nicaraguas durch den Familienclan Somoza, zunächst Anastasio und nachfolgend seine Söhne Luis und Anastasio II, diktiert. US-Präsident Roosevelt soll über Somoza geäußert haben: „Er ist ein Hurensohn, aber er ist unser Hurensohn“. Die Familie konnte am Ende ihrer Herrschaft mehr als ¼ des Landes ihr eigen nennen.

3.4 Sandinistische Revolution

Im Jahre 1961 gründete sich die Befreiungsbewegung FSLN (Frente Sandinista de Liberaciòn Nacional) um die Diktatur Somozas niederzuschlagen. Dies gelang ihnen jedoch erst 1979. Somoza flüchtete mit der Staatskasse in die USA und hinterließ ein weitestgehend zerstörtes Land.

Im Laufe der von den Sandinisten eingeführten Umverteilungs- und sozialpolitischen Maßnahmen - sie verstaatlichten die Güter des Somoza-Clans, nahmen eine Landvertei- lung vor, gründeten Bauerngenossenschaften, subventionierten Grundnahrungsmittel und veranlassten eine Alphabetisierungskampangne sowie die Einführung eines kostenfrei- en Gesundheitssystems - wurden die unterschiedlichen politischen und ökonomischen Interessen im Lande zunehmend deutlicher. 1980 kündigten die bürgerlichen Kräfte ihre wirtschaftlichen und politischen Kooperationen mit den Sandinisten. Mit Unterstützung der USA begann im selben Jahr die Wiederbewaffnung versprengter ehemaliger Natio- nalgardisten in Honduras. Die Reagan-Regierung machte es sich in den kommenden Jahren zur Aufgabe, das „marxistisch-leninistische“ Nicaragua zu bekämpfen, aus Angst, das sandinistische Modell könne erfolgreich sein und sich auf die Nachbarländer aus- wirken. In den Jahren von 1981-1990 spielte der antisandinistische Kurs der USA die entscheidende Rolle für die innerpolitische Entwicklung Nicaraguas. Der als Contra15 - Krieg bezeichnete Krieg wurde zusätzlich von der USA mit massiven Wirtschafts- und Handelsblockaden gegen die sandinistische Regierung flankiert. Die Verhältnisse im Land zwangen die sandinistische Regierung zusehends, einen militärisch betonten Kurs einzuschlagen, um sich gegen die Contra zu wehren. So verwandelte sich die Politik der sozialen Umgestaltung mehr und mehr in eine „Flickenwirtschaft“ zur Machterhaltung. Auch die Unterstützung von sozialistischen Ländern und der internationalen Solidaritäts- bewegung konnte dafür keinen Ausgleich schaffen. Eine Kommission des Internationa- len Gerichtshofes in Den Haag hat die Kriegsschäden auf 17 Mrd. US$ geschätzt und am 27. Juni 1986 die schuldig gesprochene USA zu Reparationszahlungen an die nica- raguanische Regierung verurteilt. Die USA erkannte den Schiedsspruch jedoch nie an und von Seiten Nicaraguas verzichtete man in der ersten nachsandinistischen Regierung offiziell auf die Ansprüche, um die Beziehungen zu den USA zu normalisieren. Der Cont- ra-Krieg hatte nicht nur das Land geschwächt, sondern auch die Revolution ausgezehrt. Ab 1986/87 wurde die Situation unerträglich. Der Krieg forderte immer mehr Opfer und die Männer Nicaraguas konnten nur noch mit Gewalt zum Kriegsdienst eingezogen wer- den. Vor allem die Wirtschaft lag am Boden. Es herrschte Inflation, Arbeitslosigkeit und Korruption. Das Volk wollte eine Veränderung und demonstrierte dies bei den Wahlen von 1990.

3.5 Chamorra und heutige Alemán Regierung

Die Wahlen von 1990 verlieren die Sandinisten gegen die von der USA unterstützen Violeta Barrios de Chamorro. Der Wahlniederlage folgte ein Vorgehen der Unterlegenen, das in die Geschichte Nicaraguas unter der Bezeichnung Piñata16 einging. Zwischen dem 25. Februar, dem Wahltag, und dem 25. April, dem Tag der Amtsübergabe, stellten sich die Sandinisten in Windeseile Eigentumstitel aus, privatiserten sie Dienstwagen und übertrugen sie Staatsgüter auf Privatpersonen.

Die Regierung Chamorro zwischen 1990 bis 96 kann man als Periode der Mäßigung und des Ausgleichs bezeichnen. Der Militärdienst wurde abgeschafft, Verstaatlichungen im Wirtschaftsbereich rückgängig gemacht und die Demobilisierung und Entwaffnung der Contras durchgeführt. Ungeklärt blieb allerdings die Frage der Eigentumsrechte von Ländereien17.

Die Wahlen 1997 gewann der jetzige amtierende Präsident Arnoldo Alemán mit seiner Partei Alianza Liberal (AL) mit 51% der Stimmen gegenüber 38% des ehemaligen san- dinistischen Staatschefs Daniel Ortega (FSLN). Korruption, Vetternwirtschaft, Bereiche- rung und Absicherung ihrer Machtposition sind die wesentlichen Merkmale dieser „neu- en“ Regierung18. Seine Machtposition stärkte Alemán vor allem dadurch, dass er mit Daniel Ortega (FSLN) zusammen mehrere Gesetzes- und Verfassungsänderungen be- schloss. Diese Änderungen stärken die Macht beider Parteien und sichern ihnen den Zugriff auf wichtige nationale Gremien (Oberster Wahlrat, staatlicher Rechnungshof, O- berster Gerichtshof). Der Zugang neuer Parteien wird erschwert und die Bildung freier Bürgerlisten bei Wahlen wird verboten. Außerdem ist die Hauptstadt Managua in drei unabhängige Städte aufgeteilt worden, wobei die Distriktlinien so verändert wurden, dass ein aussichtsreicher Kandidat für das Bürgermeisteramt nicht mehr kandidieren kann, da gleichzeitig ein Gesetz erlassen wurde, wonach Kandidaten nachweislich die letzten 2 Jahre in dem Distrikt gelebt haben müssen, in dem sie kandidieren. Die staatli- che Finanzierung kommt nur Parteien zugute, die bei den entsprechenden Wahlen 4% der Stimmen erreichen. Bedenklich ist auch, dass den ausscheidenden Präsidenten und Vizepräsidenten nach ihrer Amtszeit juristische Immunität zugestanden wird, indem sie automatisch in den Genuss des Abgeordnetenstatus auf Lebenszeit kommen. Zurzeit zieht Präsident Alemán in Erwägung, die in diesem Jahr im Oktober stattfindenden Prä- sidentschaftswahlen auszusetzen und stattdessen eine konstituierende Versammlung einzuberufen. Auf diese Weise könnte er seine Wiederwahl durchsetzen, die gemäß dem Verfassungsrecht nicht möglich wäre19.

4. Basisversorgung

Wie bereits erwähnt gilt Nicaragua hinter Haiti als das zweitärmste Land in Lateinamerika. Die Folgen machen sich besonders in den Bereichen bemerkbar, welche die Grundbedürfnisse der Bevölkerung sicherstellen sollen:

a) Die Trinkwasserversorgung und das Abwassersystem lassen besonders im ländlichen Raum zu wünschen übrig. Während in Ballungsgebieten (Managua, León, Granada) das Trinkwasser verwendet werden kann ist dies für den Rest des Landes nicht zu empfehlen. Nach einer Erhebung im Jahre 1993 hatte die Hälfte aller Haus- halte Nicaraguas Trinkwasser im Hause, darunter jedoch nur 16,4% der Haushalte, die in extremer Armut lebten. Durchschnittlich sollen seit 1998 ungefähr 85% Zugang zu Trinkwasser haben. Wassertanks, die in größeren Dörfern aufgestellt wurden, sind jedoch des Öfteren leer oder können nicht immer von den Bewohnern umliegender Dörfer erreicht und in Behältern abtransportiert werden.20 28,8% haben direkten An- schluss an die öffentliche Kanalisation, lediglich 53,8% besitzen Latrinen und 17,4% sind ohne jeglichen Zugang zu hygienischen Sanitär-einrichtungen. Von den Haushal- ten der Familien, die in extremer Armut leben, haben nur 2,1% einen direkten An- schluss an die öffentliche Kanalisation, während 41,8% ohne sanitäre Einrichtungen sind.21

b) Die Stromversorgung stellt sich insgesamt als ebenso unzureichend dar. So verfüg- te Nicaragua zwar Anfang der 90er Jahre über 15 Kraftwerke, zu denen alternativ dann geothermische Energiequellen des Vulkans San Jacinto erschlossen wurden. Aber es sind fast nur die Städte an ein Versorgungsnetz angeschlossen. Eine allge- mein zugängliche Mindestversorgung fehlt, die z.B. Alternativen zum Heizen mit der gefährdeten Naturressource Holz bietet.22

c) Möglichkeiten der Telekommunikation sind nach wie vor begrenzt. Kommunika- tionswege sind oft kompliziert und nicht überall vorhanden. Das Telefonnetz ist in den Metropolen häufig überlastet und viele Leitungen sind marode. Computernetze von hoher Qualität, die internationalem Standard entsprechen und wirtschaftliche Konkur- renzfähigkeit erhalten, leiden nicht nur unter diesen Kommunikationsbedingungen, sondern sind oft gar nicht existent. Die Tatsache aber, dass Nicaragua insgesamt ein Land ist, das oft von Naturkatastrophen heimgesucht wird, sollte bedeuten, für ein op- timales Katastrophenmanagement ein leistungsfähiges Telekommunikationssystem zu besitzen.

d) Die Verkehrs- und Transportwege sind größtenteils von sehr schlechter Qualität. Von den insgesamt 16.382 km2Fahrbahn sind nur 1.818 km2 mit Belag, und diese noch von Schlaglöchern durchzogen23. Da es keine Fahrbahnbeleuchtung gibt und Pferde, Kühe sowie Fußgänger und Fahrradfahrer die Autobahnen gleichermaßen benutzen, kommt es oft zu Verkehrspannen und -unfällen. Durch die Vielzahl an Flüs- sen und Seen bietet sich der Schiffsverkehr als zusätzlicher Verkehrs- und Transport- weg an. Die Schiffe sind in einem maroden Zustand und haben kaum Sicherheitsvor- richtungen (alte und meist zuwenig Schwimmwesten oder Rettungsboote an Bord).

Für den Personenverkehr werden kleine Pangas (Motorboote oft ohne Wind- und Re- genschutzvorrichtung) zur Verfügung gestellt, die sich mit hoher Geschwindigkeit und ohrenbetäubendem Lärm durchs Wasser bewegen. Neben dem internationalen Flug- hafen von Managua, der eine ähnliche Größe wie dem in Bremen aufweist, gibt es noch über das Land verteilt einige kleine Flughäfen mit einer einzigen Piste. Die Flugzeuge sind alle älteren Baujahres und es kommt oft (ca. 5-6 x pro Jahr) zu Flug- zeugabstürzen wegen technischer Mängel oder der Wetterbedingungen. Der Bahn- verkehr wurde 1993 eingestellt24.

e) Die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung ist trotz intensiver Bemühungen der Regierung und Unterstützung internationaler Organisationen (WHO) nicht ausrei- chend. Unter der sandinistischen Regierung wurde die kostenlose medizinische Ver- sorgung gewährleistet. Nach dem Regierungswechsel wurde wieder eingespart um die Gelder anders zu verwenden. Nicaragua hatte Anfang der neunziger Jahre 33 all- gemeine Krankenhäuser mit etwa 5000 Betten; d.h. den Gesundheitseinrichtung standen bei 100.000 Einwohnern 130 Betten zur Verfügung. Auf einen Arzt kamen 1.800 Einwohner und ein Zahnarzt musste 12.300 Einwohner versorgen.25 Dazu kommt der kontinuierliche Prozess, im öffentlichen Gesundheitswesen die staatlichen Zuwendungen abzubauen und für immer mehr Versorgungsleistungen Gebühren zu erheben, die von der Mehrheit der Bevölkerung nicht bezahlt werden können. Die kon- tinuierlichen Reduzierungen der staatlichen Ausgaben, die zunehmende Verschlech- terung der sozialen Dienstleistungen, fehlende Präventivmaßnahmen und die extreme Armut der Bevölkerung haben dazu geführt, dass sich in den letzten Jahren wieder Epidemien ausbreiten und festsetzen konnten wie Masern, Cholera, Malaria, Den- gue-Fieber und andere Infektionskrankheiten. Die meisten Gesundheitseinrichtungen sind mangelhaft ausgestattet und nicht immer sind Ärzte erreichbar, wenn sie benötigt werden. 1995 musste sogar der sanitäre Notstand ausgerufen werden.

f) Das Bildungswesen, welches seit 1979 besteht, sieht die Schulpflicht für alle Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren vor. Der Besuch der Grund- und Mittelschule ist gebüh- renfrei. Das Bildungssystem besteht aus einer freiwilligen Vorschule und einer 6 jäh- rigen Grundschule, einer fünf bis sechsjährigen höheren Schule, die allgemein- und berufsbildende Zweige umfasst, einer dreijährigen Hochschulausbildung sowie der im Allgemeinen fünf bis sechsjährigen Universitätsausbildung. Jedoch ist die Schulbil- dung nicht mit der deutschen Selbstverständlichkeit eines Schulbesuches vergleich- bar. Die Alphabetisierungskampagne von 1980 hatte zunächst Erfolge erzielt; die Quote sank von 65% auf 12%26. Inzwischen ist diese Quote wieder auf 65,7% ge- stiegen27. Es besteht ein deutliches Bildungsgefälle sowohl zwischen den sozialen Schichten als auch zwischen Stadt und Landbevölkerung, sowie zwischen der männli- chen und weiblichen Bevölkerung. Demzufolge findet sich die höhere Analphabeten- rate unter der weiblichen Landbevölkerung. Gründe dafür scheint der Mangel an Schulen, Lehrern und Zugangswegen zu sein, aber auch zu teure Schulen und die Notwendigkeit, die Kinder zum Überleben der Familie für die Landarbeit oder zum Verkauf von Serviceleistungen in der Stadt einzusetzen28.

5. Leben in Nicaragua

Leben in Nicaragua bedeutet aus der Sicht deutscher Lebensart, sich in einer anderen Welt zu befinden. Die Unterschiede machen sich bemerkbar im Stadtbild, bei der Bevölkerung und in der Kultur.

5.1 Das Stadtbild

Die Städte und Dörfer spanischer Kolonialherrschaft sind im Prinzip alle ähnlich aufge- baut. Die „Plaza“ und die „Iglesia“, d.h. der Platz und die Kirche bilden das Zentrum in der Stadt. Dort trifft sich das „Volk“ um Neuigkeiten und Nachrichten zu erfahren, zu pro- minieren, um Freunde zu treffen und um Feste zu feiern. Die Häuser der „Reichen“ sind und werden zum Teil noch heute nach alter Kolonialstilart gebaut. Von außen eher un- scheinbar zeigt sich von innen ihre Größe. Es gibt einen privaten „Patio“ (= Innenhof) der von der Außenwelt nicht einsehbar ist und für eine geruhsame Stimmung sorgt. Für die- sen Baustil und dem sehr gut erhaltenen Stadtkern ist sicherlich die Stadt Granada bei- spielhaft. Im Nachhinein wurde das Stadtbild später ergänzt durch die europäischen und amerikanischen Herrenhäuser (Villen, Klassizismus), die ihre Gärten prunkvoll und in aller Größe nach außen tragen. An der Karibikküste sieht man typische kreolische Holz- häuser in den bunten Farben blau, rot und gelb. Hinzu kommt heute der moderne ameri- kanisch kompakte Fertighausstil mit Gartenzaun. Durch Wände abgeschlossene Räume sind selten. Es werden meist Pappwände in Kopfhöhe als Raumteiler genutzt und die Küche befindet sich oft noch draußen unter einem extra Verschlag. Die arme Bevölke- rung lebt in selbst zusammengebauten Holz- bzw. Bretterbuden mit Wellblechdach. Man- che sind aus bis zu 15 verschiedenartigen Hölzern gefertigt oder mit Plastik abgedeckt. Diese Häuser sind seltenst an der Basisversorgung angeschlossen. Deshalb werden sie oft an Flussufern, auch im Stadtkern selbst, gebaut, um eine Waschgelegenheit zu haben und ein „natürliches“ Abwassersystem zu nutzen. Die indigene Bevölkerung lebt meist in traditionellen Hütten aus Holzverschlägen und Palmendach. Straßen in Nicara- gua sind vor allem in „Cuadras“ (Blöcken) und „Avenidas“ eingeteilt. Es ist oft ein schwieriges Unterfangen nach Adressen zu suchen. Man orientiert sich gerne an wichti- gen Gebäuden (Wassertanks, Kirche), Landschaftsmerkmalen (Park, See) oder Son- nenverlaufsrichtungen („dort wo die Sonne aufgeht“), um eine Richtung anzugeben. Die vielen ungeteerten und ungepflasterten Straßen sorgen dafür, dass sich überall der durch Autos und Wind aufgewirbelte Staub niederlässt und festsetzt. Durch die vielen Erdbe- ben und Naturkatastrophen haben die meisten Städte ihre ursprüngliche (koloniale) Schönheit verloren und bieten ein zusammengewürfeltes Stadtbild mit unterschiedlichen Baustilen an, die architektonisch und städteplanerisch wenig koordiniert bis konzeptlos wirken. Besonders die Hauptstadt Managua, die 1931 und 1972 bei Erdbeben fast völ- lig zerstört wurde, gleicht einer Gartenbausiedlung (Schrebergarten), in der es nur ein Hochhaus gibt und wo zwischen den Holzbaracken und kleinen Villen Kühe weiden,Hühner picken und Pferde stehen. An Strassenkreuzungen betteln Kinder oder sie bie- ten Dienstleistungen wie das Putzen von Autoscheiben an. Der Wiederaufbau der Städ- te scheitert oft an den wiederkehrenden Naturkatastrophen. Z.B. der Wirbelsturm Mitch, der 1998 wütete und für heftige Stürme und Regenfälle sorgte, viele Menschen tötete, Felder zerstörte, Schlammlawinen auslöste, Häuser und Bäume wegfegte oder sie unter Wassermassen begrub. Nur ein Jahr darauf setzten wieder wochenlange Regenfälle ein, die dazu führten, dass im Oktober 1999 der Notstand ausgerufen werden musste. Wie- der wurden viele Landstriche in Nicaragua verwüstet und große Teile der Bevölkerung obdachlos gemacht. Von den zugesagten 4 Mrd. Hilfsgeldern ist nur die Hälfte wirklich eingetroffen, der Rest entweder in der Bürokratie versickert oder in unbefugten Taschen gelandet. Europäer wundern sich wahrscheinlich, warum die Bevölkerung sich immer wieder in der Nähe von Vulkanen, Flüssen und anderen gefährdeten Gebieten nieder- lässt. Sicherlich weil einerseits die Vulkanböden sehr fruchtbar sind und sich in ihrer Nä- he Wasserquellen29 befinden und weil sie es andererseits wahrscheinlich gewohnt sind mit Krisen zu leben (Überschwemmungen, Zerstörungen). Doch viele nutzen auch die Möglichkeit und verlassen ihr „Land“ um in die Stadt zu gehen und neu anzufangen. Die folgenden zwei Graphiken verdeutlichen, dass die Städte in den letzten 24 Jahren konti- nuierlich angewachsen sind. Während sich 1971 die Stadt- und Landbevölkerung noch gleichmäßig verteilten, hat sich bis Mitte der neunziger Jahre ein Bevölkerungsanteil von 63% in die Städte verlagert30:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dabei konnten bisher Städtebau, -entwicklung und -planung dieser Eigendynamik von Niederlassungen nichts entgegensetzen, was sich in den anwachsenden Elendsviertel der Städte äußert. Die Reichen hingegen leben entweder in bewachten Enklaven oder verlassen die Stadt und bauen sich außerhalb ihre Häuser.

5.2 Bevölkerung

Erste Spuren menschlicher Besiedlung in Nicaragua finden sich aus der Zeit von vor über 6000 Jahren. Die im Westen Managuas gefundenen Huellas de Acahualinca stammen von urzeitlichen Jägern, die vermutlich von einem Vulkanausbruch des Masay- as überrascht worden sind und fliehen mussten. Die Fussabdrücke der Flüchtenden wurden durch den einsetzenden Ascheregen konserviert und können heute in einem kleinen archäologischen Museum in Managua besichtigt werden31. Während die Her- kunft dieser Menschen noch nicht eindeutig geklärt ist, weiß man dagegen aus Keramik- funden und Sprachanalysen über die Vorfahren der heutigen Bewohner zu sagen, dass aus dem Gebiet des heutigen Mexicos die Chorotegas, Maribios und Nahuas kamen und aus dem nördlichen Südamerika die Chibcha und andere Vorfahren der heutigen Sumus, Miskitos und Ramas stammen. Als die Spanier und später die Engländer in Ni- caragua einfielen trafen sie auf diese Völkergruppen. Aus deren Nachkommen, denen der spanischen Eroberer und denen der aus Afrika eingeführten Sklaven setzt sich heute die Bevölkerung Nicaraguas zusammen aus Ureinwohnern, Weißen, Schwarzen, Mesti- zen, Mulatten und Zambos32:

Bevölkerungszusammensetzung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Nicaragua hat eine Gesamtbevölkerung von 4.357.099 Menschen.

Wie die obige Graphik zeigt, stellen die Mestizen die deutlich größte Bevölkerungsgrup- pe dar, die Weißen und die Schwarzen auf die Plätze verweisend. Den kleinsten Bevöl- kerungsanteil bilden Mulatten und Zambos. Das soziale Prestige richtet sich nach der Hautfarbe, d.h. je heller die Hautfarbe, um so höher steigt man in der sozialen Hierar- chie! Menschen mit heller Hautfarbe werden mal respektvoll mal spöttisch Chele ge- nannt.

Die Spanier siedelten sich zunächst in der Pazifikregion an und drangen kaum in die karibische Region vor. Von daher weisen Pazifik- und Atlantikregion sehr unterschiedliche kulturelle und sozio-ökonomische Entwicklungen auf.

An der Pazifikküste wird bevorzugt die offizielle Landessprache Spanisch gesprochen und die Mehrheit mit 98% der Bevölkerung gehört dem katholischen Glauben an. An der Atlantikküste hingegen spricht man neben einigen indigenen Sprachen vor allem kreoli- sches Englisch. Diese Region ist von der protestantischen Moravischen Kirche geprägt. Die Mehrheit der Bevölkerung ist schwarz. Als Nachkommen von Sklaven ist ihre kultu-relle Entwicklung von afrikanischen Einflüssen geprägt. Außerdem leben dort, zum Teil autonom, einige Ethnien (Miskitos, Sumu-Indianer, Rama, Garífuna) die ihre Sprache, Kultur und Lebensform aufgrund ihrer zurückgezogenen, geschützten und schwer zugänglichen Lebensorte beibehalten konnten.

Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Nicaragua gilt als das am geringsten besiedelte Land in Mittelamerika mit 40 Einwohnern pro Quadratkilometer (Deutschland: ca. 229/km2).33

Bei einem Bevölkerungswachstum von 3% hat Nicaragua eine verhältnismäßig junge Bevölkerung. Fast jeder zweite Nicaraguaner ist jünger als 15 Jahre. Die hohe Säug- lings- und Kindersterblichkeit von 3.9 bzw. 4.8% verhindern ein größeres Wachstum. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 68 Jahre.

Entsprechend einer Studie der „Grupo Propositivo de Cabildeo e Incidencia“ wird die Schere zwischen Arm und Reich zunehmend größer. Ungefähr 70% der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 5500 Cordobas im Jahr, d.h. knapp 3 Mio. Menschen in diesem Land müssen von gerade mal knapp 15 Córdobas (6,2 Córdoba = 1DM)34 ihr tägliches Leben bestreiten. Die Familie verwendet 70% der Einnamen für Lebensmittel, sodass gerade 30% für andere Basisbedürfnisse wie Unterkunft, Wäsche, Gesundheit, Transport und Bildung bleibt.35 Etwa 42% verdie- nen ihr Geld im Agrarsektor, d.h. auf Kaffee und Baumwollplantagen. Eine Festanstel- lung ist selten und die Mehrheit besteht aus Saisonarbeitern bzw. Wanderarbeitern. Daneben gibt es noch kleinere Landbesitzer, die ihre Felder mit der Familie bewirt- schaften und einen Teil für den Selbstkonsum verwenden, auf Märkten verkaufen oder gegen andere Lebensmittel tauschen (Reis, Fleisch, Bohnen). Auf Grund der geringen Zahl der lohnabhängig Beschäftigten lebt der größte Teil auf dem informellen Sektor. Viele von ihnen, ohne irgendwelche Gebühren oder Steuern zu zahlen. In diesem Be- reich der Schattenwirtschaft wird jede nur denkbare Dienstleistung angeboten, wie z.B. der Straßenverkauf von Nahrungsmitteln, Reparatur von Schuhen oder das Schleifen von Messern. Auf den Busbahnhöfen, vor Behörden, Krankenhäusern und auf den Märkten bieten vor allem Frauen auf Holzkohleöfen zubereitetes Essen und Getränke an. Kinder und Jugendliche verkaufen Zeitungen sowie Getränke und Süßigkeiten, die ihre Mütter zu Hause selbst hergestellt haben. Dazu kommen traditionelle Dienstleistungen, wo 40,8% der Arbeitnehmer mit Putzen, Waschen, Bügeln etc. Arbeit finden. Obwohl die Umsätze des informellen Sektors in keiner Statistik auftauchen, würde ohne diese Arbei- ten das öffentliche Leben nicht funktionieren. Die im informellen Sektor tätigen Men- schen genießen in der Regel auch keinen Arbeits- und Versicherungsschutz. Diese Situation beeinträchtigt natürlich die emotionale und soziale Stabilität der Famili- en und es kommt zu Konflikten. Männer verlassen ihre Familien, weil sie die Rolle des Ernährers immer weniger erfüllen können, aber auch immer mehr Frauen ziehen von sich aus eine Trennung vor (z.B. auch wegen Gewalt in der Familie).

Das idealisierte Bild der mittelamerikanisch-katholischen Familie wird also zunehmend brüchiger. Allerdings galt dieses Modell gerade in Nicaragua von je her nur einge- schränkt (das steht im Zusammenhang mit den zahlreichen Kriegen, in denen Frauen die Arbeitsplätze der Männer belegten). Gerade in der ärmeren Bevölkerung ist es oft so, dass Frauen Kinder von verschiedenen Männern haben. In der Hoffnung auf eine stabile Partnerschaft, den Schutz durch den einen Mann, lassen sich Frauen stets aufs Neue darauf ein, einem Mann ein Kind zu „schenken“. Meistens werden diese Erwartungen enttäuscht. Zu der weiblichen Ideologie gehört als Gegenpart der „Machismo“. Hier steht der Beweis der Männlichkeit im Vordergrund und damit oft einhergehend das Bedürfnis nach sexueller Befriedigung. Das Ergebnis dieser Mann-Frau-Konstellation sind viele uneheliche Kinder. Das System der Wanderarbeit unterstützt dabei diese Einstellung, an mehreren Orten eine Familie zu gründen. Sicherlich aber auch die Katholische Kirche, die mit ihren Vorstellungen von Sexualität, Ehe und Familie die Sinnhaftigkeit von Verhü- tungsmitteln verneinen.

5.3 Kultur

Zurzeit lässt sich in Nicaragua eine kritische Selbstreflektion und eine kritische Abgren- zung von den in der Vergangenheit oft imitierten europäisch-amerikanischen Vorbildern beobachten, die im Unterschied zu früher sich nicht allein auf Intellektuelle beschränkt, sondern auch neue soziale Bewegungen erfasst. Besonders die 500-Jahr-Feier der „Entdeckung Lateinamerikas“ (1992) führte dazu, sich auf die „eigene“ Bedeutung von Kultur zu besinnen. Es wurden Gelder zur Verfügung gestellt, um zu renovieren und um zu restaurieren. Im April 1999 kam es wiederholt zu Studentenunruhen und Protesten, nachdem die Regierung die Verfassungsänderung vorgenommen hatte.36 Jedoch wurde schnell klar, dass sich durch die unterschiedliche Bevölkerungszusammensetzung (ras- sisch, kulturell, sozial) sowie ihre unterschiedlichen regionalen Verortungen und Entwick- lungen kein umfassendes staatsbürgerliches Gemeinbewusstsein oder Identitätsgefühl entwickeln konnte. Dies zeigt sich besonders in der Sprache, Religion und Kultur. Die zahlreichen Kriege, die zunehmende Armut und der unterschiedliche Zugang zur Bildung tun ihr Übriges. Die Bevölkerung hat kaum Anteil am Staatsbildungsprozess. Auch der sich entwickelnde Nationalismus, verbreitet mehr die Bereitschaft, Macht bzw. die damit verbundene starke Stellung von autoritären Persönlichkeiten hinzunehmen. Sicherlich braucht die Bevölkerung auch die Kontinuität und verfolgt das Bedürfnis, Bräuche und Werte weiter bestehen zu haben. Es besteht oft eine religiös verwurzelte, traditionelle Volkskultur, die aufgrund der geschichtlichen kulturellen Verschiedenheiten der Regio- nen jeweils sehr eigene Formen entwickelt. Jede Region hat somit ihre eigenen Legen- den, Traditionen und Feste die mit Prozessionen, Umzügen oder in Form von Theater- stücken verdeutlicht werden. In der Pazifikregion war es z.B. unter den Spaniern üblich, Indianer zu versklaven und sie dazu in Karren abzutransportieren. Dieser von Ochsen gezogene Karren wurde „La carreta nagua“ genannt. Noch heute findet man Eltern, die ihre „unartigen“ Kinder damit einschüchtern, ihnen zu sagen, dass sie nun entweder lieb sein sollen oder vom „La carreta nagua“ geholt werden Die Theater und Kinos befinden sich ausschließlich nur in den größeren Städten. Bei Eintrittspreisen von 15-50 Córdaba können sich das Vergnügen nur wenige leisten. Nur langsam wird das Kino wieder populär. In den Bürgerkriegszeiten zwischen Sandinisten und Contras wurden junge Männer aus dem Kino heraus in die Armee rekrutiert, sodass das Kino zunehmend gemieden wurde. Heute zeigen die Kinos fast ausschließlich Filme im Original (in der Regel Englisch) mit spanischen Untertiteln. Allenfalls typische Familienfilme werden synchronisiert (z.B. „Ein Hund namens Beethoven“).

Wichtigste Kultureinrichtungen in Nicaragua, auch in ländlichen Gebieten, sind die Kul- turhäuser. Sie unterstützen verschiedene Kulturgruppen, in denen sich die Menschen aller Altersstufen zusammenfinden, die Interesse an Kunst und Kultur haben und sich kreativ betätigen wollen. Die Arbeit richtet sich auf die Bildung von Neigungsgruppen und die Förderung verschiedener kultureller Bereiche, wie Musik, Tanz, Theater und Po- esie. Die Veranstaltungen trotz der schlechten Ausstattung (Boxen, Musikinsturmente, Beleuchtung) sehr gut besucht.

Wie in der Einleitung beispielhaft verdeutlicht brachte Nicaragua, mit Rubén Darío (1867-1916) einen der wohl bedeutendsten und einflussreichsten Lyriker Lateinamerikas hervor. Als führender Vertreter des Modernismo gab er Ende des 19. Jh. der spanischsprachigen Poesie neue Impulse. Gleichzeitig wehrte er sich gegen den US- amerikanischen Kultur-Imperialismus. Andere Künstler, wie z.B. die Schriftstellerin Gioconda Belli („Die Verteidigung des Glücks“) mit ihren Revolutionsgedichten, erlangten ebenso einen erheblichen Bekanntheitsgrad. Die jährliche Buchmesse in Managua gilt als eine der wichtigsten in Zentralamerika. Dies mutet paradox an, wenn man sich die Analphabetenquote und das schlechte Bildungswesen betrachtet.

In der bildenden Kunst dominiert die farbenprächtige naive Malerei und diese ist nicht nur in den Museen sichtbar, sondern vor allem an den Hauswänden, an denen sich viele unbekannte Künstler mit ihren manchmal recht sozialkritischen Motiven ausdrücken bzw. verewigen.

Kulturelle Lebensgrundlage aller bilden jedoch Musik und Tanz. Überall wird gesungen, musiziert und getanzt. Marimba- und Mariachi-Gruppen dominieren die Musik Nicaragu- as. Salsa, Merengue, Pop- und Rockmusik gehören selbstverständlich auch dazu. Das besondere ist, dass im Gegensatz zum Kino eine Vielzahl von englischsprachigen Lie- dern ins Spanische übersetzt werden (z.B. Sting, Georg Michael usw.). An der Karibik- küste ist hingegen die für Schwarze typische Musikrichtung Reggae weit verbreitet.

Doch kreiierten die Afro-Nicaraguaner mit dem Palo de Mayo darüber hinaus eine ei-gene Musikrichtung, die zwar ursprünglich aus den Feierlichkeiten zum „Tanz in den Mai“ heraus entstand, nun aber ganzjährig im ganzen Land zu hören ist.

Kunsthandwerk, wie Schaukelstühle, Holzfiguren (aus Balsaholz), Hängematten, Keramik und Lederprodukte37 werden auf allen Märkten angeboten.

Kulturhistorische Stätten wie sie z.B. Mexico (Tulum, Palenque) oder Guatemala (Tikal) haben, gibt es in Nicaragua in dieser Form nicht. Dafür finden sich aber in ganz Nicaragua Petroglyphen, deren Alter auf etwa 1000 Jahre geschätzt werden. Die meisten sind bisher nicht erforscht und schmücken lediglich die Felder der Bauern.38

5.4 Umwelt

In den letzten drei Jahrzehnten hat die Umwelt eine starke Zerstörung hinnehmen müssen. Tatsächlich lässt sich dieses belegen und auch Gründe für diese Entwicklung benennen, die dem Ökosystem enorm schaden39:

a) Die Umweltverschmutzung belastet zunehmend die Gewässer, die Böden und die Luft in einer Weise, die für die Gesundheit der Bevölkerung schädlich ist. Verantwort- lich hierfür sind: Falscher Umgang mit Abfall und Abwässer, da sie hemmungslos in der Natur entladen werden40 ; Der Gebrauch und schädliche Umgang mit Düngern in der Nähe von Gewässern; Benzin- und Ölverluste von Booten und Bewässerungsan- lagen; Schlechte Standorte für Wasserbrunnen; Zunehmende Autoabgase und größe- re Lärmbelästigung durch Autos, Bars usw. in Urbanisationen.

b) Die fortschreitende Abholzung provoziert Klimaveränderungen (wichtiger Schatten wird genommen so dass die Hitze zunimmt; Trockenheit), Bodenerosion, Holz- und Brennholzknappheit, Verschwinden von Wildtieren und Wasserquellen. Gründe für das massive „Waldsterben“ sind die Öfen der Tabakindustrie, die Ausweitung von Ackerbau und Viehzucht, die Waldbrände und das Interesse der Bauwirtschaft an ed- len Hölzern. Auch die Nachfrage an Brennhölzern in Restaurants, Bäckereien, Ziege- leien und in der größer werdenden Bevölkerung tragen ihren Teil dazu bei.

c) Die Bodenerosion verursacht eine stark fallende Agrarproduktion, dessen Folge eine Lebensmittelverknappung ist und die zu großen Einnahmeverlusten mit starker Verschuldung der Bauern führt. Verursacht werden diese Erosionen durch die bereits erwähnte Abholzung, die in der Folge mit den Winden und Regenfällen die Felder mit Vulkansand überzieht; durch den Ackerbau auf Abhängen ohne Boden konservieren- de Maßnahmen; durch Monokultur ohne Anbaupausen; durch Anwendung ungeeigne- ter Techniken (Bodenverbrennung, Hangfurchen, Chemikalienmissbrauch, Maschi- neneinsatz) und Boden überfordernde Viehzucht.

d) Unkrontrollierte Jagd und Fischerei sorgen für das Verschwinden von Spezies, die bisher lokale Ernährung gewesen sind. Es werden weder Schonzeiten noch Jagdverbote für besonders gefährdete Arten eingehalten. Und staatliche Kontrollen sind ineffizient. Der gewinnbringende Verkauf von lebenden Tieren oder Häuten bestimmter Reptilien an den interessierten Kunden, steht über dem Artenschutz. Die alteingesessenen Einheimischen töten oft auch aus Unwissenheit, weil sie z.B. glauben, dass die Greifvögel über ihre Haustiere herfallen41. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Faktor für die hohe Sterberate von Tieren auf der Insel sind die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide. Diese töten z.B. Waldtiere und Insekten, die für die natürliche Kontrolle von Plagen verantwortlich sind, während die Plagen selbst zunehmend resistent gegen die Insektizide werden.

e) Ein weiteres Problem sind die Verfahrensweisen mit den öffentlichen Natur- schutzgebieten, die mit zunehmender Geschwindigkeit ihre Natürlichkeit, Schönheit und Zugänglichkeit verlieren, da sie für Privatinvestitionen zur Verfügung gestellt wer- den. Gewinninteresse, fehlendes Umweltbewusstsein und Nichteinhaltung von Natur- schutzgebietauflagen treiben diese Art von Zerstörung des Ökosystems voran. Hierzu zählt ebenso die illegale Ausweitung von angrenzenden Privatgrundstücken in den Park hinein. Es gibt keine mit allen Kompetenzen und Autoritäten ausgestattete Parkwächter, die effektiv kontrollieren und abgrenzen könnten

f) Gravierend ist bei all den vorgenannten Problemlagen die fehlende staatliche Kon- trolle und die Nichtanwendung von Umweltgesetzen und -auflagen, die somit alle illegalen Aktionen vereinfachen. Es existiert eine lange Liste von unbestraften De- likten, die von Parkwächtern und Organisationen zur Anzeige gebracht worden sind. Statt dessen herrscht Korruption vor, werden Umweltbemühungen boykottiert und oh- ne vorherige Umweltverträglichkeitsstudien gebaut.

Inzwischen wurden ungefähr 72 Gebiete, die rund 1/10 des Landes umfassen zum Naturschutzgebiet erklärt.

Leben in Nicaragua

In Nicaragua beginnt das Leben gegen 7 Uhr. Einerseits weil es so früh noch verhältnis- mäßig Kühl ist und andererseits weil um 18 Uhr schon wieder die Dunkelheit einsetzt. In der Mittagszeit, wenn es am heißesten ist, wird ein kleine Siesta eingelegt die Men- schen ziehen sich zurück und die Stadt vermittelt einen Ausdruck des schlafens; d.h. Tü- ren und Fenster der Häuser sowie Einkaufsläden bleiben geschossen. Doch am späten Nachmittag kehrt das Leben zurück. Autos mit Megaphonen fahren durch die Straßen um die neusten Nachrichten von Geburtstagen, Hochzeiten und Beerdigungen bekannt- zugeben. Männer sitzen auf der Plaza und lesen ihre Zeitungen,S. 303 Dumont. wie La Barricada (FSLN) Prensa, El Nuevo Daiario, Tribuna und Baricada. Kinder spielen in den Straßen Baseball (Boxen) mit ihren selbstgemachten Bällen und Schlagstöcken. Die Nicaraguaner sind trotz ihrer Armut erfinderisch z.B. angemalte Bierdeckel dienen als Schachbrettfiguren. In den Abendstunden und besonders am Wochenende wird flaniert, das Leben findet vor der Tür statt und nicht im Haus. Kleine fritangas werden aufgebaut und auf den Märkten bieten die Comedores (Garküchen) Einheimische Küche an. Män- ner (Guayabera : kurzes weißes Hemd), Frauen und Kinder (Taufkleider) ziehen sich schick an. Die Nicaraguaner legen viel Wert auf saubere und gebügelte Kleidung. Auch der Umgang untereinander ist resepektvoll und freundlich. Männer hofieren die Frauen mit Vorliebe in der Öffentlichkeit und Frauen genießen diese Art der Werbung, das als Kompliment für ihr Aussehen gilt. Die Sonntage sind einerseits für die Kirche bestimmt und andererseits für die Bars, in denen sich die Männer ihren übermäßigen Alkoholkon- sum hingeben.

Die wichtigsten Ferien und der wichtigste Nationalfeiertag sind die Ostertage und der Befreiungstag 15.09 der an die Erlangung der Unabhängigkeit von 1821 erinnern soll. gefeiert. Nebenher existieren regionale unabhängige Feste.42 Beim letzteren spielt das Essen und Trinken eine große Rolle. Grundlage der Nicaraguanischen Küche sind Reis und Rote Bohnen. Als Mischung Gallo Pinto genannt mit Fisch, Ei oder Fleischbeilage wird es dann zum comida Corriente (Tagesgericht). Als Beilage etwas Krautsalat, Tortil- las (Maisfladen) oder Tostones (fritierte grüne Kochbananen). Gerne werden auch Ta- males angeboten, ist gekochtes Gemüse o. Fleisch, welches in Bananen-blätter einge- wickelte Pakete gekocht wird. Als Alkoholische Getränke gibt es einheimisches eisge- kühltes Bier, wie Tona und Victoria sowie den Rum „Ron de Cana“. Ansonsten Coca Cola und viele sehr süße unterschiedliche Säfte (Cherimoya).

6. Wirtschaft

Nicaragua war bereits zu Kolonialzeiten durch die Ausfuhr von Indigo, einer Pflanze, aus der blauer Farbstoff gewonnen wurde, mit dem Weltmarkt verbunden. Da es in Europa für dieses Hauptexportprodukt seit Mitte des 19.Jhd. jedoch kaum noch einen Markt gab, erfolgte ab 1870 der Aufbau von Kaffeeplantagen. Wirtschaftlich erfolgte in den Jahren zwischen 1919-1920 der Ausverkauf Nicaraguas. US-Gesellschaften kontrollier- ten den Bergbau, die Eisenbahn, die Banken und das Zollwesen des Landes. Nachdem die USA bereits 1892 den geplanten Bau eines Kanals vom Atlantik zum Pazifik auf ni- caraguanischem Gebiet eingestellt hatte, entschieden sie sich 1902 in der Kanalfrage endgültig zugunsten Panamas. Sie verschafften sich 1914 das Kanalbau-Monopol in Nicaragua, um zu verhindern, dass dort von etwaigen Konkurrenten ein Kanal gebaut würde. In den 50er Jahren veränderte sich die Wirtschaftssituation des Landes grundle- gend. Nicaragua erlebte einen Baumwollboom, der den Kaffee als bisher wichtigstes Exportgut ablöste und einen immensen Wirtschaftsaufschwung mit sich brachte. Nachteilig wirkte sich das auf die Anbauflächen für Grundnahrungsmittel wie Mais und Bohnen, jetzt ersetzt durch Baumwolle, aus. Die Grundnahrungsmittel, die früher im ei- genen Land produziert worden waren, mußten jetzt teuer importiert werden. Als 1952 der Preis für Baumwolle auf dem Weltmarkt wieder fiel, wurde der große Nachteil sichtbar. Aufgrund der Monokultur mangelte es an Grundnahrungsmitteln und die Wirtschaft stag- nierte. Arbeitslosigkeit und Armut herrschten. Der Befreiungskampf der Sandinistas hin- terließ ein weitgehend zerstörtes und armes Land. Erst als die Regierung gefestigt war, wurde mit politischen Reformen der Wiederaufbau des Landes begonnen. Der Somoza- Besitz , Banken, einige Rohstoffindustrien das Transportwesen wurden verstaatlicht. Durch die Agrareform wurde Land an landlose Bauern verteilt. Die Massive Wirtschafts- und Handelsblockade der USA erstickte jedoch jede mögliche wirtschaftliche Verbesse-rung. Der Wahlsieg ver5änderte die Bedingungen der wirtschaftlichen Entwicklung wesentlich, da die USA jetzt bereit waren, den Contra- Krieg sowie die Blockadenpolitik zu beenden. Auch westliche Industrieländer traten wieder als Kreditgeber auf. Allerdings blieben die Investitionen und Finanzhilfen aus dem westlichen Ausland hinter den Erwartungen und Bedürfnissen des vom Krieg zerstörten Landes zurück. Neben Umschuldungsverhandlungen wurde ein umfassendes Stabilisierungs- und Sparprogramm eingeleitet. Obwohl die Inflation unter Kontrolle gebracht wurde, blieben alle anderen wirtschaftlichen Indikatoren negativ. Eine weitere Zuspitzung der Situation brachten die großen Zerstörungen die 1998 der Wirbelsturm Mitch anrichtete.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Arbeitslosigkeit beträgt bei einem hohen Grad der Unterbeschäftigung 13,9 % und Mehr als 2/3 der Nicas leben in Armut. Die Inflationsrate, die zu Beginn der neunziger 750% betrug, pendelt sich durch die strenge Sparpolitik auf 38,9 % ein. Das Außenhan- delsdefizit ist dennoch gewaltig: Das Importvolumen ist fast doppelt so hoch wie alle Einfuhren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die wirtschaftliche Leistung Nicaraguas beträgt seit Ende der neunziger Jahre 5371 Mio.$ und der reale Zuwachs liegt bei durchschnittlich 2,8 %. Das BIP von 2007 Mio. US$ verteilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche:

Die Landwirtschaft beschäftigt 33,5 % der Erwerbstätigen, die 34% des Bruttoinlands- produkt erwirtschaften. Der größte Teil der Exporterlöse wird mit Agraprodukten erzielt. Die Industrie ist sehr schwach entwickelt und erwirtschaftet nur 22% des BIP. Die Le- bensmittelverarbeitung ist der wichtigste Industriezweig. Chemie- und Metallindustrie sind dagegen relativ unbedeutend. Ferner werden Textilien, Leder und chem. und phar- mazeutische Erzeugnisse hergestellt. So muß Nicaragua ¼ seiner Importe auf Maschi- nen und Transportausrüstungen verwenden. Das Land verfügt mit Gold, Silber, Zink,Kupfer, Eisen und Blei zwar über zahlreiche Bodenschätze, aber nur Gold wird in größeren Maßen gewonnen.

In der Dienstleistung finden 40,8% mit Arbeit, Gelegenheitsarbeit, Aushilfstätigkeit sowie mithelfende Familienangehörige eine Beschäftigung. Da die Erwerbstätigkeit im Argrasektor (Kaffeeernte) saisonalen Schwankungen unterworfen ist, ist die Unterbeschäftigung sehr groß. Im Dienstleistungssektor werden 44% des BIP erzielt.

Grundlegend bleibt Nicaragua wirtschaftlich gesehen ein Agrastaat. Für die Zukunft wird jedoch stark auf den Tourismus gesetzt, sowie auf den Ausbau eines „Transatlantischen Kanals“.

7. Politik

Ein politischen Eindruck kann schon der Fahne Nicaraguas zugeschrieben werden; die weißen Streifen in der Fahne symbolisieren die Reinheit des Landes, die blauen be- zeichnen die beiden blauen Ozeane und die 5 Vulkane stehen für die 5 mittelamerikanischen Staaten Costa Rica, Guatemala, El Salvador, Honduras und für das eigene Land. Der Regenbogen sowie die Jakobinermütze stehen für Frieden und Freiheit. Ergänzend zum letzteren wurde 1990 nachdem Regierungswechsel die Wehrpflicht abgeschafft und die Armee reduziert43.

7.1 Regierung und Verwaltung

Die Republik Nicaragua hat ihren Regierungssitz in Managua und ist nach der Verfas- sung von 1995 eine präsidiale Republik, an deren Spitze ein vom Volk gewählter Präsi- dent steht, der Staatsoberhaupt, Regierungschef, und Oberbefehlshaber von Armee und Sicherheitskräften ist. Das vom ihm ernannte Kabinett unterstützt ihn bei der Verwaltung des Landes (Legeslative). Das Staatsoberhaupt wird für eine Amtszeit von 6 Jahren gewählt. Gegenüber der ausführenden Gewalt hat der Präsident ein Vetorecht, das er innerhalb von 15 Tagen ausüben kann. Eine unmittelbare Wiederwahl ist nicht möglich. Die Nationalversammlung hat 93 (die Anzahl hängt ab von der Ew.-Zahl) für 6 Jahre ge- wählte Mitglieder. Die Nationalversammlung wählt den Obersten Gerichtshof und dessen 16 Mitglieder für 7 Jahre und den Obersten Wahlrat mit 5 Mitgliedern. Wichtigste Partei- en sind das Wahlbündnis Allianz (AL) und die Sandinistische Nationale Befreiungsfront (FSLN).

Die Verwaltung gliedert sich in 16 Bezirken (Departamentos) und 134 Gemeinden (Mu- nicipios). Darüberhinaus gibt es die nördliche und südliche autonome Atlantikregion (R.A.A.N. und R.A.A.S.). Wahlberechtigt sind alle Nicaraguaner die das 16 Lebensjahr vollendet haben.

7.3 Auslandsbeziehungen

Zwischen den Ticas, wie sich die Bevölkerung Costa Ricas nennt und den Nicas gab es von je her ein gespanntes Verhältnis. Besonders an der Grenze kommt es mit dem reichen Nachbarn immer wieder zu Auseinandersetzungen. Sicherlich ist die illegale Einwanderung das größte Problem, deshalb kontrollieren die Costaricensen vor allem die Grenze und die Busse, um Wirtschaftsflüchtlingen einhalt zu gebieten. Darüberhinaus stehlen die Nicas den Costaricensischen Bauern an der Grenze das Vieh und das kann schon Mal in einer Schießerei enden.

Einen wesentlich bedeutungsvolleren Konflikt hat Nicaragua mit Honduras und Kolum- bien. Die beiden letzteren Staaten haben ein Abkommen über das Seegebiet im atlanti- schen Ozean beschlossen, in dem Nicaragua auf 130.000 km2 verzichten soll. Einerseits kam es zu kleineren Feuergefechten zwischen honduranischen und nicaraguanischen Schiffen, andererseits verhängte Nicaragua Strafzölle auf honuranische Waren und reichte eine Klage beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag ein. Positive Auslandsbeziehungen führt Nicaragua mit jedem Land, dass ihnen Hilfe und wirtschaftliche Unterstützung zusagt. Aus der Zeit der Sandinistischen Regierung gibt es besonders in Deutschland, viele Solidaritätsgemeinschaften, die sich immer noch für Nicaragua besonders sozialen Bereich angagieren, u.a. gehört dazu auch der amtieren- de Bürgermeister Henning Scherf aus Bremen.

8. Schluss

Die Geschichte Nicaraguas wurde immer wieder von verschiedenen Formen direkter oder indirekter Abhängigkeit und Fremdbestimmung, beeinflußt. Auch zeichnet sich die historische Entwicklung und die Gegenwart durch eine enorme Vielfalt Indianische, eu- ropäische und afrikanische ethnische und kulturelle Einflüsse aus und haben in ihrer un- terschiedlichen Vermischung zu einem vielschichtigen und komplexen Ganzen (das Land Nicaragua) werden lassen, das immer noch auf der Suche nach seiner wahren Identität ist. Vor allem die sozialen Mißstände und die immer wieder kehrenden Naturka- tastrophen tun ihr weiteres, dass die Bevölkerung nicht die Kraft hat sich dem allem entgegenzustellen. Die Frage der Fehlentwicklungen und die dafür Verantwortlichen kann man nicht nur in der Gegenwart suchen, sondern auch in der Vergangenheit! Politische Unruhen, Diktatur, Revolution, Bürgerkrieg, Armut und Naturkatastrophen ha- ben dieses Land geprägt und so stellt es sich auch dar. Die letzten Wahlperioden sind zwar den Anschein nach Demokratisch verlaufen und sorgen vorläufig für Ruhe und Ord- nung im Land. Jedoch wird sich bei den anstehenden Wahlen im Jahre 2001 beweisen, ob sie sich aufrechterhalten läßt.

Nur wenige finden den Weg (Entwicklungshelfer, Politreisende, Individualreisende) nach Nicaragua und die Literatur beschränkt auch neben einigen Reiseführern, meist nur mit der Revolutionsgeschichte; Nicaragua ein Land voller unerforschter Geheimnisse! Braune Vulkane heben sich ab vor dem saftigen Grün des Dschungels und dem blauen Wasser. Die Sonne am hellblauen Himmel taucht dieses Land immer wieder in neue Farbpaletten. So entsteht oberflächlich betrachtet eine unglaubliche, faszinierende und „unberührte“ Naturlandschaft (Kulisse).

Nicaragua überrascht mit zuvorkommenden höflichen Menschen, die Fremde mit offenen Armen Gastfreundschaft entgegenbringen und das wenige was sie haben gerne teilen. Die Andersartigkeit zwischen der Karibik- und Atlantikküste

Literaturverzeichnis

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Intermann, G. (1999): Diercke Länderlexikon. Georg Westermann Verlag, Braunschweig. S. 569.

Streck, B. (1987): Rubén Darío Reise nach Nicaragua und tropisches Intermezzo. In: Höhn M. Nicaragua Omotepe - mi Amor vom Reichtum der Armen. Gronenberg Ver- lag 1999.

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Tiempos del Mundo: Modelo de desarrollo crea más pobres y menos ricos. Seite 1. semana del 28 de septiembre al 4 de Octubre de 2000.

Schmidt, V.: Nicaragua Reisehandbuch. Conrad Stein Verlag, Kronshagen 1997. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Länderbericht Nicaragua. Wiesbaden 1996. Weltalmanach: Nicaragua. 2001.

[...]


1 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S. 48.

2 Streck, B. (1987): Rubén Darío Reise nach Nicaragua und tropisches Intermezzo. In: Höhn M. Nicaragua Omotepe - mi Amor vom Reichtum der Armen. S. 20.

3 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 15.

4 Vgl. Intermann, G. (1999): Diercke Länderlexikon. S. 569.

5 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 16.

6 Vgl. Weltalmanach, (2001): Nicaragua. S. 571.

7 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S.96.

8 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 18.

9 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht Nicaragua. S. 47.

10 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 9.

11 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 9.

12 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 11.

13 Hauptinteresse der USA war es, zu verhindern, dass Zelaya Rechte an einen interozeanischen Kanalbau in Nicaragua an die Deutschen oder Japaner verkaufte und so eine Konkurrenz zum Panamakanal herstellte, den die USA gerade bauten und für sich beanspruchten.

14 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 12.

15 Contras = Contrarevolucionarios.

16 So nennt man in Nicaragua jene große Puppe aus Krepppapier und Pappmaschee, auf die Kinder und Er wachsene bei einem Fest so lange drauf schlagen, bis sie zerbricht und die enthaltenen Süßigkeiten auf den Boden fallen

17 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 14f.

18 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 11-15.

19 Vgl. Amnesty international, (2000): Länderkurzinfo. S.1.

20 Vgl. Weltalmanach, (2001): Nicaragua. S. 43.

21 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht Nicaragua. S.33.

22 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht N icaragua. S. 56.

23 Vgl. CIA, (2000): The World Factbook - Nicaragua. S 7.

24 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S. 302.

25 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht Nicaragua. S.33ff.

26 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S.59.

27 Vgl. CIA, (2000): The World Factbook - Nicaragua. S. 8

28 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht Nicaragua. S.38ff. (Nahuatl-Sprache für den heutigen Managuasee)

29 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S. 19.

30 Vgl. Statistisches Bundesamt, (1996): Länderbericht Nicaragua. S. 30.

31 Vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S. 65.

32 Vgl. Weltalmanach, (2001): Nicaragua. S. 571.

33 Vgl. Weltalmanach, (2001): Nicaragua. und Deutschlandvergleich.

34 Vgl. ebda. S. 571.

35 Vgl. Tiempos del Mundo Seite 1.semana del 28 de septiembre al 4 de Octubre de 2000 S. 1.Modelo de desarrollo crea más pbres y menos ricos Bericht

36 Vgl. Amnesty international, (2000): Nicaragua Länderkurzbericht. S. 1.

37 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 40.

38 Vgl. Schmidt, V. (1997): Nicaragua Reisehandbuch. S. 43.

39 Vgl. Juárez Ponce, M. (1998): Desarrollo Sostenible en Ometepe. S. 9.

40 Die gesamten Abwässer der Städte und der wenig vorhandenen Industrieanlagen werden in die beiden Seen geleitet. Deshalb kippte das biologische Gleichgewicht des Sees um (vgl. Heck, G. (1998): Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dumont. S. 72).

41 Vgl. Welch Gillespie, T. (1996):, Biologie Inventory of the Ometepe Nicaragua. S. 75.

42 Brockhas. S. 547.

43 Brockhaus 1992. S. 574.

Final del extracto de 24 páginas

Detalles

Título
Länderkundliche Kulturanimation am Beispiel Nicaraguas
Universidad
University of Applied Sciences Bremen
Curso
Länderkunde
Calificación
2
Autor
Año
2000
Páginas
24
No. de catálogo
V103826
ISBN (Ebook)
9783640022021
Tamaño de fichero
423 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Länderkundliche, Kulturanimation, Beispiel, Nicaraguas, Länderkunde
Citar trabajo
Katharina Fritz (Autor), 2000, Länderkundliche Kulturanimation am Beispiel Nicaraguas, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/103826

Comentarios

  • visitante el 25/9/2002

    Sehr gute Ausarbeitung, hast mir viel geholfen!.

    Hallo Frau Fritz,
    ich besuche die 12. Klasse der Fachoberschule Polizei. Wir nehmen momentan in Religion den Kaffeeanbau Nicaraguas durch. Ich habe die Aufgabe mich mit dem Klima zu beschäftigen. Viel konnte ich allerdings nicht finden. Deine Seite hat mir allerdings um einiges weitergeholfen. Ich finde die Ausarbeitung sehr gut, durch sie habe ich nun auch einen tiefen Einblick in die gesamte Lage des Landes bekommen. Es ist wirklich eine
    Spitzenarbeit die hier geleistet wurde.
    Viel Erfolg noch auf deinem Wege....

    Gruss Anne

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Título: Länderkundliche Kulturanimation am Beispiel Nicaraguas



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