Diese Arbeit soll zeigen, wie sich eine zehnstündige Förderreihe in einer heilpädagogischen Förderstelle synergetisch in eine bereits bestehende Förderung in einem Sprachheilkindergarten einpassen kann. Auch wenn explizit zwei Förderbereiche (vestibuläre und propriozeptive Wahrnehmung) sowie ein begleitendes Ziel (Sprachförderung) im Fokus stehen, liegt es bei einer alltagsnahen Förderumsetzung in der Natur der Sache, dass auch andere Entwicklungsbereiche gefördert werden, und Feinziele anderer Einheiten in einer neuen Einheit einen Widerklang finden. Es geht nicht darum, einzelne Defizite zu beheben, sondern alltagspraktisch, kindgerecht und fantasieanregend zu fördern, um auch neurologisch neue Verknüpfungen zu ermöglichen. Außerdem berücksichtigt die Förderplanung nicht nur Ms Defizite, sondern stellt seine Ressourcen in den Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 2 Übergeordnete Förderziele für die gesamte Förderreihe
- 3 Die zehn Einheiten und ihre Förderziele
- 4 Darstellung der Ablaufpläne drei zusammenhängender Einheiten
- 4.1 Methodische Vorüberlegungen für alle Einheiten
- 4.2 Fördereinheit 4: „Ein Tag in Italien“
- 4.3 Fördereinheit 5: „Ein Tag im Zoo in Athen“
- 4.4 Fördereinheit 6: „Ein Tag auf einer exotischen Insel im arabischen Meer“
- 5 Andere mögliche Förderziele
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Fallstudie verfolgt das Ziel, eine individuell angepasste Förderung für M., einen 6-jährigen Sprachheilkindergartenbesucher mit vielfältigen Förderbedarfsbereichen, zu entwickeln. Die Förderung soll in enger Abstimmung mit den Fachkräften des Kindergartens und der Mutter erfolgen, um Synergien mit der bestehenden Sprachtherapie zu schaffen und Ms Selbstbestimmung und Teilhabe zu verbessern.
- Die Förderung von vestibulärer und propriozeptiver Wahrnehmung als Grundlage für alle Entwicklungsbereiche
- Die Bedeutung von körperlicher Bewegung für die Entwicklung und das Lernen
- Die enge Verbindung zwischen vestibulärem und propriozeptivem System
- Die Relevanz von sensorischen Informationen für die Entwicklung von Fernsinnen, Konzentration, Tonusregulation, Körperkoordination, Feinmotorik, Sprache, Lesen und Schreiben
- Die Berücksichtigung der aktuellen Forschungsergebnisse zur Wirksamkeit von vestibulärer und propriozeptiver Stimulation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine ausführliche Einführung in die Fallstudie und stellt den Förderbedarf des Kindes M. anhand von Gutachten und Beobachtungen dar. M. zeigt in mehreren Bereichen Entwicklungsrückstände auf, darunter Sprache, Kognition, Wahrnehmung, Motorik und Sozialverhalten. Allerdings verfügt er auch über Ressourcen, wie seine Sprechfreude, die bei der Förderplanung berücksichtigt werden sollten.
Kapitel 2 definiert übergeordnete Förderziele, die die gesamte Förderreihe durchziehen sollen. Die Förderung soll eng an die Arbeit im Sprachheilkindergarten anknüpfen und Synergien mit den dort stattfindenden Therapiemaßnahmen schaffen. Die Förderung soll insbesondere die Entwicklung der vestibulären und propriozeptiven Wahrnehmung intensivieren, da diese als Basis für alle anderen Entwicklungsbereiche angesehen werden.
Schlüsselwörter
Die Fallstudie konzentriert sich auf heilpädagogische Förderkonzepte, die Förderung von Kindern mit vielfältigen Entwicklungsrückständen, die Bedeutung von vestibulärer und propriozeptiver Wahrnehmung, die enge Vernetzung mit Sprachtherapie, die Förderung der Selbstbestimmung und Teilhabe im Sinne der ICF, sowie die Einbeziehung der Eltern und des Umfelds in die Förderplanung.
- Citation du texte
- Sonja Jelineck (Auteur), 2021, Heilpädagogische Förderkonzepte. Zusatzförderung für ein Kind im Sprachheilkindergarten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1038614