Die Frage, wie die Sexualität von von Frauen geschriebenen Hauptfiguren im Kontext zu der seit Jahrzehnten andauernden Emanzipationsdebatte fungiert und welchen Beitrag die Autorinnen dieser Debatte beitragen, soll geklärt werden. In dieser Arbeit wird die Sexualität von den Protagonistinnen, welche beide unter dem Druck der Moralvorstellungen der jeweiligen Zeit litten, aufgearbeitet.
Die nicht gelebte Sexualität von Agathe, der Protagonistin von Gabriele Reuters Bildungsromans Aus guter Familie wird in dieser Arbeit der überdargestellten Sexualität von Roches Hauptfigur Elizabeth gegenübergestellt. Ziel dieser Hausarbeit ist es, anhand dieser Gegenüberstellung Parallelen zwischen den Figuren und schließlich auch der Autorinnen bezüglich der Emanzipationsdebatte zu ziehen – und die Kernproblematik, dem Versagen der von der Gesellschaft erzogenen und geprägten Eltern, ganz besonders den Müttern, deutlich zu machen. Ebenfalls soll ein Verständnis für die Problematik der fiktiven als auch realen Frauen im Bezug auf die sexuellen Wertvorstellungen der jeweiligen Gesellschaft um 1900 und 2000 vermittelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HISTORISCHER HINTERGRUND. DIE DREI WELLEN DER EMANZIPATION
- DIE EMANZIPATIONSDEBATTE UM 1900 ANHAND DER NICHT DARGESTELLTEN SEXUALITÄT VON AGATHE
- Agathe und ihre Sexualität
- ELIZABETH UND IHRE SEXUALISIERTE REBELLION GEGEN DIE ZWEITE WELLE DER FEMINISMUSDEBATTE.
- DAS VERSAGEN DER MÜTTERLICHEN VORBILDFUNKTION ALS URSACHE DER SEXUALITÄT DER BEIDEN HAUPTFIGUREN..
- DIE AUTORINNEN MIT IHREN WERKEN IM DISKURS DER FRAUENBEWEGUNG
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung von weiblicher Sexualität in der deutschen Literatur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie des 21. Jahrhunderts im Kontext der Emanzipationsdebatte. Die Arbeit analysiert die Figuren Agathe (Gabriele Reuter, Aus guter Familie) und Elizabeth (Charlotte Roche, Schoßgebiete) und untersucht, wie ihre jeweiligen Sexualitäten die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen ihrer Zeit widerspiegeln. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen der Moralvorstellungen auf die Figuren und die Rolle der Mütter in der Übermittlung dieser Normen.
- Die Darstellung von weiblicher Sexualität in der Literatur im Kontext der Emanzipationsdebatte
- Die Auswirkungen gesellschaftlicher Moralvorstellungen auf weibliche Figuren
- Der Einfluss von Müttern auf die sexuelle Entwicklung ihrer Töchter
- Die unterschiedliche Darstellung von Sexualität in der Literatur um 1900 und 2000
- Die Bedeutung der Autorinnen im Diskurs der Frauenbewegung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die These der Arbeit und die methodischen Ansätze erläutert. Anschließend wird der historische Hintergrund der Emanzipationsdebatte in drei Wellen dargelegt. Dabei wird der Fokus auf die gesellschaftlichen Normen und Erwartungen an Frauen in den jeweiligen Epochen gelegt.
Im dritten Kapitel wird die nicht dargestellte Sexualität von Agathe in Gabriele Reuters Aus guter Familie im Kontext der Emanzipationsdebatte um 1900 analysiert.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Elizabeth, der Protagonistin von Charlotte Roches Schoßgebiete, und ihrer sexualisierten Rebellion gegen die zweite Welle des Feminismus.
Das fünfte Kapitel untersucht das Versagen der mütterlichen Vorbildfunktion als Ursache für die Sexualität der beiden Hauptfiguren.
Das sechste Kapitel betrachtet die Autorinnen Gabriele Reuter und Charlotte Roche im Kontext der Frauenbewegung.
Schlüsselwörter
Emanzipation, Frauenbewegung, Sexualität, Literatur, Moralvorstellungen, Gesellschaft, Mutterrolle, Gabriele Reuter, Aus guter Familie, Charlotte Roche, Schoßgebiete.
- Citation du texte
- Marissa Krolo (Auteur), 2021, Die Sexualität von Agathe aus Gabriele Reuters "Aus guter Familie" im Vergleich zur Sexualität von Roches Hauptfigur Elizabeth. Die Emanzipationsdebatte um 1900 und 2000, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043166