Hoffmann, E.T.A - Leben und Werke


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2001

38 Pages, Note: 1-


Extrait


INHALT

1 Vorwort

Bild: Zeichnung E.T.A.Hofmmanns

2 Einleitung

Bild: Selbstbildnis: Radierung nach einer Zeichnung Hoffmanns

3 Kindheit
3.1 Eltern
3.2 Leben in der <<dürren Heide>> 5/
Bild: Der junge Hoffmann
3.3 Schulzeit
Bild: Theodor Gottlieb von Hippel. Stich von Fr. Bolt,

4 Studiumszeit
4.1 Cora, Hoffmanns erste Leidenschaft
4.2 Verlobung mit Minna Dörffer
Bild: Hoffmann (keine Angaben)

5. Hoffmann erlebt die Schönheit Berlins

6 Hoffmanns Leben in Posen
6.1 Heirat Mischas
6.2 Karikaturisierung mit Folgen 11/
Bild: Selbstbildnis: Lithographie nach einer Zeichnung Hoffmanns/Bamberg

7 Strafversetzung nach Plock
7.1 Keine große Zeit für die Literarische Nachwelt, doch ein bedeutender Schritt für Hoffmann
7.2 Hoffmanns Doppelleben wird immer deutlicher 13/
Bild: Komposition Hoffmanns

8 Glückliche Jahre in Warschau 15/

Bild: (keine Angaben)

9 Hippel hilft seinem Freund aus dem leidvollen Berlin zu kommen

Bild: Brief an Hippel

10 Von Glogau nach Bamberg
10.1 Entwicklung zum Schriftsteller
10.2 Ritter Gluck - Hoffmanns erste Erzählung
Bild: (keine Angaben)
10.3 Neue Aufgaben im Bamberger Theater
10.3.1 Niederschrift der Kreislerina
10.3.2 Biographie von Kapellmeister Johannes Kreisler
Bild: Kreisler im Wahnsinn: Bleichstiftzeichnung Hoffmanns

11 Hoffmanns Gesangsschülerin Julia Marc
11.1 Verzweifelte Liebe
11.2 Der Hoffmannsche Engel
Bild: (keine Angaben)

12 Von Dresden nach Leipzig und wieder zurück

13 Hoffmanns Werke ohne Mystik
13.1 Blickwinkel des Autors
13.2 Die Elexire des Teufels
13.2.1 Inhaltsangabe 25/
Bild: Hoffmann
13.2.2 Über den Roman

14 Zurück in Berlin
14.1 Neue Bekanntschaften
14.2 Hoffmanns letzte Geliebte
Bild: Zeichnung Hoffmanns
14.3 Hoffmans Nachtstücke

15 Über Hoffmanns Stil

16 Portrait vom Kater Murr 29/

Bild: Originalausgabe: Die Lebens-Ansichten des Kater Murr

17 Eine dumme Geschichte

18 Hoffmans Tod

Bild: Originalausgabe: Meister Floh

Literaturverzeichnis

1 Literatur

2 Internetadressen

1 Vorwort

Das folgende Referat entstand in den Winterferien 2000/2001.

Zur besseren Orientierung habe ich auf jeder Seite Fußnoten untergebracht. Die wörtlich übernommenen Textstellen sind mit Anführungszeichen eingeklammert. Eingefügter Text in kopierten Stellen steht in Klammern und Lücken aus Originalstellen sind mit (...) gekennzeichnet. Die vom Sinn hergeleiteten Abschnitte wurden mit den Zeichen >>;<< versehen. Alle hervorgebrachten Werke, des Schriftstellers, Dichters und Komponisten sind kursiv gedruckt. Die Bilder wurden alle von http://www.etahoffmann.jpg heruntergeladen.

Das Referat soll einen Einblick in das Leben E.T.A. Hoffmanns bieten, wobei seine wichtigsten literarischen Werke kurz beleuchtet werden und seine Schizophrenie und die Verbundenheit der Arbeiten mit seinem Leben besonders hervorgehoben werden sollen.

Und jetzt viel Spaß beim lesen!

Niedernhausen, Dezember/Januar 2000/2001

Antje Schumacher

Zeichnung E.T.A.Hofmmanns

2 Einleitung

„Unirdische Welt, aus Rauch und Traum geformt, phantastisch in den Figuren, das ist E.T.A. Hoffmanns Welt. Manchmal ist sie ganz lind und süß, seine Erzählungen reine, vollkommene Träume, manchmal aber erinnert er sich mitten im Träumen an sich selbst und an sein eigenes schief gewachsenes Leben: dann wird er bissig und böse, zerrt die Menschen schief zu Karikaturen und Unholden, nagelt das Bildnis seiner Vorgesetzten, die ihn schinden und quälen, höhnisch an die Wand seines Hasses - Gespenster der Wirklichkeit mitten im gespenstischen Wirbel... Wer hundert Jahre Probe besteht, der hat sie für immer bestanden, und so gehört E.T.A. Hoffmann - was er nie geahnt, der arme Schächer am Kreuz der irdischen Nüchternheit - zur ewigen Gilde der Dichter und Phantasten, die am Leben, das sie quält, die schönste Rache nehmen, indem die ihm farbigere, vielfältigere Formen vorbildlich zeigen, als sie die Wirklichkeit erreicht.“1

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Selbstbildnis: Radierung nach einer Zeichnung Hoffmanns

3 Kindheit

3.1 Eltern

>>Hoffman wird am 24. Januar 1776 in Königsberg in Preußen als Sohn des Hofgerichtsadvokaten Christoph Ludwig und seiner Frau Louise Albertine Hoffmann geboren.<<1 Die Familie entstammte altem polnischen Adel bevor sie in den deutschen Zweig einmündete und bestand zum größten Teil aus Juristen. Ernst Theodor Wilhelm war das jüngste von drei Kindern im Hause , von denen das erste schon kurz nach der Geburt starb. Später änderte E.T.W. Hoffmann seinen dritten Vornamen zu Ehren Mozart in Amadeus um, unter dem er auch all seine Werke veröffentlichte. >>Der junge Hoffmann war erblich schwer belastet. Der Vater war zwar ein sehr begabter, origineller Mann doch auch ein launenhafter, notorischer Säufer. Die Mutter entwickelte sich zur Hysterikerin, die ständig von Weinkrämpfen befallen wurde und eine fanatisch auf Ordnung bedachte Hausfrau, die ständig mit einem >>Was-sagen-die-Leute-dazu-Blick<< herumlief, war. Ihr ständiges Gejammer stellte die Geduld des Advokaten auf eine so harte Probe, dass er die Gelegenheit seiner Berufung an das Gericht in Innsbruck dazu nutzte, seiner nervenraubenden Frau zu entgehen. Er erreichte die Scheidung und das Gericht erteilte ihm das Sorgerecht für den kleinen Karl, wohingegen der junge Ernst der Mutter zugesprochen wurde.<<2

3.2 Leben in der <<dürren Heide>>

„Nach der Trennung zieht die Mutter mit dem Knaben in das Haus ihrer verwitweten Mutter.“3>> Der kleine Ernst musste ihr damals wohl das Publikum für ihre weiteren Lamentalien abgeben und wahrscheinlich hat er sich später daran erinnert, als er in Lebens-Ansichten des Kater Murr die Szene schildert, in der er seiner Katzenmutter begegnet, die in weinerlichem, theatralischem und vehementen Ton alle Klischees mütterlicher Hingabe und Opferfreudigkeit herleitete.<<4>>Einziger Mann im Haus ist der unverheiratete Onkel Otto Wilhelm Dörffer (1741-1811), ein vorzeitig pensionierter Justizrat, musikalisch veranlagt und ein taktfester Klavierspieler.<<5Ernst steht ständig unter seiner Fuchtel, in dem Haus, durch das Kälte und Wahnsinn schweife. Das Leben ist von Langeweile erfüllt, doch nicht von Stille, denn tagtäglich sind Schreie und Geheul einer Wahnsinnigen im Haus zu hören, die einem einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Diese Wahnsinnige begleitet die Kindheit des Dichters, deren Sohn Zacharias von ihr für den Gottesjungen gehalten wird. Später sollte E.T.A. Hoffmann Zacharias Werners Dramen in Warschau wiedertreffen. >>Er stellt dort nämlich die Theorie einer Ansteckung des Wahnsinns, dem die hypersensiblen Söhne hysterischer Mütter unterliegen auf und man spürt darin auch eine tiefe und verschämte Sympathie Hoffmans für den unseligen Werner, bei dem er jene Auflösung der Persönlichkeit und des Lebensgefühles erkannt zu haben scheint, wie sie einer der hervorstechenden Züge seiner eigenen Existenz sein sollen.<<6Die einzige Bezugsperson, bei der sich der kleine Ernst wohl fühlt ist Tante Sophie, an die er sich später in den Lebens- Ansichten des Kater Murr als nette Tante Füsschen zurückerinnern wird. In dieser <<dürren Heide>> (Ausspruch Hoffmanns) ist der einzige Ausweg ins Freie der Traum. Kennt man das Leben des Dichter lässt sich eindeutig herausfiltrieren, dass seine merkwürdige Kindheit den

Schlüssel zu seiner Persönlichkeit, seinem Charakter, seinen Werken und dem ganzen Leben liefert, man Der junge Hoffmann kann mit gutem Gewissen sagen, dass >>die Bahn in den Tagen der Kindheit bereits vorgezeichnet wurde und jedes Ereignis in seinem späteren Leben eine Folgeerscheinung und Konsequenz eines in der Kindheit vorgefallenen Faktums ist, denn fast alle wesentlichen Elemente und Leitmotive seiner Werke lassen sich größtenteils auf Eindrücke seiner Kindheit zurückführen<<1Hoffmann lebt isoliert und einsam und leistet sich nur selbst Gesellschaft. Allmählich, doch unbewusst errichtet er eine Mauer des Stolzes um sich herum aus der er „wie in Kristall gefangen“2auf all seine Mitmenschen blickt und diese als schlecht ansieht (vergleichbar mit dem Studenten Anselmus in seinem Werk Der goldene Topf). Durch dieses Verhalten entwickelt der künftige Schriftsteller wohl auch die Gabe des Karikaturisten, >>die Gabe des spottlustigen Ahnungsvermögens eines geborenen Satirikers. Für ihn sind lediglich die Tiere nicht lächerlich und verlogen, sondern folgen nur ihren Instinkten, in seinen Werken nehmen sie immer gehobene Sonderstellungen ein.<<3Doch Hoffmann ist betrübt und sehnt sich nach Harmonie, der Vollendung, dem Absoluten. „ Dieses Streben, dieser Durst werden in allen Werken, die zu schreiben er berufen ist, spürbar sein, während andererseits auch die Musik ihm machtvoll Eingang in die ideale Welt, von der er träumt, verschaffen wird.“4In seinem Gefängnis aus Kristall sehnt er sich nach schönerer Liebe, die aus ihm einen unbeständigen Liebhaber machen wird. Doch eines soll bei Hoffmann fest und andauernd sein: die Freundschaft, dauerhafte Anhänglichkeit.

3.3 Schulzeit

>>Als er im Alter von sechs Jahren in Königsberg in die Schule eintritt, lernt er den älteren Theodor Gottlieb Hippel kennen, deren gegenseitige Zuneigung bis an ihr Lebensende dauern wird <<5und den Kultus der tiefen Freundschaften des 18. Jahrhunderts belegt. Ab seinem 18. Lebensjahr beginnt der dennoch verschlossene Ernst zu komponieren und nutzt die Gelegenheit die Stücke Theodor vorzuspielen. >>Unterreicht bekam er beim Organisten Podbielski von dem er ein stilistisches Porträt in Die Fermate und denn in Kater Murr unter den Zügen des Meister Abrahams zeichnete.<<6„Immer wieder stößt man auf stilistische in Gestalt gesetzte Menschen wie die Züge des alten Advokaten in Das Majorat oder den späteren Maler Zewski in Der Artushof“7Fiktion und Wirklichkeit werden miteinander vermischt, denn nie kopiert Hoffmann eine Gestalt sondern konstruiert sie neu und lässt sie oft sagen, was er selber ausdrücken möchte, seinen Denkstil. >>Es gibt eine ständige Assimilation (Angleichung neutraler Bewusstseinsinhalte an eigene) des Autors und seiner Gestalten, die manchmal nur schwach und kaum merklich ist, manchmal dagegen um so spürbarer in Erscheinung tritt, je lebhaftere Sympathie der Autor für das reale Vorbild der literarischen Figur empfand. Oft liegt auch ein Akt des Abreagierens vor, und vermutlich ist die Häufigkeit, mit der wir in Hoffmanns Werk auf das Thema des Wahnsinns stoßen für ihn ein nicht romantisch-poetischer Versuch einer magischen Beschwörung der Fatalität (Verhängnis) die er auf sich lasten fühlte: die Spannung der Persönlichkeit, der mehr oder weniger intensiven Bedrohung durch die Schizophrenie, aber dazu später mehr.<<8Doch Hoffmann hat auch sanfte und banale Eigenschaften, schneidet Grimassen bis ins Mannesalter, doch ist durchaus nicht naiv. Mystisch sind für ihn auch Spielzeuge, was in den Werken Nussknacker und Mausekönig, die er seinem Freund Hitzig und dessen Kindern geschrieben hat deutlich wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Theodor Gottlieb von Hippel. Stich von Fr. Bolt, 1

4 Studiumszeit

4.1 Cora, Hoffmanns erste Leidenschaft

„1792 beginnt E.T.A. sein Jurastudium. Die Mußestunden werden dem Schreiben, Musizieren, Komponieren und Zeichnen gewidmet. (Beethoven reist nach Wien, um bei Haydn Unterricht zu nehmen).“1>>Hoffmann ist mit 18 Jahren schon in der Lage Klavierunterricht zu geben. Um diese Zeit haben seine Finger und seine Figur bereits das charakteristische Aussehen angenommen, das sich im Laufe der Jahre kaum noch wandeln wird. Der junge Mann ist von weit unterdurchschnittlicher Größe, sehr hager, ein wenig hervorgebeugt, sein blauschwarzer Schopf hängt unordentlich in die hohe Stirn, die Nase ist gebogen, das Kinn schuhförmig aufwärts gekrümmt, der Teint gelblich, der sehr große Mund scheint über ein Geheimnis versiegelt zu sein. So erscheint er seiner ersten Schülerin, die auch seine Geliebte wird,<<2Ebenfalls wird sie die Heldin in seinem Werk Die Sonnenjungfrau. Doch Dora Hatt gehört ihm nicht allein und er schreibt: „Man liebt nicht, wenn man will; die echte Leidenschaft hat etwas Ungereimtes, Unzeitiges und Unpassendes“3Hoffmann liest viel: Schiller, Goethe, Sterne, Swift. >>Der junge Mann scheint in Sterne einen Art geistigen Bruder entdeckt zu haben, dessen ironische Weise und sein Sinn für burleske Situationen mit seinem eigenen verwandt sind. Unabhängig von sprachlichen Unterschieden stellt man oft eine auffällige Analogie in Komposition und Aufbau zwischen den Texten eines Sterne und Hoffmanns fest.<<4

Klar in den Vordergrund tritt, dass seine musikalischen Werke seine literarischen Produktion vorbereitet haben, doch ihm wird vorgeworfen, dass er anderen das, was er empfindet durch Musik nicht vermitteln könne.

In Glogau lernt Hoffmann unter anderem Johannes Hampes kennen, mit dem er eine Freundschaft bis zum Tode führte. Im Frühjahr kann Ernst seinem Verlangen nicht wiederstehen mit Dora, die er Cora nennt zusammen zu sein und macht ihr den Vorschlag sich scheiden zu lassen und mit ihm zusammen zu leben, doch als sich die Beziehung wieder auflockert erfährt er von Coras Tochter, dass sie gestorben sei.

4.2 Verlobung mit Minna Dörffer

„Kurz nach dem Bruch verlobt sich der junge Mann, der sein Referendar-Examen vorbereitet, mit seiner Cousine Minna Dörffer, der jüngsten Tochter des Onkel Johann

- Lag irgendein Zwang vor? Oder war es ein Verwicklungsakt? Fügt er sich mit bitterer Ironie und dem Bewusstsein, dass das Schicksal in besiegt habe, in die Absurdität einer Lage, die ihn lebenslang zu den Dörffers verurteilt? Oder hat er einfach bloß den Wunsch gehegt, mit einer jungen Gans zu schlafen, für die die Ehe der einzige Weg in die Alkoven (Bettnische) ist?“5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hoffmann (keine Angaben)

5. Hoffmann erlebt die Schönheit Berlins

>>1798 besteht er sein 2. juristisches Examen, reist durchs Riesengebirge und erlebt die Dresdner Gemäldegalerie.

1798 wird der Glogauer Onkel (Minnas Vater) als geheimer Obertribunenrat nach Berlin berufen. Hoffman bewirbt sich deshalb (mit Erfolg) um die Versetzung als Referendar an das Kammergericht in Berlin. Vermutlich erste Kontakte mit den Kreisen der literarischen Romantik<<1 Hoffmann beginnt die Stadt zu lieben und bestaunt die Schönheit Berlins mit kindlicher Natur. Durch ihn soll es erst Charakter und literarisches Gesicht bekommen haben. Während seines Aufenthaltes studiert er die Eitelkeiten und Eigenarten der Menschen und schafft Text und Musik für die Komödie die Maske, die jedoch abgelehnt werden.

Der junge Mann ist vielseitig beschäftigt: „Der Wochentage bin ich Jurist und höchstens etwas Musiker, Sonntags am Tage wird gezeichnet und abends bin ich ein sehr witziger Autor bis spät in die Nacht.“2

1800 besteht er das Assessoren Examen und wird nach Begegnung mit Jean Paul nach Posen versetzt.

6 Hoffmanns Leben in Posen

6.1 Heirat Mischas

Nun beginnt Hoffmann sich immer mehr zu verändern. Er liebt es zu trinken.

„Je mehr Hoffmann sich entwickelt und seine Persönlichkeit feste Umrisse annimmt, desto stärker gewinnt auch seine Bewusstseinsspaltung, die problematische und zittrige Seite seiner Natur an Ausprägung. Eine Wandlung vollzieht sich.“3

>>1802 heiratete er nach der Auflösung der Verlobung mit seiner Cousine Minna Dörffer, die junge Polin, Michealina (Mischa) Rorer-Trzcinska <<4

Mischa entwickelte Sanftheit gegenüber ihrem Manne die ihn aber auf Dauer irritierte und dieser deshalb in Das Gelübte davon berichtete.

1803 gibt er wichtige Informationen weiter, indem er ein intimes Tagebuch zu schreiben beginnt. Offenkundig wird ,dass Hoffmann eine grausame, hypersensible Unschuld besitzt, was so viel heißt wie die ständige gespannte innere Situation in seinem Ich, wodurch es ihm schwer fällt Mitleid und Teilnahme am Unglück anderer zu hegen; „(e)ine einfache Reaktion eines Selbsterhaltungstriebes untersagt ihm, sich mit Schicksalsschlägen zu belasten, die er vermeiden kann.“5

6.2 Karikaturisierung mit Folgen

So wird seine eigene Unruhe gleichzeitig zur Quelle der Energie, Spielzeug, Arbeitsmaterial und Gegenstand der Betrachtung. Aber vielleicht aus diesem Grunde ist es ihm möglich die Menschen aus einem ihnen überblickenden Winkel zu karikieren.

„(Ja, ) (v)ielleicht würde er, ließe er sich auf die anderen ein, einen Teil seines Empfindungspotentiales verleugnen und seine Aufgabe damit in Frage stellen“6 So dauert es auch nicht lange bis es zum Skandal kommt. In der Posener Gesellschaft wurden Intrigen groß geschrieben, abscheulicher Tratsch noch und nöcher verbreitet, gemeine Komplotte geschmiedet und die Maske der Heuchelei aufgesetzt. Dies ging so weit, Selbstbildnis: Lithographie nach einer Zeichnung Hoffmanns Bamberg 1809 dass ein junger Kollege Hoffmanns zum Selbstmord getrieben wurde. Die Augen nicht länger verschließend wird zum Stift der Karikaturisten gegriffen. „Hoffmann lässt seinen Sarkasmus die Zügel schließen und zeichnet eine Folge von Verzerrungen der Gemeinschaft (,die er den Posenern zu lesen gibt) (...) ,aber so dass die Opfer von ihrem Missgeschick erst erfahren, nachdem sie sich über das der Nachbarn krankgelacht haben. O ja, sie verstehen zu lachen (...) allerdings bloß, solange sie nicht die Unkosten tragen.“1„(N)och in der selben Nacht , in der die Blätter zirkulieren, ging eine Eilstafette nach Berlin ab, und die bereits ausgestellte Promotionsurkunde (Hoffmanns zum Gerichtsrat) wurde annuliert.“2

Im April verlässt er Posen und wird nach Plock strafversetzt.

7 Strafversetzung nach Plock

7.1 Keine große Zeit für die Literarische Nachwelt, doch ein bedeutender Schritt für Hoffmann

Hoffmann wird überall der Rebell von Plock genannt. In seiner neuen Heimat angekommen kann er trotz seiner juristischen Examen, die er mit Auszeichnung bestand nur einen Posten eines unbezahlten Assessors einnehmen und ist auf die spärlichen Mittel, die ihm seine Familie aus Königsberg zukommen lässt angewiesen.

>>Hoffmanns Schubladen stecken voller Sonaten, Lieder für Klaviere und Gitarren, Messen und Ouvertüren, die doch nur immer wieder abgelehnt werden und ihm wenig einbringen. 1803 erlebt er die Freude sich gedruckt zu sehen, was ihn ermutigt bei einem Wettbewerb teilzunehmen, wo er jedoch nicht als Sieger hervorgeht.<<3

„1805 wird (seine) (...) Es-Dur-Symphonie erstmals aufgeführt, nachdem ihr schon diverse Singspiele vorausgegangen waren.“4

Dies alles war zwar alles nur von geringer Bedeutung, doch für ihn bedeutete es einen großen Schritt seiner literarisch Karriere.

7.2 Hoffmanns Doppelleben wird immer deutlicher

Nun noch mal auf Hoffmanns Tagebuch, seine widersprüchliche Natur und sein verwirrtes Innenleben zurückzukommen. Immer deutlicher wird eine Krankheit zu erkennen die sich nicht nur in seinem Leben, sondern auch in seinen Werken wiederspiegelt: die Schizophrenie. >>Hoffmann ist doppelt; seine beiden Naturen lösen sich wechselweise ab mit unglaublicher Schnelligkeit und Subtilität (Feinsinnigkeit), und sie bringen dabei eine doch gewissermaßen stetige Persönlichkeit hervor, indem sie in ihr eine regelmäßige Pendelbewegung vollziehen.<<5Das heißt wie schon zuvor erwähnt, dass er das Leben zweier Menschen durchlebt. Auf der einen Seite die eines untadeligen, pflichtbewussten Beamten, der seine Phantasie beiseite legt und eine genaue Kurve einer Juristenkarriere anstrebt; auf der anderen Seite eine viel verworrenere Identität als Künstler, der sich nicht so leicht schematisieren lässt. „Man kann nur Einzelzüge, Symptome und Indizien zusammentragen, daraus Schlüsse ziehen und versuchen dank der psychologischen Momente die uns seine Werke, seine Briefe, sein intimes Tagebuch und die Berichte jener, die ihn kannten, liefern, in geduldiger Arbeit einen sehr gebrechlichen Bau aufzuführen, der notgedrungen subjektiv bleiben muss und dessen Aspekt je nach dem Punkt, von dem aus man ihn beleuchtet, und je nach dem Winkel, unter dem man ihn betrachtet variiert wird“6 Komposition Hoffmanns Fest steht allerdings, dass sich seine Identitäten nie vermischen, sondern immer streng getrennt bleiben, denn in seinen Werken, die größtenteils sein Leben beinhalten, ist bis auf eine einzige Stelle in Kater Murr nie die Rede von seiner juristischen Seite. Fest steht: „seine doppelte Natur lässt ihn nicht los, und es liegen nicht nur Dualismus, sondern auch Divergenz (Meinungsverschiedenheiten) vor. Sohn von Eltern, deren Charaktere gegensätzlich und widersprüchlich waren, hat Hoffmann zwei Lebensweisen, liebt immer zwei Frauen gleichzeitig, stellt sich gern zur Schau und zieht sich doch in sich selbst zurück, ist gutherzig und kaustisch, liebevoll und gleichgültig, ein Kranker und doch von unglaublicher körperlicher Widerstandskraft, Bürger und Bohemien (Angehöriger des unkonventionellen Künstlermilieus), elegant und im Anzug nachlässig, glühend und eisig, voll Fantasie und Rationalist. Wenn er in sich blickt, wo Ordnung und Unordnung in ständigem Kampf miteinander liegen und abwechselnd obsiegen, ist er tief bestürzt, weil er sich bewusst wird, dass seine Persönlichkeit gespalten ist. Aber wenn keiner besser als er selbst über seine Schizophrenie bescheid weiß, so vermag auch niemand besser als er, sie zu gängeln. Oft allerdings reagiert er sie auf geniale Weise in Erzählungen ab, die er schreibt. Das Thema des Doppelgängers kehrt unter seiner Feder unaufhörlich wieder, mit der Beharrlichkeit einer fixen Idee, die es für ihn immer und immer wieder auszudrücken gilt. Doch diesem Doppelgänger, diesem verhängnisvollen erdachten Zwilling hat er selbst, zunächst unbewusst, dass Leben gegeben, als der Projektion einer durch die preußische Erziehung verdrängte Natur; das ist wohl, was die schizophrenen Störungen hervorgerufen hat.“1In seinem Doppelgänger sieht einen Widersacher, der in seinen Werken Untaten und Verbrechen begeht. Auch bringt er unendlich subtile (spitzfindige) Element ins Spiel, die nicht immer logisch erklärt werden (Bsp.: Die Elexire des Teufels). Manchmal wie in Meister Floh lässt er die Doppelgänger sich sogar noch einmal verdoppeln, was den Leser mit Unbehagen erfüllt. Ja sogar Tiere wie Der Hund Berganza und Kater Murr werden bei ihm nicht von Dualismus verschont.

„(Für Hoffmann) folgten nun Jahre der bittern Armut. Hippel (, der eine große Erbschaft gemacht hatte) verwandte sich schließlich für seinen Freund, half ihm mit einen Darlehen aus und erreichte, das Hoffmann nun endlich zum Rehgierungsrat ernannt wurde und ein entsprechendes Gehalt bekam. Damit einher ging die Versetzung nach Warschau.“2

8 Glückliche Jahre in Warschau

In Warschau angelangt schreibt er in einem Brief an Hippel über die Stadt: „Eine bunte Welt! Zu geräuschvoll - zu toll - zu wild - alles durcheinander.“3

„(Hier) verbringt (Hoffman) (...) einige glückliche Jahre. Der kaum belastende Dienst lässt reichlich Zeit zu künstlerischer Betätigung. Hoffmann ist der spiritus rector einer musikalischen Gesellschaft, deren Konzerte er leitet“4

„(E)r entwarf Bühnendekorationen und schwang zum ersten Mal den Dirigentenstab“5 „Er ist Improvisator, Dekorateur, Architekt und versteht sogar al fresco zu malen“6 Er lernt Julius Eduard Hitzig (1780-1848) kennen mit dem er in enger Freundschaft zusammentritt und der einer seiner ersten Biographen nach dem Tode sein sollte, da er mit der (literarischen) Romantik intensiv in Kontakt trat.

1805 schließt Ernst Theodor nähere Bekanntschaft mit seinem Jugendkameraden Zacharias Werner (1768-1823). Im Juli gleichen Jahres schenkt seine Frau ihm ein kleines Mädchen, Cäzilia, über das er sich aber nur mäßig freut.

Hoffmann entfaltet das ganzes Können seiner Talente und man muss schon staunen, wenn man bedenkt, dass ein schmächtiger, anfälliger, leberkranker Mann, wie er es war mit einer unglaublichen Schaffensfreude ans Werk ging, denn der Dichter schonte seinen Leib zu (keine Angaben)

keiner Zeit, weder beim Vergnügen, noch bei der Arbeit und am allerwenigsten beim künstlerischen Schaffen. Er findet in der Anstrengung eine Art kosmische Fülle, wie eine Pflanze, die sich zum Licht heraufrankt.

Am 28. November 1806, einige Wochen nach der Schlacht von Jena ziehen die Truppen Napoleons in Warschau ein, und die preußischen Verwaltung wird aufgelöst. „Hoffmann sieht sich gezwungen (seine) (...) Wohnung aufzugeben, da sie von Franzosen requiriert wird, und zieht mit seiner Familie in die Mansarden des Palais Mniszchow. Zum Glück kann die Musikalische Gesellschaft weiterhin tätig sein, was sie übrigens zum großen Teil dem Eifer ihres Vizepräsidenten verdankt. Konzerte und Vorträge folgen einander in den weiten, eisigen Sälen des Palais; Hoffmann komponiert eine Symphonie, verwaltet, improvisiert (und) knüpft immer noch kurze Liebschaften (...) an. In der besetzten Stadt wächst die Not, und der schreckliche polnische Winter wird unerträglich, weil man nicht mehr richtig heizen kann. Im Januar 1807 fährt Mischa zu ihrer Mutter nach Posen (...).“1Hoffmann wird nun von preußischen Beamten aufgefordert einen Ergebenheitsschwur abzulegen, was er aber verweigert und so zieht er nahe zu mittellos nach Berlin.

9 Hippel hilft seinem Freund aus dem leidvollen Berlin zu kommen

In Berlin angekommen erlebt er ein Jahr der Not und des Hungers - Hoffmanns größtes Elend. „Er versucht Zeichnungen zu verkaufen, bot Musikverlagen seine Kompositionen an, er erwarb sich an Theatern, alles ohne Erfolg. Nebenbei lernt er Schleiermacher, Fichte, Verhagen und Chamisso kennen.“2Doch trotz seiner ständigen Schritte und Empfehlungen brechen seine letzten Hoffnungen zusammen. Als wäre das alles noch nicht schlimm genug, kommt aus Posen die Nachricht des Todes der kleinen Cäzilia und bei einer Geliebten zog Hoffmann sich das Syphilis zu. Mehr als je fühlte er sich in seinem Kristall gefangen. Verzweifelt schreibt Hoffmann im Frühjahr 1808 an seinen Freund Hippel: „Alles schlägt mir hier fehl, weder aus Bamberg, noch aus Zürich, noch aus Posen erhalte ich einen Pfennig; ich arbeite mich müde und matt, setzt fort der Gesundheit zu und erwerbe nichts. Ich mag dir meine Not nicht schildern; sie hat den höchsten Punkt erreicht. Seit fünf Tagen habe ich nichts gegessen als Brot. - So war es noch nie! (...) Ist es dir möglich mir zu helfen(,) (...) sonst weiß ich bei Gott nicht, was aus mir werden soll. Übrigens ist mein (Kontakt) mit dem Bamberger Theater-Direktor jetzt abgeschlossen, und vom 1. September geht mein Officium (Angebot) an; sodass ich im August schon abreisen muss. Mein einziger Wunsch wäre es, mich jetzt schon von Berlin loszureißen und nach Bamberg zu gehen. Hierzu würde aber mehreres Geld gehören, da ich auch meine Garderobe zur Reise in Stand setzten muss. - Gelingt es mir nur erst, Geld zu erwerben, so will ich darauf bedacht sein, wenigsten nach und nach meine große Schuld bei dir abzutragen. Wäre es Dir möglich, im Fall du eine bedeutende Summe reponiert habest, mir noch (etwas) (...) zu besorgen? In diesem Falle wäre ich nicht allein aus aller Not, sondern könnte auch nach Bamberg abgehen. (7. Mai 1808)“3

Wieder einmal hilft Hippel E.T.A. und im Juni reist er ab.

Brief an Hippel

10 Von Glogau nach Bamberg

10.1 Entwicklung zum Schriftsteller

Hoffmann hält sich sechs Wochen in Glogau auf, wo Mischa zu ihm stoßen wird und wo er im Haus von Johannes Hampe wohnt. Ende August beschließt nach Bamberg zu gehen, wo er am 1. September 1808 eintrifft. Vom ersten Tage an gefällt Hoffmann die Stadt und erlebt die Entstehung einer heftigen Leidenschaft und den Beginn seiner eigentlichen Berufung, der eines großen Prosaschriftstellers, „Hoffmann sieht sich um, lauscht, schnuppert, schmeckt, notiert, vergleicht, sammelt Eindrücke, erneuert eine Fülle von Bildern (...) (E)r verfügt vor allem über das, was man mnemotechnische Ordnung nennen könnte: Das eigentliche Gedächtnis, höher genommen, besteht, glaube ich, auch nur in einer sehr lebendigen, regsamen Phantasie, die jedes Bild der Vergangenheit mit allen individuellen Farben und allen zufälligen Eigenheiten im Moment der Anregung hervorzaubern vermag(.)“1

„(Doch) (d)ie Zustände am Theater sind chaotisch; wenige Tage nach der Ankunft legt er die Leitung des Orchesters nieder. Hoffmann muss sich fortan mit Stundengeben (hauptsächlich Gesang), Gelegenheitskompositionen für das Theater, Kommissionsdiensten für die Musikverleger Nägeli und Härtel (...) durchschlagen.2

Im Februar 1809 wird das Theater wegen Bankrottes geschlossen, das Unternehmen wird jetzt provisorisch von einem Gläubiger-Gremium geleitet.

>>Doch Hoffmann ist eher erleichtert, als beunruhigt, denn er hat allen Grund, sich zu freuen, da der Verleger Rochlitz ihm schon Ende Januar mitteilt, dass er Ritter Gluck veröffentlichen will und willigt eine ständige Mitarbeit Hoffmanns als Musikkritiker ein.<<3

10.2 Ritter Gluck - Hoffmanns erste Erzählung

„Ritter Gluck zählt schon gleich zu den besten Erzählungen Hoffmanns, wenn auch gewisse stilistische Kennzeichen des Experimentierens später in seinen Werken verschwinden werden.“4„ Anregend für den Inhalt des Ritter Gluck ist Hoffmanns Berlinaufenthalt vom Sommer 1807 bis zum Sommer 1808; Hoffmann ist zu dieser Zeit erfolglos und bitterarm(.)“5Auffallend ist, dass er nie viel beschreibt und somit ein Vorläufer des Realismus ist, das Alltagsleben der Menschen aus allen sozialen Schichten. „Die Schilderung von Glucks Gesicht und seiner Mimik ist im klassischen Stil behandelt und umfasst ein vollständiges Signalement: Nase, Stirn, Farbe der Augen (usw..)“6Ach hier greift Hoffmann wieder auf wahre Begebenheiten und Charaktere zurück. Doch bald darauf packt ihn die Niedergeschlagenheit und er notiert in sein Tagebuch:

„(D)ies ordinarius atque tristis“7- Ein gewöhnlicher Tag, dass hasst er am meisten, mehr als alles andere.

(keine Angaben)

10.3 Neue Aufgaben im Bamberger Theater

10.3.1 Niederschrift der Kreislerina

Im Frühjahr 1810 erhält das Bamberger Theater eine neue Verwaltungsform; es wird von einer Aktiengesellschaft geleitet, die die Direktion an Franz Holbein übergibt, einem alten Bekannten Hoffmanns aus seinem ersten Berliner Aufenthalt. Der Dichter wird beauftragt, gleichzeitig die Funktionen als Direktionsgehilfe, Komponist und Bühnenbildner auszuüben. Franz Holbein lässt ihm freie Hand, und Hoffmann benutzt es, um seine Lieblingsdichter Shakespeare und Calderon de la Barca zu inszenieren. (...)

Um die gleiche Zeit unternimmt er die Niederschrift seiner dreizehn Kreislerina, kurzer Skizzen, knapper Essays oft in der Form von Erzählungen, in denen der Dichter den Kapellmeister Johan Kreisler seine ästhetischen Ansichten, seine Kriterien und Träumereien ausdrücken lässt, aber auch seine eigenen Ideen und Gefühle ironisiert. (...) Namentlich offenbart sich in Johannes Kreislers, des Kapellmeisters musikalische Leiden Hoffmanns scharfer Spott, und bei der Lektüre spricht man mehr als je, wie sehr es sich von den Leuten, die er schildert, distanziert hat. Immer Zuschauer, immer Zeuge, er durch den Kristall hindurch, wie in den Kindertagen und schildert die Lächerlichkeiten der Menschen. Als einsamer Beobachter, der sich alle Makel wie durch die Wirkung einer Lupe vergrößern, muss er manchmal die Illusion haben unsichtbar zu sein wie Asmodäus (siehe: Biographie von Kapellmeister Johannes Kreisler) und sich bitter darüber freuen.“1Auch werden darin die starken Gefühle für die 15-jährige Julia, der er Gesangsunterricht gibt deutlich, aber dazu später mehr.

10.3.2 Biographie von Kapellmeister Johannes Kreisler

>>Eigentlich sollte das Leben am kleinen Hofe von Sieghartsweiler angenehm und sorgenfrei sein. Aber schon die Tatsache, dass die beiden Kinder des Fürsten sich in gewisser Hinsicht äußert merkwürdig benehmen, sorgen sie für einige Aufregung und Panik. Für vielmehr jedoch sorgt aber Prinz Hektor - weil er auf Hedwiga mit einer stark abstoßenden Kraft wirkt. Fürst Irenäus ist darüber sehr bestürzt, denn er möchte, dass die beiden heiraten. Für weitere Komplikationen entstehen, da Prinz Hektor sich in Julia verliebt und sich mit dieser zu treffen versucht. Bei einem solchen Treffen, werden die beiden vom Kapellmeister Kreisler, der vom Fürsten besonders für seine Kompositionen geschätzt wird, überrascht als gerade Prinz Hektor versucht Julia viel zu nahe heranzukommen. Kreisler, der Julia beschützen möchte, vertreibt hierauf Prinz Hektor mit einem rätselhaftem Bildnis, welches er vom Meister Abraham bekommen hat. Doch der Prinz lässt sich nicht so einfach abweisen, er befehlt seinem Diener Kreisler umzubringen und tatsächlich findet man am nächsten Tag Kreislers Hut mit Blutflecken in einem Busch. Inzwischen ist Prinz Hektor mit dem Versprechen bald zurückzukommen und dann die Prinzessin zu heiraten abgereist. In Wirklichkeit ist aber Kreisler nicht getötet worden sondern er konnte entkommen und wurde in ein Kloster aufgenommen. Dort begegnet er dem Mönch Cyprianus, der ihm die ganze Geschichte über Prinz Hektor erzählt. Dieser hatte ihn, den Mönch Cyprianus, mit einem Dolch angegriffen, weil er sich in dieselbe Frau verliebt hat wie er. Nur durch ein Mirakel hat der Mönch überlebt, denn der Dolch hat sein Herz genau in der Mitte durchstoßen. Die Geliebte hat, nachdem sie das Unheil gesehen hat, Gift geschluckt und ist gestorben. Zum Schluss erhält Kreisler eine Nachricht vom Meister Abraham, die besagt, dass Julia Prinz Ignaz und Hektor, der heimlich am Hofe geblieben ist und Julia nachspioniert hat letztendlich doch bald Hedwiga heiraten wird.<<2

Kreisler im Wahnsinn: Bleichstiftzeichnung Hoffmanns

11 Hoffmanns Gesangsschülerin Julia Marc

11.1 Verzweifelte Liebe

Neben Hoffmanns schriftlicher Betätigung komponierte er noch Musikstücke und erteilte Gesangsunterricht, wobei er sich in die auf S.21 genannte Julia Marc verliebte. In seinem Tagebuch bezeichnet er sie als Schmetterling oder Kathchen (Kth). Doch diese ist aus dem gehobenen Bürgertum, graziös, lebhaft, durchaus nicht dumm, kindlich, verschlossen, nervös und bizarr, wie Hoffmann selbst. Von 1811 bis seiner Abreise von Bamberg sind wir Zeuge des inneren Dramas Hoffmanns.

„Mit seinem ganzen Wesen liebte er Julia, denn auch sie scheint von materiellen und vulgären Dingen abgesondert, ebenso von einem Kristall umgeben, wie er. (...) Ein Ausbruch heftiger Leidenschaft, Paradoxysmen wechseln mit Gefühlen der Gleichgültigkeit, und das täglich fast stündlich, insgesamt zwei Jahre lang(,)“1denn sie scheint seine Liebe nicht zu erwidern.

>>Er schwankt wie ein Rohr im Wind und wird von Leidenschaft hin und hergerissen. (...)

Julia gesteht ihm schließlich: Sie kennen mich nicht - meine Mutter auch nicht - niemand - ich muss so vieles tief in mich verschließen - ich werde nie glücklich sein. Später legt Hoffmann diese Worte fast identisch der Cäzilia in der Hund Berganza in den Mund<<2Doch 1812 wird Julia mit einem gewissen Groespel verheiratet. Hoffmann gibt sich jetzt mehr denn je dem Alkohol hin. Der Rausch brachte ihm Eingebung und Bilder, man sagt, dass sein Genie viel dem Alkohol verdankt. Am 4. März 1813 erfährt er Schreckens, dass Kth schwanger ist und schreibt einen letzten Eintrag über sie in sein Tagebuch: „Me lagnero tacendo della mia sorte amara(,)“3er leidet wortlos. „Zur Liebesenttäuschung kamen finanzielle Probleme. Als ihn eine Kapellenmeisterstelle in Dresden offeriert wurde, verließ er Bamberg“4

11.2 Der Hoffmannsche Engel

Unter anderem schrieb er Die Abenteuer der Sylvester-Nacht, in denen häufig die Ausdrücke Engel, englisch oder himmlisch auftreten.

>>Doch der Hoffmansche Engel hat keinen Bezug auf die christliche Theologie. Er gibt ihm eine völlig andere Bedeutung. Hoffmann versteht darunter ein Wesen, das von allen trivialen Zufälligkeiten frei ist, ohne es allerdings von der erotischen Abhängigkeit zu sein. Es ist ein Begriff von vorchristlichen, asiatischen Mythen, in denen der Engel fleischlichen Umgang mit den Kindern der Menschen sucht. Fast an allen Stellen ist er eine Umschreibung für Julia.>>5

(keine Angaben)

12 Von Dresden nach Leipzig und wieder zurück

Dresden ist durch die Ankunft der Franzosen blockiert. Es gleicht einer Festung.

„Erst am 20. Mai ist die Landstraße wieder befahrbar, und Hoffmann kann Dresden verlassen um nach Leipzig zu gehen.“1

>>Am 23. Mai kommen Hoffmann und seine Frau nach einem zwischenzeitigen Unfall in Leipzig an. Oberon und Figaro sowie Aschenbrödel und Die Vestalin stehen auf dem Programm des Staatstheaters. Hoffmann beginnt parallel mit seinem Werk Der Magnetiseur<<2

Bald muss man auch Leipzig verlassen, wo der Belagerungszustand erklärt worden ist. (...) Hoffmann bezieht ein kleines Haus an der Alle vor dem Schwarzen Tor in Dresen(.) (...) Er fühlt sich wohl (...) (doch) die Taschen sind häufig leer(.) (...) Er arbeitet viel, füllt einige Hefte (...) mit Schrift; die musikalische Komposition Der Undine macht Fortschritte. Er zeichnet Vignetten für die Ausgabe seiner Fantasiestücke, schreibt eine lange Kritik über Egomet von Beethoven (...) und führt einen ausgedehnten Briefwechsel. (...) (Er ist) kränker als jemals. (...) Des schreckliche essen und Epidemien, wie sie zu jedem Krieg gehören, verursachen Dysenterie, die ihn ungeheuer schwächt.“3Das Leben in Dresden wird unerträglich: „Entsetzlicher Anblick, zerschmetterte Köpfe...Unvergessliche Eindrücke - Was ich so oft im Träume gesehen ist mir erfüllt werden - auf furchtbare Weise - Verstümmelte, zerrissene Menschen!!! Der Himmel ist von Feuer gerötet.“4

13 Hoffmanns Werke ohne Mystik

13.1 Blickwinkel des Autors

Hoffmann hat mit Krieg nichts am Hut. In seinen gesamten Werken zieht er weder Rückschlüsse auf Moral, Politik und Glauben. >>Er ist also kein Materialist im philosophischen Sinn des Wortes, aber seine innere Welt ist ausgefüllt und hat keinen Platz für das, was man konventionelle Religion oder angewandte Mystik nennen könnte, wie immer sie auch beschaffen seinen. Diese Freiheit erlaubt ihm, die Weltgeschichte unter dem Gesichtswinkel zu betrachten, der es ihm verbietet, die Augen davor zu verschließen, dass es nicht eine einzige aktive Gruppe gegeben hat, die keine Grausamkeiten begangen und Unrecht getan habe. Das stößt ihn ab, und außerdem interessiert ihn das Schicksal Deutschlands nur insoweit, als es mit seinem eigenen verknüpft ist. Dies alles wird auch in seinem Dresdner Werk Die Elexire des Teufels deutlich.

13.2 Die Elexire des Teufels

13.2.1 Inhaltsangabe

>>Der junge Mönch Medardus entdeckt sein Rednertalent und wird zu einem berühmten Prediger. Als Verantwortlicher für die Reliquien seines Klosters, stößt er auf eine Flasche, die ein Elixier des Teufels enthalten soll. Als ihm sein Redetalent eines Tages abhanden kommt, trink er davon. Und wirklich, er kann wieder seine flammende Predigten halten. Eines Tages gesteht ihm dann eine unbekannte Schöne ihre Liebe im Beichtstuhl und bringt seine Emotionen zum Wallen. Seine Stolz auf sein Können als Prediger bewegen den Prior des Klosters dazu, ihn mit einem Auftrag nach Rom zu schicken. Auf dem Weg trifft er auf einem neben einem Abgrund sitzenden Mann, den er unabsichtlich so erschrickt, dass er in die Hoffmann Tiefe stürzt. Ein gleich darauf auftauchender Diener hält ihn für seinen eben zu Tode gestürzten Herrn in Verkleidung. Dieser hatte offensichtlich vor, als Mönch maskiert in einem nahe gelegenen Herrensitz einen Medardus unbekannten Plan auszuführen. So beschließt er, selbst dorthin zu gehen. Er wird freundlich aufgenommen und erfährt, dass der Verunfallte ein Verhältnis mit der Hausherrin hatte. Ohne Bedenken nimmt er dessen Stelle als Liebhaber dieser gefährlichen Frau ein, fühlt sich aber noch stärker zu der Tochter des Hauses hingezogen. Ihr Bruder misstraut ihm als einziger und als der Mönch einen heftigen Annäherungsversuch bei der Tochter macht, wird er von ihm dabei gesehen. Auch seine Liebhaberin, die herrische Hausherrin erfährt davon und ist wenig begeistert. Schließlich eskaliert die Situation und er ermordet in einem Anfall von Wahnsinn die Hausherrin und den Sohn und flieht. Nach einigen weitern Begebenheiten, bei denen er auch einen seltsamen Doppelgänger begegnet, gelangt er in einer Stadt in den engeren Kreis des dortigen Fürsten. Doch eines Tages taucht das Mädchen auf, dessen Mutter und Bruder er gemordet hatte und er landet bald im Kerker.<<1

13.2.2 Über den Roman

>>Die Elexire des Teufels nehmen in der Geschichte der Weltliteratur einen Platz ein, dessen Bedeutung man nicht unterschätzen darf. Sie stellen ein verbindliches Kettenglied da, zwischen der griechischen Tragödie und der Romanepen des Naturalismus. Es war ein schwer verkäuflicher Roman, den Hoffmann im Lehnstuhle gefesselt schrieb. Weitere Dresdner Werke waren Der Sandmann und 1813 eins der schönsten Prosastücke des 19. Jahrhunderts: Der goldene Topf.<<

14 Zurück in Berlin

14.1 Neue Bekanntschaften

„1814 nach seiner Entlassung aus dem Dresdner Theater, verschaffte Hippel Hoffmann eine Stelle im Justizministerium. Er kehrte (zusammen mit Mischa) nach Berlin zurück. Sein Schaffen ließ ihm genügend Zeit, um seiner schriftstellerischen Arbeit nachzugehen.“2>>Die Zeit in Dresden und Berlin kristallisierte einen besonderen Hoffmann heraus. Er war kein gewöhnlicher Romantiker, sondern entwickelte seinen eigenen Stil. Er ist nie dem emphatischen und sentimentalen Ton verfallen, was so oft die Werke der Romantiker beeinträchtigt. Dazu ist Hoffmann viel zu schwungvoll und kaustisch. Außerdem ist er ohne Respekt und liberal, während die deutschen Romantiker im großen und ganzen reaktionär sind.>>3 >>1815 machte er Bekanntschaft mit Bretano und Eichendorff und freundete sich mit dem Schauspieler Ludwig Devient an. Sein Stück Die Undine wird schließlich vom Nationaltheater angenommen.<<4

14.2 Hoffmanns letzte Geliebte

>>Es ist Johanna Eunicke, die Der Undine ihre Stimme gibt. Sie wird auch gleichzeitig die letzte Liebe des Dichters sein, eine mehr zärtliche als leidenschaftliche Liebe, eine verliebte Zuneigung zwischen einer jungen Frau und einem frühzeitig gealterten Manne.<<5

Zeichnung Hoffmanns

14.3 Hoffmans Nachtstücke

„Seit dem Frühjahr 1816 bereitete Hoffmann eine Sammlung von Nachtstücken vor. Nicht der Zufall hat ihm bei der Wahl dieses Titels geleitet. (...) Denn er ist der Dichter der Finsternis von Seele und Geist, der dunklen Gefilde, in denen der Mensch noch mit den geheimen Kräften verknüpft ist, der Dichter der Abgründe, der unsägliche Gestalten verhelfen, der Tiefe, aus denen Doppelgänger, das Gespenst oder die Guhle aufsteigt.“1„Ungleichmäßig, vielfältig, immer gehetzt, von Inspiration überfließend, atemlos und noch aus der Beklemmung neuen Atem schöpfend, verfolgt Hoffmann seine Bahn, und man muss diesem Wort seine wörtliche Bedeutung lassen. Er ist schon todkrank, als er die Werke seiner letzten Jahre verfasst. Er weiß, wie ernst sein zustand ist, nimmt ihn mit Humor und Mut auf sich und macht sich über sich selbst lustig. (...)

Nachdem er Erscheinungen beendet hat, einer bereits in Dresden begonnenen Skizze, deren Rechte er zugunsten der im Krieg Verwundeten abgibt, beginnt er Meister Martin der Küfner und seine Gesellen; diese Erzählung spielt in Nürnberg des 16. Jahrhunderts(.) (...)

15 Über Hoffmanns Stil

Hoffmanns Stil ändert sich kaum im Laufe der Jahre, ob es sich nun um seine Arbeit oder seine private Korrespondenz handelt. Deswegen ist es auch nicht möglich, eine chronologische Identifizierung seiner Werke (...) aufzustellen. Man ist ständig gezwungen, auf die Dokumente und die Biographie zurückzugreifen. Keine Perioden, die sich allmählich nacheinander entwickeln, noch plötzliche Wechsel, jedoch Werke von sehr ungleichem Wert, die verschiedenartigen Konstruktionstechniken, die miteinander abwechseln, sich durchkreuzen, verschwinden, wieder auftauchen und die man grafisch in einer Zickzack-Linie darstellen könnte. Es sind vor allem Thema und Kurve des Aufbaus, die den größten Modifikationen unterliegen, während die Ausdrucksmittel und der Wortschatz ein für allemal festgelegt und spontan von der Art, wahrzunehmen und zu denken, die dem Autor eigentümlich ist, hervorgerufen scheinen. (...) (Seine) Treffsicherheit erweist sich vor allem darin, dass das Adjektiv niemals auswechselbar ist. (...) Dem Hoffmansche Stil geht jede gefühlsbetonte Schönrederei ab, in die viele romantische Dichter verfallen sind. (...)21819 brachte Hoffmann sein Werk Klein Zachs genannt Zinober heraus. „Hoffmanns Gesundheitszustand ist schlecht, sein Organismus so angegriffen, dass er die Notwendigkeit fühlt, eine Erholungsreise in die Schlesischen Berge zu machen. (...) Trotz Strapazen der Reise hat der Kuraufenthalt (...) ihm gut getan, und er schließt daraus, dass er wieder gesund ist.“3

1819 bis 1821 bringt Hoffmann schließlich Die Lebens-Ansichten des Kater Murr hervor, bei denen Kritiker jedoch die Nachahmung des Stil Jean Pauls festzustellen meinen.

16 Portrait vom Kater Murr

>>Nach einem Fest am Hof befindet sich Abraham Liscov auf dem Heimweg durch den Park. Als er eine Brücke überquert, hört er unter sich ein klägliches, hohes Miauen. Ein kleines Kätzchen klammert sich an einen Pfeiler, kann sich nur mit größter Mühe über Wasser halten. Abraham überlegt nicht lange, rettet das Tierchen aus dem Bach, steckt es in seine Rocktasche und nimmt es mit nach Hause. Die Katze entpuppt sich als Kater und Abraham nennt ihn Murr. Vom ersten Augenblick an hat sich Abraham in den Kater vernarrt und macht es sich in der Folge zur Aufgabe, ihn aufzuziehen. Kater Murr bald, dass sich Abraham oft mit den Wissenschaften beschäftigt. Das weckt Murrs Neugier, er möchte wissen, was in den Büchern und Manuskripten so alles steht. Als der Meister abwesend ist, Originalausgabe: Die Lebens-Ansichten des Kater Murr schleicht sich Murr ins Zimmer, springt auf den Schreibtisch und beginnt in aller Seelenruhe Manuskripte zu zerfetzen. Dabei merkt er nicht, dass Abraham ins Zimmer kommt und empfängt eine kräftige Tracht Prügel. Das verdirbt dem Kater aber die Lust auf die Wissenschaften nicht. Bei der nächsten Gelegenheit macht er es sich wieder auf dem Tisch bequem und öffnet ein Buch, den `Knigge', lässt es aber heil. Als er wiederum von Abraham überrascht wird, lacht dieser nur, da es aussieht, als ob der Kater in dem Buch lesen würde. Von da an lässt der Meister den Kater gewähren, er darf sich im Studierzimmer aufhalten. Murr macht es sich zur Gewohnheit, hinter Abraham zu sitzen, wenn dieser liest. Der oft laut in den Büchern studiert, so kann Murr gleichzeitig die Zeichen im Buch sehen und die Stimme des Meisters hören. Auf diese Art erlernt der Kater in kurzer Zeit das Lesen. Doch bald schon genügt ihm das nicht mehr. Murr versucht krampfhaft, dem Meister abzuschauen, wie dieser die Feder führt, kommt aber dabei auf keinen grünen Zweig. Schließlich hat er eine Idee. Er musste eine andere, dem Bau seines rechten Pfötchens angepasste Schreibart erfinden und er fand sie wirklich. Nachdem der Kater einige Schwierigkeiten mit dem Tintenfass überwunden hat, steht seiner literarischen Karriere also nichts mehr im Wege.<<1

17 Eine dumme Geschichte

1821 erscheinen seine gesammelten Erzählungen und Märchen in den vierbändigen Serapionsbrüdern.

„Obwohl ein schrecklicher Rückfall in seiner Krankheit eintritt, ist keine Rede davon, dass er sich schont. (...)Im Februar 1822 beendet Hoffmann seinen Meister Floh. Ein Märchen zweier Freunde in 7 Abenteuern.

Dem dichter stößt eine dumme Geschichte zu, die bei dem damaligen politischen Klima sich sehr rasch in eine heikle Geschichte verwandeln kann. (...) Als Hofmann im Oktober 1819 zum Mitglied der <<Immediat-Commission zur Ermittlung hochverrätersicher Verbindungen>> ernannt wird, gerät er bald schon in Konflikt mit dem Polizeidirektor von Kamptz, einem Strohmann des Innenministers von Schuckmann. Die Razzien (...) revoltieren E.T.A. Hoffmanns Ehrbegriff. (...) Hoffmann rührt sich; er protestiert im Namen der Gerechtigkeit und Legalität, weigert sich, sich korrumpieren zu lassen und reicht schließlich seine Demission als Mitglied der Untersuchungskommission ein. Doch der satirische Schriftsteller kann dem Verlangen nicht widerstehen, den Polizeidirektor (...) (in) Meister Floh grausam zu karikieren. (...) (Man will Meister Floh beschlagnahmen lassen.) Der Gesundheitszustand des Dichters hat sich so verschlimmert, dass es ihm nicht möglich ist, seinen Lehnstuhl zu verlassen. Der vom Tod Gezeichnete findet in sich noch Energie genug, den treuen Freunden Hippel und Hitzig, die ihm bei dieser Affäre beistehen, seine Verteidigung zu diktieren. (Schließlich bekommt er doch die Erlaubnis erteilt sein Werk zu drucken.) (...)

18 Hoffmans Tod

Am 26. März hat er wohl ein Testament zu Gunsten Mischas diktiert, aber in Wirklichkeit hinterlässt er soviel Schulden, dass seine Gefährtin gezwungen ist, den Nachlass abzulehnen. Am 28. Juni 1822 bringen ihn die Freunde auf den Friedhof bei der Jerusalemer Kirche. (...) Im siebenundvierzigsten Lebensjahr verstorben, hinterließ dieser in mehr als einer Hinsicht seltsame und geniale Mensch der Weltliteratur zwei Romane und mehr als siebzig Erzählungen. Kapriziös, ungleich und zauberhaft hat er in der Geschichte der europäischen Literatur vor allem einen Namen hinterlassen, dessen Glanz weder der Merkantilismus der öffentlichen Amüsierer noch die Legenden der Banausen auslöschen können.“2

Originalausgabe: Meister Floh

LITERATURVERZEICHNIS

1 Literatur

1.1 Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: Die Elexire des Teufels. Werke 1814-1816. Hrsg. v. Hartmut Steinecke unter Mitarbeit von Gerhard Allrogen (= Sämtliche Werke in sechs Bänden. Hrsg. v. Wulf Segebrecht und Hartmut Steinecke, Band 2/2), Frankfurt a.M. 1988

1.2 Keil, Werner, E.T.A. Hoffmann als Komponist, Breitkopf und Härtel, Wiesbaden, 1986, Band 14

1.3 Schnapp, Friedrich, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur

Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels, Winkler, München 1971

1.4 Wittkop-Menardeau, Gabrielle, E.T.A. Hoffmann, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Februar 1966, 15. Auflage. 66.-68. Tausend März 1998

2 Internetadressen

2.1 http://linz.orf.at/gast/ondrej/marc.htm

2.2 http://linz.orf.at/gast/ondrej/murr.htm

2.3 http://www.berliner-morgenpost.de

2.4 http://www.hausarbeiten.de/rd/archiv/germanistik/germ-automatenmenschen.shml

2.5 http://www.hausarbeiten.de/rd/archiv.shtml

2.6 http://www.referate.de/index_de.htm

2.7 http://www.stud.tu-muenchen.de/~stefan.brummet/referat/index.htm

[...]


1 Stefan Zweig, Vorwort zu: E.T.A. Hoffmann, die Princesse Brambilla, Paris 1928

1http://www.referate.de/index_de.htm

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 8

3Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S.6

4Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 9

5Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S.7

6 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 11

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 11

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 12

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 13

4Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 13

5http://www.hausarbeiten.de/rd/archiv/germanistik/germ-automatenmenschen.shml

6Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 15

7http://www.referate.de/index_de.htm

8 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 16

1Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S.7

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 18

3Friedrich Schnapp, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels

4Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 22

5 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 25

3Friedrich Schnapp, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels

1Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S. 8/9

2Friedrich Schnapp, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 29

4http://www.referate.de/index_de.htm

5Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 31

6 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 32

4http://www.referate.de/index_de.htm

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 32/33

2http://linz.orf.at/gast/ondrej/murr.htm

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 34

5Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 35

6 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 36

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 36-38

2http://www.hausarbeiten.de/rd/archiv.shtml

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 46

4Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S. 11

5http://www.stud.tu-muenchen.de/~stefan.brummet/referat/index.htm

6 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 49

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 50/51

2 http://www.berliner-morgenpost.de

3 Friedrich Schnapp, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels

2 http://www.berliner-morgenpost.de

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 60

2Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S. 13

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 64

4Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 66

5 http://www.berliner-morgenpost.de

6Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffman, S. 66

7 Friedrich Schnapp, Korrekturen und nachträgliche Bemerkungen zur Neuausgabe des Hoffmannschen Briefwechsels

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 68-70

2 http://www.stud.tu-muenchen.de/~stefan.brummet/referat/index.htm

1 http://www.referate.de/index_de.htm

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 75

4 http://linz.orf.at/gast/ondrej/marc.htm

5 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 78

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 89

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 90

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 91-93

4 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 95

1Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus: Die Elexire des Teufels, 3.Band

3Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 114

4Werner Keil, E.T.A. Hoffmann als Komponist, S. 17

5 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 121

1Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 122

2Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 128-131

3 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 141

1http://linz.orf.at/gast/ondrej/murr.htm

2 Gabrielle Wittkop-Menardeau, E.T.A. Hoffmann, S. 153-155

Fin de l'extrait de 38 pages

Résumé des informations

Titre
Hoffmann, E.T.A - Leben und Werke
Note
1-
Auteur
Année
2001
Pages
38
N° de catalogue
V104798
ISBN (ebook)
9783640031047
Taille d'un fichier
615 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hoffmann, Leben, Werke
Citation du texte
Antje Schumacher (Auteur), 2001, Hoffmann, E.T.A - Leben und Werke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104798

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