Diese Arbeit befasst sich mit Mobbing bei der Polizei und ob das polizeiliche Selbstverständnis von Polizisten und Polizeiorganisationen eine Wirkungsgröße als eigenständige Polizeikultur (Cop Culture) ursächlich für das Auftreten, die Intensität und den Umfang von Mobbing bei der Polizei ist. Ist die Polizei und sind die Polizisten als Bürger in Uniform nur Spiegelbild der Gesellschaft, so dass Mobbing in der Polizei „nur“ ein Mobbing darstellt, wie es auch in anderen Teilen der Gesellschaft vorkommt, oder bestehen Besonderheiten in der Polizeikultur, die das Mobbing in der Polizei erst hervorrufen, verstärken oder in besonderen Formen auftreten lassen?
Entgegen der in Gesetzen und Leitbildern schriftlich fixierten Polizeikultur auf Institutionsebene (Makroebene) und Behördenebene (Mesoebene), die einen idealisierten Werte- und Handlungsrahmen ausgerichtet am humanistischen Idealbild des Menschen darstellt, bildet sich in Polizeieinheiten, die als Gefahren- und Schicksalsgemeinschaft in der Alltagswirklichkeit („in der realen Welt“) die staatliche Gewalt in Konfliktsituationen in der Auseinandersetzung mit dem Bürger konkret, handwerklich anwenden und aushalten müssen, eine ungeschriebene, durch Erzählung von „funktionierenden“ Handlungsbeispielen bestimmte Polizistenkultur/ Cop Culture, die identitätsstiftend die Werte der Gefahrengemeinschaft (Ehre, Respekt, Dominanz, Zusammenhalt; gegenseitige Hilfe; Loyalität; Mut/ Durchsetzungsvermögen, um in Gefahrensituationen das staatliche Gewaltmonopol durchsetzen zu können, etc.) als einzig maßgebende Handlungsrundlage für die Beamten untereinander und im Verhältnis nach außen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Was ist Mobbing?
- 2.1 Definition Mobbing
- 2.2 Ursachen von Mobbing?
- 2.3 Mobbing - Erscheinungsformen und Strategien
- 2.4 Folgen von Mobbing
- 3 Was ist Cop Culture?
- 3.1 Definition „Cop Culture“
- 3.2 Makrobereich: Institution - „Polizeikultur“
- 3.3 Mesoebene: Organisation - „Polizeikultur“
- 3.4 Mikroebene (Handlungsebene): „Cop Culture“ - „Polizistenkultur“ kontra „Polizeikultur“
- 3.5 Veränderungseinflüsse auf Cop Culture
- 4 Mobbingursache Kultur in der Polizei
- 4.1 Mobbingursache - Polizeikultur
- 4.2 Mobbingursache - Polizistenkultur - Cop Culture
- 4.3 Resümee - Cop Culture als Mobbingursache
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Mobbing in der Polizei und dem polizeilichen Selbstverständnis, insbesondere der sogenannten Cop Culture. Ziel ist es zu klären, ob und inwiefern die Polizeikultur als eigenständige Wirkungsgröße für das Auftreten, die Intensität und den Umfang von Mobbing verantwortlich ist. Die Arbeit fragt nach den Besonderheiten der Polizeikultur, die Mobbing hervorrufen, verstärken oder in spezifischen Formen auftreten lassen könnten.
- Definition und Erscheinungsformen von Mobbing
- Ursachen von Mobbing, insbesondere im Kontext der Polizei
- Definition und Charakteristika von Cop Culture
- Der Einfluss von Cop Culture auf das Mobbinggeschehen in der Polizei
- Zusammenhang zwischen institutioneller und individueller Polizeikultur und Mobbing
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Thesis ein und beschreibt die Forschungsfrage: Ist Cop Culture ursächlich für Mobbing bei der Polizei? Es wird die Frage aufgeworfen, ob Mobbing in der Polizei lediglich ein Spiegelbild gesellschaftlicher Phänomene ist oder ob spezifische Aspekte der Polizeikultur eine Rolle spielen. Die Arbeit untersucht somit den Einfluss von Cop Culture auf das Mobbinggeschehen.
2 Was ist Mobbing?: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Mobbing“ anhand verschiedener Quellen, unter anderem dem Duden. Es werden verschiedene Definitionen und Synonyme beleuchtet und die juristische Einordnung des Begriffs im Kontext des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) erläutert. Schließlich werden verschiedene Ursachen von Mobbing diskutiert, die von individuellen Motiven und Einstellungen bis hin zu organisatorischen Rahmenbedingungen reichen, wobei der Einfluss eines schlechten Arbeitsklimas hervorgehoben wird. Der Mobbing-Report von Meschkutat et al. (2004) liefert empirische Daten zu den Ursachen von Mobbing.
3 Was ist Cop Culture?: Dieses Kapitel widmet sich der Definition und Beschreibung von Cop Culture. Es werden verschiedene Ebenen der Polizeikultur unterschieden: Makroebene (institutionelle Polizeikultur), Mesoebene (organisatorische Polizeikultur) und Mikroebene (Cop Culture als Polizistenkultur im Gegensatz zur institutionellen Polizeikultur). Der Einfluss von Veränderungsprozessen auf die Cop Culture wird ebenfalls betrachtet.
4 Mobbingursache Kultur in der Polizei: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen verschiedenen Aspekten der Polizeikultur (institutionell und individuell - Cop Culture) und Mobbing. Es wird analysiert, inwiefern Polizeikultur und Cop Culture als Ursachen für Mobbing in Frage kommen. Das Kapitel schließt mit einem Resümee, welches die Rolle der Cop Culture als Mobbingursache bewertet.
Schlüsselwörter
Mobbing, Polizei, Cop Culture, Polizeikultur, Arbeitsklima, Konflikt, Organisation, Institution, Individuum, Ursachen, Folgen, empirische Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Zusammenhang zwischen Mobbing in der Polizei und der Polizeikultur ("Cop Culture")
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Mobbing in der Polizei und der sogenannten "Cop Culture". Das Hauptziel ist es zu klären, ob und wie stark die Polizeikultur selbst Mobbing verursacht, verstärkt oder in spezifischen Formen auftreten lässt.
Was wird unter "Cop Culture" verstanden?
Die Arbeit differenziert zwischen verschiedenen Ebenen der Polizeikultur: Makroebene (institutionelle Polizeikultur), Mesoebene (organisatorische Polizeikultur) und Mikroebene (Cop Culture als Polizistenkultur im Gegensatz zur institutionellen Polizeikultur). Der Einfluss von Veränderungsprozessen auf die Cop Culture wird ebenfalls analysiert.
Wie wird Mobbing in dieser Arbeit definiert?
Der Begriff "Mobbing" wird anhand verschiedener Quellen, einschließlich des Dudens, definiert. Es werden verschiedene Definitionen und Synonyme beleuchtet und die juristische Einordnung im Kontext des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) erläutert. Die Arbeit betrachtet auch verschiedene Ursachen von Mobbing, von individuellen Motiven bis hin zu organisatorischen Rahmenbedingungen.
Welche Ursachen für Mobbing werden behandelt?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Ursachen von Mobbing, sowohl individuelle Faktoren (Motive, Einstellungen) als auch organisatorische Rahmenbedingungen (z.B. schlechtes Arbeitsklima). Der Mobbing-Report von Meschkutat et al. (2004) liefert hierfür empirische Daten.
Welchen Einfluss hat die Polizeikultur auf Mobbing?
Die Arbeit analysiert, inwiefern institutionelle und individuelle Polizeikultur (Cop Culture) als Ursachen für Mobbing in Frage kommen. Es wird untersucht, ob und wie diese Kulturformen Mobbing hervorrufen, verstärken oder in spezifischen Formen auftreten lassen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Definition von Mobbing, Definition und Beschreibung von Cop Culture, und die Analyse des Zusammenhangs zwischen Polizeikultur und Mobbing. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mobbing, Polizei, Cop Culture, Polizeikultur, Arbeitsklima, Konflikt, Organisation, Institution, Individuum, Ursachen, Folgen, empirische Forschung.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Ist Cop Culture ursächlich für Mobbing bei der Polizei? Es wird untersucht, ob Mobbing in der Polizei ein Spiegelbild gesellschaftlicher Phänomene ist oder ob spezifische Aspekte der Polizeikultur eine entscheidende Rolle spielen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Quellen, darunter der Duden, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und der Mobbing-Report von Meschkutat et al. (2004).
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- Benjamin Schwarz (Author), 2017, Ist Cop Culture ursächlich für Mobbing bei der Polizei?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1039396