Zu Hilferdings Konzept des »Organisierten Kapitalismus«


Dossier / Travail, 2001

17 Pages


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Der »Organisierte Kapitalismus«

Die Gescheiterte Revolution

Schlussbetrachtung

Anlage: 1 - Kurzbiographie Rudolf Hilferdings

Literatur- und Quellenverzeichnis

Einleitung

Zu Beginn der 70er Jahre wurde von Hans-Ulrich Wehler der Begriff des »Organisierten Kapitalismus«, der ursprünglich von Rudolf Hilferding geprägt worden ist, in die sozialgeschichtliche Literatur eingeführt. Er sollte dazu dienen, »wesentliche Strukturveränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft (seit der Industrialisierung) ›auf den Begriff zu bringen‹ und (diese) angemessen zu periodisieren«1. Auf dem Historikertag in Regensburg 1972 führten Wehlers Überlegungen jedoch zu Uneinigkeit unter den westdeutschen Historikern.2 Die Verwendbarkeit des Begriffes wurde von seinen Kritikern vor allem deshalb angezweifelt, weil Hilferding ihn mit einer politischen Utopie verbunden hatte. »Der Begriff des ›Organisierten Kapitalismus‹ ... besitzt in der Geschichte der revisionistischen deutschen Arbeiterbewegung einen spezifischen ideologischen und politischen Stellenwert«, es dürfe daher »problematisch sein, einen parteipolitisch und ideologisch derartig ›eingefärbten‹ Terminus wie den des ›Organisierten Kapitalismus‹ ... von außen her an die Deutung sozialökonomischer und politischer Erscheinungsformen und Entwicklungszusammenhänge heranzutragen«3 kritisiert Bernd-Jürgen Wendt die begriffliche Verwendung durch Wehler und Jürgen Kocka, den beiden Befürwortern der Einführung des Begriffs in die Sozialgeschichte. In dem von Heinrich August Winkler herausgegebenen Buch »Organisierter Kapitalismus« stellen die Protagonisten noch einmal ihre Standpunkte dar. Da jedoch weder Wehler und Kocka, noch ihre Gegner wirklich das Konzept des »Organisierten Kapitalismus« in seiner Vielschichtigkeit vorstellen, soll dies nun an dieser Stelle geschehen.

Die vorliegende Arbeit geht daher noch mal einen Schritt zurück und befasst sich im wesentlichen mit den Originalschriften von Hilferding. Es soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit das von Rudolf Hilferding geschaffene Konzept des »Organisierten Kapitalismus« eine Analyse der wirtschaftlichen Verhältnisse darstellt und worin seine utopischen und vorausschauenden Überlegungen bestehen. Der 1. Weltkrieg und die darauf folgenden Revolutionen prägen den Sozialdemokraten Hilferding in seinen Überlegungen zum politischen und wirtschaftlichen System in Deutschland - und so verändert sich auch seine Begrifflichkeit. Im folgenden soll nachvollzogen werden, welche Ideen Hilferding mit dem Konzept des »Organisierten Kapitalismus« verband und wie sie sich im Verlaufe der Jahre veränderten. Es soll gezeigt werden, dass sich mit dem Konzept sehr unterschiedliche Überlegungen verbinden, die sich teilweise konträr gegenüberstehen und in ihrer Intention und Verwendung sogar ausschließen. Dabei stehen nicht nur Hilferdings wirtschaftlichen Ausführungen zur Debatte, sondern auch sein politisches Leben.

Schlussendlich soll diskutiert werden, inwieweit sich Hilferdings Modell des »Organisierten Kapitalismus« als Theorie- oder Epochenbegriff innerhalb der Geschichtswissenschaft eignet - ohne jedoch auf die Debatte vom Historikertag in Regensburg dezidiert einzugehen, weil das den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Mein Hauptargument gegen eine solche Verwendung ist, daß das Modell kein homogenes und in sich festes Konstrukt oder gar eine Lehre ist, sondern für Hilferding ein analytisches Instrumentarium darstellte, mit dem er versuchte, auf die sich verändernde Situation wirtschaftspolitisch zu reagieren.

In der von mir gesichteten Literatur, ist die diese Auseinandersetzung nach der Herausgabe des Buches »Organisierter Kapitalismus« nicht weitergeführt worden. Jüngere Publikationen beschäftigen sich vor allem in biographischer Form mit Rudolf Hilferding oder mit der Herausgabe seiner Texte. Doch das soll nicht heißen, dass es kein Interesse mehr an Hilferding und seiner Arbeit gibt, wie Peter Wagner 1996 ausführt: »Much maligned, but not really understood, much cited, but not really read«4 - es gibt also weiterhin eine Notwendigkeit, sich mit Rudolf Hilferding auseinanderzusetzen.

Der »Organisierte Kapitalismus«

»AlsOrganisierter Kapitalismuswird eine konzentrierte und bürokratisierte, verbandsmäßig organisierte Wirtschaftsordnung bezeichnet, deren Funktionsfähigkeit durch staatliche Maßnahmen verschiedenster Art gesichert wird und die an die Stelle einer von Einzelunternehmen getragenen, gegenüber Staatseingriffen weitgehend autonomen Wettbewerbswirtschaft tritt.«5

Der Begriff »Organisierter Kapitalismus« wurde das erste Mal 1915 in dem Aufsatz »Arbeitsgemeinschaft der Klassen?«6 in »Der Kampf«, der theoretischen Zeitschrift der österreichischen Sozialdemokraten, von Rudolf Hilferding verwendet. Hilferding fasste seine Analyse bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung des Kapitalismus mit diesem Begriff zusammen und verwendete ihn als Argument in der Auseinandersetzung mit dem in der Partei führenden rechten Flügel der SPD. In dieser Verwendung stellte der »Organisierte Kapitalismus« in erster Linie ein politisches und erst in zweiter ein wirtschaftliches Konzept dar. Hilferding wollte mit seinen Überlegungen zum Stand des Kapitalismus auf kommende Entwicklungstendenzen aufmerksam machen, um sie dann gegen die reale Politik der Partei zu stellen. Hierzu griff er auf die ökonomischen Thesen des fünf Jahre vorher verfassten theoretischen Werkes »Das Finanzkapital« zurück und entwickelte sie in Richtung des Konzepts des »Organisierten Kapitalismus« weiter.7

Nach Hilferdings Auffassung hatte die Befürwortung des Krieges durch große Teile der SPD, der »opportunistischen Ideologie zu einem ungeahnten Siege verholfen.«8, so dass die Arbeiterbewegung »heute überall unter der Diktatur der Rechten innerhalb der Partei«9 stehen würde. Dies jedoch wäre eine Gefahr für die Zukunft der Arbeiterbewegung, weil es Tendenzen der »kapitalistischen Entwicklung unterstützt (...), die der Verwirklichung des Sozialismus im Wege stehen.«10 Die wichtigste Kritik Hilferdings bezog sich vor allem auf den Vorrang, den die SPD der Sozialpolitik vor dem Kampf um demokratische Grundrechte11beimaß. Er wies die von der Partei und den Gewerkschaften vertretene Lehre von der »Arbeitsgemeinschaft der Klassen« zurück, denn selbst der »Krieg hätte den Gegensatz zwischen Radikalismus und Opportunismus nicht gemildert.«12

Aber auch Marx, so Hilferding, hätte diese Anpassungsmöglichkeit des Proletariats unterschätzt.13 Die sozialdemokratische und gewerkschaftliche Bewegung hätten mit ihrem Kampf in der kapitalistischen Gesellschaft die Lebensbedingungen der bisher unterdrückten und unmündigen Arbeiterklasse geistig, moralisch und vor allem materiell verbessert: Die »Erhebung des Arbeiters aus dem ›sprechenden Werkzeug‹ zum Menschen hat den Kapitalismus für die Arbeiterschaft zugleich erträglicher ... gemacht.«14Die Arbeiterklasse sei an der Entwicklung eines Kapitalismus beteiligt gewesen, »dem die Verwirklichung der schlimmsten Verelendungstendenzen unmöglich wurde.«15Damit, so Hilferding, würden nun wesentliche Voraussetzungen für eine revolutionäre Transformation der Gesellschaft fehlen. Diese sich verstärkende Tendenz läge auch in der ureigenen Entwicklung des Weltkapitalismus begründet, und bezüglich der Revolution würde er »konservierende Tendenzen«16aufzeigen, denn schließlich wären die Perioden der wirtschaftlichen Depression seit den 1890er Jahren kürzer und die Arbeitslosigkeit gemildert geworden. Das nunmehr alles dominierende Finanzkapital, also die »Beherrschung der monopolistisch organisierten Industrie durch die kleine Zahl der Großbanken«17, hätte schließlich die Tendenz, die Anarchie der Produktion und des Marktes zu mildern: Das Finanzkapital enthielte »Keime zu einer Umwandlung der anarchisch-kapitalistischen in eine organisiert-kapitalistische Wirtschaftsordnung«18, denn die früher getrennten Formen des Industrie-, Handels- und Bankkapitals strebten in der Form des Finanzkapitals zur Vereinheitlichung. Diese Konzentration der Industrie und der Wirtschaft, die Monopolisierung und Oligopolisierung19, die vor dem Krieg schon eingesetzt hatte, würde nun durch die staatlichen Interventionen und Vorgaben noch einmal verstärkt werden.

Die staatlichen Interventionen spielen bei diesen Betrachtungen eine ausschlaggebende Rolle, denn die Schlussfolgerung, die Hilferding aus diesen beiden Erkenntnissen zog, war, dass es eine gesellschaftliche Entwicklung geben könnte, die sich nicht am Sozialismus, sondern am bestehenden System des Kapitalismus orientierte. Zum einen könne diese eben aus der kapitalistischen Wirtschaft selbst entstehen, zum anderen würde sie durch das an das System angepasste Proletariat geduldet werden. Die Entwicklung könne in Richtung einer Gesellschaft gehen, in der die Wirtschaft organisiert auf den Märkten und in der Produktion auftreten würde, diese Form der Organisation würde sich jedoch an undemokratischen und nicht an demokratischen Richtlinien orientieren. An der Spitze der Gesellschaft würden »die vereinigten Mächte der Monopole und des Staates«20stehen und die arbeitenden Massen würden sich einer Hierarchie unterordnen, die sich am Beamtenstaat orientiere und »an Stelle der Überwindung der kapitalistischen Gesellschaft durch den Sozialismus träte die den unmittelbaren materiellen Bedürfnissen der Massen besser als bisher angepaßte Gesellschaft des organisierten Kapitalismus.«21

Hilferding kritisierte das Verhalten der Parteien und Gewerkschaften, indem er auch die Auswirkungen der kapitalistischen Entwicklung auf das Bewusstein der Arbeiterklasse analysierte. Die Partei würde das herrschende System, das die Sozialpolitik in den Vordergrund stelle, unterstützen. Die Erwartung des Staates sei, dass »die Befriedigung unmittelbarer materieller Interessen des proletarischen täglichen Lebens auf geringeren Widerstand stoßen werde, da sie prinzipiell an dem Gefüge der heutigen Gesellschaft und den Machtverhältnissen der Klassen nichts ändert.«22Es sei aber die dringendste Aufgabe der Partei, die Auseinandersetzung mit dieser Politik zu führen und »gegenüber den momentanen Interessen des Proletariats die dauernden zu vertreten.«23Denn, den fundamentalen Widerspruch zwischen den Interessen von Kapital und Arbeit könne die kapitalistische Planung nicht beheben. Dieser Widerspruch würde erst durch die Umwandlung der hierarchisch organisierten in eine demokratisch organisierte Wirtschaft beseitigt. Letztlich sei das erklärte Ziel »mit Hilfe des Staates, mit Hilfe der bewußten gesellschaftlichen Regelung diese von den Kapitalisten organisierte und geleitete Wirtschaft in eine durch den demokratischen Staat geleitete Wirtschaft umzuwandeln«.24

Mit dieser These wandte sich Hilferding gegen die »Zusammenbruchstheorien« vom Kapitalismus und gegen die deterministischen Thesen vom naturnotwendigen Gang der Geschichte hin zum Sozialismus.25Da der Krieg die wirtschaftlichen Voraussetzung für den Sozialismus schaffen würde, sei die Frage nur, ob »die Zukunft dem organisierten Staatskapitalismus oder dem demokratischen Sozialismus gehören wird.«26Dies zu bestimmen läge an der »Entscheidung der Massen«, die eben durch die Partei zum Sozialismus geführt werden müsse, und nicht zum Verweilen im System aufgefordert werden solle. Der Opportunismus der SPD würde unweigerlich zum »Organisierten Kapitalismus«, zum »organisierten Staatskapitalismus«27, führen.

Und genau das ist der Punkt: Hilferding hatte nicht vor, in dem autoritärem System der Monarchie zu verweilen, wie es die Parteiführung der SPD gewillt war. Vielmehr propagierte er die Utopie des Sozialismus. Dabei ging es ihm eben nicht ausschließlich darum, die Lebensbedingungen des Proletariats zu verbessern, sondern vor allem um die Partizipation an der politischen Macht. Hätte man diese über demokratische Weg gewonnene Macht erst einmal inne, dann könne sie dazu genutzt werden, die wirtschaftlichen Bedingungen im Sinne der Gesellschaft zu verändern. Nach der Idee des Sozialismus muss das Privateigentum an Produktionsmitteln in staatliches oder aber sozialisiertes, also der Gesellschaft zur Verfügung stehendes, Eigentum übergehen. Da die durch den Krieg verstärkten Einflussnahmen des Staates, die Tendenz der Wirtschaft sich zu organisieren noch verschärft hatten, müsse man nur das politische System ändern, da sich das wirtschaftliche System ja bereits den sozialistischen Vorstellungen angenähert habe. Das Konzept des »Organisierten Kapitalismus« stellt also weniger eine wirtschaftspolitische Strategie, denn ein utopisches und auf die innerparteilichen Konstellationen und die politischen Auseinandersetzungen vor und während des I. Weltkriegs zugeschnittenes programmatisches Konzept dar.

Die Gescheiterte Revolution

»Es scheint so, als ob für (Hilferding) das Ende der unvollendeten Revolution das Ende desrevolutionären Sozialismus in Deutschland bedeutet hat.«28

Trotz seiner Befürchtung die Spaltung der Partei voranzutreiben, kritisierte Hilferding weiter die Politik der SPD. Seine Kritik und Forderungen, die er an die Partei richtete, verhallten jedoch ungehört, denn die »innerparteiliche Rechte kontrollierte aufs Ganze gesehen eindeutig den Parteiapparat.«29Nachdem Hilferding 1915 in seinen Aufsätzen noch prinzipiell für die Parteieinheit eintrat, wendete er sich ein Jahr später dagegen. Hilferding erklärte den von ihm bisher vertretenen Zentralismus, also den Versuch, sich zwischen der führenden Rechte und der gegen sie opponierenden extremen Linke in der Partei mittig zu positionieren, für überflüssig, und propagierte nun die Einheit der Linken im Kampf um den Sozialismus und forderte sie auf, die Kontrolle in der Partei zu übernehmen. Eine kommende revolutionäre Situation könne sich die Bewegung nur dann zu Nutze machen, wenn die Linke eine Einheit bilden würde.30

Die revolutionäre Situation kam schneller als Hilferding sie erwartet hatte. Zwar ging er nach der Übernahme der Macht durch die Bolschewiki 1917 in Russland davon aus, dass der »Prozess, der in Russland beginne ... nur dann erfolgreich sein (könne), wenn er im Westen abgeschlossen werde«, jedoch erwartete Hilferding, wie viele in der Sozialdemokratie, die Revolution erst nach dem Ende des Krieges: »Die Revolution war in Deutschland ausgebrochen - zu einem Zeitpunkt, zu dem Hilferding sie am wenigsten erwartete«31, schätzt auch Smaldone ein.

In der ersten Zeit der Revolution war Hilferding »voll revolutionärem Überschwanges ob der Möglichkeit, in Deutschland eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen.«32 In seiner Funktion als Mitglied der Sozialisierungskommission der Regierung, war er gewillt, die Vergesellschaftung der Produktionsmittel voranzutreiben. Nach Hilferdings Auffassung sollten diejenigen Wirtschaftszweige vergesellschaftet werden, deren »kapitalistische Konzentration ... der organisierten sozialistischen Wirtschaft vorgearbeitet ist.«33 Vor allem der Bergbau stehe an erster Stelle, wenn es darum ginge, innerhalb der Wirtschaft zu sozialisieren. Wenn man erst einmal die Kontrolle über die grundlegenden Rohstoffindustrien hätte, dann könne man auch die von diesen Industrien abhängigen Branchen vergesellschaften.

Unter Vergesellschaftung und Sozialisierung verstand Hilferding jedoch nicht, die Fabriken einfach in die Hände der Arbeiter zu übergeben, da dies seiner Meinung nach zu einer Konkurrenz unter einzelnen Fabrikverbänden führen würde und damit das Wesen des Kapitalismus erhalten bliebe. Vielmehr sollten die Tendenzen des Kapitalismus sich zu organisieren genutzt werden, um die »allmähliche Überführung der gesamten Produktion in die Verfügungsgewalt der Gemeinschaft«34zu realisieren. Unter dieser Prämisse veränderte Hilferding auch seine Position bezüglich des Finanzkapitals, die er 1910 formuliert hatte: Die Banken sollten nun nicht mehr verstaatlicht werden, denn privates Bankkapital sei wichtig für die Wiederherstellung der Wirtschaftskraft Deutschlands. Weiterhin dürfe die Sozialisierung nicht die komplette Enteignung aller kapitalistischen Unternehmen auf einen Schlag bedeuten, da Gegenwehr und ein möglicher Stillstand der Produktion zu erwarten seien. Im Gegenteil: die zu enteignenden Kapitalisten sollten voll entschädigt werden.

Am 15. Februar 1919 legte die Sozialisierungskommission der Regierung ein Gutachten vor, das maßgeblich die Handschrift Hilferdings trug und sowohl die Bildung einer »staatskapitalistischen Wirtschaft« als auch die Rückkehr zum freien Markt kategorisch ablehnte. Die Kommission hatte vielmehr die Idee, dass »die Sozialisierung (ein) Mittel zur Anhebung der Leistungsfähigkeit der Wirtschaft, zur Demokratisierung der Fabriken und um die Macht des Kapitals zu brechen«35sei. Dazu sollte der Kohlebergbau in eine Kohlengesellschaft umgewandelt werden, unter der Führung eines aus hundert Mitgliedern bestehenden gewählten Gremiums, in dem zu gleichen Anteilen Arbeiter, Unternehmensleitung, Verbraucher und der Staat vertreten sein sollten. Die Regierung tat jedoch nichts in Richtung Verwirklichung des Gutachtens: »Gelähmt durch die Krise, an der schließlich die sozialistische Koalition zerbrach, versäumte sie es, der Resolution Folge zu leisten.«36

Der Verlauf der Revolution, die wachsende Macht der Rechten und die Spaltung der USPD brachten Hilferding jedoch endgültig zu der Überzeugung, dass der revolutionäre Weg zum Sozialismus nicht machbar sei.37Noch einmal fasste er seine theoretischen Überlegungen zum »Organisierten Kapitalismus« zusammen, die er unter anderem in seinem Aufsatz »Probleme der Zeit« (1924)38formulierte. In diesem Aufsatz geht es primär um eine Analyse der Gegenwart. Seit 10 Jahren, seit dem Ausbruch des Krieges, hätte es die Welt noch nicht geschafft, sich ökonomisch, geistig und politisch zu konsolidieren. Die Kriegswirtschaft hätte die Konzentrationstendenzen der Wirtschaft, des Kapitals noch verstärkt, deshalb würde sich die »Periode der freien Konkurrenz« nun endgültig auf das Ende zu bewegen: »Die früher getrennten Formen des Industrie-, Handels- und Bankkapitals streben in der Form des Finanzkapitals zur Vereinheitlichung. Dies bedeutet den Übergang von dem Kapitalismus der freien Konkurrenz zum organisierten Kapitalismus.«39Dezidierter als noch in »Arbeitsgemeinschaft der Klassen?« hinterfragt Hilferding den Umgang mit der Wirtschaft, denn in dem Maße, in dem sie wieder erstarkt sei und sich organisiert hätte, in dem Maße hätte sie ihren Einfluss auf die Gesellschaft verstärkt: »so stellt der Kapitalismus, gerade wenn er zu seiner höchsten Stufe einer von neuem organisierten Wirtschaft gelangt, das Problem der Wirtschaftsdemokratie«40. Diese sei jedoch nur in einem »evolutionärem Prozess« zu erreichen. Hilferding verabschiedete sich hier endgültig von dem Gedanken, dass eine Revolution zum Sozialismus führen müsse, denn »wenn man auch den Übergang der politischen Macht von einer Klasse auf eine andere Klasse in einem relativ kurzen Akt, also revolutionär vollziehen kann, so geht die Ausgestaltung der Ökonomie stets nur in andauernder organischer Entwicklung, also evolutionär, vor sich«41.

Hilferding war in der Weimarer Republik angekommen. Nach den Auseinandersetzungen in den Parteien über den richtigen Weg in der Revolution und nach der Arbeit im Sozialisierungsausschuss, dessen Vorschläge nicht umgesetzt wurden, konnte er 1923 als Reichsfinanzminister im Kabinett von Stresemann endlich realpolitisch agieren. Zwar arbeitete Hilferding nur zwei Monate in dem Amt, jedoch saß er ab 1924 als Parlamentarier im Reichstag und war im Vorstand der SPD. 1924 war für Hilferding die revolutionäre Periode endgültig beendet.42Von nun an wollte er den Weg der Wahlen innerhalb der bürgerlich-parlamentarischen Demokratie gehen, um den Einfluss der SPD auf die Gesellschaft zu verstärken.

Auch seine Überlegungen zum Kapitalismus änderten sich unter der Vorgabe der Realpolitik. Auf dem SPD-Parteitag in Kiel 1927 sah Hilferding mittlerweile den »Organisierten Kapitalismus« als Vorstufe zum Sozialismus an. Die Organisiertheit der kapitalistischen Wirtschaft hätte dazu geführt, dass »der Privatbetrieb, die Wirtschaftsführung des einzelnen Unternehmens, aufgehört hat, Privatsache dieses einzelnen Unternehmers zu sein.«43Die Führung eines Unternehmens wäre demnach nicht mehr Privatsache des Unternehmers, sondern eine gesellschaftliche Angelegenheit. Das Zusammenfassen der Betriebe in Trusts, die Monopolisierung und Oligopolisierung, würden zur Ausschaltung der freien Konkurrenz führen. Das Hauptargument gegen den Sozialismus seitens der Kapitalisten, so Hilferding in seiner Argumentation, sei jedoch diese freie Konkurrenz gewesen: Der letzte psychologische Einwand gegen den Sozialismus würde damit fallen. An Stelle der Konkurrenz durch Eigennutz der Unternehmer hätte die Wissenschaft nun die »wissenschaftliche Methode des Wettbewerbs« gesetzt. Dies jedoch sei das »Prinzip unserer Wirtschaftsführung«, denn »Organisierter Kapitalismus bedeutet also in Wirklichkeit den prinzipiellen Ersatz des kapitalistischen Prinzips der freien Konkurrenz durch das sozialistische Prinzip planmäßiger Produktion.«44Hilferding glaubte, dass die Republik, in der sie nun angekommen waren und auch die politische Macht innehatten, der Sozialdemokratie die Durchsetzung von Reformen ermögliche, die dann später auf evolutionärem Wege zum Sozialismus führen würden.

Schlussbetrachtung

Hilferding sah die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Krieg als eine Bestätigung seiner Analysen von 1910 und 1915 - die Veränderung seiner Konzeption nahm er dementsprechend in der politischen Ausrichtung seiner Überlegungen vor. Ursprünglich verstand Hilferding den »Organisierten Kapitalismus« als ein Gegenbild zum »demokratischen Sozialismus«, ja er verstand ihn sogar als einen fundamentalen Widerspruch zwischen den Interessen von Kapital und Arbeit, den die kapitalistische Planung jedoch nicht beheben könne. Unter dem Eindruck der Realpolitik in den 20er Jahren revidierte er diese Aussage jedoch, und verstand ihn nun als eine Vorraussetzung für die Entwicklung des Sozialismus. In den Jahren 1910 und 1915 lag die politische Macht in den Händen der Monarchien in Österreich/- Ungarn und dem Deutschen Reich. Hilferding musste den »Organisierten Kapitalismus« als eine Erscheinungsform dieser autoritären Systeme sehen, so dass er ihn gegen den »demokratischen Sozialismus« stellen konnte. Die gescheiterte Revolution machte Hilferding jedoch bewusst, dass der revolutionäre Weg zum Sozialismus nicht mehr gangbar war. Wenn sich jedoch das »sozialistische Prinzip planmäßiger Produktion« im Wilhelminischem Kaiserreich entwickeln konnte, dann müsste dieser evolutionäre Prozess innerhalb einer demokratischen Republik beschleunigt werden. Die Theorie vom »Organisierten Kapitalismus« wurde die Leitidee der Sozialdemokratie Ende der 20er Jahre. Ermöglichte sie doch den Spagat zwischen einer alten marxistischen Tradition und die Überzeugung von der Notwendigkeit des Sozialismus mit den Anforderungen der Realpolitik. Obwohl sich also Hilferdings Analyse der wirtschaftlichen Gegebenheiten, der Organisiertheit der Wirtschaft mit dem »Organisierten Kapitalismus« änderte, änderte sich jedoch nicht die Intention, die er damit verband. Ziel blieb letztlich die Schaffung des Sozialismus, auch wenn sich die Vorstellung über den Weg dahin grundsätzlich veränderte.

Wenn wir uns abschließend fragen, ob Hilferdings Konzept vom »Organisierten Kapitalismus« für die Gewinnung einer »historisch-systematische Theorie«45 taugt, dann müssen wir uns deutlich machen, inwieweit Hilferdings Analyse wirklich treffend den Kapitalismus seiner Zeit beschreibt. Die Frage ist also, ob es sich bei dem Begriff um einen historisch-deskriptiven oder einen analytisch- theoretischen Begriff handelt. Gottschalch bezweifelt den deskriptiven Wert des Begriffs, wenn er Hilferding vorwirft, er hätte ein zu harmonisches Bild von den sozialen Auswirkungen des »Organisierten Kapitalismus« entworfen. Während Hilferding der Meinung war, dass die Monopolisierung und Oligopolisierung zur Ausschaltung der freien Konkurrenz führen würde, begannen diese ganz im Gegensatz dazu, einen »unerbittlichen Konkurrenzkampf gegeneinander«46zu führen. Weiter verweist er darauf dass es starke Tendenzen gäbe, »die es erschweren, auf der Basis des ›organisierten Kapitalismus‹ einen ökonomischen ›Gleichgewichtszustand‹ zu erreichen.«47

Winkler kritisiert das Konzept hinsichtlich seiner theoretischen Tragweite. Die »Theorie des Organisierten Kapitalismus, wie Hilferding sie formuliert hatte, (war) in der Tat noch unvollkommen - ja, es erscheint durchaus fraglich, ob man vor der ›Keynesian Revolution‹48 überhaupt von einem vollentwickelten Strukturtyp des Organisierten Kapitalismus sprechen kann.«49

Bei Hilferdings Konzept des »Organisierten Kapitalismus« handelt es sich also um eine theoretische Abhandlung, die ursprünglich mit utopischen Überlegungen verbunden war, und unter später unter der Maßgabe der Realpolitik stark programmatische Züge bekam. Ich würde das Konzept daher den politischen Schriften zuordnen, die zwar einen analytischen und theoretischen Anspruch haben, dennoch stark den Debatten der Zeit verhaftet sind. Den Begriff des »Organisierter Kapitalismus« aus diesem historischen Kontext herauszulösen, um ihn als einen eine Epoche beschreibenden, historisierenden Terminus zu verwenden, scheint mir daher problematisch zu sein. Zu sehr ist er an Hilferdings politischen Willen gekoppelt, die Gesellschaft an der Wirtschaft partizipieren zu lassen und die Wirtschaft nicht sich selbst und ihrem Profitstreben zu überlassen. Dies gedachte er über eine teilweise Sozialisierung der Wirtschaft erreichen zu können, denn nur wenn die Gesellschaft maßgeblich an wirtschaftlichen Entscheidungen beteiligt wäre, könne sie zum Wohle der Gesellschaft genutzt werden. Er kann damit schwerlich eineindeutig als ein Begriff verwendet werden, der die Zeit zu Beginn dieses Jahrhunderts in der Geschichtswissenschaft fassen kann. Wenn man sich nur auf das Deskriptive in Hilferdings Analyse beschränkt, und damit die utopischen und programmatischen Momente beiseite lässt, dann beschreibt Hilferding treffend die Tendenz der zunehmenden Organisiertheit des Kapitalismus. Vielleicht hätten sich Kocka und Wehler mit dem Begriff der Organisiertheit zufrieden geben sollen.

Die vorliegende Arbeit hätte eigentlich zu einer weiterführenden Diskussion führen müssen, denn der »Organisierte Kapitalismus«, als einen historisierenden Terminus, kann nicht ohne den Begriff des »Staatsmonopolistischen Kapitalismus« diskutiert werden. Kocka wägt auch in seinem Aufsatz diese beiden Begriffe gegeneinander ab, und kommt, wie wir wissen, zu dem Ergebnis, dass der »Organisierte Kapitalismus« der treffendere Begriff für die zu beschreibende Zeit sei. Auch der »Staatsmonopolistischen Kapitalismus« ist in seiner Verwendung durch die Historiker in der DDR in einem politischen Kontext verwendet worden, ob dieser Terminus dennoch viel besser zu gebrauchen ist, dass muss in einem größeren Kontext, einer größeren Arbeit, diskutiert werden.

Anlage: 1 - Kurzbiographie Rudolf Hilferdings

Rudolf Hilferding, war über fast vier Jahrezehnte50 seiner Schaffenszeit, einer der prominentesten Sozialisten Europas. Mit seinen Konzepten und Lehren über das »Finanzkapital«, den »Organisierten Kapitalismus« und den »totalen Staat«, hatte Hilferding einen großen Einfluss auf die sozialistischen Ideen und die politische Praxis seiner Zeit.51

Am 10. August 1877 wurde Rudolf Hilferding als Sohn des jüdischen Kaufmanns Emil Hilferding und dessen Frau Anna in Wien geboren und studierte dort von 1896 bis 1901 Medizin. Nach seiner Promotion (1901) arbeitete er als Kinderarzt in Wien und schloss sich der österreichischen sozialdemokratischen Partei an. Hilferding arbeitete erstmals ab 1902 als Redakteur bei der deutschen sozialdemokratischen Zeitung »Neue Zeit«.

Im Jahre 1906 gab Hilferding seinen Beruf als Arzt auf und wurde Lehrer für Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie an der Parteischule der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Berlin. Ein Jahr später musste Hilferding seine Lehrtätigkeit nach einer Ausweisungsandrohung der preußischen Polizei abbrechen und wurde daraufhin Redakteur des SPD-Organs »Vorwärts«.

1910 veröffentlichte Hilferding die Studie »Das Finanzkapital«, in welcher er den Imperialismus aus marxistischer Sicht als Spätphase des Kapitalismus deutete. Nach Kriegsausbruch wurde Hilferding 1915 von der österreich-ungarischen Armee als Feldarzt eingezogen und leitete bis 1918 das Seuchenlazarett an der italienischen Front. 1917 trat er der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) bei, obwohl seine Bestrebungen bis dahin auf eine Beibehaltung der Einheit der Partei hinausliefen. Von 1918 bis 1923 arbeitete Hilferding als Chefredakteur des Zentralorgans der USPD »Freiheit«, und von 1924 bis 1933 als Herausgeber der theoretischen Zeitschrift »Die Gesellschaft«.

1918, während der Novemberrevolution, berief ihn der Rat der Volksbeauftragten zum Mitglied der Sozialisierungskommission. Er entwickelte in dieser Position Pläne zur Sozialisierung des Wirtschaftslebens. 1919 erhielt Hilferding die deutsche Staatsangehörigkeit. Nach dem sich SPD und USPD am 24.9.1922 wiedervereinigt hatten, wurde Hilferding beim Vereinigungsparteitag in Nürnberg in den Vorstand gewählt. Als ein wichtiger Protagonist der SPD wurde er dann auf dem Höhepunkt der Inflation, im August 1923, zum Reichsfinanzminister im Kabinett von Gustav Stresemann ernannt. In seiner Amtszeit und unter seiner Federführung wurde die Rentenmark beschlossen, dessen Einführung Hilferding jedoch nicht mehr in seinem Amt erleben konnte, denn kurz vor dem Inkrafttreten der Währungsreform trat die Regierung Stresemann am 3. Oktober zurück52. Im Juni 1928 wurde Hilferding unter dem Reichskanzler Hermann Müller erneut Reichsfinanzminister (SPD) und trat jedoch nach Auseinandersetzungen mit dem Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht 1929 zurück.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten (1933), ging Hilferding in die Tschechoslowakei ins Exil. Nach deren Besetzung (1939) floh er nach Frankreich und wurde dort im Februar 1941 durch die Vichy-Regierung inhaftiert und an die Geheime Staatspolizei (Gestapo) ausgeliefert. Unter ungeklärten Umständen starb Rudolf Hilferding in einem Pariser Gefängnis, wahrscheinlich am 11. Februar 1941.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Hilferding, Rudolf, Arbeitsgemeinschaft der Klassen? (1915), in: Stephan, Cora, Zwischen den Stühlen oder über die Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Schriften Rudolf Hilferdings 1904 bis 1940, Berlin, Bonn 1982, S. 63-76.

Ders., Sozialisierung des Wirtschaftslebens (1918), in: ebd., S. 96-108.

Ders., Probleme der Zeit (1924), in: ebd., S. 166-181.

Ders., Organisierter Kapitalismus. Referat und Diskussion - Sozialdemokratischer Parteitag/ Raubdruck, Kiel 1927.

Kocka, Jürgen, Organisierter Kapitalismus oder Staatsmonopolistischer Kapitalismus?, in: Winkler, Heinrich August (Hg.), Organisierter Kapitalismus. Vorraussetzungen und Anfänge, Göttingen 1974, S. 19-35.

Smaldone, William, Rudolf Hilferding. Tragödie eines Sozialdemokraten, Bonn 2000.

Stephan, Cora, Zwischen den Stühlen oder über die Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Schriften Rudolf Hilferdings 1904 bis 1940, Berlin, Bonn 1982.

Wagner, Peter F., Rudolf Hilferding. Theory and Politics of Democratic Socialism, New Jersey 1996.

Wendt, Bernd Jürgen, War Socialism - Erscheinungsformen und Bedeutung des Organisierten Kapitalismus in England im Ersten Weltkrieg, in: Winkler Heinrich August (Hg.), Organisierter Kapitalismus, a.a.O., S. 117-149.

Winkler, Heinrich August (Hg.), Organisierter Kapitalismus. Vorraussetzungen und Anfänge, Göttingen 1974.

Ders., Einleitende Bemerkungen zu Hilferdings Theorie des Organisierten Kapitalismus, in: ebd. S. 9-18.

Ders., Deutsche Geschichte vom Ende des Alten Reiches bis zum Untergang der Weimarer Republik, München 2000.

[...]


1 Winkler, Heinrich August, Einleitende Bemerkungen zu Hilferdings Theorie des Organisierten Kapitalismus, in: ders. (Hg.), Organisierter Kapitalismus. Vorraussetzungen und Anfänge, Göttingen 1974, S. 9-18, S. 7.

2Kocka führt in seinem Aufsatz aus, dass die Historiker in der DDR den Begriff des »Staatsmonopolistischen Kapitalismus« zur Periodisierung verwenden und vergleicht ihn und seine Verwendbarkeit mit dem »Organisierten Kapitalismus«. Vgl.: Kocka, Jürgen, Organisierter Kapitalismus oder Staatsmonopolistischer Kapitalismus?, in: ebd., S. 19-35.

3 Wendt, Bernd Jürgen, War Socialism - Erscheinungsformen und Bedeutung des Organisierten Kapitalismus in England im Ersten Weltkrieg, in: ebd. S. 117-149, S. 117.

4 Wagner, Peter F., Rudolf Hilferding. Theory and Politics of Democratic Socialism, New Jersey 1996, S. 1.

5Winkler Heinrich August (Hg.), Organisierter Kapitalismus, a.a.O., Klappentext.

6Hilferding, Rudolf, Arbeitsgemeinschaft der Klassen? (1915), in: Stephan, Cora, Zwischen den Stühlen oder über die Unvereinbarkeit von Theorie und Praxis. Schriften Rudolf Hilferdings 1904 bis 1940, Berlin; Bonn, S. 63-76.

7Dies ist Konsens unter allen von mir gelesenen Einschätzungen.

8Hilferding, Arbeitsgemeinschaft, S. 64.

9Ebd.

10 Ebd., S. 65.

11Vgl.: ebd., S. 67.

12Gottschalch, Wilfried, Strukturveränderungen der Gesellschaft und politisches Handeln in der Lehre von Rudolf Hilferding, Berlin 1962, S. 156.

13Winkler führt dazu aus, dass dies eine der wesentlichen Weiterentwicklungen der Marxschen Theorie sei; Vgl.: Winkler, Organisierter Kapitalismus, S.7.

14Hilferding, Arbeitsgemeinschaft, S. 65.

15Ebd.

16Ebd., S.66.

17Ebd.

18 Ebd.

19Oligopolisierung bezeichnet die Beherrschung des Marktes durch wenige große Unternehmen im Gegensatz zur Monopolisierung, der Beherrschung des Marktes durch ein einziges Unternehmen.

20Hilferding, Arbeitsgemeinschaft, S. 66.

21Ebd.

22Ebd., S. 67.

23 Ebd.

24Wendt, War Socialism, S. 117.

25Vgl.: Stephan, Zwischen den Stühlen, S. 64.

26Hilferding, Arbeitsgemeinschaft, S. 67.

27 Ebd.

28Gottschalch, Strukturveränderungen, S. 189.

29Smaldone, William, Rudolf Hilferding. Tragödie eines Sozialdemokraten, Bonn 2000, S. 90.

30Vgl.: ebd.

31 Ebd., S. 96.

32Ebd., S. 97.

33Hilferding, Rudolf, Sozialisierung des Wirtschaftslebens (1918), in: Stephan, Zwischen den Stühlen, S. 96-108, S. 98.

34 Ebd., S. 99.

35Ebd., S. 109.

36Ebd., S. 108.

37Smaldone, Tragödie, S. 107.

38Hilferding, Rudolf, Probleme der Zeit (1924), in: Stephan, Zwischen den Stühlen, S. 166 - 181.

39Ebd., S. 168.

40 Ebd., S. 169.

41Ebd.

42Gottschalch, Strukturveränderungen, S. 205.

43 Hilferding, Probleme der Zeit, S. 168.

44 Ebd., S. 168.

45 Medick. Hans, Anfänge und Voraussetzungen des Organisierten Kapitalismus in Großbritannien 1973-1914, in: Winkler, Organisierter Kapitalismus, S. 58-83, S. 58.

46Gottschalch, Strukturveränderungen, S. 194.

47Ebd.

48Keynes forderte die Ergänzung der Selbststeuerung der Marktwirtschaft durch staatliche Lenkungsmaßnahmen. Die staatlichen Steuerungsmaßnahmen sollten auf ein stetiges Wirtschaftswachstum, auf Vollbeschäftigung, Einkommensgerechtigkeit und Geldwertstabilität abzielen. Keynes Gegner warfen ihm vor, er überfordere durch solche Postulate den Staat, dieser könne nicht zu einer »sozialen Glücksmaschine« (W. Hankel) konstruiert werden.

49 Winkler, Organisierter Kapitalismus, S. 13.

50Vgl.: Smaldone, Tragödie; Wagner, Theory and Politics.

51 Vgl.: Smaldone, Tragödie, S. 7.

52 Stresemann wird umgehend wieder von Ebert zum Reichskanzler ernannt - der neuen Koalition gehörte Hilferding jedoch nicht mehr an. Vgl.: ebd., S. 167.

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Zu Hilferdings Konzept des »Organisierten Kapitalismus«
Auteur
Année
2001
Pages
17
N° de catalogue
V105170
ISBN (ebook)
9783640034673
Taille d'un fichier
382 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hilferdings, Konzept, Kapitalismus«
Citation du texte
Marcus Merkel (Auteur), 2001, Zu Hilferdings Konzept des »Organisierten Kapitalismus«, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105170

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