Der Fokus dieser Arbeit wird sich wortwörtlich auf die „wikingische“ Lebensweise beziehen; nämlich um die Wikinger, die ihre Heimat verließen, um neue Welten zu entdecken, nach Reichtümern zu suchen und diese auch mit Gewalt an sich zu reißen, Handel zu betreiben und um Lebensräume zu besiedeln. Diese Arbeit versucht möglichst differenziert einen Überblick zu schaffen, und versucht weniger die „Wikinger“ als eine ethnologische Gruppe zu fassen, sondern als ein allgemein skandinavisches Phänomen dieser Zeit. Wichtig ist hier auch vor allem zu betrachten, dass wir in diesen 300 Jahren zentrale Veränderungen wahrnehmen.
Die vielen fremden Kulturen, die die Wikinger kennenlernten, brachten unzählige neue Einflüsse und enorme Reichtümer nach Skandinavien. Auch die kulturelle Entwicklung veränderte sich rapide. Zu Beginn der Wikingerzeit herrschten eine Vielzahl von heidnischen Kleinkönigen, Häuptlinge oder Jarle über ein einziges Tal, einen Fjord oder eine kleine Gebirgsregion. In binnen von drei Jahrhunderten bildeten sich drei riesige Königreiche mit wachsenden Zentralmächten. Diese Zeit ist geprägt von unzähligen Machtkämpfen zwischen Kleinkönigen, Häuptlingsaufständen und -zusammenschlüssen, bis hin zu Königskriegen, die die Herrschaftsgebiete wieder neu teilten oder diese unter ganz neuer Herrschaft stellten. Die Staatenbildung von Dänemark, Schweden und Norwegen ist ein langer Prozess, der in dieser Zeit entscheidend geprägt wurde, sodass gegen 1200 n. Chr. die Grenzen gegenseitig weitgehend anerkannt wurden.
Ziel dieser Arbeit ist es, einem Überblick über die Zeit zwischen 800 und 1200 n. Chr. zu schaffen. Der Fokus ist vor allem auf die Ursachen und Gründe für die Veränderung der „wikingischen“ Lebensweise gesetzt. Zunächst werden die Rahmenbedingungen wie die Etymologie des Begriffes und die Quellenlage behandelt. Im folgenden Kapitel werde ich mich vor allem zunächst auf die möglichen Ursachen und Voraussetzungen für die Wikingerzeit konzentrieren, um anschließend die wikingische Expansion nach Richtungen kurz zu erläutern. Auch der Charakter der Expansion wird hier geklärt, und ob ein allgemeiner Phasenablauf erkennbar ist. Teil 3 beschäftigt sich mit dem wichtigsten Punkt dieser Arbeit, nämlich dem Ende der Wikingerzeit, dessen Ursachen und Folgen. Dort werde ich auf die Christianisierung und die erstarkenden Königsherrschaften eingehen, die wie allgemein bekannt, die größten Faktoren für das Ende der Wikingerzeit sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in den Themenkomplex
- Der Begriff Wikinger
- Problematik der Begrifflichkeit
- Quellenlage
- Motive und Voraussetzungen der wikingischen Expansion
- Die wikingische Expansion
- Charakter der Expansion: Einzelplünderung, organisierte Kriegsführung und Kolonisation?
- Das Ende der Wikingerzeit
- Christianisierung
- Erstarkende Königsherrschaft
- Andere Einflüsse für das Ende der Wikingerzeit
- Handel
- Mobilität
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Ursachen und Folgen der Veränderungen in der „wikingischen“ Lebensweise im Zeitraum von 800 bis 1200 n. Chr. Der Fokus liegt insbesondere auf der Analyse der Gründe, die zum Ende der Wikingerzeit führten, sowie auf der Rolle des Handels in diesem Prozess.
- Die Etymologie und Problematik des Begriffs „Wikinger“
- Die Motive und Voraussetzungen der wikingischen Expansion
- Die Christianisierung und die erstarkenden Königsherrschaften als zentrale Faktoren für das Ende der Wikingerzeit
- Der Einfluss des Handels auf die Entwicklung der Wikingerzeit
- Die Bedeutung kultureller und gesellschaftlicher Veränderungen im Wandel der „wikingischen“ Lebensweise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Rezeption und die Klischees im Zusammenhang mit dem Begriff „Wikinger“. Es werden unterschiedliche Definitionen und Herkunftsableitungen des Begriffs „Wikinger“ diskutiert, sowie die Quellenlage für die Forschung.
Kapitel 2 untersucht die Motive und Voraussetzungen der wikingischen Expansion. Es beleuchtet die geografischen Ausdehnungen der Expansion und analysiert den Charakter der wikingischen Aktivitäten, insbesondere die Rolle der Einzelplünderung, der organisierten Kriegsführung und der Kolonisation.
Kapitel 3 konzentriert sich auf das Ende der Wikingerzeit. Es untersucht die Rolle der Christianisierung und der erstarkenden Königsherrschaften sowie den Einfluss weiterer Faktoren wie dem Handel und der Mobilität auf die Veränderungen der „wikingischen“ Lebensweise.
Schlüsselwörter
Wikingerzeit, Wikinger, Expansion, Christianisierung, Königsherrschaft, Handel, Mobilität, kulturelle Veränderungen, Skandinavien, Quellenlage, Etymologie, Lebensweise, Geschichte.
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- Alina Paul (Author), 2021, Wikinger sein am Ende des 10. Jahrhunderts - Das Ende eines Traums?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1064608