Der Zusammenhang von Bevölkerungswachstum, Humankapitalbildung und Wachstum


Term Paper, 2002

22 Pages, Grade: 1.7


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Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Symbolverzeichnis

1. Einleitung und Begriffsabgrenzungen
1.1 Wirtschaftswachstum, dessen Bedeutung und Determinanten
1.2 Begriffsabgrenzung von Humankapital
1.3 Begriffsabgrenzung und Historie der Bevölkerungsentwicklung

2. Die Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Humankapitalbildung in der Wachstumstheorie
2.1 Das Bevölkerungsgesetz von Malthus
2.2 Die neoklassische Wachstumstheorie
2.3 Die neue Wachstumstheorie

3. Der Zusammenhang von Humankapitalbildung, Bevölkerungswachstum und Wachstum in der neuen Wachstumstheorie
3.1 Überblick
3.2 Das Modell von Becker, Murphy und Tamura
3.2.1 Grundlegende Annahmen und Eigenschaften des Modells
3.2.2 Fertilität und Wachstum
3.2.3 Fazit
3.3 Betrachtung der Entwicklungsländer

4. Schlussbetrachtung, kritische Würdigung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Symbolverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung und Begriffsabgrenzungen

1.1 Wirtschaftswachstum, dessen Bedeutung und Determinanten

Unter Wirtschaftswachstum versteht man die Zunahme der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Da das Wachstum vor allem anhand des BIP (Bruttoinlandsprodukt) gemessen wird, impliziert es eine Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktion bzw. des gesamtwirtschaftlichen Einkommens.1

Zahlreiche Faktoren haben Einfluss auf das Wirtschaftswachstum. Neben politischen und sozialen Systemen sowie technischem Fortschritt gehören das Bevölkerungswachstum und die Humankapi- talbildung zu den Determinanten des Wirtschaftswachstums. Sie werden in dieser Arbeit im Zu- sammenhang mit dem Wirtschaftswachstum näher untersucht. Besondere Bedeutung kommt dieser Analyse im Hinblick auf das hohe Bevölkerungswachstum und das geringe Wirtschaftswachstum der Entwicklungsländer im Vergleich zu den industriellen Ländern zu.2Dabei soll nicht nur der Einfluss der Bevölkerungsentwicklung auf das Wachstum analysiert werden, sondern die entschei- dende Frage ist, ob daneben die Humankapitalbildung in Abhängigkeit zum Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum steht. Nach neueren Erkenntnissen einer kleinen Gruppe von Wirtschafts- wissenschaftlern, darunter Robert Barro, ist es in erster Linie das Humankapital und nicht das phy- sische Kapital (Fabriken, Maschinen, Gebäude etc.), welches ausschlaggebend für ein langfristiges Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens ist.3

Zunächst erfolgt eine Abgrenzung der Begriffe Humankapital und Bevölkerungsentwicklung sowie ein historischer Überblick über die Wachstumsraten der Weltbevölkerung, bevor ich auf die Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Humankapitalbildung in der Wachstumstheorie und schließlich insbesondere auf den Zusammenhang von Humankapitalbildung, Bevölkerungswachstum und Wachstum in der neuen Wachstumstheorie eingehen möchte.

1.2 Begriffsabgrenzung von Humankapital

Humankapital ist „...das auf Ausbildung und Erziehung beruhende Leistungspotenzial der Arbeitskräfte (Arbeitsvermögen).“4Es stellt Wissen und Fähigkeiten dar, die an Personen gebunden sind und daher ein privates, d.h. ausschließbares und rivales Gut darstellen. In seiner Gesamtheit ist Humankapital der Wissenspool einer Volkswirtschaft. Mit der Schaffung von Humankapital sind in der Regel hohe finanzielle Aufwendungen verbunden.

Humankapital kann durch den gezielten Einsatz von Ressourcen oder als Nebenprodukt im Pro- duktionsprozess entstehen. Letzteres wird als Learning-by-doing-Prozess verstanden und wird da- durch begründet, dass sich Arbeitskräfte während ihrer Tätigkeit Wissen und Fertigkeiten aneig- nen.

Besondere Berücksichtigung findet Humankapital in der Humankapitaltheorie, „...die besagt, dass der ökonomische und gesellschaftliche Erfolg einer Person in hohem Maße durch Eigenschaften bestimmt ist, über welche die Person verfügt, und dass diese Eigenschaften durch Bildungsprozes- se (mit-)erzeugt werden.“5Bildungsaktivitäten werden als Investitionen bezeichnet, die auf der einen Seite Kosten verursachen, auf der anderen Seite jedoch Erträge bzw. Nutzen abwerfen. Die Theorie bietet u.a. Erklärungen für das Niveau und das Tempo des Wirtschaftswachstums.6

1.3 Begriffsabgrenzung und Historie der Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung ist „die Veränderung der Bevölkerung eines bestimmten Gebietes. Als statistisches Maß dient die Wachstumsrate der Bevölkerung, die die prozentuale jährliche Zu- oder Abnahme angibt.“7Abhängig ist die Bevölkerungsentwicklung von der Geburten- und Sterberate sowie von Wanderungsprozessen. Letztere sollen in dieser Arbeit jedoch nicht näher berücksichtigt werden.

Heute leben mehr als 6,2 Milliarden Menschen auf der Erde. Das bedeutet, dass sich die Weltbevölkerung innerhalb eines Zeitraumes von 40 Jahren seit 1955 verdoppelt hat.8Die Wachstumsrate der Bevölkerung hat in der Menschheitsgeschichte erst Ende des 18. Jahrhunderts deutlich zugenommen. Während die Weltbevölkerung zuvor sehr langsam zunahm, erhöhte sie sich in dieser Zeit auf 0,5%, bevor sie in den 1920er Jahren sogar auf 2,0% anstieg, was u.a. eine Folge der Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern war.9

Bzgl. der Bevölkerungsentwicklung gibt es große regionale Unterschiede in den Wachstumsraten, die von einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 0,1% in den Industrieländern bis zu einer Wachstumsrate von 1,7% im Jahr in den Entwicklungsländern reichen. Frühestens nach 2050 wird von einer Stagnation der Weltbevölkerung ausgegangen.10

2. Die Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Humankapitalbildung in der

Wachstumstheorie

Die Wachstumstheorie befasst „...sich mit der Erklärung der zeitlichen Veränderung des Nationaleinkommens (pro Kopf) sowie seiner Bestandteile“.11Hierbei steht die langfristige Veränderung der Produktionsmöglichkeiten bzw. des Produktionspotenzials im Vordergrund.

2.1 Das Bevölkerungsgesetz von Malthus

Im Zusammenhang mit Wirtschaftswachstum spielt die Bevölkerungsentwicklung bzw. das Bevölkerungswachstum unter zwei Aspekten eine entscheidende Rolle. Zum einen verändert sich das Arbeitsangebot auf dem Arbeitsmarkt, zum anderen impliziert Bevölkerungswachstum die Zunahme der Zahl zu versorgender Menschen.12

Auf Grundlage des zweiten Aspektes formulierte Thomas Robert Malthus im Jahre 1798 ein Wachstumsmodell, welches die Bevölkerungswachstumsrate als endogene Variable des Wachs- tums beinhaltet. Malthus stellt darin fest, dass der Mensch dazu neigt, „...sich über das Maß der vorhandenen Lebensmittel hinaus...“13zu vermehren. Die Bevölkerungszunahme kann dennoch nur bis zu einem bestimmten Punkt erfolgen, da der Mensch bei der Produktion zusätzlich benötig- ter Nahrungsmittel in der Weise eingeschränkt ist, dass ihm nicht unendlich viel Land zur Bearbei- tung und Bestellung zur Verfügung steht. Daraus folgt, dass die Menschen nur durch eine Zunah- me der landwirtschaftlichen Produktivität versorgt werden können. „Der Mensch ist unvermeidlich im Raume beschränkt. Wenn Acker zu Acker gefügt worden ist, bis alles fruchtbare Land besetzt ist, muß die jährliche Vermehrung der Lebensmittel von der Verbesserung des bereits in Besitz genommenen Bodens abhängig sein.“14Ist eine Produktivitätssteigerung nicht in dem Maße reali- sierbar, wie es gemäß der Bevölkerungszunahme notwendig wäre, wird die Bevölkerungsrate auf- grund des Nahrungsmangels deutlich sinken. Mit anderen Worten steht die Bevölkerungszunahme in Abhängigkeit einer Überschreitung der Mindestversorgung. Die Bevölkerungszahl steigt an, wenn das Existenzminimum überschritten wird, und sie sinkt, sobald die Nahrungsmittelprodukti- on nicht in dem Maße wie die Bevölkerung steigen kann.15

Während die Qualität von Kindern und damit die Determinante Humankapital in Malthus Überle- gungen weitestgehend ignoriert wird, unterstellt die malthusianische Theorie, dass die Nachfrage nach Kindern sehr eng mit Einkommensänderungen in Verbindung steht.16Höhere Einkommen erhöhen die Bevölkerung, indem frühere Heiraten und höhere Geburtsraten angeregt werden. Wei- ter kann die Mortalität aufgrund von Unterernährung und anderen Faktoren gesenkt werden. Auf der anderen Seite ist die dynamische Interaktion zwischen der Bevölkerung und der Wirtschaft dadurch gekennzeichnet, dass eine größere Bevölkerungszahl aufgrund einer abnehmenden Grenzproduktivität zu einem geringeren Pro-Kopf-Einkommen führt.17

Während Malthus Modell die Entwicklungen vor und zu seiner Zeit (Ende des 18. Jahrhunderts) erklären kann, scheitern seine Aussagen in neuerer Zeit. Denn während das Einkommen in den letzten 150 Jahren in vielen Teilen der Welt stieg, fiel die Fertilität eher, anstatt dass sie - Malthus Theorie zufolge - stieg.18

2.2 Die neoklassische Wachstumstheorie

Das neoklassische Modell des Wachstums reagierte auf das „Versagen“ des malthusianischen Mo- dells, indem das Bevölkerungswachstum als exogener Parameter in das Modell eingeführt wurde. Folglich kann die Theorie keinerlei Aufschlüsse über eine endogene Beziehung zwischen Wirt- schaftswachstum und der Entwicklung der Bevölkerung liefern. Dem Modell nach senkt eine hö- here Wachstumsrate der Bevölkerung die gleichgewichtige Kapitalintensität und den gleichge- wichtigen Pro-Kopf-Output. Bei diesem Standardmodell finden hingegen sowohl die Effekte des Pro-Kopf-Einkommens und der Lohnsätze auf das Bevölkerungswachstum19als auch die Ressour- cen, die für die Kinderaufzucht verbraucht werden, keine Beachtung.20Anpassungen finden nicht in der Bevölkerungswachstumsrate, sondern in den Investitionsraten des physischen Kapitals statt.21

Auch die Determinante Humankapital findet bei den Neoklassikern wenig Aufmerksamkeit.

2.3 Die neue Wachstumstheorie

Im Modell der neuen Wachstumstheorie stellt der modellendogene Einsatz der Variable Bevölke- rungswachstum22eine wesentliche Neuerung zur neoklassischen Wachstumstheorie dar. Die neue Wachstumstheorie kann daher - im Gegensatz zur neoklassischen Wachstumstheorie - „...einen Beitrag zur Erklärung andauernder Differenzen zwischen den Wachstumsraten der Industrie- und der Entwicklungsländer leisten.“23Dabei wurde den Investitionen in Humankapital besondere Be- achtung geschenkt.24Die Modelle - z.B. von Romer (1986) und Lucas (1988) - integrieren die Bildung von Humankapital durch die Ausklammerung exogenen technischen Fortschritts. Die Bil- dung von Humankapital kann in diesen Modellen endogen erklärt werden, denn die Haushalte ent- scheiden darüber, ob sie konsumieren oder sparen und in Humankapital investieren, welches we- gen höherer Erträge des Humankapitals in späteren Perioden einen höheren Konsum ermöglicht.25Allgemein grenzt sich die neue Wachstumstheorie eindeutig durch die zum Teil endogene Erklä- rung der Steady State-Wachstumsrate vom traditionellen neoklassischen Modell ab, das diese rein exogen erklärt.26

3. Der Zusammenhang von Humankapitalbildung, Bevölkerungswachstum und Wachs tum in der neuen Wachstumstheorie

Erst wenige, neuere Modelle befassen sich mit den scheinbar eng miteinander verknüpften Determinanten Humankapitalbildung und Bevölkerungswachstum. In welchem Zusammenhang sie zueinander stehen, soll in diesem Abschnitt analysiert werden. Dass sowohl das Bevölkerungswachstum als auch das Humankapital in Abhängigkeit zum Wirtschaftswachstum steht, ist seit längerem bekannt und wird in den verschiedensten Modellen der Wachstumstheorie behandelt, welche in dieser Arbeit jedoch im Einzelnen nicht erläutert werden sollen. Im Vordergrund stehen diejenigen Modelle und Hypothesen, die sich mit der gegenseitigen Beeinflussung der oben genannten Determinanten auf das Wirtschaftswachstum befassen.

3.1 Überblick

Das Bevölkerungswachstum wird, wenn man Wanderungsprozesse ausschließt, durch die Fertili- tätsrate bestimmt.27Verschiedene Modelle gehen von einem Zusammenhang zwischen Bildung und Fertilität aus. Dieser „...ergibt sich im wesentlichen aus dem Effekt des Wertes der (Arbeits-)Zeit der Eltern auf die (Opportunitäts-)Kosten der Aufzucht von Kindern sowie aus dem Effekt der Bildung der Eltern auf die gewünschte Humankapitalinvestition für die Kinder.“28Diese Zusammenhänge wurden von Becker, Murphy und Tamura als auch von Barro und Becker in ein Modell integriert, das die endogene Variable Bevölkerungswachstums beinhaltet.

Erstere Arbeit wird, weil es eine der bedeutendsten Ausführungen zu diesem Thema ist, in Punkt

3.2 dieser Seminararbeit ausführlicher dargestellt. Die wichtigsten Eckpunkte des Modells von Barro und Becker, auf die Becker, Murphy und Tamura in ihrem Modell teilweise Rückgriff nehmen, werden im Folgenden zusammenfassend dargestellt.

Die Ansätze von Becker und Barro (1988) und Barro und Becker (1989) beinhalten die Annahme, dass Eltern und Kinder durch Altruismus29verbunden sind, so dass der Nutzen der Eltern positiv vom Nutzen ihrer Kinder abhängt.30Eltern entscheiden über die Anzahl der Kinder, indem sie As- pekte des Konsums und des Transfers zwischen Generationen treffen. Die Kinderaufzucht verur- sacht Kosten (bspw. Kosten der Kindererziehung), die durch den zusätzlichen Nutzen, den Eltern durch ihre Kinder haben, wieder ausgeglichen werden können. Dieser wird durch die Quantität und Qualität der Kinder determiniert.31In ihrem Modell wird die Geburtenrate durch eine Optimumbe- dingung festgelegt, wenn der Grenznutzen der Kinder mit ihrer Anzahl abnimmt oder die Kosten der Kindererziehung mit ihrer Anzahl zunehmen. Becker und Barro gehen dabei von überlappen- den Generationen aus. Menschen leben zwei Perioden lang, Kindheit und Erwachsenenzeit.32

Das Modell findet in Barro und Sala-i-Martin (1998) eine Erweiterung, indem es in stetiger Zeit dargestellt wird. Dies impliziert, dass jede Person nicht - wie oben angenommen - zwei Perioden lebt, sondern dass Geburten und Sterbefälle als stetige Ströme behandelt werden. Eine Modifizierung der Nutzenfunktion der Eltern, die auch in den Modellen von Becker und Barro aufgestellt wird, ist daher notwendig. Wichtiger ist jedoch die Tatsache einer Beziehung der Kosten der Kindererziehung und anderen Variablen wie z.B. dem Wert der Zeit der Eltern, die in diesem Modell betont werden. Werden diese Kosten durch Güter- und Dienstleistungseinkäufe determiniert, „...sinken die Kosten der Kindererziehung relativ zum Pro-Kopf-Einkommen, wenn die Volkswirtschaft wächst. In diesem Fall tendiert die Geburtenrate n - im Gegensatz zur Wirklichkeit - dazu, daß sie während der Entwicklung der Volkswirtschaft steigt.“33

Ganz anders hingegen beurteilt Becker die Kindererziehung. Diese beanspruche die Zeit der Eltern sehr intensiv, insbesondere die Zeit der Mutter in Gesellschaften, in denen sich vor allem die Mut- ter um die Aufzucht der Kinder kümmert.34Beckers Ansicht nach steigen die Kosten der Kinder- aufzucht und -erziehung tendenziell mit den Lohnsätzen der Eltern bzw. anderen Variablen der Opportunitätskosten der elterlichen Zeit. Daher führt eine höhere Bildung der Erwachsenen (d.h. ein höherer Bestand an Humankapital) tendenziell zu einer Erhöhung der Kosten der Kinderauf- zucht.35Entscheidungen der Eltern über die Verwendung ihrer Zeit - zur Güterproduktion oder zur Kinderaufzucht - stehen in diesem Modell im Vordergrund. Das Ergebnis einer abnehmenden Fer- tilität bei steigendem Pro-Kopf-Einkommen36stimmt - bis auf eine Ausnahme - mit empirischen Ergebnissen überein. Lediglich bei extrem niedrigen Niveaus des Bruttoinlandsproduktes pro Kopf stehen Fertilität und Pro-Kopf-Einkommen in positiver Beziehung zueinander.37Becker geht in seiner Analyse insbesondere auf die gegenseitige Beeinflussung von Quantität und Qualität von Kindern ein. Deren negative Beziehung38erklärt, warum bspw. die Erziehung stark abhängig von der Anzahl der Kinder eines Paares ist.39Die wirtschaftliche Entwicklung - so lautet Beckers Fazit - beeinflusst die Fertilität und die Qualität von Kindern jedoch nicht nur durch eine Einkommenssteigerung, sondern ebenfalls durch einen Anstieg der Renditen von Investitionen in Erziehung und anderes Humankapital.40Diese Hypothese wird im Folgenden im Modell von Be- cker, Murphy und Tamura detaillierter dargestellt.

3.2 Das Modell von Becker, Murphy und Tamura

3.2.1 Grundlegende Annahmen und Eigenschaften des Modells

Obwohl weder Malthus noch die Neoklassiker Humankapital viel Beachtung geschenkt haben, ist heute bewiesen, dass es eine Verknüpfung zwischen Investitionen in Humankapital und Wachstum gibt, bzw. „...daß der Faktor Humankapital positive Auswirkungen auf Einkommensniveau und Wirtschaftswachstum hat.“41Da Humankapital Wissen und Fähigkeiten darstellt und die ökonomi- sche Entwicklung von den Fortschritten im technologischen und wissenschaftlichen Bereich ab- hängt, hängt die Entwicklung vermutlich von der Akkumulation von Humankapital ab. Die Ent- wicklung in den Vereinigten Staaten liefert einen Beweis dafür. Bruttoinvestitionen in die schuli- sche Ausbildung stiegen zwischen 1910 und 1950 schneller als Bruttoinvestitionen in physisches Kapital. Dabei stellte man fest, dass das Wachstum in die schulische Ausbildung einen großen Teil des Wachstums des Pro-Kopf-Einkommens in den USA in dieser Periode erklärte.42

Becker, Murphy und Tamura stellen auf Grundlage dieser Erkenntnisse Investitionen in Humanka- pital in den Mittelpunkt ihrer Untersuchung. Entscheidend für ihre Analyse sind die Annahmen einer endogenen Fertilität43und einer steigenden Rendite des Humankapitals bei einer Erhöhung seines Bestandes, mindestens bis dieser eine gewisse Größe erreicht.44Dagegen wird unterstellt, dass die Rendite des physischen Kapitals abnimmt, wenn sich sein Bestand erhöht.45Da das „Züchten“ von Kindern in jedem Fall äußerst intensiv ist, bewirken höhere Lohnsätze - aufgrund von höherem Human- oder physischem Kapital pro Arbeiter o.ä. - einen Substitutionsef- fekt weg von der Fertilität, weil die Kosten von Kindern steigen. Eine zweite Annahme über die Fertilität stammt aus der oben erwähnten Arbeit von Becker und Barro (1988) über dynastische bzw. intergenerationale Familien (dynastic families). Darin stellen sie fest, dass der Diskontsatz, der von der jetzigen Generation für den Pro-Kopf-Konsum nachfolgender Generationen verwendet wird, negativ von der Fertilität der jetzigen Generation abhängt.46Eine höhere Fertilität der jetzi- gen Generation erhöht den Diskont des zukünftigen Pro-Kopf-Konsums in der intertemporalen Nutzenfunktion, die u.a. Entscheidungen über Konsum beinhaltet. Folglich hemmt eine höhere Fertilität Investitionen in Human- als auch in physisches Kapital. Umgekehrt reduziert ein höherer Kapitalstock die Nachfrage nach Kindern, weil dies die Kosten erhöht, die man mit der Kinder- betreuung und -fürsorge verbringt.47Becker und Barro regen diese Annahme mit einer Nutzen- funktion von Eltern, die ihren Kindern gegenüber altruistisch sind, an. Der Nutzen der Eltern hängt nicht nur vom eigenen Konsum, sondern auch vom Nutzen jedes Kindes und der Anzahl der Kin- der ab.48Der Diskontsatz zwischen Generationen wird durch den Grad des elterlichen Altruismus gegenüber jedem Kind bestimmt. Den Nutzen marginal verringern bedeutet, dass der Diskontsatz, der für den Nutzen jedes Kindes verwendet wird, abnimmt, während die Anzahl der Kinder an- steigt. Die Nutzenfunktion lautet49:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Grad des Altruismus pro Kind steht negativ mit der Anzahl der Kinder in Beziehung.50Es wird unterstellt, dass die Produktion von Humankapital humankapitalintensiv ist und relativ mehr Humankapital pro Einheit des Outputs verbraucht als der Konsum, die Kindererziehung und der physische Kapitalsektor. Im Gegensatz dazu wird unterstellt, dass bei der Produktion von physi- schem Kapital physisches Kapital genauso intensiv genutzt wird, wie das im Konsumsektor der Fall ist.51

Abbildung in dieser5253 Leseprobe nicht enthalten

Die oben getroffenen Annahmen über Humankapital und Fertilität - physisches Kapital wird hier für den Moment nicht berücksichtigt - werden in Abb. 1 und 2 verdeutlicht. Die Rendite der Investitionen in Humankapital, Rh (H), steigt mit H und sie ist ursprünglich niedrig, wenn H = 0 ist. In diesem Punkt ist der Diskontsatz des zukünftigen Konsums, [a(n)]-1, hoch, weil a(n) negativ von der Fertilität (n) abhängt. Die Fertilität tendiert dazu, hoch zu sein, wenn H gering ist, weil die Opportunitätskosten der Zeit, in der man Kinder aufzieht, dann relativ gering sind. Der Diskontsatz der Zukunft würde die Investitionsrendite darum übersteigen, wenn H = 0 ist54:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Ungleichung ist eine notwendige Voraussetzung für einen Steady State, wenn H = 0 ist (im Punkt U), denn sie garantiert, dass die Wirtschaft nicht investieren will, wenn kein Humankapital vorhanden ist. Dieser Steady State ist lokal stabil, denn die Ungleichung ist für einige positive Werte von H erfüllt. Für diese Werte von H kehrt die Wirtschaft im Zeitablauf zu H = 0 zurück.55Wenn H allerdings groß genug ist, dass es die Bedingung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

erfüllt, entsteht ein zweiter stabiler Steady State. H* wird auf ein konstantes Niveau von H zurück- gehen, wenn die Humankapitalrenditen wieder sinken, weil H sehr groß wird. Dies zeigt Punkt L

in Abb. 1, wo sich Rh einem konstanten Niveau annähert. Dann wird H* zu einer konstanten Wachstumsrate von H zurückkehren.56

Die Versicherungsfunktionen (policy functions) hh und h’h’ in Abb. 1 und 2 geben das Humankapital in Periode t+1 als Funktion des Betrages in t an. Die Steady States bei H = 0 und H = H* sind lokal stabil, solange hh und h’h’ für alle H < Ĥ unter der Steady State-Linie Ht+1 und für alle H > Ĥ über dieser Linie liegen. Im Punkt W, in dem H = Ĥ ein dritter, instabiler Steady State ist, werden negative Abweichung (H < Ĥ) über die Zeit zu H = 0 führen, während positive Abweichungen (H > Ĥ) zu H* führen werden.57

Wird nun physisches Kapital berücksichtigt, so gilt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der untere und obere stabile Steady State entsprechen einer unentwickelten und einer entwickelten Wirtschaft. Der untere Steady State besitzt die Eigenschaften eines kleineren Pro-Kopf- Einkommens, geringerer Bestände an Human- und physischem Kapital pro Kopf und höheren Geburtsraten. Die Analyse von Becker, Murphy und Tamura impliziert, dass Rh dazu tendiert, in einer entwickelten Wirtschaft im Vergleich zu einer unentwickelten Wirtschaft höher zu sein, während Rk in einer entwickelten Wirtschaft höher oder niedriger sein kann. Letzteres ist von den Geburtsraten in beiden Steady States und der Wachstumsrate des Konsums abhängig.58

Eine unentwickelte Wirtschaft bleibt so lange unentwickelt, bis die Versicherungsfunktion durch genügend große Technologie- oder sonstige Schocks über die Steady State-Linie bei H = 0 oder der Humankapitalstock über Ĥ angehoben wird. Das Gegenteil gilt für eine entwickelte Wirtschaft. Ferner können temporäre Schocks eine Wirtschaft permanent in den Zustand von Entwicklung (Unentwicklung) versetzen, wenn genügend Humankapital investiert (desinvestiert) wird, bevor der Schock endet.59Dies wird in Abb. 2 gezeigt, in der die Versicherungsfunktion temporär von h’h’ auf h’’h’’ angehoben wird, worauf die Wirtschaft H’’ Einheiten Humankapital akkumuliert, bis die Funktion zu h’h’ zurückkehrt. Die Wirtschaft wird sich auch nach dem temporären Schock weiterhin entwickeln und in Humankapital investieren, da genügend Humankapital akkumuliert wurde, bevor der Schock endete.60

Aus diesen Ausführungen wird sichtbar, dass Humankapital im Vergleich zum physischen Kapital eine fundamentalere Rolle spielt, da Rh - wenigstens für eine Weile - ansteigt, wenn H steigt, wäh- rend Rk mit K fällt. Das Ausgangsniveau des Pro-Kopf-Humankapitals bestimmt schließlich - ungeachtet des Anfangsschocks des physischen Kapitals - wo eine Wirtschaft „endet“.61

3.2.2 Fertilität und Wachstum

In diesem Abschnitt soll vor allem die Fertilität, insbesondere die Zeitintensität, um Kinder aufzuziehen, sowie der Effekt der Anzahl der Kinder auf den Diskontsatz des zukünftigen Konsums eine Rolle spielen. Physisches Kapital bleibt in meinen Ausführungen unberücksichtigt, weil dessen Einbeziehung keine grundlegenden Auswirkungen auf das Ergebnis hat. Auch wenn das vollständige Modell in dieser Seminararbeit nicht dargestellt werden kann, seien im Folgenden wesentliche Annahmen und Ergebnisse erläutert.

Becker, Murphy und Tamura unterstellen in ihrem Modell, dass jede Person identisch ist und für zwei Perioden, Kindheit und Erwachsenenzeit, lebt.62Die Kindheit wird vollständig damit verbracht, in Humankapital zu investieren. Das Humankapital hängt von der Ausstattung des Humankapitals der Eltern und der Zeit ab, die diese mit dem Lehren der Kinder verbringen. Ein Individuum verfügt über ein bestimmtes Zeitbudget, das es der Fertilität, dem Konsum sowie den Investitionen widmen kann. Die Zeitbudgetgleichung lautet63:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Eltern maximieren die intergenerationale Nutzenfunktion (dynastic utility function) der Glei- chung (1) hinsichtlich der Fertilität und der Zeit, die sie in Humankapital investieren. Die Nutzen- funktion hängt u.a. vom Grad des Altruismus gegenüber jedem Kind und der Rendite der Human- kapitalinvestitionen, die durch deren Produktivität bestimmt wird, ab. Bei der Maximierung der Nutzenfunktion ist der marginale Nutzen eines zusätzlichen Kindes sowie die Summe aus Zeit- und Güterkosten, die aus dem „Produzieren“ und Aufziehen eines Kindes entstehen, entscheidend. Diese Kosten hängen von der Zeit, die man in Kinder investiert, als auch von den Güterinputs ab. Die Rendite von Kindern ist größer, wenn deren (Anfangs-)Ausstattung an Humankapital größer ist und die Zeit und die Güter, die aufgewendet werden, um Kinder zu produzieren, geringer sind. Folglich haben Eltern viele Kinder, wenn diese günstig zu zeugen sind und mit einer gewissen Ertragskraft ausgestattet sind. Wäre die Rendite, Kinder zu haben, ohne in sie zu investieren, ge- nügend hoch, wären Eltern dazu veranlasst, viele Kinder zu haben. Investitionen in das Humanka- pital der Kinder würden gehemmt werden und H = 0 ein Steady State-Gleichgewicht darstellen, das für einige positive Werte von H stabil ist.64

Ein Anstieg des Humankapitalstocks hat auf der einen Seite einen positiven Einkommenseffekt, weil er das Pro-Kopf-Einkommen erhöht, und auf der anderen Seite einen negativen Substitutionseffekt auf die Nachfrage nach Kindern, weil die Opportunitätskosten der Kinderaufzucht steigen. Dabei überwiegt in Wirtschaften mit wenig Humankapital, in denen Notwendigkeiten wie Essen, Wohnung und Kleidung die Hauptkosten des Kindergroßziehens ausmachen, der Einkommenseffekt gegenüber dem Substitutionseffekt.65

Die malthusianische Hypothese einer positiven Beziehung zwischen der Fertilität und dem Einkommen beurteilen Becker, Murphy und Tamura als eine kurzsichtige Betrachtungsweise der Entwicklungseffekte der Fertilität, die nur dann haltbar ist, wenn Länder sehr wenig Humankapital besitzen. Denn sogar wenn Eltern nicht in ihre Kinder investieren, müssen die Kosten des Zeitinputs mit einer Zunahme von H ansteigen. Das würde bei einem hinreichend großen H bedeuten, dass der Substitutionseffekt den Einkommenseffekt dominiert und die Fertilität mit einer weiteren Zunahme von H abnimmt. Erfahrungen zeigen, dass die Fertilität in reicheren Ländern wesentlich geringer ist als in ärmeren Ländern, was die obige Vermutung bestätigt.66

Erhöht sich der Humankapitalstock, nehmen auch Investitionen zu. Für ein genügend großes H kann sich die Wirtschaft einem Steady State-Wachstumspfad mit einer konstanten Fertilitätsrate, einer konstanten Zeit, in der in H investiert wird, sowie einer konstanten Wachstumsrate über die Zeit von H und c nähern.67

Die Fertilität und die Wachstumsrate des Einkommens können im Steady State sowohl positiv als auch negativ zueinander in Beziehung stehen. Dies hängt von dem Grund unterschiedlicher Wachstumsraten (von Ländern oder eines Landes über die Zeit) ab. Unterscheiden sich diese aufgrund der Produktivität der Investitionen, stehen n* und g* positiv zueinander in Beziehung. Das Gegenteil ist der Fall, wenn sich die Wachstumsraten hauptsächlich durch die Kosten von Kindern unterscheiden. Studien seit 1950 zeigen eine sehr schwach negative Beziehung zwischen den Wachstums- und Fertilitätsraten auf, was darauf schließen lässt, dass sich die Wachstumsraten nicht durch die Produktivität der Humankapitalinvestitionen unterscheiden.68

Dass unter Ländern eine starke negative Beziehung zwischen der Fertilitätsrate und dem Niveau des Pro-Kopf-Einkommens besteht, beinhaltet nicht nur die Analyse von Becker, Murphy und Ta- mura, sondern wird auch von Wander (1970) genauer erläutert. Becker, Murphy und Tamura er klären diesen Zusammenhang rechnerisch. Für Näheres möchte ich auf deren Artikel verweisen. Ihr Ergebnis bestätigt die obige Vermutung und zeigt, dass Länder mit einem niedrigen Niveau an Humankapital i.d.R. eine höhere Fertilität haben als entwickelte Länder mit viel Humankapital.69

3.2.3 Fazit

Gesellschaften können durch die Geburt vieler Kinder, durch große Investitionen in jedes Kind sowie durch langfristige Akkumulation von physischem Kapital über Generationen hinweg sparen. Ist reichlich Humankapital vorhanden, sind die Renditen der Humankapitalinvestitionen im Verhältnis zu den Renditen eines Kindes (ohne in dessen Humankapital zu investieren) relativ hoch, während im umgekehrten Fall die Renditen der Humankapitalinvestitionen im Verhältnis zu denen des Kindes relativ niedrig sind. Demzufolge wählen Gesellschaften mit begrenztem Humankapital große Familien, investieren jedoch wenig in jedes Familienmitglied; Gesellschaften mit reichlich vorhandenem Humankapital handeln entgegengesetzt.70

Der steigende Anreiz, in Humankapital zu investieren, führt zu zwei stabilen Steady States. In dem unteren Steady State, dem „malthusianischen“ Gleichgewicht, befinden sich große Familien mit wenig Humankapital, während im oberen Steady State, dem „Entwicklungs“-Gleichgewicht, klei- ne Familien mit einem wachsenden Bestand an Human- und physischen Kapital existieren. Einem Land mag es gelingen, vom unentwickelten zum entwickelten Gleichgewicht zu „wechseln“, wenn es anhaltendendes Glück sowie eine Politik verfolgt, die Investitionen in Humankapital begüns- tigt.71

3.3 Betrachtung der Entwicklungsländer

Wie schon in der Einleitung erwähnt, hat der Zusammenhang zwischen Humankapitalbildung, Bevölkerungswachstum und Wachstum im Hinblick auf die Wirtschaftsentwicklung der Entwicklungsländer eine besondere Bedeutung. Wie können Entwicklungsländer in wirtschaftlicher Hinsicht zu den Industrieländern aufschließen? Ist das enorme Bevölkerungswachstum der Entwicklungsländer alleiniges Hindernis für einen Wirtschaftsausbau?

Seit 1960 haben sich die Unterschiede zwischen armen und reichen Ländern teilweise sogar ver- größert. Nur in einigen Fällen ist es ehemals armen Ländern gelungen, zu den Industrieländern aufschließen. Barro erklärt diese Tatsache wie folgt: „Poor countries tend to catch up with rich countries if the poor countries have high human capital per person (rates).“72Dies sei besonders dann der Fall, wenn die Regierung stabil und die Bevölkerungswachstumsrate relativ gering sei. Entwicklungsländer mit einer hohen Fertilitätsrate hingegen haben „...eine für die wirtschaftliche Entwicklung ungünstige Altersstruktur.“73Kinder, die einen relativ hohen Anteil der Bevölkerung ausmachen, müssen unterhalten und ausgebildet werden. Zum einen belasten sie die Familie, zum anderen die gesamte Volkswirtschaft. Auch in armen Volkswirtschaften ist die Kinderaufzucht teuer, vor allem wenn man bedenkt, dass gerade in den Entwicklungsländern ein großer Nachhol- bedarf in Bezug auf Erziehung und Ausbildung herrscht und deswegen verhältnismäßig mehr Mit- tel dafür aufgewendet werden müssen. Die äußerst geringen Investitionen in Humankapital spie- geln nicht die geringe Last, sondern die mangelnde Effizienz der Aufzuchtleistungen sowie die Schwierigkeiten, diese Leistungen zu verbessern, wider.

Warum sind Investitionen in Humankapital so wichtig? Wander drückt sich folgendermaßen aus: „Die Ausgaben für den Nachwuchs sind großenteils Investitionen für die Zukunft. Nur wenn die Kinder ausreichend ernährt, gesund erhalten und ausgebildet werden, kann sich später bei ihrem Eintritt in das Erwerbsleben die Qualität des Arbeitspotentials allmählich heben.“74Jedoch besteht gerade in armen Ländern, in denen die Minimalversorgung einen großen Anteil des Einkommens beansprucht, wenig Spielraum für Investitionen in Humankapital. Eine Erhöhung der Ausgaben für Kinder würde erstens die „...schmale Versorgungsbasis der Erwachsenen weiter einengen...“ und zweitens „...die Kapitalbildung und den Rahmen produktiver Beschäftigung verkleinern.“75Ande- rerseits führt ein Verzicht auf die Verbesserung der Nachwuchsversorgung zugunsten einer ver- mehrten Kapitalbildung dazu, dass nicht ausreichend qualifizierte und leistungsfähige Arbeitskräf- te heranwachsen, was wiederum eine effektive Nutzung des Produktionspotenzials verhindert. Die- ses Problem entsteht in erster Linie durch zu stark besetzte Jahrgänge, die eine Folge hoher Fertili- tät sind.

Tendenziell kann man daher sagen, dass eine hohe Kinderlast den wirtschaftlichen Ausbau bzw. die wirtschaftliche Weiterentwicklung in einkommensschwachen Ländern behindert. Die einzig wirksame Lösung des Problems ist eine sinkende Fertilität, die es ermöglichen würde, mehr in das Humankapital jedes einzelnen Kindes zu investieren.76

Ferner ist zu berücksichtigen, dass in den Entwicklungsländern ein erheblicher Anteil von den ohnehin unzureichenden Ausbildungsinvestitionen durch hohe Mortalitätsraten verloren gehen. Das durchschnittliche Arbeitsleben reicht bei weitem nicht an das in den Industrieländern heran.

Berufliches Wissen und Fähigkeiten können daher nur vergleichsweise kurz genutzt und weiterge- geben werden. Daraus folgt, dass „...eine niedrige Sterblichkeit eine grundlegende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Fortschritt ist.“77Erst dann werden Investitionen in Humankapital sinnvoll und die Bereitschaft, diese zu tätigen, wird wachsen. Da ein hohes Pro-Kopf-Einkommen mit nied- riger Mortalität und niedriger Fertilität korreliert, muss als Voraussetzung für eine Erhöhung des Wirtschaftswachstums neben einer Abnahme der Mortalität auch ein Rückgang der Fertilität gege- ben sein.78Dies impliziert jedoch nicht, dass sich ein schnelles Bevölkerungswachstum notwendi- gerweise wachstumshemmend auswirken muss. Ein schnelles Bevölkerungswachstum kann einer Wirtschaft sogar Impulse geben. Diese kommen allerdings erst zum Tragen, wenn sich eine Wirt- schaft bereits in einem Wachstumsprozess befindet. „Bisher kam noch nirgendwo ein sich selbst tragendes Wirtschaftswachstum in Gang, ohne daß die Fruchtbarkeit sank und die Bevölkerung langsamer wuchs.“79

Selbstverständlich führt eine sinkende Fertilität alleine nicht zwingend zu (höherem) Wirtschaftswachstum. Wirtschaftliche Maßnahmen - in erster Linie solche, die Investitionen in die Erziehung und das Humankapital fördern - sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich die wirtschaftliche Situation eines Landes verbessern kann.80Eine sinkende Fertilität sollte außerdem „...dem Willen der Bevölkerung nach Fortschritt...“81entspringen.

4. Schlussbetrachtung, kritische Würdigung und Ausblick

Die Ausführungen von Becker, Murphy und Tamura als auch von Wander und anderen Autoren zeigen, dass Investitionen in Humankapital eine wichtige Voraussetzung für Wirtschaftswachstum darstellen. Hervorgehoben wird die Tatsache, dass diese Investitionen erst dann getätigt werden (können), wenn ein gewisses Maß an Wirtschaftswachstum bzw. ein gewisser Humankapitalbe- stand bereits vorhanden ist. Daraus ergibt sich die bedeutende Frage, wie es armen bzw. unentwi- ckelten Ländern, die einen geringen Humankapitalbestand haben - dies ist vor allem auf das hohe Bevölkerungswachstum und die grundsätzlich schlechte wirtschaftliche Lage zurückzuführen, die Investitionen in Humankapital erschweren - jemals gelingen soll, ihre Wirtschaft anzukurbeln, d.h. den Sprung der Versicherungsfunktionen in Abb. 1 und 2 über die Steady State-Linie bzw. über Ĥ zu realisieren. Erst dann ist der Humankapitalbestand ausreichend groß, dass es zu einem anhalten- den Wirtschaftswachstum kommen kann. In diesem Fall werden Investitionen in Humankapital sogar gefördert, da die Rendite der Investitionen mit dessen Bestand zunimmt. Doch wie können Eltern in Entwicklungsländern erkennen, dass der Nutzen, den sie durch ihre Kinder gewinnen, in erster Linie von deren Qualität und nicht von deren Quantität abhängt? Diese Frage bleibt in den verschiedensten Ansätzen leider unbeantwortet, so dass es dem glücklichen Zufall überlassen scheint, ob einem Land der Übergang vom unentwickelten Steady State zum entwickelten Steady State gelingt.

Der Prozess der ungleichen wirtschaftlichen Entwicklung von Ländern verschärft sich zusätzlich dadurch, dass die Fertilität negativ vom Humankapitalbestand abhängt, so dass die Fertilitätsrate in den Industrieländern sinkt, während sie in den Entwicklungsländern hoch ist bzw. weiter steigt. Ein Grund dafür sind Überlegungen alternativer Zeitverwendung, d.h. die Opportunitätskosten der Kinderaufzucht bei der Entscheidung eines Paares über die Anzahl ihrer Kinder. Da die Zeit der Individuen mit einem höheren Bestand an Humankapital „wertvoller“ ist, weil deren Lohnsätze höher sind, werden sich diese eher gegen eine hohe Kinderzahl entscheiden als Individuen mit ei- nem geringen Bestand an Humankapital. Durch eine niedrige Fertilitätsrate werden wiederum In- vestitionen in jedes einzelne Kind gefördert. Dies erklärt die Stabilität der in Becker, Murphy und Tamura beschriebenen Steady States.

Das Modell von Becker, Murphy und Tamura fußt auf weitestgehend plausiblen Annahmen, dar- unter die Annahme einer endogenen Fertilität. Vernachlässigt wird in ihrem Modell dagegen der Aspekt der Mortalität. Eine hohe Mortalitätsrate verringert - wie in Punkt 3.3 ausführlich be- schrieben - die Rendite von Humankapitalinvestitionen, weil das Humankapital nur eine begrenzte Zeit genutzt und weitergegeben werden kann. Die Mortalitätsrate stellt demnach - genau wie die Fertilitätsrate - eine wichtige Variable dar. Ferner finden Möglichkeiten des Staates, in die Bil- dung, d.h. in Humankapital zu investieren, in Becker, Murphy und Tamuras Ansatz keine Berück- sichtigung. Sie unterstellen, dass die Humankapitalausstattung eines Kindes, wenn es das Erwach- senenalter erreicht und in das Arbeitsleben eintritt, alleine von der Ausstattung des Humankapitals der Eltern sowie der Zeit, die diese damit verbringen, ihre Kinder zu lehren, abhängt. Bei der Frage des Humankapitalbestandes eines Kindes stellt die Schulbildung ebenfalls einen bedeutenden Fak- tor dar. So kann der Staat durch Maßnahmen der Bildungspolitik die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes beeinflussen. Jedoch darf man auch bei diesen Überlegungen nicht außer Acht lassen, dass die Effizienz bildungspolitischer Maßnahmen in einem hohen Maß von deren Höhe und In- tensität - und daher wiederum von der Anzahl der Kinder - abhängt. Voraussetzung für den Erfolg bildungspolitischer Maßnahmen sind demnach sowohl ein Rückgang der Fertilität als auch der Mortalität. Ersteres beinhaltet, dass die Bevölkerung die Bereitschaft mitbringt, weniger Kinder zu haben. Solange die Bevölkerung den Nutzen eines zusätzlichen Kindes jedoch höher einschätzt als Investitionen in das Humankapital jedes einzelnen Kindes, kann von einem Rückgang der Fertilität nicht ausgegangen werden.

Nur länger anhaltendes Glück82sowie ein Staat, der Humankapitalinvestitionen fördert - das heben Becker, Murphy und Tamura in ihrem Artikel hervor - können die wirtschaftliche Entwicklung eines unentwickelten Landes positiv beeinflussen, so dass es den Übergang zu einem „entwickelten“ Steady State mit einem wachsenden Humankapitalbestand und einer geringen Fertilitätsrate vollziehen kann. In diesem Steady State wirkt sich eine Zunahme der Bevölkerung nicht zwingend wachstumshemmend aus, sondern kann einer Wirtschaft sogar Impulse geben.

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[...]


1Vgl. Gabler (2000), S. 3397.

2Siehe auch Punkt 3.3 dieser Seminararbeit.

3Vgl. Maital (1992), S. 49.

4 Gabler (2000), S. 1460.

5 Gabler (2000), S. 1460.

6 Vgl. Gabler (2000), S. 1460.

7 O.V. (2002a), Internetquelle.

8 Vgl. O.V. (2002b), Internetquelle.

9 Vgl. O.V. (2002a), Internetquelle.

10 Vgl. O.V. (2002a), Internetquelle.

11Gabler (2000), S. 3402.

12Vgl. Meyer/Müller-Siebers/Ströbele (1998), S. 36-37.

13Malthus (1905), S. 15-16.

14Malthus (1905), S. 18.

15 Vgl. Malthus (1905), S. 15-16.

16Vgl. Becker (1981), S. 137.

17Vgl. Becker/Gläser/Murphy (1999), S. 145; Galor/Weil (1999), S. 150.

18Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S13; Barro/Sala-i-Martin (1998), S. 360.

19Effekte, die von Malthus hervorgehoben werden.

20Vgl. Barro/Sala-i-Martin (1998), S. 15-16.

21Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S13.

22Bevölkerungswachstum wurde schon im malthusianischen Modell als endogener Parameter behandelt. Siehe dazu Punkt 2.1 dieser Seminararbeit.

23 Gabler (2000), S. 2236.

24Vgl. Bodenhöfer/Riedel (1998), S. 11.

25Vgl. Gabler (2000), S. 2236-2237.

26Vgl. Bodenhöfer/Riedel (1998), S. 20.

27 Die Sterberate wird in den folgenden Ausführungen nicht in die Analyse mit einbezogen.

28Bodenhöfer/Riedel (1998), S. 33.

29Altruismus bedeutet Selbstlosigkeit bzw. Uneigennützigkeit.

30Vgl. Becker/Barro (1988), S. 2-3; Barro/Becker (1989), S. 481.

31Vgl. Becker/Barro (1988), S. 3.

32Vgl. Becker/Barro (1988), S. 3; Barro/Becker (1989), S. 482.

33Barro/Sala-i-Martin (1998), S. 366.

34Vgl. Becker (1993), S. 140. Diese Tatsache wird auch in Stiglitz (1998) betont. Bei der rationalen Ent- scheidung eines Paares über die Anzahl der Kinder werden vor allem die Opportunitätskosten der Zeit, die die Frau andernfalls mit Erwerbsarbeit verbringen könnte und demnach die Höhe ihres erwarteten Einkommens in den Vordergrund gestellt. Vgl. Stiglitz (1998), S. 237.

35 Vgl. Becker (1993), S. 140, 144.

36Vgl. Becker (1993), S. 154.

37Vgl. Barro/Sala-i-Martin, S. 367.

38Vgl. Becker (1993), S. 152, 153. Die Interaktion zwischen der Quantität und der Qualität von Kinder haben auch Becker und Lewis (l973) in ihrem Artikel zum Untersuchungsgegenstand gemacht. Sie ge- hen dabei wie Becker von einer negativen Korrelation zwischen Quantität und Qualität aus, die sich in der Vergangenheit oft beobachten ließ. Vgl. Becker/Lewis (1973), S. S279, S.280.

39Vgl. Becker (1993), S. 147.

40Vgl. Becker (1993), S. 154.

41Bretschger (1998), S. 106.

42Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S13.

43 Fertilität steht für Fruchtbarkeit bzw. Geburtenhäufigkeit.

44Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S12.

45Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S13-S14.

46Vgl. Barro/Becker (1988); siehe auch Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S15.

47Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S14.

48Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S15; siehe dazu auch Becker/Barro (1988), S. 2.

49Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S15.

50Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S15.

51 Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S15.

52Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S17.

53Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S18.

54Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S16.

55Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S16.

56Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S17.

57Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S17-S18.

58Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S18-S19.

59Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S19.

60 Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S33.

61Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S19.

62Diese Annahme entspricht dem Modell in diskreter Zeit von Becker/Barro (1988) und Barro/Becker (1989). Siehe dazu Punkt 3.1 dieser Seminararbeit.

63 Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S20.

64Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S20-S22.

65Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S22.

66Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S28.

67 Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S23.

68Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S24.

69Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S24. Auf diesen Zusammenhang weist auch Barro (1991) hin. Seine Ergebnisse stützen sich dabei auf empirische Erhebungen.

70Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S35.

71 Vgl. Becker/Murphy/Tamura (1990), S. S35-36.

72Maital (1992), Internetquelle.

73Wander (1970), S. 8.

74Wander (1970), S. 10.

75 Wander (1970), S. 10.

76Vgl. Wander (1970), S. 11.

77Wander (1970), S. 12.

78Vgl. Wander (1970), S. 13.

79Wander (1970), S. 19.

80Vgl. Wander (1970), S. 19.

81 Wander (1970), S. 20.

82 So dass ein Land genügend Humankapital akkumulieren kann und der Prozess der Selbstentwicklung einsetzt (d.h. der Punkt W in Abb. 1 und 2 wird überschritten). Der Begriff Glück wird von Becker, Murphy und Tamura nicht näher erläutert.

Excerpt out of 22 pages

Details

Title
Der Zusammenhang von Bevölkerungswachstum, Humankapitalbildung und Wachstum
College
http://www.uni-jena.de/
Course
Seminar zur Allgemeinen Volkswirtschaftslehre
Grade
1.7
Author
Year
2002
Pages
22
Catalog Number
V107106
ISBN (eBook)
9783640053810
ISBN (Book)
9783656693581
File size
526 KB
Language
German
Notes
Keywords
Zusammenhang, Bevölkerungswachstum, Humankapitalbildung, Wachstum, Seminar, Allgemeinen, Volkswirtschaftslehre
Quote paper
Katrin Willardt (Author), 2002, Der Zusammenhang von Bevölkerungswachstum, Humankapitalbildung und Wachstum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107106

Comments

  • guest on 3/7/2003

    Danke.

    Hallo Katrin,

    ich bin Student der Uni Bayreuth und werde meine ZA zum Thema Humankapital schreiben. Durch Deine Arbeit hast Du mir sehr geholfen einen ersten Überblick über das Thema zu erlangen. Da Du an der Uni Jena bist, nehme ich an, wird Dir der Name Thomas Pfahler etwas sagen. Er ist soviel ich weiß momentan in Jena für VWL zuständig. Ich werde meine ZA bei ihm schreiben. Falls es Dir nichts ausmacht, könnten wir evtl. die e-mail Adressen austauschen, um uns vielleicht weiterhin über das Thema zu unterhalten.

    Vielen Dank nochmals und viele Grüße aus Bayreuth

    Frank Eith

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Title: Der Zusammenhang von Bevölkerungswachstum, Humankapitalbildung und Wachstum



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