Im Laufe der hier vorliegenden Arbeit wird zu Tage gefördert, dass zwischen einer gesteigerten Wahrnehmung des Hexereiglaubens und der damit verbundenen Angst vor Hexen und dem medialen Wandel, vor allem durch Druckerzeugnisse, eine erkennbare Korrelation besteht.
Hinsichtlich dessen ist anzumerken, dass der Hexenglaube in der breiten Bevölkerung zunächst kaum verankert war und somit auch nicht als echte Bedrohung empfunden wurde, sondern hauptsächlich in den Köpfen der geistigen Elite existierte. Erst deren Wissen und Ideen bildeten das Fundament für ausgearbeitete Theoriegebilde. Gerade die Entstehung sowie Weiterentwicklung des Druckes ermöglichten es die bereits bestehenden theoretischen Abhandlungen über die Existenzen von Hexen nun unter das Volk zu bringen. Die frühneuzeitlichen Hexereivorstellungen wurden durch den Aufschwung der neuen medialen Kommunikationsformen und die gleichzeitige Verdichtung des Nachrichtenwesens beeinflusst. Die Medienwirkung hatte sich verändert und erreichte ein breiteres Publikum. Mit ihrer Themenwahl und Gestaltung riefen erstmals verbreitete Medien Nachahmer hervor und prägten die öffentliche Meinungsbildung nachhaltig.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Terminologische Hinführung
- Die mediale Entwicklung als Voraussetzung
- Die personellen Einflussfaktoren
- Die rechtlichen Einflussfaktoren
- Die Charakteristik von Hexenzeitungen
- Analyse von Flugblättern
- Sprachcharakteristik
- Bildcharakteristik
- Inhaltscharakteristik
- Die Funktionen von Hexenzeitungen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle von Hexenzeitungen und Flugblättern in der Frühen Neuzeit und untersucht deren Einfluss auf die Hexenverfolgungen. Der Fokus liegt auf den medialen Rahmenbedingungen, den personellen Einflussfaktoren und der inhaltlichen Gestaltung dieser Druckerzeugnisse.
- Die mediale Entwicklung als Voraussetzung für den Aufstieg der Hexenzeitungen
- Die Bedeutung von Flugblättern als Massenmedium in der Hexenverfolgung
- Die sprachliche, bildliche und inhaltliche Charakteristik von Hexenzeitungen
- Die Funktionen von Hexenzeitungen in der öffentlichen Meinungsbildung
- Die Verbindung zwischen medialem Wandel und Hexenglaube
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet die medialen Veränderungen des 15. Jahrhunderts und setzt die Hexenverfolgungen in den Kontext des medialen Wandels.
- Das zweite Kapitel führt den Begriff der Hexenzeitung ein und definiert die spezifischen Charakteristika dieses Mediums.
- Das dritte Kapitel analysiert die mediale Entwicklung, insbesondere die Verbreitung des Druckes und die Verbesserung der Kommunikationswege, die als Voraussetzung für den Aufstieg der Hexenzeitungen gelten können.
- Das vierte Kapitel betrachtet die personellen Einflussfaktoren auf die Produktion von Flugblättern und die Rolle der Autoren in der Verbreitung von Nachrichten über Hexen.
- Das sechste Kapitel untersucht die charakteristischen Merkmale von Hexenzeitungen hinsichtlich Sprache, Bild und Inhalt.
- Das siebte Kapitel analysiert die Funktionen von Hexenzeitungen im Kontext der Hexenverfolgungen, insbesondere in Bezug auf die öffentliche Meinungsbildung und die Verbreitung von Angst und Vorurteilen.
Schlüsselwörter
Hexenzeitungen, Flugblätter, Hexenverfolgung, Frühe Neuzeit, Medialer Wandel, Drucktechnik, Öffentlichkeitsarbeit, Angst, Vorurteile, Meinungsbildung, Bildpublizistik.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2018, Die mediale Hexenverfolgung in Deutschland in der Frühen Neuzeit. Charakteristik, Funktionen und Analyse von Hexenzeitungen und Flugblättern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040016