Das Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, dass die Verringerung der Treibhausgase innerhalb der durch den EU-EHS regulierten Sektoren nicht nur funktioniert, sondern darüber hinaus auch noch zu geringen Kosten führt. Des Weiteren wird gezeigt, dass die übrigen 60 % der europäischen Treibhausgasemissionen nur sehr schleppend reduziert werden. Die Themenstellung dieser Arbeit leitet sich aus genau dieser Divergenz ab. Zum einen existiert ein funktionierendes Instrument, aber zum anderen wird dieses Instrument nur für 40 % der Emissionen eingesetzt. Somit stellt sich die Frage, wie etwaige Weiterentwicklungsmöglichkeiten des EU-EHS aussehen könnten. Diese Möglichkeiten werden aufgezeigt und neben der ökonomischen Wirkungsweise auch auf ihre politische Umsetzbarkeit hin untersucht.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrer Bewerbungsrede am 16.07.2019 einen "European Green Deal" an. Dieser wurde am 11.12.2019 veröffentlicht und beinhaltet unter anderem auch das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 (Europäische Kommission, 11.12.2019). Letztlich bedeutet dies, Europa wäre der erste Kontinent, auf dem genauso viel Treibhausgase emittiert werden würden, wie gleichzeitig durch Wälder, Böden und anderes absorbiert werden könnte. Für diesen Transformationsprozess ist es unerlässlich, ein Instrument einzusetzen, welches neben einer kosteneffizienten Wirkungsweise auch ökologisch treffsicher ist. Mit dem europäischen Emissionshandelssystem (EU-EHS) hat die EU seit dem Jahr 2005 ein solches Instrument etabliert. Durch dieses werden mehr als 11 000 energieintensive Anlagen (in der Stromerzeugungs- und der verarbeitenden Industrie) sowie der innereuropäische Flugverkehr reguliert. Dieses System deckt damit ca. 40 % der europäischen Treibhausgasemissionen ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der Umweltokonomik
- Klimawandel
- Naturliche Wirkungszusammenhange des Klimawandels
- Anthropogener Klimawandel
- Chancen und Risiken des Klimawandels
- Marktversagen durch externe Effekte
- Wirkungsweise von extern Effekten
- Treibhausgasemissionen als externer Effekt
- Internalisierungsmoglichkeiten
- Klimaschutz als globales offentliches Gut
- Einteilung von Gutern
- Effiziente Bereitstellung von offentlichen Gutern
- Umweltpolitische Instrumente
- Grundlagen eines Emissionsrechtehandels
- Statische Effizienz
- Dynamische Effizienz
- Alternative Umgangsmoglichkeiten
- CO2-Steuer
- Auflagen
- Klimapolitische Ziele und Emissionsentwicklung
- Internationale Klimaschutzziele
- Kyoto-Protokoll
- Pariser Klimaschutzabkommen
- Die europaische Umsetzung
- Emissionsentwicklung in Europa
- Europaischer Emissionsrechtehandel (EU-EHS)
- Allgemeines zum EU-EHS
- Zuteilung von Zertifikaten
- Cap und Emissionsentwicklung
- Zertifikateuberschuss
- Preisentwicklung
- Verteilung der Zertifikate an die Mitgliedsstaaten
- Weiterentwicklungsmoglichkeiten des EU-EHS
- Vermeidungskosten
- Upstream und Downstream
- Mindestpreis, Hochstpreis und Preisbander
- Ausweitungsoptionen
- Globaler Emissionshandel
- EU-weite Ausweitung
- Ausweitung mittels Opt-in Verfahren
- Separate nationale Emissionshandelssysteme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Weiterentwicklungsmoglichkeiten des Europaischen Emissionsrechtehandels (EU-EHS) und deren okonomische Bewertung sowie politische Umsetzbarkeit. Sie analysiert die Funktionsweise des EU-EHS, beleuchtet die Herausforderungen, die durch den Zertifikateuberschuss und die Preisentwicklung entstehen, und stellt verschiedene Ausweitungsoptionen vor, um die Kosteneffizienz und okologische Treffsicherheit zu verbessern.
- Okonomische Bewertung der EU-EHS-Reform
- Bewertung von Ausweitungsoptionen des EU-EHS
- Analyse der politischen Umsetzbarkeit von Reformmaßnahmen
- Bedeutung von Preissignalen fur die Emissionsreduktion
- Vergleichende Analyse von Emissionsrechtehandel und CO2-Steuer
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Grundlagen der Umweltokonomik: Dieses Kapitel beleuchtet die naturlichen Wirkungszusammenhange des Klimawandels und die okonomischen Folgen, insbesondere das Marktversagen durch externe Effekte und die Charakteristik von Klimaschutz als offentliches Gut.
- Kapitel 3: Umweltpolitische Instrumente: Dieses Kapitel beschreibt die theoretischen Grundlagen eines Emissionsrechtehandels, beleuchtet die statische und dynamische Effizienz, und stellt alternative Umweltpolitik-Instrumente wie die CO2-Steuer und Auflagen dar.
- Kapitel 4: Klimapolitische Ziele und Emissionsentwicklung: Dieses Kapitel gibt einen Ub¨ erblick ub¨ er die internationalen Klimaschutzvertrage, die europaische Umsetzung und die Emissionsentwicklung in Europa. Es analysiert die sektorspezifische Regulierung in Europa und zeigt die Unterschiede zwischen den EU-EHS-Sektoren und den ESD-Sektoren.
- Kapitel 5: Europaischer Emissionsrechtehandel (EU-EHS): Dieses Kapitel stellt den EU-EHS vor, beschreibt die Zuteilung von Zertifikaten, die Cap-Entwicklung und die Emissionsentwicklung, beleuchtet den Zertifikateuberschuss, analysiert die Preisentwicklung und zeigt die Verteilung der Zertifikate an die Mitgliedsstaaten auf.
- Kapitel 6: Weiterentwicklungsmoglichkeiten des EU-EHS: Dieses Kapitel beleuchtet die Vermeidungskosten, den Unterschied zwischen Upstream- und Downstream-Ansatz, diskutiert Mindestpreise, Hochstpreise und Preisbander, und stellt verschiedene Ausweitungsoptionen des EU-EHS vor.
Schlüsselwörter
Europaischer Emissionsrechtehandel, EU-EHS, Klimawandel, Umweltokonomik, externe Effekte, offentliche Guter, CO2-Bepreisung, Emissionsreduktion, Kosteneffizienz, okologische Treffsicherheit, Carbon-Leakage, Ausweitungsoptionen, Mindestpreis, Hochstpreis, Preisbander, Upstream, Downstream, politische Umsetzbarkeit, internationale Klimaschutzabkommen.
- Citar trabajo
- Christoph Zörb (Autor), 2020, Der Europäische Emissionsrechtehandel und seine Weiterentwicklung. Ökonomische Bewertung und politische Umsetzbarkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1061327