Nah- und Fernaufnahmen in Filmen. Der Einfluss von Einstellungsgrößen auf die Emotionsstärke


Hausarbeit, 2020

19 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Zusammenfassung

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Theoretischer Hintergrund Methode

Ergebnisse

Diskussion

Abstract

This paper investigates the influence of film clips which were shot either in close-ups or remote recording on the emotional intensity. For this purpose, 32 film clips were recorded that showed the facial expression of an actor with the aim of inducing happiness or sadness. The clips were shot in both, close-ups, and remote recording. The hypotheses were: 1. Close-ups lead to a stronger emotional intensity; 2. There is no difference in the value of the emotion induction for happiness and sadness; 3. Female subjects perceive emotions more strongly than male subjects. In the study the subjects were instructed to watch a 15 seconds film clip. Afterwards the subjects were asked which emotion they felt and to assess how strong they felt it based on a Likert-Scale. The results showed that close-ups lead to a significant higher emotionality. No significant difference was found between female and male subjects in terms of emotionality. Also, no difference was found in the value of the emotion’s happiness and sadness.

Zusammenfassung

Diese Studie untersuchte den Einfluss von Filmclips aus Nah- bzw. Fernaufnahmen auf die empfundene Emotionsstärke. Dazu wurden 32 Filmclips aufgenommen, die den Gesichtsausdruck eines Schauspielers zeigten mit dem Ziel Freude oder Trauer zu induzieren. Die Clips wurden sowohl in Nah- als auch in Ferneinstellungen aufgenommen Die Hypothesen sahen wie folgt aus: 1. Nahaufnahmen führen zu einer stärkeren emotionalen Stärke; 2. es bestehen keine Unterschiede in der Emotionsinduktion zwischen Trauer und Freude; 3. Weibliche Versuchspersonen empfinden Emotionen stärker als männliche Versuchspersonen. Die Versuchspersonen wurden instruiert die jeweils 15sekündigen Filmclips anzusehen. Dabei hat jede Versuchsperson jeden Filmclip in randomisierter Reihenfolge gesehen. Nach jedem Clip wurden die Versuchspersonen gebeten anzugeben welche Emotion sie fühlen und mithilfe einer Likert-Skala einzuschätzen, wie stark diese ausgeprägt ist. Die Ergebnisse zeigten, dass Nahaufnahmen zu einer signifikant höheren Emotionalität führten. Weibliche Versuchspersonen zeigten im Vergleich mit männlichen Versuchspersonen keine signifikant höhere Emotionalität. Auch zwischen den Emotionen Trauer und Freude in der Emotionsinduktion konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

KEYWORDS: Nahaufnahmen, Fernaufnahmen, Einstellungsgröße, Emotionsinduktion, Freude, Trauer, Emotionsstärke, happiness, sadness, camera perspective, close-up

Ein Hinweis vorab: Aus Gründen der Leserfreundlichkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten dennoch gleichermaßen für beide Geschlechter.

Einleitung

Streamingdienste wie Netflix erfreuen sich in den letzten Jahren an immer wachsenden Nutzerzahlen. Sowohl Serien als auch Filme dienen als Zeitvertreib und schaffen es immer wieder die Menschen in ihren Bann zu ziehen. Wir lassen uns von den Emotionen mitreißen und sind in der Lage sie so tief mit zu empfinden, als wären es unsere Eigenen. Häufig schaffen später auch kleinste Stimuli diese Emotionen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Doch wie schaffen es Filmemacher so gezielt Emotionen zu induzieren? Dafür kommen diverse Techniken zum Einsatz, welche unter anderem verschiedene Einstellungsgrößen einbeziehen. Emotionale Filmszenen, welche Empathie hervorrufen sollen, werden häufig aus einer Naheinstellung aufgenommen. So wird der Fokus ganz auf die Mimik der Schauspieler gelenkt und die Umgebung spielt keine Rolle mehr (Platinga, 2004, S.20).

Ziel dieser Arbeit wird es sein empirisch zu untersuchen, ob es Unterschiede in der Stärke der Emotionsinduktion von Trauer oder Freude gibt im Hinblick darauf, ob dargebotene Filmclips in einer Nah- oder Ferneinstellung aufgenommen wurden.

Theoretischer Hintergrund

Emotionen sind komplex und nicht einheitlich definierbar. Es existieren viele Theorien darüber wie viele definiert werden (Ortony & Turner, 1990). Nach Schm idt--Atzert et al. (2014) stimmen Forscher über Freude, Trauer, Furcht und Wut als Basisemotionen überein, während über die Zugehörigkeit von Ekel, Scham und Überraschung noch oft diskutiert wird. Sie sind hinsichtlich ihres mimischen Ausdrucks universell. Paul Ekman zählt alle der sieben genannten Emotionen zu den Basisemotionen (Ekman, 2010). Menschen drücken ihre Emotionen häufig aus, indem sie ihre Intensität beschreiben (Beispiel: ich bin trauriger als gestern”). Die emotionale Intensität bzw. -stärke ist genauso wie die Emotion selbst nicht einheitlich zu definieren und kann so von jedem anders empfunden werden (Peacocke, 2015). Sie wird als quantitative Größe mit metrischer Struktur beschrieben (Goto & Schäfer, 2017). Nach Pekrun und Bühner (2014) kann die Emotionsstärke vor allem durch Selbstberichte in Form von Ratingskalen (Beispiel: 0=gar nicht bis 7=sehr stark) gemessen werden.

Bei der Emotionsinduktion können nach Izard 4 unterschiedliche Systeme unterschieden werden. Diese sind auf den folgenden Systemstufen wirksam. Um Emotionen auslösen zu können, benötigt man das neuronale System. Es bildet zeitgleich die Basis für alle anderen Systeme. Zum Auslösen der Emotionen trägt ebenso das sensumotorische System bei. Dies geschieht über somatomotorische Efferenzen und somästhetische Reafferenz. Die Regulation der Emotionen steuert das motivationale System. Hier werden Schmerz und verschiedene Antriebe, wie Hunger, ausgelöst. Zuletzt sorgt das kognitive System dafür, dass Emotionen über Attributionen, Bewertungen und Gedächtnisprozesse aktiviert werden können (Janke, Schmidt-Daffy und Debus, 2008, S.209).

Emotionen lassen sich im Labor über 7 unterschiedliche Mechanismen induzieren. Dazu gehören Filmausschnitte, Bilder, Musik, Velten-Aussagen, Imagination und Erinnerung an eigene emotionale Erlebnisse und körperliche Veränderungen. Am wirkungsvollsten ist die Induktion durch Filmausschnitte. Hierbei können positive oder negative Stimmungen sowie spezifische emotionale Zustände ausgelöst werden. (Brandstätter, Schüler, Puca und Lozo, 2013 S.572-590). Filmemacher schaffen es mit Filmsets eine gewünschte Zielemotion erfolgreich zu induzieren (Hewig et al., 2005). Allerdings sind nicht nur die Filmausschnitte von Bedeutung, sondern auch weitere Faktoren wie der Kontext, in dem diese gesehen werden (Kaltwasser et. al, 2019) oder die jeweilige Persönlichkeit der Betrachter (Kosir, Odic, Tasic & Tkalcic, 2011). Überdies gibt es auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Hinblick auf die Emotionserleben. Laut Opwis (2015) erleben Frauen unter anderem die Emotionen Trauer, Freude und Angst nach dem Schauen von Filmen intensiver und drücken sie ausdrucksvoller aus.

Der in Hinblick auf die Emotionsinduktion in Filmen schon oft untersuchte Aspekt ist die Filmmusik (Cohen, 2001; Parke, Chew & Kyriakakis, 2007). Eschrich, Münte und Altenmüller fanden 2008 heraus, dass Filmmusik, die positive Emotionen auslöst besser erinnert wird als Musik, die keine Emotionen auslösen. Weitere Studien haben herausgefunden, dass vor allem das Zusammenspiel von Musik mit Filmausschnitten eine Rolle spielt. Baranowski und Hecht (2016) haben die Rolle von Filmmusik bei der Bewertung von Gesichtsausdrücken in Filmen erforscht. Es wurde herausgefunden, dass fröhliche Musik das Urteil eines fröhlichen Gesichtsausdruckes verstärkte. Zudem hat eine zum visuellen Inhalt kongruente Musik eine emotionsverstärkende Wirkung zur Folge (Rosenfeld, 2017). Neben der Filmmusik werden auch durch verschiedene Farbabstufungen bestimmte Emotionen und Stimmungen hervorgerufen. So tragen dunkle Blautöne in Horrorfilmen beispielsweise dazu bei, Angst zu induzieren (Cinco, 2019).

Auf visueller Ebene können außerdem Kameraparameter zur Emotionsinduktion verändert werden. Diese schließen unter anderem die Kamerabewegung, die Kameraperspektive und die Einstellungsgröße ein und können genrespezifisch analysiert werden (Staiger, 2008, Heimdahl et. al, 2016).

Dayan, Barliya, de Gelder, Hendler, Malach und Flash unterscheiden in ihrer Studie von 2018 zwischen lokalen und globalen Bewegungen. Globale Kamerabewegungen werden als kontinuierliche große Bewegungen beschrieben, welche die ganze Szene bewegen. Sie ähneln denen, die Menschen erfahren, wenn sie sich selbst bewegen. Lokale Bewegungen sind Bewegungen von Objekten oder Menschen direkt, ohne dass sich die Kamera dabei bewegt. Es wurde herausgefunden, dass globale Kamerabewegungen, aber auch in geringerem Maße lokale Bewegungsinformationen für die Aktivierung der emotionsregulierenden Areale verantwortlich sind.

Kameraperspektiven haben einen großen Einfluss darauf, wie Menschen wahrgenommen werden (z.B. Landström & Granhag, 2008). „Die Kameraperspektive (auch Kamerastandpunkt, Kameraachse) bestimmt, aus welchem Blickwinkel die Kamera eine Person oder ein Objekt filmt.“ (KG Media factory, Roeding, 2019). Man unterscheidet bei den Kameraperspektiven in Normalsicht, Aufsicht (Extremform: Vogelperspektive) und Untersicht (Extremform: Froschperspektive) (Staiger, 2008). Die Kameraperspektive kann die Interpretation des Charakters und der Szene beeinflussen. Darsteller werden als besonders vertrauenswürdig eingestuft, wenn sie auf Augenhöhe (Normalsicht) gefilmt werden und weniger vertrauenswürdig, wenn sie von oben (Aufsicht) oder unten (Untersicht) gefilmt werden. Die Kameraperspektive hat keinen Einfluss auf die Einschätzung der wahrgenommenen Attraktivität und der allgemeinen Persönlichkeitseinschätzung der Darsteller (Baranovski & Hecht, 2017, Sätteli, 2010).

Die Kameraperspektive ist klar von der Einstellungsgröße zu unterscheiden. „Die Nähe oder Distanz zum gezeigten Objekt wird mit der Kategorie der Einstellungsgröße beschrieben“ (Staiger, 2008, S.9). Man kann zwischen verschiedenen Einstellungsgrößen unterscheiden. Diese bezeichnet man als Weit-, Totale, Halbtotale, Amerikanisch, Halbnah-, Nah-, Groß- und Detaileinstellung (Staiger, 2008). Es gibt eine Korrelation zwischen Einstellungsgrößen von Filmszenen und ihrer Aufnahmedauer. Mit zunehmender Nähe zum gefilmten Objekt nimmt die Länge der Aufnahmen ab. Dies liegt daran, dass die Gesichter und deren Emotion in Nahaufnahmen schneller erkannt werden und damit kürzere Aufnahmen zur Wahrnehmung ausreichen (Cutting & Armstrong, 2016). Cutting und Armstrong unterschieden 2016 in ihrer Studie zwischen 7 Einstellungsgrößen, welche wie folgt bezeichnet werden: extreme long shot, long shot, medium long shot, medium shot, medium close-up, close-up, extreme close-up. Sie stimmen mit den oben genannten deutschen Begriffen in der Reihenfolge überein. Je näher die Einstellungsgröße, desto schneller wird die entsprechende Emotion einer Person auf Bildern erkannt. Die Wertigkeit (positiv/negativ) der Emotion spielt dabei keine Rolle. Eine Ausnahme stellen dabei der „extreme close up“ und „close up“ dar. Bei diesen nimmt die Reaktionszeit zu, da die Betrachter mehrere Fixierungen vornehmen müssen um Augen und Mund erkennen und interpretieren zu können. Die Reaktionszeit ist im „medium close up“ am schnellsten, da hier die Hintergründe nicht stören und das Gesicht in einer einzigen Fixierung wahrgenommen und interpretiert werden kann (Cutting & Armstrong, 2016).

Kritisch zu betrachten ist, dass bei den angeführten Studien nicht zwischen der Stärke der ausgelösten Emotionen unterschieden wird. Dies bedarf weiterer Forschung. Zudem missten Cutting und Armstrong (2016) nur die Reaktionszeit des Erkennens positiver/negativer Emotionen im Zusammenhang mit der Einstellungsgröße und verwendeten ausschließlich Standbilder aus Filmen.

Um diese Forschungslücke zu füllen beschäftigen wir uns in der vorliegenden Arbeit mit der Forschungsfrage: Haben Nah- bzw. Fernaufnahmen einen Einfluss auf die Stärke der Emotionalität in Hinblick darauf, ob Freude oder Trauer induziert wird?

Angesichts der bisherigen Forschungsergebnisse lauten die Hypothesen wie folgt:

1. Nahaufnahmen rufen eine stärker ausgeprägte Emotion hervor als Fernaufnahmen
2. Es bestehen keine Unterschiede in der Emotionsstärke zwischen Trauer und Freude
3. weibliche Versuchspersonen empfinden Emotionen stärker als männliche Versuchs­personen

Methode

1) Akquise der Versuchspersonen

Es wurden 122 Versuchspersonen (Vpn) rekrutiert. Dafür wurden Aushänge an Berliner Universitäten sowie Hochschulen angebracht. Des Weiteren wurden über einen Verteiler E-Mails an die Studierenden verschickt. Es wurde beschrieben, dass das Experiment sich mit dem Einfluss der Augenfarbe auf die wahrgenommene Emotionsstärke beschäftige. Für die Teilnahme bekamen Psychologiestudierende eine Versuchspersonenstunde angerechnet, andere erhielten keine Vergütung.

2) Stichprobe

Mithilfe der a priori Poweranalyse mit einer Power von 0,8 und einer Effektstärke von 0,5 (Psychometrica, W. Lenhard & A. Lenhard, 2016) wurde eine Stichprobengröße von 102 Vpn berechnet (G*Power3.1, Buchner, Erdfelder, Faul & Lang). Da man mit zum Teil fehlenden Werten rechnen muss, werden auf die 102 Vpn etwa 20% dazu gerechnet, um den Einfluss dieser möglichst gering zu halten. Die Vpn waren zwischen 18 und 35 Jahre alt und Studierende Berliner Universitäten oder Hochschulen. Voraussetzung für die Teilnahme war es lese-, schreib- und sehfähig zu sein sowie die deutsche Sprache fließend zu beherrschen. Außerdem sollten sie möglichst keine psychischen Störungen haben, um diese als mögliche Störvariable für die Emotionsinduktion auszuschließen (Fuchs, 2013). Vor der Untersuchung wurde Geschlecht, Alter, höchster Bildungsgrad und Studienfach erhoben. Die Datenaufnahme erfolgte über 3 Monate.

3) Stimulus Material

Ob eine Vpn eine psychische Störung aufweist, wurde mit dem Mental Health Inventory Test (MHI-5) erfasst (Version aus: Bullinger, Kirchberger & Ware 1995). Dieser besteht aus 5 Fragen, die auf einer 6-stufigen Likert Skala beantwortet werden. Im Nachhinein wurde dieser ausgewertet. Alle Vpn, welche über einen Grenzwert von 21 fallen (Rumpf, John, Meyer & Hapke 2001), wurden der Stichprobe im Nachhinein entnommen. Die Vpn wurden darüber aufgeklärt, dass dieser Test keine fachliche Diagnose darstellt und es dennoch wichtig ist sich an einen psychologischen Psychotherapeuten, einen entsprechenden Facharzt oder Diagnostiker zu wenden.

Da auch die Persönlichkeit einen Einfluss auf die Emotionsinduktion hat (Kosir, Odic, Tasic & Tkalcic, 2013), wird sie in Form des Hamburger Persönlichkeitsinventar (HPI) Fragebogen (Andresen, 2002) als Variable mit in die Untersuchung aufgenommen. Insgesamt wurden 32 Filmclips (a 15 Sekunden) gezeigt. Dabei handelt es sich um stumme Filmszenen, in denen der Gesichtsausdruck einer Person gezeigt wurde. Es waren je 8 Clips für „Nah-Trauer“, „Nah-Freude“, „Fern-Trauer“ und „Fern-Freude“. Um den Einfluss des Geschlechts ausschließen zu können, wurden bei jeder der vier Möglichkeiten vier Clips mit weiblichen und vier Clips mit männlichen Schauspielern aufgenommen.

Zur Aufnahme der Filmszenen wurde das Kameramodell Canon EOS R (mirrorless) mit Vollformatsensor (engl: full frame sensor) und 4K-Bildauflösung (Größenordnung von 4000 Pixeln) verwendet. Videos wurden im klassischen Seitenverhältnis von 16:9 gefilmt. Es wurde das Objektivmodell: Canon RF 24-105mm F4L IS USM verwendet. Die Nah- und Ferneinstellungen wurden wie folgt moduliert.

Nahaufnahmen: Blende: f/16, Brennweite: 105mm, ISO: 3200, Shutter Speed: 1/50 Fernaufnahmen: Blende: f/4, Brennweite: 24mm, ISO: 200, Shutter Speed: 1/50 Die Kamera stand bei beiden Einstellungen 1,70m von den Schauspielern entfernt und wurde auf Augenhöhe (Normalsicht) eingestellt. Die Ferneinstellung entspricht einem full shot (besondere Form der Halbtotale), bei der der gesamte Körper der Schauspieler zu sehen ist. Die Naheinstellung entspricht einem Portrait (Halbnah-Einstellung), bei der man den Körper der Schauspieler etwa bis zur Hüfte sehen kann. Die Szenen wurden vor einem weißen Hintergrund aufgenommen, um Verzerrungen in der Emotionsinduktion durch viel Unordnung im Hintergrund zu vermeiden (Cutting & Armstrong, 2016).

4) Design

Die Untersuchung erfolgte im 2x2 within subject Design (Messwiederholungsdesign). Bei der unabhängigen Variable 1 handelt es sich um die Emotionen Freude und Trauer. Die unabhängige Variable 2 sind die Nah- und Ferneinstellungen. Es wurde der Effekt auf die wahrgenommene Emotion und Emotionsstärke gemessen Jede Vpn erhält alle vier Versuchsbedingungen. Sie sehen demnach die Nah-Freude-Clips, die Nah­TrauerClips, die Fern-Freude-Clips und die Fern-Trauer-Clips in jeweils randomisierter Reihenfolge.

5) Durchführung

Um die Anwesenheit anderer Menschen als Störvariable ausschließen zu können (Kaltwasser et. Al, 2019), wurden den Vpn nach der Rekrutierung ein Termin zugewiesen, sodass immer nur eine Person zu einem bestimmten Zeitraum erschien. Am jeweiligen Tag wurde die Vpn durch den Versuchsleiter in einen Raum der Hochschule Fresenius geführt. Die Wände waren weiß und es befand sich nur ein Tisch, ein Stuhl und ein Computer mit einer Bildschirmgröße von 27 Zoll im Raum. Dieser stand 1 Meter von der Stuhllehne entfernt. Es folgte eine kurze Instruktion durch den Versuchsleiter mit der Anweisung die Filmclips aufmerksam anzusehen. Dieser verließ anschließend den Raum. Die Dauer der Durchführung betrug im Schnitt eine Stunde. Die Vpn füllten zuerst den HPI Fragebogen zur Erfassung der Persönlichkeit und den MHI-5 für psychische Störungen am PC aus. Es wurden anschließend die 32 Videoclips abgespielt. Nach jedem Videoclip wurde ein Emotionsfragebogen am PC beantwortet, der aus zwei Fragen bestand: 1. Welche Emotion spüren Sie? 2. Wie stark fühlen sie diese Emotion? Bei der 1. Frage standen die 7 Basisemotionen zur Auswahl. Die Beantwortung der 2. Frage erfolgte auf einer 7-stufigen Likert Skala (0= gar nicht, 1= sehr wenig, 2= wenig, 3= eher wenig, 4= mittelmäßig, 5= eher stark, 6= stark, 7= sehr stark). Anschließend wird durch den Versuchsleiter die Stärke der empfundenen Ablenkung für die Vpn beurteilt. Die Antwortmöglichkeiten reichen auf einer Likert-Skala von 1 = keine Ablenkung bis 5= sehr starke Ablenkung. Nach dem Experiment wurden die Vpn über den wahren Untersuchungsgegenstand aufgeklärt, um die berufsethischen Richtlinien des Berufsverbandes deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. (2016) einzuhalten. Nach der Untersuchung wurden alle persönlichen Daten der Vpn gelöscht.

6) Auswertung der Daten

Die Auswertung der Daten erfolgte anhand der Statistik und Analyse Software PSPP. Das Alpha-Niveau wurde auf 0,05 festgelegt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Nah- und Fernaufnahmen in Filmen. Der Einfluss von Einstellungsgrößen auf die Emotionsstärke
Note
1,0
Autor
Jahr
2020
Seiten
19
Katalognummer
V1061021
ISBN (eBook)
9783346478726
ISBN (Buch)
9783346478733
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Nahaufnahmen, Fernaufnahmen, Einstellungsgröße, Emotionsinduktion, Freude, Trauer, Emotionsstärke, happiness, sadness, camera perspective, close-up
Arbeit zitieren
Josy Herrmann (Autor:in), 2020, Nah- und Fernaufnahmen in Filmen. Der Einfluss von Einstellungsgrößen auf die Emotionsstärke, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1061021

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Nah- und Fernaufnahmen in Filmen. Der Einfluss von Einstellungsgrößen auf die Emotionsstärke



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden