Ziel dieser Arbeit ist es zu erkennen, wann eine Wahrnehmungsveränderung stattfindet, sodass eine solche Korrelation zwischen Benachteiligung der Frau und dem Genus-System einer Sprache besteht. Die Datenerhebung wurde anhand eines Experiments mit zwei Versuchsgruppen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie wiesen nur vereinzelt statistisch signifikante Ergebnisse auf Ebene der Dimensionen und der Items auf. Welche vor allem bei den 20 bis 29-jährigen Studenten und Studentinnen auftraten. Insbesondere die Variable Unternehmenserfolg zeigte Abweichungen zwischen den Versuchsgruppen sowie ein statistisch sehr signifikantes Item (führungsstark). Aufgrund der Ergebnisse sollte in weiteren Studien der Fokus auf die Wahrnehmungsveränderung der Erfolgseinschätzung durch das grammatikalische Geschlecht gelegt werden sollte.
Sprache bietet einen allgegenwärtigen Kontext für unsere Kognitionen und hat die Fähigkeit, diese zu formen. Sie können geschlechtsspezifisch oder geschlechtslos sein. In einer laufenden Debatte legt eine Forschungsrichtung nahe, dass geschlechtsspezifische Sprachen eher geschlechtsspezifische Vorurteile aufweisen als geschlechtslose Sprachen. Demnach wird die Veränderung von vorherrschenden Geschlechterstereotypen verhindert bzw. erschwert. Dies beruht unter anderem auf dem Konstrukt des Framing-Effekts. Diese Vorurteile sollen unter anderem einen Einfluss darauf haben, dass das weibliche Geschlecht in der Wirtschaft weniger vertreten ist. Anlässlich des aktuellen Forschungsstandes beschäftigt sich diese Studie mit dem Einfluss, welchen das grammatikalische Geschlecht in Form einer Unternehmensbeschreibung auf die Wahrnehmung der Menschen hat. Dies wird anhand der Einschätzung der Unternehmenscharakteristika und des Unternehmenserfolgs überprüft.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung
- 1.1 Forschungsstand
- 1.2 Fragestellung
- 1.3 Zielsetzung
- 1.4 Hypothesen
- 1.5 Aufbau der Arbeit
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Sprachliche Geschlechterdifferenzierung
- 2.1.1 Das Genus-System
- 2.1.2 Linguistischer Relativismus
- 2.2 Der Framing-Effekt
- 2.2.1 Definition und Funktionsweise
- 2.2.2 Bedeutung des Framing-Effekts im Kontext des Geschlechts
- 2.3 Geschlechterstereotype
- 2.3.1 Definition und Entwicklung
- 2.3.2 Auswirkungen von Geschlechterstereotypen auf die Wirtschaft
- 3 Forschungsmethode
- 3.1 Forschungsdesign
- 3.2 Stichprobenbeschreibung
- 3.3 Operationalisierung
- 3.3.1 Variable Unternehmenscharakteristika
- 3.3.2 Variable Unternehmenserfolg
- 3.4 Durchführung des Experiments
- 3.4.1 Konstruktion der Test-Items
- 3.4.2 Rekrutierung und Durchführung der Datenerhebung
- 3.5 Datenauswertung
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Deskriptive Statistik
- 4.2 Hypothesentests
- 4.3 Diskussion der Ergebnisse
- 5 Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Thesis beschäftigt sich mit dem Einfluss des grammatikalischen Geschlechts auf die Beurteilung von Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Frage, inwiefern die Sprache geschlechtsspezifische Denkmuster aktiviert und so die Meinungsbildung beeinflusst. Die Studie untersucht die Hypothese, dass eine sprachliche Geschlechtszuweisung bei der Beschreibung eines Unternehmens zu unterschiedlichen Wahrnehmungen und Beurteilungen führt.
- Das grammatische Geschlecht und seine Wirkung auf die Wahrnehmung von Unternehmen
- Der Framing-Effekt und seine Rolle bei der Aktivierung von Geschlechterstereotypen
- Der Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Beurteilung von Unternehmenseigenschaften und Unternehmenserfolg
- Die Rolle der Sprache bei der Gestaltung von Geschlechterrollen und der Verstärkung von Diskriminierung
- Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen sprachlicher Geschlechtszuweisung und geschlechtsbasierter Diskriminierung in der Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in das Thema und beschreibt den Forschungsstand sowie die Fragestellung der Studie. Es werden die Zielsetzung, Hypothesen und der Aufbau der Arbeit erläutert.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet die relevanten theoretischen Konzepte, die der Studie zugrunde liegen. Es werden verschiedene Aspekte der sprachlichen Geschlechterdifferenzierung, des Framing-Effekts und der Geschlechterstereotype betrachtet.
- Kapitel 3: Forschungsmethode: In diesem Kapitel wird die Forschungsmethode der Studie detailliert dargestellt. Es werden das Forschungsdesign, die Stichprobenbeschreibung, die Operationalisierung der Variablen und die Durchführung des Experiments erläutert.
- Kapitel 4: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie. Es werden die deskriptive Statistik und die Ergebnisse der Hypothesentests dargestellt. Außerdem wird eine Diskussion der Ergebnisse geboten.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themengebiete der Studie sind Geschlechterstereotype, grammatikalisches Geschlecht, Genus-System, Framing-Effekt, Linguistischer Relativismus, Unternehmenserfolg, Wahrnehmung, Meinungsbildung, Experiment, Versuchsgruppen, Datenauswertung, statistische Signifikanz.
- Citation du texte
- Christina Wiessner (Auteur), 2021, Der Einfluss des grammatikalischen Geschlechts auf die Beurteilung von Unternehmen. Eine Analyse des Framing-Effekts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1039774