Herstellung eines Gewindes M10


Elaboración, 2001

6 Páginas, Calificación: 1,5


Extracto


INHALTSÜBERSICHT SEITE

1. VORBEREITUNG
1.1 VORBEREITUNG DES AUSBILDERS
1.2 VORBEREITUNG DES ARBEITSPLATZES
1.3 VORBEREITUNG DES AUSZUBILDENDEN

2. ARBEITSZEITGLIEDERUNG

3. VORMACHEN

4. NACHMACHEN

5. ÜBEN DES ERLERNTEN

1. STUFE: VORBEREITUNG

1.1 AUSBILDER

Der Auszubildende Manuel Scheuner befindet sich in am Anfang seiner Ausbildung zum Maschinenbaumechaniker Fachrichtung allgemeiner Maschinenbau. Er ist 17 Jahre alt und hat vor dem Beginn seiner Berufsausbildung die Realschule im technischen Zweig mit sehr gutem Resultat abgeschlossen. Manuel ist ein aufgeweckter, motivierter Junge, der stets mit Interesse und Ideenreichtum an die ihm übertragenen Aufgaben herangeht. Manuel ist bereits mit den Grundfertigkeiten seines Berufes wie dem Anrei- ßen, dem Feilen auf Maß und Winkel, dem Prüfen mit dem Messschieber und dem Ein- satz von einfacheren maßverkörpernden Prüfmitteln vertraut. Da er diese Fertigkeiten schnell aufgenommen hatte und sie auch umzusetzen versteht, werde ich ihn Morgen im Gewindebohren an der Säulenbohrmaschine in der Lehrwerkstatt unterweisen. Hierzu erstellte ich eine Arbeitszeitgliederung (siehe Seite 3), die dem Auszubildenden helfen soll, die neue Tätigkeit besser und einfacher zu erlernen. Für die Unterweisung wähle ich die „Vier Stufen Methode“, da sich der Auszubildende noch in der Metallgrundausbildung befindet und das Fertigen von Gewinden an einer Maschine ein erhöhtes Maß an Sorgfalt und Genauigkeit erfordert.

1.2 ARBEITSPLATZ

Um Morgen eine reibungslose Unterweisung des Azubis vornehmen zu können, bereite ich als erstes den Ort der Unterweisung also die Bohrmaschine und die Werkzeuge vor. Als Ausbildungsort wähle ich die Lehrwerkstatt, da wir hier den betrieblichen Ablauf nicht stören werden. Als erstes gehe ich zur Säulenbohrmaschine und prüfe, ob die Funktionsfähigkeit und Arbeitssicherheit gewährleistet ist, d.h. ich teste die Funktionen der Bohrmaschine und untersuche, ob eventuelle Sicherheitseinrichtungen außer Betrieb gesetzt wurden. Ist der Zustand der Bohrmaschine in Ordnung, kontrolliere ich ob sich im Werkzeugschrank der Bohrmaschine auch alle erforderlichen Werkzeuge befinden und sie auch einsatzfähig (nicht stumpf oder verschlissen) sind. Da unsere Lehrlinge zur Ordnung angehalten sind kann ich jedoch von der Einsatzbereitschaft unserer Säulenbohrmaschine und den dazugehörigen Werkzeugen ausgehen. Weil beim Bohren bzw. Gewindebohren Hilfsmittel benötigt werden kontrolliere ich den Füllstand des Kühlschmiermittels und ob im Öler noch genügend Schneidöl ist. Falls eines oder beide Hilfsmittel nicht in ausreichender Menge vorhanden sein sollten, so werde ich Manuel zeigen, woher er diese Stoffe bekommt und wie er sie aufzufüllen hat, denn für eine selbstständige Arbeit ist die Beschaffung von Hilfs- und Fertigungsmitteln im Betrieb Voraussetzung.

1.3 AUSZUBILDENDEN

Danach gehe ich zu Manuel und werde ihn bitten, dass er mich eine halbe Stunde vor Feierabend in meinem Büro aufsucht. Bei dieser Gelegenheit werde ich ihn fragen, wie er seine bisherige Ausbildung beurteilt und ob sie seinen Erwartungen entspricht. Da Manuel ziemlich ehrgeizig ist, wird er mir zu verstehen geben, dass er seine bisher erlernten Fähigkeiten bereits beherrscht und sich vielleicht etwas unterfordert fühlt. Nachdem ich ihn in seiner Aussage bestätige, und ihm meine Anerkennung für seine bisherigen Leistungen ausspreche, werde ich ihm mitteilen, dass ich ihn morgen Vormittag im Gewindebohren an der Säulenbohrmaschine unterweisen werde. Da diese Fertigkeit zu Grundausbildung im Maschinenbauerhandwerk gehört, frage ich Manuel: „Hattet Ihr das Gewindebohren in der Berufsschule schon durchgenommen?“ Manuel bejaht meine Frage. „Na gut.“ Antworte ich, „Dann können wir ja morgen früh gleich loslegen - und wenn Du heute noch Zeit und Lust hast, dann kannst Du Dir ja Deine Berufsschulunterlagen zu diesem Thema daheim noch einmal durchsehen.“ Mit diesen Worten entlasse ich den Auszubildenden und bitte ihn noch ein Stück Flacheisen St37 k mit den Massen 100x50x15 mm vorzubereiten. Auf dieses Werkstück soll er dann ein symmetrisches Raster mit 20x20 mm anreißen und auch gleich ankörnen. Dieses Flacheisen werden wir morgen als Probewerkstück verwenden.

Arbeitszeitgliederung

Bezeichnung des Lernvorganges: Herstellen eines Gewindes M10 an einer Säulenbohrmaschine.

Benötigtes Werkzeug: Bohrer &8,5 mm, Kegelsenker, Gewindebohrer M10, Gewindegrenzlehrdorn M10

Benötigtes Material: Flacheisen (St37 k) l=100mm, b=50mm, h=15 mm

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. STUFE: VORMACHEN

Bei einer Unterweisung spielt das Vormachen und Erklären eine wesentliche Rolle, da sie den Lern- und Behaltenseffekt durch sehen und hören nachweislich erhöht. Ich erkläre Manuel, dass ich ihn, wie gestern abend besprochen, nun im Gewindebohren an der Säulenbohrmaschine unterweisen werde. Auf meine Frage hin, ob er sich gestern abend noch seine Berufschulunterlagen ansah, gab er mir ein: „Ja sicher...“ zur Antwort. Ich lobe Manuel für seine Einsatzbereitschaft, die auch über seine betrieblichen Aufgaben hinausgeht. Ich sage: „Toll Manuel, wenn Du weiterhin so engagiert bist, wird aus Dir bestimmt einmal ein guter Geselle.“ Da Manuel bereits an der Säulenbohrmaschine in der Lehrwerkstatt eingewiesen ist, kann ich gleich mit meiner Unterweisung beginnen. Als erstes lasse ich Manuel das Flacheisen, welches er vorbereitet hat, in den Maschinen- schraubstock der Bohrmaschine einspannen (Punkt 1 AZG). Dann erkläre ich ihm, dass zum Herstellen eines Gewindes eigentlich nur vier Arbeitsschritte erforderlich sind:

- dem Bohren eines Kernloches,
- dem Ansenken der Kernlochbohrung mit einem Kegelsenker, damit die Bohrung entgratet ist und der Gewindebohrer besser anschneidet.
- dem Bohren des Gewindes
- und dem Prüfen des Gewindes mittels eines Gewindegrenzlehrdorns.

Danach erkläre ich ihm anhand einer Tabelle eines Werkzeugherstellers, wie er die richtige Drehzahl des Gewindebohrers ermittelt. Nun erkläre ich ihm ausführlich anhand der Arbeitszeitgliederung (Punkt 2 - 9 AZG), was ich mache, wie ich es mache und warum ich es mache. Dabei achte ich darauf, dass der Azubi neben mir steht und dadurch die Handgriffe nicht spiegelbildlich erlernt. Ich mache ihn darauf aufmerksam, dass es beim Gewindebohren sehr wichtig ist, das Werkzeug mit Schneidöl zu schmieren, da es sonst passieren kann, dass die Oberflächengüte der Gewindeflanken zu rau wird und der Gewindebohrer innerhalb kürzester Zeit stumpf wird, dann abbricht und das Gewinde Ausschuss ist. Zum Schluss prüfe ich nun das gefertigte Gewinde mit Hilfe eines Gewindegrenzlehrdornes. Ich weise Manuel darauf hin, dass der Gewindegrenzlehrdorn eine Gut- und eine Ausschussseite besitzt. Dabei unterscheidet sich die Ausschussseite durch einen roten Farbring von der Gutseite. Beim Prüfvorgang muss sich die Gutseite des Lehrdorns in das Gewinde einschrauben lassen, wobei die Ausschussseite höchstens einen Gewindegang eingeschraubt werden kann.

Beim Fertigen des zweiten Gewindes erkläre ich ihm nur noch die Kernpunkte, d.h. ich beschreibe was und wie ich es mache. Dabei halte ich mich wieder exakt an die Arbeits- zeitgliederung um den Auszubildenden nicht zu verwirren. Dabei wird Manuel die richtige Handhabung der Werk- und Prüfmittel von Anfang bis Ende nochmals vermittelt bekom- men. Denn die richtige Technik zeichnet einen produktiven Arbeiter aus und hilft somit Zeit und auch Geld zu sparen.

Das dritte Gewinde fertige ich, ohne Kommentierung. Ich will damit bezwecken, dass sich Manuel in Gedanken aktiv am Fertigungsprozess beteiligt. Das heißt, er soll sich das „WAS“ und „WIE“ selber erklären. Dabei wird er für sich feststellen, ob er alles verstanden hat und dieses auch in der Praxis anwenden kann. Der Azubi meldet sich zu Wort und drängt darauf, das nächste Gewinde selber zu fertigen. Vorher möchte ich jedoch noch von ihm wissen, ob er alles verstanden und dazu noch Fragen hat, die ich ihm selbstverständlich noch ausführlich erklären werde.

3. STUFE: NACHMACHEN

Da Manuel mir bestätigt, alle von mir gezeigten Arbeitsschritte verstanden zu haben, ge- he ich zur nächsten Ausbildungsstufe, dem „Nachmachen“ über. Hierzu lasse ich erst ein- mal den Azubi am meinem Platz treten und ich begebe mich in den Hintergrund. Danach gebe ich ihm die Anweisung, jetzt selber ein Gewinde zu fertigen. Um Manuel nicht zu überfordern, soll er beim ersten „Nachmachen“ keine Erklärung über das „Wie“ und „Was“ abgeben. So kann der Lehrling sich voll auf seine Arbeit konzentrieren und wird dadurch auch weniger dazu neigen, Fehler zu machen. Ich werde Manuel dabei auch nicht stören und nur bei Gefahr und grundsätzlichen Fehlern einschreiten, da für ihn be- stimmt ein Erfolgsgefühl sein wird, wenn er einen eigenen Fehler selbst erkennt, ohne dass ich ihn darauf aufmerksam mache. Falls er doch eine Frage haben sollte, werde ich sie sachlich und freundlich beantworten. Manuel führt alle Fertigungsschritte ruhig, ge- wissenhaft und korrekt aus. Danach lobe ich ihn für sein Ergebnis. Beim zweiten „Nach- machen“ soll Manuel mir nun eine kurze Erklärung über die Kernpunkte der Fertigungs- schritte geben. Das heißt also, er soll mir sagen, was er macht und wie er es macht. Diese Erklärung hat für mich den Zweck, nochmals zu Prüfen, ob er den Ablauf auch wirklich verstanden hat, oder ob er nur etwas von mir Vorgemachtes nachmacht, ohne es kapiert zu haben. Denn nur was verstanden und für einen logisch ist, kann auch selbst- ständig und produktiv in die Praxis umgesetzt werden. Da der Lehrling auch diesen Teil- abschnitt souverän meistert, fordere ich ihn auf, ein weiteres Gewinde zu fertigen. Bei dem letzten Schritt des „Nachmachens“ verlange ich nun von Manuel eine ausführliche und lückenlose Beschreibung über seine angewanden Arbeitsschritte. Dies ist zum einen eine weitere Kontrollmöglichkeit für mich, und zum Anderen wir der Azubi durch das vor- sprechen der Fertigungsschritte, diese nochmals verinnerlichen. Ich spreche Manuel ein Lob für sine gute Arbeit aus gehe zum vierten und letzten Punkt der Unterweisung, dem „Üben des Erlernten“ über.

4. ÜBEN DES ERLERNTEN

Im der letzten Stufe der Unterweisung soll Manuel durch wiederholtes und selbstständi- ges Ausführen der erlernten Tätigkeit seine Fertigkeiten verfestigen. Ich stelle Manuel die Aufgabe, die nächsten zehn Gewinde seines Übungswerkstückes alleine herzustellen. Selbstverständlich sollten diese Gewinde auch den Qualitätsanforderungen entsprechen. Gemeinsam einigen wir uns auf eine Zeitspanne, in der der Auszubildende die gestellte Aufgabe lösen kann. Ich lasse ihn nun alleine und teile ihm mit, dass ich ihm nach Ablauf der vorgegebenen Zeit wieder aufsuchen werde, um sein Ergebnis zu kontrollieren und zu bewerten. Denn durch die Kontrolle und Bewertung einer Arbeit wird der Azubi sich ein Qualitätsbewusstsein aneignen, welches ihm bei späteren, anspruchsvolleren Tätigkeiten einen Vorteil verschaffen wird.

Falls Manuel ein Problem bei der Durchführung seiner Arbeit haben sollte, kann er mich in meinem Büro finden und wir werden dann gemeinsam die Lösung für sein Problem su- chen. Nach Ablauf der vorgegeben Zeit gehe ich zu Manuel um seine Arbeit zu prüfen. Ich frage ihn, ob alles geklappt hat und ob er Probleme hatte. Da bei ihm alles in Ord- nung ist, prüfe ich sein Resultat. „Sehr gut!“ Sage ich zu ihm, „Die Gewinde sind alle in Ordnung.“ Da Manuel die von mir geforderte Leistung erbracht hat, soll er zum Abschluss der Unterweisung nun die restlichen zehn Gewinde in einer kürzeren Zeit fertigen um so noch produktiver zu werden. Als Ansporn biete ich ihm die Möglichkeit, bei guter und schneller Arbeit früher in die Mittagspause gehen zu dürfen. Kurz vor der Mittagspause kommt Manuel zu mir um mir sein Ergebnis zu präsentieren. Ich begutachte sein Resultat und lasse ihn wie versprochen, vorzeitig in die Mittagspause gehen. Auf die Frage hin, was er nun Nachmittags machen soll, werde ich Manuel zu Antwort geben: „Wir werden beginnen, einen Bleistiftständer aus Stahl zu fertigen, welchen Du dann mit nach Hause nehmen kannst um Deinen Eltern zu zeigen, was Du schon alles gelernt hast.“ Manuel ist sichtlich interessiert und freut sich sicherlich auf den Nachmittag.

Final del extracto de 6 páginas

Detalles

Título
Herstellung eines Gewindes M10
Curso
Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung
Calificación
1,5
Autor
Año
2001
Páginas
6
No. de catálogo
V104904
ISBN (Ebook)
9783640032068
Tamaño de fichero
377 KB
Idioma
Alemán
Notas
In dieser Hausarbeit wurde die "Vier-Stufen-Methode" angewandt
Palabras clave
Herstellung, Gewindes, Vorbereitungskurs, Meisterprüfung
Citar trabajo
Hubert Vogl (Autor), 2001, Herstellung eines Gewindes M10, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104904

Comentarios

  • visitante el 5/12/2002

    Herstellung eines Gewindes M10.

    Sehr geehrter Herr Vogl,
    bitte vergessen Sie nicht die Spindelgeschwindigkeit zu prüfen und gegebenenfalls einzustellen. Meines Erachtens gehört die korrekte Berechnung der Spindelgeschwindigkeit auch zu den elementaren Bearbeitungsvorgängen der Herstellung, nicht zu letzt um die Werkzeugstandzeiten zu erhöhen.
    MfG
    Michael Hoffmann

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Título: Herstellung eines Gewindes M10



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