In dieser Arbeit stellt sich die Frage: „Führt die Corona-Pandemie und die damit verbundene mobile Arbeit zu negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit?“ Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2020 sind psychische Erkrankungen, gemessen an den Arbeitsunfähigkeitstagen, die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen in Deutschland. Die kontinuierliche Zunahme psychischer Erkrankungen lässt sich, mit Ausnahme der Jahre 2006 und 2018, klar belegen. Somit ist es unausweichlich, dass das Thema „psychische Erkrankungen“ immer weiter in den Fokus rückt – so auch in dieser Arbeit. Gleichzeitig zeigen Studien wie unter anderem der Fehlzeiten-Report 2019 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und des AOK-Bundesverbands, dass Beschäftigte in mobilen Arbeitsformen, wie beispielsweise dem Homeoffice, stärkere psychische Belastungen aufweisen als Menschen, die nur im Büro arbeiten.
Zudem hat die Corona-Pandemie die Rahmenbedingungen der Arbeit in Deutschland, aber auch im Rest der Welt, maßgeblich verändert. Dabei sind die Veränderungen von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Während einige Bereiche eine Beschleunigung der Digitalisierung und damit verbunden eine Zunahme mobiler Arbeitsformen erfahren, sind andere Bereiche, wie beispielsweise die Reise- oder Gastronomiebranche zeitweise komplett stillgelegt. So unterschiedlich die Maßnahmen zwischen den Branchen ausfallen, so unterschiedlich sind auch die daraus resultierenden Folgen. Neben der vermeintlichen Doppelbelastung aus Beruf und Familie in der mobilen Arbeit spielt das Thema Kurzarbeit oder sogar der Verlust der Arbeit eine große Rolle. Diese Veränderungen im Arbeits- und Berufsleben haben ebenfalls einen Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit der Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturrückblick und Begriffserklärung
- Mobile Arbeitsformen
- Psychische Belastungen, Beanspruchungen und Stress
- Forschungsstand zur Auswirkung mobiler Arbeitsformen auf die psychische Gesundheit
- Theorie und Hypothesen
- Job-Demand-Control (JDC) – und Job-Demand-Control-Support (JDCS) Modell
- Modifizierung des Job-Demand-Control-Support (JDCS) Models
- Hypothesen
- Methode
- Fragebogenkonstruktion
- Operationalisierung der Hauptbegriffe
- Operationalisierung der beruflichen Anforderungen
- Operationalisierung der Anforderungen der Work-Life-Balance
- Operationalisierung des Handlungsspielraums
- Operationalisierung der sozialen Unterstützung
- Operationalisierung der psychischen Beanspruchung
- Operationalisierung ergänzender Variablen
- Methodische Vorgehensweise
- Analyse und Ergebnisse
- Die Situation vor der Corona-Pandemie
- Die Situation während der Corona-Pandemie
- Deskriptive Ergebnisse
- Korrelationsanalyse
- Regressionsanalyse
- Fazit
- Kritik
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen von mobilen Arbeitsformen auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten während der Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt steht eine quantitative Studie bei der ORLEN Deutschland GmbH, einem Tankstellenbetreiber in Norddeutschland. Die Arbeit zielt darauf ab, herauszufinden, ob die Pandemie und die damit verbundene Zunahme mobiler Arbeit zu negativen Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden der Mitarbeiter*innen führen.
- Psychische Belastung und Beanspruchung durch mobile Arbeit während der Corona-Pandemie
- Einfluss von Work-Life-Balance-Konflikten auf die psychische Gesundheit
- Relevanz von Handlungsspielraum und sozialer Unterstützung im Kontext mobiler Arbeitsformen
- Untersuchung der moderierenden Wirkung von Handlungsspielraum und sozialer Unterstützung auf den Zusammenhang zwischen Arbeitsanforderungen und psychischer Belastung
- Geschlechterspezifische Unterschiede in den Auswirkungen mobiler Arbeit auf die psychische Gesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas psychische Gesundheit und mobiler Arbeit im Kontext der Corona-Pandemie dar. Sie beleuchtet die aktuellen Gegebenheiten bei der ORLEN Deutschland GmbH und formuliert die zentrale Forschungsfrage. Das Kapitel „Literaturrückblick und Begriffserklärung“ definiert zentrale Begriffe wie „mobile Arbeitsformen“ und „psychische Belastung“. Es beleuchtet verschiedene Modelle der Stressforschung und den Forschungsstand zur Auswirkung mobiler Arbeit auf die psychische Gesundheit. Im Kapitel „Theorie und Hypothesen“ wird das Job-Demand-Control-Support (JDCS) Modell vorgestellt und anhand der spezifischen Situation der mobilen Arbeit während der Corona-Pandemie modifiziert. Ausgehend vom modifizierten Modell werden sechs Hypothesen zur Beantwortung der Forschungsfrage formuliert. Das Kapitel „Methode“ beschreibt die Konstruktion des standardisierten Fragebogens, die Operationalisierung der Hauptbegriffe, sowie die methodische Vorgehensweise. Im Kapitel „Analyse und Ergebnisse“ werden die Daten aus der Befragung analysiert. Es werden deskriptive Ergebnisse präsentiert und mithilfe von Korrelations- und Regressionsanalysen die Hypothesen geprüft. Im Kapitel „Fazit“ werden die Ergebnisse zusammengefasst, kritisch reflektiert und Ausblicke für weitere Forschung gegeben.
Schlüsselwörter
Mobile Arbeitsformen, Corona-Pandemie, psychische Gesundheit, Work-Life-Balance, Job-Demand-Control-Support (JDCS) Modell, Handlungsspielraum, soziale Unterstützung, quantitative Studie, ORLEN Deutschland GmbH.
- Arbeit zitieren
- Marvin Pascal Bechtel (Autor:in), 2021, Auswirkungen von mobilen Arbeitsformen während der Corona-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1041323