Lebensmittelverschwendung entlang der Wertschöpfungskette. Charakteristika und Stand der Forschung


Trabajo de Seminario, 2020

24 Páginas, Calificación: 1,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkurzungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Stand der Forschung

3 Charakteristika
3.1 Begrifflichkeiten und Abgrenzungen
3.2 Lebensmittelverschwendung entlang der Wertschopfungskette
3.2.1 Produktion und Ernte
3.2.2 Erstbehandlung und Lagerung
3.2.3 Verarbeitung und Verpackung
3.2.4 Distribution
3.2.5 Konsum

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Die Stufen der Lebensmittelwertschopfungskette

Abkurzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Verluste und Verschwendungen von Lebensmitteln sorgen weltweit fur groBe Probleme. Diesen zu begegnen stellt eine besondere Herausforderung dar. Dabei stehen insbeson- dere die negativen Folgen in Form von okonomischen, okologischen, ethischen und so- zialen Auswirkungen im Fokus.1 Die wissenschaftliche Literatur, sowie offentliche und politische Debatten haben sich dieser Thematik in den letzten Jahren verstarkt gewidmet und ihre Aufmerksamkeit der Forschung geschenkt. Dies gilt sowohl fur die globale, als auch regionale Betrachtung der Lebensmittelverschwendung.2 Lebensmittel, die fur den menschlichen Verzehr entlang der Wertschopfungskette hergestellt, aber nicht fur diesen Zweck verwendet werden, stellen eine Verschwendung von naturlichen Ressourcen wie Wasser, Land und Energie dar.3 Demzufolge gehen weltweit etwa ein Drittel der fur den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel verloren oder werden verschwendet. In absoluten Zahlen ausgedruckt entspricht dies ungefahr 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr.4 Fur den europaischen Raum wird die Zahl auf etwa 88 Millionen Tonnen pro Jahr ge- schatzt, was umgerechnet circa 173 kg pro Kopf entspricht. Okonomisch gesehen lasst sich daraus ein jahrlicher Verlust von 143 Milliarden Euro ableiten.5

Infolge der negativen Auswirkungen in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit sorgt die Angelegenheit seit langerer Zeit fur groBe Diskussionen. Um einen besseren Uberblick uber die Problematik zu erhalten, ist Ziel dieser Arbeit, den Forschungsstand und die Charakteristika der Lebensmittelverschwendung darzulegen. Die gesammelten Erkennt- nisse bilden daraufhin die Grundlage fur weitere Forschungen. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier wesentliche Kapitel. Neben der Einleitung eroffnet das zweite Kapitel die ausfuhrliche Aufgliederung des aktuellen Forschungsstandes. Im Anschluss beschaf- tigt sich Kapitel drei mit theoretischen Untersuchungen zu den charakteristischen Merk- malen der Lebensmittelverschwendung. Den Schluss der Arbeit bildet das Fazit mit einer Zusammenfassung der herausgestellten Aspekte und einem Ausblick auf zukunftige For- schungsanstrengungen und damit verbundene Herausforderungen.

2 Stand der Forschung

Die Thematik uber die Verschwendung von Lebensmitteln und damit verbundenen Her- ausforderungen wurde erstmals in den 1970er Jahren im internationalen Rahmen disku- tiert. Bei der ersten Welternahrungskonferenz 1974 in Rom wurde festgelegt, dass Nach- ernteverluste bis zum Jahre 1985 um insgesamt 50 Prozent abnehmen sollten.6 Dieses zur damaligen Zeit vereinbarte Ziel sollte reprasentativ zur Hilfe gegen die Bekampfung des Welthungers beitragen. Trotz der ersten Bestrebungen dieses gemeinsame Ziel zu verfol­gen, verschwand das Thema allerdings schnell wieder von der politischen Agenda. Grund dafur war, dass ein rein technischer Ansatz verfolgt wurde, der sich ohne konkrete MaB- nahmenempfehlungen als nicht zielfuhrend herausstellte. In den letzten 30 Jahren haben sich internationale Organisationen der Thematik gewidmet, indem zahlreiche Projekte mit dem Ziel Lebensmittelverschwendung zu verringern, angegangen wurden. Ein grund- legendes Problem war jedoch, dass diesen Initiativen keine aktuelle Datenbasis zugrunde lag und somit hauptsachlich auf veraltete Daten zuruckgegriffen werden musste.7 Dabei streckte sich das Interesse der Forscher in jegliche Richtungen der Lebensmittelver- schwendung aus. Die ersten Schwerpunkte wurden 1997 auf die Quantifizierung der Le- bensmittelverschwendung entlang der amerikanischen Wertschopfungskette gelegt.8 Nach intensiveren Auseinandersetzungen veroffentlichte schlieBlich die Food and Agri­culture Organization (FAO) im Jahre 2011 einen Bericht zum weltweiten AusmaB von Lebensmittelverlusten, welcher auf zwei Studien des Schwedischen Institutes fur Ernah- rung und Biotechnologie basierte. Beide Studien sind durchgefuhrt worden, um als Grundlage fur den internationalen SAVE FOOD-Kongress im Mai 2011 auf der interna- tionalen Messe der Verpackungsindustrie Interpack2011 in Dusseldorf zu dienen. Orga- nisiert wurde der Kongress gemeinsam von der Messe Dusseldorf und der FAO mit dem Ziel auf die weltweite Lebensmittelverluste und deren Auswirkungen auf Armut, Hunger, Klimawandel und die Nutzung naturlicher Ressourcen aufmerksam zu machen. Demnach gehen global rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr verloren. Bezogen auf die Einwohner treten in industrialisierten Gesellschaften weit mehr Lebensmittelverluste auf, als in Entwicklungslandern. Es wird geschatzt, dass in Europa und Nord-Amerika auf Haushaltsebene 95 bis 115 kg Lebensmittelabfalle pro Einwohner und Jahr anfallen, wahrend die Menge in Teilen Afrikas und Asiens 6 bis 11 kg pro Einwohner und Jahr betragt.9 Hinsichtlich Lebensmittelverluste haben sich drei elementare Lebensmittelgrup- pen auf Verbraucherebene herausgestellt. Sie lassen sich in die Gruppen Fleisch bzw. Fisch, Gemuse und Milchprodukte klassifizieren.10 Daruber hinaus wurde eine Analyse zur Quantifizierung der Lebensmittelverluste in der Schweiz durchgefuhrt, in der die Le- bensmittel in vermeidbare, moglicherweise vermeidbare und unvermeidbare eingeteilt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass rund 48% der produzierten tierischen und land- wirtschaftlichen Lebensmittel verloren gehen und insbesondere 13% der Lebensmittel- verluste vermeidbar sind, fast die Halfte davon in einwandfreier Qualitat. 21% der Le- bensmittelverluste sind nicht vermeidbar.11 Des Weiteren wurden in den letzten Jahren mehrere Fallstudien durchgefuhrt, die darauf abzielen, die Verluste in spezifischen Kon- texten zu quantifizieren. Beispielsweise wurden explizite Forschungen auf dem finni- schen Nahrungsmittelsektor durchgefuhrt.12

Ein weiteres groBeres Forschungsgebiet befasst sich mit den Ursachen der Lebensmittel- verschwendung entlang der Wertschopfungskette. Insbesondere an der Schnittstelle zwi- schen Einzelhandlern und Lieferanten wurden Wissenslucken naher erforscht. Dabei hat­ten ursprungliche Forschungen einen explorativen Charakter, die sich auf Lebensmittel- abfalle in der gesamten Lieferkette konzentrieren. Folglich wurden die Ursachen in drei wesentliche Hauptkategorien eingeteilt. Hierbei bilden Megatrends auf dem Markt die erste Kategorie, gefolgt von naturliche Ursachen, die mit den Produkten und Prozessen zusammenhangen sowie Grundursachen des Managements.13 Eine Studie in Italien hat daruber hinaus aufgezeigt, dass Lebensmittelverluste unterschiedlichen Bestimmungsor- ten zugeordnet werden konnen. Bestimmungsorte sind demnach Spenden an gemeinnut- zige Organisationen, Lieferungen an Verarbeitungsbetriebe fur die Produktion von Tier- futter, die Verwendung als Dunger in den landwirtschaftlichen Betrieben, der Verkauf auf anderen Markten zu ermaBigten Preisen, Recycling fur die Tierernahrung, sowie die Deponieentsorgung.14 In Deutschland ist die offentliche Debatte durch die damalige Do- kumentation Frisch auf den Mull angeregt worden. Das Thema wurde daraufhin in ver- schiedenen Runden offentlich diskutiert und es zeigte sich schnell, dass in Deutschland bisher kaum Forschung zu diesem Thema betrieben wurde. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das Bundesministerium fur Ernahrung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz (BMELV) eine Studie in Auftrag gegeben, die von der Universitat in Stuttgart bearbeitet wurde.15 Auch die Fachhochschule Munster hat in Kooperation mit der Ver- braucherzentrale NRW ein Projekt zur Identifikation von Ursachen der Lebensmittelver- schwendung initiiert.16 Beide Studien verfolgen einen ahnlichen Ansatz. Im Fokus stehen Literaturrecherchen und die Auswertung vorhandener Daten zur Entstehung von Verlus- ten entlang der Lebensmittelkette. Diese Daten wurden exemplarisch durch eigene Erhe- bungen erganzt und zu Zwecken der Verifizierung mit den Literaturangaben verglichen. Neben der quantitativen Mengenbestimmung und den Ursachen beschaftigt sich die For- schung zudem mit der Bekampfung der Lebensmittelverschwendung. Auf europaischer Ebene wurde im Jahr 2010 die Studie Preparatory study on food waste across EU 27 im Auftrag der Europaischen Kommission veroffentlicht, in der uber 100 Initiativen zur Be- waltigung von Lebensmittelverschwendung identifiziert wurden. Demnach betragt die jahrliche Lebensmittelabfallmenge in den damals 27 betrachteten EU-Staaten schatzungs- weise 89 Mio. Tonnen pro Jahr. Insbesondere GroBbritannien und Osterreich besitzen durch ihre Studien eine Vorreiterrolle in Europa.17

Ausgehend von den Herausforderungen wurde im September 2015 beim UNO Nachhal- tigkeitsgipfel der Staats- und Regierungschefs die 2030-Agenda fur nachhaltige Entwick­lung verabschiedet, die einen Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit darstellt. Mit den 17 Nachhaltigkeitszielen, den sog. Sustainable Development Goals (SDG), hat sich die Weltgemeinschaft erstmals auf einen universalen und allen drei Nachhaltigkeits- dimensionen einschlieBenden Katalog von festen Zeitzielen geeinigt. Mit den SDG haben sich die Mitglieder der Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfalle ent­lang der gesamten Wertschopfungskette bis 2030 pro Kopf zu halbieren.18

3 Charakteristika

Kapitel drei behandelt den ersten theoretischen Teil der Arbeit und beschaftigt sich mit den Charakteristika der Lebensmittelverschwendung. Lebensmittelverschwendung ent- steht entlang der gesamten Wertschopfungskette von Lebensmittel. Um die Charakteris- tika darzustellen, werden in diesem Kontext zunachst die zusammenhangenden Begriff- lichkeiten definiert und voneinander abgegrenzt. Darauf aufbauend wird das Auftreten der Lebensmittelverschwendung in den einzelnen Stufen entlang der Wertschopfungs- kette erlautert.

3.1 Begrifflichkeiten und Abgrenzungen

In der wissenschaftlichen Literatur und offentlichen Debatte werden haufig die Begriffe Lebensmittelverlust (dt. food-loss), Lebensmittelabfall (dt. food-waste) sowie Lebens- mittelverschwendung (dt. food-wastage) verwendet. Ihre Begriffsbestimmungen variie- ren stark nach Land und Blickwinkel der Forschung, sodass es bis heute noch keine uni- versellen Definitionen dafur gibt.19 Dies fuhrt dazu, dass die Forschung unter erschwerten Bedingungen stattfindet und die Ergebnisse unterschiedlicher Studien haufig schwer mit- einander vergleichbar sind.20 Oftmals werden die gleichen Begriffe mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet.21 Besonders bei Ubersetzungen von der einen in die andere Sprache beeintrachtigt dies eine reibungslose Vergleichbarkeit.22 Zu den am haufigsten verwendeten Definitionen und daher auch in dieser Seminararbeit naher aufgezeigt, sind die der FAO.

Food-loss (FL): Laut der FAO sind Lebensmittel, die fur den menschlichen Verzehr be- stimmt waren, bei denen jedoch eine Verringerung der Trockenmasse oder ein Verlust des Nahrwerts eingetreten sind, als Lebensmittelverluste definiert. Diese Verluste entste- hen durch Ineffizienzen entlang der Wertschopfungskette, unter anderem durch schlechte Infrastruktur und Logistik, unzureichenden Fahigkeiten und Kenntnissen der Akteure ent­lang der Wertschopfungskette, fehlender Zugang zu Markten sowie vorhandener Tech- nologiemangel. Des Weiteren konnen Lebensmittelverluste auch durch Naturkatastro- phen entstehen.23

Food-waste (FW): Hier definiert die FAO Lebensmittelabfalle als jene Lebensmittel, die fur den menschlichen Verzehr bestimmt waren, jedoch weggeworfen werden. Dabei ist es unerheblich, ob diese Lebensmittel vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum oder schluss- endlich durch Verderb entsorgt werden. Haufig liegt die Ursache darin, dass Lebensmittel verderben, aber auch andere Grunde, wie ein marktbedingtes Uberangebot oder individu- elle Einkaufs- und Essgewohnheiten der Verbraucher, gehoren zu den Auslosern.24

Food-wastage (FLW): Der Begriff Lebensmittelverschwendung kann gemaB Definition der FAO fur Lebensmittelverluste und Lebensmittelabfalle zusammengefasst verwendet werden.25

Oftmals werden die vorangegangenen Begriffe auch in drei weitere Kategorien unterteilt, in denen es um die Vermeidbarkeit des Verlustes bzw. des Abfalls geht. Dabei gilt FLW als vermeidbar, sofern Lebensmittel entsorgt wurden, die zu einem bestimmten Zeitpunkt vor der Entsorgung als essbar galten. Demgegenuber ist FLW als unvermeidbar zu klas- sifizieren, sofern Lebensmittelbestandteile unter normalen Umstanden als nicht essbar gelten, wie es beispielsweise bei Knochen der Fall ist.26 Dazwischen findet sich die Ka- tegorie der moglicherweise vermeidbaren FLW. Diese beziehen sich auf Speisen und Ge- tranke, die manche Menschen essen und andere wiederum nicht (z.B. Apfelschalen) oder die auf die eine Art zubereitet verzehrt werden konnen, auf eine andere allerdings nicht (z.B. Kartoffelschalen).27 Die Abgrenzung zwischen FL und FW ist nicht nur konzeptio- nell relevant, sondern auch aus politischer und okonomischer Sicht nutzlich. Nach kon- zeptioneller Betrachtung, wirkt sich der Verlust von Nahrungsmitteln, also das Ergebnis von Entscheidungen und Handlungen der Lieferanten, auf die Lebensmittelversorgung aus. Werden Lebensmittelverluste verringert, so steigt okonomisch gesehen das Angebot an Lebensmitteln in der Wertschopfungskette und der Preis sinkt.28

3.2 Lebensmittelverschwendung entlang der Wertschopfungskette

Lebensmittelverschwendung findet entlang der gesamten Wertschopfungskette, in der je- der einzelne Akteur einen Beitrag zur Vermeidung leisten kann, statt.29 Dabei versteht man unter der Lebensmittelwertschopfungskette alle mit ihr vor- und nachgelagerten Ak- tivitaten, vom Acker bis hin zum Endverbraucher. Analog dazu wird sinngemaB auch der englische Begriff Food-Supply-Chain (FSC) verwendet.30 Typischerweise setzt sich die FSC aus funf Stufen zusammen, die in nachfolgender Abbildung aufgezeigt und anschlie- Bend naher erlautert werden.

Abbildung 1: Die Stufen der Lebensmittelwertschopfungskette

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: In Anlehnung an Hanson, C. et al., Wertschopfungskette, 2013, S. 5

Dabei fallen Lebensmittelabfalle typischerweise am Ende der FSC auf den Stufen der Distribution und des Konsums an. Sie stellen das nachlassige menschliche Verhalten dar oder zeigen sich in der bewussten Entscheidung, Lebensmittel wegzuwerfen. Lebensmit- telverluste hingegen treten in der Regel auf den vorherigen Stufen auf und haben ihre Ursachen ublicherweise in technologischen und infrastrukturellen Gegebenheiten.31

3.2.1 Produktion und Ernte

Am Beginn der FSC steht die Nutzbarmachung aufgezogenen Agrarguts. Im Bereich der Pflanzenproduktion geschieht dies durch die Ernte, in der Tierproduktion durch die Zu- fuhrung des Tiermaterials zur Schlachtung bzw. insbesondere das Abschopfen von Milch in der Milchkuhhaltung und von Eiern in der Legehennenhaltung. Die bei diesen Prozes- sen anfallenden EinbuBen werden als Ernteverluste bezeichnet und treten auf, wenn Land- wirten erschwerte Bedingungen vorliegen. Oftmals liegt ein beschrankter Zugang zur not- wendigen Ausrustung vor. So sorgen knappe Ressourcen in Form von Pestiziden, Dun- gemitteln, Schulungen, aber auch fehlenden monetaren Mitteln fur ein erhohtes Ver- schwendungspotenzial, da sie einen groBen Einfluss auf die Lebensmittelqualitat haben. Dadurch treten Schadlingsbefalle bereits haufig vor der Ernte auf, die allerdings erst nach der Ernte sichtbar werden.32 Die beiden fur den FL verantwortlichen Faktoren zeigen sich in der Erntemethode durch ungelernte Arbeitskrafte, einem geringen Mechanisierungs- grad, sowie einem ungunstigen Erntezeitpunkt.33 Es kann vorkommen, dass sich die Ernte aus wirtschaftlichen Grunden verzogert, da die Landwirte es vorziehen, nicht zu ernten, wenn die Nachfrage zu diesem Zeitpunkt gering ist und daher die Ertrage die Kosten fur Ernte und Transport nicht decken konnen.34 Landwirte produzieren oft zu viel, um sich vor Schadlingsbefall, Witterungsbedingungen und Marktunsicherheiten zu schutzen. Folglich entsteht ein Uberangebot, welches nicht nachgefragt wird und schlieBlich ver- dirbt.35 Einige Lebensmittel werden nicht geerntet oder direkt nach der Ernte aussortiert, da sie die von den Zielmarkten geforderten Qualitatsstandards, wie Form, GroBe, Farbe und Gewicht, nicht erfullen.36 In der Fleischproduktion entsteht FL durch den Tod der Tiere wahrend der Zucht, was auf schlechte Arbeitsweisen und mangelnde Kompetenzen zuruckzufuhren ist.37 38 39

[...]


1 Vgl. Aschemann-Witzel, J. et al., Auswirkungen, 2015, S. 6457.

2 Vgl. Bagherzadeh, M. et al., Bedeutung, 2014, S. 5.

3 Vgl. Fushima, T. et al., Resourcen, 2015, S. 54.

4 Vgl. Cederberg, C. et al., Studie, 2011, S. 4.

5 Vgl. Buksti M. et al., Europa, 2016, S. 4 f.

6 Vgl. Barthel, M. et al., Konsum, 2010, S. 3066.

7 Vgl. Dembele, A. et al., Erhohung, 2011, S. 14.

8 Vgl. Kantor et al., Start, 1997, S. 2.

9 Vgl. Cederberg, C. et al., Studie, 2011, S. 4 f.

10 Vgl. Buzby, J. C., Hyman, J., Forschung, 2012, S. 561.

11 Vgl. Baier, U. et al., Verarbeitung, 2013, S. 768.

12 Vgl. Heikkila, L. et al., Finnland, 2015, S. 140.

13 Vgl. Adenso-Diaz, B. et al., Nachfrage, 2011, S. 654.

14 Vgl. Garrone, P. et al., Bestimmungsorte, 2012, o. S.

15 Vgl. Barabosz, J. et al., Deutschland, 2012, S. 291.

16 Vgl. Baumotter, D. et al., Projekt, 2012, S. 2.

17 Vgl. Anderson, G. et al., Optik, 2010, S.11 f.

18 Vgl. Caldeira, C. et al., Ziele, 2019, S. 479.

19 Vgl. Abdelradi, F., Vergleich, 2018, S. 485.

20 Vgl. Buzby, J. C., Hyman, J., Forschung, 2012, S. 564.

21 Vgl. Gaiani, S., Gjerris, M., Bedingungen, 2013, S. 7.

22 Vgl. Schneider, F., Sprache, 2013, S. 188.

23 Vgl. FAO, Definition, 2013, S. 8 f.

24 Vgl. FAO, Definition, 2013, S. 9.

25 Vgl. FAO, Definition, 2013, S. 9.

26 Vgl. Bagherzadeh, M. et al., Bedeutung, 2014, S. 8 f.

27 Vgl. Baier, U. et al., Verarbeitung, 2013, S. 765.

28 Vgl. Rutten, M., Akteure, 2013, S. 3.

29 Vgl. Brunori, G. et al., Vermeidung, 2019, S. 289.

30 Vgl. Elles, A. et al., Kette, 2010, S. 27.

31 Vgl. Ishangulyyev, R. et al., Unterscheidung, 2019, S. 3 f.

32 Vgl. Ishangulyyev, R. et al., Unterscheidung, 2019, S. 8.

33 Vgl. Kalita, P., Kumar, D., Ernte, 2017, S. 3.

34 Vgl. FAO, Ernteverlust, 2014, S. 29.

35 Vgl. Garrone, P. et al., Uberangebot, 2014, S. 134 f.

36 Vgl. Hartikainen, H. et al., Qualitatsstandard, 2012, S. 189 f.

37 Vgl. Cederberg, C. et al., Studie, 2011, S. 8.

38 Vgl. Nagurney, A., Yu, M., Erstbehandlung, 2013, S. 274 f.

39 Vgl. Ishangulyyev, R. et al., Unterscheidung, 2019, S. 9.

Final del extracto de 24 páginas

Detalles

Título
Lebensmittelverschwendung entlang der Wertschöpfungskette. Charakteristika und Stand der Forschung
Universidad
University of applied sciences, Düsseldorf
Calificación
1,3
Autor
Año
2020
Páginas
24
No. de catálogo
V1043967
ISBN (Ebook)
9783346466020
ISBN (Libro)
9783346466037
Idioma
Alemán
Palabras clave
Food, Food waste, Lebensmittelverlust, Lebensmittelverschwendung, Forschungsstand, Stand der Forschung
Citar trabajo
David Bürgel (Autor), 2020, Lebensmittelverschwendung entlang der Wertschöpfungskette. Charakteristika und Stand der Forschung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1043967

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