Auf etwa 21,5 % soll sich der Anteil der über 60-Jährigen in der Weltbevölkerung nach Berechnungen der UN bis 2050 erhöhen. Im Jahre 1950 lag dieser Anteil noch bei 8 %. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeigt sich ein Mangel an Nachwuchsfachkräften, während sich gleichzeitig immer mehr Menschen in ihren Ruhestand begeben. In Anbetracht des demografischen Wandels
gewinnt daher die digitale Transformation zunehmend an Bedeutung. In den letzten Jahren wurde vor allem Digitalisierung betrieben, indem Daten, die vorher in analoger Form vorlagen, in digitale Daten umgewandelt wurden.
Bei der digitalen Transformation sollen standardisierte Prozesse, die aktuell noch manuell von Angestellten ausgeführt werden, zukünftig automatisiert erfolgen. Erweiterungen der Bestands-/Altsysteme, die dazu führen, dass Aufgaben automatisiert übernommen werden, erscheinen dabei als sinnvolle Unterstützung und Entlastung. Allerdings kann eine solche Erweiterung
aufgrund von nicht mehr vorhandenem Wissen zu den schon eingesetzten Systemen nicht immer vollzogen werden, da beispielsweise die ursprünglichen Entwickler nicht mehr im Unternehmen sind. Alternativ kann die Realisierung eines von Grund auf neuen Programmes in Betracht gezogen werden. Diese Alternative wird jedoch aufgrund von Zeitmangel oder fehlenden Geldes oft wieder verworfen.
An dieser Stelle sollen die Möglichkeiten von „Robotic Process Automation“, kurz RPA, ansetzen. Obwohl sich aus dem Begriff das Wort „Roboter“ herleiten lässt, wird nicht, wie möglicherweise anzunehmen, ein Roboter, den man aus Fertigungen der Autoherstellung kennt, sondern eine Software eingesetzt. Diese Softwareroboter können regelbasierte und repetitive digitale Aufgaben übernehmen. Unter Anwendung weiterer Technologien können die Softwareroboter darüber hinaus sogenannte
„Machine-Learning-Fähigkeiten“ besitzen. Dadurch können sie sich selbst in eine Umgebung einarbeiten und ihre Effizienz mit jeder Ausführung eines Prozessdurchlaufes steigern. Die einfachste Art der RPA-Bots (Bot: Kurzform von Roboter), die Teil einer RPA-Software sind, kann durch die Unternehmen in kurzer Zeit mit Hilfe des Einsatzes von vorkonfigurierten Bausteinen verwendet werden. Diese Bots bedienen entweder Schnittstellen zu bereits bestehenden Programmen oder können darüber hinaus vollständige Bearbeitungsprozesse ersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ausgangssituation
- 1.2. Zielsetzung und Methodik der Bachelorarbeit
- 1.3. Aufbau der Bachelorarbeit
- 1.4. Aktueller Forschungsstand
- 2. Was ist Robotic Process Automation?
- 2.1. Wichtige Begriffe
- 2.2.1. Definition von RPA
- 2.2.2. RPA-Software
- 2.2.3. RPA-Arten
- 2.2.3.1. Attended RPA-Bots
- 2.2.3.2. Unattended RPA-Bots
- 2.2.4. Artefakt
- 2.2.5. Happy-path
- 2.2.6. Exception handling
- 2.3. Technische Sicht
- 2.4. Unternehmerische Sicht
- 2.5. Prozessuale Sicht
- 3. Anwendungsbeispiele aus der Praxis
- 3.1. Back Office Tätigkeiten
- 3.2. Frontend-Assistenten
- 3.3. Web-Automatisierung
- 3.4. Migration
- 4. Ergebnisauswertung
- 4.1. Einführung & Entwicklung
- 4.1.1. Idee, Konzeption und Realisierung
- 4.1.2. Workshops, Schulungen, Training und Wissenstransfer
- 4.1.3. Umsetzung und Investition
- 4.2. Einsatz & Skalierung
- 4.2.1. Kosten
- 4.2.2. Einsparungen & Vorteile
- 4.2.3. Nachteile & Grenzen
- 4.3. Auswirkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Robotic Process Automation (RPA) in bestehenden Prozesslandschaften und untersucht dessen Auswirkungen auf verschiedene Arbeitsbereiche. Im Fokus steht die Analyse von Anwendungsbeispielen aus dem Web, der Migration, dem Backoffice und dem Frontoffice, um die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen der RPA-Technologie zu beleuchten. Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis für den Einsatz von RPA zu schaffen und zu evaluieren, ob und unter welchen Bedingungen RPA eine sinnvolle Investition darstellt.
- Einsatzgebiete von RPA in verschiedenen Arbeitsbereichen
- Auswirkungen von RPA auf Prozesse und Arbeitsabläufe
- Kosten- und Nutzenfaktoren von RPA-Systemen
- Herausforderungen und Limitationen der RPA-Technologie
- Zukünftige Entwicklungen und Trends im Bereich der RPA
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit befasst sich mit der Einleitung und dem aktuellen Forschungsstand zur Thematik der Robotic Process Automation. Kapitel 2 definiert RPA und erläutert wichtige Begriffe wie RPA-Software, RPA-Arten, Artefakte, Happy-path und Exception handling. Außerdem werden technische, unternehmerische und prozessuale Sichtweisen auf RPA beleuchtet. In Kapitel 3 werden praxisnahe Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Bereichen vorgestellt und analysiert, wie RPA eingesetzt werden kann, um Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Die Ergebnisse der Analyse werden in Kapitel 4 zusammengefasst und bewertet, um die Auswirkungen von RPA auf verschiedene Kennzahlen zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Thematik der Robotic Process Automation (RPA) und behandelt Themen wie Automatisierung von Geschäftsprozessen, digitale Transformation, Anwendungsbeispiele in der Praxis, Kosten-Nutzen-Analyse, Effizienzsteigerung, Herausforderungen und Limitationen der RPA-Technologie. Weitere wichtige Begriffe sind Software-Roboter, RPA-Bots, Attended und Unattended RPA, Happy-path, Exception handling, und verschiedene Einsatzgebiete von RPA in verschiedenen Arbeitsbereichen.
- Citar trabajo
- Moritz Brühl (Autor), 2021, Der Einsatz und die Auswirkung von Robotic Process Automation (RPA) in bestehenden Prozesslandschaften, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064441