War Fernsehen vor 30 Jahren noch etwas Rituelles, ein „Event“ der ganzen Familie, so ist das Einschalten des Fernsehers in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Akt der Gewohnheit geworden. Er muss als eine Art Imperativ verstanden werden, und besagt nichts anderes als „Ich möchte unterhalten werden.“ Und inzwischen garantieren zig Sender dafür, dass unterhalten wird, wer unterhalten werden will. Doch wie funktioniert das? Wie kann es sein, dass es bezüglich des Fernsehprogramms für jeden Zuschauer fast immer eine Alternative zu geben scheint und dass selbst Minderheiten ausreichend versorgt werden? Diese Tatsache lässt sich durch mehrere Faktoren unterschiedlichen Ursprungs begründen, deren wichtigste mit den Worten Programmauftrag, Programmschema und –planung sowie Senderimage umschrieben werden können.
Ich werde in meiner Arbeit anhand von Beispielen aus mehreren Sendergruppen diese Begriffe herausarbeiten und erklären, um dann abschließend die Fragen zu erörtern, ob diese Beispielsender ihren Programmauftrag erfüllt haben, ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden konnten und auch den Anforderungen des Publikums genüge getan haben. Beginnen werde ich meine Ausführungen mit einem kurzen Rückblick auf die historische Entwicklung des Programmschemas, welche die Anfänge der Programmplanung und deren stetig steigende Wichtigkeit im Senderumfeld erläutern soll. Anschließend möchte ich auf die Instrumente und Methoden eingehen die bei der Schemaplanung verwandt werden, um einen theoretischen Hintergrund zu dem darauffolgenden Teil der praktischen Analyse einzelner Sender und deren Programmschemata zu geben. Dabei werde ich auch auf die unterschiedlichen Philosophien und Ziele der Beispielsender eingehen und sowohl ihre senderinterne Programmplanung als auch die Programmierung in der gegenseitigen Wettbewerbssituation untersuchen. Der Zeitraum meiner Untersuchung wird eine durchschnittliche Fernsehwoche im Oktober 2001 umfassen, und besonders möchte ich dabei auf Dienstag den 02.10.2001 eingehen, da man an diesem durchschnittlichen TV-Wochentag die Programmschemata der einzelnen Sender gut aufdecken kann.
Abschließend möchte ich mich mit der Frage auseinandersetzen, ob es den von mir beobachteten Sendern in meinem Untersuchungszeitraum gelungen ist, ihr Programm effektiv und ökonomisch im Rahmen ihrer Ziele und Programmaufträge zu planen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rückblick
- Zeitzonen im Programmschema
- Aufträge und Ziele der Sender
- Die Instrumente der Schemaplanung
- Strategien der Sender im einzelnen
- Pro7 und SAT.1 - die Verbündeten
- RTL-der Branchenkrösus
- Die Öffentlich-Rechtlichen ARD und ZDF
- Ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit ,,Programmplanung bei Fernsehsendern“ untersucht die Entwicklung und Bedeutung der Programmplanung im deutschen Fernsehen anhand von Beispielen aus verschiedenen Sendergruppen. Die Arbeit analysiert die Programmaufträge und Ziele von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern, die Instrumente der Schemaplanung und die Strategien, die verschiedene Sender im Wettbewerb um Zuschauer einsetzen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Programmschemata im Oktober 2001 gelegt.
- Die historische Entwicklung des Programmschemas
- Die Bedeutung des Programmschemas im Wettbewerb zwischen Sendern
- Die Instrumente und Methoden der Schemaplanung
- Die unterschiedlichen Programmaufträge und Ziele von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern
- Die Strategien einzelner Sender im Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Bedeutung der Programmplanung im Kontext der Entwicklung des Fernsehens und erläutert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit.
- Rückblick: Dieses Kapitel beleuchtet die Anfänge des Programmschemas im deutschen Fernsehen und wie es sich durch den Wettbewerb zwischen Sendern entwickelt hat. Dabei wird auch die Bedeutung des Programmschemas als Instrument des Wettbewerbs hervorgehoben.
- Zeitzonen im Programmschema: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Zeitzonen im Programmschema, die sich durch unterschiedliche Fernsehnutzung und Zusammensetzung des Publikums auszeichnen.
- Aufträge und Ziele der Sender: Dieses Kapitel unterscheidet zwischen den Programmaufträgen und Zielen von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Während öffentlich-rechtliche Sender einen gesetzlichen Programmauftrag erfüllen müssen, müssen private Sender primär dem Zuschauer gefallen.
Schlüsselwörter
Programmplanung, Programmschema, Fernsehprogramm, Sendergruppen, öffentlich-rechtliche Sender, private Sender, Programmauftrag, Ziele, Wettbewerb, Zeitzonen, Zuschauer, Fernsehnutzung, Schemaplanung, Strategien
- Quote paper
- Benjamin Foitzik (Author), 2001, Programmplanung bei Fernsehsendern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10556