Die vorliegende Arbeit lässt sich innerhalb eines dynamischen Forschungsfeldes verorten, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, Wissensbestände zu identifizieren, die einen bedeutenden Teil zur Herausbildung pädagogischer Professionalität leisten. Dabei knüpft die im Kern stehende quantitative Untersuchung an relevante empirische Erkenntnisse an und fokussiert ein dargelegtes Desiderat unter Bezug auf den Kontext der ersten Phase der Lehrkräfteausbildung. Um sich der empirischen Fragestellung anzunähern, gilt es jedoch zunächst einmal die Legitimation der Professionalität des Lehrberufs zu verdeutlichen. Im Zuge dessen wird vor allem die grundlegende Bedeutung professioneller Kompetenz und dabei insbesondere des fachdidaktischen Wissens herausgearbeitet. Daran anknüpfend ermöglichen relevante Theorien der Gender- sowie der Biografieforschung eine thematische Fokussierung. Unter Beachtung dieser personellen Charakteristiken in Form der anleitenden Lehrkraft werden anschließend die institutionellen Rahmenbedingungen, denen sich die Sportlehrkraft gegenübergestellt sieht, dargelegt. Hierzu richtet sich der Blick zunächst auf die pädagogischen Strömungen der Vergangenheit, die zu einer Entwicklung des modernen Sportunterrichtskonzepts geführt haben, welches seine grundlegende Verankerung in sämtlichen Lehrplänen des Bundeslandes findet, in dem die Untersuchungsgruppe ausgebildet wird. Bevor sodann die Darstellung der empirischen Vorgehensweise erfolgt, wird die durchgeführte Untersuchung im Forschungskontext verortet.
Dabei lassen sich derzeit drei relevante Ansätze zur Messung des fachdidaktischen Wissens unterscheiden, deren Stärken und Schwächen sowie damit verbundene Ansätze zur thematischen Weiterarbeit skizziert werden. Demnach wurden bislang nur bewegungsfeldübergreifende Untersuchungen vorgenommen, die eine detaillierte Darstellung der Wissensausprägungen innerhalb eines bestimmten Bewegungsfeldes nicht ermöglichen. Dieses Desiderat wird nun aufgegriffen, sodass eine detaillierte Betrachtung fachdidaktischer Wissensbestände des Bewegungsfeldes Laufen, Springen, Werfen ermöglicht werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika des Sportlehrer*innenberufs
- Professionseinordnung der Lehrtätigkeit
- Strukturtheoretischer Bestimmungsansatz nach Oevermann (2006, 2008)
- Kompetenztheoretischer Bestimmungsansatz
- Berufsbiografischer Bestimmungsansatz
- Bestimmende Faktoren professioneller Kompetenz
- Zur Bedeutung fachdidaktischen Wissens für die Sportlehrkraft
- Biografische Einflussfaktoren auf die (angehende) Sportlehrerpersönlichkeit
- Genderbezogene Differenzen im Sportunterricht
- Institutionelle Rahmenbedingungen des Sportunterrichts
- Relevante sportpädagogische und -didaktische Entwicklungen
- Erziehender Sportunterricht als grundlegendes bildungstheoretisches Konzept in hessischen Kerncurricula
- Der Doppelauftrag des erziehenden Sportunterrichts
- Didaktische Prinzipien und Vermittlungsformen
- Verankerung des Konzepts in hessischen Lehrplänen
- Bestehende Forschungsansätze zur Messung fachdidaktischen Wissens
- Basler Ansatz
- Kölner Ansatz
- Hamburger Ansatz
- Fachdidaktisches Wissen Sportstudierender der Universität Kassel im Bewegungsfeld Laufen, Springen, Werfen unter den Perspektiven Leistung und Gesundheit
- Zentrale Forschungsfrage und leitende Hypothesen
- Das Untersuchungsdesign
- Vorstellung des Forschungsinstruments
- Untersuchungsdurchführung
- Stichprobenbeschreibung
- Methodische Reflexion anhand untersuchungsspezifischer Gütekriterien
- Ergebnisdarstellung mittels quantitativer Auswertungsverfahren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von fachdidaktischem Wissen im Bereich "Laufen, Springen, Werfen" bei Sportstudierenden. Im Fokus stehen dabei die Perspektiven Leistung und Gesundheit. Die Arbeit zielt darauf ab, das vorhandene fachdidaktische Wissen der Studierenden zu untersuchen und mögliche Einflussfaktoren wie biografische Merkmale und Gender zu analysieren.
- Fachdidaktisches Wissen im Bewegungsfeld "Laufen, Springen, Werfen"
- Pädagogische Perspektiven: Leistung und Gesundheit
- Einflussfaktoren: Biografische Merkmale und Gender
- Sportlehrer*innenberuf und seine Herausforderungen
- Institutionelle Rahmenbedingungen des Sportunterrichts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die leitenden Hypothesen der Arbeit vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit den Charakteristika des Sportlehrer*innenberufs, wobei verschiedene Bestimmungsansätze, wesentliche Einflussfaktoren und die Bedeutung fachdidaktischen Wissens beleuchtet werden. Kapitel 3 widmet sich den institutionellen Rahmenbedingungen des Sportunterrichts, insbesondere der Entwicklungen und dem Konzept des erziehenden Sportunterrichts in Hessen. In Kapitel 4 werden bestehende Forschungsansätze zur Messung fachdidaktischen Wissens vorgestellt, während Kapitel 5 die konkrete Untersuchung des fachdidaktischen Wissens der Sportstudierenden in Kassel im Fokus hat. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in Kapitel 6 dargestellt und in Kapitel 7 diskutiert.
Schlüsselwörter
Fachdidaktisches Wissen, Sportunterricht, Bewegungsfeld, Laufen, Springen, Werfen, Leistung, Gesundheit, Sportstudierende, Biografische Merkmale, Gender, Sportlehrer*innenberuf, Erziehender Sportunterricht, Forschungsansätze, Quantitative Analyse, Universität Kassel
- Quote paper
- Christoph Bentz (Author), 2020, Fachdidaktisches Wissen im Bewegungsfeld "Laufen, Springen, Werfen". Die pädagogischen Perspektiven Leistung und Gesundheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040521