Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Europäischen Union


Seminar Paper, 1999

20 Pages, Grade: 1,3


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INHALTSÜBERSICHT

Einleitung

1. Frauen auf dem Arbeitsmarkt
1.1 Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in der Europäischen Union
1.2 Frauenanteile in Berufsgruppen und Fachrichtungen
1.3 Arbeitslosigkeit
1.4 Teilzeitarbeit
1.5 Einfluß von Ehe und Kindern auf die Berufstätigkeit
1.6 Arbeitsentgelte

2. Grundsätzliche Zielsetzungen der Europäischen Union

3. Ziele der Europäischen Union an ausgewählten Beispielen
3.1 Schutz von Schwangeren, Wöchnerinnen und stillenden Müttern
3.2 Kinderbetreuung
3.3 Würde von Frauen und Männern am Arbeitsplatz

4. Der Europäische Sozialfond (ESF)
4.1 Welche Ziele verwirklicht der ESF?

5. Programme zur Verwirklichung der Ziele
5.1 Drittes Aktionsprogramm zur Chancengleichheit
5.2 Viertes Aktionsprogramm zur Chancengleichheit

6. Praxisbeispiel – Die Berlinerinnen steigen in das Geschäft ein

7. Schlussfolgerungen und Zukunftsaussichten

Literaturverzeichnis - Quellennachweise

Einleitung

"Frauen spielen eine Schlüsselrolle im Entwicklungsprozess. Sie sind die entscheidenden Akteurinnen in Bereichen wie Fischerei, Tierzucht, Kleinhandel und Transport. Für die Entwicklungszusammenarbeit der EU muß deshalb aktive Frauenförderung zum Ausgangspunkt solidarischer Politik werden." [1]

Die Gleichstellung von Frau und Mann ist Grundprinzip der Demokratie und der Achtung des Menschen, das als solches jedoch in der Praxis nicht immer anerkannt wird. Die Europäische Gemeinschaft hat seit ihrer Gründung den Grundsatz der Gleichbehandlung von Frau und Mann vertreten.

Zur Förderung der Gleichstellung in der Praxis hat die Gemeinschaft seit den 80er Jahren spezifische Aktionsprogramme durchgeführt, die trotz begrenzter Haushaltsmittel spürbare Wirkung gezeigt haben.

Die Kommission hat die Erzielung der Chancengleichheit zu einer der wichtigsten Überlegungen bei der Entwicklung aller ihrer Politikbereiche erklärt. Chancengleichheit von Männern und Frauen soll in die Konzeption, Organisation, Begleitung und Evaluierung aller Politiken und Aktionen einbezogen werden. Das Ziel der ausgewogenen Mitwirkung von Frauen und Männern am Entscheidungsprozeß und der Übernahme von Verantwortung in allen Lebensbereichen ist eine wesentliche Vorbedingung für die Gleichstellung von Frauen und Männern.

Frauen müssen gleiche Chancen erhalten, um als gleichrangige Partnerinnen von Männern operieren zu können. Allmählich gewinnt die Feststellung an Boden, dass die Gesellschaft die Frauen nötig hat; daß man es sich nicht leisten kann, Frauen außen vor zu lassen. Frauen müssen als in wirtschaftlicher, politischer, sozialer und kultureller Hinsicht ernstzunehmende Bürgerinnen wahrgenommen werden; stoßen sie dabei auf Hindernisse, müssen diese beseitigt werden.

Die vorliegende Arbeit erläutert zunächst die gegenwärtige Situation von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt. Danach beschäftigt sie sich mit den grundsätzlichen Zielsetzungen der Europäischen Union bezüglich der Gleichbehandlung von Mann und Frau.

Im Anschluß daran wird der Europäische Sozialfond vorgestellt sowie seine Zielsetzungen im Hinblick auf die Chancengleichheit untersucht. Die Darstellung zweier der bisher erfolgten bzw. noch andauernden Programme soll Einblick in die Aktivitäten der Europäischen Union geben. Abschließend soll ein Beispiel aus Berlin zeigen, wie Gleichberechtigung und Gleichbehandlung funktionieren kann und Frauen die ihnen gegebenen Chancen nutzen. Die Arbeit schließt mit einer kritischen persönlichen Stellungnahme sowie einiger Ausblicke in die Zukunft.

1. Frauen auf dem Arbeitsmarkt

Der Anteil der Frauen am Arbeitsmarkt hat sich seit den sechziger Jahren beträchtlich erhöht. Diese Tendenz zu einer verstärkten Frauenpräsenz wird in allen Mitgliedsstaaten auch an der höheren Bildungsbeteiligung von Frauen und am gestiegenen Anteil der Frauen mit Hochschulabschluß, auch in ehemals typischen Männerdomänen, sichtbar.

Trotzdem ist die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern im Berufsleben noch nicht realisiert. Auf einige Aspekte dieser Situation soll im folgenden hingewiesen werden.

Ungeachtet einer gewissen Entwicklung entscheiden sich viele Mädchen immer noch für Ausbildungsgänge, die nicht besonders tragfähig für ihre berufliche Zukunft sind. Trotz aller Maßnahmen, die seit Jahren im Interesse einer Vielfältigkeit der Berufswahl durchgeführt werden, konnte noch keine wirkliche Verhaltensänderung herbeigeführt werden.

Die Zahlen zeigen, daß Frauen sich immer noch auf die typisch weiblichen Berufe konzentrieren. Arbeiten, die sogenannte weibliche Fähigkeiten wie Geduld, Sanftmut, geschickten Umgang mit Menschen, Genauigkeit, Sorgfalt usw. verlangen, werden häufig geringer bewertet und schlechter bezahlt. Es sind diese Fähigkeiten, die die Arbeit in den frauentypischen Berufen beherrschen (Krankenschwester, Erzieherin, Verkäuferin, Büroangestellte usw.)

Das größte Problem auf dem Gebiet der Chancengleichheit für Frauen und Männer ist die Notwendigkeit, Beruf und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Die Zahlen zeigen deutlich, daß die Erwerbstätigkeit der Frauen ganz erheblich durch die Familiensituation beeinflußt wird. Eine mehr oder weniger kurze Unterbrechung ihres Berufslebens aufgrund einer Schwangerschaft wirkt sich in vielen Fällen negativ auf ihre Karriere, ihre berufliche Erfahrung und ihr Arbeitsentgelt aus. Wenn Kleinkinder zu versorgen sind und die Kinderbetreuungsplätze nicht ausreichen, sehen sich viele Frauen veranlaßt, ihre berufliche Laufbahn zu unterbrechen. Ihre Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt, der zunehmend unter Konkurrenzdruck steht, wird dann sehr schwierig.

1.1 Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern in der Europäischen Union

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Hinblick auf die Erwerbsbeteiligung lässt sich die Bevölkerung in zwei grosse Kategorien gliedern: in Erwerbspersonen (Personen, die einen Arbeitsplatz haben, und Arbeitslose, d. h. Personen ohne Arbeitsverhältnis, die sich jedoch um eine Arbeitsstelle bemühen) und Nichterwerbspersonen (Schülerinnen und Schüler, Studierende, Personen im Ruhestand, Personen im Haushalt usw.).

1.2 Frauenanteile in Berufsgruppen und Fachrichtungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die geschlechtliche Arbeitsteilung auf dem Arbeitsmarkt ist trotz der Strukturveränderungen und der Beschäftigungszunahme weiterhin sehr ausgeprägt und nimmt in manchen Fällen sogar zu. Die Zunahme der weiblichen Beschäftigungen fand vor allem in zwei Berufsgruppen statt: unter den Freiberuflern und unter den Schreibund Bürokräften. Verbesserte Qualifikationen und berufliche Fähigkeiten haben einigen Frauen neue Möglichkeiten in Fachberufen eröffnet, doch Führungsund Verwaltungsaufgaben bleiben weiterhin fast ausschließlich den Männern vorbehalten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In den geistesund naturwissenschaftlichen Berufen gibt es Unterschiede zwischen sogenannten Frauenund Männerbereichen. Frauen spezialisieren sich eher auf die Bereiche Pädagogik, Biologie und Medizin, während Männer vor allem in den technischen Bereichen arbeiten. Hier besteht eine Parallele zu den Studienfächern, die von Frauen und Männern an der Hochschule gewählt werden. Das Unterrichtswesen insgesamt hat einen hohen Frauenanteil. Von den unteren zu den höheren Schulstufen nimmt dieser Anteil jedoch ab.

[...]


[1] Lissy Gröner, SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments; aktiv in den Ausschüssen: Kultur, Jugend, Bildung und Medien sowie Rechte der Frau

Excerpt out of 20 pages

Details

Title
Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Europäischen Union
College
University of Applied Sciences Fulda
Course
Die Integration Europas
Grade
1,3
Author
Year
1999
Pages
20
Catalog Number
V107138
ISBN (eBook)
9783640054138
File size
544 KB
Language
German
Keywords
Chancengleichheit, Männer, Frauen, Europäischen, Union, Integration, Europas
Quote paper
Marlis Moritz (Author), 1999, Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Europäischen Union, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/107138

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Title: Chancengleichheit für Männer und Frauen in der Europäischen Union



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