Ist Star Trek wirklich Utopie? Eine Untersuchung der Möglichkeit


Thèse Scolaire, 2002

18 Pages


Extrait


1.Gliederung:

2.1 Einleitung

2.2 Was ist ,,Star Trek"?

3.1 Demokratie der heutigen Zeit

3.2 Diktatur als Gesellschaftsform

3.3 Die Gesellschaft in Star Trek

4. Vergleich der vorhandenen mit der fiktionalen Gesellschaftsform
4.1 Gemeinsamkeiten
4.2 Unterschiede
4.3 Vergleich einer demokratischen Verfassung mit der Verfassung der Föderation

5. Bewertung der Realisierbarkeit

6. Schluss

7. Versicherung über selbstständige Arbeit

8. Quellenverzeichnis

9. Literaturverzeichnis

2.1 Einleitung:

Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu klären, ob eine Gesellschaftsform wie sie in der Serie ,,Star Trek" existiert, eine mögliche Entwicklungsrichtung für die Menschheit ist. Dabei werden die momentanen Gesellschaftsformen und die Gesellschaft in ,,Star Trek" erklärt, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufgezeigt und es erfolgt eine Bewertung der Realisierbarkeit dieser Entwicklung. Es soll also ein Blick in die potentielle Zukunft unserer Erde und der darauf lebenden Menschen erfolgen.

Dass das sehr spekulativ ist, liegt in der Natur der Sache. Wir lehnen uns allerdings nicht so weit aus dem Fenster, wie Gene Roddenberry das getan hat. Wir wollen versuchen zu klären, was eintreten muss, damit diese Entwicklungsrichtung in Frage kommen kann. Dabei gehen wir größtenteils auf die politische Entwicklung, aber auch auf die soziale Entwicklung ein.

2.2 Was ist ,,Star Trek"?

,,Star Trek" ist eine Science-Fiction Serie, die zum ersten mal am 8. September 1966 im Fernsehen zu sehen war. Sie wurde kreiert von Gene Roddenberry, der vom 19. August 1921 bis zum 24. Oktober 1991 lebte. Roddenberry hatte die Idee der Serie und war auch gleichzeitig der erste Regisseur. Mittlerweile gibt es 5 Serien und 9 Kinofilme, die sich in unsere Kultur eingefügt haben. Die Themen, die Star Trek behandelt, sind oftmals sehr politisch und sozialkritisch.

Die Drehbuchautoren scheuen sich nicht vor Themen wie Kriegsverbrechen, Homosexualität, Menschenrechten (beziehungsweise Rechte der intelligenten Lebewesen) und Umweltpolitik. Dabei werden nie Lösungen angeboten, das Thema wird von vielen Seiten beleuchtet und der Zuschauer muss sich seine Meinung allein bilden. Vielen scheint dieser Anspruch zu hoch, deswegen suchen sie nach Fehlern in der Herangehensweise, allerdings vergessen die meisten dabei, dass Star Trek nur eine Fernsehserie ist, der Zuschauer muss dabei die meiste Arbeit machen, er muss darüber nachdenken und sich in die verschiedenen Standpunkte hineinversetzen.

Für die sehr guten Storys und die schauspielerischen Leistungen, sowie für die Specia-Effects wurde Star Trek schon sehr oft mit Emmys prämiert.

Die erste Serie, Star Trek, spielt im 23. Jahrhundert. 2264 macht sich Captain James Tiberius Kirk mit seiner Crew zu einer 5-Jahres-Mission mit der U.S.S. Enterprise NCC-1701 auf. Die erste Folge dieser Serie wird am 8.9.1966 ausgestrahlt. Die letzte Folge wird am 3.6.1969 gezeigt. Die zweite Serie, Star Trek: The next Generation, wird zum ersten mal am 28.9.1987 ausgestrahlt.

Diese Serie spielt im 24. Jahrhundert, wieder mit einem Raumschiff namens Enterprise, diesmal allerdings ist es die U.S.S. Enterprise NCC-1701D. Kommandiert wird sie von Captain Jean-Luc Picard. Das Ende der Serie ist am 23.5.1994 im Fernsehen zu sehen. Die dritte Serie, Star Trek: Deep Space Nine, läuft am 13.1.1993 an. Diesmal spielt die Geschichte auf einer Raumstation namens Deep Space Nine, kommandiert von Captain Benjamin Lafayette Sisko. Das Ende dieser Serie ist am 2.6.1999 besiegelt. Die vierte Serie, Star Trek: Voyager, startete am 16.1.1995. Das Raumschiff Voyager, kommandiert von Captain Kathryn Janeway, strandet in einer unbekannten Region der Galaxie, 75 Jahre von der Erde entfernt.

Diese Serie lief am 23.5.2001 aus. Die fünfte und neueste Serie, Enterprise, war das erste mal am 26.9.2001 zu sehen. Sie spielt 2151, also noch vor Kirk und der Enterprise NCC-1701. Das Raumschiff Enterprise NX-01 erforscht den Raum unter dem Kommando von Captain Jonathan Archer. Die Serie läuft im Moment noch, die erste Staffel ist noch nicht abgeschlossen.

Die Serie existiert seit über 35 Jahren und hat die größte Fangemeinde der Welt. [1])

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

San Francisco um 2368

Bild:www.ventury.de/g_sternenflotte_d_04.htm

Um Missverständnissen vorzubeugen, möchten wir hier gerne erwähnt haben, dass die

Gesellschaftsformen, die im Folgenden aufgeführt werden, nicht alle Gesellschaftsformen sind, die es heutzutage gibt. In dieser Facharbeit wollen wir uns mit dem Vergleich auf eine dieser Formen konzentrieren. Als vorangehendes Beispielhaben wir die zwei häufigsten Gesellschaftsformen der heutigen Zeit aufgeführt und erklärt.

Die restlichen Formen haben wir aus Gründen der Übersicht und der Zielstrebigkeit nicht aufgeführt, was jedoch nicht heißen soll, das sie nicht auch praktiziert werden. Der Vergleich findet also zwischen der Demokratie und der Gesellschaftsform in Star Trek statt, da die Demokratie die wichtigste Gesellschaftsform für uns ist und die Gesellschaftsform in der wir leben.

3.1 Demokratie der heutigen Zeit:

Vom griechischen "demos", dem Volk, abgeleitet, ist die Demokratie eine sogenannte "Volksherrschaft".

Sie geht davon aus, dass jeder Bürger des Staates gleiche Rechte und Freiheiten hat.

So bildet sich eine allgemeine Meinung aller Bürger, die als Gemeinschaftswille aller als richtige Entscheidung anerkannt (werden sollte) wird. In der idealen Demokratie kann jeder Bürger über die Angelegenheiten des Staates entscheiden und stimmt in einem allgemeinen Volksentscheid [Volksentscheid] ab. Ganz im Sinne von A. Lincoln heißt es in der idealen Demokratie: "Regierung des Volkes durch das Volk für das Volk".

Diese unmittelbare oder direkte Demokratie wird heutzutage zum Beispiel in einigen schweizer Kantonen durch Mehrheitsentscheidungen [Volksentscheid] durch das Volk ausgeübt.

Eine weitere Form ist die mittelbare oder auch repräsentative Demokratie, in der durch das Volk politische Vertreter in verschiedenen Bereichen der Staatsführung gewählt werden und durch eine Volksvertretung Gesetze beschlossen werden und zumeist auch die Bildung der Regierung beeinflusst wird.

Durch die Kontrolle der Regierung durch die Volksvertretung und der Abhängigkeit der selben vom Vertrauen der Volksvertretung wird undemokratischen Entschlüssen vorgebeugt. Die letztere beider Formen ist die heute gebräuchlichere Variante der praktizierten Demokratie und wird zum Beispiel in den meisten nord- und mitteleuropäischen, sowie den nordamerikanischen Staaten ausgeübt.

Grundbestandteile einer demokratischen Verfassung sind regelmäßige, in bestimmten

Mindestabständen ausgeführte, freie, geheime und allgemeine Wahlen [freie, allgemeine und geheime Wahlen] durch alle wahlberechtigten Bürger des Staates, die Verteilung der drei Hauptaufgaben der Staatsregierung (Gesetzgebung [Legislative], Regierung [Exekutive] und Rechtsprechung [Judikative] ) an von einander unabhängige Organe, die sich gegenseitig kontrollieren und die Garantie der Grundrechte [Grundrechte] für jeden Bürger des Staates.

Alle Staatshandlungen müssen mit der Mehrheit des Volkswillen, sowie mit der Verfassung [Verfassung] und den Gesetzen übereinstimmen. Wichtige Vorrausetzungen für einen demokratischen Staat sind, dass die Minderheit als Opposition [Opposition] ungehindert zu Wort kommen kann, dass ein Regierungswechsel mit friedlichen Mitteln gesichert ist (durch letztendliche Neuwahlen), dass Minderheiten durch Gesetze und demokratische Spielregeln geschützt sind und dass die Organe der öffentlichen Meinung (also auch Presse, Fernsehen, Internet uvm.) vom Staat unabhängig sind.

Gegenwärtig wird es für den einzelnen Bürger immer schwerer, fundierte Kritik am Staat zu üben und so seiner Kontrollfunktion gerecht zu werden. Deshalb wenden sich neuere soziale Bewegungen basisdemokratischeren Ideen zu [basisdemokratische Idee].

Begriffserklärung:

[basisdemokratische Idee] :

Die Idee der Basisdemokratie zielt auf eine Überwindung der Trennung von Gesellschaft und Staat, Alltagsfragen und Politik durch herrschaftsfreie Kommunikation der Gesamtheit der Bürgerschaft. (Förderung, in allen Bereichen, von einer demokratischen Willensbildung, um alle Beteiligten eines Bereiches daran teilhaben zu lassen)

[Volksentscheid] :

Das unmittelbare Mitwirken des Volkes an der staatlichen Gesetzgebung oder staatlichen

Entscheidungen durch Abstimmung, welche häufig durch ein Volksbegehren eingeleitet wird.

Im deutschen Grundgesetz ist der Volksentscheid nur in Fragen der Neugliederung der Bundesgebiete vorgesehen, während in der Schweiz zum Beispiel ist eine Verfassungsänderung ohne die Zustimmung des Volkes gar nicht möglich.

[freie, allgemeine und geheime Wahlen] :

In geheimen Wahlen, in denen jeder Wähler seine Stimme verdeckt abgibt (anonym), ist die Geheimhaltung der Wahlentscheidung des einzelnen durch die Artikeln 28 und 38 im Grundgesetz garantiert. Bei Zuwiderhandlungen droht ein, bis zu 2 Jahren langer, Freiheitsentzug oder Geldstrafen nach dem Strafgesetzbuch (§ 107c). Die Stimmenabgabe in freien und allgemeinen Wahlen darf nicht durch Dritte manipuliert werden und ist alleinige Entscheidung des Wählers.

[Legislative] :

Die sogenannte gesetzgebende Gewalt ist die dem Staate zustehende Befugnis, Gesetze zu erlassen. In den parlamentarisch-demokratischen Staaten der heutigen Zeit liegt diese Gewalt meist bei dem Staatsparlament ( gesetzgebende Versammlung ), weches oftmals mit dem Staatspräsidenten und einer zweiten Kammer (in Deutschland der Bundesrat) zusammenarbeitet (gegenseitige Abhängigkeit).

[Exekutive] :

Die sogenannte ausführende Gewalt im Staat umfasst alle Tätigkeiten der Regierung, welche vom Vertrauen des Parlaments abhängig ist, und der ihr unterstellten Verwaltung. In manchen demokratischen Staaten (präsidentaldemokratisch) liegt die ausführende Gewalt in der Hand einer Person (Staatspräsident), wie es in den USA der Fall ist. Unter diese ausführende Gewalt fallen zum Beispiel alle staatlichen Ordnungskräfte (Polizei, Bundesgrenzschutz, Feuerwehr, uvm. ), soziale staatliche Instanzen wie Krankenhäuser, Heilanstalten für psychisch Kranke und ähnliche Einrichtungen und Verwaltungseinrichtungen wie Verkehrbehörde, Amtsverwaltung und ähnliche Institutionen.

[Judikative] :

Die sogenannte richterliche Gewalt umfasst alle Gerichte und rechtsprechende Institutionen im Staat. Darunter das Landesgericht, Kreisgericht, Amtsgericht, uvm., die die Entscheidungsgewalt über rechtliche Streitfragen haben.

[Grundrechte] :

Grundrechte sind verfassungsrechtlich besonders bedeutsame Gesetze (die aus den Menschenrechte hervorgehen ).

Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland wird auch Grundgesetz (GG) genannt. Sie entstand durch Initiative der drei westlichen Siegermächte des II. Weltkrieges und wurde vom parlamentarischen Rat erarbeitet und trat am 24.5.1949 in Kraft. Das GG legt die staatliche Grundordnung fest, indem es die Staatsform, die Aufgaben der einzelnen Verfassungsorgane und die Rechtsstellung der Bürger regelt. Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde die Verfassung neu überarbeitet und für die BRD gültig gemacht. Sie ist in 14 Abschnitte gegliedert. Im ersten sind die Grundrechte eines jeden deutschen Bürgers festgehalten.

[Verfassung] :

Schriftliche Sammlung aller im Staat geltenden Gesetzte (auch Grundrechte). Für Verfassung der Bundesrepublik Deutschland siehe [Grundrechte] ab Zeile 2.

[Opposition]:

Die parlamentarische Opposition ist der Teil des Parlaments, der den tragenden Abgeordneten gegenübersteht, also die Partei (Person, Gruppe), die die Regierungspolitik grundsätzlich oder in Einzelfragen ablehnt oder ihr kritisch gegenübersteht. (Verfolgen von kooperativer, konstruktiver Politik) [2])

3.2 Die Diktatur als Gesellschaftsform:

Die Diktatur ist die uneingeschränkte Macht einer Person oder einer Gruppe im Staat und wird als Gegensatz zur Demokratie angesehen. Man unterscheidet hier zwischen :

1. Der Notstands-Diktatur, einer vorübergehenden Vereinigung außerordentlicher Machtbefugnisse zur Überwindung einer Notlage.

2. Eigentlicher Diktatur, der dauerhaften Konzentration der Staatsmacht in der Hand einer Person (-engruppe), welche häufig durch ideologische Begründungen gefestigt werden soll. Die diktatorische Dauerherrschaft ist verbunden mit der Unterdrückung der Opposition, der Aufhebung der Gewaltenteilung, Ausschaltung der Öffentlichkeit bei der Kontrolle der politischen Macht und der weitgehenden Einschränkung (oder Abschaffung) der Mitwirkungsrechte der Bürger. Diese Gesellschaftsform stützt sich zumeist auf eine ideologische Partei und das Militär als Macht- und Druckmittel des Staates.

Finden kann man diese Gesellschaftsform heutzutage noch in Nordkorea, Kuba und in vielen mittelafrikanischen Staaten.

3.3 Die Gesellschaft in ,,Star Trek":

Im 24. Jahrhundert leben die Menschen auf der Erde und im Weltraum, ohne dass sie Geld besitzen beziehungsweise benutzen. Das Wirtschaftssystem der Erde beruht auf den Replikatoren. Diese Geräte wandeln Materie in Energie um und umgekehrt. Damit kann man aus Energie, z.B. Sonnenenergie, Materie herstellen. Damit ist die Herstellung sämtlicher lebensnotwendiger Dinge wie Nahrungsmittel und Unterkünfte in Fabriken durch Arbeitskräfte nicht mehr notwendig. Jeder Mensch kann den Beruf ausüben, den er gerne machen würde. Die Menschen streben nicht mehr nach dem Besitz materieller Güter, es geht ihnen vielmehr darum sich selbst zu verwirklichen. Höhere Ziele, wie die Erforschung des Weltraums und der Kontakt mit neuen Spezies, sind für die Menschen wichtiger.

Die Menschen stehen auch nicht im Wettbewerb miteinander, sie arbeiten alle zusammen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild:http://members.tripod.de/holodoc2/movies/stfir_pic35.jpg

Das ist der erste Außerirdische, der die Erde betreten hat. In dem achten Kinofilm, ,,Star Trek: First Contact" (,,Star Trek: Der erste Kontakt"), unternahm Zefram Cochrane als erster Mensch einen Flug mit Überlichtgeschwindigkeit, in seinem Raumschiff ,,Phoenix". Daraufhin wurden die Vulkanier, eine technisch höher entwickelte Spezies, auf die Menschen aufmerksam und landeten auf der Erde. Das passierte am 5. April 2063. [3])

100 Jahre später wurde die Föderation gegründet, Vulkanier und Menschen waren Gründungsmitglieder.

Die ,,Phoenix" war eine umgebaute interkontinentale Atomrakete. Der Flug fand etwa zehn Jahre nach dem dritten Weltkrieg statt. Durch den ersten Kontakt mit einer fremden Spezies vereinigte sich die Menschheit auf eine Weise, die vorher nicht für möglich gehalten wurde, sie verstanden, wie unbedeutend sie sind. Sämtliche Konflikte untereinander waren damit beseitigt. Die Menschen hatten begriffen, dass sie sich im Universum nur behaupten können, wenn sie zusammen halten. Die Menschen werden auch nicht mehr von dem Willen nach Besitz getrieben, da jeder praktisch alles besitzen kann, gibt es kein Neid mehr auf den Besitz anderer.

Die politische Leitung der Erde übernimmt die ,,Vereinte Föderation der Planeten". Diese interplanetare Organisation umfasst mehr als 150 Planeten.

Ihr Oberhaupt ist der Präsident. Den Schutz der Welten der Föderation und die weitere Erforschung des Weltraums übernimmt die Sternenflotte. Sie unterhält Raumschiffe- und Stationen und wird vom Sternenflottenkommando gelenkt. Das Kommando wiederum besteht aus mehreren Admirälen, die für die einzelnen Abteilungen verantwortlich sind. Sie unterstehen direkt dem Präsidenten und der höchsten Versammlung.

Die höchste Versammlung ist die beratende Organisation der Föderation. Sie besteht aus vielen Mitglie dern der verschiedenen Spezies die in der Föderation vereint sind. Sie berät über alle außen- und innenpolitischen Fragen der Föderation und der Sternenflotte. Die Bevölkerung jedes Planeten entscheidet darüber, welche Person ihre Interessen in der höchsten Versammlung vertreten soll. Jedem Bürger der Föderation stehen die Grundrechte der freien Meinungsäußerung, der Religionsfreiheit, der Gleichheit vor dem Gesetz und der persönlichen Freiheit zu. Jeder Bürger kann alleine entscheiden wo er leben will, was er machen will und mit wem er Kontakt haben will. Die in Star Trek praktizierte Gesellschaftsform kann man mit einer Realisierung der basisdemokratischen Idee vergleichen.

Im Kontakt mit neuen Spezies gibt es strenge Regeln für die Föderationsbürger. So besagt zum Beispiel die oberste Direktive, dass sich die Föderation nicht in die Entwicklung fremder Spezies, die noch keine Tiefenraumfahrt betreiben, einmischen darf. Somit wird verhindert, dass sich die Kultur und die Technologie anders entwickelt als sie es eigentlich machen würde. Außerdem ist es den Bürgern der Föderation verboten, anderen intelligenten Lebewesen Schaden oder Leid zuzufügen.

Diese Verfassung trat 2161 in Kraft und wurde seitdem immer wieder geändert um sich den veränderten Bedingungen anzupassen. In dieser Verfassung sind ebenfalls die einzelnen Instanzen, die die politischen, richterlichen und gesetzlichen Probleme lösen, festgelegt. Die Menschen und alle anderen Mitglieder der Föderation leben seit mehr als 200 Jahren mit diesen Regeln und Gesetzen. Sie sind dabei nicht immer auf freundliche Spezies gestoßen.

Es gab auch Konflikte, zum Beispiel mit den Klingonen, den Romulanern oder dem Dominion. Gegen das Dominion wurde der wahrscheinlich grausamste Krieg in der Geschichte der Föderation geführt. Allerdings bewies sie hier, dass sie sich auch durchaus zu wehren weiß. So wurde das Dominion zurückgeschlagen und ein Nichtangriffspakt abgeschlossen.

Die Erde ist eine Utopia Planitia, ein Planet, der einem Paradies ähnelt. Die Technologie ist so hoch entwickelt, dass sich die Menschen im Grunde um nichts mehr kümmern müssen. Die Energieversorgung erfolgt durch Geothermie, Sonnenenergie und Materie-Antimaterie Reaktionskammern. Die Erde ist ökologisch gesehen ein Paradies, auf dem jeder gerne Urlaub macht. Die Menschen pflegen ihre Traditionen und ihre Kultur. Viele alte Bauwerke kann man immer noch bestaunen, wie den Eiffelturm in Paris und die Golden Gate Bridge in San Fransisco. Die Menschen sind stolz auf ihre Föderation, immerhin sind sie Gründungsmitglied.

Die Gesellschaft der Menschen ist vorurteilsfrei, anderen Spezies gegenüber. Rassismus und Fanatismus sowie andere Extreme, sind durch die soziale Gleichstellung und die Erkenntnis der Stellung der Menschen im Universum, nicht mehr existent. Die Außerirdischen sind ein Teil der Erde geworden, man kann überall anderen Spezies begegnen.

Im weiteren ermöglichte die soziale Gleichstellung aller Bürger der Föderation, die weitgehende Abschaffung der sozialen Differenzierung des Einzelnen durch Beruf, Bildungsstand, Besitz, Herkunft und vielem mehr.

Paris um 2373

Bild:www.ventury.de/g_sternenflotte_d_04.htm

4. Vergleich der vorhandenen mit der fiktionalen Gesellschaftsform

4.1 Gemeinsamkeiten:

Die wohl wichtigste Gemeinsamkeit der Demokratie und der Föderation ist, die Gleichheit aller Bürger. Vor dem Gesetz ist jeder gleich. Das ist der Grundstein für eine gerechte Rechtssprechung, die in der Föderation ähnlich funktioniert wie in den USA von heute.

Die zweite wichtige Gemeinsamkeit sind die demokratischen Wahlen. Die Föderationsbürger wählen ihre Vertreter für die höchste Versammlung. Diese wiederum wählt den Präsidenten der Föderation. Die höchste Versammlung ist die Legislative und der Präsident die Exekutive der Föderation. In beiden Systemen gibt es auch eine Judikative, Gerichte mit verschiedenen Instanzen. Diese Aufteilung ist der heutigen Demokratie sehr nahe und funktioniert hervorragend. In beiden Gesellschaften gibt es ein soziales System, welches die verschiedenen sozialen Schichten stützt. Dadurch ist ein Überleben der Bürger gewährleistet. Immer noch gleich ist das Streben nach Wissen der Menschen.

Die Menschheit ist bestrebt sich ständig zu verbessern um die Welt und das Universum zu

verstehen und besser erforschen zu können. Dieser ,,Wissensdurst" ist genau gesehen die Essenz der Gesellschaft in Star Trek. Das gesamte System beruht auf der Forschung und Entdeckung. Dieser Drang nach neuen Entdeckungen hat die Menschheit dorthin gebracht wo sie heute ist. Immer noch gleich ist das Vorhandensein eines Militärs, zum Schutz der Zivilbevölkerung. Das Militär, die Sternenflotte, hat auch eine ähnliche Rangordnung, wie das heutige Militär. Lieutenant, Captain und Admiral gibt es immer noch.

Die Menschen bauen auf der Erde immer noch Gemüse und Obst an, sie betreiben immer noch Fischfang und Viehzucht. Diese Waren werden auch weiterhin in Restaurants zum Verzehr angeboten. Obwohl die Replikatoren sämtliche Nahrungsmittel liefern, bereiten viele Menschen ihre Nahrung selbst zu.

4.2 Unterschiede:

Der größte Unterschied besteht darin, dass es in Star Trek eine Weltregierung gibt, die für alle Bürger der Erde spricht. Es gibt keine einzelnen Staaten mehr. Das soziale System ist für alle gleich. Dadurch wird eine Identität geschaffen, die sich nicht mehr auf das Land sondern auf den Planeten und die Spezies bezieht. Die Menschen stehen sich dadurch näher, viele Konflikte werden so schon im Keim erstickt.

Die heutige Gesellschaft ist in viele Schichten aufgeteilt. Diese Schichten sind bestimmt durch die Berufe, das Einkommen, Bildungsstand und auch durch Wohnort und Nationalität. In Star Trek gibt es nur zwei soziale Differenzierungen. Entweder man ist Zivilbürger, oder man ist Sternenflottenpersonal. Diese Einteilung ist sehr alt, schon immer wird zwischen Militär- und Zivilbevölkerung unterschieden. Dadurch, dass die Zivilbevölkerung nicht mehr differenziert wird, kann sich jeder Bürger sein gesamtes soziales Umfeld eigenständig auswählen. Seinen Beruf, falls er einen ausführen will, seinen Wohnort und seinen materiellen Besitz kann jeder Einzelne selbst bestimmen.

Die Menschen nutzen diese Möglichkeiten allerdings nicht schamlos aus. Materieller Wohlstand ist für sie nicht von Bedeutung, ganz im Gegensatz zur heutigen Gesellschaft. Deshalb gibt es auf der Erde auch keine Konflikte mehr, innerhalb der Bevölkerung. Hinzu kommt, dass die meisten Probleme der Menschen beseitigt wurden.

Die Umweltverschmutzung ist nicht mehr vorhanden, Armut und Hunger wurden mit Hilfe der Technik besiegt und Umweltkatastrophen können durch Umweltkontrollsysteme reguliert beziehungsweise beseitigt werden. Auch das Problem der Überbevölkerung wurde gelöst. Viele Menschen leben dauerhaft im All auf Stationen oder Raumschiffen und es wurden viele neue Kolonien gegründet, zum Beispiel auf dem Mars, dem Mond und anderen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems.

Auf der Erde gibt es keine Polizei mehr, im 24. Jahrhundert. Wenn es Probleme irgendeiner Art gibt, kümmert sich die Sternenflotte darum. Allerdings sind Probleme wie Diebstahl, Körperverletzung und andere Verbrechen praktisch nicht mehr vorhanden. Die Menschen leben mit den anderen Spezies in Frieden. Krankheiten die heutzutage tödlich verlaufen wurden größtenteils ausgerottet.

Die Lebenserwartung eines Menschen liegt bei über 100 Jahren. Die Menschen brauchen diese hohe Lebenserwartung allerdings auch. Viele Berufe erfordern ein hohes technisches Verständnis, da die Technik sehr kompliziert und hoch entwickelt ist. Auf der Sternenflottenakademie sind Fächer wie Quantenmechanik und Warpfeldtheorie Grundvoraussetzung. Die Studiengänge sind sehr differenziert und lang.

Die Ausbeutung der Ressourcen der Erde hat aufgehört. Da Materie aus Energie hergestellt werden kann, braucht man für alle Bauarbeiten keine Rohstoffe der Erde mehr verwenden. Durch die Nutzung von reversiblen Mechanismen, also der praktisch unbegrenzten Nutzung von Energieträgern, ist das Ausbeuten der Rohstoffvorkommen der Erde gestoppt.

Die Energieversorgung der gesamten Menschheit ist also ohne jedwede Umweltbelastung oder Umweltausbeutung garantiert. Das Bild der Erde hat sich auch verändert. In den Städten dominiert nicht mehr Beton, sondern Leichtmetall. Viele Betonflächen wurden durch Grünflächen ersetzt. Die Luft ist reiner geworden. Da keine Verbrennungsmotoren mehr verwendet werden, konnte sich die Atmosphäre erholen, sie scheint jetzt mehr zu leuchten.

Sämtliche Verbrechen an den Menschen wie Unterdrückung, Ausbeutung und Liquidationen wurden überwunden. Auch in den Gefängnissen herrschen annehmbare Zustände. Die Gefangenen haben geräumige Unterkünfte, ganz normale Nahrung und sie können Arbeiten, wenn sie wollen.

Die Bürger der Föderation können direkter auf die Politik Einfluss nehmen. Zu allen wichtigen Problemfragen, zu denen die höchste Versammlung Beratungen abhält, gibt es Meinungsumfragen die direkt in die Entscheidung einfließen. Insofern wird die Demokratie noch ein Stück weiter perfektioniert. Allerdings ist dies durch die Technik auch einfacher geworden. Durch diese hochentwickelte Demokratie sind die Bürger sehr zufrieden mit der Arbeit der Regierung, ganz im Gegenteil zu heute.

Im Gegensatz zu heute, gibt es im 24. Jahrhundert auf der Erde keine Religionen mehr. Die Menschheit hat sich mit der weiteren Erforschung des Weltalls immer mehr vom Glauben abgewendet. Die Wissenschaft hat die Religion verdrängt, da sie zum Erklären des Universums geeigneter ist. Auf anderen Planeten, wie zum Beispiel auf Bajor, ist die Religion aber dennoch vorhanden und ein wichtiger Bestandteil der Kultur.

4.3 Vergleich einer demokratischen Verfassung mit

der Verfassung der Föderation:

Zu aller erst, möchten wir bemerken, dass Star Trek eine US-amerikanische Serie ist. Man kann sehr viele parallelen ziehen, zwischen der Föderation und den USA. Vorlage für die Verfassung der Föderation ist die UN Charta. [4])

In beiden Verfassungen wird geklärt, woraus sich die drei Gewalten zusammensetzen und wie die Mitglieder dieser Gewalten gewählt werden. Es ist in beiden Dokumenten erklärt, welche Rechte das Parlament und der Präsident hat, wann Wahlen stattfinden und wer Wahlberechtigt ist, wer Amtsperson werden darf und welcher Staat, beziehungsweise welche Spezies wie viele Abgeordnete für das Parlament stellen darf. Das sind die wichtigsten Gemeinsamkeiten der beiden Verfassungen.

Ein großer Unterschied zwischen den beiden Dokumenten, ist die Erklärung der Ziele und Prinzipien der Föderation. Eine solche Erklärung gibt es in der Verfassung der USA nicht. Das zeigt den Unterschied zwischen einer interplanetarischen Regierung und der Regierung eines Landes. In der Föderation sind sehr viele Völker vereint und mit der Erforschung des Weltraumes trifft die Föderation immer wieder auf neue Spezies.

Um diesen verständlich zu machen, was die Föderation ist, wurde dieser Teil eingefügt. Die USA müssen niemandem erklären, wer oder was sie sind, demnach muss die Verfassung auch nur klären wie, die Politik des Landes geregelt ist.

Ein relativ großer Teil hierbei nimmt die Regelung des Militärs in Anspruch: ,,Abschnitt 8. Der Kongreß hat das Recht(...) Armeen aufzustellen und zu unterhalten;(...) eine Flotte zu bauen und zu unterhalten; Reglements für Führung und Dienst der Land- und Seestreitkräfte zu erlassen; Vorkehrungen für das Aufgebot der Miliz zu treffen, um den Bundesgesetzen Geltung zu verschaffen, Aufstände zu unterdrücken und Invasionen abzuwehren; Vorkehrungen zu treffen für Aufbau, Bewaffnung und Ausbildung der Miliz (...)" [5])

Das ist in der Föderationsverfassung nicht anders. Allerdings ist in der Verfassung nicht die Rede von einer Flotte und einer Armee, wie in der Verfassung der USA. Als die USA gegründet wurde, musste man daran denken, sich gegen die englischen Streitkräfte zu verteidigen, da klar war, dass sich die englische Regierung eine Unabhängigkeit ihrer Kolonien nicht gefallen lassen wird. Deshalb wurde festgelegt, dass der Kongress das Recht hat, all diese militärischen Truppen auf zu stellen und zu unterhalten.

In der Föderationsverfassung werden wesentlich mehr Gremien, die das Handeln der Föderation lenken und vollziehen, festgelegt. So ist zum Beispiel ein ökonomischer und sozialer Rat eingerichtet, ein Treuhandrat und das höchste Sekretariat. Alle diese Behörden arbeiten eng zusammen und stehen in ständiger Verbindung mit dem höchsten Rat.

Hier ein Auszug aus der Verfassung der Föderation:

1. Kapitel I: Ziele und Prinzipien

Artikel 1 - Die Ziele der UFP* sind:

1. Den intergalaktischen Frieden und die Sicherheit innerhalb des vertraglichen

Forschungsraumes zu wahren und zu garantieren, und zu diesem Zweck: Effektive und gemeinsame Maßnahmen zu treffen um den Frieden vor Bedrohungen zu bewahren, die Unterdrückung von Akten der Aggression und die Anwendungen von Justiz und intergalaktischen Gesetzen, Schlichtung oder Klärung von interplanetaren Disputen welche zu einer Verletzung des Friedens führen könnten.

2. Die Einrichtung von friedlichen Beziehungen von Planeten, die auf Respekt vor den Prinzipen des selben Rechts und Selbstbestimmung von intelligenten Lebensformen und anderer Maßnahmen um den universalen Frieden zu wahren .

3. Die interplanetarische Kooperation zu bewahren indem sie intergalaktische Probleme von ökonomischen, sozialen, kulturellem oder humanitärem Charakter löst; Respekt für die Rechte intelligenter Lebensformen fördert; und fundamentale Freiheiten für alle ohne Beschränkung zu ermöglichen.

-UFP: United Federation of Planets; Vereinte Föderation der Planeten

4. Ein Zentrum für die Aussöhnung der Taten aller Sozialsysteme und die Erlangung all dieser Vorsätze.

Artikel 2 - Die UFP und ihre Mitglieder sollen inÜbereinstimmung mit den Folgenden Prinzipien handeln:

1. Die UFP basiert auf der souveränen Gleichheit all ihrer Mitglieder;

2. Allen die Rechte und die Nutzen, die aus der Mitgliedschaft resultieren, zu sichern, Mitglieder sollen im guten Glauben die Verpflichtungen in Übereinstimmung mit diesen Artikeln der Föderation erfüllen;

3. Alle Mitglieder sollen ihre interplanetaren Dispute friedlich und in einer Weise, in der der intergalaktische Frieden, die Sicherheit und das Recht nicht gefährdet werden, lösen.

4. In alle n interplanetaren Beziehungen sollen alle Mitglieder es unterlassen zu Verärgern oder mit bewaffneten Kräften gegen die Territoriale Integrität oder die Politische Freiheit eines planetaren Sozialsystems vorzugehen, oder in einer Weise die nicht mit den Richtlinien der UFP konform geht.

5. Alle Mitglieder sollen ihre uneingeschränkte Unterstützung bei Aktionen geben, die von der UFP in Übereinstimmung mit den Richtlinien der UFP ausgeführt werden, und haben es zu unterlassen einem Sozialsystem, gegen das die UFP Präventivmaßnahmen oder Vollstreckung unternimmt, zu unterstützen.

6. Die UFP soll sicherstellen, das Nichtmitglieder der UFP in Übereinstimmung mit diesen Prinzipien handeln, sollte es für die intergalaktische Sicherheit erforderlich sein.

7. Nicht in diesen Artikeln soll die UFP autorisieren in dinge einzuschreiten, die im wesentlichen innerpolitischen Rechtssprechung eines Sozialen Systems unterliegen, oder soll, unter dieser Regulierung der Föderation, Mitglieder gefügig machen; Aber diese Prinzipien sollen nicht die Anwendung von Vollstreckenden Maßnahmen unter Kapitel VII unmöglich machen. [6])

5. Bewertung der Realisierbarkeit:

Das erste und wahrscheinlich auch größte zu überwindende Hindernis auf dem Weg zu einer Gesellschaft, wie sie in Star Trek dargestellt wird, ist die ,,Natur des Menschen". Das allgegenwärtige egoistische Denken der Menschen, alles Mögliche zu tun, um materiellen Wohlstand und auch den möglichst besten sozialen Status innerhalb unserer Gesellschaft zu erreichen.

Der zukünftige Mensch müsste vollkommen gier- und neidfrei sein und fast völlig selbstlos handeln. Der "Wettlauf" um den besten Status müsste eingestellt werden und alle Menschen müssten verstehen, dass sie völlig gleich sind und deshalb gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten haben. Die weltweiten Rassenkonflikte dürften zukünftig nicht mehr existieren, damit sich alle Menschen als gleich ansehen und jeden so behandeln, wie sie es sich für sich selber wünschen würden. Auch die Trennung der einzelnen Staaten durch territorielle Grenzen und verschiedene Staatsformen könnte nicht weiter praktiziert werden, da in Star Trek die gesamte Erde von einer Regierung verwaltet wird. Diese Gesellschaft ist also nur noch durch das All "begrenzt".

Rassistisches Verhalten, Vorurteile und Oberflächlichkeit gegenüber anderen Menschen, welche soziale oder auch Charakterschwächen der meisten Menschen sind, sind durch das Schichtsystem, welches jedoch immer differenzierter wird, aber trotzdem immer weiter zusammenschmilzt, verstärkt. Die Differenzierung von Menschen in verschiedene Schichten, Klassen, Gruppen oder Sonstiges bringt immer auch die Trennung und Beurteilung der Menschen in diesen "Bereichen" mit sich. Nur durch ein Abschaffen dieses "Beurteilungssystems" und durch soziale Gleichstellung kann die Star Trek-Gesellschaft ermöglicht werden.

Ein weiteres Problem bei der Realisierung dieser Zukunftsgesellschaft ist der in Star Trek dargestellte technische Stand der Menschheit. Zu viele technische Entwicklungen, die diese Gesellschaft erst so gefestigt haben, sind teilweise oder völlig unmöglich, betrachtet man sie mit den heutigen physikalischen Kenntnissen. Das Konzentrieren von "Antimaterie", welche mit Materie, also allem Existenten mit Masse, sofort reagiert, in einem Behältnis aus Materie ist gegen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten.

Das "Umwandeln" von Menschen und Gegenständen, also von Materie, in Datenmuster, welche dann einfach wie Pakete verschickt werden, um an einer anderen beliebigen Stelle wieder "rematerialisiert" zu werden, ist eine sehr fragwürdige Technik, da es bis heute keinem Physiker gelungen ist, Materie in Daten umzuwandeln oder andersherum.

Die ,,Interpretation" der Physik hat sich zwar im Laufe der menschlichen Entwicklung immer wieder geändert, bestimmte Gesetzmäßigkeiten wie der Energieerhaltungssatz sind aber bereits heute praktisch und mathematisch nachgewiesen und können deshalb als ,,zeitlose" physikalische Gesetze angesehen werden.

Viele der technischen Neuheiten der Star Trek-Gesellschaft sind Grundlagen für die Möglichkeiten der "sozialen Gleichsetzung". Z.B. sind die sogenannten "Replikatoren", welche aus Energie Materie machen, der Grundstein für die praktisch unbegrenzte Nahrungsmittelversorgung aller Bürger in dieser Gesellschaft.

Nur noch wenige Agrarbetriebe stellen auf biologische Weise Lebensmittel her, da der Aufwand im Vergleich zur technischen Variante wesentlich höher ist. Diese technische Lösung zur Lebensmittelherstellung wäre also ein perfektes "Perpetuum mobile", da Energie, laut dem Energieerhaltungssatz, nicht verschwindet, sondern in andere Energieformen umgewandelt wird.

So könnte man dann immer wieder aus den "Restprodukten" der menschlichen Verdauung (und wenn nötig noch eine kleine Menge Energie, wie z.B. Sonnenenergie) neue Nahrungsmittel herstellen.

Auch die Produktion von allen anderen lebensnotwendigen Dingen, wie Unterkünfte, Kleidung, Pharmazeutika, usw. wäre damit geradezu unbegrenzt möglich.

Dadurch würden natürlich auch die medizinischen Möglichkeiten erhöht werden, was wiederum die gesamte "soziale Lage", also die Zufriedenheit der Menschen aufgrund ihres verbesserten Gesundheitszustandes, steigen.

Eine weitere Grundlage für ein friedliches Zusammenleben ist das "Abschaffen" der Kriminalität. Die ganzzeitige globale Überwachung aller Menschen zum Zwecke des allgemeinen Schutzes, würde aber gleichzeitig ein Eingreifen der Regierungsbehörden in das Privatleben des Einzelnen heißen. Durch die hochentwickelten Sensoren wäre es geradezu unmöglich auch nur eine Sekunde vollkommen unbeobachtet und privat genießen zu können. Die reine Möglichkeit, diese Sensorik als Spionagemittel ein zu setzten, macht sie eigentlich schon verfassungswidrig und damit illegal. Der technische Stand brächte also automatisch auch Nachteile mit sich.

Ein weiterer Punkt, der einerseits technisch viel zu aufwendig und andererseits biologisch vollkommen verheerend wäre, wäre das von den Menschen im 24. Jahrhundert genutzte "Terraforming". Es stellt eine technische Möglichkeit da, einen ganzen Planeten nach eigenen Wünschen umzugestalten. Diese Umgestaltung würde jedoch extreme Auswirkungen auf die vorhandene Flora und Fauna haben, da durch die drastische Veränderung des Lebensraumes ein Großteil aller Tiere und Pflanzen sofort aussterben würde.

Der zu bewohnende Planet müsste also vollkommen neu "geformt" werden, d.h. alles Leben und alle Materie der Umgebung müsste ebenfalls umstrukturiert werden, wodurch der "umgeformte" Planet letztendlich mit einem "Vorbildplaneten" identisch werden würde. Unter Umständen könnten so zwar eine Vielzahl an neuen "Erden" entstehen, doch wäre die Wahrscheinlichkeit, dass auch nur eine dieser Welten längerfristig überlebt unglaublich gering, da die Umstände, die einen Planeten erschaffen, meist so komplex und in so großer Zahl vorhanden sind, dass es keinen zweiten Planeten dieser Art im ganzen Universum geben würde.

Die Umformung eines Planeten wäre also ein viel zu großer Aufwand, um Menschen anzusiedeln. Einfacher ginge es, wie bisher immer betrieben, wenn sich der Mensch mit seiner Technik an die Umwelt anpasst.

Wie im obigen Teil schon erwähnt, dürfte es kein Rassismus mehr geben. Durch die Erkundung des Weltraums würden die Menschen aber mehr oder weniger Zwangsläufig auf andere Spezies treffen. Diese dürften, wenn man die Möglichkeiten der biologischen Entwicklung durch die Umgebung betrachtet, nur in den seltensten Fällen dem Menschen ähneln. Vielmehr müssten dadurch Probleme in der Verständigung und Wahrnehmung entstehen. Wenn man also davon ausgeht, dass jede dieser Spezies eine eigene, uns unbekannte Sprache oder Kommunikationsart hat, so entstehen schon durch die Anzahl der möglichen Spezies unendlich viele Sprachen, was die Kommunikation zwischen allen Spezies praktisch unmöglich macht. Ein friedliches Koexistieren wäre also auf Dauer unmöglich, da ohne sprachliches Verständnis Missverständnisse entstehen würde.

Der Verbund von friedlich miteinander lebenden Spezies zu einer großen Gesellschaft, wie sie in Star Trek dargestellt wird, wäre also praktisch unmöglich.

6. Schluss:

Wie auch schon das Übergewicht von Unterschieden zu Gemeinsamkeiten beider Gesellschaftsformen gezeigt hat, ist diese fiktionale Gesellschaftsform in Star Trek zwar anstrebenswert, doch vom heutigen Standpunkt aus noch lange nicht erreichbar.

Der extreme Wandel des menschlichen Verhaltens, sowie die friedliche Koexistenz mit anderen Spezies ist wohl für den heutigen Menschen nicht möglich. Vielmehr würde diese fiktionale Gesellschaft mit den heutigen Menschen innerhalb von Tagen vollkommen aus der Bahn geraten. Das perfekte Zusammenkommen von vielen positiven Zufällen zu den Umständen im 24. Jahrhundert des Star Trek-Universums ist zwar eine Möglichkeit für die Zukunft der Menschheit, ist aber ganz klar eine der unwahrscheinlichsten.

Die hohe Anzahl an möglichen Gesellschaften in der Zukunft und das, seit Jahrhunderten gleiche, Verhalten der Menschen gegenüber ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt weisen darauf hin, dass sehr wahrschein lich in der Zukunft eine nicht ganz so "perfekte" Gesellschaft, wie die in Star Trek existieren wird. Bleibt zu hoffen, das der Übergang von der Demokratie in die Star Trek-Gesellschaft irgendwann einmal erreicht wird. Wenn man in der Geschichte zurückblic kt, ist eine eindeutig positive Tendenz in der Entwicklung der Gesellschaftsformen zu sehen. Möglicherweise geht es den Menschen im 24. Jahrhundert dann auch so wie uns heute, dass sie, wenn sie 400 Jahre in die Vergangenheit sehen, eine "unterentwickelte" Gesellschaft sehen. Vor 600 Jahren war die Erde für die Menschen noch eine Scheibe und monarchische Alleinherrscher regierten die Kleinstaaten.

400 Jahre Zeit müsste eigentlich reichen, um eine bessere und wirklich demokratische Gesellschaft aufzubauen. Der technische Fortschritt hat uns heute Geräte und Maschinen beschert, die unser alltägliches Leben extrem vereinfachen. Die Menschheit hat ihren Heimatplaneten verlassen und den Mond betreten. Vor 400 Jahren war das einfach undenkbar, das Weltall war eine unerreichbare Barriere. Wenn ein Mensch aus der heutigen Zeit mit elektrischem Licht und einem Verbrennungsmotor in die Vergangenheit reisen würde, würde er wahrscheinlich als Hexer zum Tode verurteilt werden. Ähnlich erstaunt wären wir vermutlich über einen Besucher aus der Zukunft. Man kann nicht genau sagen, welche Zukunft für die Menschen am wahrscheinlichsten ist. Die Gesellschaft in Star Trek ist mit der selben Prozentzahl wahrscheinlich wie jede andere Zukunft auch.

Allerdings wäre es sehr schön, wenn die Menschen alle ihre Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten beilegen und an einer Zukunft arbeiten würden, in der jeder gerne lebt. Der Erfindungsreichtum und das Improvisationsvermögen der Menschen wird dabei eine wesentliche Rolle spielen. Mit ihm haben wir es bis hierhin geschafft. Und wenn wir erkennen, dass es nur eine Erde gibt und dass wir im Begriff sind sie zu zerstören, haben wir eine gute Chance das 24. Jahrhundert zu erreichen.

7. Versicherung über selbstständige Arbeit:

Hiermit erklären wir, dass wir die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet haben. Insbesondere versichern wir, dass wir alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht haben.

8. Quellenverzeichnis

www.documentarchiv.de

www.ventury.de

9. Literaturverzeichnis

Brockhaus Lexikon in 15 Bänden, F.A. Brockhaus AG

Die offiziellen Star Trek Fakte n und Infos, Inland Presse Vertrieb GmbH

www.startrek.com

www.startreklives.de

www.documentarchiv.de

www.ventury.de

[...]


1) Vergleich:www.startrek.com

2) Vergleich: Brockhaus Lexikon in 15 Bänden

3) Die offiziellen Star Trek Fakten und Infos, Datei 33, Karte 3

4)www.documentarchiv.de/in/1945/un-charta.html

5)www.documentarchiv.de/in/usverf.html

6)www.ventury.de/g_sternenflotte_e_02a.htm

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Ist Star Trek wirklich Utopie? Eine Untersuchung der Möglichkeit
Auteurs
Année
2002
Pages
18
N° de catalogue
V106763
ISBN (ebook)
9783640050383
Taille d'un fichier
748 KB
Langue
allemand
Mots clés
Star, Trek, Utopie, Eine, Untersuchung, Möglichkeit
Citation du texte
Martin Ernst (Auteur)Martin Zalkow (Auteur), 2002, Ist Star Trek wirklich Utopie? Eine Untersuchung der Möglichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/106763

Commentaires

  • invité le 3/6/2005

    Also Martin!.

    "Ans Bein pissen", also wie drückst du dich denn bitte aus? Sowas kann man auch freundlicher formulieren.
    Natürlich ist die Föderation Militär, in der Zeit in der Enterprise bisher spielt, existiert die Föderation noch garnicht. Deshalb gibt es hier auch ein seperates Militär. Mit der Gründung der Föderation, die man wahrscheinlich in Enterprise erleben wird, hört diese Trennung allerdings auf.

    Martin Zalkow

  • invité le 11/3/2005

    re zum comment.

    naja wenn du auf diesen Teil der Saga bauen willst dann mag es sein das es zu dieser Zeit auch andere Militärinstitutionen gab, denn die neueste Serie spielt in sehr frühen Tagen.
    Ich unterstelle dir hier jedoch, dass du dich mit den Vorgängern der neuen Serie zu wenig beschäftigt hast und anscheinend deine Behauptung auf einen Ausschnitt dieser einen Serie stützt, was für meine Verhältnisse etwas zu wacklig ist um ernstgenommen zu werden.
    Betrachte es als ganze und versuch das nächste mal bitte erstmal alle Informationen zu sammeln bevor du hier jemandem ans Bein pissen willst.
    Die Sternenflotte is Teil der Föderation und einzige offizielle militärische Vertretung der selbigen.

  • invité le 28/2/2005

    Recht nett!.

    Ist ja alles super geschrieben und echt interessant und ausführlich! Nur dummerweise ist die Sternenflotte kein Militär! In der neusten "Star Trek" Serie "Enterprise" fragt der Admiral, Archer ob er mit Militär (den MACOs)an Bord zurecht kommen würde! Woraus man folgern kann das die Strnenflotte ansich,kein militär ist! Dumm gelaufen!

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