Vielfalt in öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunknachrichten: Der Versuch eines Vergleichs


Seminar Paper, 2000

28 Pages, Grade: 2,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Problemstellung

2. Untersuchungsanlage
2.1 Untersuchungsgegenstand
2.2 Methode
2.2.1 Analyse des „Topthemas“
2.2.2 Analyse der Nachrichtenstruktur und allgemeiner Merkmale

3. Ergebnisse
3.1 Ergebnisse der „Topthema“ Analyse
3.2 Struktur und allgemeine Merkmale. Die Ergebnisse

4. Zusammenfassung, Kritik und Schluß

5. Literatur

6. Anlage
6.1 Tabellen
6.2 Mitschriften der Nachrichtensendungen

1. Einleitung und Problemstellung

Vielfalt ist ein inflätionär gebrauchter Begriff, der bei näherem Betrachten zu verschwimmen scheint, und es fällt schwer, ihn genau festzuhalten. Es ist, soviel scheint festzustehen, ein positiv zu bewertender und wünschenswerter Zustand. Das fällt allerdings erst auf, wenn dieser eingeschränkt werden soll. Daß dem Mediennutzer ein vielfältigstes Angebot vorliegt, erscheint sonst fast wie eine Selbstverständlichkeit, und darüber muß nicht dauernd nachgedacht werden. Vielfalt in den Medien ist etwas, das unbedingt erstrebenswert ist, eine Eigenschaft von Presse, Hörfunk und Fernsehen, die es zu schaffen und dann aufrechtzuerhalten gilt. Nichts scheint stärker zu verurteilen als Einschränkung der Rede- und Schreibfreiheit, als einseitige, parteiliche oder subjektive Berichterstattung. Gleichförmige Programmstrukturen, die Abfolge von immer den gleichen Sendeformaten möchten vermieden sein. Glücklicherweise haben das auch die Sendeanstalten in ihre Programmstatuten aufgenommen, glücklicherweise gibt es Aufsichtsbehörden, die darüber wachen, daß die deutschen Medien vielfältigst senden, berichten und informieren. In dem Zusammenhang kann man auch von Glück sprechen, daß es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt, dem es ganz oben auf die Fahnen geschrieben wurde, der Bevölkerung ein umfassende Vollprogramm zu bieten und für die Informationsgrundversorgung verantwortlich zu sein.

An dieser Stelle möchte ich, bevor ich mich mit den Details dieser Arbeit befasse, den Begriff der Vielfalt doch etwas genauer umreißen und versuchen deutlich zu machen, um welche Art von Vielfalt es mir geht.

Generell bezieht sich Vielfalt auf das gesamte Programm eines Rundfunksenders (bzw. auf die gesamte Zeitung/Zeitschrift). Vielfalt würde sich in diesem Falle also durch mehrere Sparten im Programm auszeichnen (wie Bildung, Unterhaltung, Information oder Sport, Wissenschaft, Kultur)1. Speziell hier soll aber ein andere Definition zum Tragen kommen, eine, die sich nur auf eine Art von Sendung (Sparte) bezieht, wie hier die Nachrichten. Es geht also um das vermittelte Meinungsspektrum in einem Teil des gesamten Programms.2

Vielfalt kann grundsätzlich auf zwei verschiedenen Ebenen erreicht werden. Zu unterscheiden wären der Binnenpluralismus und der Außenpluralismus. Der erste Begriff bedeutet, daß ein Medium seine innere Struktur möglichst vielfältig gestaltet, und alle Sparten abdeckt. Dies wäre also zum Beispiel das Vollprogramm von ARD/ZDF. Der Außenpluralismus bezieht sich vor allem auf die Printmedien, es bedeutet, daß es in einem Gebiet mehrere Verlage und Herausgeber gibt, die Zeitungen und Zeitschriften auf den Markt bringen, und die alle miteinander konkurrieren. So wird einmal im Inneren des Unternehmens durch eigene Kraft für Vielfalt gesorgt3, und einmal geschieht es durch äußere Einflüsse, wie Konkurrenz, Aufgabenverteilung oder Marktnischenbesetzung. Der Grund für die Unterscheidung zwischen Rundfunk und Presse ist denkbar einfach. Da Radio/Fernsehen an Lizenzen geknüpft sind und es somit nicht unendlich viele Sender geben kann, muß die Vielfältigkeit eher im Inneren der Unternehmen entstehen.4

Nun gibt es zwar diverse Organe, wie die Landespressegesetze und den Rundfunkstaatsvertrag, der alle zwei Jahre erneuert wird, die versuchen, ein möglichst ausgereiftes Vielfaltsgebot festzulegen.5 Vielfalt ist durch den Artikel 5 des Grundgesetzes sogar als Rechtsgebot fest verankert.6 Aber ist das eine befriedigende Antwort auf die Frage, ob, warum und in welchen Maße Vielfalt notwendig ist? Reicht es denn nicht, von einer Informationsquelle sein Wissen zu beziehen? Braucht man Vielfalt, um zu überleben? Ist eine große Anzahl von Angeboten gleichbedeutend mit Diversität? Ist Vielfalt automatisch Qualität? Wer bestimmt dann, was gute und was schlechte Vielfalt ist, und wann genügend Auswahl vorhanden ist?

Hier komme ich auf das Problem der Selbstverständlichkeit und der Subjektivität zurück. Zunächst läßt sich festhalten, daß es durchaus seinen guten Grund hat, daß das Vielfaltsgebot im Art. 5 ausgedrückt wird. Da wir in einem demokratischen Rechtsstaat leben, haben wir uns selbstredend darauf geeinigt, daß das Meinungs- und damit Informationsrecht eines der elementarsten Rechte eines jeden Menschen ist. Das braucht nicht weiter erläutert zu werden. Das andere Problem, jenes der Subjektivität, ist nicht so kategorisch aus der Welt zu weisen. Bei der Erstellung von Zeitungen, Zeitschriften, Fernseh- und Hörfunkprogrammen sind es einzelne Menschen, die Entscheidungen darüber treffen, was wann wie in welchem Umfang veröffentlicht wird. Es gibt von daher keine optimale Menge oder einen perfekten Grad der Kategorie „Vielfalt“. Man muß sich damit abfinden, daß immer nur versucht werden kann, einen möglichst „idealen“ Zustand zu erreichen. Das ist natürlich kein Problem, über das noch nichts gesagt oder geschrieben wurde. Ich wollte aber doch noch einmal darauf hinweisen, daß diese Natur der Sache ganz einfach sehr hinderlich dabei ist, Vielfalt in den Medien zu messen und als Ergebnis die objektive Wahrheit zu bekommen. Meines Erachtens geht das auch an der Frage vorbei, die hier erörtert wird.

Vielfalt ist in unserer Wertegemeinschaft ein positiv belegter Begriff. Es gehört zu unserer Vorstellung vom freien Leben dazu, über alles zumindest theoretisch umfassend informiert zu werden. Es muß die Möglichkeit bestehen, jedenfalls annähernd an ein Bild der Wirklichkeit zu kommen. Auch wenn nur ein geringer Teil der Bevölkerung diese Chance auch wirklich ausnutzt.

Nun aber zurück zum eigentlichen Problem. In dieser Arbeit soll es speziell um die Vielfältigkeit des sächsischen Hörfunks gehen. Ich habe sehr wenig hilfreiche Literatur zum Thema Hörfunk allgemein gefunden, die mir eventuell als Richtlinie hätte dienen können.7 Zu der Frage, warum es scheinbar recht wenige Untersuchungsanlagen zu diesem Thema gibt, komme ich im letzten Teil dieser Arbeit.

Ich habe also versucht, einen Privatsender (Radio PSR) mit einem öffentlich-rechtlichen Sender (JUMP) zu vergleichen. Dem privaten Rundfunk wird durchgehend unterschwellig und auch offen vorgeworfen, daß er aufgrund seiner kommerziellen Ausrichtung nur noch als Handlanger der Werbekunden fungiert. Das habe wiederum zur Folge, daß die Interessen der breiten Masse (nach viel Unterhaltung und wenig Information) stärker gewichtet werden als die der Minderheiten. Allein die gute Quote zähle, sie sichert die nächsten verkauften Werbezeiten und somit das Bestehen des Senders.8 Das zweite Argument, das versucht, die Seriosität der Privaten in Frage zu stellen, betrifft die Besitzer dieser Sender: Es bestehe die Gefahr, daß sie zu starken Einfluß auf die in den Sendungen und Beiträgen vermittelte „Meinung“ zu haben. Nun, aus diesem Grund scheint es mir angebracht zu untersuchen, ob diese Befürchtungen berechtigt sind.

Als neutralen Maßstab habe ich zu den beiden zuvor erwähnten den Sender MDR Info gewählt. Untersuchungsgegenstand waren jeweils zwei Nachrichtensendungen zweier Tage, ich habe also insgesamt mit zwölf Quellen gearbeitet.

Es ging mir speziell um die Frage, ob und inwieweit sich die Nachrichten im Privatfunk vo denen der öffentlich-rechtlichen unterscheiden: Kommt letzterer dem Vielfaltsgebot „mehr“ und besser nach, und sind die Nachrichten des Privatsenders einseitiger, weil werbefinanziert?

2. Untersuchungsanlage

2.1 Untersuchungsgegenstand

Mein Untersuchungsgegenstand sind die Nachrichtensendungen dreier Hörfunksender. Zwei vergleiche ich direkt miteinander, und dem dritten kommt die Funktion als Standard zu. Ich stelle JUMP, als Vertreter der öffentlich-rechtlichen Sendergruppe, dem privaten kommerziell betriebenen Radio PSR gegenüber. MDR Info soll der Maßstab sein, an dem ich die anderen beiden messe. Ich habe mich für die Sender PSR und JUMP entschieden, da ihre Zielgruppen identisch sind, sie sich durch das gleiche Programmformat identifizieren lassen und beide in Sachsen zu empfangen sind. Das macht es einfacher, sie miteinander zu vergleichen, da die Voraussetzungen die gleichen oder zumindest ähnlich gelagert sind.

Im folgenden werde ich kurz auf die Sendeformate und Hörerprofile der drei Sender eingehen, sowie Angaben zu Hörerreichweiten und Marktanteilen machen. Ich beziehe mich hierfür auf die Prozentangaben der Jahrbücher der ARD von 1999 und der Landesmedienanstalten (ALM) von 1997/98.9 Da sie sich auf unterschiedliche Regionen und natürlich Jahre beziehen, kann es auch zu unterschiedlichen Zahlen kommen.10 Meiner Meinung nach sollte man aber nicht nur aus diesem Grund sehr vorsichtig mit den Zahlen umgehen, sondern es ist generell bei Satistiken dieser Art erhöhte Skepsis geboten. Beide berufen sich jedoch auf dieselbe Datenerhebungsquelle (Media Analyse, MA).

Das Programm von MDR Info besteht zu 100% aus Wortbeiträgen und ist ein reiner Informations- bzw. Nachrichtensender, der keine Musik spielt, sondern rund um die Uhr Beiträge zum aktuellen politischem Geschehen, zur Wirtschaft, Kultur und zum Sport sendet. Nachrichten werden im Viertelstundentakt übertragen. Die Zielgruppe besteht aus überdurchschnittlich Gebildeten mit höherem Einkommen, die sich nicht berieseln lassen wollen, sondern gezielt Informationen suchen.11 Den größten Anteil der Hörer stellen Personen ab 50 Jahren.12 Die Tagesreichweite betrug 1998/99 0,9% laut Jahrbuch der ARD (im Jahrbuch der Landesmedienanstalten sind es 0,6%). Der Marktanteil im MDR Sendegebiet belief sich auf 0,5%.13

Ganz anders sieht es dagegen beim Sender JUMP (früher MDR life14 ) aus. Wie der frühere Name schon andeutet, ist auch er Teil des Mitteldeutschen Rundfunks und ist auf eine andere Hörerschaft ausgerichtet. Etwa 11% der 14-29jährigen und 8,2% der 30-49jährigen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hören diesen Sender. Es wird zu 91,2% leichte Musik gespielt und der Wortbeitrag macht insgesamt 7,3% aus.15 Hier kann man von einem Unterhaltungssender sprechen, der „nebenher“ läuft und nicht bewußt gehört wird. Informationen werden stündlich mit den Nachrichten gesendet, wobei der Hauptaugenmerk auf lokalen und regionalen Meldungen liegt. Um 12.00 Uhr wird jedoch, statt der gewohnten Nachrichten „JUMP-weltweit“ gebracht, eine Nachrichtensendung, die nur aus dem Ausland berichtet. Hier kann JUMP von der Zugehörigkeit zum MDR profitieren, denn dieser hat natürlich, als Teil der ARD, Korrespondenten in aller Welt.

JUMP erreichte im MDR Sendegebiet 6,7% der Zuhörer insgesamt, 11% der 14-29jährigen und 8,2% der 30-49jährigen und hatte 5% Anteil am Markt.16

Ganz ähnlich sieht das Format und auch die Zielgruppe beim Privaten Sächsischen Rundfunk (PSR) aus. Angesprochen werden die 14-49jährigen, und zum Großteil wird leichte Musik gespielt. Der Wortanteil macht wie bei JUMP auch nur einen Bruchteil des Programmablaufs aus. Nachrichten werden im Stundenrhythmus gesendet, die hauptsächlich aus der Region berichten. Dazu komme ich aber noch im Hauptteil der Untersuchung. Es sind 36 mittelständische Unternehmen als Gesellschafter an diesem Sender beteiligt, sowie Radio Schleswig Holstein und die PSR Beteiligungsgesellschaft mbh (Bremen). Das Sendegebiet ist der Freistaat Sachsen und die angrenzenden Bundesländer, wobei die technische Reichweite 7 Millionen Personen umfaßt. Die faktische Reichweite betrug 1998 30% (290000 Personen).17

Ich habe leider keine Informationen zur Marktsituation von PSR gefunden.

In dieser Arbeit über Vielfalt in den sächsischen Medien, soll es um das Meinungsspektrum als Vielfalt gehen. Ich habe mich deshalb für den Vergleich von Nachrichten entschieden, da es hier schnell auffällt und überprüfbar ist, wenn eine tendenziöse Berichterstattung vorliegt. Ein anderer praktischer Grund ist, daß diese Sendungen immer zur gleichen Zeit gesendet werden, und somit einfach aufzuzeichnen waren. Zudem bietet sich so ein nachzuvollziehender direkter Vergleich an. Natürlich werden auch zu anderen Zeiten Informationen mitgeteilt, mir erschien es allerdings zu umfangreich für eine Hausarbeit, diese aus dem gesamten Programm von drei Hörfunkprogrammen herauszusuchen.

Ich habe insgesamt zwölf Nachrichtensendungen auf Cassette aufgezeichnet und anschließend verschriftlicht.18 Da Hörfunknachrichten mindestens stündlich gesendet werden19, und nach meiner Erfahrung sehr viele Meldungen wörtlich wiederholt werden, ohne daß neue Aspekte hinzukommen, habe ich mich dafür entschieden, zwei Stichtage auszuwählen und zu untersuchen. Das war zum einen Freitag, der 22. September 2000 und zum anderen Samstag, der 23. September 2000. Am ersten Stichtag nahm ich die Nachrichten um 8.00 Uhr und um 12.00 Uhr auf und am darauf folgenden Tag die Sendungen von 18.00 Uhr und von 20.00 Uhr.

Der zweite Teil behandelt dann ein spezielles Thema, anhand dessen ich versuche festzustellen ob, und wenn, in welchem Maße, es qualitative Unterschiede der Nachrichten gibt. Beim Sichten der einzelnen Beiträge suchte ich nach den Themen des Tages, über die alle drei Sender berichtet haben, damit ich anhand dessen einen direkten Vergleich zur Vielfältigkeit der Berichterstattung vornehmen konnte. Das erwies sich als relativ einfach, denn alle drei Sender brachten mehrere Meldungen zum G7 Gipfel in Prag und zur Ölpreiskrise. Da alle diese Beiträge im weitesten Sinne die Ölpreiskrise zum Thema hatten, habe ich sämtliche Beiträge unter diese Überschrift gestellt. Andere Themen, die von allen gesendet wurden, waren die neuesten Ergebnisse der olympischen Sommerspiele in Sydney und die Ergebnisse der Fußballbundesliga von Samstag, dem 23. September.20

Ich habe mich bei der Untersuchung der Vielfältigkeit aber zunächst nur mit dem ersten Thema, der „Ölpreiskrise“ beschäftigt. Mir erschien dieses am ergiebigsten für eine Untersuchung in meinem Rahmen. Sportergebnisse lassen meiner Meinung nach keine sehr große Fülle von verschiedenen Aspekten und damit Meinungen zu und eignen sich von daher nicht für eine Untersuchung zum Thema Vielfalt.

Der zweite Teil meiner Untersuchungen beschäftigt sich dann mit der allgemeinen Stuktur der Nachrichtensendungen. Hier kommen die formalen und quantitative Aspekte zum Tragen: die Dauer der einzelnen Nachrichtensendungen, aus wie vielen Meldungen eine Sendung besteht und über wie viele Themen berichtet wird. In diesem Zusammenhang schaue ich mir auch die gesamte Themenverteilung im Hinblick auf die „Internationalität“ an, d.h. inwieweit regional, bundesweit oder weltweit berichtet wird.

2.2 Methode:

2.2.1 Untersuchung zum Topthema

Zunächst habe ich zwei ganz allgemeine Hypothesen aufgestellt, die mir als Instrument dienen, die Daten handhaben zu können. Die erste Hypothese lautet demnach, daß im Zusammenhang mit der Ölpreiskrise auch immer Stellungnahmen von Politikern eine Rolle spielen und Teil der Meldungen sind. Das sind zum einen Äußerungen von Politikern der Regierung, von Kommunalpolitikern, von Angehörigen der Opposition oder, wie es hier auftaucht, Stellungnahmen der Finanzminister der G7 Staaten. Mit dieser Unterteilung könnten schon vier Kategorien eröffnet werden, mit denen eine Voraussetzung für die Untersuchung geschaffen würde.21

Meine zweite Hypothese betrifft genau die andere Seite. Ich meine, daß wenn von der Ölpreiskrise berichtet wird, immer auch die Proteste von Verbrauchern ein Thema sind. Hier sind es vor allem LKW Fahrer und Spediteure, die durch Straßenblockaden und Forderungen Aufmerksamkeit erlangen.

Die Kategorienbildung habe ich damit schon angesprochen. Zur ersten Hypothese gehören insgesamt drei und zur zweiten vier Kategorien.

Kategoriensystem

Hypothese 1: Bei der Ölpreiskrise kann es auch um Äußerungen, Stellungnahmen und eventuelle Vorhaben von Politikern gehen.

1. Regierungspolitiker
2. Oppositionspolitiker
3. Politiker der G7 Staaten (Finanzminister)

Hypothese 2: Bei Beiträgen zur Ölpreiskrise geht es auch um Proteste gegen zu hohe Benzinpreise/Spritsteuern.

Proteste in Form von:

1. Forderungen
2. Aktionen außerdem
3. Folgen der Proteste
4. Orte, an denen Proteste stattfinden .

Zu diesen Kategorien gibt es wiederum verschieden Aspekte, über die berichtet werden. Die vier Kategorien von Hypothese 1 umfaßt dreizehn Aspekte:

Aspekte zur ersten Hypothese:

Eventuelle Maßnahmen und Stellungnahmen der Regierung:

- Einführung einer Enfernungspauschale (1)
- Heizkostenzuschuß für Sozialschwache (2)
- Geplantes Treffen von Schröder, Eichel und Trittin (3)
- Keine Freigabe der Ölreserven (4)
- Geplanter Autogipfel von Schröder und diversen Vorstandchefs (5)
- Schröder fordert EU Minister auf, Beihilfen an Landwirte zu überprüfen (6)
- Wirtschaftsministerium erklärt, Freigabe von Ölreserven nur bei Versorgungskrise (7)

Eventuelle Maßnahmen und Stellungnahmen der G7 Staaten:

- Keine Steuersenkungen (8)
- Senken des eigenen Energieverbrauchs (9)
- Beratung über die hohen Ölpreise (10)
- Forderung an die Öl exportierenden Länder, die Fördermengen zu erhöhen (11)

Reaktionen der Opposition:

- Opposition hat Maßnahmen der Regierung kritisiert (12)
- Unionspolitiker wollen Vorhaben blockieren (13)

Zu den vier Kategorien der zweiten Hypothese habe ich insgesamt folgende acht Aspekte ausfindig machen können.

Aspekte zur zweiten Hypothese: Forderungen

- Ausgleichszahlungen (1)
- Aussetzen der Ökosteuer (2)

Aktionen

- Straßenblockaden (3)

Folgen

- Verkehrschaos/Verkehrsbehinderungen (4)

Orte

- Leipzig (5)
- Dresden (6)
- Hannover (7)
- Südthüringen (8)

2.2.2. Allgemeine Nachrichtenstuktur

In diesem Unterkapitel habe ich einige formale Aspekte der drei Sender zusammengetragen.22 Eine besondere Methodik habe ich hier allerdings nicht angewendet. Es soll hier zum einen um die Länge der Nachrichtensendungen gehen und zum zweiten um die prozentuale Schwerpunktlagerung der Beiträge aus der Region, zu bundesweit relevanten Themen und zu weltweit relevanten Themen. Hier dienen mir zwei Tabellen zur besseren Handhabung der Daten. Nähere Ausführungen zu den Ergebnissen finden sich im Kapitel 3.2.

3. Ergebnisse

3.1 Ergebnisse zum Topthema

Tabelle 1, Hypothese 1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2, Hypothese 2:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 3, Beide Hypothesen zusammen (21 Aspekte gesamt):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Ergebnisse dieses ersten Teils der Untersuchung können vielleicht folgendermaßen erläutert werden. Vorweg gesagt denke ich, daß hier zunächst sehr schön deutlich wird, daß MDR Info durchaus eine Funktion als Maßstab zukommt. Wenn man sich die Zahlen der Tabelle 3 anschaut fällt auf, daß er in der Gesamtbetrachtung der Hypothesen über 76% der Gesamtaspekte abdeckt. Das heißt, das hier die meisten der möglichen Nachrichten übermittelt wurden. Die Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse der Aspekte der ersten Hypothese, hier erreicht er sogar 85%, und Tabelle 2 die der zweiten, hier sind es noch 75%.

Nun zu den beiden Sendern um die es eigentlich gehen soll. In der Zusammenfassung der Ergebnisse (Tabelle 3) zeigt sich, daß PSR insgesamt besser dazustehen scheint als JUMP. 62% der Aspekte werden von PSR erfaßt, und damit kann dieser Sender nach dieser Art der

Analyse eine vielfältigere umfassendere Berichterstattung vorweisen als JUMP. Dessen Nachrichten decken zu beiden Hypothesen den kleinsten Teil der Aspekte ab. In der ersten sind es 23%, in der zweiten 63% und in der Gesamtbetrachtung 38%. Daraus läßt sich schließen, daß JUMP zum „Topthema“ die wenigsten Aspekte beigesteuert hat. Nach dem Maßstab, den ich durch die Nachrichten von MDR Info aufgestellt habe, läßt sich feststellen, daß JUMP deutlich schlechter abschneidet als PSR und hier als öffentlich-rechtlicher Sender nicht die besseren Ergebnisse erzielt.

Diese Ergebnisse sind natürlich kaum aussagekräftig. Erstens lassen sich anhand von so wenig Datenmaterial keinerlei ernst zu nehmende Antworten auf die Forschungsfrage finden. Zum anderen denke ich aber auch, daß die Methode noch viel weiter ausgebaut werden müßte, wollte man auf aufschlußreiches Material kommen. Alles was hier erhoben wurde, sind die zahlenmäßigen Anteile an den verschiedenen Gesichtspunkten. Was nicht untersucht wurde, und hier in diesem Rahmen auch nicht vertieft werden kann, ist eine qualitative Auswertung der Nachrichten. Es kann ja durch diese Methode nicht die Wichtigkeit und Relevanz der einzelnen Beiträge erfaßt werden. Wenn man diese Untersuchung zusätzlich durchführen würde, könnte sich eventuell ein ganz anderes Bild der Nachrichten ergeben.

Soweit es mir aber möglich ist, die Ergebnisse nur bezogen auf die Topthema-Untersuchung zu beurteilen, so muß ich sagen, daß JUMP als öffentlich-rechtlicher Sender der MDR Gruppe wesentlich beschränkter informiert als der Konkurrenzsender PSR. Meine implizierte These, daß Privatsender auf weniger Meinung und vielfältigere Information verzichten und einseitig berichten, sehe ich hier nicht bestätigt. Es zeichnet sich sogar genau das Gegenteil ab und der öffentlich-rechtliche Sender, der über ganz andere Möglichkeiten verfügt, bringt weniger Information zu diesem herausgegriffenem Thema.

3.2 Ergebnisse allgemeine Struktur

Tabelle 4, Dauer der einzelnen Nachrichtensendungen in Minuten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 5, Anzahl der Meldungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 6, Verteilung von regionalen/lokalen, bundesweiten, internationalen Nachrichten gesamt:23

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*wirkliche Anzahl der Meldungen: 21 bzw. **24

Auch anhand dieser Daten lassen sich einigermaßen eindeutig die Ergebnisse festmachen. Die zeitliche Struktur der Nachrichten der drei Sender sieht folgendermaßen aus: MDR Info bringt durchweg die längsten Nachrichten. Mit einer Durchschnittslänge der Nachrichten von 3:46 Minuten sind die Nachrichten hier nahezu eine Minute länger als die von PSR und sogar fast anderthalb Minuten länger als die von JUMP. PSR hat eine durchschnittliche Nachrichtenlänge von 2:48 Minuten und bei JUMP dauert eine durchschnittliche Nachrichtensendung 1:50 Minuten (Tabelle 4). Die gleiche Rollenverteilung läßt sich in der nächsten Tabelle ablesen. MDR Info belegt mit 21 Meldungen zwar nur Platz zwei der Statistik, aber JUMP bildet auch hier mit nur 19 Meldungen das Schlußlicht. PSR ist der Spitzenreiter mit 24 Meldungen. Diese beiden Ergebnisse stützen das Resultat der Analyse des Topthemas im vorigen Kapitel. Auf allen Ebenen weißt JUMP die schechtesten Resultate auf. Ich denke, daß auch hier die Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen sind, da wiederum keine inhaltlich qualitative Erhebung vorliegt, sondern rein äußerliche Merkmale festgehalten wurden. Wie in der Untersuchung zuvor bekommen wir keine Antwort darauf, inwieweit die Meldungen relevant oder irrelevant sind. Ich denke trotzdem, daß die Zahlen in gewisser Hinsicht für sich sprechen und ein repräsentatives Bild der Nachrichtenstruktur der Sender zeichnen.

Jetzt komme ich zur letzten Tabelle, in der es um die „Internationalität“ der Sender gehen soll.

Als Kriterium galt in diesem Fall die Verteilung der Berichterstattung aus der Region, dem Bundesgebiet und aus der Welt.

Auch hier wird erneut der Eindruck der vorherigen Teiluntersuchungen bestätigt. MDR Info weist eine recht gleichmäßige Verteilung von Meldungen aus den Bereichen „regional“, „bundesweit“ und „international“ auf und kann damit wiederholt zu Recht als Maßstab benutzt werden. Etwa 27% entfällt auf die Berichterstattung aus der Region und jeweils 36% machen die Meldungen auf bundes- und weltweiter Ebene aus. Bei PSR und JUMP tut sich dagegen eine Art scherenförmiger Verschiebung auf: während PSR zu 58% aus der Heimat berichtet und nur 8% die internationale Berichterstattung ausmachen, ist es bei JUMP genau umgekehrt. Hier sind 5% lokale Nachrichten und 47% Meldungen zu internationalen Themen.24

Ich denke, man kann hier schon davon sprechen daß JUMP durchaus „internationaler“ als PSR berichtet. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, daß hier die relevanteren Themen zu finden sind, wie Beiträge zum G7 Treffen in Prag, zu dem PSR keine einzige Meldung an den zwei Strichtagen gesendet hat, oder zu den Wahlen in Jugoslawien, die PSR ebenfalls völlig unerwähnt läßt.

4. Zusammenfassung, Kritik und Schluß

Wenn man sich nun also sämtliche Ergebnisse der Untersuchung noch einmal vor Augen führt, läßt sich offensichtlich ein klares Bild zeichnen. In der Gesamtheit der Befunde scheint es so zu sein, daß der Privatsender PSR verhältnismäßig mehr Kriterien für eine vielfältige Berichterstattung in den Nachrichten zu erfüllen vermag. In nahezu allen Kategorien, die ich in dieser Untersuchung aufgestellt habe, um ablesen zu können, ob der eine oder andere der beiden Sender vielfältige und umfassende Nachrichten sendet, weist PSR die „besseren“ Daten auf. Zum einen sind die Nachrichten an sich von längerer Dauer, d.h. es wird quantitativ mehr gesagt, es gibt pro Nachrichtensendung die meisten Meldungen, das bedeutet, daß mehr Themen angesprochen werden25. Insgesamt ist die Sendung vielfältiger. In der Untersuchung zum Topthema der beiden Stichtage weist PSR ebenfalls die vorteilhafteren Ergebnisse auf. Einzig in der letzten Untersuchung, in der es um die von mir so festgelegte „Internationalität“ geht, zeigt JUMP die bessere Daten. Und das liegt, wie an anderer Stelle schon erwähnt, an der 12.00 Uhr sendung „JUMP- weltweit“. Obwohl sich die Positionen der Sender insofern als ziemlich klar darstellen (oder gerade deshalb), kann ich die Ergebnisse nicht ohne (weiteren) Kommentar stehenlassen. Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, können diese Ergebnisse nicht, oder nur in Ansätzen, die qualitative Struktur der Nachrichteninhalte zeigen. Ich bin mir zwar im Klaren darüber, daß dies ein Anspruch ist, dem äußerst schwer nachzukommen ist; erst recht in dem Rahmen in dem diese Arbeit verfaßt wurde. Es kann von daher nicht meine Absicht gewesen sein, diese sichtbar zu machen. Jedoch möchte ich abermals darauf hinweisen, daß man diese Tatsache im Kopf behalten sollte, schaut man sich die Daten an und versucht Schlüsse daraus zu ziehen.

Ein Erklärungsansatz zur schlechten Situation von JUMP könnte so aussehen: Da er zur MDR Gruppe gehört, und die Vielfalt dort außenpluralistisch umgesetzt wird, kann man so argumentieren, daß JUMP gar nicht die Aufgabe hat, umfassende Nachrichten zu bringen. Diesen Teil der Grundversorgung übernehmen Sender wie MDR Info, die diesen Auftrag durch ihr Programmformat erfüllen können. Sender aber wie JUMP oder auch MDR Sputnik26, die ihr Format über leichte Musik definieren, sind somit aus der Verantwortung genommen. Es stellt sich mir auch die Frage, welchen Zweck Radionachrichten generell erfüllen und erfüllen können. Ich kann mich hier nur in spekulative Bereiche begeben, aber für mich stellt sich die Sache wie folgt dar: Zunächst kann man sagen, daß Radionachrichten nicht den Stellenwert aufweisen, der Fernsehnachrichten zukommt. Hier zählen vor allem Hinweise zur aktuellen Verkehrslage, und die Möglichkeit sich grob über das Tagesgeschehen zu informieren. Jedoch vermute ich dahinter eher die Gewißheit der Hörer darüber, daß sich nichts Aufregendes verändert hat. Den Nachrichten kommt nach dieser Definition somit eher eine stabilisierende Funktion zu. In diesen Zusammenhang paßt auch die Tatsache, daß ich relativ wenig Literatur zu diesem Forschungsgebiet gefunden habe. Radioforschung ist wahrscheinlich in den Sozialwissenschaften an sich ein eher unattraktives Arbeitsfeld. Die Nutzung dieses Mediums ist sehr schwer nachweisbar, oftmals läuft das Radio nur nebenher, und da taucht wieder der oben angesprochene Zweck der Hörfunknachrichten auf. Es ist doch in vielen Fällen bloße Geräuschkulisse und wird weniger zur gezielten Nachrichtenaufnahme verwendet.27 Das kann wiederum erklären, warum die Nachrichten der Sender PSR und JUMP meines Erachtens generell sehr „schlecht“28 sind. Es wird prinzipiell wenig Wert auf Nachrichten gelegt, weil niemand sie hören will, und sie das Programm unattraktiv machen. Daher kommt vielleicht auch der Trend zu immer kürzeren Nachrichten.29 /30 0 An dieser Stelle möchte noch einmal in ausführlicher Form auf die Defizite dieser Arbeit hinweisen und Vorschläge zur besseren Durchführung geben. Wie es sich für eine Hausarbeit gehört, habe ich allein gearbeitet. Es liegt in der Natur der Sache, daß man allein nicht so viel schaffen kann, als wäre man zu zweit. Es ging mir deshalb auch weniger darum, ein perfektes Modell zur Analyse der Vielfalt im sächsischen Rundfunk vorzustellen, sondern vielmehr einen Vorschlag, wie es durchgeführt werden könnte. Ich wollte herausfinden, ob es durch die Methode, die ich hier ausgewählt habe, überhaupt möglich wäre, diese Frage in Ansätzen zu bearbeiten. Ich denke, daß sich dies trotz aller Kritik positiv beantworten läßt. Gerade weil sich meine Ergebnisse recht eindeutig und plakativ darstellen, sind sie in keinerlei Hinsicht von wissenschaftlichem Wert. Um wirklich aussagekräftige, glaubhafte Ergebnisse zu erzielen, müßte eine viel größer angelegte Untersuchung angegangen werden, in der weit mehr Sendungen einer Inhaltsanalyse unterzogen werden. Aber vom Prinzip her könnte ich mir vorstellen, mit dieser Art der Untersuchung verwertbares Untersuchungsmaterial zu erhalten. Mir kommt aber nun noch ein ganz anderer Einwand in den Sinn: Ich frage mich, ob es überhaupt angebracht ist, die Frage nach der Nachrichtenvielfalt im Hörfunk zu stellen, wenn Nachrichten scheinbar sowieso nur von einem geringen Anteil der Hörer aufmerksam rezipiert und als wichtige Informationsquelle angesehen werden. Vor allem, wenn es sich wie hier um Sender handelt, die mit ihrem Format und der angestrebten Zielgruppe festgelegt haben, eben kein Informations- sondern ein Unterhaltungssender zu sein.

Diese Frage läßt sich meiner Ansicht nach an dieser Stelle auch nicht beantworten. Zum einen fehlt mir die nötige Kompetenz, auch nur annähernd Aussagen darüber zu treffen, zum anderen würde ich damit (erneut) die Grenzen dieser Arbeit überschreiten. Als Schlußwort sei gesagt, daß mein Untersuchungsansatz ein Vorschlag sein sollte, wie die Einheit Vielfalt im Hörfunk sichtbar gemacht werden kann. Ob die Forschungsfrage sinnvoll ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt.

5. Literatur

Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM), Jahrbuch der

Landesmedienanstalten 1997/98, München 1998.

Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der BRD (Hrsg.), ARD Jahrbuch 1999, Hamburg 1999.

ARD und ZDF (Hrsg.), Was sie über Rundfunk wissen sollten: Materialien zum Verständnis eines Mediums, Berlin 1997.

Früh, Werner, Inhaltsanalyse, München 1996.

Görtz, Lutz und Schönbach, Klaus, Radio Nachrichten. Bunt und flüchtig? Eine

Untersuchung zu Präsentationsformen von Hörfunknachrichten und ihren Leistungen. Eine Studie im Auftrag der hamburgischen Anstalt für neue Medien, Berlin 1995

Hasebrink, Uwe und Weiss, Ralph, Hörertypen und ihr Medienalltag. Eine

Sekundärauswertung der Media Analyse ´94 zur Radiokultur in Hamburg. Eine Studie im Auftrag der hamburgischen Anstalt für neue Medien, Berlin 1995.

Seminarliteratur: Branahl, Udo, Medienrecht. Eine Einführung, S.17-27, Opladen 1996.

Hasebrink, Uwe, Politikvermittlung im Zeichen individualisierter Mediennutzung. Zur Informations- und Unterhaltungsorientierung des Publikums. In: Ulrich Sarcinelli (Hrsg.): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Bonn 1998. S. 345-367.

Kübler, Friedrich, Organisationsrechtliche Vielfaltssicherung im privaten Rundfunk. In: Düsseldorfer Gespräche 1994/95. Düsseldorf 1995. S. 79-89.

Pethig, Rüdiger, Die verfassungsrechtliche Verbürgung der Vielfalt in der BRD. In: Helmut Kohl (Hrsg.): Vielfalt im Rundfunk. Interdisziplinäre und internationale Annäherungen. Konstanz 1997. S. 31-42.

Rundfunkstaatsvertag vom 31. August 19, zuletzt geändert durch den MediendiensteStaatsvertrag vom 20. Januar bis 12. Februar 1997 und den Vierten Rundfunkänderungstaatsvertrag vom 16.Juli bis 31. August 1999. In: Funkkorrespondenz 47. Jg. (1999). Nr. 52. S. 3-29.

Schönbach, Klaus, Das hyperaktive Publikum- Essay über eine Illusion. In: Publizistik 42. Jg. (1997). S. 279-286.

6. Anlage

6.1 Tabellen

Tabelle 7, Übersicht über sämtliche Themen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

*Mehrfachnennungen möglich

Tabelle 8, Überblick über ALLE Meldungen der beiden Tage Anteil der Beiträge zur „Ölpreiskrise“:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 9, Aspekte der ersten und zweiten Hypothese zusammengefaßt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 10, Aspekte der ersten und zweiten Hypothese aufgeschlüsselt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 11, „Internationalität“, Verteilung der Meldungen auf die einzelnen Sendungen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

6.2 Mitschriften der Radiosendungen

Radionachrichten vom 22. September 2000, 8.00 Uhr und 12.00 Uhr und vom 23. September 2000, 18.00 Uhr und 20.00 Uhr MDR Info, Radio PSR, JUMP (MDR)

MDR Info, 22.9.2000, 8.00 Uhr:

Sydney. Leichtathlet Dieter Baumann reist von den olympischen Spielen ab. Er akzeptierte die Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofs. Die höchste juristische Instanz im Sport hatte am Morgen Baumanns Dopingsperre und damit sein Startverbot in Sydney bestätigt. Auf die mögliche Klage vor einem australischen Zivilgericht verzichtet der Langstreckenläufer. Zu Beginn des heutigen siebten Wettkampftages hat das bulgarische NOK seine komplette Gewichthebermannschaft zurückgezogen. Drei Sportler waren des Dopings überführt worden, zwei von ihnen mußten ihre gewonnenen Medaillen zurückgeben. Erstmals griffen heute auch die Leichtathleten ins sportliche Geschehen ein. Für die Endkämpfe qualifizierten sich die deutschen Speerwerfer Raimund Hecht und Boris Henry, sowie Kugelstoßer Oliver Sven Buda. Nach den Zwischenläufen im Rudern hat der deutsche Verband neun von zwölf Booten im Finale.

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Vogel hält ein Ermittlungsverfahren gegen Justizminister Birkmann für unwahrscheinlich. Vogel sagte, die Sache werde innerhalb weniger Tage erledigt sein. Die Personalvertretung der Thüringer Richter wirft Birkmann vor, massiv in ein laufendes Verfahren eingegriffen zu haben. Er soll das Wirtschaftsministerium vor einer Durchsuchung gewarnt haben, bei der es um Akten zum Subventionsprozess gegen den CD Fabrikanten Pilz ging. Der Minister wies die Vorwürfe zurück. Staatskanzleichef Gnauk will heute über die Herausgabe weiterer Akten an das Landgericht Mühlhausen entscheiden.

Berlin. Der heutige autofreie Tag soll nach Ansicht des Bundesumweltministerium zum Umdenken anregen. Staatssekretärin Altmann sagte, vor allem Großstädte könnten zeigen was die öffentlichen Nahverkehrsmittel leisten. Auch die gegenwärtige Ölpreiskrise sei eine Chance, neue Möglichkeiten des Transports auszuprobieren. Mehr als hundert Kommunen in Deutschland und über sechshundert Städte in Europa haben ihre Bürger aufgerufen, einen Tag lang auf das Auto zu verzichten. Zahlreiche Aktionen sollen das Umsteigen erleichtern, so kann man in Eisenach den ganzen Tag lang Bus fahren, in Chemnitz sind Bus und Bahnen ab 18.00 Uhr frei.

Tokio. Japan will mit einer gemeinsamen Aktion der G7 Länder den Euro stabilisieren. Der Chefökonom der Regierung erklärte, die Gemeinschaftswährung sei seit geraumer Zeit sehr schwach. Tokio würde es begrüßen, wenn beim morgigen Treff der Finanzminister der sieben führenden Industrienationen der Euro so weit wie möglich aufgefangen wäre. Unterdessen konnte die Gemeinschaftswährung ihre Talfahrt stoppen. In Tokio wurde kurzfristig die 86 Cent Marke überschritten.

Moskau. Die für heute geplante Unterzeichnung eines Vertrages zur Unterzeichnung zur Bergung der toten Seeleute aus dem gesunkenen Atom U-Boot „Kursk“ ist zunächst gescheitert. Sie werde auf unbestimmte Zeit verschoben, teilte die russische Seite mit. Gründe wurden nicht genannt. Die Verhandlungen waren mit einer norwegischen Firma geführt worden, die kurze Zeit nach dem Unglück mit Tauchern vor Ort war. In den letzten Tagen hatten russische Vertreter die hohen finanziellen Forderungen des Spezialunternehmens beklagt. Nach dem Willen von Präsident Putin soll die Bergung noch im Oktober beginnen.

MDR Info, 22.9.2000, 12.00 Uhr

Frankfurt am Main. Die schlechten Gewinnprognosen für den weltgrößten Chiphersteller Intel haben den gesamten Hochtechnologiesektor ins Wanken gebracht. In ganz Europa stürzten heute die Aktienkurse von Computer- und Telekommunikationsfirmen in den Keller. Am stärksten betroffen auf dem deutschen Markt ist Infineon. Die Aktie des Halbleiterherstellers rutschte um sieben Prozent ab. Der Mutterkonzern Siemens büßte sechs Prozent ein. Auch die Werte von Epcos, SAP und T-Online verbuchen derzeit ein deutliches Minus. Der Kurseinsturz hatte sich gestern nach Börsenschluß in New York angekündigt. Chiphersteller Intel gab nach stetigem Wachstum in den letzten beiden Jahren erstmals eine Gewinnwarnung heraus. Das Unternehmen erwartet im Herbst wegen schwacher Nachfrage in Europa deutlich weniger Umsätze.

Leipzig. Der umstrittene sächsische Finanzverbund ist unter Dach und Fach. Finanzminister Milbrand unterzeichnete zusammen mit den Sparkassenchefs sowie Oberbürgermeistern und Landräten die Verträge.

Damit kann der in Deutschland einmalige Zusammenschluß von öffentlich-rechtlichen Banken und Sparkassen am 1.Oktober vorerst seine Arbeit aufnehmen. Eine Klage der Opposition wird am 19. Oktober entschieden. Sie bemängelt, daß der Finanzverbund in die kommunale Selbstverwaltung eingreift.

Berlin. Spitzenpolitiker von SPD und GRÜNEN werden sich möglicherweise noch heute auf Ausgleichsmaßnahmen für die hohen Spritpreise einigen. Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, nehmen an dem Treffen unter Leitung von Bundeskanzler Schröder auch Finanzminister Eichel und Umweltminister Trittin teil. Favorisiert wird offenbar eine Verkehrsmittel unabhängige Entfernungspauschale von achtzig oder neunzig Pfennig pro Kilometer. Bisher erhalten Autofahrer siebzig Pfennig. Außerdem ist ein Heizkostenzuschuß für sozial Schwache vorgesehen. Am Abend ist ein sogenannter Autogipfel geplant. Kanzler Schröder kommt mit den Vorstandschefs von Daimler Chrysler, VW, BMW und Porsche zusammen. Der Ort ist geheim.

Erfurt. Thüringens Umweltminister Sklena hat die Aktion „Autofreier Tag“ kritisiert. Sklena sagte, sie gehe am eigentlichen Problem vorbei und trage den Bedürfnissen der überwiegenden Zahl der Bürger nicht Rechnung. Das Auto sei häufig Voraussetzung für die Erhaltung des Arbeitsplatzes. Er zweifle an der Signalwirkung dieser Aktion. Hunderte Städte habe ihre Bürger europaweit aufgerufen, ihr Auto stehen zu lassen und andere Verkehrsmittel zu benutzen.

Erfurt. Thüringens Ministerpräsident Vogel hält ein Ermittlungsverfahren gegen Justizminister Birkmann für unwahrscheinlich. Vogel sagte, die Sache werde innerhalb weniger Tage erledigt sein. Die Personalvertretung der Thüringer Richter wirft Birkmann vor, massiv in ein laufendes Verfahren eingegriffen zu haben. Er soll das Wirtschaftsministerium vor einer Durchsuchung gewarnt haben, bei der es um Akten zum Subventionsprozess gegen den CD Fabrikanten Pilz ging. Der Minister wies die Vorwürfe zurück.

Sydney. Die deutsche Olympiamannschaft hat heute bislang noch keine Medaille gewonnen. Die Hoffnungen im Kugelstoßen, Fechten, sowie Schwimmen und Schießen erfüllten sich nicht. Am siebten Wettbewerbstag stellte die Niederländerin Inge de Bruin einen neuen Weltrekord über fünfzig Meter Freistil auf, und verbesserte ihre eigene Bestzeit um zwei Zehntel. Sandra Völker qualifizierte sich für das Finale. Die amerikanischen Schwimmer Gary Hall und Anthony Irving siegten über fünfzig Meter Freistil. Beide schlugen zur gleichen Zeit am Beckenrand an. Dieter Baumann wird nach der Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofes endgültig nicht mehr starten, sondern fährt nach Hause.

Radio PSR, 22.9.2000, 7.55 Uhr:

Die EU hat den heutigen Freitag zum autofreien Tag erklärt. Pirna macht mit. Zwischen zehn und siebzehn Uhr ist die Innenstadt gesperrt. Am Wochenende wollen sich auch Dresden und Görlitz, Meißen und Hoyerswerda beteiligen. Im Kreis Löbau-Zittau und im Kreis Görlitz fahren am Wochenende Busse, Straßenbahnen und sogar die Schmalspurbahn zum Nulltarif.

Mit einem Jobzentrum in der Dresdner Innenstadt geht der Dresdner Chiphersteller Infineon zur Zeit auf Personalsuche. Und zwar für seine zwei Millionen Mark teure Produktionsstätte. Für die war gestern Richtfest. Ab nächstem Jahr sollen dort Speicherchips nach einem hochmodernen Verfahren hergestellt werden. Personalchef Jürgen Krake sagte Radio PSR: „Wir haben ja ein Ziel in den nächsten zwei Jahren, 1100 Mitarbeiter mit an Bord zu nehmen, und das heißt wir versuchen mit einem Jobcenter präsent zu sein in der Bevölkerung, ansprechbar zu sein unsere offenen Arbeitsplätze anzubieten. Und auch zu zeigen, was für Profile wir erwarten.“

Rund 5000 Butterbrote sind heute auf dem Leipziger Hauptbahnhof geschmiert und verschenkt worden. Grund, Bauern und Molkereien wollen mit der Aktion erreichen, daß mehr Butter gegessen wird. Die Reisenden auf dem Bahnhof freuten sich über das unerwartete Frühstück.

Bis Anfang November will der Landesrechnungshof über eine Kontrolle beim Mitteldeutschen Rundfunk informieren. Der MDR will ab dem nächsten Jahr 320 Millionen Mark mehr an Rundfunkgebühren kassieren, um seine Tochterunternehmen zu finanzieren. Bis Ende letzten Jahres verweigerte der MDR aber eine Kontrolle dieser Töchter. Der Vizepräsident des Landesrechnungshofes Udo Theobald sagte Radio PSR: „Das muß ich ganz klar sagen, das war ein großes Manko und damit war nie feststellbar, welche Finanzströme da fließen, damit war nicht feststellbar, ob gerechtfertigterweise Rundfunkgebühren hier hineingehen und in welchem Umfang.“

Bei den olympischen Spielen in Sydney hat Deutschland bereits Silber im Windsurfen sicher. Amelie Luchs aus Kiel ist die Medaille im Finale am Sonntag nicht mehr zu nehmen. Sie kann allerdings noch Gold gewinnen. Der Berliner Andreas Erm wurde unterdessen fünfter im 20 Kilometer Gehen. Für Dieter Baumann sind die olympische Spiele in Sydney definitiv zu Ende. Der internationale Sportgerichtshof hat die Dopingsperre für den 5000 Meter Olympiasieger bestätigt. Baumann sagte heute in Sydney: „Ich habe dieses Schiedsgericht akzeptiert und muß auch diese Entscheidung so wie sie ist hinnehmen und werde auch morgen nach Deutschland zurückfliegen.“

Radio PSR, 22.9.2000, 11.55 Uhr:

Sechs sächsische Sparkassen und die Landesbank haben heute in Leipzig die umstrittene Sachsenbank gegründet. Mit dem Verbund soll vor allem Geld gespart werden, sagte der sächsische Finanzministern Georg Milbrad Radio PSR: „Das wir insbesondere Kosten nicht mehrmals anfallen lassen, sondern das Rad nur einmal erfinden. Das bedeutet, daß die Ertragsfähigkeit besser ist.“ Vor der Gründung hatte es massive Proteste gegen die Sachsenbank gegeben. Für die Sparkassenkunden wird sich dagegen nichts ändern.

Die Stadt Chemnitz ist heute beim europaweiten autofreien Tag dabei. Es gibt Sonderaktionen wie Wander- und Fahrradtouren. Ab 18.00 Uhr kann man kostenlos bus- und bahnfahren. In Pirna ist heute die Innenstadt für Autos gesperrt. Beim autofreien Tag machen insgesamt 900 Städte mit.

Bei den olympischen Spielen in Sydney mußte Kugelstoßer Oliver Sven Buda heute mit Platz acht zufrieden sein. Der gebürtige Erzgebirger hatte bei der letzten Weltmeisterschaft noch Silber gewonnen. Auch die deutschen Schwimmer sind in Sydney heute leer ausgegangen. Amelie Luchs aus Kiel hat unterdessen Silber im Windsurfen schon sicher. Für Dieter Baumann sind die olympische Spiele in Sydney definitiv zu Ende. Der internationale Sportgerichtshof hat die Dopingsperre für den 5000 Meter Olympiasieger bestätigt. Baumann sagte heute in Sydney: „Ich habe dieses Schiedsgericht akzeptiert und muß auch diese Entscheidung so wie sie ist hinnehmen und werde auch morgen nach Deutschland zurückfliegen.“

Die aus philippinischer Geiselhaft entkommene Familie Wallert wird von ehemaligen Mitgefangenen kritisiert. Die Wallerts würden mit dem Leid der anderen Kasse machen.

Einige verlangen jetzt offenbar auch Geld von den Göttingern, weil die für Zeitungsberichte und Interviews kräftig abkassieren würden.

Mit einem Jobzentrum in der Dresdner Innenstadt geht der Dresdner Chiphersteller „Infineon“ zur Zeit auf Personalsuche. Und zwar für seine zwei Millionen Mark teure Produktionsstätte. Für die war gestern Richtfest. Ab nächstem Jahr sollen dort Speicherchips nach einem hochmodernen Verfahren hergestellt werden. Personalchef Jürgen Krake sagte Radio PSR: „Wir haben ja ein Ziel in den nächsten zwei Jahren, 1100 Mitarbeiter mit an Bord zu nehmen, und das heißt wir versuchen mit einem Jobcenter präsent zu sein in der Bevölkerung ansprechbar zu sein unsere offenen Arbeitsplätze anzubieten. Und auch zu zeigen, was für Profile wir erwarten.“

RTL 2 ist vom deutschen Werberat kräftig kritisiert worden. Grund, RTL 2 wirbt für die Sendung „Expedition Robinson“ mit einem nackten Adam und Eva Paar. Der Werberat meint: „Das ist extrem sexuell aufreizend und entspricht nicht den Auffassungen von Moral und Menschenwürde.“

JUMP, 22.9.2000, 8.00 Uhr:

Das auswärtige Amt prüft angeblich, ob die Göttinger Familie Wallert die Kosten für die Befreiung aus der Geiselhaft ersetzen muß. Einem Zeitungsbericht zufolge hat allein der Erste Klasse Flug für Renate Wallert von Manila nach Frankfurt über 6000 Mark gekostet. Unterdessen hat das philippinische Militär seine Angriffe auf die Abu Sayaf Rebellen auf der Insel Jolo verstärkt. Es versucht, den Amerikaner Geoffrey Shilling zu befreien.

Das Geiseldrama in Südrußland ist nach mehr als 24 Stunden unblutig zu Ende gegangen. Die Kidnapper bei Sotji ergaben sich der Polizei. Nach sehr widersprüchlichen Angaben waren die russischen Behörden zuletzt von fünf Kidnappern und zwei Geiseln ausgegangen.

Dieter Baumann reist von den olympischen Spielen ab. Der Langstreckenläufer hat die Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofs akzeptiert. Dieser hatte heute morgen Baumanns Dopingsperre und somit sein Startverbot in Sydney bestätigt. Auf eine Zivilklage verzichtet der Athlet.

Die Kriminalpolizei ermittelt gegen dreizehn Kontrolleure auf der EXPO. Die Männer sollen Eintrittskarten unterschlagen und weiterverkauft haben. Sie hätten die Drehkreuze per Hand geöffnet. Die Polizei vermutet, daß mehrere Tausend Besucher illegal aufs EXPO Gelände gekommen sein könnten.

JUMP, 22.9.2000, 12.00 Uhr:

Geiselnahme an russischer Schwarzmeerküste unblutig beendet. Die Täter hätten sich ergeben die Geiseln seien frei heißt es. Sie konnten die Hotelbaustelle in der Nähe des Badeortes Sotji verlassen. Dort waren sie seit gestern vormittag festgehalten worden. Das russische Fernsehen zitierte heute den Vizechef des Inlandsgeheimdienstes, nach dem die gesamte Aktion inszeniert worden sei, um Lösegeld zu erpressen. Kidnapper und Geiseln sollen einander kennen und im Vorfeld miteinander gezecht haben.

Jugoslawische Regierung protestiert gegen Aufruf der EU vor den Wahlen. Das Versprechen, die Sanktionen im Falle eines Wahlsieges der Opposition aufzuheben, sei eine neokolonialistische grobe Einmischung in innere Angelegenheiten, erklärte das jugoslawische Außenministerium. Zuvor hatte der EU-Koordinator für die Balkanhilfe Hombach Jugoslawien 4 Milliarden Mark Wiederaufbauhilfe zugesagt.

Koreanische Frauen verklagen Japan. Die Klage der fünfzehn Frauen gegen Japan ist der erste Fall in den USA, in dem die japanische Regierung wegen der Zwangsprostitution von asiatischen Frauen während des zweiten Weltkriegs angeklagt worden ist. Japan wird somit vor einem amerikanischen Gericht für das Schicksal von schätzungsweise 200000 Frauen verantwortlich gemacht, die in den dreißiger und vierziger Jahren von Japan in Militärbordellen eingesperrt und als Prostituierte mißbraucht worden sind.

Deutsches Atomkraftwerk geht in Brasilien ans Netz. Der 1300 Megawatt Meiler ist das erste aufgrund des deutsch-brasilianischen Atomvertrags von 1975 entstandene AKW. Die Deutschen verkaufen eine Technologie, die sie selbst nicht betreiben, klagte einmal ein brasilianischer Minister. Erst jetzt, ein Vierteljahrhundert nach der Unterzeichnung des Abkommens, fahren deutsche Ingenieure das AKW hoch, nehmen an der Küste südlich von Rio de Janeiro die letzten Tests vor.

MDR Info, 23.9.2000, 18.00 Uhr:

Prag. Die führenden Industrienationen wollen nicht mit neuen Steuersenkungen auf die gestiegenen Ölpreise reagieren. Die Finanzminister der G7-Staaten forderten bei ihrem Gipfel die Erdöl exportierenden Länder auf, weiter ihre Fördermengen zu erhöhen.

Frankfurt am Main. Gegen den Ex-CDU-Schatzmeister Kiep wird erneut wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Er soll möglicherweise von den CDU-Schwarzgeldkonten in Liechtenstein persönlich profitiert haben.

Memmingen. Neuer Vorsitzender der bayrischen SPD ist der bisherige Generalsekretär Hoderlein. Auf einem Sondergipfel wurde er mit 89% der Stimmen zum Nachfolger von Renate Schmidt gewählt.

Jena. Mehr als 10000 Thüringer haben bei Carl-Zeiss den Tag der offenen Tür genutzt. Vier Stunden lang konnten sich die Besucher unter anderem Laserprojektoren und medizinische Geräte anschauen.

Cerisiere. Bei einem Autorennen sind in Südfrankreich vier Menschen ums Leben gekommen und zehn weitere schwer verletzt worden. Ein Rallyeteilnehmer kam von der Fahrbahn ab und raste in die Zuschauermenge.

MDR Info, 23.9.2000, 20.00:

Prag. Die führenden Industrienationen wollen nicht mit neuen Steuererleichterungen auf die gestiegenen Ölpreise reagieren. Die Finanzminister der G7 Staaten erklärten bei ihrem Gipfel, Steuersenkungen seien die falsche Antwort. Vielmehr wolle man sich dafür einsetzen, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Außerdem sollten die Erdöl exportierenden Länder ihre Fördermengen erhöhen. Kanzler Schröder forderte unterdessen die EU-Minister auf, die Beihilfen für Bauern und Spediteure in Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden zu überprüfen. Dies seien unzulässige Wettbewerbsverzerrungen, die nur europäisch bekämpft werden könnten. In der Debatte um die Freigabe der Ölreserven bleibt die Bundesregierung hart. Das Wirtschaftsministerium erklärte, eine solche Maßnahme sei nur bei einer Versorgungskrise möglich.

Dresden. Die bundesweiten Proteste von Lastwagenfahrern gegen die hohen Treibstoffpreise gehen weiter. In der sächsischen Landeshauptstadt legten Spediteure am Vormittag die Innenstadt lahm. Sechzig LKW rollten im Schneckentempo über die Straßen und verursachten ein Verkehrschaos. In Leipzig fuhren Dutzende Fahrzeuge langsam und hupend über den Ring. Auch dort kam es zu Staus. In Südthüringen beteiligten sich 120 Lastwagenfahrer an einer Protestfahrt von Hildburghausen nach Suhl. In Hannover waren es gar mehr als 1000 LKW.

München. Nur wenige Tage nach dem Strategietreffen von CDU und CSU ist zwischen den Schwesterparteien ein heftiger Streit entbrannt. Im Magazin Focus nannte der bayrische Innenminister Beckstein die CDU einen dissonanten Haufen. Im Spitzenduo Merkel/Merz fehlten Führungsqualitäten. Man lasse sich vom so wörtlich „Harmonieterror“ der Christdemokraten nicht länger einschränken. CSU Generalsekretär Goppel drohte unverhohlen mit Abgrenzung. Sobald für seine Partei ein Schaden zu erkennen sei, werde man sich zu wehren wissen. CDU Generalsekretär Polenz reagierte postwendend und wies die Vorwürfe scharf zurück. Die deftigen Sprüche seien nur Selbstbeschäftigung einiger Politiker. Die Union müsse gemeinsame Politik machen und sich nicht gegenseitig beharken.

Belgrad. Einen Tag vor den Wahlen in Jugoslawien sind zahlreiche Journalisten ausgewiesen worden. Wie die französische EU Ratspräsidentschaft mitteilte, sind vor allem Reporter aus Deutschland, Finnland, Schweden und Portugal betroffen. Sie seien trotz gültiger Visa als Wahlberichterstatter abgelehnt worden. Zwei Journalisten wurden festgenommen. Einer davon, ein Däne, wollte den in Umfragen führenden Oppositionskandidaten Kostunica interviewen. Zuvor hatten die Behörden auch einer EU-Delegation die Einreise verweigert. Damit wird es morgen keinerlei international anerkannte unabhängige Beobachter geben.

Dortmund . In der Fußballbundesliga hat Dortmund die zweite Heimniederlage einstecken müssen. Der BVB unterlag Schalke 0:4. Der FC Bayern konnte mit einem 2:1 gegen Aufsteiger Köln die Tabellenspitze verteidigen. Weiter spielten Bremen Frankfurt 1:1, Wolfsburg HSV 4:4 und Stuttgart Bochum 1:1. In der Fußballregionalliga Nord kassierte Spitzenreiter Auer eine herbe Schlappe. Die Erzgebirgler verloren gegen Wattenscheid 0:4. Auch Sachsen Leipzig unterlag Braunschweig 0:3. Der Dresdner SC kam gegen Wilhelmshaven nicht über ein 1:1 hinaus. In der Staffel Süd trennten sich Erfurt und Karlsruhe 0:0.

Radio PSR, 23.9.2000, 17.55 Uhr:

Bei den Leipziger Verkehrsbetrieben gibt es seit heute eine Selbstschrauberwerkstatt. Für ein geringes Entgelt kann jedermann an seinem Fahrzeug herumschrauben. In Problemfällen helfen auch mal die Werkstattleute. Peter Strauß von der LVB sagte Radio PSR: „Man muß sich nicht anmelden, man kann hierher kommen, wann man will, über 24 Stunden. Auch am Sonntag.“ Auch die Ausrüstung wird gestellt. „Keine Spezialwerkzeuge, sondern allgemeine Werkzeuge, da sind verschiedene Ausrüstungen dabei, also vom Staubsauger über Möglichkeiten Öl zu wechseln und ähnliches.“

In Hannover haben heute Lastwagenfahrer aus ganz Niedersachsen den Verkehr lahmgelegt. Sie protestierten damit gegen die hohen Dieselpreise. Auch in Sachsen gab es Proteste von Spediteuren, in Leipzig und Dresden kam es dadurch zu Verkehrsbehinderungen.

Eine vierhundert Meter lange historische Grubenbahn dreht an diesem Wochenende ihre ersten Runden im Vogtland. Im Besucherbergwerk Pannenbergstal gibt es zum 4. Grubenfest auch Sonderführungen, eine Schatzsuche Untertage und Überraschungen für Kinder.

Die deutschen Sportler waren heute in Sydney wieder erfolgreich. Einmal Gold und zweimal Bronze gab es bei den Ruderern, Silber für Marc Huster aus Riesa im Gewichtheben und Bronze für die Dresdner Synchronschwimmer Jan Hempel und Heiko Meyer: „Ich bin relativ locker in den Wettbewerb am Ende reingegangen. Davor sah es nicht so aus und wir habe einfach gesagt jeder einzelne Sprung und es geht immer weiter und es hat halt gereicht. Ich kann es selber noch gar nicht fassen. Es ist einfach super.“ Außerdem holten die Florettfechterinnen und die Schwimmer in der vier mal hundert Lagen Staffel Bronze.

In der Fußballbundesliga gewann Schalke 04 heute das PSR Topspiel der Woche bei Borussia Dortmund mit 4:0. Im ausverkauften Westfalenstadion trafen Böhme, Mpenza, Heinrich per Eigentor und Sand für die Schalker, die damit auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken. Spitzenreiter bleibt Bayern München nach einem 2:1 Sieg beim 1.FC Köln. Außerdem spielten Stuttgart Bochum 1:1, Wolfsburg Hamburg 4:4 und Bremen Frankfurt 1:1. In der Fußballregionalliga Nord spielten Erzgebirge Auer Wattenscheid 0:4, Sachsen Leipzig Braunschweig 0:3 und Wilhelmshaven Dresdner SC 1:1.

In Seifhellersdorf gab es heute ein Hunde-Wettschwimmen. An den Start gingen die Spürnasen der Hundestaffel vom Zollen Ebersbach. Sieger wurde Boss vom stillen Wiesengrund. Sein Führer Ihmel Sutter sagte Radio PSR: „ Ja, ich kenne ihn. Er ist ein guter Schwimmer. Er kann also nicht nur bellen und beißen er schwimmt auch recht gut. Ich habe auch mit der Peitsche geknallt, das machen wir draußen auch , um die Hunde anzureizen, daß sie denken da steht ein Helfer und da schwimmen sie noch ein bißchen schneller. Ich habe den Pokal gewonnen, Sieger im ersten Hunde-Wettschwimmen Seifhellersdorf 2000. Und ein Sack Futter dazu. Ist zwar nicht seine Marke, aber er ist Kategorie Allesfresser.“

Radio PSR, 23.9.2000, 20.00 Uhr:

In Dresden und Leipzig haben heute über 200 Laster gegen die hohen Benzinpreise protestiert. Die Brummifahrer fordern Ausgleichszahlungen und das Aussetzen der Ökosteuer. Autofahrer in Dresden und Leipzig mußten deshalb einige Verkehrsbehinderungen in Kauf nehmen.

Die Opposition hat die Maßnahmen der Bundesregierung zum Ausgleich für die hohen Energiepreise kritisiert. Unionspolitiker wollen das Vorhaben im Bundesrat blockieren. Die Bundesregierung hatte gestern beschlossen, die Kilometerpauschale in eine Entfernungspauschale umzuwandeln und Zuschüsse bei den Heizkosten zu gewähren.

Reichlich einen Monat vor dem Ende der EXPO in Hannover kommt das sächsische Projekt Econet im Erzgebirge richtig ins Rollen. Seit heute fahren Züge direkt von Zwickau über Schwarzenbeck und JohannGeorgenstadt bis nach Karlsbad in Tschechien. „Gerade als die EXPO in Hannover begann, ging das ohne umsteigen Fahren nämlich nicht. Zwischen Schwarzenbeck und Johann-Georgenstadt mußten etliche Kilometer Gleise aufgemöbelt werden. Die waren so marode, daß Züge nur noch im Schneckentempo durch die Gegend zuckelten. Nun sind bis zu sechzig Sachen drin und von der schönen Landschaft, dies- und jenseits der Grenze kriegt man so auch noch was mit. Aus Johann-Georgenstadt: Peter Höhne.“

Auf der Bobbahn in Altenberg wird kommende Saison das Gästebobfahren groß geschrieben. Neben der Rutschpartie mit 80 km/h wird es künftig auch eine Ausstellung über diesen Sport und bekannte Bobfahrer geben. Geschäftsführer Detlef Spangenberg verriet Radio PSR eine weiteren Höhepunkt: „Das Testen der Anschubstrecke, das heißt, wie schnell ist man mit der gesamten Mannschaft im Bob, wie viele Sekunden dauert das um die nötige Geschwindigkeit zu erreichen und dann erfolgreich durchs Ziel zu kommen. Auch das können praktisch Leute, die keine Profis sind hier miterleben.“

Einen erfolgreichen Tag hatten die deutschen Sportler bei der Olympiade in Sydney. Sie holten insgesamt sieben Medaillen. Einmal Gold und zweimal Bronze gab es im Rudern. Marc Huster gewann Silber im Gewichtheben, Bronze holten außerdem die Dresdner Synchronspringer Jan Hempel und Heiko Meyer, die Schwimmstaffel über 400 m Lagen und die Florettfechterinnen.

In der Fußballbundesliga gewann Schalke 04 heute das Radio PSR Topspiel der Woche bei Borussia Dortmund mit 4:0. Die Schalker rücken damit auf den zweiten Tabellenplatz vor. Spitzenreiter bleibt Bayern München nach einem 2:1 Sieg beim 1.FC Köln. Außerdem spielten Stuttgart Bochum 1:1, Wolfsburg Hamburg 4:4 und Bremen Frankfurt 1:1.

In Seifhennersdorf war heute Hunde Wettschwimmen. Angetreten war die Hundestaffel vom Zollen Ebersbach. Sieger wurde Boss vom Stillen Wiesengrund. Allerdings hatte er es nicht ganz so schwer, einige Hunde wollten nämlich gar nicht mehr ins Wasser. Hundeführer Jens Matthies sagte Radio PSR: „ Der kennt das einfach nicht diese Übung, die ist neu für sie. Wenn ein Hund das nicht kennt, dann kann es passieren, dann zeigt er eben ein anderes Verhalten. Ich bin zufrieden, er hat es das erste mal gemacht. Aber es ist ausbaufähig.“

JUMP, 23.9.2000, 18.00 Uhr:

Bundesweit gab es heute wieder Proteste gegen die hohen Spritpreise. In Hannover legten über 100 Fahrzeuge den Verkehr in der Innenstadt lahm. In Leipzig fuhren bis zu 70 LKWs in Formation auf dem Promenadenring. Proteste gab es auch in Dresden.

In Prag habe heute die Finanzminister der G7 Staaten über die hohen Ölpreise beraten. Einig sind sich die Minister darin, daß sie auf keinen Fall mit Steuersenkungen reagieren wollen. Vielmehr wollen sie die OPEC dazu bringen, die Fördermengen noch einmal zu erhöhen.

Auf ein Ausländerwohnheim in Wuppertal ist heute ein Brandanschlag verübt worden. Zwei Kinder wurden leicht verletzt. Die Täter hatten einen Molotowcocktail in das Gebäude geworfen. Sieben Tatverdächtige wurden festgenommen, sie sollen zur rechten Szene gehören.

Fußball. Der FC Bayern hat in der Bundesliga die Tabellenspitze verteidigt. Die Bayern besiegten Köln mit 2:1. Dortmund mußte dagegen die zweite Heimniederlage einstecken, die Mannschaft verlor gegen Schalke 0:4. Weiter spielten Bremen Frankfurt 1:1, Wolfsburg HSV 4:4 und Stuttgart Bochum 1:1.

Die deutsche Mannschaft hat heute den bislang erfolgreichsten Olympiatag erlebt. Das Team gewann einmal Gold, einmal Silber und fünfmal Bronze. Gold holte sich der Ruder-Doppelzweier der Frauen, Silber ging an den Gewichtheber Marc Huster aus Riesa. Bronze gab es für den Herren Einer, für die Florett-Damen, im Synchronturmspringen und für die Männerstaffel über viermal 100 Meter Lagen.

JUMP, 23.9.2000, 20.00 Uhr:

Die sieben führenden Industrienationen wollen auf die gestiegenen Ölpreise auf keinen Fall mit Steuersenkungen reagieren. Steuersenkungen seien die falsche Antwort, erklärten heute die G7 Finanzminister nach einem Treffen in Prag. Vielmehr müsse man nach Wegen suchen, um Energie zu sparen. Außerdem forderten sie die Öl exportierenden Länder auf, die Förderquoten zu erhöhen.

Einen Tag vor den Wahlen in Jugoslawien sind zahlreiche Journalisten ausgewiesen worden. Auch einer Delegation der EU wurde die Einreise verweigert. Damit gibt es bei den morgigen Wahlen keinerlei unabhängige Beobachter. Die Opposition und der Westen befürchten, daß sich der jugoslawische Präsident Milosevic mit massivem Wahlbetrug an der Macht halten will.

Auf ein Ausländerwohnheim in Wuppertal ist heute ein Brandanschlag verübt worden. Zwei Kinder wurden leicht verletzt. Die Täter hatten einen Molotowcocktail in das Gebäude geworfen. Sieben Tatverdächtige wurden festgenommen.

Bei einem Autorennen sind in Frankreich vier Menschen ums Leben gekommen. Neun wurden verletzt, fünf davon schwer. Bei dem Rennen südöstlich von Paris hatte einer der Fahrer die Kontrolle über sein Auto verloren und war in die Zuschauermenge gerast.

Fußball. Der FC Bayern hat in der Bundesliga die Tabellenspitze verteidigt. Die Bayern besiegten Köln mit 2:1. Dortmund mußte dagegen die zweite Heimniederlage einstecken, die Mannschaft verlor gegen Schalke 0:4. Weiter spielten Bremen Frankfurt 1:1, Wolfsburg HSV 4:4 und Stuttgart Bochum 1:1.

[...]


1 Aus diesem Konzept sind dann allerdings Fachzeitungen und -sender herausgenommen.

2 Ich möchte aber nicht soweit gehen zu sagen, daß sich hier pars pro toto darstellen läßt.

3 So zum Beispiel auch die Hörfunkprogramme der ARD: alle Sendeformate zusammen bilden ein Vollprogramm.

4 Zum Konzept des Binnen- und Außenpluralismus vergleiche Branahl, Udo, Medienrecht. Eine Einführung, Opladen 1996. S. 17-27.

5 Rundfunkstaatsvertag vom 31. August 1991, zuletzt geändert durch den Mediendienste-Staatsvertrag vom 20. Januar bis 12. Februar 1997 und den Vierten Rundfunkänderungsvertrag vom 16. Bis 31. August 1999. In: Funkkorrespondenz 47. Jg. (1999). Nr. 52. S. 3-29.

6 „Jeder hat das Recht, durch seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

7 Zwei Studien, die sich mit Hörfunk befassen, sind Hasebrink und Weiss, Hörertypen und ihr Medienalltag:

eine Sekundärauswertung der Media Analyse ´ 94 zur Radiokultur in Hamburg, Berlin 1995 und Goertz und

Schönbach, Radio Nachrichten: Bunt und flüchtig? Eine Untersuchung zu Präsentationsformen von

Hörfunknachrichten und ihren Leistungen, Berlin 1995. Ich habe beide Untersuchungen allerdings nur am Rande in meine Arbeit einbezogen, da es Erkenntnisse zur Hamburger Radiolandschaft sind.

8 Wobei natürlich nicht unterschlagen werden darf, daß auch ARD und ZDF auf Werbeeinnahmen angewiesen sind, und sich nicht allein aus den GEZ Gebühren finanzieren könnten.

9 Das ALM Jahrbuch erscheint alle zwei Jahre, deshalb kann ich keine aktuellen Zahlen vorweisen.

10 Die Angaben im ARD Jahrbuch beziehen sich auf das gesamte MDR Sendegebiet, also Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen, und die Landesmedienanstalt gibt speziell Auskunft über die Hörerzahlen in Sachsen.

11 Das sind reine Vermutungen!

12 Arbeitsgemeinschaft deröffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) (Hrsg.), ARD Jahrbuch 1999, Hamburg 1999, S. 421.

13 Ebd.

14 Seit dem 1.1.2000 nennt sich MDR life JUMP.

15 ARD Jahrbuch 1999, S.389, die restlichen 1,5% sind Werbefunk.

16 Ebd., S.421. Laut ALM sind die Hörerzahlen seit 1995 stetig gesunken.

17 Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) (Hrsg.), Jahrbuch der Landesmedienanstalten 1997/98, München 1998, S.483 und 493.

18 Die Mitschriften der Sendungen finden sich am Ende dieser Arbeit in der Anlage ab Seite 21.

19 MDR Info als reines Nachrichtenprogramm bringt im Viertelstundentakt neueste Meldungen. Ich habe deshalb, um den direkten Vergleich zu haben, ebenfalls die Nachrichten zur vollen Stunde aufgezeichnet.

20 Hierzu vergleiche Tabelle 8 auf Seite 19.

21 Es sind allerdings nur drei Kategorien, da Aussagen von Kommunalpolitikern in keiner der Meldungen eine Rolle spielen.

22 Die mir für diese Arbeit wichtig erschienen.

23 Manche Meldungen sind nicht eindeutig zuzuordnen. Ich habe sie dann zu beiden Kategorien gerechnet,

deshalb kann es zu Überschneidungen kommen. Die wirkliche Anzahl der Meldungen ist daher nicht gleich der hier verwendeten Zahlen. Die Ungenauigkeiten in der Tabelle kommen durch Auf- und Abrundungen zustande.

24 Diese Ergebnis kommt u.a. durch die im ersten Kapitel erwähnte 12 Uhr Sendung „Weltweit“ zustande. Siehe dazu auch die Tabelle 11 auf S.20.

25 Wobei natürlich nicht ausgeschlossen werden kann, daß sich mehrere Meldungen mit dem selben Thema befassen.

26 Ein Sender, speziell für die Zielgruppe 14-29, spielt vorwiegend aktuelle leichte Musik, aber keine Werbung.

27 Vergleiche dazu die Studie von Lutz Goertz und Klaus Schönbach: Radio Nachrichten: Bunt und flüchtig?, Berlin 1995.

28 Mit „schlecht“ meine ich in diesem Fall, daß überwiegend Lokalnachrichten dominieren, und von denen viele meiner Meinung nach völlig irrelevant sind (z.B.: Im Leipziger Hauptbahnhof werden Butterbrote verteilt, PSR Nachrichten am 22.9.2000, 7.55 Uhr, siehe S.22).

29 In der Studie von Goertz und Schönbach ergab sich überraschenderweise folgendes Bild: An die kürzeren Nachrichten konnte sich schlechter erinnert und somit lückenhafter wiedergegeben werden. Das bedeutet, daß längere Nachrichten durchaus zu besseren Rezeptionsfähigleit beitragen können.

30 Der Stellenwert dem der Hörfunk im Vergleich zum Fernsehen innerhalb der ARD zukommt, läßt sich sehr schön an der Verteilung des Haushaltetats und den Werbeeinnahmen ablesen. ARD Jahrbuch 1999.

Excerpt out of 28 pages

Details

Title
Vielfalt in öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunknachrichten: Der Versuch eines Vergleichs
College
University of Leipzig
Grade
2,3
Author
Year
2000
Pages
28
Catalog Number
V105753
ISBN (eBook)
9783640040360
File size
522 KB
Language
German
Keywords
Vielfalt, Hörfunknachrichten, Versuch, Vergleichs
Quote paper
Lina Dinkla (Author), 2000, Vielfalt in öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunknachrichten: Der Versuch eines Vergleichs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/105753

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Title: Vielfalt in öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunknachrichten: Der Versuch eines Vergleichs



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