GESCHICHTE
1. Schritte zur Einigung Westeuropas
Grundsätzliches
-Politische und kulturelle Vielfalt
-Entstehung der modernen Europabewegung aus ehemaligen Widerstandsgruppen
-europäischer Föderalismus vor allem von bürgerlich-liberalen und katholischen Gruppierungen getragen, aber auch sozialistische Linke
-Kongreß in Den Haag 1948: über 800 europ. Föderalisten aus 20 Ländern, europ. Gedanke hält Einzug in die offizielle Politik
-Fünf-Mächte-Vertrag 1948: F, GB, Belgien, NL, Luxemburg; Beistandspakt gegen Erneuerung einer dt. Expansionspolitik (vordergründig), Schutz gegen sowjetische Europapolitik
Die ersten europäischen Organisationen
-Organisation für wirtschaftliche Zus.arbeit in Europa (OEEC), 1948 von 16 europ. Staaten gegründet, Verteilung der amerik. Wirtschaftshilfe (Marshallplan) nach den Bedürfnissen der einzelnen Länder, Förderung der Einigung Westeuropas, jedoch auch Spaltung Europas (kalter Krieg), wirtschaftl. Erfolgreich, europ. Länder wollten volle Souveränität behalten
-Europarat 1949 (1993 31 Mitgliedstaaten)
-Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte 1950
Die Entstehung der Europäischen Gemeinschaft
-Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, EGKS) 1951
F, D, I, Benelux, Förderung des zwischenstaatl. Handels durch Verbot von Zöllen, Festlegung der Menge des Handelsvolumens
F: Sicherheitsbedürfnis, da Schwerindustrie des Ruhrgebiets kontrolliert wird
D: erlangt Stück seiner Souveränität zurück
-Römische Verträge 1957: Gründung von EWG, Euratom
Ziel: Zollunion mit gemeinsamen Außenzöllen zur Förderung des
Wirtschaftswachstums und Verbesserung des Lebensstandards, Freizügigkeit der Arbeitnehmer, freies Niederlassungsrecht der Unternehmer, gemeinsame Agrar-, Verkehrs-, Sozial- und Währungspolitik, Schaffung gleicher Voraussetzungen für wirtschaftl. Unternehmungen in versch. Nationen; Ziele bis Heute nur teilweise verwirklicht
Organe: Ministerrat, Kommission, Parlamentarische Versammlung
-Europäische Freihandelszone (EFTA): Schweiz, Schweden, Österreich, GB, Dänemark, Norwegen wollten nationale Souveränität nicht aufgeben, nur handelspolitische Ziele
-Elysee-Vertrag (Dt.-Franz. Vertrag) 1963, nur Absichtserklärungen beider Staaten
Treffen der beiden Regierungschefs zweimal jährlich, der Außenminister alle 3 Monate
Aufbau und Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft
-großer wirtschaftl. Erfolg der EWG
> Gründung der EG 1967 (Zus.schluß von Montanunion, EWG und Euratom) Organe: Ministerrat, Kommision, Europäisches Parlament, Europäischer Gerichtshof
-Zollunion 1968: Aufhebung der Zollabgaben innerhalb der Sechsergemeinschaft
-Norderweiterung: GB, Dänemark, Irland 1973
-Süderweiterung: Griechenland 1981; Spanien, Portugal 1986
> politische und wirtschaftl. Schwierigkeiten
-Europäische Politische Zusammenarbeit (EPZ): Abstimmung der Außenpolitik
-Europäische Union (EU), Vertrag von Maastricht 1992
Schaffung eines europ. Binnenmarktes 1993, Währungsunion 1999, politische Einigung, Nationalstaaten übertragen der Gemeinschaft Kompetenzen u.a. bei Fragen der Umwelt- und Insustriepolitik, im Gesundheitswesen, beim Verbraucherschutz; Subsidiaritätsprinzip
Stärkung der Zus.arbeit der einzelnen Staaten z.B. bei Asyl- und Einwanderungsfragen, Verfolgung internat. Kriminalität
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP), WEU
-Beziehung der EU zu den Staaten der 3.Welt: Vertrag von Jaunde 1963, Vertrag von Lome (Commonwealth)
-Beitrittserweiterungen: EFTA-Staaten?, Osteuropa?
2. Vom Ost-West-Gegensatz zum Zusammenbruch der Sowjetunion
Osteuropa nach dem 2. WK
-Auflösung der Anti-Hitler-Koalition
-Konferenz von Jalta auf Krim 1945: Meinungsverschiedenheiten, Einigung über gemeinsame Kontrolle Ds nach dem Krieg, zukünftige Weltorganisation, gemeinsame Kriegsführung gegen Japan
Sowjetisierung Osteuropas, Satellitenstaaten
Kommunisten nahmen am lokalen politischen Geschehen Teil und zogen die Kontrolle über den Regierungsapparat an sich
-Tschechoslowakei: Kommunisten nutzen traditionelle Differenzen zwischen Tschechen und Slowaken aus, Unterwanderung von Polizei und Verwaltung, illegale Maßnahmen (Bombenattentate, Diffamierungen, Verhaftungen), an den Grenzen stationierte sowjetische Truppen
-Jugoslawien: Kommunistisch (Tito), jedoch von Sowjetunion unabhängig, gweisse Dezentralisation der Verwaltung, Aufhebung der Kollektivierung der Landwirtschaft, Experimente mit Gewinnverteilung
Wirtschafts- und Militärbündnisse in Ost und West
-COMECON 1949: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe; Gründungsmitglieder: Sowjetunion, Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn Mongolei (1962), Kuba (1972), Vietnam (1978); Auflösung 1991
-NATO 1949: westl. Militärbündnis
-Koreakrieg 1950-1953 als Anlaß für verstärkte Verteidigungsbemühungen
-Ausweitung der Nato: Griechenland und Türkei 1952, Wiederaufrüstung Westdeutschlands
-Westeuropäische Union mit BRD und Italien
-Warschauer Pakt 1955, Reaktion auf Nato-Beitritt der BRD, Völkerrechtliche Grundlage für SU um Truppen in Europa zu stationieren und Abweichler vom sowj. Kurs zu disziplinieren (Prager Frühling 1968) Aufstände in Osteuropa gegen die SU (1953-1956)
-Aufstand in der DDR vom 17. Juni 1953: blutige Unterdrückung mit Hilfe sowj. Panzer
-Aufstand in Polen 1956: Partei gibt der Bevölkerung nach, kein milit. Eingreifen der SU
-Ungarnaufstand 1956: milit. Einggreifen der SU
Das "Gleichgewicht des Schreckens"
-rüstungstechnischer Vorsprung der USA am Ende des 2. WK: militärisches Konzept der "massiven Vergeltung"
-Sputnikschock 1957
-"Friedliche Koexistenz"
-Mauerbau in Berlin 1961 um Flüchtlingsstrom nach West-Berlin zu stoppen
-Kuba-Krise 1962: Stationierung sowjetischer Raketen auf Kuba, Blokade Kubas
Entspannungspolitik
-"Heißer Draht" 1963: Fernschreibverbindung zwischen Kreml und Weißem Haus
-Rüstungskontrolle: Verzicht auf Kernwaffenversuche in der Atmosphäre 1963; SALT-I-Vertrag
-KSZE-Konferenz 1973; Schlußakte von Helsinki; Politik soll künftig auf friedlichen Prinzipien aufbauen, Vertrauensbildende Maßnahmen (wechselseitige Manöverbeobachtungen), wirtschaftl. und technische Kooperation
Von der Rüstungskontrolle zur Abrüstung
-SU modernisiert auf Europa gerichtete Raketen
> Nato-Doppelbeschluß 1979: 1. Atomwaffen der USA in Europa; 2. Verhandlungsangebot an SU
> kein Erfolg der Verhandlungen > 1983 Pershing-II-Raketen in BRD
> Friedensbewegung
-Perestroika und Glasnost in der SU, Ziel: radikaler Umbau der Gesellschaft, jedoch 1991 Auflösung der SU; Beendigung des kalten Krieges, Entlassung der ostmittel- und südosteuropäischen Staaten aus dem sowj. Block, Dt. Einheit ermöglicht
Außenpolitik der BRD
-Westintegration; Hallstein-Doktrin: Alleinvertretungsanspruch der BRD
-"Wandel durch Annäherung" in den 60ern
-"Zwei-plus-vier-Vertrag" 1990
3. Konfliktzonen der 3. Welt
-Die Auflösung der alten Kolonialreiche, Dekolonisierung in Asien, Afrika
-Die Blockfreien: Sprachrohr der 3.Welt, Jugoslawien, Indien, Ägypten
-Abhängigkeit der Industrienationen von der OPEC, Erfolgreichstes
Rohstoffkartell der 3. Welt; Ölpreiserhöhung, Weltwirtschaftskrise in den 70er Jahren
Bedingungen des Nord-Süd-Konflikts
-Traditionelle Benachteiligung durch Kolonialherrschaft; Kolonien als Rohstoffliferanten und Absatzgebiete
-Strukturen des Kolonialismus, zweckorientiert, keine Rücksicht auf kulturelle Zusammenhänge
-Neokolonismus, Industrialisierung, Entwicklungshilfe: Aufrechterhaltung alter Abhängigkeiten
-Hunger
Konfliktfelder zwischen Nord und Süd
-wirtschaftl. Benachteiligung der 3. Welt, Analphabetismus
-UN-Umweltkonferenz in Rio 1992
Ansätze zur Konfliktlösung
-UNO, Generalversammlung, Sonder- und Hilfsorganisationen
-Sicherheitsrat
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptthemen des Dokuments "GESCHICHTE"?
Das Dokument behandelt die Geschichte Europas nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Schritte zur Einigung Westeuropas, den Ost-West-Gegensatz und den Zusammenbruch der Sowjetunion sowie Konfliktzonen der Dritten Welt. Es analysiert politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen.
Welche Schritte wurden unternommen, um Westeuropa zu vereinigen?
Das Dokument beschreibt den Fünf-Mächte-Vertrag, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa (OEEC), den Europarat und die Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EGKS, EWG, Euratom). Es erwähnt auch den Elysee-Vertrag und die Europäische Freihandelszone (EFTA).
Was war die Bedeutung des Marshallplans?
Der Marshallplan führte zur Gründung der OEEC, die die amerikanische Wirtschaftshilfe verteilte und die Einigung Westeuropas förderte, aber auch zur Spaltung Europas (kalter Krieg) beitrug.
Was waren die Ziele der Römischen Verträge von 1957?
Die Römischen Verträge führten zur Gründung der EWG und Euratom. Ziel war eine Zollunion mit gemeinsamen Außenzöllen zur Förderung des Wirtschaftswachstums, Freizügigkeit der Arbeitnehmer, freies Niederlassungsrecht der Unternehmer und eine gemeinsame Agrar-, Verkehrs-, Sozial- und Währungspolitik.
Welche Rolle spielte der Ost-West-Gegensatz nach dem Zweiten Weltkrieg?
Das Dokument beschreibt die Auflösung der Anti-Hitler-Koalition, die Sowjetisierung Osteuropas, die Gründung von COMECON und NATO, den Koreakrieg, den Warschauer Pakt und die Aufstände in Osteuropa gegen die Sowjetunion. Es behandelt auch das "Gleichgewicht des Schreckens", die Entspannungspolitik und die Perestroika und Glasnost in der Sowjetunion.
Was war der Warschauer Pakt?
Der Warschauer Pakt wurde 1955 als Reaktion auf den NATO-Beitritt der BRD gegründet und diente als völkerrechtliche Grundlage für die Sowjetunion, um Truppen in Europa zu stationieren und Abweichler vom sowjetischen Kurs zu disziplinieren.
Welche Ereignisse führten zur Entspannungspolitik?
Der Mauerbau in Berlin 1961, die Kuba-Krise 1962 und die Einrichtung des "Heißen Drahts" 1963 trugen zur Entspannungspolitik bei. Auch Rüstungskontrollverträge und die KSZE-Konferenz spielten eine Rolle.
Was waren die Ursachen für den Zusammenbruch der Sowjetunion?
Perestroika und Glasnost in der Sowjetunion, die auf einen radikalen Umbau der Gesellschaft abzielten, führten letztendlich zur Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991. Dies ermöglichte auch die Beendigung des Kalten Krieges, die Entlassung der ostmittel- und südosteuropäischen Staaten aus dem sowjetischen Block und die Deutsche Einheit.
Welche Rolle spielte die BRD in der Außenpolitik?
Die BRD verfolgte eine Westintegration, die Hallstein-Doktrin, den "Wandel durch Annäherung" in den 60ern und unterzeichnete den "Zwei-plus-vier-Vertrag" 1990.
Was sind die Hauptkonfliktzonen der Dritten Welt?
Das Dokument behandelt die Auflösung der alten Kolonialreiche, die Dekolonisierung, die Rolle der Blockfreien, die Abhängigkeit der Industrienationen von der OPEC und die Bedingungen des Nord-Süd-Konflikts wie traditionelle Benachteiligung durch Kolonialherrschaft, Neokolonialismus und Hunger. Es erwähnt auch die UN-Umweltkonferenz in Rio 1992 und Ansätze zur Konfliktlösung durch die UNO und die "Gruppe der 77er".
Was sind die Bedingungen des Nord-Süd-Konflikts?
Traditionelle Benachteiligung durch Kolonialherrschaft, Strukturen des Kolonialismus, Neokolonialismus, Industrialisierung, Entwicklungshilfe und Hunger sind Bedingungen des Nord-Süd-Konflikts.
Welche Organisationen sind an der Konfliktlösung beteiligt?
Die UNO, insbesondere die Generalversammlung, Sonder- und Hilfsorganisationen und der Sicherheitsrat, sowie die "Gruppe der 77er" und die Blockfreien sind an der Konfliktlösung beteiligt.
- Arbeit zitieren
- Oliver Fischer (Autor:in), 2001, Schritte zur Einigung Westeuropas / Vom Ost-West-Gegensatz zum Zusammenbruch der Sowjetunion / Konfliktzonen der 3. Welt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104296