Den Schwerpunkt meiner Facharbeit lege ich auf das Sachwissen der Sprachentwicklung bei Kindern, die die genetische Besonderheit Down-Syndrom haben. Außerdem stelle ich in einem Vergleich die Unterschiede der Sprachentwicklung zu altersgemäß entwickelten Kindern dar. In meinem Praxisteil werden Fördermöglichkeiten dargestellt, die pädagogische Fachkräfte im Alltag umsetzen können, um Kinder in ihrem Spracherwerb bestmöglich unterstützen zu können.
Das Ziel der Facharbeit ist zu untersuchen, wie der Spracherwerb bei Kindern mit Down-Syndrom verläuft wie dieser im Alltag pädagogisch und professionell gefördert werden kann.
1. Einleitung
1.1 Begründung der Themenwahl für die Facharbeit
Vor Beginn meiner Ausbildung absolvierte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer integrativen sonderpädagogischen Kindergartengruppe. Dabei durfte ich Kinder mit unterschiedlichen körperlichen und geistigen Behinderungen kennenlernen, darunter auch ein Junge mit Down- Syndrom. Schon während dieser Zeit fand ich es interessant, die Entwicklung des Jungen zu beobachten, wobei mir besonders seine Kommunikationsmuster aufgefallen sind. Auch nach diesem Jahr mache ich mir immer wieder Gedanken darüber, wie Kinder mit Down- Syndrom Sprache erlernen und welche Rolle dabei die pädagogische Unterstützung spielt. Aus diesem Anlass habe ich mich dazu entschieden, dieses Thema in meiner Facharbeit aufzugreifen und näher zu untersuchen, um Antworten auf meine Fragen zu bekommen.
1.2 Ziel- und Schwerpunktsetzung
Den Schwerpunkt meiner Facharbeit lege ich auf das Sachwissen der Sprachentwicklung bei Kindern, die die genetische Besonderheit Down- Syndrom haben. Außerdem stelle ich in einem Vergleich die Unterschiede der Sprachentwicklung zu altersgemäß entwickelten Kindern dar. In meinem Praxisteil werden Fördermöglichkeiten dargestellt, die pädagogische Fachkräfte im Alltag umsetzen können, um Kinder in ihrem Spracherwerb bestmöglich unterstützen zu können.
Das Ziel der Facharbeit ist zu untersuchen, wie der Spracherwerb bei Kindern mit Down- Syndrom verläuft wie dieser im Alltag pädagogisch und professionell gefördert werden kann.
1.3 Fragestellung
In meiner Facharbeit gehe ich zum einen der Frage nach, welche Ursachen der Erkrankung zugrunde liegen und welche besonderen Merkmale die Kinder aufzeigen. Zum anderen stelle ich mir die Frage, wie pädagogische Fachkräfte Kinder mit Down- Syndrom im Kindergartenalter in ihrer Sprachentwicklung im Alltag fördern und unterstützen können. Aus den verschiedenen Möglichkeiten der Sprachförde- rungsmaßnahmen möchte ich die praktische Umsetzung im Alltag kennenlernen, um bestmögliche Ergebnisse für die Kinder zu erzielen.
1.4 Darstellung der Vorgehensweise
Die Facharbeit ist in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten Abschnitt werde ich die theoretischen Hintergründe meines Themas erläutern. Dabei gehe ich zunächst auf den Begriff des Down-Syndroms mit seinen Merkmalen ein, bevor ich auf die Sprachentwicklung dieser Kinder thematisiere. Am Ende des Abschnittes wird die Sprachentwicklung eines Kindes mit Down- Syndrom mit der Sprachentwicklung eines altersgemäß entwickelten Kindes verglichen.
Im zweiten Teil der Arbeit stelle ich einen Bezug zur Praxis her, wobei ich verschiedene Methoden aufzeigen werde, mit denen man die Sprachentwicklung im pädagogischen Alltag fördern und unterstützen kann.
Für die Erarbeitung der Themen werden vier Fachbücher, ein Kinderbuch, Unterlagen aus dem Schulunterricht sowie Internetquellen verwendet.
2. Hauptteil
Die theoretische Erarbeitung des Themas
2.1 Das Down- Syndrom
2.1.1 Begriffserklärung
Der Begriff des Down- Syndroms stammt ursprünglich von Langdon Down, der als Arzt und Leiter einer großen Anstalt für Menschen mit geistiger Behinderung tätig war. In einer 1866 veröffentlichten Schrift stellte er die Vermutung auf, dass das Down- Syndrom eine Rückbildung zu einem mongolischen Volksstamm ist, da eine auffällige Lidfalte bei einigen Patienten ein Merkmal ist. Aus dieser Vermutung entstand der Begriff „Mongoloismus“. Dieser Begriff wird heutzutage abgelehnt, jedoch wird dafür in Anerkennung an Landon Down der Begriff Down- Syndrom verwendet. Als weiteres Synonym ist Trisomie 21 bekannt. (vgl. Wilken 2019, S.11)
2.1.2 Ursachen
Das Down- Syndrom ist auf einen Fehler in den Erbanlagen zurückzuführen. Normalerweise besitzt der Mensch 46 Chromosomen, die paarweise angelegt sind. Jeweils die Hälfte der Chromosomen stammen von der Mutter bzw. dem Vater. Die Erbinformationen werden durch zwei Reifeteilungen gleichmäßig auf die entstehenden Keimzellen verteilt. Während dieser Reifeteilungen können Fehlverteilungen der Chromosomen entstehen, wobei sich beide Kopien eines Chromosoms in die gleiche neue Keimzelle einnisten. Diese Keimzelle besitzt im Anschluss 24 anstatt 23 Chromosomen. Von Trisomie 21 spricht man deshalb, weil das Chromosom 21 nicht zwei-, sondern dreimal vorhanden ist. (siehe Anhang S.25, Anl. 1) Das Auftreten des Down- Syndroms kann dabei auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, die unter den Begriffen Freie Trisomie 21, Mosaikstruktur, Translokation und Ätiologische Faktoren bekannt sind. (vgl. Wilken, S. 13ff., Christen 2015)
2.1.3 Merkmale
Kinder mit Down- Syndrom fallen häufig durch ein typisches Aussehen und besondere Verhaltensweisen auf. Unter allen Kindern mit Down- Syndrom ist eine große Ähnlichkeit zu sehen. Dies bedeutet aber nicht, dass all diese Kinder einer homogenen Gruppe zugeordnet werden können. Nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch die Individualität mit den individuellen Merkmalen und Verhaltensweisen müssen berücksichtigt werden. (vgl. Wilken 2019, S. 25f.)
Zu den äußeren Merkmalen zählen beispielsweise die Größe und das Gewicht der Betroffenen. Die Durchschnittskörpergröße bei Menschen mit Down- Syndrom liegt dabei deutlich unter der Norm. Das Gewicht der Betroffenen liegt bei der Geburt unter dem Durchschnitt und schwankt während der Kindheit zwischen Normalgewicht und Übergewicht. Grund dafür ist, dass die Betroffenen einen genetisch bedingten geringen Kalorienbedarf haben und die Regulation von Gewicht und Appetit gestört ist. (vgl. Wilken 2019, S.27)
Des Weiteren ist der Hinterkopf eines betroffenen Kindes oft abgeflacht und meist ist ein rundes Gesicht zu erkennen, in dem die Augen leicht schräg aufwärtsgerichtet sind. Der Mundraum der Kinder ist relativ eng und der Gaumen hoch und schmal, weshalb die Kinder häufig ihren Mund offen haben und die Zunge zu sehen ist. Ein weiteres äußeres Merkmal sind Hände und Füße, die im Verhältnis zum restlichen Körper kürzer wirken, breiter sind und Finger und Zehen verkürzt sind. Die Handinnenfläche wird von einer Linie quer durchzogen, die auch als Vierfingerfurche bezeichnet wird. Zu den nicht sichtbaren Merkmalen zählen angeborene Herz- und Gefäßfehlbildungen, Funktionsbeeinträchtigungen von Ohren und Augen, Fehlbildungen das Magen- Darm- Traktes und orthopädische Probleme wie überstreckbare Gelenke und eine schlaffere Muskulatur. (vgl. Wilken 2019, S. 28f.)
2.1.4 Kognitive Entwicklung
Eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Kindern mit Down- Syndrom spielt die kognitive Entwicklung, da daraus auch die Sprachentwicklung resultiert. Allgemein ist festzustellen, dass die kognitive Entwicklung im Vergleich zu altersgemäß entwickelten Kindern verlangsamt stattfindet. Das kann verschiedene Ursachen, wie beispielsweise ein verlangsamtes Gehirnwachstum oder eine verzögerte Differenzierung des Gehirns, haben. In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass das kognitive Entwicklungstempo bei Kindern mit Down- Syndrom durchschnittlich 50% des Tempos von altersgemäß entwickelten Kindern beträgt. So weisen die Kognition und die Kognitionsentwicklung bei Kindern mit Down- Syndrom auch Besonderheiten auf. Dazu zählen eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne, eine geringe Informationsaufnahme, ein kleines Kurzzeitgedächtnis, das fehlende Speichern von verbalen Wiederholungen und mangelndes Festigen von Erlerntem. (vgl. Giel 2015, S. 60) Seite | 4
2.2 Sprachentwicklung bei Kindern mit Down- Syndrom
2.2.1 Kommunikation, Sprache und Sprechen
Besonders in der Sprachentwicklung bei Kindern mit Down- Syndrom können die Begrifflichkeiten Kommunikation, Sprache und Sprechen nicht als eine Einheit bezeichnet werden. Jeder Begriff wird einzeln betrachten, da jedem eine andere Bedeutung zu Grunde liegt. (vgl. Wilken 2019, S.51) Jedoch müssen alle drei Bereiche interagieren, damit das Kind sprechen lernt.
Wie stark die Veränderungen von Kommunikation, Sprechen und Sprache bei Kindern mit Down- Syndrom sind, muss individuell für jedes Kind betrachtet werden, Dabei spielen die Faktoren der motorisch- funktionalen Fähigkeiten sowie die sozialen und kognitiven Voraussetzungen des Kindes eine Rolle.
Die Kommunikation bei Kindern mit Down- Syndrom entspricht ihrer individuellen körperlichen und geistigen Entwicklung. Allgemein wird festgestellt, dass die Interaktion und Kommunikation oft weniger aktiv ist und das Antwortverhalten des Kindes als undeutlich und verzögert beschrieben werden kann. Auch die geringe Aktivität und das seltene Lautieren des Kindes sind Merkmale. Außerdem ist bei kleinen Kindern mit Down- Syndrom oft der Blickkontakt, der angewendet, jedoch nicht als Mittel des Ausdrucks genutzt wird zu beobachten. Die Kinder zeigen Interesse an Gegenständen und ihrer Umwelt, haben jedoch Probleme beides miteinander zu verbinden. Die Folge davon kann eine Verzögerung einer differenzierten Entwicklung der Objektpermanenz sein. Je älter die Kinder werden, desto besser schaffen sie es, trotz eingeschränkter sprachlicher Möglichkeiten, verständlich und erfolgreich mit anderen zu kommunizieren. (vgl. Wilken 2019, S.53f.)
Betrachtet man die Sprache bei Kindern mit Down- Syndrom, ist von besonderer Bedeutung, dass die sprachlichen Fähigkeiten von den individuellen kognitiven Beeinträchtigungen beeinflusst werden. Da die sprachlichen Kompetenzbereiche meist auf einem unterschiedlichen Niveau sind und eine syndromspezifische asynchrone Entwicklung normal ist, werden viele Kinder mit Down- Syndrom häufig unter ihren kognitiven Fähigkeiten bewertet. Dies kann Unterforderung bei den Kindern führen, die weitreichend zu fehlender Sprachmotivation und Mitteilungsbereitschaft führen. (vgl. Wilken 2019, S.54)
„Es ist davon auszugehen, dass das Sprachverständnis bei Kindern mit Down- Syndrom meistens ihren nonverbalen kognitiven Fähigkeiten entspricht." (Wilken 2019, S.54) Aus diesem Grund ist auch zu erwähnen, dass die Kinder deutlich mehr verstehen als dass sie sprechen können. Dies bedeutet, dass die Fähigkeiten im Sprachverständnis deutlich über denen der Sprachproduktion liegen.
Die größte Schwierigkeit für die Kinder stellt das Sprechen dar. Dafür sind Beeinträchtigungen im Mund, wie motorische und funktionelle Einschränkungen der Lippen und der Zunge und Veränderungen des Gaumens, des Kiefers und der Zähne der Grund. Dazu kommt noch eine zu geringe Muskelspannung im Mundbereich (orofaziale Hypotonie) hinzu, was zum einen Körperfunktionen wie Schlucken und Trinken beeinträchtigt, zum anderen aber auch Auswirkungen auf die Funktionen der Sprechorgane hat. Eine Voraussetzung, um Sprechen lernen zu können, sind die Zungenbewegungen, die für die Lautproduktion benötigt werden. Bei Kindern mit Down- Syndrom ist die Wahrnehmung der Bewegungen im Mundbereich reduziert, weshalb Zungenbewegungen nicht richtig wahrgenommen werden können. Den Kindern fehlt deshalb das Fühlen, Merken und Wiederholen dieser Bewegungen, die normalerweise Voraussetzung für die Sprachproduktion sind. Auch die Sinnesorgane spielen beim Sprechen eine Rolle. So haben Kinder mit Down- Syndrom häufig Probleme mit dem Hören, weshalb den Kindern häufig die Anregung zur Sprechentwicklung fehlt. (vgl. Wilken 2019, S.54) „Je länger und intensiver das Hören beeinträchtigt ist, desto weniger erfolgreich wird die Sprachentwicklung." (Ha- veman 2013, S.84)
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Begriffe Sprache, Sprechen und Kommunikation nur in Zusammenhang mit äußeren Einflussfaktoren und Fähigkeiten gesehen werden können. Dabei beeinflussen die Kognition, gesellschaftliche und kulturelle Aspekte, die Motorik und Sensorik und körperliche und medizinische Aspekte die sprachliche Entwicklung eines Kindes. (vgl. Giel 2015, S.10)
2.2.2 Grundlagen der Sprachentwicklung
Wie im vorhergehenden Punkt beschrieben, interagieren bei der Sprachentwicklung die drei Bereiche Sprache, Sprechen und Kommunikation miteinander, welche die Grundlagen der Sprachentwicklung darstellen.
Die Sprachentwicklung bei Kindern mit Down- Syndrom verläuft bei jedem Kind individuell, da verschiedene Einflussfaktoren wie die kognitive Entwicklung aber auch die allgemeinen Lebens- und Lernbedingungen des Kindes eine Rolle spielen. Aus diesem Grund dienen die folgenden zeitlichen Angaben als Richtwert und Orientierung, jedoch nicht als verlässliche Angaben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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