Interkulturelle Elternarbeit. Theoretische Hintergründe und praxisorientierte Umsetzungsvorschläge


Thèse Scolaire, 2013

17 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhalt

Grundlagen zur interkulturellen Elternarbeit
Basisdaten zum Thema Migration in Deutschland
Motive für Migration im Allgemeinen
Migration aus der Psychologischen und Pädagogischen Sicht
Pädagogische Ansätze
Migration aus der Soziologischen Sicht

Ziele von interkultureller Elternarbeit
Definition von Elternarbeit
Die gesetzliche Grundlage der Elternarbeit
Die Ziele
Allgemeine Ziele
Ziele für eine positive Elternarbeit mit Familien mit Migrationshintergrund

Handlungsbedarf der verschiedenen Ebenen
Leitgedanken zu den Handlungsebenen im Arbeitsfeld Kindergarten

Handlungsebenen der interkulturellen Erziehungs- & Bildungspartnerschaft
Der Träger des Kindergartens
Institution/ Einrichtung im Arbeitsfeld Kindergarten
Das Team
Die einzelne pädagogische Fachkraft – ErzieherInnen
Die Eltern
Das Kind - „Gemeinsam für das Kind“

Methoden zur Umsetzung
Fördergelder
Konzeption
Fortbildungen für das pädagogische Personal
Einsatz von Migrantinnen
Förderung und Akzeptanz der Muttersprache
Dolmetscher
Hospitationen / Transparenz
Interkulturelle Materialien
Willkommenskultur in der Einrichtung
Hausbesuche
Elternmitarbeit
Anmeldegespräch

Grundlagen zur interkulturellen Elternarbeit

„Heimat ist unerlässlich, aber sie ist nicht an Ländereien gebunden. Heimat ist der Mensch, dessen Wesen wir vernehmen und erreichen.“ - Max Frisch

Basisdaten zum Thema Migration in Deutschland

Definition Menschen mit Migrationshintergrund:

Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil. Deutschland ist ein Einwanderungsland (So bezeichnet man ein Land, in dem Einwanderer einen wesentlichen Teil der Bevölkerung stellen)

Im Jahr 2012 betrug die Zahl der Zuwanderer nach Deutschland rund 1 Million. Insgesamt lebten im Jahr 2012 mehr als 7,2 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Wichtigste Herkunftsländer in Deutschland (Stand Ende 2012) sind die Türkei (rund 1,6 Millionen Einwanderer), sowie Polen und Italien mit jeweils rund 530.000 Einwanderern in Deutschland. 1

Motive für Migration im Allgemeinen

Es gab auf der Welt schon immer Gründe für Menschen sich in einer neuen Lebensumwelt niederzulassen, jedoch haben sich diese Gründe im Laufe der Zeit verändert.

So ist einer der häufigsten Gründe in der heutigen Zeit die Arbeitsmigration. Dies Bedeutet eine Wanderung von Menschen zum Zweck der Arbeitsaufnahme. Hierbei kommen die Menschen vorwiegend aus ökonomischen und industriell weniger entwickelten Gebieten zu Gebieten in denen diese Bereiche höher entwickelt sind. Ein ähnlicher Grund für eine Auswanderung in ein neues Lebensumfeld ist die Expertenmigration. Hierbei werden Fachkräfte von Industriestaaten angefordert um aufgrund ihrer Qualifikation und Erfahrung, aber auch ihrer weltweiten Vernetzung Innovationsvorsprünge zu schaffen. Ein nicht wirtschaftlicher Grund für eine Umsiedlung ist die Fluchtmigration bzw. die Elendsmigration. Dies ist keine Freiwillige Art der Migration sie folgt aus Lebensbedrohlichen Umständen wie Kriege, politischen, geschlechtsspezifischen, religiösen und rassistischen Diskriminierung, oder auch Naturkatastrophen. Rechtliche Grundlage hierfür ist die Genfer Flüchtlingskonvention vom 28. Juli 1951. Eine weitere nicht freiwillige Art der Migration ist die Zwangsmigration. Dies bedeutet, eine Vertreibung und sogenannter ethnischer Säuberung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe aus einem Lebensumfeld. Die Urheber der Zwangsmigration sind, die dafür den staatlichen Machtapparat nutzen. Nahezu alle Zwangsmigrationen finden im Zusammenhang mit Kriegen oder Bürgerkriegen statt. Ein weiterer Migrationsgrund der jedoch häufig freiwillig vollzogen wird ist die Migration aus persönlichen Gründen wie zum Beispiel die Liebe zu einer Person in einem anderen Land, Abenteuerlust, Studium oder Familiennachzug.

Migration aus der Psychologischen und Pädagogischen Sicht

„Interkulturelle Pädagogik zielt auf die Anerkennung

der Vielfalt kultureller Identitäten und die Option, „sich vom Eingesperrt-Sein“ in vermeintliche

reine ‚kulturelle Identitäten‘ befreien zu können“ - Dr. Leonie Herwartz-Emden

Pädagogische Ansätze

Die Herausforderung des pädagogischen Ansatzes liegt darin die unterschiedliche Bedeutung der Kulturen für verschiedene Menschen und für ihr Verhältnis zur Welt und zu ihren Mitmenschen Herauszuarbeiten und so die Hindernisse für das Gegenseitige verstehen zu erkennen und abzubauen. Interkulturelle Pädagogik richtet sich nicht nur an Migranten, sondern an alle. Sie hat zum Ziel die Menschen auf eine langfristige Multikulturelle Gesellschaft vorzubereiten und somit zur Entstehung einer auf Gleichheit und Anerkennung beruhenden Gesellschaft beizutragen.

Hierbei ergeben sich folgende Pädagogische Probleme in der Gesellschaft:

- Soziale Konflikte und religiöse Konflikte wie zum Beispiel der bei dem Bau einer Moschee.
- Soziale Ungleichheit, Soziale Benachteiligung sowohl auf der Seite der „Einheimischen“ wie auf der Seite der Immigrierten.
- Fremdenhass und Gewalt, die schon vorher durch Stereotypen und gegenseitigem Misstrauen festgelegt worden ist.
- Unterschiede im kulturellen Zusammenleben, hierbei gibt es oft unterschiede die, wenn sie missverstanden werden als Provokation ausgelegt werden können. Zum Beispiel verschiedene Feiertage an denen bestimmte Rituale ausgeführt werden.
- Unterschiede bei der Auffassung von Menschenrechten und dem Grundgesetz wie zum Beispiel bei Themengebieten wie Religionsfreiheit, Gleichheit der Geschlechter und Familienrecht.

Bildungsprobleme

„Jugendliche mit Migrationshintergrund schneiden in Tests vor allem auch deshalb schlecht ab, weil sie aus Familien mit einem sehr niedrigen sozioökonomischen Status kommen und von Geburt an mit zwei Sprachen konfrontiert werden, die sie beherrschen müssen. Jugendliche mit Migrationshintergrund sind an weiterführenden Schulen unterrepräsentiert, bei Klassenwiederholungen dagegen überrepräsentiert. Aus allen deutschen Schulstatistiken geht hervor, dass im deutschen Schulsystem unter den Schüler(inne)n ausländischer Herkunft die Schüler/innen spanischer und griechischer Herkunft kontinuierlich die erfolgreichsten sind. Schüler/innen italienischer, türkischer und zum Teil auch jugoslawischer Herkunft besuchen hingegen wesentlich häufiger eine Hauptschule, und verlassen das Bildungssystem häufiger als ihre deutschen Mitschüler/innen ohne Lehrabschluss.“ 2

Man geht davon aus, dass ein Grund dieser Unterschiede von der kulturbedingten Haltung gegenüber der Schule im Allgemeinen abhängt.

Migration aus der Soziologischen Sicht

"Wanderung ist Leben und Fortschritt - Sesshaftigkeit ist Stagnation..." - Ernest Georg Ravenstein

Als Migration oder Wanderung bezeichnet die Soziologie den dauerhaften Wechsel des Wohnortes von Menschen im geographischen und/ oder sozialen Raum. Als internationale Migration wird der nationalstaatliche Grenzen überschreitende Wohnsitzwechsel bezeichnet. Die Dauer des Aufenthalts im Ausland ist für den Migrationsbegriff unerheblich, solange es sich dabei nicht um touristisch motivierte Aufenthalte, Nomadentum oder permanenten Wechsel ohne ständige Wohnsitznahme handelt.“ 3

Wieso migrieren Personen aus Soziologischer Sicht:

- Push Faktoren: Bedingungen des Herkunftsortes wie zum Beispiel Bürgerkrieg oder große Armut
- Pull Faktoren: Bedingungen des Aufnahmeortes wie zum Beispiel viele freie Arbeitsplätze oder allgemein großer Wohlstand in der Gesellschaft.

Die Folgen einer Migration aus Soziologischer Sicht:

- Existentielle Unsicherheit und Orientierungsstörungen.
- Eine grenzüberschreitende Migration ist immer mit dem Verlust des eigenen kulturellen und sozialen Bezugssystems verbunden. Die Konsequenzen der Migration sind für den Migranten demnach lange zu spüren, da er sich im Aufnahmesystem komplett neu verorten muss.

Hierzu einige Beispiele:

- Das Verlassen des umfassenden Sinnzusammenhangs sozialer Handlungen durch die Emigration
- Das Verlassen der zugehörigen Sprachgemeinschaft durch die Emigration
- Der Verlust der Berufsrolle durch die Emigration

Ziele von interkultureller Elternarbeit

"Wenn jeder einzelne 'zusammen' vorwärts geht, dann muss man sich um Erfolg nicht kümmern." - Henry Ford

Definition von Elternarbeit

Elternarbeit wird definiert als die Zusammenarbeit von pädagogischen Einrichtungen und Eltern mit dem Ziel, mögliche Spannungen zwischen institutioneller und familiärer Erziehung zu verringern und durch die Unterstützung der Eltern die Erziehungserfolge zu erhöhen.

Die gesetzliche Grundlage der Elternarbeit: § 16 Abs.1 SBG VIII:

„Müttern, Vätern, anderen Erziehungsberechtigten und jungen Menschen sollen Leistungen der allgemeinen Förderung der Erziehung in der Familie angeboten werden. Sie sollen dazu beitragen, dass Mütter, Väter und andere Erziehungsberechtigte ihre Erziehungsverantwortung besser wahrnehmen können. Sie sollen auch Wege aufzeigen, wie Konfliktsituationen in der Familie gewaltfrei gelöst werden können.“ 4

„Erziehungspartnerschaft ist da Ziel, das die Kooperation zwischen Eltern und Erzieherinnen in Kindereinrichtungen leiten soll. Dies verlangt: Familien und Kindergarten öffnen sich füreinander, machen ihre Erziehungsvorstellung transparent und kooperieren zum Wohle der ihrer anvertrauten Kinder. Sie erkennen die Bedeutung der jeweils anderen Lebenswelt für das Kind an und teilen die Verantwortung für die Förderung der kindlichen Entwicklung“ 5

Die Ziele

Durch die Zusammenarbeit soll eine optimale Entwicklung der Kinder entstehen

Allgemeine Ziele

wechselseitige Öffnung

Eltern und Erzieher müssen Zeit finden zum Austausch wichtiger Informationen über

- das Verhalten des Kindes in der Familie und Kindertageseinrichtung
- die Lebenslage der Familie
- die Kindergartensituationen
- Probleme und Belastungen
- Auch sollten die pädagogische Arbeit und die Konzeption der Einrichtung verdeutlicht werden
- welche Methoden werden gewählt
- wie wird der Bildungsauftrag der Erzieherinnen umgesetzt
- wie wird in der Gesamtgruppe gearbeitet
- wie werden einzelne Kinder gefördert

So wird einerseits den Eltern der Lebensbereich „Kindergarten“ transparent gemacht, während andererseits die Erzieherin Einblick in die Familiensituation der ihnen anvertrauen Kinder erlangt und diese in ihrer pädagogischen Arbeit berücksichtigen kann. Erst eine wechselseitige Öffnung ermöglicht der Erzieherin und den Eltern ein Austausch über Erziehungsziele, -stile und –methoden. Daraus entsteht ein gemeinsames Erziehungskonzept. Beide Seiten bilden eine erziehende und bildende Kooperationsgemeinschaft - eine Erziehungspartnerschaft.

Einwirkung auf das Erziehungsverhalten der Eltern

Dies wird durch Gespräche über die Erziehungsziele, -praktiken, -probleme und durch Beobachtungen seitens der Eltern ermöglicht.

Dabei kommt es darauf an:

- das kindliche Erleben und Verhalten zu verdeutlichen
- positive und negative Seiten der Kinder aufzuzeigen
- ihre Individualität zu würdigen
- den Stellenwert der Familienerziehung zu betonen
- Erziehungsfehler anzusprechen

Zur Elternbildung können auch Informationen über altersgemäße Beschäftigungsmöglichkeiten und Förderangebote, über altersentsprechende Spiele, Bücher und Aktivitäten sowie über ein besseres Freizeitverhalten der Familienmitglieder beitragen.

Beratung durch die Erzieherin

Eltern sollen bei Erziehungsschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder damit rechnen können, dass die Erzieherin sie berät. Gemeinsam wird das Verhalten des Kindes analysiert und es werden die Ursachen von Problemen abgeklärt und geeignete Lösungsmöglichkeiten gesucht. Neben der Beratung bei Erziehungsfragen ist auch die Unterstützung bei anderen Familienproblemen ein Ziel der Elternarbeit.

Unterstützung bei anderen Familienproblemen

Je mehr sich Erzieherinnen mit der familialen Lebenslage auseinandersetzten, umso mehr werden sie mit Ehekonflikten, den Folgen von Scheidungen und Alleinerzieherschaft, unbefriedigte Wohnsituation, Folgen von Vorurteilen bei Migranten usw. konfrontiert. Sie müssen für die Schwierigkeiten der Familie Verständnis zeigen, verbale und emotionale Unterstützung bieten und notwenige Hilfsangebote psychosozialer Dienste vermitteln. z.B. Rechtsansprüche, Beratungsstellen hinweisen

Mitarbeit und Mitbestimmung der Eltern

Eltern können in den Kindergartenalltag miteinbezogen werden oder an besonderen Aktivitäten, bei Projekten und Veranstaltungen sowie an deren Planung mitwirken. Die Kinder „erfühlen“ die Beziehung zwischen ihren Eltern und Erzieherinnen. Ist die Beziehung auf einer Basis von Verständnis, Vertrauen und Wertschätzung wirkt sich dieses auf das Verhältnis des Kindes zu der Fachkraft und auf das Explorationsverhalten des Kindes positiv aus.

Ziele für eine positive Elternarbeit mit Familien mit Migrationshintergrund

Ziele für die Eltern

Die Familien bringen ihre Kultur in den Kindergartenalltag mit ein

Die Eltern können z.B. mit den Kindern zusammen Gerichte aus ihrer Kultur kochen, ihren Glauben und Besonderheiten ihres Landes vorstellen

Die Familien fühlen sich in der Einrichtung willkommen und wertgeschätzt Dies ist eine Voraussetzung für eine gute Eingewöhnung und Basis für funktionierende Gespräche zwischen Eltern und Erzieher.

Die Familien haben Vorurteile und Ängste gegenüber deutschen Kindertagesstätten abgebaut

Durch informelle Elternabende oder Gespräche in Eltern Cafés können die Ängste und Vorurteile abgebaut werden. Auch trägt eine Transparenz der alltäglichen Arbeit in der Einrichtung oder eine Hospitation der Eltern dazu bei.

Ziele für das Personal

Die Erzieherin vermittelt zwischen den verschiedenen Kulturen und sensibilisiert andere Familien

Den Erziehern sollte Raum schaffen für Gespräche zwischen den Eltern z.B. in einem Eltern Café, Aktivitäten mit den Eltern und Kindern zusammen anbieten

Regelmäßige Elterngespräche

Die Erzieherin gibt Informationen über den Entwicklungsprozess des Kindes an die Eltern weiter. Dadurch fühlen sich die Eltern einbezogen und wahrgenommen.

Das pädagogische Personal bildet sich durch Fortbildungen weiter

Dadurch erlernen sie neue Methoden, die das Zusammenarbeiten mit Familien mit Migrationshintergrund erleichtern. Sie haben eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Integration. Dadurch erfahren die Eltern erneut, dass Interesse an einer guten Zusammenarbeit besteht.

Handlungsbedarf der verschiedenen Ebenen

„Das Anderssein der anderen als Bereicherung des eigenen Seins begreifen; sich verstehen, sich verständigen, miteinander vertraut werden, darin liegt die Zukunft der Menschheit.“ - Rolf Niemann

Leitgedanken zu den Handlungsebenen im Arbeitsfeld Kindergarten

Neben persönlich erworbenen Fähig-& Fertigkeiten wirken in der interkulturellen Erziehungspartnerschaft auch gesellschaftliche und institutionelle Bedingungen bis in die pädagogische Einrichtung hinein. 6 Die von mir bearbeiteten Handlungsebenen beziehe ich somit auf die AdressatInnen interkultureller Pädagogik - den Träger, die Institution/ Einrichtung, das Team & der einzelnen pädagogischen Fachkraft, den Eltern und auf das Kind selbst. Diese Ebenen stehen in Wechselbeziehung zueinander (Interaktion) und beeinflussen sich zudem gegenseitig. Zudem spielen auch die Bedingungen der Lebenswelt eine wichtige Rolle dabei.

In Bezug auf die einzelnen Handlungsebenen gehe ich zum größten Teil auf die Frage „Was muss auf den einzelnen Ebenen vorhanden sein bzw. geschehen, damit eine interkulturelle Elternpartnerschaft entstehen kann? ein. Grundlage interkultureller Pädagogik sind die Prinzipien der Gleichheit sowie das Prinzip der Anerkennung, was sich auch auf die Erziehungspartnerschaft der Interkulturalität bezieht. 7

Handlungsebenen der interkulturellen Erziehungs- & Bildungspartnerschaft

Der Träger des Kindergartens

Für eine gut funktionierende interkulturelle Erziehungspartnerschaft besteht von seitens des Trägers die Möglichkeit, den gezielten Einsatz von pädagogischem Fachpersonal mit Migrationshintergrund umzusetzen. Dies ist vor allem in größeren Stadtteilen bzw. Städten von Vorteil, in denen die Migrationsraten meist höher sind. Solche pädagogischen Fachkräfte verfügen über eine „spezielle“, eigene Erfahrung in Bezug auf Migrationserfahrungen aber auch im sprachlichen Bereich, da diese meist bilinguale Fähigkeiten aufweisen. Zudem kann beispielsweise der religiöse Familienhintergrund ein wichtiger „Türöffner“ in Bezug auf Eltern mit Migrationshintergrund, als auch auf deutsche Eltern haben. So können die ausländischen Eltern sich eventuell mit der pädagogischen Fachkraft austauschen, was auch auf der bilingualen Ebene stattfinden kann. Die deutschen Eltern können neue Kompetenzen daraus entwickeln, sich mit dem Fachpersonal mit Migrationshintergrund auseinandersetzen und neue Erfahrungen im Bereich der Interkulturalität gewinnen. Doch nicht nur für die Eltern ist der Einsatz von pädagogischem Fachpersonal mit Migrationshintergrund von großer Bedeutung, sondern auch für die Klientel im Kindergarten, den Kindern.

Der Einsatz von Fördergeldern ist ebenfalls ein nennenswerter Aspekt der interkulturellen Erziehungspartnerschaft. So können diese beispielsweise für Deutschkurse für die Eltern eingesetzt werden, um eine wichtige Grundlage für die tägliche Kommunikation und das damit verbundene Verständnis schaffen zu können.

[...]


1 (Statistisches Bundesamt, 2010)

2 (Zwahlen, 2003)

3 (Wikipedia)

4 (Sozialgesetzbuch, 2012)

5 (Textor, 1996)

6 Vgl. (Leisau, 2006)

7 Vgl. (Auernheimer, 2003)

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Interkulturelle Elternarbeit. Theoretische Hintergründe und praxisorientierte Umsetzungsvorschläge
Note
1,0
Auteur
Année
2013
Pages
17
N° de catalogue
V1060005
ISBN (ebook)
9783346474384
Langue
allemand
Mots clés
Elternarbeit, Interkulturelle Pädagogik, Interkulturelle Erziehung, Interkulturelle Elternarbeit
Citation du texte
Irina Riederle (Auteur), 2013, Interkulturelle Elternarbeit. Theoretische Hintergründe und praxisorientierte Umsetzungsvorschläge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060005

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