Ein lüsterner Blick in das Chambre Séparée. Erotische Literatur in der Wiener Moderne


Examensarbeit, 2020

55 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Einleitung

2. Die sexualpolitische Utopie Wiens um 1900

3. Das Element Weib: Eine erotische Wissenschaft

4. Männerphantasien: Erotik in der literarischen Wiener Moderne
4.1 Frauenbilder in Männeraugen
4.1.1 Femme Fatale
4.1.1.1 Die junge Frau Emma - Reigen
4.1.1.2 Albertine - Traumnovelle
4.1.2 Femme Fragile
4.1.2.1 Madonna Dianora - Die Frau im Fenster
4.1.2.2 Der Tod Georgs und die Femme Fragile
4.1.3 Femme Enfant
4.1.3.1 Altenbergs Skizzen
4.1.3.2 Josefine Mutzenbacher
4.2 Erotische Anderswelten
4.2.1 Das Chambre Séparée
4.2.2 Der Prater
4.2.3 (Alp)Traumwelten: Geheime Vereinigungen
4.3 Erregen, Aufregen, Anregen: Die literarische Pornographie

5. Schluss

6. Literaturverzeichnis
6.1 Primärliteratur
6.2 Sekundärliteratur

7. Anhang

1. Einleitung

Zwischen Endzeit- und Aufbruchsstimmung, Weltschmerz und Euphorie, sowie Tradition und Traditionsbruch erweist sich das Fin de Siècle, die Jahrhundertwende oder, trefflicher und vor allem melancholischer ausgedrückt, das Ende des 19. Jahrhunderts als Epoche der Gegensätze. Gerade im österreichischen Raum und rund um die Bundeshauptstadt Wien fungiert das Fin de Siècle in den Augen der kontemporären Gesellschaft als apokalyptischer Paukenschlag, als ein Ende aller bekannter Dinge. Ob bedrängt durch den Untergang der österreichischen Donaumonarchie, der wachsenden Industrialisierung oder der damit verbundenen sozialen und milieupolitischen Frage innerhalb der österreichischen Gesellschaft: Das Verständnis für die eigene Identität beginnt allmählich seine Klarheit zu verlieren und Unsicherheit wird zum steten Begleiter der Fortschrittseuphorie.1 Bewegen wir uns im deutschsprachigen Raum zwischen den Jahren 1890 und 1910, so entblößt die Epoche der Moderne eine Vielfalt an künstlerischen und literarischen Strömungen, Stilen und Begrifflichkeiten und damit auch verschiedene Herangehensweisen an die Kehrseite des rasanten wirtschaftlich-technischen Fortschritts.2 Es scheint als wäre sich das Fin de Siècle über seine eigene Identität nicht mehr ganz bewusst. Während in Deutschland der Naturalismus rein deskriptiv unter dem Mantel der Moderne hervorlugt und die Verwissenschaftlichung der Künste, sowie das Hässliche und Rohe ihre Bühne finden, gibt Hermann Bahr in der österreichischen Hauptstadt Wien der Modernen ein verändertes Antlitz. Die Rede ist von sensualistischer Kunst, die nicht auf der objektiven und naturalistischen Wahrheit basiert, sondern sich der subjektiven Wahrheit, vielmehr Wahr nehmung hingibt.3 In Bahrs „Die Überwindung des Naturalismus“ ist gar die Rede von Nervenkunst, die das Ungefähre und Verschwommene von Traum, Emotion und Stimmung in einen Rahmen literarischer Deutlichkeit bringen soll.4 In der Kunst, Literatur und Wissenschaft des Wiens der Jahrhundertwende steht der Mensch also im Zentrum allen Tuns.5 Er sucht durch den Verlust seiner Identität nach den Wurzeln des menschlichen Seins, er verwandelt sich zurück in ein sinnliches und ewig identitätssuchendes Geflecht aus Nervenbahnen. Das Fragen nach und Neuerfinden von Identität gebiert im Fin de Siècle Wien eine Vielzahl menschlicher Errungenschaften. Kunst, Literatur, Musik, Psychologie und Medizin erleben eine Blütezeit und die Grenzen zwischen diesen Teildisziplinen gesellschaftlichen und akademischen Gedankenguts werden verwischt, nahezu unkenntlich gemacht, denn letztendlich münden alle Bereiche mit ihren Identitätsüberlegungen in der wohl identitätsbehaftetsten Domäne der Menschheitsgeschichte: Der Sexualität.6 Durch die Undefinierbarkeit und Inkohärenz der Moderne erscheinen auch die Geschlechtsidentitäten, besonders die der sich langsam emanzipierenden Frauen, als unschlüssige und zu regulierende Konzepte.7 Sexualität, die identitätsstiftende Wurzel allen menschlichen Seins, ist durch ihre im Wien der Jahrhundertwende vorherrschende Dämonisierung nicht mehr aus dem Geist der Wiener Gesellschaft zu bekommen und die Erotik schafft es paradoxerweise durch seine eigene Tabuisierung den Menschen für Sexuelles zu sensibilisieren.8 Die Kunst der Wiener Moderne nimmt genau diesen Umstand in sich auf und verbalisiert so das Unausgesprochene, macht das Geheimzuhaltende sichtbar, stellt das Private inmitten eines öffentlichen Raumes. In einer Welt der verbotenen Sinnlichkeit erscheint das Ablehnen der bürgerlichen Welt und das daraus resultierende dekadente und hochgradig erotische künstlerische Schaffen der jungen Wiener wie ein brüskierender und schockierender Streich, der die Hüllen, an die sich die Gesellschaft so vehement klammert, schlussendlich fallen lässt. Sind sich insbesondere die männlichen Bürger zur Zeit der Jahrhundertwende weder über ihre eigene Identität, noch über die Identität ihrer Epoche im Klaren, so bleibt nur der Bruch mit dem Altbekannten, der restriktiven Sexualtradition der Vorväter.

Ist die Gesellschaft Wiens um die Jahrhundertwende metaphorisch ein gepflegtes Lokal, so ist die dazugehörige Kunst sein verruchtes Chambre Séparée, in dessen karnevaleske Pracht nachfolgend einzudringen sei. In welchem Ausmaß sich die dämonisierte Erotik in Kultur, Kunst und Literatur der Wiener Moderne intensiviert, soll der raum-zeitlichen Einbettung wegen zunächst an gesellschaftlichen Umständen, nämlich der sexualpolitischen Utopie und Paradoxie Wiens um 1900, erläutert werden. Eng verbunden mit den vorherrschenden gesellschaftlichen Restriktionen ist der wissenschaftliche Fokus auf Normierungs- und Bewertungsversuchen explizit weiblicher Sexualität, woraus sich wiederum implizite sexuelle Gelüste, Fantasien und Erwartungen der männlichen Erotik herauskristallisieren. Deutsch-österreichische Wissenschaftler wie Richard Freiherr von Krafft-Ebing, Otto Weininger oder Sigmund Freud geben mit ihren Abhandlungen und Mutmaßungen über die weibliche Sexualität einige wichtige Faktoren der nachfolgenden Frauenphantasmen vorweg. Mit den Phantasmen Femme Fatale, Femme Fragile und Femme Enfant beginnt die Analyse der kontemporären Erotik. Arthur Schnitzlers Drama „Reigen“, seine „Traumnovelle“, Hugo von Hoffmannsthals „Die Frau im Fenster“, Richard Beer-Hofmanns „Der Tod Georgs“, die Skizzen von Peter Altenberg und der Felix Salten zugeschriebene „Josefine Mutzenbacher“ dienen hierbei unteranderem als Sammelsurium für verschiedenste erotische Vorstellungen von Weiblichkeit. Männergemachte Frauenbilder und -phantasien, wie die der betrügenden Ehefrau, der dahinsiechenden bleichen Schönheit oder des undomestizierten Kindes geben mehr Aufschluss über die männliche Sexualidentität als die weibliche. Dass in einer restriktiven Gesellschaft nichts reizvoller erscheint, als das Ausleben des Verbotenen in einem halböffentlichen Raum beweisen die Konzepte karnevalesker Anderswelten, wie das des Chambre Séparée (Schnitzlers „Reigen“, Saltens „Die kleine Veronika“), des Praters (Schnitzlers „Reigen“, Saltens „Wurstelprater“, „Die kleine Veronika“) und geheimnisvoller Zusammenschlüsse (Schnitzlers „Traumnovelle“). Dass die Auseinandersetzung mit Erotik nicht nur erregungs- und identitätsfördernd ist, beweist die Analyse explizit pornographischer Literatur als politisches Werkzeug. Dieses Mäandern zwischen gesellschaftlicher Genussverachtung und schamlosen Auslebungsphantasien, zwischen Tabu und Tabubruch dient als Anleitung zum Wiener Spiel des neckischen Verhüllens und Entblößens. Welchen immanenten, jedoch häufig geleugneten Wert Erotik und Pornographie gerade in der „Hauptstadt der Erotik“ Wien haben, sei Zentrum der literarischen Untersuchung. Alles in allem gilt: Je restriktiver das Verbot, desto größer die erogene Zone einer Gesellschaft.

2. Die sexualpolitische Utopie Wiens um 1900

Das Wien der Jahrhundertwende sieht sich, wie einleitend bereits erwähnt, mit neuartigen gesellschaftlichen Fragen konfrontiert. Neben die offensichtliche, durch den wirtschaftlichen Wandel und der damit verbundenen Entstehung des Industrieproletariats hervorgerufene soziale Frage gesellt sich eine weitere Frage, die nicht minder schwerwiegende Identitätsimplikationen innerhalb der Gesellschaft innehat: Die sexuelle Frage. Die Emanzipationsbewegungen um die Jahrhundertwende lassen alte Überzeugungen über das weibliche Geschlecht verblassen und damit die „Überzeugung von der Dominanz des Mannes in der Gesellschaft“9 nicht genauso verblasst, müssen verbindliche soziale Normierungen entworfen werden. Das Problem „Weib “ begründet sich in einer unklaren Auffassung darüber, welche Stellung, Funktion und Identität das weibliche Geschlecht oder viel mehr das Bild der Frau innerhalb der Gesellschaft zu beziehen habe, denn genau diese Bestimmung weiblichen Seins ist wiederum identitätsstiftend für das männliche Geschlecht.10 Dass diese Unklarheit als Frage aufgefasst wurde, gibt Aufschluss über das eben diese Frage stellende männliche Geschlecht. Das Verlangen nach verbindlichen und identitätsstiftenden Normen rückt die sexuelle Frage weiter in das Zentrum des Zeitgeistes. Unsicherheiten beim Betreten dieser Terra incognita „Weib“ führen zu gesellschaftlichen Verunsicherungen. Die sprachliche und damit inhaltliche Vermischung einzelner Teildisziplinen der Gesellschaft, wie Psychologie, Medizin, Staat und Recht erweist sich als Beweisstück einer kollektiven männlichen Verwirrung zu diesem unbekannten Sujet.11 Selbstverständlich sei das plötzliche Interesse an der Stellung und Wertigkeit der Frau nicht als Interesse an der Frau selbst zu sehen. Vielmehr ist dies ein Versuch, die eigene männliche Identität, die der bereits erwähnten Dominanz, durch die Untersuchung des dazugehörigen Pendants, dem submissiven Weib, wiederzufinden. Erst der Mann gibt dem Dasein der Frau eine Sinnhaftigkeit, er entscheidet über die moralisch anerkannten Erscheinungsbilder der Frau. Die Frau selbst scheint keinerlei sexuelle Geschlechtlichkeit zugestanden zu werden, viel mehr gibt ihr die Familie, wenn vorhanden, Identität.12 Die Frau außerhalb einer vom Mann angeführten familiären Vereinigung ist damit amoralisch. Sie darf nur in den Rollen der Ehefrau und Mutter existieren, schließlich gib es außerhalb der Familie keinerlei weibliche Normalität. So gelten unverheiratete Frauen schnell als Dirnen oder alte Jungfern, welche tunlichst zu meiden seien.13 Eine anständige Frau fungiert in ihrem familiären Rahmen als „Priesterinnen eines Ideals“, die sich stets fürsorglich aber bedeckt und ohne sexuelle Regungen zu präsentieren haben und deren Funktion darin bestünde, den bürgerlich­moralischen Sittenkodex zu bewahren.14 Die Restriktionen der Sexualität und der Weiblichkeit selbst münden also nicht nur in der Wiederherstellung männlicher Dominanz, sondern auch in unerreichbaren Maßstäben seitens der Frauen. Trefflich merkt Arthur Schnitzler in einem Brief an seinen Vater an, dass mit all den Einschränkungen weiblichen Seins „also wirklich nur noch Dirnen übrig[bleiben]“.15 Mit der sexuellen Frage und dem Problem um die Stellung der Frau findet jedoch eine überspitzte Sensibilisierung der Gesellschaft statt. Erotik und Sexualität sind also ein Hauptaugenmerk zur Ergründung der eigenen Identität. Die Unsicherheit über das eigene Sein und die Andersartigkeit des weiblichen Geschlechts macht den fragestellenden Mann selbst zum Befragten und die Unsicherheit über sexuelle Identität perpetuiert sich mit jedem Lösungsversuch. Die Entschärfung des Problems gebiert zwei Lösungsmechanismen: Das Unterdrücken, Leugnen, Verteufeln und Verbieten, sowie das Idealisieren, Phantasieren und Entarten.16

Das Unterdrücken des Sexuellen wird gerade durch die Machtverschiebung zugunsten des Bürgertums bestärkt. Erotik und Libertinage stehen wie leuchtende Sinnbilder für die Freiheiten und Privilegien einer Oberschicht, die nun erstickt und verdrängt werden soll.17 Die Vermeidung des Sexus als gesellschaftliches Thema sorgt konträr zur allgemeinen Intention dafür, dass sich der Fokus auf die Sexualität und Erotik selbst zu wenden scheint. Den unausgesprochenen Fantasien steht jedoch eine Bemühung um die Wahrung der öffentlichen Hygiene gegenüber. Die Sexualität sei auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu regulieren, schließlich ist jegliches Fantasieren über oder Ausleben von Erotik eine „mutmaßliche Gefährdung der Zeugungskraft und Nachkommenschaft“.18

Die undefinierte Angst vor dem Sexus schlägt sich nicht nur in Versuchen moralischer Bekehrungen nieder, selbst oder gerade vor der Kunst wird was Restriktionen anbelangt nicht zurückgeschreckt. 1900 scheiterte der vorgeschlagene Gesetzesentwurf „Lex Heinze“, welcher sämtliche Formen der Nacktdarstellungen aus der Kunst verbannen und unter Strafe stellen sollte.19 Der repressive Charakter des Bürgertums prangert jegliches künstlerisches Vorkommen der Erotik als Verkommenheit an und dämonisiert jegliche Sinnlichkeit, welche sich beispielsweise durch das ffiuvre des populären Wiener Malers Gustav Klimt ziehen oder zentral in bereits erschienenen literarischen Werke wie Flauberts „Madame Bovary“ und Baudelaires „Les Fleurs du Mal“ sind.20 Insbesondere Klimts Schöpfung wird von der Neuen Freien Presse als „Produkte perversesten Geschmackes“21 bezeichnet. Die Kunst der Jahrhundertwende gibt dabei Aufschluss über den Grad an geistiger Beschäftigung mit Weiblichkeit und Sexualität. Die Ambivalenz zwischen Phantasma und Angst wird besonders in den Darstellungen von Hugo „Fidus“ Höppener ersichtlich. Er bewegt sich abwechselnd zwischen Sexualangst („Finsterster Abend“, „Luzifer“, „Walpurgisopfer“), Sehnsucht nach dem weiblichen Genital und Uterus („Mutter Nacht“, „Wanderers Traum“) und der Selbstdarbietung der Frau („Wanderers Nachtgesicht“).22 Die sexuelle Frage erweist sich auch hier als Symbol für die eigene sexuelle Unsicherheit, die zwischen Geilheit und Panik changiert. Das zunehmende Befassen mit Erotik und Sexualität in Kunst und Kultur wird von Zeitgenossen nicht auf exzessive Restriktion desselben zurückgeführt. Adolf Loos, seines Zeichens Architekt, bestand in seiner weitreichenden Abhandlung „Ornament und Verbrechen“ auf eine Degeneration der Gesellschaft, welche die Sexualisierung des Lebens erst ermöglicht.23

Während sich die Vorstellung einer uneingeschränkten weiblichen Sexualität als Zerstörungswerkzeug männlicher Identität auf der gesellschaftlichen Ebene in Restriktion und Verboten niederschlägt, wird die Weiblichkeit im künstlerischen Verständnis idealisiert und entartet. Die Restriktion gebiert jedoch ein gesteigertes Bedürfnis der Lustbefriedigung und des sexuellen Fantasierens, welches unter vielseitigen Deckmänteln doch seine (Selbst-)Befriedigung findet.

3. Das Element Weib: Eine erotische Wissenschaft

Die Identitätskrise des Fin de Siècle schlägt sich neben Kunst und Kultur auch in der Wissenschaft der damaligen Zeit nieder. Die Findung oder Erfindung der männlichen Identität speist sich zunächst jedoch aus der wissenschaftlichen Definition des männlichen Pendants: der Frau. Was zuvor die Religion strikt regulierte, ist nun im Verantwortungsbereich der Forscher angelangt. Gerade im Rahmen der Wissenschaft um die Jahrhundertwende wird ersichtlich, dass die Angst vor dem Sexuellen einen entscheidenden Lösungsmechanismen gebiert: Unterdrückung, Verteufelung, Entartung. Dieser Lösungsversuch ist damit ein pseudowissenschaftliches Ventil zur gedanklichen Auslebung sexueller Fantasien. Die Intelligenz der Jahrhundertwende besteht damit vornehmlich aus der Idolatrie oder Dämonisierung des Weiblichen, einer Mischung aus Misogynie und der Vergöttlichung eines Frauenbildes, welches mit der Realität kaum noch Überschneidungspunkte hat.24

Eine mögliche Lösung der sexuellen Frage ist demnach das Leugnen eines weiblichen Sexualtriebes, bei gleichzeitiger Verharmlosung der männlichen Lust. So fordert der Psychiater August Forel eine strikte und planmäßige sexuelle Erziehung, um Trieblichkeit erst gar nicht entstehen zu lassen.25 Zunächst bleibt die Verteufelung jeglicher Triebauslebung oder erotischer Phantasien geschlechtsunabhängig, was selbstverständlich auch die männliche Sexualität massiv einschränkt. Wesentlich sinnvoller erscheint da die nur selektive Verteufelung des Geschlechtlichen. Während neben Forel auch Albert Moll in seinem „Handbuch der Sexualwissenschaft“ dafür plädiert, jegliche Stimuli, welche zur Geschlechtsregung führen könnten, zu vermeiden, postulieren andere Wissenschaftler, dass nur die weibliche Ausprägung der Sexualität amoralische Züge in sich tragen kann.26 Dieser Idee verschrieb sich auch der Sexualwissenschaftler Freiherr Richard von Krafft-Ebing, welcher sich bereits 1886 in seinem Werk „Psychopathia Sexualis“ darum bemühte, eine Liste aller pathologischen Erscheinungen eines individuellen Sexuallebens zu erstellen. Sehr verständnisvoll gibt sich Krafft-Ebing bei der Feststellung, dass Phänomene wie die Pädasterie, wenn von einem Mann praktiziert, kein Verbrechen sondern viel eher eine Krankheit sei, zumal der Mann in seiner Natur ohnehin ein polygames Wesen ist, das bei sexuellen Fehltritten vor Gericht weniger hart bestraft werden sollte, als die selbstverständlich monogame Frau.27 Lebt das Weib seine Sexualität aus, ist es also nicht nur krankhaft, sondern auch verbrecherisch, weil das weibliche Wesen zugleich ein monogames ist und damit eigentlich keinen Anspruch auf Befriedigung haben sollte. Gibt sich der Mann fragwürdiger Sexualpraktiken hin, ist er nur das Opfer seines polygamen Wesens. Grundsätzlich, so Krafft-Ebing, ist die Sexualität des Weibes ohnehin nur im Rahmen der Ehe denkbar,28 woran Paul Julius Möbius 1900 in seinem Werk „Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes“ anknüpft und statuiert, dass das Weib auch innerhalb eines ehelichen Rahmens kein Individuum, sondern ein Gattungswesen sei, dessen Zweck rein in der Fortpflanzung bestünde und die Befriedigung weiblicher Sexualität weder nötig noch möglich sei.29 Ohne weibliches Verlangen nach sexueller Befriedigung besteht auch keine Angst mehr vor Potenzverlust seitens des Mannes. Die Annahme, dass gesunde Weiblichkeit mit Frigidität einhergeht bedeutet im Umkehrschluss, dass der Mann beim Akt nur einer Anforderung gerecht werden muss: seiner eigenen Befriedigung. Die Terra incognita der weiblichen Sexualität ist damit non-existent, das vormals Unverstandene muss mangels Existenz zwangsläufig nicht mehr erklärt werden. Die Sexualangst, die Furcht vor dem Weib und die Sorge vor Potenzverlust sind damit eliminiert.

Der Gegenpol zur Sexualangst ist das gesteigerte Bedürfnis nach Sex und Erotik. In einer Zeit, in welcher das Ausleben von Sexualität hochgradig verpönt ist, muss die reale Befriedigung durch eine imaginäre, verdeckte substituiert werden. Viel mehr noch muss für die freie Auslebung von sexuellen Fantasien eine plausible Ausrede, eine Schuldzuweisung stattfinden, die das verpönte Sexuelle dennoch auslebbar macht. Otto Weininger ist es, der in seinem Werk „Geschlecht und Charakter“ einen Zusammenhang zwischen der Geschlechtsidentität und persönlichen Eigenschaften zu sehen versucht. Geschlechtliche Identität ist laut Weininger ein bisexuelles Spektrum, dass sich aus typisch Weiblichem (W) und typisch Männlichem (M) speist. So sind die Emanzipationsbewegungen der Frauen um die Jahrhundertwende laut Weininger nur ein Versuch der Frau (W) sich dem Idealmenschen Mann (M) anzunähern.30 Weininger stellt dabei fest, dass das Weibliche W kein logisches oder ethisches Verständnis in sich trüge.31 Dem beipflichtend stellen Lombroso und Ferrero fest, dass die Weiblichkeit ein Indikator für halbkriminaloide Verhaltenszüge und allgemeine geistige Inferiorität sei.32 Damit, so auch Weininger, steht der „tiefststehende Mann“ immer noch „unendlich hoch über dem höchststehenden Weibe“33, ist also dem Mann kognitiv und moralisch gänzlich unterlegen. In seiner Dissertation an der Universität Wien bemerkt Weininger, dass die Frau, neben ihrem Unsinn und Egoismus, stets den Koitus herbeizuführen versuche, also ihr ganzes Sein im Befriedigen sexueller Gelüste bestünde.34 Auch Möbius stellte zuvor in „Über den Schwachsinn des Weibes“ fest, dass das Weib „tierähnlich“ sei, treibgesteuert, verspielt und damit einer starken, dominanten Hand bedarf.35 Ein Frauenphantasma entsteht und wird durch mehr oder weniger wissenschaftliche Argumente untermauert. Das eigene männliche Sexualverlangen wird auf das Phantasiewesen Weib projiziert und dadurch im Geiste und sicherlich in so manchem Schlafzimmer ausgelebt. Das Erniedrigen der Frau wird damit verdeckt fetischisiert, die Lust am sexuellen Dominieren wird unter dem Deckmantel einer vermeintlich wissenschaftlichen Abhandlung ausgelebt und eine Sexphantasie wird zum akademischen Faktum. Genau auf diese Weise können sexuelle Interaktionen für den Mann ohne Scham- und Schuldgefühle ausgelebt werden: Wer seine Frau bei sich behalten will, ist also nahezu gezwungen möglichst häufig sexuell aktiv zu werden, schließlich wird es so vom animalischen Weib verlangt. Die Auslebung von Dominanzfantasien ist damit kein obszönes sexuellen Verlangen mehr, sondern dient einzig und allein dazu, der Frau gerecht zu werden. Die sexuelle Aggression des Mannes ist damit ein Werkzeug um ganz uneigennützig einer gesellschaftlichen Agenda gerecht zu werden: Das Weibliche ist ein Element der Unordnung, die Frau ist ein Risikofaktor in jeglicher menschlicher Vereinigung und sei nicht nur vom Mann zu unterscheiden - wie es Havelock Ellis in seiner Untersuchung der sekundären Geschlechtsunterschiede anmerkt36 - sondern auch durch Männerhand zu regulieren. Wenn Weininger davon spricht, dass das Weib den Koitus stets herbeiführt, dann verdreht er mit dieser „Schuldzuweisung“ eine mögliche männliche Sexual obsession, die sehr wohl genauso dafür verantwortlich sein kann, dass jegliche zwischengeschlechtliche Interaktion im Akt endet. Mit diesen vermeintlich wissenschaftlichen Fakten werden gleich mehrere Sexphantasien in einen öffentlichen Raum gestellt: Männliche Dominanz, weibliche Erniedrigung und polyamouröse bis päderastische Abenteuer finden nun unter vorgegebener akademischer Lustbefreitheit in wissenschaftlichen Schriftwerken Erwähnung - und im echten Leben Legitimation.

Dass das vermeintlich Wissenschaftliche in Wien um die Jahrhundertwende nichts anderes ist, als Pornographie unter einem gesellschaftlich anerkannten Namen, schien auch Zeitgenossen aufgefallen zu sein. Selbst Freuds allseits bekannte Psychoanalyse und Erforschung der weiblichen Hysterie wurden als „laszives Vergnügen [...] indiskrete Fragen an die Patienten zu stellen“37 bezeichnet. Das voyeuristisch anmutende Erfragen pikanter Details aus dem erotischen Intimleben der ausgelieferten Patientinnen wurde sogar als „psychische Onanie“38 betitelt, die Ärzte unter Vorwand einer Anamnese praktiziert haben sollen.39 1 895 erlaubt die „Studie über Hysterie“ von Freud und Breuer noch weitere Einblicke in das Sexualleben ihrer Patientinnen: „[D]as intimste Leben und Geschick", sowie „sexuale und eheliche Verhältnisse"40 41 werden nun unter Vorgabe einer objektiv­wissenschaftlichen Lustbefreitheit veröffentlicht. Fast entschuldigend wirkt da Freuds Aussage in „Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen“: Er bezeichnet die sich prüde gebende Gesellschaft als „Heuchler, Kranke wie Gesunde“, die “der allgemeinen Aufrichtigkeit“ wegen „ein gewisses Maß von Duldung in sexuellen Dingen“ aufbringen 41 müsse.

Dass die Gesellschaft ihre Prüderie nur vorzugeben scheint wird gerade im alternativmedizinischen Bereich ersichtlich. Bleiben wir im vermeintlich medizinisch­therapeutischen Zweig der Wissenschaft, darf das lebensreformerische Konzept der Freikörperkultur um die Jahrhundertwende nicht fehlen. Ziel der Lebensreformer war das ganzheitliche Heilen des Menschen unter Berücksichtigung alternativ-medizinischer Therapieansätze, die sowohl Ernährung und Naturverbundenheit als auch die Leibeserziehung umfassten.42 Das zentrale Motiv der Lebensreform ist das Zurückfinden zur Natur und damit das Heilen durch Luft und Sonne, denn „[s]chön-sein kann nur ein gesunder Leib“.43 Dieser Idee entsprang die Praxis der Freikörperkultur, für die sich der bereits erwähnte bildende Künstler Fidus als Pionier erwies.44 Das Einswerden mit der Natur setzt laut den Lebensreformern einen gesunden Umgang mit der eigenen Nacktheit voraus. Die Freikörperkulturbewegung machte sich zum Ziel, sexueller Doppelmoral, Unaufgeklärtheit, Prüderie und Übersexualisierung (gerade im kommerziellen Sinne wie bei Prostitution) entgegenzuwirken.45 Die zerrüttete Sexualmoral und die übertriebene Triebhaftigkeit der Gesellschaft sollte beim Anblick möglichst vieler nackter Körper neutralisiert werden.46 Dieses Überfluten mit dem sonst Verbotenen gab also vor, die Gesellschaft in sexueller Hinsicht moralischer zu machen und das ganz ohne Verbote. Nacktheit solle dadurch als etwas Natürliches wahrgenommen werden und das durch Verbote Reizvollgemachte soll damit seinen Reiz verlieren. Auch hier wird unter der Vorgabe einer Lustbefreitheit eben selbige Lust ausgelebt, schließlich präsentieren die Daten des ersten Treffens der Nacktkulturvereinigung in Berlin ein klares Bild: auf 40 Herren kamen nur etwa zwei bis drei Damen, was von der Allgemeinheit mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen wurde.47 Auch die populären Zeitschriften der Lebensreformer, wie „Freude“ oder „Licht-Land“ waren in erster Linie zur Betrachtung weiblicher Nacktbilder gedacht.48 Das gesteigerte Interesse an Gesundheit und Schönheit glich damit eher einem vorgespielten Kunst- und Gesundheitsenthusiasmus, der dann, laut Jeannot Emil Freiherr von Grotthuß, Besucher eines Schönheitsabends, „[g]anz andere als künstlerische Empfindungen erweckt[e]“.49 Im Rahmen der Freikörperkultur war also beides möglich: Gaffen ohne ein Lüstling zu sein. Den Lichtschwestern wurde schließlich selbstredend nur aus ästhetischem und medizinischem Interesse beim Nacktbaden zugesehen.50 Auch aus dieser Freizügigkeit entwickelte sich eine gewisse Prüderie, ein verkrampfter ethisch­ästhetischer Anspruch an die Nacktheit, wenn auch nur zur moralischen Verteidigung der Bewegung.51

In Anbetracht der mangelhaften Objektivität, Reliabilität und Validität der wissenschaftlichen Ergüsse der Forscher um die Jahrhundertwende, drängt sich die etwas ketzerische Mutmaßung auf, dass die niedergeschriebenen Vorstellungen rund um Weiblichkeit, Sexualität und Ethik nicht sehr viel anders sind, als die literarisch­pornographischen Schöpfungen der Jung-Wiener Autorenschaft. Unter dem Deckmantel vermeintlicher wissenschaftlicher Intentionen und Errungenschaften wurde ein Ventil für die vorherrschende Misogynie und die, wenn auch imaginäre, verbotene Lustbefriedigung geschaffen.

4. Männerphantasien: Erotik in der literarischen Wiener Moderne

Das erotische Schaffen der Jung-Wiener Autorenschaft speist sich vornehmlich aus der als unbefriedigend erlebten Realität im Wien der Jahrhundertwende. Zwischen striktem Verbot, Verteufelung, gar Leugnung der Sexualität und ständigen wissenschaftlichen Überlegungen zu Sex und Erotik, wird das Tabuthema zur omnipräsenten Heimsuchung der jungen Autoren. Wie es Freud selbst trefflich und fast selbstreferenziell anmutend in „Der Dichter und das Phantasieren“ feststellt, gebiert das Aufstauen der sexuellen Gedanken sexualisiertes kulturelles Gut.52 Je strikter die Maßregelungen, je lauter der Aufschrei bei Grenzüberschreitungen, desto reizvoller wurde die verbotene Frucht „Sex“ - und auch der reine Umgang mit eben dieser verbotenen Frucht. Das verpönte Sinnliche, der Sex, der damit unweigerlich verbundene allgemeine Genuss, kurz der Hedonismus und die Dekadenz wurden als gesellschaftliche Degeneration dargestellt.53 Dem gegenüber stand die Revolte der Jung-Wiener Nervenkünstler, die sich auf ihre Sinnlichkeit und subjektive Wahrnehmung der Welt beriefen und sich unter dem Namen der Sezession von der von ihren Vorvätern geschaffenen Welt abwandten.54 Die Autorenschaft Jung-Wien gab sich der Dekadenz hin, dem Kult des Schönen, der Introspektion und Ästhetisierung des Lebens, eben jener bereits erwähnten Degeneration.55 Autoren wie Schnitzler, Altenberg und Salten verschrieben sich damit der Auflehnung und Revolte gegen die Vatergeneration und gaben sich genau dieser Dekadenz völlig hin.56 Ihre Werke sollten nicht nur die unreflektierte sexuelle Doppelmoral der Wissenschaft parodieren, sie sollten aufrüttelt, brüskieren, den Menschen aus seiner Ohnmacht und Schockstarre erwachen lassen und ihn handlungsfähig machen.57 Neben dem fast edel anmutenden gesellschaftskritischen Kalkül sei jedoch auch die erotisch-pornographische Komponente zu nennen. Die Literatur der Wiener Moderne dient im halb-öffentlichen Raum der literarischen Kunst (man denke an den eigentlich anonymen Autor der „Mutzenbacher“) als Ventil für erotische Fantasien, Sexualängste und offene Kritik. Wie sich die bereits angeklungenen Phantasien rund um Sex und Weiblichkeit auch in der Literatur Wiens niederschlagen, sei nachfolgend anhand textueller Beweise zu erörtern.

4.1 Frauenbilder in Männeraugen

Dass die Frau im Zentrum der männlichen Sexualidentität steht, sollte durch die genaue Analyse der auffälligen Frauenzentriertheit im Bereich der Wissenschaften bereits ersichtlich geworden sein. Die Projektionsfläche Frau gebiert damit verschiedenste Phantasmen, die sich auf vielseitige Positionierungen zur Sexualität beziehen. Ein Frauenphantasma ist damit hochgradig abhängig vom Phantasierenden und seiner Einstellung zur Erotik. Die imaginierten Frauenbilder erweisen sich im literarischen Kontext als entrealisierte und enthumanisierte Kunstgeschöpfe, die nicht vorgeben, sich auf reale weibliche Individuen zu beziehen.58 Die Wissenschaft bestand wiederum darauf, dass sich die postulierten Vorstellungen von Fraulichkeit in empirischen Beweisen begründen. Im Rahmen der Künste wird der Begriff „Frau “ als leere Hülle behandelt, die abhängig von den Gelüsten und Ängsten des sie ausfüllenden Mannes zum Leben erweckt wird.59 Die Wiener Künstlerschaft, ob literarisch oder bildend, schafft ihre eigenen provokanten, angstgetriebenen oder vergöttlichenden erotischen Phantasien, indem sie dem weiblichen Geschlecht erotische Eigenschaften zuschreiben, sie also zum sexuellen Fabelwesen werden lassen. Im Weiblichen haben sowohl der ikonographische als auch der literarische Symbolismus und der Jugendstil ihr Hauptthema gefunden.60 Das natürliche Ornament Frauenhaar wird im verträumten Jugendstil durch Gustav Klimt zum fetischisierten Lustelement („Danae“, „Nuda Veritas“, „Goldfische“), Egon Schiele erfreut sich in seinen Werken häufig an der schamlosen Darstellung weiblicher Genitalien („Liegende Entblößte“, „Liegender weiblicher Akt mit gespreizten Beinen“), Fidus widmet sich seiner eingangs erwähnten Ambivalenz zwischen Sexualangst und Gelüsten („Finsterster Abend“, „Wanderers Traum“). Durch die schier undurchdringbare Rätselhaftigkeit der Frau erhalten vielfältige Inkarnationen ihre Bühne: Zwischen Hexe, Jungfrau, Dirne und Mutter changieren die Bilder weiblicher (Sexual-)Identität und die Frau wird zum sexuellen Fabelwesen.61 Die Projektionsfläche Frau ändert je nach Quelle des Projektionslichts oder sexueller Einstellung des Projizierenden selbst ihr Erscheinungsbild.

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1 Rieder, Heinz. 1968. Österreichische Moderne : Studien zum Weltbild und Menschenbild in ihrer Epik und Lyrik. Bonn: Bouvier. 17.

2 Lamott, Franziska. 2001. Die vermessene Frau. Hysterien um 1900. München: Wilhelm Fink Verlag.18f.

3 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 35.

4 Bahr, Hermann. 1968. Zur Überwindung des Naturalismus. Theoretische Schriften 1887-1904. Stuttgart: Kohlhammer. 202.

5 Rieder, Heinz. 1968. Österreichische Moderne : Studien zum Weltbild und Menschenbild in ihrer Epik und Lyrik. Bonn: Bouvier. 15.

6 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 7.

7 Lamott, Franziska. 2001. Die vermessene Frau. Hysterien um 1900. München: Wilhelm Fink Verlag. 19.

8 Toulmin, Janik. 1998. Wittgensteins Wien. Wien: Döcker. 56.

9 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.12.

10 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.7.

11 Ebd. 7.

12 Ebd. 13.

13 Ebd. 13.

14 Antes, Klaus. 1973. Erziehung zur Anpassung: Über die Dressur der Menschen. München: Heyne. 27.

15 Schnitzler, Arthur. 1968. Jugend in Wien: eine Autobiographie. München: Molden. 287.

16 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 8.

17 Ebd. 12.

18 Rabelhofer, Bettina. 2006. Symptom, Sexualität, Trauma: Kohärenzlinien des Ästhetischen um 1900. Würzburg: Königshausen & Neumann. 122.

19 Wedemeyer, Bernd. 1999. „Zum Licht. Die Freikörperkultur in der wilhelminischen Ära und der Weima­rer Republik zwischen Völkischer Bewegung, Okkultismus und Neuheidentum.“ Archiv für Kulturge­schichte 81.1: 178.

20 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 12.

21 Brandow-Faller, Megan. 2008. „Man, Woman, Artist? Rethinking the Muse in Vienna 1900“. Austrian History Yearbook 39. Cambridge: University Press: 93.

22 Frecot, Janos. 1997. Fidus 1868-1948: Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegung. Frankfurt: Zweitausendeins. 283.

23 Schwarz, André. 2012. Lustvolles Verschweigen und Enthüllen: eine Poetik der Darstellung sexuellen Handelns in der Literatur der Wiener Moderne. Marburg: LiteraturWissenschaft.de. 277.

24 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 8.

25 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp.77.

26 Ebd. 73.

27 Krafft-Ebing, Richard von. 2001. Psychopathia Sexualis. Berlin: Matthes & Seitz Verlag. 10.

28 Ebd. 10.

29 Schwarz, André. 2012. Lustvolles Verschweigen und Enthüllen: eine Poetik der Darstellung sexuellen Handelns in der Literatur der Wiener Moderne. Marburg: LiteraturWissenschaft.de. 82.

30 Weininger, Otto. 1920. Geschlecht und Charakter. Eine Prinzipielle Untersuchung. Wien/ Leipzig: Wilhelm Braumüller Verlag.80f.

31 Ebd. 232.

32 Lombroso, Cesare. 1894. Das Weib als Verbrecherin und Prostituirte : anthropologische Studien, gegrün­det auf eine Darstellung der Biologie und Psychologie des normalen Weibes. Hamburg: Verlagsanstalt und Dr. A-G. 89.

33 Weininger, Otto. 1920. Geschlecht und Charakter. Eine Prinzipielle Untersuchung. Wien/ Leipzig: Wilhelm Braumüller Verlag. 345.

34 Schwarz, André. 2012. Lustvolles Verschweigen und Enthüllen: eine Poetik der Darstellung sexuellen Handelns in der Literatur der Wiener Moderne. Marburg: LiteraturWissenschaft.de. 35.

35 Ebd. 35.

36 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 72.

37 Dubois, Paul. 1910. Psychoneurosen und ihre seelische Behandlung: Vorlesungen gehalten an der Universität Bern. Bern: Francke. 139.

38 Krafft-Ebing, Richard von. 2001. Psychopathia Sexualis. Berlin: Matthes & Seitz Verlag. 7.

39 Lamott, Franziska. 1998. „Phantasierte Unzucht - unzüchtige Phantasien: Über Freuds Erfindung des analytischen Raums“. L'Homme 9.1: 26-40. 27.

40 Breuer, Josef. 2007. 1895. Studien über Hysterie. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag. 77.

41 Freud, Sigmund. 2000 „Die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen“. Sigmund Freud: Studienausgabe. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag: 18.

42 Frecot, Janos. 1997. Fidus 1868-1948: Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegung. Frankfurt: Zweitausendeins. 47.

43 Ebd. 47.

44 Ebd. 47.

45 Ebd. 49.

46 Ebd. 49.

47 Frecot, Janos. 1997. Fidus 1868-1948: Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegung. Frankfurt: Zweitausendeins.49.

48 Ebd. 49.

49 Grotthuß, Jeannot Emil Freiherr von. 1909. Aus deutscher Dämmerung. Schattenbilder einer Übergangskultur. Stuttgart: Greiner & Pfeiffer. 35.

50 Frecot, Janos. 1997. Fidus 1868-1948: Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegung. Frankfurt: Zweitausendeins. 49.

51 Ebd. 51.

52 Freud, Sigmund. 2000. „Der Dichter und das Phantasieren“. Sigmund Freud: Studienausgabe. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag: 172.

53 Schwarz, André. 2012. Lustvolles Verschweigen und Enthüllen: eine Poetik der Darstellung sexuellen Handelns in der Literatur der Wiener Moderne. Marburg: LiteraturWissenschaft.de. 20.

54 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 70.

55 Loos, Adolf. 2007. „Ornament und Verbrechen“. Sämtliche Schriften Band 1. Wien: Herold Verlag: 277.

56 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 27.

57 Rieder, Heinz. 1968. Österreichische Moderne : Studien zum Weltbild und Menschenbild in ihrer Epik und Lyrik. Bonn: Bouvier.14.

58 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 138.

59 Schmujlow-Claassen, Ria. 1982. Ria Schmujlow-Claassen und Hugo von Hofmannsthal: Briefe, Aufsätze, Dokumente. Stuttgart: Cotta. 242.

60 Wagner, Nike. 1982. Geist und Geschlecht. Karl Kraus und die Erotik der Wiener Moderne. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 25.

61 Ebd. 25.

Ende der Leseprobe aus 55 Seiten

Details

Titel
Ein lüsterner Blick in das Chambre Séparée. Erotische Literatur in der Wiener Moderne
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Germanistik)
Veranstaltung
Zulassungsarbeit
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
55
Katalognummer
V1042583
ISBN (eBook)
9783346463937
ISBN (Buch)
9783346463944
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Zulassungsarbeit im Rahmen der 'Neueren Deutschen Literaturwissenschaft' mit dem Schwerpunkt Wiener Moderne.
Schlagworte
Wien, Wiener Moderne, Erotische Literatur, Fin de Siècle, Felix Salten, Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Josefine Mutzenbacher, Seccession, Gustav Klimt, Österreich, Freikörperkultur, Fidus, Bildende Kunst, Femme Fatale, Femme Fragile, Femme Enfant, Frauenbild, Sexualtität, Freud, Psychopathia Sexualis, Richard von Krafft-Ebing
Arbeit zitieren
Isabell Rieth (Autor:in), 2020, Ein lüsterner Blick in das Chambre Séparée. Erotische Literatur in der Wiener Moderne, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1042583

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