Ziel dieser Arbeit ist es, Erklärungsmuster für das Zusammenspiel von Bildungs- und daraus resultierenden Karrierewegen sowie deren Ursprüngen ausfindig zu machen.
Der Zugang zu Bildungschancen wird gern und häufig mit der Möglichkeit zu mehr Lebenschancen gleichgesetzt. Begriffe wie "Bildungsgleichheit" aber auch "Bildungsinflation" entfachen eine Vielzahl von Debatten, welchen Stellenwert schulische und universitäre Bildung in unserer Gesellschaft einnehmen. Dabei fällt es besonders schwer, die unzähligen Faktoren, welche den Zusammenhang zwischen Bildung und Lebenschancen beeinflussen, auseinanderzuhalten und richtig zu beurteilen. Als Folge spalten sich oft die Meinungen, ob und in welchem Ausmaß Weiterbildungsmöglichkeiten Karrierechancen beeinflussen: Von "Lohnt sich ein Studium noch?" über "Studium- und dann?" bis hin zu "Akademiker verdienen 67 Prozent mehr".
Die Meinungsschere zum Thema "Studium und Karriere" könnten kaum diverser ausfallen. Expertenmeinungen berufen sich dabei häufig auf quantitative Studien, welche - je nach Studienschwerpunkt - Interpretationsspielraum zulassen. Fest steht, dass ein langer Bildungsweg durchaus mit mehr Karriereperspektiven korrelieren kann – wenn man das künftige Gehalt über das gesamte Arbeitsleben hinweg betrachtet. Ausschlaggebend für mehr Karrierechancen ist aber nicht nur das Studium an sich, sondern auch das Studienfach und die Kompetenzen, die man im Studium erwirbt. Schließlich spielen auch Praktika, Werkstudentenjobs und Karriere-Kontakte eine übergeordnete Rolle.
Die Pluralisierung von Bildungswegen und Weiterbildungsmöglichkeiten erschwert es Sozialforschern, allgemeingültige Aussagen über den Zusammenhang von Bildungswegen und mehr Lebenschancen zu treffen. Es lohnt sich daher, die Vielzahl von Schlussfolgerungen aus quantitativen Studien durch eine qualitative Sichtweise zu ergänzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen zur Forschung
- Forschungsfragen
- Sampling
- Probandengruppen
- Interviewdurchführung
- Datenauswertung
- Grafisches Kausalmodell
- Kategoriesystem
- Übersicht
- Interessen und Ideale
- Interessen
- Studium
- Arbeit
- Sozioökonomischer Hintergrund
- Familie
- Status
- Besitz
- Sozialstrukturelle Bedingungen
- Gender
- Staat
- Sozialstruktur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Bildungswegen und der Absicherung gegen Altersarmut aus qualitativer Perspektive. Sie will erklären, wie Studierende an der Universität Potsdam den Einfluss ihrer Bildung auf ihre spätere soziale Absicherung wahrnehmen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
- Wahrnehmung der Verbindung zwischen Bildung und sozialer Absicherung durch Studierende
- Faktoren, die den Einfluss von Bildung auf die Absicherung gegen Altersarmut beeinflussen
- Qualitative Analyse von Interviews mit Studierenden an der Universität Potsdam
- Identifizierung von Muster und Erklärungsmustern im Zusammenhang von Bildung und sozialer Absicherung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Debatte um den Zusammenhang von Bildung und Lebenschancen und die Schwierigkeit, die vielen Einflussfaktoren zu beurteilen. Sie argumentiert für eine qualitative Ergänzung zu quantitativen Studien und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor, nämlich Erklärungsmuster für das Zusammenspiel von Bildungs- und Karrierewegen aufzudecken.
- Grundlagen zur Forschung: Dieses Kapitel beschreibt den Rahmen des Praxiskurses zur qualitativen Sozialforschung, der die Grundlage für die Arbeit bildet. Es erläutert die Herangehensweise des Kurses, die verschiedenen Themen und Ziele, und wie die Forschungsfragen für die empirische Arbeit entstanden sind.
- Forschungsfragen: Hier werden die spezifischen Forschungsfragen vorgestellt, die im Fokus der Arbeit stehen. Es wird erläutert, wie die Gruppen aufgeteilt wurden und welche Aspekte des Zusammenhangs zwischen Bildung und Altersarmut untersucht werden.
- Sampling: Das Kapitel beleuchtet die Methode des theoretischen Samplings und die Auswahl der Probandengruppen. Es beschreibt die Kriterien der Vorauswahl und die Besonderheiten des theoretischen Samplings, die das parallele Sammeln und Analysieren von Daten beinhalten.
- Probandengruppen: Hier werden die beiden Probandengruppen im Detail vorgestellt: weibliche Studierende und weibliche Studierende mit einem abgeschlossenen ersten Bildungsweg. Die Vor- und Nachteile dieser Gruppenbildung werden diskutiert.
- Interviewdurchführung: Dieses Kapitel beleuchtet die Durchführung der qualitativen Interviews. Es beschreibt den Einsatz von Diktiergeräten, die Vorteile qualitativer Interviews und die Art des Interviewstils, der in der Arbeit angewendet wurde.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: qualitative Sozialforschung, Bildung, Altersarmut, soziale Absicherung, Studierende, Interview, theoretisches Sampling, Interviewleitfaden, narrative Interviews.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Absicherung von Altersarmut bei Akademikerinnen. Zusammenhang von Bildungswegen und Karrierewegen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1041943