Die allgemeine Geschichtsschreibung beinhaltet zumeist lediglich eine Betrachtung des Lebens und des Wirkens der Männer, obwohl auch die Frauen im Hintergrund wichtige Rollen einnehmen. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die gesellschaftspolitische Lage der Frauen in der griechischen Antike zu betrachten und zu untersuchen, wie sich diese im Laufe der Jahrhunderte, vom Archaikum bis zum Hellenismus, verändert. Die Arbeit widmet sich dabei ausschließlich den weiblichen Angehörigen des Bürgertums einer Polis, was eine Auseinandersetzung mit der Lage der Sklavinnen, Hetären und Fremden ausschließt.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt in der Beschreibung der Situation der athenischen Bürgerinnen aus der klassische Epoche, wobei besonders auf das Verhältnis der Frauen zur athenischen Demokratie eingegangen wird. Um ein möglichst vollständiges Bild von der Entwicklung der gesellschaftlichen Stellung und Funktion der Frauen zu erlangen, werden zudem die weiblichen Ausbildungs- und Betätigungsmöglichkeiten in der archaischen und hellenistischen Epoche beschrieben.
Im Oberpunkt „Gesellschaftliche Einweisung der gehobenen weiblichen Bevölkerung im Archaikum am Beispiel des Mädchenkreises um Sappho von Lesbos“ soll zunächst skizziert werden, wie sich die gesellschaftliche Ausgangssituation gestaltet. Anschließend wird anhand der Einweisung junger Mädchen durch Sappho von Lesbos exemplarisch dargestellt, welche Fertigkeiten und Kenntnisse Mädchen der höheren Kreise erlernen müssen, um den
gesellschaftlichen Anforderungen zu entsprechen.
Im nachfolgenden Gliederungspunkt „Politische Rolle der Frauen im klassischen Zeitalter“ wird anhand dreier Unterpunkte zunächst die schrittweise Entwicklung der athenischen Demokratie beschrieben. Anschließend folgt eine Skizzierung des gesellschaftlichen Abstiegs der Bürgerinnen durch den Wandel der Aristokratie zur Demokratie, wobei auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Aspekte der Frauenleben zur Zeit der Demokratie eingegangen wird.
Im letzten Unterpunkt wird untersucht, inwiefern Bürgerinnen noch durch die Partizipation an religiösen Frauenfesten und -kulten am gesellschaftlichen Leben teilhaben können.
Im letzten Teil der Arbeit wird abschließend die Frage behandelt, wie sich die soziale und politische Lage der Bürgerinnen, hinsichtlich ihrer Bildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, mit dem Aufkommen der Monarchie im Hellenismus verändert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Gesellschaftliche Einweisung der gehobenen weiblichen Bevölkerung im Archaikum am Beispiel des Mädchenkreises um Sappho von Lesbos
- 3. Politische Rolle der Frauen im klassischen Zeitalter
- 3.1 Entwicklung der Demokratie im antiken Athen
- 3.2 Zurückdrängung der Frauen aus der Politik während der Blütezeit der Demokratie
- 3.3 Weibliche Beteiligung an der Gesellschaft durch Kult und Religion am Beispiel der Thesmophorien in Athen und der Arkteia in Brauron
- 4. Veränderung des gesellschaftlichen Standes der Frauen durch die Staatsform der Monarchie im Hellenismus
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftspolitische Lage der Frauen des Bürgertums in der griechischen Antike vom Archaikum bis zum Hellenismus. Der Fokus liegt auf der Entwicklung ihrer Stellung und der Veränderungen im Laufe der verschiedenen Epochen. Die Arbeit konzentriert sich auf Athen, da hier die Quellenlage am besten ist.
- Gesellschaftliche Einweisung von Frauen im Archaikum
- Politische Rolle von Frauen im klassischen Athen
- Einfluss der athenischen Demokratie auf die Stellung der Frauen
- Bedeutung von Religion und Kult für die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen
- Veränderung der Frauenrolle im Hellenismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungslücke, die diese Arbeit schließt, indem sie die gesellschaftspolitische Lage der Frauen in der griechischen Antike untersucht, und zwar ausschließlich die Frauen des Bürgertums. Die Arbeit fokussiert auf die Entwicklung von der archaischen Epoche bis zum Hellenismus, wobei der Schwerpunkt auf der klassischen Epoche in Athen liegt. Es wird ein hermeneutischer Ansatz mit fachgebundener Literatur verwendet.
2. Gesellschaftliche Einweisung der gehobenen weiblichen Bevölkerung im Archaikum am Beispiel des Mädchenkreises um Sappho von Lesbos: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftliche Einweisung von Frauen der oberen Schicht im archaischen Griechenland, insbesondere in der attisch-ionischen Region. Es wird das Beispiel des Mädchenkreises um Sappho von Lesbos herangezogen, um die Ausbildung und die Vermittlung standesgemäßen Verhaltens zu veranschaulichen. Sappho, eine wohlhabende Frau, unterrichtete junge Mädchen aus adligen Familien in Musik, Tanz, Gymnastik und den Anforderungen an eine gebildete Frau der Gesellschaft. Dieser Unterricht umfasste auch die Vermittlung von Werten, Normen und Legenden ihrer Kultur und war darauf ausgerichtet, die Mädchen für ihre zukünftige Rolle in der Gesellschaft vorzubereiten.
3. Politische Rolle der Frauen im klassischen Zeitalter: Dieses Kapitel analysiert die politische Rolle von Frauen im klassischen Athen im Kontext der Entwicklung der Demokratie. Es beschreibt zunächst die Entwicklung der athenischen Demokratie und zeigt anschließend den zunehmenden Rückzug von Frauen aus dem politischen Leben auf. Die Arbeit untersucht die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Aspekte des Lebens athenischer Bürgerinnen während der Blütezeit der Demokratie. Trotz des politischen Ausschlusses wird die weiterhin bestehende Teilhabe von Frauen am gesellschaftlichen Leben durch die Partizipation an religiösen Festen und Kulten, wie den Thesmophorien und der Arkteia, beleuchtet.
4. Veränderung des gesellschaftlichen Standes der Frauen durch die Staatsform der Monarchie im Hellenismus: Dieses Kapitel untersucht, wie sich die soziale und politische Lage der Frauen, insbesondere ihre Bildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, mit dem Aufkommen der Monarchie im Hellenismus verändert hat.
Schlüsselwörter
Griechische Antike, Frauen, Gesellschaftspolitik, Archaikum, Klassisches Zeitalter, Hellenismus, Athen, Demokratie, Sappho, Religion, Kult, Bildung, Erziehung, Geschlechterrollen.
Häufig gestellte Fragen zu: Gesellschaftspolitische Lage der Frauen im antiken Griechenland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die gesellschaftspolitische Lage der Frauen des Bürgertums im antiken Griechenland, vom Archaikum bis zum Hellenismus. Der Fokus liegt auf der Entwicklung ihrer Stellung und den Veränderungen in den verschiedenen Epochen, wobei Athen aufgrund der besseren Quellenlage im Mittelpunkt steht.
Welche Zeiträume werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die archaische, klassische und hellenistische Epoche des antiken Griechenlands.
Welche Regionen werden betrachtet?
Der Schwerpunkt liegt auf Athen, da hier die Quellenlage am besten ist. Das Kapitel über die Einweisung von Frauen im Archaikum bezieht sich auch auf die attisch-ionische Region, mit dem Beispiel des Mädchenkreises um Sappho von Lesbos.
Welche Aspekte der Frauenrolle werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die gesellschaftliche Einweisung von Frauen, ihre politische Rolle (oder deren Fehlen), den Einfluss der athenischen Demokratie auf ihre Stellung, die Bedeutung von Religion und Kult für ihre gesellschaftliche Teilhabe und die Veränderungen ihrer Rolle im Hellenismus.
Wie wird die gesellschaftliche Einweisung von Frauen im Archaikum dargestellt?
Das Kapitel zum Archaikum verwendet den Mädchenkreis um Sappho von Lesbos als Beispiel. Es wird gezeigt, wie wohlhabende Frauen junge Mädchen aus adligen Familien in Musik, Tanz, Gymnastik und anderen Fertigkeiten unterrichteten, um sie auf ihre Rolle in der Gesellschaft vorzubereiten.
Welche Rolle spielten Frauen im klassischen Athen?
Im klassischen Athen waren Frauen politisch weitgehend ausgeschlossen. Das Kapitel beschreibt den Rückzug von Frauen aus dem politischen Leben im Kontext der Entwicklung der athenischen Demokratie. Trotzdem nahmen sie weiterhin am gesellschaftlichen Leben teil, vor allem durch die Partizipation an religiösen Festen und Kulten wie den Thesmophorien und der Arkteia.
Wie veränderte sich die Lage der Frauen im Hellenismus?
Das Kapitel zum Hellenismus untersucht die Veränderungen der sozialen und politischen Lage der Frauen mit dem Aufkommen der Monarchie, insbesondere im Hinblick auf ihre Bildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Konkrete Details zu diesen Veränderungen werden jedoch nicht im Inhaltsverzeichnis oder den Zusammenfassungen genannt.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet einen hermeneutischen Ansatz mit fachgebundener Literatur.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Griechische Antike, Frauen, Gesellschaftspolitik, Archaikum, Klassisches Zeitalter, Hellenismus, Athen, Demokratie, Sappho, Religion, Kult, Bildung, Erziehung, Geschlechterrollen.
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- Myrthe Prell (Autor), 2021, Wandel der gesellschaftspolitischen Lage der Bürgerinnen in der griechischen Antike. Vom Archaikum bis zum Hellenismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1060953