In dieser Arbeit sollen anhand von Friedrich von Hausens Kreuzlied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ die Konfliktfelder Minnedienst und Gottesdienst dargestellt werden. Hierbei dient Handschrift B der vorliegenden Arbeit als Textgrundlage.
Eingangs wird das Kreuzlied zunächst eine kurze Definition erfahren, wobei auf die differierenden Positionen der mediävistischen Literaturwissenschaftler zum Kreuzzugbegriff eingegangen werden soll. Diese Positionen stellt Peter Hölzle ausführlich in seiner 1980 erschienenen Analyse „Die Kreuzzüge in der okzitanischen und deutschen Lyrik des 12. Jahrhunderts. Das Gattungsproblem 'Kreuzlied im historischen Kontext'" dar, die hier primär konsultiert wurde. Anschließend wird der Zusammenhang von Kreuzlied und Minnesang beleuchtet und Friedrich Hausens Spezifik der Kreuzlieder erläutert.
Weiterhin soll das Leben und Werk Friedrich von Hausens kurz Bearbeitung finden, wozu besonders Gaby Hercherts „Einführung in den Minnesang“ von 2010 und Günther Schweikles „Friedrich von Hausen. Lieder“ von 1984 herangezogen wurden.
Anschließend wird das Kreuzlied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ auf metrischer und stilistischer Ebene betrachtet und insbesondere unter dem Gesichtspunkt der mutmaßlichen Konfliktfelder Minnesang und Gottesdienst analysiert. Erneut liefert Schweikle dazu eine ausführliche Grundlage, die durch den Aufsatz „Zur Sprecherkonstellation in Hausens Lied ...“ von A. Fuß, S. Kirst und M. G. Scholz sowie Veronika Hassels „Das Werk Friedrich Hausens. Edition und Studien“ von 2018 inhaltlich ergänzt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Kreuzlied und der Zusammenhang zum Minnesang
- Leben und Werk Friedrich von Hausens
- „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konfliktfelder Minnedienst und Gottesdienst im Kreuzlied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ von Friedrich von Hausen. Die Analyse beleuchtet den Kontext des Kreuzliedes innerhalb des Minnesangs und der Kreuzzugsdichtung des 12. Jahrhunderts. Die Textgrundlage bildet Handschrift B.
- Definition und Einordnung des Kreuzliedes
- Der Zusammenhang zwischen Kreuzlied und Minnesang
- Leben und Werk Friedrich von Hausens
- Stilistische und metrische Analyse von „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“
- Der Konflikt zwischen Minnedienst und Gottesdienst im Lied
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Kreuzliedes im Kontext der Kreuzzüge des 12. Jahrhunderts ein. Sie stellt die unterschiedlichen Positionen der Mediävistik zur Definition des Kreuzliedes vor, insbesondere die Arbeiten von Peter Hölzle und Ulrich Müller. Der Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit dem Kreuzzugsgedanken in der volkssprachlichen Literatur und der Auswahl von Friedrich von Hausens Lied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ als Fallbeispiel. Die Arbeit benennt die verwendete Handschrift (Handschrift B) und skizziert den methodischen Ansatz.
Das Kreuzlied und der Zusammenhang zum Minnesang: Dieses Kapitel untersucht die Definition und den Begriff des Kreuzliedes in der mittelhochdeutschen Literatur. Es beleuchtet die unterschiedlichen Positionen in der Literaturwissenschaft, von einer weiten Definition der Kreuzzugsdichtung (Wentzlaff-Eggebert und Müller) bis zu einer engeren Definition, die sich auf Lieder mit direkten Aufrufen zur Kreuzfahrt konzentriert (Hölzle). Der Zusammenhang zwischen Kreuzlied und Minnesang wird erörtert, wobei die Verbindung von weltlichen und religiösen Motiven hervorgehoben wird. Das Kapitel analysiert die Verwendung verschiedener Bezeichnungen für Kreuzlied und Kreuzzug in verschiedenen Texten und verweist auf die Vorläufer und späteren Vorbilder des Kreuzliedes.
Leben und Werk Friedrich von Hausens: Dieser Abschnitt bietet eine kurze Übersicht über das Leben und Werk Friedrich von Hausens, basierend auf den Arbeiten von Gaby Herchert und Günther Schweikle. Der Fokus liegt auf der Einordnung des Dichters und seiner Lieder in den Kontext des Minnesangs und der Kreuzzugsdichtung. Die kurze Biographie dient als Hintergrundinformation für die nachfolgende Analyse seines Liedes „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ und soll den Kontext seines Schaffens beleuchten.
Schlüsselwörter
Kreuzlied, Minnesang, Gottesdienst, Minnedienst, Kreuzzüge, Friedrich von Hausen, mittelhochdeutsche Lyrik, Hohe Minne, Kreuzzugsdichtung, Konflikt, Handschrift B.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse des Kreuzliedes „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ von Friedrich von Hausen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das mittelhochdeutsche Kreuzlied „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ von Friedrich von Hausen. Der Fokus liegt auf dem Konflikt zwischen Minnedienst und Gottesdienst, der im Lied thematisiert wird, und dessen Kontext innerhalb des Minnesangs und der Kreuzzugsdichtung des 12. Jahrhunderts.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Einordnung des Kreuzliedes, den Zusammenhang zwischen Kreuzlied und Minnesang, Leben und Werk Friedrich von Hausens, stilistische und metrische Analyse des Liedes „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“, sowie den Konflikt zwischen Minnedienst und Gottesdienst im Lied. Die verwendete Textgrundlage ist die Handschrift B.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Kreuzlied und seinem Zusammenhang zum Minnesang, ein Kapitel zum Leben und Werk Friedrich von Hausens, die Analyse des Liedes „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“ und ein Fazit. Die Einleitung stellt die Thematik vor und skizziert den methodischen Ansatz. Die Kapitel behandeln die Definition des Kreuzliedes, die Einordnung des Liedes im Kontext der Kreuzzüge und des Minnesangs, sowie biographische Informationen zu Friedrich von Hausen.
Welche Forschungsliteratur wird berücksichtigt?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Peter Hölzle, Ulrich Müller, Wentzlaff-Eggebert, Gaby Herchert und Günther Schweikle, um die Definition des Kreuzliedes, den Kontext des Minnesangs und die Biographie Friedrich von Hausens zu beleuchten. Die verschiedenen Positionen der Mediävistik zur Definition des Kreuzliedes werden diskutiert.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine textanalytische Methode, die sich auf die stilistische und metrische Analyse des Liedtextes konzentriert, um den Konflikt zwischen Minnedienst und Gottesdienst herauszuarbeiten. Der Kontext der Kreuzzüge und des Minnesangs wird herangezogen, um das Lied besser zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Kreuzlied, Minnesang, Gottesdienst, Minnedienst, Kreuzzüge, Friedrich von Hausen, mittelhochdeutsche Lyrik, Hohe Minne, Kreuzzugsdichtung, Konflikt, Handschrift B.
Wo liegt der Fokus der Analyse des Liedes „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“?
Der Fokus der Analyse liegt auf der Darstellung des Konflikts zwischen weltlicher Liebe (Minnedienst) und dem religiösen Ideal (Gottesdienst), der im Lied thematisiert wird. Die Analyse beleuchtet, wie diese beiden Aspekte im Lied miteinander verwoben sind und wie der Dichter diese Konflikte ausdrückt.
- Citation du texte
- Felix Naundorf (Auteur), 2020, Die Konfliktfelder Minnedienst und Gottesdienst bei Friedrich von Hausens „Mîn herze und mîn lîp diu wellent scheiden“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1039635