Wie kein anderer Text des Neuen Testamentes hat der Johannesprolog mit seinen wenigen Versen die Entwicklung des theologischen Denkens bis in die Gegenwart hinein vorangetrieben. An den Aussagen dieses Textes arbeiten seit vielen Jahren Exegeten, die der inhaltlichen Faszination des Prologs einen wissenschaftlichen 'Apparat' hinzufügen, um Fragen nach Ursprung, Originalität und theologischer Absicht methodisch differenziert exerzieren zu können. Die vorliegende Arbeit versucht in komparativ-analytischer Methode, die jeweiligen Auslegungen der Exegeten im ausgehenden 20. Jahrhundert darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE VERFASSERFRAGE
- DIE QUELLENFRAGE
- ENTSTEHUNGSORT UND ABFASSUNGSZEIT
- DAS VERHÄLTNIS DES JOHANNESEVANGELIUMS ZU DEN SYNOPTIKERN
- DER RELIGIONSGESCHICHTLICHE HINTERGRUND
- JOHANNEISCHE CHRISTOLOGIE UND GNOSTISCHER MYTHOS
- DER PROLOG: EIN HYMNUS ALS EINFÜHRUNG, KOMMENTAR ODER LESEANWEISUNG ZUM EVANGELIUM?
- ZUM LOGOS-GEDANKEN
- DER PROLOG ALS OBJEKT DER EXEGESE
- DIE INTERPOLATIONEN DES PROLOGS
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Exegese des Johannesprologs im ausgehenden 20. Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf das Schrifttum der letzten Dekaden des sich neigenden Millenniums. Die Untersuchung befasst sich mit den unterschiedlichen Interpretationen des Johannesprologs durch verschiedene Exegeten, analysiert die wesentlichen Fragestellungen der johanneischen Forschung und kategorisiert die Interpolationen des Prologs.
- Die Verfasser- und Quellenfrage
- Die literarische Problematik des Prologs
- Die religionsgeschichtliche Einordnung im Spannungsfeld mythologischer Gnosis
- Die Logos-Prädikation
- Die Prolog-Interpolationen
Zusammenfassung der Kapitel
- EINLEITUNG: Der Johannesprolog hat die Entwicklung des theologischen Denkens bis in die Gegenwart hinein beeinflusst und steht im Zentrum der Johannesforschung. Die Arbeit untersucht die Exegese des Johannesprologs im ausgehenden 20. Jahrhundert und fokussiert auf die wichtigsten Exegeten dieser Zeit.
- DIE VERFASSERFRAGE: Die Frage nach der Verfasserschaft des Johannesevangeliums ist ein komplexes Problem. Die drei wichtigsten Hypothesen gehen von einem einzigen Verfasser, einer Grundschrift mit Überarbeitung durch einen Redaktor oder einer Entstehung des Evangeliums durch denselben Verfasser in einer längeren Zeit und Entwicklung aus.
- DIE QUELLENFRAGE: Das Johannesevangelium zeigt einen klaren Einfluss des Alten Testamentes, aber die Suche nach weiteren schriftlichen Quellen ist schwierig aufgrund der stilistischen Einheitlichkeit des Evangeliums. Die Forschung geht von einem längeren traditionsgeschichtlichen Prozess mit einer möglichen Redaktion aus.
Schlüsselwörter
Johannesprolog, Exegese, Johannesforschung, Verfasserfrage, Quellenfrage, Religionsgeschichte, Gnosis, Logos, Interpolationen.
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- Otto Rüdiger Rudolf Kalkhoff (Autor), 1995, Der Prolog des Johannesevangeliums. Eine Untersuchung zur exegetischen Forschung des ausgehenden 20. Jahrhunderts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1066374