Das Apartheid-System. Entstehung 1948-1978


Dossier / Travail, 2000

22 Pages, Note: 2


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Fragestellung

2. Klärung der Motive
2.1 Ein "Volk" als Modernisierungsverlierer
2.2 Die Buren im englisch-dominierten Staat

3. Der Afrikaanse Nationalismus
3.1 Der Afrikaaner Broederbond
3.2 Auf den Stufen zur alleinigen politischen Macht
3.3 Südafrika am Wendepunkt: Die Wahl von 1948

4. Das System der Apartheid von 1948-1978
4.1 Die Buren in "ihrem" Staat
4.1.1 Politische Entrechtung und Sicherung der parlamentarischen Mehrheit
4.1.2 Außerparlamentarische Sicherung der burischen Alleinherrschaft
4.1.3 Von der Union zur Republik
4.2 Getrennte Entwicklung als "interne Dekolonisation"
4.3 Politik zum ökonomischen Vorteil der Afrikaaner
4.3.1 Ökonomische Ausgangsposition der Afrikaaner vor 1948
4.3.2 Das „upliftment“ der Afrikaaner
4.3.3 Erfolge des „upliftment“

5. Analyse des Apartheidsystems in Bezug auf politische und ökonomische Widersprüche
5.1 Ökonomische Widersprüche
5.1.1 Wirtschaftliche Entwicklung wider staatlicher Politik
5.1.2 Umkehrung der Verhältnisse?
5.2 Politische Widersprüche
5.2.1 Das Scheitern der Homelandpolitik
5.2.1.1 Ökonomische Gründe
5.2.1.2 Unternehmer versus Regierung

6. Zusammenfassung

1. Fragestellung

Südafrika galt bis zum Ende der achtziger Jahre als der Paria der internationalen Gemeinschaft. Der Begriff Apartheid stand für ein System, in welchem die weiße Minderheit über Jahrzehnte hinweg die nichtweiße Mehrheit im Land diskriminierte und politisch entrechtete.

Im Mittelpunkt der folgenden Betrachtung stehen die Entstehung und der Ausbau des Apartheidregimes seit dem Wahlsieg der Nationalen Partei und der Afrikaaner Partei im Jahr 1948. Es soll der Frage nachgegangen werden, wem es nutzte oder welche Interessen sich hinter dem Apartheidregime verbargen.

Dies soll anhand der These geschehen, daß das Apartheidregime zum einen eine Voraussetzung für die ökonomische Gleichstellung der Afrikaaner gegenüber den englischsprachigen weißen Südafrikanern auf Kosten der Nichtweißen und zum anderen ein Herrschaftsinstrument zur Sicherung der burischen Herrschaft im Speziellen und der weißen Vorherrschaft im Allgemeinen in Südafrika darstellte.

Dabei sind die Motive für das Apartheidsystem in der Zeit vor 1948 zu suchen, um anschließend die Politik der Regierung im Zeitraum von 1948 bis 1978 auf ihre politischen und ökonomischen Widersprüche hin zu analysieren.

2. Klärung der Motive

2.1 Ein „Volk“ als Modernisierungsverlierer

Die Diamanten- und Goldfunde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderten Südafrika nachhaltig. Südafrika trat in die industriekapitalistische Moderne ein. Der ökonomische Schwerpunkt verlagerte sich von der prämodern geführten burischen Landwirtschaft auf den britisch dominierten industriekapitalistischen Minensektor. Die Landwirtschaft, ehedem von der Viehzucht geprägt, wurde vom kapitalintensiven Ackerbau abgelöst und setzte zahlreiche ehemals in der Landwirtschaft tätige Buren frei. In den Städten verschlechterte sich deren Lage zunehmend. Erster und Zweiter Weltkrieg, Weltwirtschaftkrise, Benachteiligung gegenüber englischsprachigen Weißen im Staat, bevorzugte Einstellung von Nichtweißen seitens der Minenindustrie und der Großagrarier führten zu einer zunehmenden Verschlechterung der Situation der weißen Unterschicht, der sogenannten „poor whites“. Nach einer Untersuchung der Carnegie Kommission über die Jahre 1929/30 war fast jeder Sechste der weißen Bevölkerung ein „poor white“, wobei die Buren am meisten betroffen waren.1 Staatliche Interventionen und repressive Arbeitsmarktregelungen gegenüber den Nichtweißen brachten keine entscheidende Verbesserung der ökonomischen Situation der weißen Unterschicht. Die Industrialisierung verschärfte sowohl den Rassengegensatz zwischen Schwarz und Weiß, als auch den burisch-britischen Antagonismus. Dies hing unweigerlich mit der ökonomischen Situation Südafrikas zusammen. Die Minen waren englisch dominierte Kapitalgesellschaften, welche des festen Goldpreises wegen auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen wollten, um keine Profiteinbußen hinnehmen zu müssen. Niedrige Löhne und „kontrollierte Ausbeutung“ waren aber nur den weitestgehend politisch entrechteten Nichtweißen zu- zumuten. Hinzu kam, daß der Staat, um die Modernisierung des Agrarsektors voranzutreiben, auf die Gewinne aus dem von englischem Kapital dominierten Minensektor angewiesen war. Folglich konnte eine ökonomisch privilegierte Stellung der Buren nur durch eine Umverteilung des Gesamteinkommens auf Kosten der Nichtweißen, durch eine Verbreiterung der ökonomischen Basis bei stetigem Wirtschaftswachstum und der alleinigen politischen Macht der Buren im Staat erreicht werden.

2.2 Die Buren im englisch dominierten Staat

Der Schlüssel zur Herrschaft über ganz Südafrika lag dort, wo das wirtschaftliche Übergewicht war.2 Nach den Gold- und Diamantenfunden stieg das politische Interesse der imperialistischen Großmacht Großbritannien an den Burenrepubliken. Zwei andere Faktoren verschärften die innenpolitische Lage in den Burenrepubliken. Zum ersten waren die Minen in der Hand ausländischer Unternehmer, so daß die Buren wenig direkten Einfluß auf die Wertschöpfung nehmen konnten. Zum zweiten drangen zu Tausenden neben Immigranten aus Australien, England und Amerika auch Afrikaner aus den Reservaten und den Nachbarländern Südafrikas in die Bergbaugebiete ein. Vor allem die Immigranten, unterstützt durch die Briten, bedrohten auf Dauer bei Gewährung gleicher politischer Rechte die Herrschaft der Buren im eigenen Staat. Die Republiken verweigerten oder setzten die Anforderungen für das Wahlrecht stufenweise hoch. Die Spannungen zwischen Buren und Briten endeten schließlich im von 1899 bis 1902 geführten Anglo- Burenkrieg, der die politische Niederlage und den Verlust der Unabhängigkeit der Buren bedeutete. Die Republiken vereinigten sich am 31.05.1910 zur Union of South Africa. Sowohl wirtschaftlich als auch politisch waren die Buren unter englische Dominanz geraten. Die Folgen für die weitere Geschichte Südafrikas waren weitreichend: „This material marginalization combined with a history of enmity towards British imperialism (expressed explosively in the two Boer wars) and a hermetic cultural framework derived from apacalyptic readings of the Old Testament of the Bible - all of which aided the exposition of a ‚distinct‘ Afrikaner identity, a process which, by the 1920s, would begin envolving into a political project, Afrikaner nationalism.“3

3. Der Afrikaanse Nationalismus

Der Beginn des Afrikaansen Nationalismus (AN) fällt mit den ökonomischen und politischen Umwälzungen im Zuge der Industrialisierung zusammen, wobei nicht die Klasse, sondern „Sprache und Geschichte zum Vehikel der Förderung des Nationalbewußtseins“4 wurden, und sich hauptsächlich gegen die Briten, deren Anglisierungsversuche und „liberale“ Rassenpolitik richteten. Der erste parteipolitische Schritt des AN erfolgte 1913 mit der Gründung der Nationalen Partei (NP) unter dem Burengeneral Hertzog (1924-1939). Nach der 1934 erfolgten Fusion von NP und South African Party (SAP) zur United Party (UP) etablierte sich 1934 eine neue politische Kraft des AN, die Gereinigte Nationale Partei (GNP). Diese propagierte im Gegensatz zu Hertzogs politischem einen auf Kultur basierenden Nationenbegriff. Die parteipolitische Spitze der GNP bildeten burische Intellektuelle und die nach der Fusion von NP und SAP ausgetretene Parteispitze der Nationalen Partei am Kap. Dabei vertrat die GNP vor allem die Interessen der Großagrarier, der weißen Arbeitnehmerschaft, im besonderen der „poor whites“, der bürgerlichen Buren und der aufstrebenden burischen Unternehmer im Industriesektor. Im Hintergrund agierte ein Geheimbund, der die Geschichte Südafrikas bis in die neunziger Jahre maßgeblich beeinflussen sollte.

3.1 Der Afrikaaner Broederbond

1918 in Johannesburg gegründet, agierte der Afrikaaner Broederbond (AB) ab 1920 als Geheimbund. Besonders aufschlußreich bezüglich der Entwicklungen ab 1948 sind die im Artikel 6 der Satzung festgehaltenen Ziele des Afrikaaner Broederbondes:

„[...]volle konstitutionelle Souveränität der südafrikanischen Nation - also Austritt aus dem britischen Dominion; Bekämpfung der Mißachtung der Afrikaaner und des Afrikaans im öffentlichen Dienst; Beendigung der ausländischen Ausbeutung der südafrikanischen Gesellschaft und der Ressourcen des Landes durch Nationalisierung der Industrie; Segregation aller Nicht-Weißen unter weißem `Schutz‘; Förderung der ländlichen Regionen und `zivilisierte‘ Beschäftigung der weißen Arbeitnehmer; Nationalisierung des Finanzsektors und planwirtschaftliche Koordination der Wirtschaft; Durchsetzung einer christlich-nationalen Erziehung und Schulbildung; `Afrikaanisierung‘ des öffentlichen Lebens bei `freier‘ Selbstverwirklichung aller Völker.“5

Die hier aufgeführten Ziele sprechen für sich. Die Umsetzung sollte die Aufgabe der Regierungen ab 1948 sein. Zuvor mußte jedoch aus der heterogenen burischen Bevölkerung eine politische Einheit geschaffen werden, um die alleinige politische Macht im Staat zu erringen. 1929 wurde die Federasie van Afrikaanse Kulturverenigings (FAK) gegründet. Sie umfaßte circa 300 afrikaanse Kulturorganisationen, die auf Sprache, Kultur und Religion aufbauend neben der militanten Organisation Ossewabrandwag innerhalb der burischen Bevölkerung den afrikaansen Nationalismus propagierten. Daneben galt es vor allem, sich der „poor whites“ anzunehmen. Wirtschaftliche Vereinigungen wie Helpmekaarvereniging und Reddingsdaadbond, die Genossenschaftsbewegung oder der 1939 stattfindende Ekonomiese Volkskongres „dienten dem Zweck, in einem ersten Schritt den Deklassierungsprozeß im Afrikaanervolk zu stoppen, ihn nach Möglichkeit umzukehren, und dem afrikaansen Bevölkerungsteil langfristig im südafrikanischen Wirtschaftsleben eine dominierende Stellung zu verschaffen.“6 Ziel war ein für die Interessen der Afrikaaner instrumentalisierter Volkskapitalismus.

3.2 Auf den Stufen zur alleinigen politischen Macht

Bei der Frage um den Eintritt Südafrikas in den Zweiten Weltkrieg an der Seite Großbritanniens entzündete sich wie schon vor dem Ersten Weltkrieg der burisch-britische Gegensatz. Wiederum konnten sich die gemäßigten Buren und die Briten gegenüber der Mehrheit der Buren im Parlament durchsetzen. Daraufhin verließen Hertzog und seine Anhänger die UP und fusionierten 1940 mit der GNP zur Wiederhergestellten Nationalen Partei (HNP). Auch wenn bei den Wahlen von 1943 die HNP Verluste zu verzeichnen hatte, sollte der Krieg die entscheidende Rolle für die politische Machtübernahme der Afrikaansen Nationalisten im Jahr 1948 spielen. Der Krieg verursachte einen wirtschaftlichen Aufschwung, vor allem im industriellen Bereich. Viele der Weißen waren im Kriegsdienst, der Bedarf nach Arbeitskräften konnte nur von den Afrikanern gedeckt werden. Auch wenn die Rechtsstellung der Afrikaner unverändert blieb, die Lockerung der Paßgesetze und die Aussetzung der Zuzugskontrollen wirkten sich positiv auf den schwarzen Bevölkerungsteil aus. Nach dem Krieg fanden die Heimkehrer, circa 106 000 Weiße und 39 000 anderer Rassengruppen ihre Arbeitsplätze von Schwarzen besetzt vor7. Das Problem der „poor whites“ aktualisierte sich. Zudem wurde der Konflikt der unterschiedlichen Kapitalinteressen offensichtlich. Die im Krieg stark angewachsene Industrie trat für eine Lockerung der „influx control“, der „job colour bar“ und für eine begrenzte Ausdehnung der Rechte für die afrikanische Arbeitnehmerschaft ein. Minenkapital und Großagrarier hingegen sprachen sich für das bestehende System und dessen Ausweitung aus, um die Versorgung mit billigen und ausbeutbaren Arbeitskräften weiterhin zu gewährleisten. Beide Konfliktfelder sollten mit Hilfe des Systems der Apartheid in den nächsten Dekaden gelöst werden.

3.3 Südafrika am Wendepunkt. Die Wahl von 1948

Die Entwicklung während der Kriegszeit und der Nachkriegszeit führten zu einer neuen Offensive des Afrikaaner Nationalismus im Vorfeld der Wahlen von 1948: „As the election of 1948 approached, the National party, assisted by the plethora of local branches of Afrikaner organizations, formed an effective alliance of the principal rural and urban classes of Afrikaners, appealling to their ethnic and racial attitudes, as well as their material interests.“8 Im Mittelpunkt des Wahlkampfes standen die Kritik an der Regierung Smuts und ihrer „liberalen“ Reformen in Bezug auf die Afrikaner, der Verlust Südwest- Afrikas, die Allianz mit dem kommunistischen Rußland während des Krieges und die Ergebnisse der von der UP-Regierung eingesetzten Fagan Kommission, die in ihrem

Abschlußbericht eine Erleichterung des Zuzugs und eine feste Niederlassung von Afrikanern und ihren Familien in den Städten forderte.

Aus der Wahl gingen die HNP und die Afrikaaner Partei9 als Sieger hervor. Zusammen erhielten sie dank des Wahlsystems10 79 von 150 Sitzen im House of Assembly gegenüber 65 Sitzen für die UP und 6 Sitzen für die Labour Party. Die politische Macht lag nun in den Händen der Afrikaaner und wurde in den folgenden Jahrzehnten zu einen ökonomischen Sieg der Afrikaaner umgesetzt.

4. Das System der Apartheid von 1948-1978

„‘ In the past we felt like strangers in our own country, but today South Africa belongs to us once more. For the first time since Union, South Africa is our own. May God grant that it always remains our own. ‘“ 11

Am 3. Juni bildete der neue südafrikanische Premierminister D.F. Malan (1948-1954) mit ausschließlich burischen Kabinettsmitgliedern die neue Regierung der Union of South Africa. Daß sich die neue Regierung nicht allein auf Gott verlassen wollte, demonstrierte sie von Anfang an. Gemäß der Satzung des Afrikaaner Broederbondes galt es von seiten der Regierung folgende Ziele zu verfolgen.

1) Die Sicherung der burischen Vorherrschaft im Staat und der Austritt aus dem britischen Dominion.
2) Die Sicherung der weißen Vorherrschaft in Südafrika gegenüber der schwarzen Mehrheit.
3) Die ökonomische Gleichstellung der Buren gegenüber den englischsprechenden Weißen.

4.1 Die Buren in „ihrem“ Staat

Das Apartheidsystem wird in die südafrikanische Geschichte als ein System der Diskriminierung einer schwarzen Mehrheit durch eine weiße Minderheit eingehen. Dem ist zuzustimmen, wenn ausschließlich die rassistische Komponente des Systems berücksichtigt wird. Politisch gesehen war es vor allem der Sieg der Buren gegenüber den englischsprechenden Weißen und somit die Voraussetzung für die Buren, ökonomisch mit der anderen weißen Bevölkerungsgruppe gleichzuziehen. Wie das Eingangszitat verdeutlicht, war der Herrschaftsanspruch der Afrikaaner exklusiv. Sie sahen Südafrika als ihr Land an, welches es auch bleiben sollte. Die Vorkehrungen, die dafür getroffen wurden, lassen sich dabei in ein parlamentarisches und ein außerparlamentarisches Sicherungssystem unterteilen.

4.1.1 Politische Entrechtung und Sicherung der parlamentarischen Mehrheit.

Die Verweigerung des Wahlrechts als Sicherungselement der burischen Vorherrschaft hatte in der Geschichte Südafrikas eine lange Tradition. In bezug auf die afrikanische Bevölkerung war die politische Entrechtung schon zu Zeiten der Segregation betrieben, aber noch nicht endgültig erreicht worden. In den ersten beiden Dekaden nach 1948 wurde schließlich die politische Entrechtung der Coloureds und Inder vorangetrieben. Diese besaßen nach der Unionsverfassung von 1910 noch das Wahlrecht am Kap. 1956 reduzierte die Regierung das Wahlrecht der Coloureds auf die Möglichkeit, getrennt vier weiße Abgeordnete zu wählen,12 ehe 1959 die Afrikaner und im Jahr 1968 die Coloureds endgültig ihr Wahlrecht am Kap verloren. Auch wenn die Möglichkeit eines Zusammenschlusses der Coloureds oder Inder mit den englischsprechenden Weißen relativ gering war, so zeigte sich in diesem Vorgehen der Regierung der absolute Herrschaftsanspruch der Afrikaaner, indem jeder Möglichkeit eines Machtverlustes vorgebeugt wurde. Die Inder und Coloureds erhielten im South African Indian Council (1964) und im Coloureds Persons‘ Representative Council (1968) getrennte Körperschaften mit lediglich beratender Funktion, während die politischen Aspirationen der Afrikaner auf die später noch zu betrachtenden Homelands gelenkt werden sollten.

Auch hinsichtlich der englischsprechenden Bevölkerungsgruppe änderte die neue Regierung den Kurs der alten UP-Regierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg war unter der Regierung Smuts (1940-1948) die Immigration aus dem Commonwealth gefördert worden, um den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, Managern und Führungspersonal in der prosperierenden Wirtschaft zu kompensieren. Die Regierung Malan drosselte die Immigration, da sie „eine Reduzierung des Bevölkerungsanteils der Afrikaaner gegenüber dem englischsprechenden Bevölkerungsteil befürchtete.“13

Ein weiterer strategischer Zug seitens der Regierung hinsichtlich der parlamentarischen Machtsicherung war die Übertragung des Wahlrechts auf die weiße Bevölkerung in Südwest- Afrika. Sie erhielten vier Sitze im Senat und sechs Sitze im House of Assembly.

4.1.2 Außerparlamentarische Sicherung der burischen Alleinherrschaft

Die Buren hatten die Union nicht als den ihrigen Staat angesehen. Ihre Zahl in der Besetzung von Positionen in Verwaltung und den höheren Verwaltungspositionen war im Vergleich zu den „Briten“ gering. Nach dem Wahlsieg von 1948 setzte eine ‚Afrikaanisierung‘ der staatlichen Institutionen ein. Afrikaaner wurden gegenüber den „britischen“ Weißen bei der Besetzung von niedrigen und höheren Positionen im Staatsdienst, bei der Polizei, bei der Armee und in den staatlichen Unternehmen bevorzugt. Das Gesundheits- und Justizwesen wurden zunehmend mehr unter die Kontrolle der Afrikaaner gebracht, so daß mit Omar-Cooper das Fazit gezogen werden kann:„‘The ten years after 1948 saw not only consolidation of National Party control of the South African parliament, but also openend the way for the advancement of Afrkaners and Afrikaners opportunities for promotion in the defence forces and all government departments and corporations [...].‘“14

Diese Aussage kann auch anhand folgender Zahlen untermauert werden. Lag der Anteil der Afrikaaner zwei Jahre vor der Machtübernahme im Angestelltenbereich „lediglich“ bei 29%, so stieg er bis 1977 auf 65,2% an.15 Auf die staatliche Verwaltung bezogen, ist zu berücksichtigen, daß das System der Apartheid nur durch einen enormen Verwaltungsaufwand zu bewerkstelligen war. Der Bedarf nach Arbeitskräften war insofern groß. Im Jahr 1977 waren circa 540 000 Weiße in der staatlichen Verwaltung tätig, wobei über 90% der Führungspositionen von Afrikaanern besetzt wurden.16

Eine weitere Maßnahme, auf die noch weiter unten aus der ökonomischen Perspektive einzugehen sein wird, ist das 1953 verabschiedete Bantu Education Act. Unter dem damaligen Minister für Eingeborenenfragen und späterem Premierminister Verwoerd (1958-1966) eingeführt, richtete es sich gegen den afrikanischen Mittelstand, der, westlich gebildet, den größten Teil der afrikanischen Opposition vertrat. Der Unterricht in den Schulen, vor allem in den Missionsschulen, wurde unter staatlicher Kontrolle gebracht.

1959 verbot die Regierung die Zulassung von schwarzen Studenten an allen weißen Universitäten. Stattdessen sollte jedes einzelne Homeland eine eigene Universität erhalten. Auch an anderer Stelle versuchte die Regierung, jegliche Opposition und somit Instabilität der burischen Herrschaft zu verhindern. Das 1950 erlassene Suppression of Communism Act, 1976 in Internal Security Act umbenannt, umfaßte alle Aktivitäten, die sich gegen den Staat richteten. Als weitere Gesetze, die neben einer Verschärfung des Prozeßrechts die Opposition zum Schweigen bringen sollten, sind das Sabotage Act (1962) und das Terrorism Act (1967) zu nennen. Südafrika entwickelte sich zu einem Polizeistaat.

4.1.3 Von der Union zur Republik

Sowohl der Erste als auch der Zweite Weltkrieg hatte jeweils auf seiten der Nationalisten die Hoffnung genährt, durch einen Sieg Deutschlands und einer damit verbundenen Niederlage Großbritanniens die Republik „als Symbol der endgültigen Überwindung der Niederlage von 1902 und der Beseitigung der letzten Abhängigkeit von Großbritannien“17 wieder einzuführen. Der Ausgang des Zweiten Weltkrieges schob die Hoffnung der Nationalisten auf „ihre“ Republik hinaus. Erst unter Premierminister Verwoerd (1958- 1966) stimmten im Jahr 1960 52,3 Prozent gegenüber 47,7 Prozent der weißen Stimmberechtigten einer Verfassungsänderung zu. Auf den Tag 59 Jahre nach dem Vertrag von Vereniging und 51 Jahre nach der Unionsgründung wurde Südafrika am 31. Mai 1961 wieder Republik.

Die Gründung der Republik fiel in eine Zeit, in welcher sich Afrika und Asien in einem grundsätzlichen Wandel befanden. Die Entkolonialisierung auf dem afrikanischen Kontinent nahm in Südafrika eine eigene Form an: die einer „internen Dekolonisation“.

4.2 "Getrennte Entwicklung" als interne Dekolonisation

Ökonomisch dienten die Reservate als billige Arbeitskraftreservoirs. Externe Faktoren wie die weltweite Entkolonialisierung und interne Faktoren wie die politische Entrechtung der Afrikaner und der aufkommende afrikanische Nationalismus hatten in den fünfziger und sechziger Jahre eine politische Aufwertung der nun Homelands oder Bantustans genannten Reservate zur Folge. 1959 war die politische Entrechtung der Afrikaner endgültig vollzogen. Im gleichen Jahr stellte Premierminister Verwoerd die Entwicklung der Reservate zu unabhängigen schwarzen Nationalstaaten in Aussicht, in welchen die Afrikaner ihre politischen Rechte autonom wahrnehmen könnten. Im Bantu Authorities Act von 1951 hatten die Reservate bereits eine eingeschränkte Eigenverantwortung auf der Basis traditioneller Heimatgebiete und traditioneller Bräuche erhalten. Nachdem das Population Registration Act (1950) die südafrikanische Bevölkerung in drei Rassen differenziert hatte, unterteilte das Promotion of Bantu-Self Government Act (1959) die „schwarze Rasse“ in weitere acht Ethnien auf, die für sich einzelne Nationalstaaten bilden sollten. Bis 1978 beschritten Transkei (1976), Bophuthatswana (1977) diesen Weg, später folgten Venda (1979) und die Ciskei (1981). Die dahinter steckende Strategie wird deutlich, wenn die Konzeption der Getrennten Entwicklung in Zusammenhang mit der demographischen Situation in Südafrika betrachtet wird. Sowohl für sich als auch zusammen bildeten die Afrikaaner und die englischsprechenden Weißen eine Minderheit in Südafrika. Die politische Forderung der afrikanischen Opposition, „one man - one vote“, hätte den Verlust sowohl der burischen als auch der weißen Vorherrschaft in Südafrika bedeutet. Das Konzept der territorialen Rassentrennung und die Lenkung des afrikanischen Nationalismus bei gleichzeitiger Fragmentierung desselben in einzelne ethnische Nationalstaaten beugten dieser Gefahr vor. 1970 erließ die Regierung das Homeland Citizienship Act, nach welchem alle Bewohner der Homelands und alle in den „weißen“ Gebieten lebenden Afrikaner ihre südafrikanische Staatsbürgerschaft verloren und eine eigene Homelandbürgerschaft mit eigenem Wahlrecht in den Homelands erhielten. Die auf Rassenkriterien basierende Sonderbehandlung der Afrikaner sollte von nun an aufgrund ihres Ausländerstatus gerechtfertigt werden. Die Bildung einrassiger Nationalstaaten hätte die „Kleine Apartheid“ überflüssig gemacht und somit Südafrika auch aus der internationalen Isolierung befreien sollen.

4.3 Ökonomie und Politik zugunsten der Afrikaaner

4.3.1 Ökonomische Ausgangsposition der Afrikaaner vor der Apartheid

Die ökonomische Ausgangsposition der Afrikaaner vor der Apartheid im Vergleich zu den englischsprechenden Weißen war, wie die folgenden Daten zeigen, beträchtlich schlechter: Im Jahr 1946 lag der Anteil der weißen Bevölkerungsgruppe am Gesamteinkommen bei einem Bevölkerungsanteil von 21,05 Prozent bei 74 Prozent, wovon 7,04 Prozent der englischsprechenden Weißen 44,5 Prozent innehatten. Der Anteil der Afrikaaner bei einem Bevölkerungsanteil von 12,28 Prozent betrug dagegen 29,5 Prozent.18 Auch in Bezug auf das Pro-Kopf-Einkommen lagen die Afrikaaner im Hintertreffen. 1946 betrug das ProKopf-Einkommen eines Afrikaaners 47 Prozent vom Pro-Kopf-Einkommen eines „Briten“.19 Der afrikaanse Anteil im Privatsektor lag im Jahr 1949 bei 9,6 Prozent.20 Auch was den Finanzsektor angeht, zeugen die Daten von einer englischen Dominanz. Im Wahljahr 1948 betrug der britische Anteil an Einlagen 93,4 Prozent und der Anteil an Diskonten und Krediten 86,7 Prozent.21 Diese ökonomische Marginalisierung gegenüber den englischsprechenden Weißen und die ständige Furcht der burischen Arbeitnehmerschaft vor der afrikanischen Konkurrenz veranlaßte die Regierung in den folgenden Jahren, etliche Mittel einzusetzen, um das „upliftment“ der Afrikaaner und den „Schutz“ der weißen Arbeitnehmerschaft voranzutreiben.

4.3.2 Das „upliftment“ der Afrikaaner

Die Mittel, die die Regierung ab 1948 einsetzte, um die wirtschaftliche Dominanz der englischsprechenden Weißen in Südafrika zu brechen bzw. zu relativieren sowie ihrer Wählergruppe gerecht zu werden, waren vielfältig. Auf dem Finanzsektor relativierte sie die Dominanz der englischen Banken, indem ab 1948 die staatlichen finanziellen Transaktionen und die der halbstaatlichen und staatlichen Unternehmen über die sich in burischem Besitz befindende Volkskas und Trust Bank abgewickelt wurden. Der afrikaanische Anteil der Einlagen erhöhte sich im Zeitraum von 1948 bis 1960 von 6,6 Prozent auf 18,7 Prozent. Ähnlich verhielt es sich bei den Krediten und Diskonten. Innerhalb von zwölf Jahren stieg der afrikaanische Anteil von 13,3 Prozent auf 24,3 Prozent an22. Der afrikaanische Anteil am Privatsektor stieg von 9,6 Prozent im Jahr 1949 auf 20,8 Prozent im Jahr 1975 bzw. auf 45 Prozent, wenn die von Afrikaanern kontrollierten staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen hinzugezählt werden.23 Kooperationen zwischen englischem und afrikaanischem Kapital führten dazu, daß innerhalb zweier Jahrzehnte „Afrikaaner capitalist were propelled into upper reaches of the economy and integrated steadily evolving web of conglomerates that would dominate the economy by the 1970s.“24

Auch was die burischen Großfarmen anging, wirkte sich die Regierungspolitik in den folgenden Jahren zu deren Gunsten aus. Neben staatlicher Protektion und Subventionierung spielte ,wie in der Minenindustrie, vor allem die „Politik der billigen Arbeitskräfte“ eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung des Agrarsektors. Im Zeitraum von 1948 bis 1957 betrug der durchschnittliche Anteil am BSP 16,25 Prozent. Nach 1957 fiel zwar der Anteil, dennoch konnte der schon seit 1933 von den Marktkräften befreite Agrarsektor im Zeitraum von 1946/47 bis 1956/59 seine Produktion um 47 Prozent steigern, was hauptsächlich den burischen Großfarmen zugute kam.25 Zwischen 1950 und 1970 erreichte Südafrika den Status eines Selbstversorgers und Exporteurs landwirtschaftlicher Produkte.

Schon zu Zeiten der Paktregierung war der Staat zunehmend als Arbeitgeber aufgetreten. Nach 1948 verstärkte er seine Rolle als Arbeitgeber im staatlichen und halbstaatlichen Sektor zugunsten der Afrikaaner. Unter der NP-Regierung verdoppelten sich der staatliche und halbstaatliche Sektor, wobei 1977 35 Prozent der burischen Erwerbstätigen und 25 Prozent der englischsprechenden Weißen im Staatssektor beschäftigt waren und die Führungspositionen zu annähernd 90 Prozent von Afrikaanern besetzt wurden. Die Anzahl der Angestellten und Manager in der Industrie stiegen von 28 Prozent auf 65 Prozent.26

Des weiteren versuchte der Staat, den afrikaanischen Arbeitnehmern eine privilegierte Position auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. Im 1951 erlassenen Bantu Building Workers Act beschränkte die Regierung die Beschäftigung gelernter afrikanischer Bauarbeiter auf die Homelands und auf die afrikanischen Wohnstätten im weißen Gebiet. Im Jahr 1956 weitete die Regierung die „job reservation“, die bisher nur für den Minensektor gegolten hatte, mit Ausnahme der Landwirtschaft auf die anderen Industriezweige aus.

Ein weiteres Mittel, die weiße Arbeitnehmerschaft vor der schwarzen Konkurrenz zu schützen, war das bereits aus einer anderen Perspektive betrachtete Bantu Education Act von 1953. Es sah die Staatskontrolle über alle Schulen vor, besonders über die Missionsschulen. Weiße Lehrer durften nicht an schwarzen Schulen unterrichten, was ein Absinken des Niveaus mangels adäquaten Ersatzes zur Folge hatte. Die Bildungsausgaben für die Schwarzen wurden gekürzt, die für die Weißen erhöht. Im Kontext mit dem 1950 verabschiedeten Bantu Authorities Act wird die Stoßrichtung dieses Gesetzes klar: Die Schwarzen sollten von der modernen technischen Welt ausgeschlossen und der Erwerb von für höhere Positionen notwendigen Qualifikationen unmöglich gemacht werden.

4. 3.3 Erfolge des „upliftment“

All diese Maßnahmen führten dazu, daß die burische Bevölkerung sich in ihrem Lebensstandard immer mehr den englischsprechenden Weißen anglich. Das Pro-Kopf- Einkommen der Afrikaaner stieg innerhalb von drei Jahrzehnten im Vergleich zu den „Briten“ um 23,4 auf 70,8 Prozent im Jahr 1976.27 In bezug auf den Anteil am Gesamteinkommen hatten die Afrikaaner im Jahr 1976 mit der anderen weißen Bevölkerungsgruppe mit 31,5 Prozent gleichgezogen. Vergleicht man den Anteil der Briten am Gesamteinkommen aus dem Jahr 1946 mit dem Anteil im Jahr 1976 - die Briten verloren in diesem Zeitraum 13 Prozent ihres Anteils am Gesamteinkommen28 - so kann festgehalten werden, daß das Apartheidregime eine Voraussetzung dafür darstellte, „in kürzester Frist eine Aufwärtsmobilisierung der Buren zu ermöglichen, die primär gegen die englischsprechenden Weißen gerichtet war.“29

Daß das „upliftment“ der Buren vornehmlich auf Kosten der Schwarzen ging, zeigen folgende Daten. War in den Jahren 1946/47 das Pro-Kopf-Einkommen der Schwarzen 10,6 mal niedriger als das der Weißen, so war das Pro-Kopf-Einkommen dreiundzwanzig Jahre später 15mal niedriger.30 Auch am Zuwachs der Reallöhne wird die ökonomische Marginalisierung der Schwarzen ersichtlich. Im Jahr 1971 war der Zuwachs bei den Weißen 8,2 mal höher als bei den Schwarzen. Im Jahr 1971 verdiente die weiße Arbeitnehmerschaft in den Minen das 21fache der Schwarzen, in der Industrie das 6fache.31 An der Lohnstruktur läßt sich noch ein anderes Sicherungsmoment für die burisch bzw. weiße Vorherrschaft erkennen. Die niedrigen Löhne der Afrikaner sorgten für ein günstiges Investitionsklima für ausländisches Kapital und günstige Exportbedingungen auf dem Weltmarkt. Das Systemziel Wirtschaftswachstum als Bedingung für den weißen Lebensstandard und die damit verbundene Systemloyalität konnte dadurch erreicht werden.

5. Analyse des Apartheidsystems in Bezug auf politische und ökonomische Widersprüche

5.1 Ökonomische Widersprüche

Wie die soeben genannten Daten zeigen, kann festgehalten werden, daß es der Regierung gelang, innerhalb von drei Jahrzehnten die ökonomische Marginalisierung im Vergleich zur anderen weißen Bevölkerungsgruppe weitestgehend zu überwinden und mit den „Briten“ gleichzuziehen. Ab 1970 scheint sich der Trend der ökonomischen Marginalisierung jedoch in geringen Ansätzen umgekehrt zu haben. Innerhalb von dreißig Jahren erhöhten die Schwarzen ihren Anteil am Gesamteinkommen um 7,4 auf 27,0 Prozent.32 Betrug das reale Jahreseinkommen der Schwarzen im Jahr 1971 410 Rand im Vergleich zu 3366 Rand der Weißen, so stieg das Jahreseinkommen der Schwarzen innerhalb von acht Jahren auf 763 Rand, während die Weißen 116 Rand einbüßten.33 Auch was den Reallohnzuwachs angeht, kann von einer Verschiebung zugunsten der Schwarzen gesprochen werden. Im Zeitraum von 1970 bis 1982 erhielten die Schwarzen einen Zuwachs von 60 Prozent, während der der Weißen lediglich 18 Prozent betrug.34 In Anbetracht der Tatsache, daß die Schwarzen die größten Opfer für den ökonomischen Aufstieg der Afrikaaner erbringen mußten, bedarf es diesbezüglich der Erklärung.

5.1.1 Wirtschaftliche Entwicklung wider staatlicher Politik

„ Ein kapitalistisches System auf der Basis einer Sklavenhaltergesellschaft war in der modernen Weltökonomie zum Untergang verurteilt. “ 35

Die ökonomischen Rahmenbedingungen, unter welchen die Regierungen das „upliftment“ der eigenen Volksgruppen ermöglichten, waren günstig. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Südafrika einen wirtschaftlichen Aufschwung, der ab den sechziger Jahren in eine bis 1974 anhaltende Phase der Hochkonjunktur einmündete. Im Zeitraum von 1946 bis 1971 verzeichnete Südafrika ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 5 Prozent pro Jahr.36 Damit war das Systemziel Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für das „upliftment“ der Afrikaaner gewährleistet. Sowohl auf dem Agrarsektor, im industriellen Sektor, als auch im Minensektor erhöhte sich die Produktivität. Der Agrarsektor steigerte seine Produktivität in der Zeitspanne von 1960-1971 um 45 Prozent, von 1971 bis 1977 nochmals um 29 Prozent.37 In den anderen Industriezweigen stieg mit dem qualitativen Wachstum der Bedarf nach qualifizierten Facharbeitern. Bei einem jährlichem Wirtschaftswachstum von 5 Prozent, bei gleichzeitiger Zunahme der weißen Bevölkerung um lediglich 2 Prozent, konnte der Bedarf auch durch Einwanderung nicht mehr von den Weißen gedeckt werden. Das Systemziel Wirtschaftswachstum war gefährdet, wenn nicht die Schwarzen den wirtschaftlichen Bedürfnissen gemäß ausgebildet und qualifiziert würden. Daß diese neue Situation sowohl dem afrikanischen Bildungssystem als auch den gesetzlichen Arbeitsmarktregelungen widersprach, bedarf an dieser Stelle keiner weiteren Erörterung. Hatten sich in den ersten zwei Dekaden nach dem Wahlsieg der Nationalisten Kapitalismus und Apartheid ergänzt, zum Teil gegenseitig verstärkt und gefördert, so traten in dieser neuen Situation die ökonomischen Widersprüche des Apartheidregimes offen zu Tage. 1971 erklärte der Minenmagnat Oppenheimer: „‘We are approaching the stage where the full potential of the economy, as it is at present organizied, will have been realized, so if structural changes are not made, we will have to content ourselves with a much lower rate of growth.‘“38 Das Apartheidregime schien sich seine eigene Voraussetzung, das Wirtschaftswachstum, selbst zu zerstören. Aufgrund des schwarzen Bildungssystems waren schwarze qualifizierte Arbeitskräfte selten und somit stark nachgefragt. Lohnerhöhungen in der von schwarzen Arbeitskräften abhängigen Industrie erhöhten die Marktmacht der schwarzen Arbeitskräfte. Im industriellen Sektor stieg das reale Einkommen der Schwarzen im Zeitraum von 1975 bis 1984 um 27 Prozent im Gegensatz zu 6,4 Prozent für die Weißen.39

Auch im Minensektor ergaben sich weitreichende Folgen. 1973 wurde die Preisbindung von Gold aufgehoben. Ein Jahr später zog Malawi seine Arbeiter aus den südafrikanischen Bergwerken zurück. Auch war nicht sicher, wie sich das seit 1975 in Unabhängigkeit befindende Moçambique verhalten würde. Das System der billigen Wanderarbeiter aus den afrikanischen Nachbarstaaten neigte sich dem Ende zu. Um die Abhängigkeit von den Nachbarstaaten zu verringern, lockten die Unternehmer immer mehr Südafrikaner mit höheren Löhnen in den Bergbau. Betrug 1971 der Anteil der schwarzen Südafrikaner an den schwarzen Bergbauarbeitern 22,4 Prozent, so hatte er sich innerhalb von acht Jahren auf 57,3 Prozent mehr als verdoppelt.40 1975 hatten die Schwarzen bereits einen höheren Lohnanteil als die Weißen.

5.1.2 Umkehrung der Verhältnisse?

Dennoch darf aus diesen Daten nicht der Schluß gezogen werden, daß dies das Ende der ökonomischen Sonderstellung der Weißen oder gar der Farbenschranke bedeutet hätte. Nach wie vor stand dieser neuen Stellung der schwarzen Arbeitskraft das Repressions- und Diskriminierungssystem entgegen, welches der burischen aber auch englischen Arbeitnehmerschaft eine privilegierte Position auf dem Arbeitsmarkt gesichert hatte. Was sich änderte, war der Wandel einer dogmatischen Fortführung der bisher betriebenen Politik hin zu einer pragmatischen Anpassung der Regierung an eine veränderte ökonomische Situation, ohne damit die Wählerbasis aus den Augen zu verlieren. Erst unter der Regierung Botha sollte mit der Abschaffung der „job reservation“ oder der „influx controll“ die Politik der neuen ökonomischen Situation gerecht werden.

5.2 Politische Widersprüche

5.2.1 Das Scheitern der Homelandpolitik

Die „Große Apartheid“ war die südafrikanische Antwort auf die weltweite Entkolonialisierungsbewegung seit den fünfziger Jahren gewesen. Die konsequente Durchführung hätte zu einrassigen Nationalstaaten geführt. Nicht zuletzt die Weigerung der internationalen Gemeinschaft, die unabhängigen Staaten anzuerkennen, ist für das Scheitern der Homelandpolitik verantwortlich. Andere Faktoren spielten eine ebenso entscheidende Rolle. Ein Ziel der Homelandpolitik war es, die politischen Aspirationen der Afrikaner auf die Homelands zu lenken und dabei den afrikanischen Nationalismus zu fragmentieren. Während letzteres weitestgehend gelang, scheiterte das erste Vorhaben vollkommen. Auch wenn sich in den Homelands eine Politiker- Beamtenelite sowie Geschäftsleute etablieren konnten, die Aspirationen der in den „weißen“ Städten wohnenden Schwarzen konnten nicht auf die Homelands gelenkt werden. Ein weiteres Ziel, die afrikanische Bevölkerung zu kontrollieren und aus den Städten zu vertreiben, scheiterte an ökonomischen Ursachen.

5.2.1.1 Ökonomische Gründe für das Scheitern

Die Städte waren schon in den zwanziger Jahren als „weiße“ Städte deklariert worden, in welchen sich die Afrikaner lediglich zur Arbeit aufhalten durften. Mit den 1952 erlassenen Paßgesetzen Abolition of Passes Act sowie Native Laws Amendment Act und den Zuzugskontrollen wurde dieser Ansicht mit aller Härte nachgekommen. Arbeitslose, Kinder, Frauen, Alte und Kranke wurden per Zwangsumsiedlung in die Homelands abgeschoben, wo sie unter schlechten ökonomischen Verhältnissen zu leben hatten. Die Homelands besaßen circa 25 Prozent des landwirtschaftlichen Potentials in Südafrika, welches aber mangels staatlicher Investitionen jedoch nicht ausgeschöpft werden konnte. Schon in den fünfziger Jahren hatte sich die Lage in den Homelands verschlechtert. Der in den fünfziger Jahren erstellte Tomlinson Bericht, der sich für freies Unternehmertum statt „common law“ und Gemeinschaftseigentum aussprach, fand in der Regierungspolitik keine Aufnahme. Stattdessen verfolgte die Regierung eine Dezentralisierungspolitik der südafrikanischen Wirtschaft in den weißen Gebieten und an den Grenzen zu den Homelands, um den Zustrom in die industriellen Ballungszentren zu stoppen. Die den Unternehmern zugewiesenen staatlichen Subventionen und Vergünstigungen konnten aber die Standortnachteile nicht aufwiegen. Damit waren die Dezentralisierungspolitik, eine bessere Kontrolle der schwarzen Arbeitskräfte sowie eine Verbesserung der ökonomischen Situation in den Homelands nicht gelungen. Die Homelands wurden zunehmend zu Zuschußunternehmen des Staates. Im Jahr 1970 erwirtschafteten die Homelands lediglich 5 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion Südafrikas, obwohl die Bevölkerung mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachte. Die Homelands blieben nach wie vor Arbeitskraftresevoire, die zwar 11 Prozent des Volkseinkommens im Jahr 1975 erhielten, aber lediglich 3 Prozent zum südafrikanischen Sozialprodukt beitrugen.41 Der Zustrom der afrikanischen Bevölkerung in die Städte, durch die schlechte ökonomische Situation in den Homelands erzwungen, konnte zwar durch Sanktionen bestraft, aber nicht kontrolliert werden.

5.2.1.2 Unternehmer versus Regierung

Wie oben erwähnt, veränderte sich die wirtschaftliche Lage in Südafrika in den sechziger Jahren grundlegend. Das Erfordernis, die schwarzen Arbeitnehmer zu qualifizieren, ließ neben dem schwarzen Bildungssystem das mit der Homelandpolitik verbundene System der Wanderarbeit kontraproduktiv werden. Schon aus ökonomischen Gründen waren ein ständiges Auswechseln und unvorteilhafte Lebensbedingungen der Arbeitskräfte für die Unternehmen nicht mehr tragbar. In den siebziger Jahren wurden die Stimmen nach einer festen Ansiedlung der afrikanischen qualifizierten Fachkräfte lauter, nichtzuletzt deshalb, weil die Lohnerhöhungen in der Industrie und den Minen das Wanderarbeitssystem nicht mehr als billiger erschienen ließen. 1972 wurde in Kimberley dieser Forderung nachgegeben.

6. Zusammenfassung

Ziel der Arbeit war es, die Motivation für das Vorgehen der Apartheidsregierungen aufzudecken und die Umsetzung ihrer Ziele zu verfolgen. Abschließend sollte das Vorgehen der Regierungen nach 1948 auf ihre Widersprüche untersucht werden. Dabei wurden politische und ökonomische Aspekte aus analytischen Gründen getrennt, wobei sie, wie sich gezeigt hat, in einem engen Interdependenzverhältnis stehen. Es läßt sich festhalten, daß mittels der Apartheidspolitik bis in die siebziger Jahre die Buren mit den britischen Südafrikanern fast gleichgezogen hatten, gleichzeitig aber eine langsame Umkehr der Verhältnisse zugunsten eines Teils der schwarzen Südafrikaner eintrat. Was die Sicherung der burischen Herrschaft angeht, konnten die Nationalisten durchaus Erfolge erzielen. Seit der Wahl von 1966 wurde die Nationale Party zunehmend auch von der englischsprechenden Bevölkerung gewählt. Im Jahr 1977 erhielt die Regierung Vorster (1966-1978) sogar 134 Sitze von 165 Sitzen im House of Assembly. Dies erstaunt nicht, denn „The National Party used its control of the government to fulfill Afrikaner ethic goals als well as white racial goals.“42 Sowohl die weiße Arbeitnehmerschaft, die Großagrarier, die Minenbesitzer als auch die Industrieunternehmer profitierten vom System und „dankten“ es mit Loyalität.

Hinsichtlich der vollkommenen Trennung der Rassen muß die Politik als gescheitert angesehen werden. Theoretisch gesehen war die „Große Apartheid“ unter machtpolitischen Aspekten eine durchaus konsequente Fortführung der Sicherungsmechanismen für die weiße Vorherrschaft in Südafrika. Wie aus den ökonomischen Entwicklungen hervorgeht, handelte es sich jedoch um ein in der Praxis nicht umsetzbares Konzept. Die Wirtschaft Südafrikas war eine Symbiose aus schwarzen und weißen Südafrikanern, deren Trennung die Wirtschaft Südafrikas zerstört hätte.

7. Literaturverzeichnis

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Thompson, Leonard Monteath (1995): A history of South Africa. Binghamton/New York: Vail-Ballou Press. 1995

[...]


1 Fisch, Jörg (1990): Geschichte Südafrikas. München: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.Kg. 1990; S.256

2 Vgl. Fisch, 1990, S.198

3 Marais, Hein (1998): South Africa. Limits to Change. The Poltical Economy of Transition. Cape Town: University of Cape Town Press. 1998, S.10

4 Fisch, 1990, S.184

5 Drechsel, Paul & Schmidt, Bettina (1995): Südafrika. Chancen für eine pluralistische Gesellschaftsordnung. Geschichte und Perspektiven. Opladen: Westdeutscher Verlag GmbH. 1995, S.107f.

6 Hagemann, Albrecht (1989): Südafrika und das „Dritte Reich“: Rassenpolitische Affinität und machtpolitische Rivalität. Frankfurt/Main; New York: Campus Verlag. 1989, S.232

7 Davies, Robert H. (1979): Capital, state and white labour in South Africa 1900-1960. An historical materialist analysis of class formation and class relations. Atlantic Highlands, N.J. 1979, S.306; zitiert nach Fisch, 1990, S.275

8 Thompson, Leonard Monteath (1995): A history of South Africa. Binghamton/New York: Vail-Ballou Press. 1995, S.184

9 Seit der Parteienfusion von 1951 wieder Nationale Partei (NP)

10 Voraussetzung für den Wahlsieg der Nationalisten war neben dem übernommenen Westminstersystem vor allem die überproportionale Repräsentanz der ländlichen Regionen, die hauptsächlich burisch geprägt waren.

11 Malan in einer Rede am 1. Juni 1948 in Pretoria. In Rand Daily Mail. June 2, 1948; zitiert nach Thompson 1995, S.186

12 Die Afrikaner konnten seit 1936 getrennt nur mehr drei weiße Abgeordnete wählen.

13 Drechsel/Schmidt, 1995, S.133

14 Omar-Cooper, J.D.: History of South Africa. London: James Currey. 1989, S.193; zitiert nach Drechsel/Schmidt, 1995, S.114

15 Daten aus Tabelle XXIV. Prozentuale Verteilung der Afrikaaner auf drei Berufskategorien. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.141

16 Thompson, 1995, S.199

17 Fisch, 1990, S.359

18 Daten aus Tabelle XXII. Anteil am Gesamteinkommen auf Bevölkerungsgruppen verteilt, 1946-1976. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.141

19 Daten aus Tabelle XXIII. Veränderung des Einkommens von Afrikaanern im Vergleich zum Einkommen der englischsprechenden Bevölkerung, 1946-1976. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.141. Die Prozentzahlen wurden vom Autor berechnet.

20 Giliomee, H.: The leader and the citizentry. In: Schrire, R.: Leadership in the apartheid state. From Malan to de Klerk. Cape Town: Oxford University Press. 1994, S.102-134; hier S.109; zitiert nach Drechsel/Schmidt, 1995, S.111 (Fn 171)

21 Daten aus Tabelle XVII. Südafrikas Banken: Einlagen, 1933-1960 und Tabelle XVIII. Südafrikas Banken: Diskonte und Kredite, 1933-1946. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.135f.

22 Ebd.

23 Giliomee, 1994, S.109; zitiert nach Drechsel/Schmidt, 1995, S.111 (Fn. 171)

24 Marais, 1998, S.21

25 Daten aus Tabelle XIII. Produktionssteigerung im Agrarsektor, 1916-1959. In Drechsel/Schmidt, 1995, S.132

26 Charney, C.: Class Conflict and the National Party split. In: Journal of Southern African Studies, 10, 2. 1984, S.269-282 (hier S.270); zitiert nach Drechsel/Schmidt, 1995, S.111 (Fn. 171)

27 Daten aus Tabelle XXIII. Veränderung des Einkommens von Afrikaanern im Vergleich zum Einkommen der englischsprechenden Bevölkerung, 1946-1976. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.141. Prozentzahlen vom Autor berechnet.

28 Daten aus Tabelle XXII. Anteil am Gesamteinkommen auf Bevölkerungsgruppen verteilt, 1946-1976. In: Drechsel/Schmidt, 1995, S.141

29 Drechsel/Schmidt, 1995, S.112

30 MacGrath, M.D. (1982): Historical trend in the distribution of racial incomes in South Africa. In: Perspectives in Economic History 1. Durban. 1982, S.6-29; hier S.18; zitiert nach Fisch, 1990, S.326

31 Fisch, 1990, S.328

32 Daten aus Tabelle XXII. Anteil am Gesamteinkommen auf Bevölkerungsgruppen verteilt, 1946-1976. In Drechsel/Schmidt, 1995, S.141

33 Devereux, Stephen (1983): South African income distribution 1900-1980. Southern Africa Labour and Development Research Unit, Working Paper Nr. 51. Kapstadt. 1983, S.38; zitiert nach Fisch, 1990, S. 327

34 Lipton, Merle (1986): Capitalism and Apartheid. South Africa, 1910-1986. Aldershot. 1986, S.66; zitiert nach Fisch, 1990, S.327

35 Brandt, Hans & Grill, Bartholomäus (1994): Der letzte Treck. Südafrikas Weg in die Demokratie. Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger. 1994, S. 47

36 Fisch, 1990, S.322

37 Drechsel/Schmidt, 1995, S.139

38 Harry Oppenheimer in his chairman’s adress to the Anglo American Corporation; zitiert nach Marais, 1998, S.3

39 Mahncke, D. (1989): Konflikt in Südafrika. Die politische Problematik in ihren innen- und außenpolitischen Dimensionen. Paderborn/München/Zürich/Wien: Schöningh. 1989, S.79

40 Fisch, 1990, S.328

41 Natrass, Jill: The South Afrikan economy. Its growth and change. Oxford. 1981, S.187; zitiert nach Fisch, 1990, S.319

42 Thompson, 1995, S.188

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Résumé des informations

Titre
Das Apartheid-System. Entstehung 1948-1978
Université
University of Regensburg
Cours
Südafrika nach der Apartheid
Note
2
Auteur
Année
2000
Pages
22
N° de catalogue
V105526
ISBN (ebook)
9783640038183
Taille d'un fichier
496 KB
Langue
allemand
Annotations
Was sicherlich fehlt, ist eine Diskussion der unterschiedlichen Theorien zur Entstehung des Apartheidssystems.
Mots clés
Apartheid-System, Entstehung, Südafrika, Apartheid
Citation du texte
Georg Staudacher (Auteur), 2000, Das Apartheid-System. Entstehung 1948-1978, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105526

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