Stellen Sie sich vor, Sie stehen an der Seite von Marcus Licinius Crassus, einem der reichsten und ehrgeizigsten Männer Roms, als er seinen Blick über den Euphrat und in das Herz des Partherreiches richtet. Was trieb diesen Mann, der bereits Konsul gewesen war und den Sklavenaufstand des Spartacus niedergeschlagen hatte, zu einem solch riskanten Unterfangen? War es schlichte Gier nach noch mehr Reichtum, der Wunsch nach militärischem Ruhm, der ihm bisher verwehrt geblieben war, oder eine Mischung aus beidem? Diese packende historische Untersuchung enthüllt die komplexen Motive hinter Crassus' verhängnisvollem Partherfeldzug, einem Feldzug, der in einer der vernichtendsten Niederlagen der römischen Geschichte gipfelte. Tauchen Sie ein in das politische Intrigenspiel des späten Römischen Reiches, wo das Erste Triumvirat unter der Oberfläche brodelte und die Rivalität zwischen Crassus, Pompeius und Caesar die Geschicke der Republik lenkte. Verfolgen Sie Crassus' militärischen Werdegang, von seinen ersten Erfahrungen unter Sulla bis zur Niederschlagung des Spartacusaufstandes, und bewerten Sie, ob seine Fähigkeiten ausreichten, um eine solch gefährliche Expedition zu führen. Analysiert werden die strategischen und taktischen Fehler, die zu der verheerenden Schlacht von Carrhae führten, in der Crassus und ein Großteil seiner Armee ihr Leben ließen. Ergründen Sie die Frage, ob dieser Krieg aus römischer Sicht überhaupt gerechtfertigt war (<em>bellum iustum</em>) und welche Rolle religiöse Vorzeichen und abergläubische Ängste bei dem Scheitern des Feldzuges spielten. Untersucht werden die politischen und militärischen Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich, die Rolle Armeniens und die interne Dynamik der parthischen Armee. Schließlich wird die Frage beantwortet, welche Konsequenzen Crassus' Niederlage für die politische Zukunft Roms hatte, insbesondere im Hinblick auf den aufkommenden Konflikt zwischen Caesar und Pompeius. Eine fesselnde Erzählung über Ehrgeiz, Macht, militärisches Versagen und die unvorhergesehenen Folgen persönlicher Entscheidungen im Kontext einer der faszinierendsten Epochen der Weltgeschichte. Schlüsselwörter: Crassus, Partherfeldzug, Carrhae, Römisches Reich, Spartacus, Triumvirat, Pompeius, Caesar, Partherreich, bellum iustum, römische Geschichte, Militärgeschichte, Schlacht, Sulla, Syrien, Euphrat, Militärtaktik, römische Armee.
Crassus Partherfeldzug
1. Einleitung
Bevor wir uns der Schlacht bei Carrhae zuwenden, in welcher Crassus eine der schlimmsten Niederlagen in Roms Geschichte hinnehmen mußte, werfen wir einen kurzen Blick auf Crassus Werdegang, seine politische Karriere streifend, da sie erklärt wie Crassus überhaupt in die Position kam die Provinz Syrien zu erhalten und damit die Möglichkeit hatte den Partherfeldzug zu beginnen. Kein Bild des Crassus ist vollständig ohne die Erwähnung seines unermeßlichen Reichtums und die Frage nach finanziellem Gewinn kann möglicherwiese Licht auf die Motivation des Crassus werfen, sich auf ein Abenteuer einzulassen in dem er sein Leben verlor. Beleuchtet werden sollen Crassus militärischer Werdegang und die Frage ob seine militärische Erfahrung für einen Feldzug gegen die Parther ausreichend war. Die Frage ob dieser Krieg nach römischen Rechtsverständnis gerecht war oder ein bellum iniustum vorlag , ist nicht unerheblich, war doch eine Niederlage geradezu die Konsequenz aus einem bellum iniustum. Weiterhin soll versucht werden den Grund für die Niederlage in der Schlacht und die hohen Verluste auf dem verheerenden Rückzug des Crassus herauszuarbeiten, bei dem er selbst sein Leben verlor.
Die Literatur zu Crassus ist erstaunlich dünn gesät, war Crassus doch eine der schillerndsten Persönlichkeiten Roms. Die hauptsächlich genutzte Quelle ist Plutarch: vitae parallelae, die in einer Übersetzung vorlag, welche die ursprüngliche Einteilung verwarf. Deshalb konnten in den Fußnoten lediglich Seitenzahlen angegeben werden. Der zweite antike Schriftsteller der herangezogen werden sollte ist Appian der leider nicht zur Verfügung stand. Deshalb mußte ich mich beim erstellen der Arbeit auf Plutarch und Dio`s römische Geschichte die sich wenn auch nicht ganz so intensiv wie Plutarch, mit dem Partherfeldzug des Crassus befaßt.
Sehr hilfreich waren die Zeitschriftenaufsätze von Francis Smith und K. Regling die sich ausführlich, teilweise auch kontrovers, mit der Schlacht bei Carrhae befaßt haben.
2. Eine kurze Biographie
Marcus Licinius Crassus wurde vermutlich 115 v. Chr. Geboren. Seine Familie gehörte zu politisch einflußreicheren Familien der römischen Nobilität. . Die Kenntnisse über seine Vorfahren sind lückenhaft, jedoch scheint der politische Einfluß der Familie weit zurück zu reichen, wir wissen , daß C. Licinius Varus 236 v. Chr. Konsul und dessen Sohn P. Licinius Varus 208 v. Chr. Praetor war.1
Sein Vater P. Licinius Crassus war 97 v. Chr. Konsul, 89 v. Chr. Zensor. Seine ersten militärischen Erfahrungen machte Crassus bereits unter diesem, welcher in Spanien siegreich gegen die Lusitanier kämpfte. Zweifellos machte er auch im Bundesgenossenkrieg mit.2 Zu den reicheren Familien gehörte M. Licinius Crassus jedoch offenbar nicht. So lebte Crassus mit seinen zwei verheirateten Brüdern zusammen und nach dem Tod des Restes der Familie, die in den unter der Herrschaft der Konsulen Cinnas und Marius umkamen, verfügte Crassus über lediglich 7.200.000 Sesterzen.3 Er floh nach Spanien und verbarg sich in einer Höhle („The reminder of the story of Crassus`s stay in Paciaecus`s cave as related by Plutarch clearly seems more to be romantic fiction than historical fact...“4 ). Nach dem Tod Cinnas sammelte er in Spanien eine kleine Armee und kehrte nach Rom, nachdem er sich in Afrika mit Metellus Pius vereinigt hatte, zurück.5 Hier kämpfte er an der Seite Sullas, wo er in mehreren Schlachten militärische Erfahrung sammelte. „ Der blutige Bürgerkrieg zwischen Sulla und den Anhängern des Marius war die hohe Schule der Kriegskunst für so manchen jungen Römer..., haben sich unter Sullas Feldzeichen Crassus und Pompeius ausgezeichnet, der erste in der Schlacht am Collinischen Tore “6 Hier bei der Schlacht am Collinischen Tor, in der Sulla unter Bedrängnis geraten war und kurz vor einer Niederlage stand7, indem sein Hauptfeld hart bedrängt und in Auflösung begriffen war, konnte Crassus die Situation retten, indem er mit dem rechten Flügel der Schlachtordnung, welcher unter seinem Kommando stand, nicht nur standhielt sondern zur Offensive überging und siegreich den Feind bis in die Nacht verfolgte und entscheidend schlug.8 Nach diesem glänzenden Sieg und damit dem Sieg Sullas, wendete sich Crassus der Vermehrung bzw. Begründung seines Vermögens zu, und stellte sich durch schamlose Bereicherung vorläufig ins politische Abseits.
„Der erbitterte Cinnagegner hatte sich tapfer für Sulla geschlagen, dann aber die Möglichkeit der Proskription so schamlos ausgenutzt, daß er zwar zum reichsten Mann Roms aufgestiegen war, politisch aber noch von Sulla desavoiert war.“9
Im Jahr 70 v. Chr. wurden Crassus und Pompeius zu Konsuln gewählt. Das Konsulat war durch Rücknahme etlicher Gesetze die durch Sulla erlassen worden waren gekennzeichnet. So stärkten sie z.B. das Volkstribunat, lösten die umstrittene Geschworenenfrage und konnten auch den Ritterstand mit der staatlichen Ordnung aussöhnen.10
2.1. Spartacus
Zur Niederschlagung des Spartacus-Aufstandes wurde Crassus mit einem prokonsularischem Imperium ausgestattet11. Seine erste Handlung bestand darin die Disziplin wiederherzustellen. Er tat dies, indem er jeden 10. Soldaten der Einheiten welche bei den vorangegangenen Schlachten gegen Spartacus geflohen waren hinrichten ließ.12 Diese Form der Disziplinierung, Dezimierung genannt, scheint überaus grausam und hart, wurde jedoch in der römischen Legion bei Feigheit oder Desertation nicht nur von Crassus angewendand.13 Es gelang ihm die Aufständischen in den Südzipfel Italiens abzudrängen, wo ihnen der Übergang nach Sizilien von C. Verres blockiert wurde, und sie durch den Bau einer Sperrlinie einzuschließen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es Spartacus schließlich in einer stürmischen Winternacht 71 v. Chr. mit einem Teil seiner Mitkämpfer auszubrechen.14 Auf Crassus Anregung hin rief der Senat Pompeius aus Hispanien zur Hilfe, um die Aufständischen vom Norden her anzugreifen. Prokonsul M. Terentius Lucullus sollte den Hafen von Brundisium sichern , um eine Einschiffung des Spartacus zu verhindern.
Nachdem es Crassus gelungen war die durch Uneinigkeit aufgeteilten Truppen des Spartacus in mehreren Schlachten zu schlagen, gelang es Pompeius den Rest der Aufständischen, die sich fliehend nach Norditalien bewegten und noch ca. 5000 Mann stark waren, zu vernichten.15
Pompeius, dessen Anteil am Sieg über Spartacus doch relativ gering war, hatte er doch lediglich die Reste der von Crassus besiegten Sklaven vernichtet, beanspruchte den Sieg für sich, indem er behauptete, daß derjenige den Krieg gewonnen habe, der den Feind vernichtet hat.16 Hier wurde sicherlich die Grundlage für die spätere Konkurrenz des Crassus zu Pompeius gelegt. „Zwischen Crassus und Pompeius bestanden keine guten Beziehungen, Crassus war darüber verbittert, daß Pompeius den Sieg über die Sklaven sich selbst zugeschrieben und damit die militärische Leistung des Crassus geschmälert hatte.“17
Pompeius erhielt für seinen Sieg über Spanien, und nicht für seinen Sieg über Spartacus, einen Triumphzug18, Crassus für seinen Sieg über das Sklavenherr eine Ovatio. Ob Crassus sich deshalb zurückgesetzt oder nicht genug gerühmt fühlte, wie Plutarch es andeutet19 ist nicht ganz klar, fest steht dennoch, daß Crassus für die Niederschlagung eines Sklavenaufstandes keinen Triumphzug erwarten konnte.
„Triumphs could only be celebrated by commanders who had defeated hosts in a battle and increased the empire. Triumphs were not given for civil wars, or for simply recovering what already belonged to the Roman people. In view of the altitude towards a victory over slaves, it was a considerable mark of destinction that Crassus was allowed a celebration at all.“20
2.2. Das Konsulat von Crassus und Pompeius
Im Jahr 70 v. Chr. wurden Crassus und Pompeius zu Konsuln gewählt. Das Konsulat war durch Rücknahme etlicher Gesetze die durch Sulla erlassen worden waren21 gekennzeichnet. Sie hoben die unter Sulla erlassenen Beschränkungen des Volstribunats auf22, so konnten die Volkstribune insbesondere wieder Anträge stellen ohne diese vorher durch den Senat genehmigen zu lassen, wie auch das von Sulla erlassene Amtsverbot für ehemalige Volkstribunen.23 Die zweitwichtigste Maßnahme war die Wiedereinführung der Censur, welche die beiden Amtsträger (die beiden Konsuln des Jahres 72 v. Chr.) sogleich nutzten indem sie den Senat von 64 unbotmäßigen Senatoren säuberten.24
Weiterhin lösten sie die umstrittene Geschworenenfrage und es gelang ihnen auch den von Sulla zurückgesetzten Ritterstand wieder mit der staatlichen Ordnung auszusöhnen.25 Dann zerstritten sich die beiden Konsuln und da das römische Staatsrecht besagt, daß bei Uneinigkeit zweier Konsuln das Vetorecht des anderen genügt, um neue Eingaben des anderen zu blockieren kann das Konsulat nicht mehr sehr aktiv gewesen sein.26 Das Zerwürfnis zwischen den beiden muß tief gewesen sein, denn trotz eines durch einen
Mann aus dem Ritterstand herbeigeführten Versöhnungsversuches (der Ritter sagte Juppiter sei ihm im Traum erschienen und hätte verlangt, daß sich die beiden versöhnen sollen, bevor ihre Amtszeit ausläuft) hielt die Feindschaft an.27 Dann wird es ruhiger um Crassus. Er wird noch Zensor, ein Amt das er „völlig ohne eine Wichtigkeit“28 bekleidet. Die Verschwörung des Catalina ging ohne größere Wirren an Crassus vorbei, auch wenn er durch die Aussage eines Zeugen belastet wurde, und so auch auf ihn Verdacht fiel.29
2.3. Das erste Triumvirat
Das erste Triumvirat wurde auf Initiative Caesars geschlossen.30 Caesar, der sich um das Konsulat bewerben wollte, brauchte um seine Ziele zu erreichen Unterstützung von diesen beiden mächtigen Männern. (Crassus wegen seiner finanziellen Resourcen und Pompeius wegen seiner großen Gefolgschaft31 )32 Es gelang Caesar die beiden zur Zusammenarbeit zu bewegen. Crassus Motivation sich am Triumvirat zu beteiligen lag darin begründet, daß er sich einerseits Anhebung seiner politischen Stellung und andererseits die Absicherung seiner wirtschaftlichen Interessen versprach.33
In Lucca trafen sich die drei mächtigsten Männer Roms erneut, um das Bündnis, welches sich „...allen Anfechtungen des innenpolitischen Ränkespiels zum Trotz gehalten.34 hatte. In einer geheimen Unterredung beschlossen Sie, daß „Caesar das Kommando der Armee behalten sollte, und Pompeius und Crassus wollten suchen andere Provinzen und Kriegsheere für sich zu bekommen. Das zum Durchsetzung dieser Ziele notwendige Konsulatsamt für Crassus und Pompeius wurde durch Wahlmanipulation und mit teilweise gewaltsamen Mitteln erreicht.35 Nun erhielt die drei, was sie erstrebt hatten. Caesar seine Kommandogewalt, Pompeius die Provinz Spanien und Crassus die syrische Provinz.36 Die Voraussetzung für Crassus Partherfeldzug war geschaffen.
3. Rom und das Partherreich
Der erste diplomatische Kontakt zwischen dem Partherreich und Rom gehen auf Sulla zurück. Sulla empfing im Jahr 92 v. Christus eine parthische Gesandtschaft, es gab Verhandlungen, bei denen vermutlich die Euphratgrenze als Interessengrenze der beiden Reiche ausgemacht wurde.37 Dem folgte eine Periode gegenseitiger Neutralität bei der die Parther sogar 88 v. Chr. bei dem Krieg zwischen Rom und König Mithridates VI. Eupator von Pontos neutral blieben, obwohl der parthische Herrscher freundschaftlich mit Mithridates VI. verbunden war.38 Unter Lucullus wurde 69 v. Chr. ein förmlicher Vertrag abgeschlossen, welcher die Euphratgrenze bestätigte.39 Auch Pompeius folgt 66v. Chr. dieser Tradition zunächst, so schreibt Gelzer: „Pompeius erklärte nun, diese Zusage auch seinerseits anzuerkennen und wie Lucullus den Euphrat als Grenze des Partherreiches zu betrachten, ...“40
Obwohl Pompeius diese Vertrag des öfteren verletzt läßt, „römische Offiziere dehnten, gewiß mit Einverständnis des Feldherren, ihre Streifzüge unbekümmert auf parthisches Gebiet aus.“41 behalten die geschlossenen Verträge Rechtskraft.42
3.1. Crassus beginnt den Feldzug
Theodor Mommsen sieht den Grund für den dann folgenden Feldzug des Crassus in der Kriegserklärung der Parther an Armenien.43 Regling hingegen sieht für den Feldzug strategische Gründe und in dem Widerstand der Optimaten Ausdruck der Furcht vor einem weiteren Machtzuwachs des Triumvirats bei Gelingen des Feldzuges.44 So begründen allerdings strategische Überlegungen einen Angriffskrieg zu führen keinen bellum iustum. In der neueren Forschung wird dieses Argument Mommsens nicht mehr aufgegriffen, sondern die Schuld wird eindeutig Crassus zugeschrieben. Bleicken schreibt kurz und knapp: „ Crassus ging 53 in einem von ihm selbst vom Zaun gebrochenen Krieg gegen das römische Partherreich unter “45 Crassus begann hier einen Feldzug gegen ein Reich, das mit Rom Verträge unterhielt, die nicht aufgekündigt worden waren.46 So ist es auch den Quellen zu entnehmen. Cicero: „Crassus, qui numquam Euphratem nulla belli causa transire voluisset“47. Plutarch schreibt, daß die Parther mit Rom in Frieden standen und die Römer nicht beleidigt hatten.48 Aber nicht nur, daß es keinen offensichtlichen Kriegsgrund gab, auch die sonst zur Eröffnung eines Krieges üblichen Handlungen nach dem Fetialrecht waren nicht ausgeübt worden. Dies allein genügt normalerweise schon zur Begründung eines bellum iniustum.
Folgerichtig hatte Crassus auch bei seinem Aufbruch zum Partherfeldzug einigen Widerstand zu überwinden. „ Aber einer von den Tribunen des Volkes, Ateius, nahm sich vor der Abreise des Crasssus sich zu widersetzen, und mit ihm verbanden sich viele römische Bürger,...“49 So schien der Feldzug des Crassus insgesamt unpopulär zu sein, zumal der Feldzug jetzt schon von bösen Vorzeichen verdunkelt wurde.50 „But the most remarkable and the greatest instance happened in my time when Licinius Crassus, am man inferior to no commander of his age, led his army against the Parthian nation contrary to the will of heaven and in contempt of the innumerable omens that opposed his expedition.51
Trotz aller Widerstände brach Crassus auf und schiffte sich in Brundisium ein, verlor auf dem Weg Kleinasien mehrere Schiffe und übernahm mit dem Rest seiner Soldaten seine Provinz Syrien.52
3.2. Der Beginn der Feindseligkeiten
Im Jahr 54 v. Chr. eröffnete Crassus die Kriegshandlungen, indem er den Euphrat das erste mal überschritt.53 Hier gelang es ihm ohne auf größeren Widerstand zu stoßen mehrere Städte zu erobern, die sich bis auf eine Ausnahme freiwillig ergaben und zog sich unter Zurücklassung von Besatzungssoldaten nach Syrien in sein Winterquartier zurück.54 Auf nennenswerten militärischen Widerstand ist Crassus hier nicht gestoßen. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß der König von Parthien noch keine Streitmacht zusammen hatte, die er den römischen Legionen entgegenschicken konnte.55
„Unter allen Fehlern, die Crassus bei diesem Feldzuge beging, war dies der erste und zugleich der größte, daß er, anstatt weiter fortzurücken, ..., den Feinden Zeit ließ, ihre Kriegszurüstungen völlig zu Stande zu bringen.“56
Regling hält diesen Vorwurf für unhaltbar, da ja mit jedem weiteren Vorrücken die Gefahr größer wurde auf ein nennenswertes parthisches Heer zu treffen, und sich Crassus seiner kavalleristischen Unterlegenheit bewußt war.57 Dio beschreibt, daß die parthische Armee in der Hauptsache durch Reiterei die entweder mit Bögen bewaffnet waren oder durch schwere gepanzerte Kavallerie gebildet wurde. Die Infanterie bestand aus den schwächeren Männern, aber auch diese waren mit Bögen ausgestattet.58 Auch Karl Christ führt die parthische Überlegenheit zu Pferde und den Wunsch des Crassus dies aufzuholen als Grund an den Feldzug nicht weiter fortzuführen.59
Im Winterlager erhielt Crassus die dringend benötigte Verstärkung in Form von 1000 gallischen Reitern, die von seinem Sohn angeführt wurden.60
Weiterhin nutzte er nach Plutarch die Winterpause in erster Linie zur Vermehrung seines Vermögens und erst zweiter Linie der Rüstung und Ausbildung seines Heeres.61 Er stellte sogar neue Aufgebote der Römer gegen Geldzahlung frei. Dies bestätigt die Annahme von Smith, daß Crassus fest mit der Verstärkung durch die Armenier rechnete.62 Die eintreffende Gesandtschaft der Parther, die nachfragten ob es sich bei seinem Feldzug um einen privaten Raubfeldzug des Crassus oder einen kriegerischen Akt Roms gehandelt hatte wies er brüsk zurück.63 Nach eine Kriegsgrund gefragt so Brunt: „It is true that according to Orosius the Parthian king complained that Crassus` crossing the Eupfhrates was an infingement of treaties made by Lucullus and Pompeius“64. Hier nach einem Kriegsgrund gefragt antwortet Crassus: „ich will in Seleucia darauf Antwort geben.“65 Crassus kann also auch selbst keinen Kriegsgrund angeben, gibt nicht einmal einen Vorwand an.
3.3. Der zweite Feldzug und die Schlacht bei Carrhae
Unter ungünstigen Vorzeichen führt Crassus sein Heer bei Zeugma über den Euphrat, so fällt beispielsweise eine Standarte in den Fluß.66 Das römische Heer ist nach Plutarch insgesamt 6 Legionen, 4000 Reiter und 4000 Leichtbewaffnete stark,67 so liegt die Gesamtstärke seines Heeres zwischen 36.00068 und 43.00069 Kämpfern. Auf armenische Unterstützung konnte Crassus nun nicht mehr rechnen, da die Parther gegen den Armenierkönig Artavasdes vorgingen, und dessen Kräfte in Armenien gebunden waren.70 Die Stärke des parthischen Heeres ist nicht bekannt, Plutarch gibt es mit einer Stärke von 1000 Schweren Reitern einer größeren Anzahl Leichten Reitern (Bogenschützen) an, so, daß sein Heer mit Knechten insgesamt ca. 10.000 Mann stark war.71
Zunächst folgte Crassus dem Euphrat, schwenkt dann nach Osten um und bewegt sich auf Belich zu.72 Über diesen Schwenk herrscht bei den römischen Offizieren keine Einigkeit, Crassus soll aber durch einen verräterischen arabischen Fürst dazu überredet worden sein.73 Crassus unternimmt dieses Manöver ohne genügende Feindaufklärung, denn seine Aufklärer werden von den Parthern gestellt und getötet.74 Nachdem die Vorhut Kontakt mit dem Feind hatte, stellte Crassus die Marschordnung auf eine Gefechtsordnung um, indem er ein hohles Rechteck bilden ließ, die Kavallerie an den beiden Flanken, die jeweils von Cassius (links) und seinem Sohn P. Crassus (rechts) befehligt wurden, er selbst befand sich im Zentrum.75 In dieser Aufstellung kommt es 30 km südlich von Carrhae (am 6. Mai 53 v. Chr.76 ) zur Schlacht.77
Der Führer der Parther, Surenas stellt sich, zeigt sein ganzes Heer, welches sich bis dahin verborgen gehalten hatte, und läßt seine Schwere Reiterei frontal angreifen. Als die Parther die römischen Reihen nicht durchbrechen können, ziehen sich die Schweren Reiter wie fliehend zurück, während die Leichte Reiterei versucht Crassus an der rechten Flanke zu umgehen um ihn einzuschließen. Um die Einschließung zu verhindern, läßt Crassus seinerseits seine leichte Reiterei angreifen, welche aber unter dem Pfeilhagel der Parther nicht vorankommt und sich zum Gros zurückziehen muß.78
Um nicht unter dem anhalten Pfeilhagel verharren zu müssen befiehlt Crassus nun seinem Sohn mit seiner berittenen Flanke, sowie Hilfstruppen und 8 Kohorten anzugreifen. Unter dem Angriff des jungen Crassus weichen die Parther zurück, welcher diese verfolgend die Führung mit dem Hauptfeld verliert, und außerhalb des Wirkungskreises der Hauptmacht von den Parthern eingeschlossen und vernichtet wird. Der junge Crassus selbst verliert dabei sein Leben.79 Den Feind mit einer doch verhältnismäßig kleinen Teilstreitmacht zu verfolgen und die Fühlung mit dem Hauptfeld zu verlieren war nun ein schlachtentscheidender Fehler, der aber möglicherweise für den jungen Crassus nicht zu verhindern war so schreibt Goldsworthy: „For the Romans when the enemy turned to flee, it was the sign that had been soundly beaten and now was the time to pursue him vigirously and to make his defeat decisive.“80 Interessant ist auch, daß sein Vater beim Collinischen Tore genauso gehandelt hatte und dafür erheblichen Ruhm für sich beanspruchen konnte, so daß es denkbar ist, daß der junge Crassus seinem Vater nacheifern wollte.
Von diesem Teilsieg angespornt greifen nun die Parther um so heftiger an und beschießen das römische Heer anhaltend mit Pfeilen, immer wieder abgesprengte Teile des römischen Heeres mit der Schweren Kavallerie attackierend. Es scheint den Parthern sogar zu gelingen die Römer zu umzingeln.81 Die Hoffnung, daß die Parther sich irgendwann verschossen haben wird nicht erfüllt, da sie auf Kamelen ausreichend Pfeile mitgeführt hatten.82 In der Nacht endlich lassen die Parther von den Römern ab, da sie in der in der Dunkelheit mit Ihren Bögen nicht viel anfangen können.83
Crassus hatte an diesem Tag ca. 10.000 Mann verloren, die entweder Tod waren oder verwundet auf dem Schlachtfeld zurückgelasssen werden mußten.84
Da Crassus völlig apathisch war, er hatte immerhin seinen Sohn verloren und hatte wehrlos zusehen müssen wie 30% seines Heeres vernichtet, ergriffen die Offiziere die Initiative und man beschloß sich vorläufig in das geschützte Carrhae zurückzuziehen.85 Eine Fortsetzung der Offensive war durch den großen Verlust an Kavallerie nicht mehr möglich, selbst wenn man den Verlust an Fußsoldaten unberücksichtigt lassen würde.86
3.4. Der Rückzug
In Carrhae angekommen, auf dem Weg dahin hatte Crassus weiter 4 Kohorten verloren, die vom Gros getrennt wurden87, wurde beschlossen den Rückzug fortzuführen und sich nach Syrien durchzuschlagen.88 Der Rückweg war beschwerlich, man versuchte die nördlich liegenden schützenden Berge zu erreichen, wurde jedoch durch einen verräterischen Führer in die Irre und schließlich in eine Falle geführt. Cassius dies ahnend setzte sich bereits vorher ab und führte seine Soldaten selbstständig nach Syrien zurück.89
Crassus nun mit 4 Kohorten eingeschlossen zog sich auf einen Hügel zurück, getrennt von Octavius, welcher zurückeilte und die Parther zurückdrängte. Surenas fürchtet nun die Römer könnten entkommen und bot Crassus Verhandlungen an, die dieser auf Druck seiner angsterfüllten und demoralisierten Soldaten aufnehmen wollte.90 Bei der Aufnahme der Verhandlungen kam Crassus in einem Handgemenge ums Leben. Ob eine beabsichtliche Falle des Surenas oder ein Mißverständnis zur Tötung des Crassus führte ist nicht klar. Durch den Tod ihres Anführers nun vollends demoralisiert lösten sich die römischen Einheiten auf und wurden größtenteils vernichtet.91 Es wurden alles in allem 20.000 Römer getötet, ungefähr 10.000 gefangengenommen.92
4. Schlußbemerkungen
Leider ist nicht vollständig geklärt was eine erfolgreiche Persönlichkeit wie Crassus dazu trieb einen Krieg vom Zaun zu brechen in dem er schließlich sein Leben verlor. War es Geiz oder Habsucht? Eine Charaktereigenschaft welche Plutarch als die alles beherrschende des Crassus beschreibt.93 War es der Ehrgeiz den ihm bisher versagt gebliebenen Triumphzug zu erhalten, oder wollte er sich eine militärische Hausmacht schaffen, über die seine politischen Mit- und Gegenspieler Pompeius und Crassus so ausreichend verfügten? Eindeutig ist, daß Crassus den Krieg aus eigenem Antrieb führte. Weder war er vom Senat oder vom Volk dazu aufgerufen worden, noch hatten die Parther einen hinreichenden Kriegsgrund geliefert. Seine Motivation ist wohl nicht monokausal zu begründen und alle genannten Gesichtspunkte werden zu seinem Aufbruch nach Carrhae beigetragen haben.
Die antiken Autoren geben eindeutig Crassus die Schuld an der Niederlage, die im alten Rom als Konsequenz auf einen bellum iniustum folgen mußte. Die neuere Geschichtsschreibung so Regling, Smith und vor allem Goldsworthy urteilen nicht ganz so streng, jedoch sprechen ihn auch nicht von Versagem frei. Seine militärischen Fähigkeiten hatte er unter Sulla und gegen Spartacus bewiesen, sie waren jedoch für einen ganzen Feldzug nicht ausreichend. So sorgte er nicht für genügend Kavallerie und Bogenschützen. Sowohl Regling wie auch Goldsworthy sehen den Grund für seiner Niederlage darin. Der Grund für die Niederlage lag weniger in seinem taktischen Verhalten auf dem Schlachtfeld, hier hatte er kaum noch Möglichkeiten, sondern vielmehr in mangelnder Aufklärung und vor allem völlig unzureichender Vorbereitung. Er schien sich mit der parthischen Kampfesweise weder vertraut gemacht zu haben, noch hatte er sich dementsprechend gerüstet.
Mitschuldig war mit Sicherheit auch das Verhalten seines Sohnes in der Schlacht, der sich nicht so weit von der Hauptstreitmacht hätte entfernen dürfen und durch seine Teilniederlage dem Heer einen großen Teil der Kavallerie nahm und sicher zur Demoralisierung der Truppe erheblich beitrug.
Versagt hat Crassus in jedem Fall dadurch, daß es ihm nicht gelang seine Truppen nach der Schlacht, die zwar eine Niederlage war die den Abbruch des Feldzuges erzwang aber noch nicht die Vernichtung der Armee zur Folge hatt, zusammenzuhalten und zu motivieren. So machte er aus einer verlorenen Schlacht ein Deasaster, welches den größten Teil seiner Soldaten das Leben kostete.
Daß ein Sieg gegen die Parther durchaus möglich war zeigte Antonius, dessen Truppen ausgewogener zusammengestellt waren und dessen Infanterie weit weniger unter dem Pfeilhagel zu leiden hatte.94
Seine Niederlage und sein Tod hatte natürlich auch erhebliche Auswirkungen auf das römische Machtgefüge. So wuchs die Gefahr eines Kampfes zwischen Caesar und Pompeius durch das Wegfallen des möglicherweise ausgleichenden oder bindenden Elementes. Rom wäre möglicherweise ein Bürgerkrieg erspart geblieben.95
[...]
1 vgl. : Marshall, B,A: Crassus, A Political Biography, 1976, Amsterdam, S. 5 f.
2 vgl. : Paulys Realencyclopädie der Classischen Altertumswissenschaft, München 1926, 25. Halbband, S. 296
3 vgl. : Ward, Allen Mason: Marcus Crassus and the late Roman Republic, Columbia and London, 1977, S. 47 f.
4 ebd. : S. 59
5 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 91 ff.
6 Bengston Hermann: Römische Geschichte, Republik und Kaiserzeit bis 28 n. Chr. , München 1988, 6. Auflage, S. 159
7 vgl. : Christ Karl, Caesar, Annäherungen an einen Diktator, München 1994, S. 30
8 vgl. : Plutarch: Crassus S. 98 f.
9 Christ Karl: Caesar, S. 39
10 vgl. : Bleicken Jochen: Geschichte der Römischen Republik, Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Band 2, München-Wien 1980, S. 77
11 vgl. : Christ Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, Darmstadt, 1979, S. 246
12 vgl. Schneider Helmuth: Die Entstehung der römischen Militärdiktatur, Krise und Niedergang einer antiken Republik, Köln - Darmstadt, 1977, S. 137
13 Le Bohec Yann: Die römische Armee, Stuttgart, 1993, S. 66
14 vgl. Plutarch: Crassus S. 109
15 vgl. : Gelzer Matthias: Pompeius, Stuttgart 1984, Nachdruck der 2. Auflage, S. 54 f.
16 vgl. : Guarino Antonio: Spartacus, Analyse eines Mythos, München, 1980, S. 69
17 Schneider Helmuth: Die Entstehung der römischen Militärdiktatur, Krise und Niedergang einer antiken Republik, S. 145
18 vgl. : Plutarch: Crassus S. 113
19 vgl. : ebd. S. 113
20 Marshal Bruce A. : Crassus ovation in 71 B.C., in Historia 21/1972, S. 671
21 zu den von Sulla erlassenen Gesetzen siehe König Ingemar: Der römische Staat I, Die Republik, Stuttgart 1992, S. 100 ff.
22 vgl. : Sallust, Catalina 38
23 vgl. : Bleicken Jochen: Geschichte der Römischen Republik, S. 77
24 vgl. : Christ Karl: Kriese und Untergang der römischen Republik, S. 249
25 vgl. : Bleicken Jochen: Geschichte der Römischen Republik, S. 77
26 vgl. : Gelzer Matthias: Pompeius, Lebensbild eines Römers, S. 62f.
27 vgl. ebd. S. 63
28 Plutarch: Crasses, S. 115
29 Plutarch: Crassus S. 116
30 vgl. : Christ Karl: Caesar S. 41
31 vgl. : Chriat Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 289
32 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 116f.
33 vgl. : Bleicken Jochen: Geschichte der Römischen Republik, S. 81
34 vgl. : ebd. S. 84
35 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 120 f.
36 vgl. : ebd. S. 120 f.
37 vgl. : Ziegler Karl-Heinz: Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich, Wiesbaden 1964, S. 23
38 vgl. : ebd. S. 23
39 vgl. : ebd. S. 27
40 vgl. : Gelzer Matthias: Pompeius S. 76 f.
41 Ziegler Karl-Heinz: Die Beziehungen zwischen Rom und dem Partherreich, S. 30
42 vgl. : ebd. S. 31
43 Mommsen Theodor: Das römische Imperium, Berlin 1941, Seite 276
44 vgl. Regling: Crassus` Partherkrieg, in Klio VII, S. 363
45 Bleicken Jochen: Geschichte der Römischen Republik, S. 84
46 Fischer Hagen: Fragen der Beziehungen zwischen Rom und Parthien und ihre Wiederspiegelung in der damaligen Literatur, in 1986, S. 308
47 Cicero: De finibus bonorum et malorum 3, 22
48 Plutarch: Crassus, S. 123
49 ebd. S. 123
50 vgl. Christ Karl: Kriese und Untergang der Römischen Republik, S. 313
51 Dionysus of Halicarnassus, in the Loeb Classical Library, London-Harvard, 1960, Book II.6,4,1
52 vgl. : Plutarch,: Crassus, S. 125
53 vgl. : Regling K.: Crassus` Partherkrieg, S. 365
54 vgl. : Plutarch: Crassus S. 126
55 vgl. : Goldsworthy Adrian Keith: The Roman Arrmy at War 100 BC - AD 200, Oxford, 1996, S. 63
56 Plutarch: Crassus, S. 127
57 vgl. : Regling K., Crassus` Parhterkrieg, S. 368
58 vgl. :Dio, XL, 54, 1-3
59 vgl. : Christ Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 314
60 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 126
61 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 127f.
62 vgl. : Smith Francis: Die Schlacht bei Carrhae, in: HZ Bd. 115, 1916, S. 242 f.
63 vgl. : ebd. , S. 129
64 Brunt P.A.: Roman Imperial Themes, Oxford 1998, 2. Auflage, S. 301
65 Plutarch, Crassus, S. 129
66 vgl. : Dios, book XL, 18, 1-4
67 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 133
68 vgl. : Smith Francis: Die Schlacht bei Carrhae, S. 251
69 vgl. : Regling K: Crassus` Partherkrieg, S. 372
70 vgl. Christ Karl: Krise und Untergang der römischen Republik, S. 315
71 vgl. Plutarch: Crassus, S. 136
72 vgl. Christ Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 315
73 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 134 f.
74 vgl. : Goldsworthy Adrian Keith: The Roman Army at War, S. 130
75 vgl. : Regling: Crassus` Partherkrieg, S. 381
76 vgl. : Smith Francis: Die Schlacht bei Carrhae, S. 247
77 vgl. : ebd. S. 382
78 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 143 f.
79 vgl. Christ Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 315
80 Goldsworthy Adrian Keith: The Roman Army at War, S. 64
81 vgl. : Smith: Die Schlacht bei Carrhae, S. 259
82 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 145
83 vgl. : Dio, book XL, 24,2
84 vgl. : Smith: Die Schlacht bei Carrhae, S. 259
85 vgl. : Regling: Crassus` Partherkrieg, s. 389
86 vgl: : Smith: Die Schlacht bei Carrhae, S. 259
87 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 157
88 vgl. :Christ Karl: Krise und Untergang der Römischen Republik, S. 316
89 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 160
90 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 161
91 vgl. : Smith: Die Sclacht bei Carrhae, S. 261
92 vgl. : Pltuarch: Crassus, S. 166
93 vgl. : Plutarch: Crassus, S. 85
94 vgl. : Goldsworthy: The Roman Army at War, S. 234
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in "Crassus Partherfeldzug"?
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Feldzug des Marcus Licinius Crassus gegen das Partherreich im Jahr 53 v. Chr., der in einer verheerenden Niederlage bei Carrhae endete. Sie beleuchtet Crassus' Werdegang, seine politische Karriere, seinen Reichtum und seine militärischen Fähigkeiten, um die Motivationen und Hintergründe für diesen Feldzug zu ergründen. Die Arbeit untersucht auch die Rechtmäßigkeit des Krieges und die Gründe für die Niederlage.
Wer war Marcus Licinius Crassus?
Marcus Licinius Crassus war eine einflussreiche und wohlhabende Persönlichkeit der römischen Republik. Er wurde um 115 v. Chr. geboren und war bekannt für seinen immensen Reichtum, seine politische Karriere und seine militärische Rolle, insbesondere bei der Niederschlagung des Spartacus-Aufstandes. Er war Teil des ersten Triumvirats mit Caesar und Pompeius.
Was war das erste Triumvirat?
Das erste Triumvirat war ein informelles politisches Bündnis zwischen Crassus, Pompeius und Caesar. Es diente dazu, ihre jeweiligen politischen Ziele zu fördern, indem sie ihre Macht und ihren Einfluss bündelten. Caesar initiierte das Triumvirat, um Unterstützung für seine Konsulatsbewerbung zu erhalten.
Warum begann Crassus den Partherfeldzug?
Die genauen Gründe für Crassus' Partherfeldzug sind nicht vollständig geklärt. Mögliche Motivationen sind sein Streben nach militärischem Ruhm und einem Triumphzug, die Sicherung seiner wirtschaftlichen Interessen und das Erreichen einer höheren politischen Stellung. Die Arbeit deutet darauf hin, dass es sich um eine Kombination mehrerer Faktoren handelte, einschließlich Ehrgeiz und Habgier.
War der Partherfeldzug ein gerechter Krieg (bellum iustum)?
Laut den antiken Quellen und der modernen Forschung war der Partherfeldzug kein gerechter Krieg. Es gab keinen hinreichenden Kriegsgrund, da das Partherreich mit Rom in Frieden lebte und keine Vertragsbrüche vorlagen. Zudem wurden die üblichen rituellen Handlungen nach römischem Recht (Fetialrecht) vor Kriegsbeginn nicht durchgeführt.
Was geschah in der Schlacht bei Carrhae?
Die Schlacht bei Carrhae fand 53 v. Chr. statt und endete in einer verheerenden Niederlage für Crassus und seine römische Armee. Crassus' Truppen wurden von den parthischen Bogenschützen und der schweren Kavallerie umzingelt und aufgerieben. Crassus' Sohn verlor sein Leben, und Crassus selbst wurde später getötet.
Welche Fehler beging Crassus im Feldzug?
Crassus beging mehrere Fehler, darunter mangelnde Vorbereitung, unzureichende Aufklärung, die Vernachlässigung der Kavallerie und Bogenschützen im Verhältnis zur parthischen Kriegsführung und das Versäumnis, seine Truppen nach der Schlacht zusammenzuhalten. Sein taktisches Verhalten auf dem Schlachtfeld und die mangelnde Vorbereitung auf die parthische Kampfesweise trugen maßgeblich zur Niederlage bei.
Welche Folgen hatte die Niederlage des Crassus bei Carrhae?
Die Niederlage des Crassus bei Carrhae hatte erhebliche Auswirkungen auf die römische Politik. Sie trug zum wachsenden Konflikt zwischen Caesar und Pompeius bei, da das ausgleichende Element durch den Tod des Crassus wegfiel. Die Niederlage führte zum Tod eines großen Teils der römischen Armee und schwächte Roms Position im Osten.
Wer waren die wichtigsten Quellen für diese Arbeit?
Die wichtigsten Quellen für diese Arbeit sind Plutarchs "Vitae Parallelae" (Lebensbeschreibungen), Cassius Dio's "Römische Geschichte" und moderne Zeitschriftenaufsätze von Francis Smith und K. Regling, die sich ausführlich mit der Schlacht bei Carrhae befasst haben.
- Citation du texte
- Richard Kosubek (Auteur), 1999, Crassus Partherfeldzug, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106578