In der Arbeit geht es um die Frage, welche Aspekte, außer der Vermittlung des schulischen Fachwissens und der Positionsverteilung und -anerkennung, die Schule und ihre Mitglieder den Heranwachsenden übertragen. Welche persönlichen Funktionen werden seitens der schulischen Institution und der SchülerInnen vermittelt?
Mit dem Beginn des 6. Lebensjahrs ist man in Deutschland verpflichtet die Institution Schule zu besuchen. Kinder und Jugendliche verbringen dort viele Stunden ihres Lebens und die LehrerInnen begleiten diese auf ihrem Weg. In dieser Zeit lernen die Heranwachsenden nicht nur schulische Konzepte, wie Mathematik, Deutsch und Englisch, sie lernen auch andere wichtige Lebensbereiche kennen, welche auch nach der Schulpflicht prägend wirken können. Dazu gehört zum Beispiel die Erkennung der Position des gegenüberstehenden Subjekts und die damit einhergehende Selbsteinstufung. So spricht Talcott Parsons von der Funktion der Selektion, d.h. unter anderem die Erwartungen der Rollen klarzustellen und damit umgehen zu können, aber auch die Vielfalt der Rollen erkennen zu können.
Die Schule ist neben dem Elternhaus eine wichtige Instanz, in der Kinder und Jugendliche permanent in Kontakt zu anderen Mitschülern und Lehrkräften stehen. So entstehen zwischenmenschliche Beziehungen, welche durch die Gespräche mit anderen Subjekten gefördert werden. Demzufolge sollte für eine sozialfähige Identität des Kindes bzw. des Heranwachsenden Interaktionen zu anderen Mitmenschen bestehen. Hierzu schreibt Lütjen, dass der Mensch „nur im Verhältnis des Menschen zum Menschen bzw. nur in der dialogischen Beziehung existent“ sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFLICHKEITEN UND DEFINITIONEN
- JUGEND(-PHASE)
- IDENTITÄT
- SUBJEKTENTWICKLUNG
- SCHULISCHE SOZIALISATION
- SCHULE ALS INSTITUTION
- PEERGROUPS
- DIE SICHT VON ERIK H. ERIKSON
- DIE SICHT VON ERVING GOFFMAN
- STUDIEN ZUM EINFLUSS DER PEERGROUP
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Funktion der Schule und der Gleichaltrigen in der Identitätsentwicklung von Jugendlichen. Der Fokus liegt auf der Frage, welche persönlichen Funktionen die schulische Institution und die SchülerInnen in der Jugendphase vermitteln.
- Begriffliche Klarstellung von Jugend(-phase), Identität, Subjektentwicklung und schulischer Sozialisation
- Schule als Institution und ihre Rolle in der Identitätsbildung
- Einflüsse von Peergroups auf die Identitätsentwicklung
- Theoretische Perspektiven von Erik H. Erikson und Erving Goffman zur Identitätsbildung
- Aktuelle Studien zum Einfluss von Peergroups auf die Identitätsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der schulischen Sozialisation und Identitätsentwicklung ein und stellt die Relevanz der Schule als prägende Instanz in der Jugendphase heraus. Sie beleuchtet die Bedeutung von Interaktionen mit Gleichaltrigen und Lehrkräften für die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die Herausbildung der eigenen Identität. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Begrifflichkeiten und Definitionen
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Abgrenzung zentraler Begriffe wie Jugend(-phase), Identität, Subjektentwicklung und schulische Sozialisation. Es werden verschiedene Definitionen und Perspektiven auf diese Begriffe aus unterschiedlichen Fachdisziplinen beleuchtet.
Schule als Institution
Dieses Kapitel beleuchtet die Schule als Institution und ihre Rolle im Prozess der Identitätsentwicklung. Es werden die Funktionen der Schule als Lernort, Sozialisationsraum und Ort der Interaktion mit Gleichaltrigen analysiert.
Die Sicht von Erik H. Erikson
Dieses Kapitel stellt die theoretische Perspektive von Erik H. Erikson zur Identitätsentwicklung vor und analysiert seine Thesen zum Einfluss von Schule und Gesellschaft auf die Entwicklung der Identität.
Die Sicht von Erving Goffman
Dieses Kapitel präsentiert die Sichtweise von Erving Goffman auf die Identitätsbildung und analysiert seine Thesen zu den sozialen Interaktionen und den Einfluss von Rollenspielen in Schule und Gesellschaft auf die Identitätsentwicklung.
Studien zum Einfluss der Peergroup
Dieses Kapitel greift aktuelle Studien auf, die den Einfluss von Peergroups auf die Identitätsentwicklung von Jugendlichen untersuchen. Es präsentiert ausgewählte Forschungsergebnisse und diskutiert deren Relevanz für die Thematik der schulischen Sozialisation.
Schlüsselwörter
Schlüsselbegriffe der Hausarbeit sind: Schulische Sozialisation, Identitätsentwicklung, Jugend(-phase), Peergroups, Erik H. Erikson, Erving Goffman, Studien zum Einfluss der Peergroup, Interaktion, Rollenspiel, soziale Kompetenzen, Bildung und Erziehung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Schulische Sozialisation in der Jugendphase, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1040608