Essstörungen - Bulimie und Magersucht


Exposé / Rédaction (Scolaire), 2001

10 Pages, Note: 2+


Extrait


- Vorwort

In meiner Facharbeit zum Thema „Formen gestörter Entwicklung“ werde ich im Allgemeinen über Essstörungen schreiben. Ich habe mir überlegt, mich dabei auf die zwei Unterthemen Magersucht und Bulimie (Ess-Brechsucht) zu beschränken, da dies zwei Störungen sind, deren Unterschiede oftmals sehr klein sind.

Zunächst einmal werde ich die Erscheinungsbilder, anschließend die gesundheitlichen Folgen und die Ursachen dieser Krankheiten erklären. Des Weiteren gibt es verschiedene Möglichkeiten der Therapie, die ich hier ebenfalls schildern werde. Abschließend versuche ich noch, durch den Bericht und die eigenen Erfahrungen eines an Bulimie leidenden Mädchens, das Thema etwas zu veranschaulichen.

Um nicht nur theoretische Tatsachen bzw. Vermutungen wiederzugeben, habe ich mir dieses Thema eben aufgrund des persönlichen Kontaktes zu einer Bulimikerin ausgesucht. Ich denke, ihre Schilderungen verschaffen einen guten Einblick in den Alltag einer Betroffenen.

Das Krankheitsbild der „Anorexia nervosa“ und der „Bulimia nervosa“ Magersucht und Bulimie sind zwei Essstörungen, denen dieselben Ursachen zugrunde liegen und deren Ziel das gleiche ist, nämlich abzunehmen. Es sind im Prinzip zwei sehr ähnliche Essstörungen, bei denen sich das Erscheinungsbild ebenfalls nicht besonders unterscheidet. Oftmals ist das eine vom anderen gar nicht zu trennen, denn viele Betroffene pendeln entweder zwischen den beiden Krankheiten hin und her oder rutschen von der einen, in die andere.

Die Magersucht, fachlich Anorexia nervosa genannt, ist eine suchtartige Essstörung, bei der im Allgemeinen die Nahrungsaufnahme verweigert wird. Am häufigsten tritt sie bei jungen Frauen im Alter von 13-25 Jahren auf, aus welchem Grund sie auch Pubertätsmagersucht genannt wird. Es existieren zwei unterschiedliche Formen der Anorexia nervosa. Zum einen gibt es den Asketischen Magersuchttyp, was soviel bedeutet, dass die erkrankten Personen so gut wie keine Nahrung zu sich nehmen und sich auf diesem Wege schlank hungern. Zum anderen gibt es den Bulimischen Magersuchttyp, zu dem zusätzlich zu dem Hungern gelegentlich Fressattacken, selbst herbeigeführtes Erbrechen und Benutzung von Abführmitteln hinzukommen. Die Betroffenen dieses Typus halten es nach einer gewissen Zeit nicht mehr aus, überhaupt nichts zu essen, und bekommen aus diesem Grund in unregelmäßigen Abständen ebenfalls, wie bei der Bulimie, Heißhungerattacken. Danach wird aber bis zur nächsten Attacke genau wie zuvor mit der Magersucht weitergemacht. Bei beiden Typen wird sich das Ziel gesetzt, dünn zu werden und zu versuchen, es durch Fasten, kontrollierte Nahrungsreduktion und exzessiven Sport zu erreichen. Der Unterschied der Magersucht zu einer normalen Diät ist, dass eine magersüchtige Person sich selbst immer weiter als zu dick empfindet und deswegen dem Abmagern kein Ende setzt. Dies bedeutet, die Betreffende ist wirklich süchtig danach, darauf zu achten, was sie (nicht) isst.

Die Folge der Suchtentwicklung ist, dass innerhalb eines kurzen Zeitraums (3-4 Monate) ein Gewichtsverlust von ca. 15-20% des Ausgangsgewichtes zustande kommt. Dabei selbst die Kontrolle über den eigenen Körper zu besitzen, ist für sie eine Art Selbstbestätigung. Auch das Hungergefühl, welches aufgrund des wenigen Essens entsteht, wird von den Betroffenen oft sogar als angenehm empfunden, denn der Sieg darüber ist für sie ein absolutes Erfolgserlebnis und verleiht ihnen Selbstbewusstsein.

Auch wenn Magersüchtige selbst nichts essen wollen, beschäftigen sie sich den ganzen Tag über mit diesem Thema. Man könnte fast sagen, sie haben ein zwanghaftes Interesse am Essen. Häufig sind sie Spezialisten für Kochrezepte und lieben es, sie an ihren Mitmenschen auszuprobieren. Vor allen Dingen sind dies aufwendige und kalorienreiche Speisen und nicht selten kommt es vor, dass sie den Essern dazu unaufhörlich Tipps für ausgewogene und gesunde Ernährung geben.

Hat es mit ihrer eigenen Ernährung zu tun, sind sie sehr penibel und reagieren äußerst gereizt, wenn sie darauf angesprochen werden. Alle kleinen Bissen, die sie einnehmen, werden auf den ganzen Tag aufgeteilt. Diese aufgenommene Nahrung ist extrem kalorienarm, denn genau das ist es, worauf der größte Wert gelegt wird. An Magersucht erkrankte Menschen kennen die Kalorienzahl fast aller Lebensmittel auswendig und addieren sie über den Tag hinweg. Wenn sie einmal nur ein paar Kalorien zuviel zu sich genommen haben, erteilen sie sich selbst eine Lektion, indem z.B. das Sportprogramm für diesen Tag erweitert wird. Wichtig ist für Magersüchtige vor allem die isolierte Einnahme der Mahlzeiten von anderen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass herauskommt, wie wenig tatsächlich gegessen wird. Von sich aus hätten sie nie die Idee, sich zu anderen an den Tisch zu setzen. Kommen sie allerdings um ein gemeinsames Essen mit der Familie nicht herum, geben sie als Begründung für die Nahrungsverweigerung z.B. Appetitlosigkeit, körperliches Unwohlsein oder Hunger auf etwas anderes an. Teilweise kommt es aber auch vor, dass sie sich den Teller randvoll schöpfen, die Nahrung dann aber verstecken, um sie später an Tiere zu verfüttern oder zu vernichten.

Das Sportprogramm ist ebenfalls ein sehr wichtiger Bestandteil für Magersüchtige, denn nur mit ihm haben sie das Gefühl, das Essen, welches sie überhaupt zu sich nehmen, wieder zu verbrennen. Außerdem dient es ebenfalls als Bestätigung, die Kontrolle über den eigenen Körper zu haben.

Das Wort „Bulimie“ stammt aus dem Griechischen (boulimos) und besteht aus den beiden Wörtern bous (=Ochse) und limos (=Hunger). Im Deutschen bedeutet diese Ess-Brechsucht also soviel wie „Ochsenhunger“ und wird in der Fachsprache Bulimia nervosa genannt. Wie bereits zuvor erwähnt, geht der Bulimie oftmals eine Magersucht voraus, meistens handelt es sich sogar um einen fließenden Übergang von dem Bulimischen Magersuchttyp in die Bulimie. Die gelegentlichen Fressattacken während der Magersucht nehmen mit der Zeit immer mehr zu, bis sich die erkrankte Person schließlich nicht mehr davon lösen kann. Von Bulimie wird dann geredet, wenn über einen längeren Zeitraum (ca. 3 Monate) mindestens 2x pro Woche Fressattacken mit entsprechenden Gegenmaßnahmen auftreten. Genau wie Magersüchtige beschäftigen sich Bulimiker extrem viel „mit ihrer Nahrung und ihrem Gewicht“ (Cavelius/Grasberger, S.18, Z.2f) und haben panische Angst davor zuzunehmen.

Ihre Anfänge hat diese Essstörung im Allgemeinen meist damit, dass sich das Ziel gesetzt wird, eine strenge Diät zu machen, die, ebenfalls wie bei Magersüchtigen, meistens aus Speisen mit niedrigen Kalorienzahlen besteht. Dieses ist dann die erlaubte Nahrung. Die unerlaubte Nahrung besteht aus Speisen, die als dickmachend gelten und die später also auch in den Fressanfällen zu sich genommen wird. In der Regel passiert es aber dann, dass wegen der geringen Nahrungsaufnahme ein Heißhunger auf bestimmte Dinge entsteht, dem, wider jede Selbstdisziplin, nachgegeben wird. Aufgrund dessen entsteht letzten Endes also ein schlechtes Gewissen und körperliches Unwohlsein, weil einmal zuviel gegessen wurde. Also scheint die beste Lösung, einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, das Essen wieder zu erbrechen. Zwar ist dies die ersten Male wegen des schlechten Geschmacks und der Schmerzen mit Sicherheit äußerst unangenehm, trotzdem ist der Weg in die Essstörung zu diesem Zeitpunkt schon geebnet. Denn die Scheu davor ist nun überwunden und nach jedem Essen wird sich überlegt, ob es wenig genug war, um es in sich behalten zu können oder nicht. Von nun an in etwa beginnen auch die ersten Fressanfälle, die mit der Zeit immer unkontrollierter und häufiger werden.

Die Anfälle sehen so aus, dass innerhalb kurzer Zeit riesige Mengen an Nahrung gegessen werden (durchschnittlich ungefähr 4800 kcal. pro Anfall). Der Auslöser für eine Fressattacke ist meistens Stress, durch den wiederum automatisch Hunger auf bestimmte Nahrung ausgelöst wird. Nur ein kleines bisschen dieser Nahrung reicht aus, um jede Disziplin über Bord zu werfen und immer mehr Essbares in sich aufzunehmen. Um von dem ganzen Essen aber ja nicht zuzunehmen, wird es wieder erbrochen und weitere Gegenmaßnahmen, wie z.B. das Einnehmen von Abführmitteln oder Entwässerungspillen, werden unternommen. Nach solch einem Anfall fühlt sich die betroffene Person oftmals schlecht, erschöpft und schuldig. Auch wenn es sich so anhört, Fressanfälle verlaufen im Normalfall nicht planlos. Ein Bulimiker bereitet alles vor, indem er sich vorrätig genügend Lebensmittel einkauft und bereitstellt. Des Weiteren wird er dafür sorgen, dass er ganz allein zu Hause ist und auch keine Gefahr eines Überraschungsbesuches besteht.

Aufgrund all der Heimlichkeiten, in die Bulimiekranke sich verziehen, ist es möglich, dass sie ihre Krankheit jahrelang verbergen können. Im Normalfall wird es ihnen nicht unbedingt am Gewicht angesehen, dass sie krank sind. Im Gegensatz zu Magersucht führt Bulimie nämlich nicht immer zu Untergewicht. Viele Bulimiker haben ein Normalgewicht, welches um 15kg nach unten oder oben variieren kann.

Folgen der Essstörungen

Die gesundheitlichen Folgen, die aus der Magersucht und der Bulimie entstehen, sind größtenteils identisch. Krankheitssymptome zeigen sich oft erst viel später, denn anfänglich versucht der Körper noch, den extremen Belastungen standzuhalten. Nach einiger Zeit ist er aber so geschwächt, dass dies nicht mehr funktioniert. Also kommt es von da an zu einer Vielzahl von mehr oder minder schweren Gesundheitsschäden.

Folgesch ä den der Magersucht:

Zunächst sind da die körperlichen Schäden: Als erstes gibt es die Mangelerscheinungen, die daraus entstehen, dass die Nahrung, welche die benötigten Nährstoffe (Vitamine, Kalium, Eiweiß, Mineralstoffe, Kalzium...) enthält, nicht aufgenommen wird. Dies wiederum kann zu Blutarmut, Muskelkrämpfen und der Schwächung des Immunsystems führen. Des weiteren gibt es noch eine Senkung des Grundumsatzes (Energieverbrauch im Ruhezustand, der zur Lebenserhaltung nötig ist), eine verringerte Körpertemperatur (führt zu ständigem Frieren), trockene Haut, brüchige Haare und weiche Nägel. Eine Verminderung des Pulses und des Blutdruckes kann zu einem Kreislaufzusammenbruch, oder sogar zu einem Herzversagen führen. Fast immer wird bei Frauen im Zusammenhang mit Magersucht die ausbleibende Monatsblutung und ein abgeschwächtes bzw. nicht vorhandenes Interesse an Sexualität beobachtet.

Seelische Schäden: Da Magersüchtige ihren Körper in gewissem Sinne unter Kontrolle haben, steigert dies ihr Selbstbewusstsein ungemein und sie fühlen sich anfangs oft als etwas Besonderes. Früher oder später allerdings erfahren die Erkrankten soziale Isolation. Ihre Mitmenschen kommen nicht mehr mit ihnen zurecht, was bei den Essgestörten meistens zu schweren Depressionen führt. Sie machen sich Selbstvorwürfe und ihr Selbstwertgefühl bricht letzten Endes zusammen. Diese Depressionen treten mit der Zeit immer häufiger auf und können bei dafür anfälligen Personen zum Suizid (Selbstmord) führen. Eine Schädigung des Nervensystems hat zur Folge, dass Konzentrationsschwierigkeiten und eine besonders hohe Licht - und Geräuschempfindlichkeit auftreten, was wiederum zu äußerster Gereiztheit führen kann.

Folgesch ä den der Bulimie:

Körperliche Schäden: Im Prinzip treten bei Bulimikern als Folge des Untergewichts die selben Erscheinungen auf wie bei Magersüchtigen. Das wären also, noch einmal zusammengefasst, Mangelerscheinungen, Senkung des Grundumsatzes, verringerte

Körpertemperatur, brüchige Haare, weiche Nägel, trockene Haut, Senkung von Puls und Blutdruck, ausbleibende Menstruation und Desinteresse an Sex. Das selbst herbeigeführte Erbrechen verursacht bei Bulimikern noch weitere Probleme. Durch die Magensäure, die beim Brechen ständig mit hochgewürgt wird, werden die Zähne geschädigt und sowohl Mundraum als auch Speiseröhre verätzt und entzündet. In schweren Fällen kann es durch das häufige Erbrechen bis hin zu einem Durchbruch der Magenwand und zu Rissen in der Speiseröhre kommen. Der Missbrauch von Abführmitteln verursacht eine Schädigung im Bereich des Darms, die sich schließlich als sehr hartnäckige Verstopfung zeigt. Aus diesem Grund wird auch die Menge der eingenommen Mittel gesteigert, was schließlich zu einer Medikamentenabhängigkeit führt.

Seelische Schäden: Auch hier zeigen sich bei beiden Essstörungen die gleichen Symptome. Es kommt zu sozialer Isolation, Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und starken Minderwertigkeitskomplexen. Da die Fressanfälle der Bulimiekranken sehr kostenintensiv sind, neigt dieser erkrankte Personenkreis auch noch zu kriminellen Handlungen, wie z.B. Ladendiebstählen, Zechprellerei und Bestehlen der Eltern und Freunde.

Ursachen für Magersucht und Bulimie

Mit Hilfe einer Studie über die Ursachen wurde erforscht, dass Magersucht oder Bulimie überhaupt erst entstehen können, wenn die Anlage dafür im Erbmaterial eines Menschen vorhanden ist. Kommen dann schließlich noch die entsprechenden gesellschaftlichen, bzw. Umwelteinflüsse dazu, kann es passieren, dass die Krankheit zum Vorschein kommt. Der Bulimie und Magersucht liegen allerdings keine physischen, sondern nur psychische Ursachen zu Grunde. Warum diese Essstörungen allerdings zu einem Suchtverhalten führen, lässt sich folgendermaßen erklären: Im Körper werden Endorphine (körpereigene Wirkstoffe, die schmerzlindernd und stimmungshebend sind) gebildet, deren Einsatz bei z.B. Depressionen und Stress notwendig ist, um diese zu vernichten. Da eine Diät ebenfalls eine Stresssituation ist, werden auch hier Endorphine gebildet. Ihr Nachteil allerdings ist, dass sie auf die Dauer süchtig machen können. Das heißt also, dass durch Hungern Schmerz gelindert und die Stimmung verbessert werden kann und somit die Gefahr besteht, direkt in eine Abhängigkeit zu gelangen.

Die psychischen Ursachen der Essstörungen sind im Gegensatz dazu allerdings wesentlich komplizierter und vor allen Dingen individueller. Der gemeinsame Grund, um anfällig für Magersucht oder Bulimie zu sein, ist das von der Gesellschaft geprägte Schönheitsideal, das eine spindeldürre Frau fordert, aber zugleich den etwas übergewichtigen Mann genehmigt. Aus diesem Grund ist auch der überwiegende Teil der Essgestörten Frauen. Für sie gilt bei uns zu Lande mittlerweile, dass schlank zugleich schön, und schön zugleich erfolgreich bedeutet. Dieses Problem wiederum führt dazu, dass viele Frauen keine eigene Identität und nur ein geringes Selbstwertgefühl haben. Um sich in die Gesellschaft einfügen zu können und erfolgreich zu sein, ist ihnen jedes Mittel recht; sogar Magersucht oder Bulimie. Des Weiteren gibt es eine Menge anderer sozialer, meistens sogar familiärer Probleme, die eine Ursache dieser Krankheiten sein können.

Schon im Säuglingsalter ist es möglich, dass der Weg dorthin geebnet wird. Für Babys bzw. Kinder ist die orale Phase von ganz besonderer Bedeutung für das Essverhalten. Denn bei ihnen spielt das Essen (das Saugen an der mütterlichen Brust) eine Rolle für ihre Gefühle. Beim Stillen wird „dem Säugling ein Gefühl der absoluten Sicherheit und des Aufgehobenseins“ (Cavelius/Grasberger, S.31, Z.23f) gegeben. Wird ihm diese Nähe zur Mutter aus irgendeinem Grund versagt, entstehen „Mangelgefühle und massive Ängste“ (Cavelius/Grasberger, S.31, Z.26f). Die Sehnsucht nach Zuwendung kann sich also im Laufe der Zeit bis hin zu einer Essstörung entwickeln, wenn sie denn im Essen gesucht wird.

Auch Kindesmissbrauch/-misshandlungen sind sehr oft eine Ursache für Essstörungen. Da sie sich nicht mitteilen können bzw. sich nicht trauen, versuchen Kinder, wenn auch unbewusst, die seelische Belastung auf irgendeine Weise auszudrücken. Dies geschieht oft mit Bulimie oder Magersucht. Im Falle eines Missbrauchs geschieht es häufig, dass Frauen derartig schlank werden wollen, dass ihr Körper keine weiblichen Formen mehr zeigt. Auch das Ausbleiben der Monatsblutung ist ihnen sehr recht, denn so wird ein weiteres eindeutiges weibliches Zeichen ausgeschaltet.

Ein anderer Auslöser kann das Übergewicht im Kindesalter sen. Von ihrer Umwelt werden Kinder aufgrund ihres Aussehens gehänselt, deswegen haben sie meistens auch nur ein sehr geringes Selbstwertgefühl. In der Hoffnung, dann geliebt zu werden, probieren sie Diäten (mit Neigung zur Magersucht oder Bulimie) aus. Die daraufhin erzielten Erfolge werden von der Umwelt meist beglückwünscht, was die Betroffenen im Fortfahren ihres Verhaltens bestärkt. Ebenfalls das Verhältnis zu den Eltern hat einen großen Einfluss auf einen Einstieg in die Essstörung.

Zum einen kann eine Ursache die Strenge der Eltern sein. Diese wünschen sich ein perfektes Kind, eins, das keine Widerrede gibt, ständig gute Leistungen im Leben erzielt (sei es in der Schule oder im Hobby) und für das Ordnung und Disziplin genauso wichtig sind wie für seine Eltern. Diesen Anforderungen sind die Kinder aber größtenteils gar nicht gewachsen und deswegen flüchten sie sich in eine Essstörung. Auch hier ist es wieder der Fall, dass sie sich nicht anders ausdrücken können, ihre Sorgen aber irgendwie mitteilen müssen. Als weitere Ursache gilt auch das Problem, dass Essgestörte sich nicht mit ihren Eltern über Probleme und Gefühle unterhalten können und auch der Austausch von Zärtlichkeiten aus elterlicher Sicht abgelehnt wird. Die Kinder sind also auf der Suche nach Anerkennung, Aufmerksamkeit und Zuneigung, die ihnen bisher versagt wurden, und suchen die Lösung somit in einer Essstörung, die ihnen wenigstens in geringer Hinsicht Glücksgefühle verschaffen kann.

Therapiemöglichkeiten

Alleine aus der Bulimie bzw. Magersucht auszubrechen, schaffen die Erkrankten in der Regel nicht. Deswegen bleibt für sie der Weg zu einem Therapeuten meistens unumgehbar. Da Essstörungen als eine seelische Krankheit noch nicht sehr lange bekannt sind, gibt es bisher auch keine gezielte Behandlung gegen sie. Mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten wird zwar versucht, die Krankheit zu besiegen (oft werden auf diese Weise auch Erfolge erzielt), aber nicht immer klappt dies zufriedenstellend und langwierig. Wie Hippokrates bereits sagte: „Der Arzt ist nur der Helfer, der Patient selbst aber der Arzt.“ Diese Aussage lässt sich sehr gut auf die heutigen Therapiemöglichkeiten von Magersucht und Bulimie beziehen. Denn nur wenn eine betroffene Person selbst bereit ist, ihre Essstörung aufzugeben und wieder gesund zu werden, ist eine erfolgreiche Therapie möglich. Dies ist der erste und wahrscheinlich auch wichtigste Schritt zur Heilung.

Zwischen Therapeut und Patient muss aber auch ein bestimmtes Vertrauensverhältnis existieren; denn erst wenn die Chemie zwischen ihnen stimmt, ist auch eine Heilung möglich. Die Therapie an sich gibt es in zwei verschiedenen Arten. Einerseits ist da die ambulante, andererseits die stationäre Therapie, mit der ein Aufenthalt in einer Klinik gemeint ist. Welche angewandt wird, hängt von dem Zustand ab, in welchem die Patienten sich befinden. Der Vorteil einer ambulanten Therapie z.B. ist, dass die essgestörte Person ihr gewohntes Umfeld nicht verlassen muss. Für manche Personen stellt dieses soziale Umfeld allerdings zu große Belastungen dar, deswegen ist für sie eine stationäre Behandlung besser. Ebenfalls bei suizidgefährdeten, drogen- bzw. medikamentenabhängigen oder stark gesundheits- geschädigten Personen wird diese Möglichkeit bevorzugt.

Es gibt verschiedene Therapieformen. Auch hierbei hängt es wieder von den Patienten ab, welche zu wem passt und daher durchgeführt wird. Es kann durchaus auch vorkommen, dass verschiedene Arten der Therapie parallel nebeneinander angewandt werden. Die nun folgenden sind die am häufigsten verwendeten Therapieansätze:

1)Einzeltherapie:

1-2 mal pro Woche trifft sich der Patient mit seinem Therapeuten und zusammen soll versucht werden, die verdrängten Probleme aufzuspüren und aufzuarbeiten. Dies kann oftmals ein sehr emotionaler, aber auch schmerzvoller Prozess sein, was wiederum ein besonders feines Einfühlungsvermögen vom Therapeuten fordert.

2)Gruppentherapie:

Neben dem Therapeuten und dem Patienten sind weitere Patienten anwesend, die das gleiche oder ein ähnliches Essproblem haben. Wichtig für die Gruppengespräche ist, dass der Therapeut immer wieder eingreift, um sie in die richtige Richtung zu weisen. Das Besondere an der Gruppentherapie ist, dass die Erkrankten wieder lernen, mit anderen über Probleme zu sprechen und somit der soziale Kontakt auch wieder gefördert wird. Wichtig hierbei ist, dass jeder Einzelne sich in die Gruppe integriert und nach Möglichkeit an jeder Sitzungsstunde teilnimmt.

3)Entspannungstherapie:

Eine weitere Therapieform ist die Entspannungs- auch Bewegungstherapie genannt. Sie kommt allerdings nur zusätzlich zu der Einzel- oder Gruppentherapie in Frage, denn sie unterstützt lediglich den Prozess, den Körper wieder so akzeptieren zu lernen, wie er von Natur aus ist. Ebenfalls ist sie ein guter Ausgleich, um mit den Heißhungerattacken fertig zu werden. Verschiedene Übungen die hier durchgeführt werden, sind z.B. gezieltes Muskeltraining, die Schulung der Körperwahrnehmungen und auch das autogene Training.

4)Gestaltungstherapeutische Verfahren:

Zum Schluss ist noch die Gestaltungstherapie zu erwähnen. Aber auch sie ist nur eine zusätzlich mögliche Therapie. Oftmals wird sie angewandt, wenn die Patienten zu verschlossen sind oder aber viele Dinge bei ihnen zu unterbewusst bleiben. Dann muss versucht werden, sich mit Hilfe von Musik oder Malen auszudrücken. Die gestalteten Objekte dienen dazu, die Gedanken und Gefühle zu verdeutlichen und den Patienten somit direkt damit zu konfrontieren. Auf diese Weise kann er lernen, mit ihnen umzugehen und sie letztendlich zu verarbeiten.

Was für alle Formen der Therapie aber gilt, ist die Ehrlichkeit des Patienten gegenüber seinem Therapeuten. Denn mit Unehrlichkeit legt er sich selbst nur weitere Hindernisse in den Weg. Bei einem stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik wird für jede einzelne Person ein eigenes Programm mit verschiedenen Therapien zusammengestellt, welches von verschiedenen Therapeuten überwacht wird. Hinzu kommen zu der Betreuung noch Ärzte, die den Gesundheitszustand der Essgestörten regelmäßig kontrollieren. Therapien, die angeboten werden, können von Klinik zu Klinik variieren. Normalerweise sind dies aber die gleichen Therapieformen, die ich bereits erwähnt habe. Der Unterschied zu einer ambulanten Behandlung ist noch, dass in der stationären alles viel intensiver (also z.B. auch öfter) durchgeführt wird.

Die Ziele einer Behandlung von Magersucht und Bulimie also sind, zunächst einmal wieder zuzunehmen, das Essverhalten zu normalisieren, das Gewicht mit seinen Schwankungen verstehen zu lernen, mit seinen Problemen umzugehen lernen, von der Sucht loszukommen und nach Möglichkeit keinen Rückfall zu erleiden.

Wie lange eine Therapie dauert, ist ganz individuell und hängt von den Besserungserfolgen ab, die sich zeigen.

Interview mit einer Betroffenen

Das nun folgende Interview habe ich mit einem 18jährigen Mädchen namens Jeanette durchgeführt. Da sie die Cousine einer Freundin von mir ist, hat sie mir den Gefallen getan und mir meine Fragen zum Thema „Bulimie“ beantwortet. Auf ihre Bitte hin soll das Ganze aber, so weit es geht, anonym bleiben. Deswegen habe ich ihren Namen geändert, keine Angaben zum Wohnort gemacht und auch nicht den Namen ihres Therapeuten erwähnt. Zwar redet sie mit Freunden offen und ehrlich über ihre Krankheit, aber für sie war es doch ungewohnt, dass das Erzählte auch schriftlich festgehalten wird.

1)Welche Essstörung hast du und wie lange hast du sie schon?

Bulimie. Seit wann ich sie habe, kann ich nicht ganz genau sagen, aber das müsste ungefähr seit 3 Jahren sein.

2)Wie hat die Essstörung ihren Anfang genommen, wie bist du da hineingeraten? Angefangen hat es, wie so üblich, mit einer Diät. Ich war 1,65m und wog ca. 55kg; was eigentlich keineswegs zuviel war. Eines Tages fand ich aber in einer Frauenzeitschrift meiner Mutter einen Diätplan und dachte mir, während ich mich dabei im Spiegel betrachtete, dass ich doch bestimmt besser aussehen würde, wenn ich nur 2-3kg weniger wiegen würde. Allerdings hatte ich keine Lust auf die Diät in der Zeitschrift. Ich stellte mir meinen ganz persönlichen Plan zusammen, bei dem ich mir 700kcal pro Tag genehmigte. 3kg waren also schnell runter. Im Spiegel habe ich jedoch keinen Unterschied gesehen, deswegen nahm ich mir vor, so lange weitermachen, bis ich mir gefalle. Doch die nächsten Kilos waren schwer runterzukriegen; ich hatte ständig Hunger und hielt meinen Plan nicht ein. Ich war sauer über mich und wollte es unbedingt schaffen. Schließlich kam ich auf die glorreiche Idee und ging nach dem Essen aufs Klo, um mir den Finger in den Hals zu stecken. Ich hatte schon öfters Berichte im Fernsehen über Bulimie gesehen, die mich nun aber, anstatt abzuschrecken, hellauf begeisterten: viel essen und dabei abnehmen!!! Von da an ging das immer so, wenn ich mich mal nicht an meinen „Diätplan“ gehalten hatte. Anfangs war das so 1-2x die Woche. Die Veränderung im Spiegel habe ich allerdings nie bemerkt, vor meinen Augen stand ständig nur die Zahl auf der Waage: 49kg! ZU VIEL, dachte ich. Je wichtiger mir mein Gewicht wurde, desto größeren Heißhunger bekam ich, was wiederum zu Folge hatte, dass ich immer öfter über der Kloschüssel hing.

3)Warst du dir anfänglich darüber bewusst, worein du da gerätst oder hast du das alles für ganz unbedenklich gehalten?

Natürlich hielt ich es alles für unbedenklich. Ich dachte, wenn ich mein Ziel erreicht hätte, bei einem Blick in den Spiegel mit mir zufrieden zu sein, würde ich auch damit aufhören. Nur leider erreichte ich dieses Ziel nie! Und meine Fressanfälle wurden immer schlimmer. Zuerst steckte ich mir den Finger in den Hals, zum Schluss kam alles sogar von alleine wieder hoch.

4) Kannst du so einen Fressanfall einmal schildern?

Tagsüber habe ich eigentlich so gut wie gar nichts gegessen, da nahm ich mir immer vor, mal ganz diszipliniert meine „Diät“ einzuhalten. Aber ans Essen denken musste ich jede Sekunde. Irgendwann, meistens spät nachmittags oder abends, überkam es mich aber und ich (fr)aß alles, was mir in die Finger kam: Chips, Pudding, Brot, Wurst, Süßigkeiten... einfach alles! Schluss war erst, als ich nichts Essbares mehr fand oder mir alles schon wieder hochkam. Mit viel Wasser wurde dann nachgespült (aus Überzeugung das meine Speiseröhre so geschont bleiben würde) und letztendlich alles zur Toilette gebracht. Danach überkam mich ein schlechtes Gewissen und ich ekelte mich vor mir selbst. Aus diesem Grund musste ich z.B. auch anschließend immer duschen gehen.

5)Wie haben deine Familie und deine Freunde von deiner Krankheit erfahren und wie haben sie darauf reagiert?

Die erste Zeit hat es niemand bemerkt, meine Eltern waren viel arbeiten und ich war somit oft alleine. Und die weiten Klamotten vertuschten meine wirkliche Figur. Als meine Mutter dann ihren Job verlor und somit auch oft zu Hause war, wurde das ein Problem für mich. Sie bemerkte mehr und mehr, dass mit mir etwas nicht stimmte, bis sie mich darauf ansprach und mich fragte, ob ich ein Essproblem hätte. Erst antwortete ich ihr: Quatsch, du spinnst doch, denn ich konnte ihr die Wahrheit einfach nicht sagen, dafür schämte ich mich viel zu sehr für das, was ich immer wieder tat. Aber irgendwann fing ich an zu realisieren, was mit mir geschah. Es war zu der Zeit sogar schon ziemlich schlimm. Ich hatte viele Symptome, die eine Bulimiekranke eben bekommt, und wog nur noch 40kg. Seit Tagen tat mir mein Hals schon schrecklich weh und dann kotzte ich eines Tages Blut mit aus. Das war so ein Schock für mich, dass ich weinend vor meiner Mutter zusammengebrochen bin und ihr alles erzählt habe. Aber schon bald habe ich es wieder bereut, denn meine Eltern haben mich anfangs nicht verstanden. Sie zwangen mich zum Essen und kontrollierten mich danach ständig, ob ich wieder aufs Klo ging. Sie merkten nicht, dass sie damit alles nur schlimmer machten. Irgendwann bekamen sie es aber mit und meine Mutter entschied sich, mich zu einem Therapeuten zu bringen. Das war so ungefähr vor einem Jahr. Zwar wusste ich, dass es besser für mich wäre, vor allen Dingen wollte ich nicht sterben, aber andererseits wollte ich auch die Bulimie einfach nicht sein lassen. Sie bestimmte schon mein ganzes Leben.

6) Hat die Bulimie großen Einfluss auf dein Leben (Schule, Beziehungen, Gesundheit)?

Wie schon gesagt, sie bestimmte es durchweg und wurde mir wichtiger als alles andere. Meine Freunde habe ich dadurch so vernachlässigt, dass sie sich von mir abwandten. Bis auf eine liebe Freundin, welche die ganze Zeit über zu mir gestanden hat, habe ich meine Freunde verloren, denn ich konnte an nichts anderes als an essen und nicht essen mehr denken und auch über nichts anderes reden! Das nervte wahrscheinlich alle viel zu sehr. Und in der Schule war ich nur noch „die Kranke“, alle ekelten sich regelrecht vor mir. Als die Bulimie dann schlimmer wurde, kamen auch immer mehr gesundheitliche Probleme hinzu. Meine Regel blieb aus, ständig fror ich, hatte Kreislaufbeschwerden, eine entzündete Speiseröhre, Zahnschäden, Depressionen, Verstopfungen und natürlich erhebliche Mängel. Ich musste deswegen auch eine Klasse wiederholen; viel zu oft habe ich nämlich in der Schule gefehlt.

7)Du sagtest, du hast schon eine Therapie hinter dir? Wie sah diese aus?

Ich bin immer noch in Therapie. So schnell geht die Heilung bei mir nicht von statten. Zunächst war ich in einer ambulanten Einzeltherapie, denn ich sollte erst einmal lernen über mein Problem überhaupt zu sprechen. Dort habe ich auch die Ursache für meine Essstörung erfahren. Vor ungefähr 4 Monaten bin ich dann schließlich in eine ambulante Gruppentherapie verlegt worden, denn mein Therapeut war der Meinung, ich sollte mich nun mit „Gleichgesinnten“ austauschen, um wieder „mehr in den Genuss von Gesellschaft zu kommen“, wie er sagte.

Ich habe dort auch schon zwei sehr nette Freundinnen gefunden. Mit ihnen kann ich über alles reden und was für mich besonders schön ist: endlich fühle ich mich einmal vollkommen verstanden! Ich glaube, die Gruppentherapie hilft mir jetzt sehr viel mehr wieder gesund zu werden.

9) Du bist also noch nicht gesund?

Nein, ich würde sagen geheilt bin ich noch nicht, aber ich denke sowieso, dass man nie wieder ganz gesund wird. Meine Anfälle sind zwar seit dem nicht mehr aufgetreten, weil ich mich dazu zwinge durchzuhalten, aber man weiß ja nie, wie es in ein paar Jahren aussieht. Ich habe nun aber gelernt, mein Leben nicht mehr so sehr aufs Essen zu konzentrieren.

10)Welche Ursache hat deine Essstörung denn?

Durch meine Therapie habe ich herausgefunden, dass die Bulimie mit den Verhältnissen in meiner Familie zu tun hat. Da meine Eltern schon immer beide viel arbeiten waren, hatte ich nie so großen Kontakt zu ihnen. Nach außen hin waren wir immer die perfekte Familie, die keine Probleme hat. Die Probleme, die es aber innerhalb unserer vier Wände gab, wurden aus diesem Grund irgendwie nicht ausgetragen. Das führte wiederum dazu, dass ich mit diesen negativen Erlebnissen nicht umgehen konnte und mich so ins Essen flüchtete.

Abschließendes Resümee über die Facharbeit Rückblickend auf meine Facharbeit kann ich jetzt sagen, dass Essstörungen ein Thema ist, über das es mir sehr viel Spaß gemacht hat zu schreiben. Denn erst die nähere Beschäftigung damit hat mir sehr interessante Fakten vor Augen geführt, die teilweise aber auch sehr erschreckend für mich waren. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass so viele Menschen mittlerweile davon betroffen sind (in Deutschland sind es etwa 250.000, wobei die Dunkelziffer noch erheblich höher liegt) oder aber auch, dass ca.10% aller Erkrankten einmal an ihrer Essstörung sterben. Gründe dieser Art ließen es mir manchmal schwer fallen, mich weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen.

Da die Themen „Magersucht“ und „Bulimie“ sehr umfangreich sind, war es für mich schwierig, alles recht kurz und dabei trotzdem so präzise wie möglich zu halten. Es gibt nämlich sehr viele Informationen, die auf irgendeine Weise zusammenhängen und die also alle erwähnt werden mussten, um das Ganze etwas verständlicher zu machen. Auf der einen Seite denke ich, dass es wahrscheinlich ein Fehler von mir war, beide Essstörungen bearbeiten zu wollen, denn eine hätte vom Umfang her mit Sicherheit gereicht, andererseits kann ich im Nachhinein sagen, dass es eigentlich unmöglich ist, nur eins der Themen zu bearbeiten, da die beiden Krankheiten, wie bereits auf S.3 erwähnt, oftmals gar nicht voneinander zu trennen sind.

Was ich vielleicht hätte besser machen können, sind die Unterpunkte „Ursachen“ und

„Therapiemöglichkeiten“. Die Ursachen für Essstörungen umfassen nämlich einen sehr großen Bereich, den ich hier leider nur verkürzt und vereinfacht darstellen konnte, da ich für eine vertiefte Erforschung nicht das nötige psychologische Fachwissen habe. Trotzdem habe ich versucht, diese Aspekte so anschaulich und verständlich wie möglich zu gestalten, um den Zusammenhang zu den Essstörungen herauszustellen. Was an diesem Punkt ebenfalls schwierig zu bearbeiten war, ist, das Ganze verallgemeinern zu müssen. Normalerweise sind die Ursachen nämlich eine sehr individuelle Sache, bei denen viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Um alles vielleicht noch ein wenig verständlicher zu machen, habe ich im Anhang eine Grafik beigefügt, die ich im Internet gefunden habe. Sie zeigt die allgemeinen Gründe, die zusammenwirken müssen, um die Bulimie oder Magersucht hervorzurufen. Hinsichtlich der Therapiemöglichkeiten ist ebenfalls festzustellen, dass alles sehr individuell abläuft und daher nur schwer allgemein dargestellt werden kann. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, hier nur die einzelnen Therapieansätze zu erklären, obwohl ich ursprünglich vorhatte, den Heilungsweg etwas genauer zu beleuchten.

Das von mir durchgeführte Interview finde ich übrigens sehr passend, denn von Jeanette habe ich die Beweise für die theoretischen Grundlagen bekommen. Bis auf kleine Ausnahmen, ist ihr Fall ein beinah perfektes Beispiel für eine theoretisch beschriebene Bulimikerin.

Literaturverzeichnis

Cavelius, Andrea-Anna und Dr. med. univ. Grasberger, Delia: Befreiende Wege aus der Bulimie, Südwest Verlag GmbH & Co. KG, München 1999, S.11-20, 31-33, 66-86

Gerlinghoff, Monika und Backmund, Herbert: Der heimliche Heißhunger, Wenn Essen nicht satt macht, Bulimie, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1997, S.13, 15, 18-20, 33, 75-79

Leibold, Gerhard: Wenn das Essverhalten gestört ist, Englisch Verlag, Wiesbaden 1986, S13- 19, 28, 73-74, 80-88, 90-91

Selvini, Palazzoli, Mara: Magersucht: Von der Behandlung einzelner zur Familientherapie, Ernst Klett Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart 1986, S.18, 33-36

Fin de l'extrait de 10 pages

Résumé des informations

Titre
Essstörungen - Bulimie und Magersucht
Cours
Facharbeit
Note
2+
Auteur
Année
2001
Pages
10
N° de catalogue
V105350
ISBN (ebook)
9783640036448
Taille d'un fichier
441 KB
Langue
allemand
Mots clés
Essstörungen, Bulimie, Magersucht, Facharbeit
Citation du texte
Christina H (Auteur), 2001, Essstörungen - Bulimie und Magersucht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105350

Commentaires

  • invité le 2/12/2014

    Ich schreibe auch gerade eine facharbeit über mager sucht und ich finde diese arbeit ist ein echt super beispiel für eine super arbeit

  • invité le 24/2/2003

    Re: mal ebenso ausgedacht?.

    Also ehrlich, ich finde es ein wenig unverschämt zu behaupten, die Arbeit wäre mal eben so ausgedacht. Aus verschiedenen Erfahrungen kann ich sagen, dass die komplette Arbeit auf Tatsachen beruht. Ich will nicht behaupten, dass man das ganze pauschalisieren kann, aber die Ursachen der Essstörungen sind oft nun mal sehr ähnlich, nämlich, dass psychische Probleme dem ganzen zu Grunde liegen. In der ganzen Arbeit habe ich nirgendwo behauptet, dass das einzige Ziel ist, abzunehmen, o.ä.... hättest du den Text (richtig) gelesen, dann würdest du dich wahrscheinlich hüten, solchen Bemerkungen abzugeben!

  • invité le 21/1/2003

    mal ebenso ausgedacht?.

    dafür gab es eine 2+! schon in den ersten drei setzen steckt ein gravierender fehler... unterschiede zwischen anorexia und bulemie sind klein? einziges ziel abnehmen? na ja..

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Titre: Essstörungen - Bulimie und Magersucht



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