Therapeutisches Klonen


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2001

7 Pages, Note: 2


Extrait


Inhalt:

A
1. Was bedeutet der Begriff „Klonen?“
2. Stammzellen
3. Therapeutisches Klonen
4. Was ist der Forschung bereits gelungen!
5. Ein Überblick über die letzten 12 Monate
6. Gesetzregelung

B
Die Vor- und Nachteile von therapeutischen Klonens

C
Eigene Stellungnahme

A

Was bedeutet der Begriff„Klonen?“

- stammt aus dem Griechischen, bedeutet ursprünglich Sprössling, Schössling oder Zweig
- Verfahren, dass die geschlechtliche Fortpflanzung umgeht

Mir einfachen Worten kann man das Klonen so erklären: Aus einer beliebigen menschlichen Körperzelle wird das Erbmaterial, das in allen Zellen des Menschen vollständig enthalten ist, herausgetrennt. Dieser Zellkern wird anschließend in eine entkernte Eizelle verpflanzt. Durch Elektrostöße oder in einer chemischen Nährlösung teilt sich die Zelle wie nach einer normalen Befruchtung.

Stammzellen

Stammzellen sind unsere „Urzellen“, sie besitzen die Fähigkeit, sich in verschiedene Zelltypen, etwa Haut- oder Nervenzellen, zu entwickeln. Es gibt embryonale und „adulte“ Stammzellen. Die embryonale Zellen sind die, aus denen letztlich der Mensch mit seinen verschiedenen Organen gebildet wird. Weil sie sich in alle Zelltypen entwickeln lassen, könnte man mit ihrer Hilfe Organe „reparieren“. Allerdings muss für die Gewinnung dieser Zellen der Embryo vernichtet werden. Bei „adulten“ Stammzellen gibt es dieses Problem nicht. Die meisten Organen besitzen noch in Erwachsenalter Stammzellen, die sich in verschiedenen Zelltypen differenzieren lassen. Die adulten Stammzellen sind sehr selten und deshalb schwer zu finden. Stammzellen finden sich in Embryonen, Föten und wurden bislang auch in 20 Organen des menschlichen Körpers nachgewiesen (zum Bsp. Im Knochenmark). Je nach Herkunftsort der Stammzellen unterscheidet man embryonale (aus dem Embryo), fetale (aus dem Fötus) und adulte (von Säuglingen, Kindern, Erwachsenen) Stammzellen.

Therapeutisches Klonen (Zellkerntransfer)

Embryonale Stammzellen (kurz: ES-Zellen) lassen sich zwar in jeden Zelltypen entwickeln; damit könnte man etwa das Herz eines erwachsenen Herzpatienten „reparieren“. Es gäbe aber noch die Gefahr einer Abstoßungsreaktion durch das Immunsystem, das die Embryonalzellen als „fremd“ einstuft. Dagegen könnte man vorher von dem Patienten das Erbgut entnehmen und es in eine Eizelle pflanzen, der man vorher das ihr eigenes Erbgut entfernt hat. Die embryonalen Stammzellen, die nun im Reagenzglas entstünden, wären geklonte Zellen des Patienten. Diese Stammzellen würden deshalb von ihm nicht abgestoßen werden.

Um eine Abstoßung des gezüchteten Gewebes zu vermeiden, gehen Wissenschaftler noch einen weiteren Weg: Sie wollen Embryonale Stammzellen gezielt herstellen. Die Idee: Man klont einen Menschen. Nicht, um ihn als ganzes zu verdoppeln, sondern nur, um an embryonale Zellen zu kommen, die von ihm stammen, und die er dann gut verträgt.

Die Methode: Man nimmt eine Körperzelle (z.B. eine Haut- oder Blutzelle, je undifferenzierter, desto besser) des Patienten. Außerdem braucht man eine Eizelle. Diese kann nach einer künstlichen Befruchtung übrig geblieben sein; denn nicht selten reifen durch die Stimulation (siehe Glossar) der Eierstöcke bei der Frau zu viele Eizellen heran. Eine Alternative: Amerikaner haben die Eizelle einer Kuh genutzt. Der Vorteil der „Spezies (siehe Glossar) übergreifenden“ Alternative: Man braucht keine menschlichen Eizellen und aus dem entstehenden Embryo - der Chimäre - kann kein Mensch wachsen. Der Nachteil: Noch ist nicht klar, ob nicht auch der Rest der Eizelle (Mitochondrien und Enzyme) Einfluss auf das Wachstum und auf das Immunverhalten der Zellen haben werden. Dann wird geklont: Dazu wird das Erbgut der Körperzelle in die entkernte Eizelle gespritzt. Unter anderem mit Hilfe eines kleinen Stromstoßes wird die „innere Uhr“ der Körperzelle auf Anfang gestellt: Das Erbgut der Körperzelle vergisst, was sie einmal war und verhält sich wieder wie das Erbgut eines Embryos. Nun stoppen die Wissenschaftler die Entwicklung. Denn - wenn sie eine menschliche Eizelle benutzt haben - könnte zu diesem Zeitpunkt aus der geklonten Zelle noch ein menschliches Wesen wachsen. Wie alt es werden würde, ist noch umstritten. Denn offiziell ist ja das Klonen eines Menschen noch keinem gelungen. Die Wissenschaftler geben Hemmstoffe zu der Zelle, die verhindern, dass sich die Zelle weiter entwickelt und spezialisiert. Danach soll sich diese embryonale Zelle vermehren. Im Brutschrank wachsen nun viele ES-Zellen heran. Mit dem Erbgut des Patienten. Zu diesem Zeitpunkt kann kein menschliches Wesen mehr daraus wachsen. Wenn es genug Zellen sind, dann fügen die Forscher gezielt bestimmte Nährstoffe zu den ES-Zellen. Die führen dazu, dass sich die Zellen differenzieren, also spezialisieren. Nun wachsen aus den unreifen Zellen - mehr oder weniger gezielt - die gewünschten Organen: Braucht der Patient z.B. Herzmuskelzellen, so könnten diese im Labor gezüchtet werden. Der Vorteil dieser Methode: Das Immunverhalten des gezüchteten Gewebes passt recht gut zum Patienten, es wird kaum mit Abstoßungsreaktionen zu rechnen sein. Andererseits könnte auch hier die Spendereizelle noch einen bis heute unbekannten Einfluss auf die Immunität der Zellen haben ( siehe oben: Mitochondrien und Enzyme der Eizelle könnten eine Rolle spielen). Skeptiker meinen, dass das Klonen einfach noch viel zu selten klappt, als dass man solche Methode regelmäßig für die Therapie anbieten könnte. Und eine Tatsache bleibt: Es entsteht für einige Stunden ein potentieller Mensch - der Klon des Patienten.

Dies wird an den Abbildungen besser verdeutlicht!

Was ist der Forschung bereits gelungen?

1865 Mit der Veröffentlichung zu Versuchen mit Pflanzenhybriden von Gregor Mendel wurde die Vererbungslehre zur Wissenschaft

1944 Entdeckung der Nukleinsäuren als Träger der Erbanlagen

1952 gelang es J.B. Gordon (Oxford) die Klonierung von Kaulquappen aus den Hautzellen junger Frösche

1953 erste Entschlüsselung der DAN-Struktur

1972 Geburtsstunde der Gentechnik. Zwei US-Forscher gelingt der Nachweis, dass zerschnittene und neu kombinierte DNA in einer lebenden Zelle aktiv wird

1977 Transfer des menschlichen Insulin-Gens auf ein Bakterium. Die industrielle Produktion von Insulin wird möglich

1978 Wurde das erste Retortenbaby in England geboren

1980 Haben 2 Wissenschaftler zum ersten Mal Vieh klonen können

1982 Insulin kommt als erster gentechnisch produzierter Wirkstoff auf dem Markt

1983 Transfer eines Gens aus einem Mikroorganismus auf eine höhere Pflanze

1986 Erfolgreiche wirtschaftliche Nutzung in der Landwirtschaft. Erzeugung einer Virusresistenz bei der Tabakpflanze

Im Jahre 1986 gelang die Klonierung von Schafen durch Vervielfältigung von Embryonalzellen, dabei waren die Klone nicht überlebensfähig

1990 Start des Genomprojektes in den USA (Laufzeit 15 Jahre, Ausstattung 3 Milliarden US- Dollar).

1993 Der US-Forscher Jerry Hall löst mit dem Vorhaben der Klonierung von Menschenembryonen weltweiten Protest aus

1995 Das deutsche Humangenom-Projekt beginnt

1997 Erster gelungener Versuch der Klonierung eines Höheren Lebewesens (Schaf Dolly) 1999 Das erste menschliche Chromosom 22 ist entschlüsselt

2000 Im April teilt Craig Venter, Präsident in Rockville (Maryland), mit, dass sein Unternehmen die chemischen Buchstaben im menschlichen Genom zu 99% identifiziert habe

EinÜberblicküber die letzten 12 Monate des therapeutischen Klonens

Juni 2000: Schwedische Forscher züchten aus Stammzellen im Gehirn von erwachsenen

Mäusen anderes Gewebe. Je nach Umfeld, in das sie verpflanzt werden, wandeln sie sich in von Zellen von Herz, Lunge, Niere oder Nerven

August 2000: Das therapeutische Klonen gelingt ansatzweise erstmals im Tierversuch.

Australische Forscher züchten aus geklonten, embryonalen Stammzelle von Mäusen in einer

Nährlösung Nerven- und Muskelzellen dieser Tiere

September 2000: Forscher in Aachen stellen Versuche vor, Rheuma mit Stammzellen aus dem Blut der Patienten zu behandeln

November 2000: Kanadische Forscher stärken kranke Herzmuskel in Ratten mit Hilfe von Stammzellen aus dem Rückenmark. US-Forscher verhelfen in einer Tierstudie jeder zweiten gelähmten Maus durch die Injektion von Stammzellen in die Wirbelsäule auf die Beine. Die Zellen wandern im Rückgrat genau in jene Bereiche, die am schwersten von der ALS-Lähmung betroffen sind und stellen die Funktion teilweise wieder her

Februar 2001: Ein kalifornisches Unternehmen setzt Mäusen menschliche Stammzellen ins Hirn, die dort die Funktion von Hirnzellen übernehmen. Sie wollen an den Tieren Therapien für Alzheimer und Parkinson testen. Andere Forscher ziehen Stammzellen aus der Nabelschnur von Ratten im Labor zu Vorläufern von Nervenzellen heran und spitzen diese in die Blutbahn. Die Tiere erholen sich zu 80% von einem künstlichen ausgelösten Schlaganfall.

März 2001: Wissenschaftler setzen Stammzellen aus dem Knochenmark erwachsener Menschen in Rattenherzen ein und lassen sie dort zu Adern heranwachsen.

April 2001: Kalifornische Forscher setzen embryonale Stammzellen in Mäuse ein und kurbeln damit die Insulinproduktion an. Der Ertrag ist allerdings noch zu gering, um Diabetes damit zu bekämpfen. Andere US-Forscher isolieren aus toten Menschen Hirnzellen und vermehren sie im Labor. Ziel ist es, Alzheimer- oder Parkinson-Patienten zu heilen. Ein drittes US- Forscherteam züchtet aus Stammzellen im Fett unter anderem Muskel- und Knochenzellen.Mai

2001: In Deutschland will der Bonner Neurologe Oliver Brüstle an einer embryonalen Stammzelltherapie gegen multiple Sklerose arbeiten. An Ratten war er bereits erfolgreich. Er bekommt Unterstützung von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Clement. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verschiebt Mitte Juni ihre Förderentscheidung auf unbestimmte Zeit. Juni 2001: In den USA wird ein genetischer Schalter entdeckt, der über die Entwicklung von embryonalen Stammzellen in eine definierte Richtung entscheidet. Bei Ratten wurde in den USA durch die Transplation von Stammzellen ein defekter Schließmuskel gestärkt, die Therapie von Inkontinenz war erfolgreich.

Juli 2001: Adulte Stammzellen aus dem Knochenmark sind flexibel, britische Wissenschaftler weisen erstmals Differenzierung zu Nierenzellen nach. Wissenschaftler aus Rostock nutzen diese Flexibilität für einen Herzpatienten: sie transplantieren seine eigenen Stammzellen aus dem Knochenmark ins geschädigte Herz. Embryonale Stammzellen könnten problematischer sein. In den USA zeigen Mäuse-Klone aus diesen Zellen Unregelmäßigkeiten in der Gen- Regulation.

August 2001: In Kanada werden bisher unbekannte adulte Stammzellen in der Haut von Mäusen und Menschen entdeckt, die sich zu Nerven- und Gliazellen (siehe Glossar) entwickeln können. Diese Zellen könnten für körpereigene Hirntransplantate genutzt werden. Embryonale Stammzellen werden in Israel zu Herzmuskelzellen und Insulin-produzierenden Zellen differenziert, Grundlage für therapeutische Behandlungen von Herzkrankheiten und Jugenddiabetes

Gesetzregelung

Im Embryonenschutzgesetz (ESchG) vom 15.12.1990 ist durch § 6 das Klonen ausdrücklich unter Strafe gestellt:

„(1) Wer künstlich bewirkt, dass ein menschlicher Embryo mit der gleichen Erbinformation wie ein anderer Embryo, ein Fötus, ein Mensch oder ein Verstorbener entsteht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer einen in Absatz 1 bezeichneten Embryo auf eine Frau überträgt.

(3) Der Versuch ist strafbar.“

Demnach hat die deutsche Gesetzgebung klare Richtlinien hinsichtlich der Forschung mit/an menschlichen Embryonen. Da Deutschland eines der wenigen Länder ist, das überhaupt Gesetze dieser Art kennt, hätte ein nationales Verbot einzig die Verlegung der Versuche ins Ausland zur Folge. Abhilfe könnte nur eine Internationale Vereinbarung bringen, die aber aus politischen Gründen kaum zu erreichen ist.

Bis jetzt haben nur 40 Mitgliedsländer des Europarates Verträge unterzeichnet, die das klonen untersagen. In den meisten Ländern der dritten Welt ist das Klonen weder verboten noch eingeschränkt. In den USA bzw. in den meisten Staaten der USA ist das Klonen im gewissen Umfang erlaubt. Obwohl im vergangenen Jahr hatte US-Präsident Bill Clinton die Verwendung staatlicher Fördergelder für Experimente an Embryonen verboten und private Institute aufgerufen, freiwillig auf entsprechende Forschungen zu verzichten. In England ist es den Forschern erlaubt, geklonten menschlichen Embryonen Stammzellen zu entnehmen, diese zu vervielfältigen und anschließend für medizinische Versuche zu verwenden, darunter auch das Klonen zu therapeutischen Zwecken. Älter als 14 Tage dürfen die verwendeten Embryonen allerdings nicht sein: Dann beginnt im britischen Königsreich per Gesetz das menschliche Leben. In Israel ist/war das klonen illegal. Das Embryonenschutzgesetz verbietet nach Auskunft der DFG (deutschen Forschungsgemeinschaft) jegliche fremdnützige Forschung an und mit Embryonen (vor Anschluss der Organanlagen). Es dürfen jedoch pluripotente Stammzellen aus abgetriebenen oder abgegangenen toten Föten (nach Abschluss der Organanlagen) für die Wissenschaft verwendet werden. Pluripotente Zellen können sich in der Regel nur noch zu einigen Geweben und nicht mehr zu einem Menschen entwickeln. Jedoch hatte sich die DFG nun dafür ausgesprochen, entsprechende Zelllinien (überzählige Embryonen zu therapeutischen Zwecken) zu importieren oder, falls nötig, das Embryonenschutzgesetz zu ändern. Die Katholische Kirche ist grundsätzlich gegen das (therapeutische) Klonen sowie gegen die Abtreibung von Embryonen.

B

Die Vor- und Nachteile von therapeutischen Klonen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

C

Meine Stellungnahme

Ich finde die Menschheit ist noch nicht bereit für das Klonen, obwohl es auch Menschenleben retten könnte. Dennoch kann man den Fortschritt der Genforschung bzw. der Wissenschaft nicht aufhalten. Denn sie ist schon zu weit fortgeschritten, um jetzt Stop zu machen. Dennoch bin ich der Meinung, dass man jeden Schritt der Klonforschung genauest beobachten soll. Jeder soll sich über die gravierenden Folgen intensiv Gedanken machen und nicht im Namen der Wissenschaft die Achtung vor eigenen Rasse verlieren. Zwar ist ein Klon eine Neuheit, ein hervorragendes Produkt der wissenschaftlichen Forschung, aber trotz all dem ein Mensch, in dessen Natur es liegt sich Gedanken zu machen und zu verzweifeln, wenn er sich nicht in der Gesellschaft eingliedern kann. Im Grunde genommen ist das Klonen eine wissenschaftliche Spielerei, die einige mehr oder weniger ehrgeizige Wissenschaftler benutzen, um sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bis heute ist es noch kein anderer, außer in der Theorie vorhandener Nutzen von Klonen zu erkennen. Das Schaf Dolly altert vorzeitig und durch das therapeutische Klonen entstandene Organe oder Gewebe werden von menschlichen Immunsystem abgestoßen. Bislang ist es noch keinem Wissenschaftler gelungen, einen Menschen zu klonen (ein Grund dafür könnte sein, dass die Wissenschaft noch einfach zu unerfahren ist und noch über wenig Wissen verfügt, das eigentlich zurück auf die Verbote des Grundgesetzes führt. Die Wissenschaftler haben zu wenig Freiraum), aber falls die Menschheit wirklich einmal so weit sein sollte, dass sie in der Lage ist Menschen zu klonen, wird dies garantiert dazu missbraucht, um Arbeit-, Kriegs- oder sonstige Sklaven zu züchten. Alle Menschen werden gleich, sowohl ihr Verstand, Aussehen als auch ihr Charakter. Es würde keine Vielfalt mehr geben. Der nächste Schritt zum menschlichen Organersatzteillager wird auch nicht lange auf sich warten lassen. Man sollte sich mal vorstellen, zwischen zahlreichen Produkten im Geschäft Organe eines Menschen angeboten zu bekommen, die man einfach kaufen und im nächsten Krankenhaus einpflanzen lassen kann. Und außerdem gibt es Menschen, die wie Vampire Blut oder Menschenfleisch essen und dann die Möglichkeit haben dieses im Geschäft zu kaufen und sich daran satt essen zu können. Damit hätte der Mensch sein schon immer lange angestrebtes Ziel, ein Monopol zu gründen, die Welt zu beherrschen erreicht, er wäre dann der absolute Herrscher der Welt. Religiös gesehen, würde der Mensch als Gott sich und die Welt nach seinen Ebenbild neu erschaffen. Mit dem Klonen, der Herstellung identischer Kopien eines einzelnen Menschen, sowie der Herstellung einzelner Organe, versetzt sich der Mensch in eine Schöpferrolle, mit der er die menschliche Individualität und damit die Würde des Menschen auf Spiel setzt und zerstört endlich das, was einen Menschen ausmacht. Wie weit die Forscher gehen könnten, zeigte eine Version, die in den Vereinigten Staaten die Runde machte: Aus einem Katalog mit Bildern von Kindern und einem Begleittext über ihren akademischen und sozialen Erfolg kann man deren geklonte Embryos ähnlich wie einen Toaster bei Quelle bestellen. In Samenbänken der USA ist es üblich, dass man schon Samen von anderen Menschen kaufen kann, dem eine Auskunft über die akademische „Performance“ ihres Produzenten beiliegt. Was das Lebensrecht der Embryonen betrifft, ist es nämlich unter Wissenschaftlern, Medizinern und Philosophen heftig umstritten, ab wann Leben beginnt und ob man schon mit der Befruchtung einer Eizelle von einem menschlichen Individuum sprechen kann. Die Ansichten über ein Embryo variieren hier von einem undifferenzierten Klumpen von Zellen bis hin zu einer Person. Auch ist es zu fragen, ob es ein moralisches recht auf eine genetische Einzigartigkeit gibt? Schließlich kommt es auch in der Natur immer wieder vor - nämlich bei eineiigen Zwillingen -, dass sich 2 erbgutgleiche Menschen entwickeln. So gut wie jede Anwendung des Klonens führt automatisch zu einer Beurteilung des genetischen Materials. Menschen könnten aufgrund ihrer genetischen Ausstattung wie im Dritten Reich als minderwertig angesehen werden, obwohl es umstritten ist, dass die Erziehung einen ebenso wesentlichen Anteil am Charakter eines Menschen hat. Aus China kennt man die Praktiken hinsichtlich der Kinder: Dort darf man von Staats wegen nur ein Kind bekommen und das sollte nach dem Willen vieler chinesischer Eltern möglichst ein Stammhalter und keine Frau, die in eine andere Familie hineinheiratet, sein. In den ärmeren Familien Chinas ist es häufig so, dass Mädchen kurz nach der Geburt getötet werden. Die Kliniken bieten Familien mit mittlern Einkommen die Möglichkeit des Ultraschalls, so dass ein unerwünschtes Mädchen durch eine Abortion verhindert werden kann. Ich glaube eine Alternative zu therapeutischen Klonen wäre, dass man an den „adulten“ Stammzellen anstatt von embryonalen Stammzellen forscht. Denn den adulten Stammzellen fehlt von vornherein das Gehirn und das Nervensystem und die nicht mehr zu einem Menschen heranwachsen würden.

O Wunder !

Was gibt` s für herrliche Geschöpfe hier! Wie schön der Mensch ist! Schöne neue Welt,

Die solche Bürger trägt! (W. Shakespeare: Der Sturm)

Glossar

Mukoviszidose

[lateinisch] die (Mucoviscidose, zystische Fibrose), rezessiv erbliche Stoffwechselkrankheit (Gendefekt am Chromosom 7) mit Störung der Absonderung von Drüsensekreten der Bauchspeicheldrüse, der Darm- und Bronchialschleimhaut.

(c) Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 1999

Stimulation

die, Reizung, Anregung, entweder durch Anregungsmittel oder durch besondere Erlebnisse beziehungsweise Vorstellungen (psychische Stimulation).

(c) Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 1999

Spezies

[lateinisch] die (species),

1) biologische Systematik: die Art.

(c) Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 1999

Gliazelle

[griechisch] die (Glia), bei Mensch und Wirbeltieren im Nervensystem vorkommende Zelle mit Stütz-, Stoffwechsel-, Abwehr-, Speicher- und Hüll- beziehungsweise Isolierfunktion.

(c) Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 1999

Quellen:

Internet

Zeitungsartikeln

Lexikon (Brockhaus) Bibliothek

Fin de l'extrait de 7 pages

Résumé des informations

Titre
Therapeutisches Klonen
Note
2
Auteur
Année
2001
Pages
7
N° de catalogue
V105320
ISBN (ebook)
9783640036165
Taille d'un fichier
469 KB
Langue
allemand
Mots clés
Therapeutisches, Klonen
Citation du texte
Olga Ginter (Auteur), 2001, Therapeutisches Klonen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105320

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