Das Selbstverständnis Justinians als christlicher Herrscher


Hausarbeit, 2002

12 Seiten, Note: 2-

Anonym


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

1. Justinian

2.1. Gottkaiser
2.2. Kaiser von Gottes Gnaden

3. Justinians Selbstverständnis als christlicher Herrscher

4. Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

In der vorliegenden Hausarbeit „Das Selbstverständnis Justinians als christlicher Herrscher“ möchte ich versuchen herauszufinden, wie Justinian sein Herrscherdasein verstanden hat und wie er dies in die Praxis umsetzte. Dazu möchte ich dem Leser vorab einen kurzen Überblick darüber geben, wer Justinian überhaupt war, was für Ziele er hatte und welche er davon erreichte, sowie was er der Nachwelt hinterlassen hat („Justinian“).

Im Anschluss daran möchte ich beschreiben, wie es dazu kam, dass den römischen Kaisern göttliche Verehrung zu Teil wurde, wie dies im einzelnen aussah und wie sich dieser Prozess weiterentwickelte („Gottkaiser“).

Als nächstes werde ich erläutern, wie die römischen Kaiser, nachdem das monotheistische Christentum Staatsreligion geworden war, ihr Selbstverständnis neu zu definieren hatten („Kaiser von Gottes Gnaden“).

Die beiden letzgenannten Kapitel sollen dazu beitragen zu verstehen, auf welcher Basis sich Justinians Selbstverständnis zu dem entwickeln konnte, was es zu seiner Regierungszeit gewesen ist.

Dann möchte ich zu dem Kern meiner Hausarbeit gelangen und darstellen, wie das Selbstverständnis Justinians und die praktische Umsetzung desselben konkret aussah

(„Justinians Selbstverständnis als christlicher Herrscher“).

Abschließen werde ich mit einer Zusammenfassung und einem Fazit.

1. Justinian

Justinian kam um 482 als Bauernsohn mit dem Namen Petrus Sabbatius in der Provinz Dardania zur Welt. Den weiteren Vornamen Flavius soll er später in Konstantinopel in Gedenken an an frühere römische Kaiser angenommen haben. Kaiser Justin, sein Onkel, gab ihm, nachdem er ihn adoptiert hatte, den Namen Iustinianus. Da Justinians Geburtsort in einer illyrischen Provinz liegt, kann davon ausgegangen werden, dass das Lateinische seine Muttersprache war. Es wird angenommen, dass Justin seinen Neffen schon früh nach Konstantinopel kommen ließ und ihm dort eine umfassende Bildung ermöglichte. In den Jahren vor seiner Thronbesteigung hatte Justinian schon einmal die Gelegenheit sich ein Bild von seinem zukünftigen Aufgabenbereich zu machen, da er u.a. von Justin als Berater eingesetzt wurde. Als letzterer im Jahre 527 bedrohlich erkrankte, wurde im seitens des Senats formell vorgeschlagen, seinen Neffen zum Mitregenten zu ernennen. Durch den Patricharchen Epiphanios wurde Justinian am 4. April desselben Jahres im großen Triklinion des Kaiserpalastes gekrönt. Kurze Zeit später verstarb Justin und Justinian war alleiniger Herrscher.

Bereits zwei Jahre vor seiner Krönung heiratete Justinian die ehemalige Schauspielerin Theodora, die aus der tieftsen sozialen Schicht Konstantinopels stammt. Um die Hochzeit zu ermöglichen, musste Justin ein Gesetz, welches die Ehe zwischen hohen Beamten und ehemaligen Schauspielerinnen verbat, aufheben. Von Theodoras Gegnern wurden viele böse Gerüchte über ihre Vergangenheit verbreitet,wobei nicht ganz klar ist, was als wahrheitsgemäß angesehen werden kann und was nicht. Theodora soll großen Einfluss auf Justinians politische Entscheidungen gehabt haben. Als sie am 28 Juni 550 verstarb war Justinian emotional sehr mitgenommen.

Justinians Ziel als Kaiser war in erster Linie die Restauration der alten Grenzen im Westen, wofür er mit Belisar und Narses über zwei fähige Feldherren verfügte. Mit der Eroberung des Vandalenreiches in Nordafrika 533/534 und des Ostgotenreiches in Italien 553, sowie Teile des Westgotenreiches in Spanien, erreichte Justinian nahezu all seine außenpolitischen Ziele. Außerdem konnte er die Ostgrenze gegenüber den Persern halten. Unter KaiserJustinian ereichte die Restaurationspolitik ihren Höhenpunkt. Innenpolitisch vollbrachte Justinian eine Verwaltungsreform, indem er den Rechtsgelehrten Tribonianus eine umfassende Rechtskodifikation vornehmen ließ. Die noch bis heute auf die Rechtsentwicklung in Europa einflussnehmende Sammlung des damals geltenden bürgerlichen Rechts wird als „Corpus Juris Civilis“ bezeichnet. Sie besteht aus den seit Kaiser Hadrian erlassenen und zu Justinians Zeit noch geltenden Gesetzten („Codex Iustinianus“ 529, vervollständigt 543), aus Auszügen aus den Rechtsgutachten römischer Juristen, die bis zum 3. Jahrhundert publiziert wurden („Digesten“ oder „Pandekten“ 533), aus einer Einführung in das römische Recht („Institutiones“ 533) sowie aus den Gesetzten Justinians nach Abschluß des „Codex Iustinianus“ („Novellea“).

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Das Selbstverständnis Justinians als christlicher Herrscher
Hochschule
Universität Bielefeld  (Geschichtswissenschaft und Philosophie)
Veranstaltung
Christentum und Kaisertum in der Spätantike
Note
2-
Jahr
2002
Seiten
12
Katalognummer
V10474
ISBN (eBook)
9783638168878
Dateigröße
357 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Selbstverständnis, Justinians, Herrscher, Christentum, Kaisertum, Spätantike
Arbeit zitieren
Anonym, 2002, Das Selbstverständnis Justinians als christlicher Herrscher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10474

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