Die Autorin hat in 22 Berufsjahren in der stationären Vollversorgung einige Veränderungen miterlebt und mitgetragen. Dabei entstand die Erkenntnis, dass immer mehr Einflussnahme von außenstehenden Organisationen stattfindet. Vorwiegend jene mit rein juristischem Know-how haben Auswirkungen auf die Abläufe und strukturellen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen.
Ob die Kinder und Jugendlichen und deren Schutz im Vordergrund stehen oder vielmehr die juristischen und rechtlichen Sicherheiten gilt zu hinterfragen. Begrifflichkeiten wie Freiheitsberaubung, Freiheitsbeschränkung, Zwang, aber auch Schutz und Sicherheit werden vermehrt mit sozialpädagogischen Einrichtungen im positiven wie auch negativen Sinne in Verbindung gebracht. Die Freiheit der untergebrachten Jugendlichen ist mitunter wichtiger Bestandteil von Forderungen diverser Kontrollorgane. Diese Arbeit befasst sich mit den gesetzlichen, strukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen und Qualitätsstandards der vollen Erziehung in oberösterreichischen, sozialpädagogischen Einrichtungen und den Auswirkungen und Folgen durch die Einflussnahme externer Kontrollorgane.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärungen und Interferenz mit sozialpädagogischen Einrichtungen
- Schutz und Sicherheit
- Freiheit, Freiheitsentzug und Freiheitsbeschränkung
- Kindeswohl vs. Kindeswohlgefährdung und Vernachlässigung
- Zwang in der Heimerziehung
- Einrichtungsformen der Heimerziehung in Oberösterreich
- Stationäre Vollversorgung
- Krisenbetreuungseinrichtungen
- 50/4 Einstufung und Unterbringung
- Aufsichts- und Prüfungsorgane für sozialpädagogische Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und ihre Einflüsse
- Kinder- und Jugendanwaltschaft
- Aufgaben, Befugnisse und Rechtsgrundlage der KIJA
- Kinderanwaltliche Vertrauensperson für Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen
- Vertretungsnetz
- Aufgaben der Bewohnervertretung
- Rechtsgrundlage und Ablauf für Kinder- und Jugendeinrichtungen
- Einflüsse
- Volksanwaltschaft
- Aufgaben und Rechtsgrundlage
- Befugnisse und Prüfungsschwerpunkte
- Kinder- und Jugendhilfe
- Kinder- und Jugendhilfe der Oö. Landesregierung
- Rechtsgrundlagen
- Aspekte der fachlichen und strukturellen Aufsicht
- Beschreibung des Aufsichtsprozesses
- Sozialarbeiter und fallführende Behörden
- Organisationsübergreifende Kooperationen
- Polizei und Bezirksverwaltungsbehörden
- Kooperationen mit Gesundheitseinrichtungen
- Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen durch die gemeinsame Unterbringungen aufgrund fehlender Ressourcen
- Freiheit, Schutz und Sicherheit am Beispiel der geschlossenen Unterbringung in Deutschland
- Signs of Safety - ein Ansatz für Kinderschutz und Gefährdungsabklärung
- Freiheit vor Schutz und Sicherheit für die Bewohner in sozialpädagogischen Einrichtungen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Rolle externer Kontrollorgane in sozialpädagogischen Einrichtungen in Oberösterreich. Die Arbeit analysiert die Aufgaben, Befugnisse und Auswirkungen dieser Organe auf Bewohner, Mitarbeiter und Träger. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die Balance zwischen Freiheit, Schutz und Sicherheit für Kinder und Jugendliche in der stationären Vollversorgung gestaltet. Die Arbeit befasst sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen, den konkreten Aufgabengebieten der Kontrollorgane, der Interaktion mit den verschiedenen Akteuren im System sowie mit den Auswirkungen der Kontrollmaßnahmen auf die Betroffenen.
- Die Aufgaben und Befugnisse externer Kontrollorgane
- Die Auswirkungen der Kontrollorgane auf Bewohner, Mitarbeiter und Träger
- Die Balance zwischen Freiheit, Schutz und Sicherheit für Kinder und Jugendliche
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Kontrollmechanismen
- Die Interaktion zwischen Kontrollorganen und anderen Akteuren im System
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und stellt die Relevanz der Thematik heraus. Anschließend werden zentrale Begriffe wie Schutz, Sicherheit, Freiheit, Freiheitsentzug, Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung definiert. Das Kapitel beleuchtet auch die unterschiedlichen Formen der Heimerziehung in Oberösterreich, wobei der Fokus auf die stationäre Vollversorgung liegt. Das vierte Kapitel behandelt die verschiedenen Aufsichts- und Prüfungsorgane der Kinder- und Jugendhilfe und ihre Einflussfaktoren. Es werden die Aufgaben, Befugnisse und Rechtsgrundlagen der Kinder- und Jugendanwaltschaft, des Vertretungsnetzes, der Volksanwaltschaft, der Kinder- und Jugendhilfe der Oö. Landesregierung sowie der Sozialarbeiter und fallführenden Behörden im Detail analysiert. In Kapitel 5 werden organisationsübergreifende Kooperationen, insbesondere mit der Polizei und den Bezirksverwaltungsbehörden sowie mit Gesundheitseinrichtungen, beleuchtet. Kapitel 6 befasst sich mit den Auswirkungen fehlender Ressourcen auf die Kinder und Jugendlichen durch gemeinsame Unterbringungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenfeldern Kinder- und Jugendhilfe, sozialpädagogische Einrichtungen, externe Kontrollorgane, Freiheit, Schutz, Sicherheit, Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung, stationäre Vollversorgung, Aufsichtsorgane, Befugnisse, Aufgaben, Auswirkungen, Oberösterreich, Rechtsgrundlagen, Kooperationen, Ressourcen, Deutschland, Signs of Safety.
- Citar trabajo
- Marion Klinser (Autor), 2020, Externe Kontrollorgane in sozialpädagogischen Einrichtungen. Aufgaben, Befugnisse und Auswirkungen auf Bewohner, Mitarbeiter und Träger, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1059615