In der Arbeit werden entscheidende Entwicklungstendenzen von rechtspopulistischem Wahlverhalten herausgearbeitet. Es wird untersucht, wie das Wahlverhalten vor und nach der Flüchtlingskrise, die ihren Höhepunkt im Jahr 2015 erreichte, war und wie sich dieses verändert hat. Hierzu werden vier verschiedene Wahlforschungsansätze auf die AfD-Wählerschaft angewandt.
Im ersten Teil werden die soziologischen Ansätze beleuchtet. Diese teilen sich in den mikrosoziologischen Ansatz und in den makrosoziologischen Ansatz auf. Ersterer umfasst die sozialen Kreise, die Einfluss auf das Individuum bei der Wahlentscheidung nehmen. Anhand dieses Ansatzes wird die Affinität zur AfD in Bezug zur Schichtzugehörigkeit, dem Alter, des Geschlechts und der Konfession analysiert.
Im zweiten Schritt wird der makrosoziologische Ansatz betrachtet. Dieser befasst sich mit den vier klassischen Konfliktlinien, wobei unter anderem auf die Hypothese „Je ländlicher die Region, desto eher wird die AfD gewählt“ eingegangen wird. Anschließend werden unter Bezugnahme des Ann-Arbor-Modells die AfD-Sympathisanten analysiert. Innerhalb des Ansatzes wird nach der Theorie von Campbell et al. (1954 und 1968) zwischen langfristigen und kurzfristigen Variablen unterschieden, nämlich der Parteiidentifikation, der Kandidatenorientierung und der Sachorientierung. Darüber hinaus liegt der Forschungsansatz auf Grundlage der Parteiidentifikation, die in Abhängigkeit mit dem sozialen Status gebracht wird und der Kandidaten bzw. Sachorientierung in Bezug zur Einstellung von AfD-Wählern gegenüber Flüchtlingen. Letztlich wird beim Rational-Choice-Ansatz geklärt, welche Themen für AfD-Wähler von großer Bedeutung sind und inwieweit der Protestwähler anhand des expressiven Wählers erklärt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie
- 2.1 Definition Populismus
- 2.1.1 Populismus als rhetorischer Stil
- 2.1.2 Populismus als dünne Ideologie
- 2.1.3 Rechtspopulismus
- 2.2 Erklärungsansätze des Rechtspopulismus
- 2.2.1 Ökonomischer Ansatz
- 2.2.2 Kultureller Ansatz
- 2.2.3 Politischer Ansatz
- 2.3 Erklärungsansätze des Wahlverhaltens
- 2.3.1 Soziologische Ansätze
- 2.3.1.1 Mikrosoziologischer Ansatz
- 2.3.1.2 Makrosoziologischer Ansatz
- 2.3.2 Ann-Arbor-Modell
- 2.3.3 Rational-Choice-Ansatz
- 2.4 Wählertypen
- 2.4.1 Stammwähler
- 2.4.2 Wechselwähler
- 2.4.3 Protestwähler
- 2.4.4 Nicht-Wähler
- 2.5 Definition Krise
- 3. Anwendung Alternative für Deutschland
- 3.1 Geschichtlicher Abriss
- 3.2 Wählerwanderung
- 3.2.1 Stammwähler
- 3.2.2 Wechselwähler
- 3.2.3 Protestwähler
- 3.2.4 Nicht-Wähler
- 3.3 Anwendung der Erklärungsansätze des Rechtspopulismus
- 3.3.1 Ökonomischer Ansatz
- 3.3.2 Kultureller Ansatz
- 3.3.3 Politischer Ansatz
- 3.4 Anwendung der Erklärungsansätze des Wahlverhaltens
- 3.4.1 Soziologische Ansätze
- 3.4.1.1 Mikrosoziologischer Ansatz
- 3.4.1.2 Makrosoziologischer Ansatz
- 3.4.2 Ann-Arbor-Modell
- 3.4.3 Rational-Choice-Ansatz
- Definition und Merkmale von Populismus, insbesondere Rechtspopulismus
- Analyse verschiedener Erklärungsansätze für rechtspopulistisches Wahlverhalten, darunter ökonomische, kulturelle und politische Ansätze
- Anwendung der gewählten Ansätze auf die AfD und die Entwicklung ihrer Wählerschaft, insbesondere im Kontext der Flüchtlingskrise
- Untersuchung der sozioökonomischen und demografischen Merkmale von AfD-Wählern
- Bewertung der unterschiedlichen Wahlforschungsansätze hinsichtlich ihrer Eignung zur Erklärung des rechtspopulistischen Wahlverhaltens.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Erklärung von rechtspopulistischem Wahlverhalten anhand verschiedener Wahlforschungsansätze. Insbesondere wird der Einfluss der Flüchtlingskrise auf das Wahlverhalten beleuchtet. Ziel ist es, verschiedene Ansätze aus der Wahlforschung zu analysieren und ihre Fähigkeit zu bewerten, unterschiedliche Aspekte des rechtspopulistischen Wahlverhaltens zu erklären.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und erläutert die Forschungsfrage sowie die methodische Vorgehensweise. Anschließend wird der Begriff Populismus, insbesondere Rechtspopulismus, definiert und verschiedene Erklärungsansätze für dessen Entstehung und Verbreitung vorgestellt.
Im dritten Kapitel werden verschiedene Erklärungsansätze des Wahlverhaltens vorgestellt und analysiert. Hierzu gehören soziologische Ansätze, das Ann-Arbor-Modell und der Rational-Choice-Ansatz.
Im vierten Kapitel wird die AfD als Beispiel für eine rechtspopulistische Partei in Deutschland betrachtet. Zunächst wird ein geschichtlicher Abriss der Partei gegeben und die Entwicklung ihrer Wählerschaft analysiert.
Die Kapitel 3.3 und 3.4 untersuchen die Anwendung der verschiedenen Erklärungsansätze des Rechtspopulismus und des Wahlverhaltens auf die AfD. Dabei werden die spezifischen Merkmale und Motive der AfD-Wählerschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Rechtspopulismus, Wahlverhalten, Flüchtlingskrise, AfD, Ökonomische Ansätze, Kulturelle Ansätze, Politische Ansätze, Soziologische Ansätze, Ann-Arbor-Modell, Rational-Choice-Ansatz, Wählertypen, Stammwähler, Wechselwähler, Protestwähler, Nicht-Wähler.
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- Anonym (Autor), 2021, Wie erklären Wahlforschungsansätze Aspekte von rechtspopulistischem Wahlverhalten?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043504